Mittwoch, 26. Mai 2021
Corona und Teenager: Spahn und STIKO uneins über Impfempfehlung; 3-G-Kriterien ungeeignet; CDC prüfen Myokarditis-Fälle
che2001, 19:06h
Michael van den Heuvel, Sonja Boehm, Dr. Thomas Kron
?Geimpft, Genesen, Getestet?? Für Kinder ungeeignet!
Moderna-Impfstoff: Wirksamkeit ?von 100 Prozent? bei Teenagern
CDC prüfen seltene Fälle von Myokarditis nach COVID-19-Impfung bei jungen Menschen
Die niedrigsten Infektionszahlen seit Monaten meldet das RKI heute: Zum ersten Mal seit Oktober liegt die 7-Tage-Inzidenz bundesweit wieder unter der Marke von 50, nämlich bei 46,8. Die Zahl der in den letzten 24 Stunden dem RKI gemeldeten Neuinfektionen beträgt 2.626 (Vorwoche 11.040). Allerdings können die heutigen Zahlen infolge des Pfingstwochenendes so niedrig sein. Die Zahl der Todesfälle an und mit COVID-19 ist mit 270 in den letzten 24 Stunden zur Vorwoche (284) kaum verändert.
STIKO: Wohl keine allgemeine Impfempfehlung für 12- bis 15-Jährige
Diskussionen gibt es um die COVID-Impfungen von Jugendlichen und Kindern. Während Gesundheitsminister Jens Spahn angekündigt hat, allen älteren Kindern und Jugendlichen noch vor Ende der Sommerferien ein Impfangebot machen zu wollen, tendiert laut Redaktionsnetzwerk Deutschland die Ständige Impfkommission (STIKO) gegenwärtig dazu, nach der noch für Mai erwarteten EU-Zulassung des Impfstoffs von BioNTech/Pfizer keine allgemeine Impfempfehlung für 12- bis 15-Jährige auszusprechen.
Die STIKO-Begründung: Die Datenlage sei noch nicht ausreichend, um für diese Altersgruppe die Risiken einer Corona-Erkrankung gegen mögliche Risiken der Impfung abzuwägen. Ähnlich hatte ? wie berichtet ? auch die Task Force der DGKJ (Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin e.V.) kürzlich argumentiert.
Laut RND wird die STIKO wohl nur eine Impfempfehlung für Kinder und Jugendliche mit bestimmten chronischen Erkrankungen aussprechen ? weil bei ihnen das Interesse, dass sie selbst vor einer Corona-Infektion geschützt werden, höher sei.
?Geimpft, Genesen, Getestet?? Für Kinder ungeeignet!
In einer aktuellen Stellungnahme der Task Force der DGKJ heißt es zudem, dass ?eine Koppelung der Zulassung von Kindern z.B. zur Teilnahme an Veranstaltungen wie Klassenfahrten oder anderen Ereignissen, an den Impfstatus ethisch nicht vertretbar? sei. Andererseits weist die DGKJ aber darauf hin, dass die 3-G-Kriterien (Genesen, Geimpft oder Getestet) nur für Erwachsene, aber nicht für Kinder anwendbar seien.
DGKJ-Präsident Prof. Dr. Jörg Dötsch warnt: ?Der Status ?geimpft/genesen/getestet? wird, wenn er tatsächlich zum Schlüssel der gesellschaftlichen Teilhabe werden soll, Kinder und Jugendliche ausschließen und ihre Benachteiligung noch weiter verstärken!? Denn: Ohne STIKO-Empfehlung würden viele gesunde Kinder eben nicht geimpft, einen ?Genesenen?-Nachweis haben Kinder in der Regel nicht, da die Infektionen meist symptomlos verliefen und sie nicht getestet wurden ? und die Antigen-Schnelltests seien bei symptomlosen Kindern eher unzuverlässig.
?Wir fordern?, so Dötsch, ?dass Kinder und Jugendliche uneingeschränkt von den gleichen Privilegien profitieren dürfen wie Geimpfte, Genesene oder Getestete. Wir haben sichere Maßnahmenpakete, die den Betrieb von Schulen und KiTas ermöglichen. Auch Sport und Aktivitäten des sozialen Lebens wie Musikunterricht können und müssen unter Einhaltung der einschlägigen Hygiene-Bedingungen stattfinden!?
Im Gegensatz dazu beharrt Gesundheitsminister Spahn darauf bis Ende August jedem Kind und Jugendlichen über 12 Jahren ein Impfangebot zu machen ? auch ohne STIKO-Empfehlung. Es handle sich um ?eine individuelle Entscheidung?, sobald die EMA die Zulassung erteilt habe, sagte er gegenüber RTL/ntv. Auch Spahn lehnt jedoch ab, die Impfung zur Voraussetzung für die Teilnahme am Präsenzunterricht zu machen: ?Ich sehe nicht, dass wir eine verpflichtende Impfung haben werden für den Schulbesuch.?
Moderna-Impfstoff: Wirksamkeit ?von 100 Prozent? bei Teenagern
Nach BioNTech/Pfizer hat jetzt auch das Unternehmen Moderna Daten zur Wirksamkeit seines mRNA-Impfstoffes bei Kindern und Jugendlichen bekannt gegeben. In einer klinischen Studie in den USA mit 12- bis 17-Jährigen habe das Vakzin 14 Tage nach der 2. Impfung eine ?Wirksamkeit von 100 Prozent? gezeigt. Das heißt, keiner der teilnehmenden 3.732 Teenager habe danach noch eine Erkrankung entsprechend der Studiendefinition entwickelt. Die Immunantwort bei den geimpften Kindern und Jugendlichen sei ähnlich derjenigen bei Erwachsenen gewesen.
Sicherheit und Verträglichkeit der Vakzine werden vom Hersteller als ?gut? bezeichnet. Es seien ?keine bedeutsamen Sicherheitsbedenken identifiziert" worden. Das Unternehmen will Anfang Juni bei der US-Arzneimittelbehörde FDA sowie bei anderen Behörden weltweit die Anträge für die Zulassung des Impfstoffs für diese Altersgruppe einreichen. Der COVID-Impfstoff von BioNTech/Pfizer hat in den USA schon seit dem 10. Mai eine Zulassung für die Altersgruppe der 12- bis 15-Jährigen.
CDC prüft seltene Fälle von Myokarditis nach COVID-19-Impfung bei jungen Menschen
Die US-amerikanischen Centers for Disease Control (CDC) analysieren seltene Fälle von Myokarditis, die vor allem bei jungen Menschen nach COVID-19-Impfung gemeldet wurden. Es handle sich um ?relativ wenige" Fälle, betont die AG des ?Advisory Committee on Immunization Practices? zur Sicherheit von COVID-19-Vakzinen.
Diese traten bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen meist innerhalb von 4 Tagen nach der 2. Dosis einer mRNA-Vakzine auf und scheinen bei Männern häufiger zu sein als bei Frauen. ?Die meisten Fälle scheinen mild zu sein, die Nachverfolgung läuft?, heißt es im Bericht der Arbeitsgruppe für Impfstoffsicherheit, die wöchentlich die Daten zur Sicherheit der COVID-19-Impfstoffe analysiert.
Laut aktuellem Bericht liegen die Meldezahlen derzeit nicht höher als die zu erwartenden Basisraten in der Bevölkerung, nach denen jährlich 10 bis 20 Myokarditis-Fälle pro 100.000 Menschen zu erwarten sind. Es könne sich dementsprechend auch um Zufallsereignisse handeln ? eine kausale Beziehung zur Impfung sei bislang nicht nachgewiesen. Trotzdem ermutigt die AG nun Ärzte, auf ungewöhnliche Herzsymptome bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu achten, die kürzlich geimpft worden sind.
?Geimpft, Genesen, Getestet?? Für Kinder ungeeignet!
Moderna-Impfstoff: Wirksamkeit ?von 100 Prozent? bei Teenagern
CDC prüfen seltene Fälle von Myokarditis nach COVID-19-Impfung bei jungen Menschen
Die niedrigsten Infektionszahlen seit Monaten meldet das RKI heute: Zum ersten Mal seit Oktober liegt die 7-Tage-Inzidenz bundesweit wieder unter der Marke von 50, nämlich bei 46,8. Die Zahl der in den letzten 24 Stunden dem RKI gemeldeten Neuinfektionen beträgt 2.626 (Vorwoche 11.040). Allerdings können die heutigen Zahlen infolge des Pfingstwochenendes so niedrig sein. Die Zahl der Todesfälle an und mit COVID-19 ist mit 270 in den letzten 24 Stunden zur Vorwoche (284) kaum verändert.
STIKO: Wohl keine allgemeine Impfempfehlung für 12- bis 15-Jährige
Diskussionen gibt es um die COVID-Impfungen von Jugendlichen und Kindern. Während Gesundheitsminister Jens Spahn angekündigt hat, allen älteren Kindern und Jugendlichen noch vor Ende der Sommerferien ein Impfangebot machen zu wollen, tendiert laut Redaktionsnetzwerk Deutschland die Ständige Impfkommission (STIKO) gegenwärtig dazu, nach der noch für Mai erwarteten EU-Zulassung des Impfstoffs von BioNTech/Pfizer keine allgemeine Impfempfehlung für 12- bis 15-Jährige auszusprechen.
Die STIKO-Begründung: Die Datenlage sei noch nicht ausreichend, um für diese Altersgruppe die Risiken einer Corona-Erkrankung gegen mögliche Risiken der Impfung abzuwägen. Ähnlich hatte ? wie berichtet ? auch die Task Force der DGKJ (Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin e.V.) kürzlich argumentiert.
Laut RND wird die STIKO wohl nur eine Impfempfehlung für Kinder und Jugendliche mit bestimmten chronischen Erkrankungen aussprechen ? weil bei ihnen das Interesse, dass sie selbst vor einer Corona-Infektion geschützt werden, höher sei.
?Geimpft, Genesen, Getestet?? Für Kinder ungeeignet!
In einer aktuellen Stellungnahme der Task Force der DGKJ heißt es zudem, dass ?eine Koppelung der Zulassung von Kindern z.B. zur Teilnahme an Veranstaltungen wie Klassenfahrten oder anderen Ereignissen, an den Impfstatus ethisch nicht vertretbar? sei. Andererseits weist die DGKJ aber darauf hin, dass die 3-G-Kriterien (Genesen, Geimpft oder Getestet) nur für Erwachsene, aber nicht für Kinder anwendbar seien.
DGKJ-Präsident Prof. Dr. Jörg Dötsch warnt: ?Der Status ?geimpft/genesen/getestet? wird, wenn er tatsächlich zum Schlüssel der gesellschaftlichen Teilhabe werden soll, Kinder und Jugendliche ausschließen und ihre Benachteiligung noch weiter verstärken!? Denn: Ohne STIKO-Empfehlung würden viele gesunde Kinder eben nicht geimpft, einen ?Genesenen?-Nachweis haben Kinder in der Regel nicht, da die Infektionen meist symptomlos verliefen und sie nicht getestet wurden ? und die Antigen-Schnelltests seien bei symptomlosen Kindern eher unzuverlässig.
?Wir fordern?, so Dötsch, ?dass Kinder und Jugendliche uneingeschränkt von den gleichen Privilegien profitieren dürfen wie Geimpfte, Genesene oder Getestete. Wir haben sichere Maßnahmenpakete, die den Betrieb von Schulen und KiTas ermöglichen. Auch Sport und Aktivitäten des sozialen Lebens wie Musikunterricht können und müssen unter Einhaltung der einschlägigen Hygiene-Bedingungen stattfinden!?
Im Gegensatz dazu beharrt Gesundheitsminister Spahn darauf bis Ende August jedem Kind und Jugendlichen über 12 Jahren ein Impfangebot zu machen ? auch ohne STIKO-Empfehlung. Es handle sich um ?eine individuelle Entscheidung?, sobald die EMA die Zulassung erteilt habe, sagte er gegenüber RTL/ntv. Auch Spahn lehnt jedoch ab, die Impfung zur Voraussetzung für die Teilnahme am Präsenzunterricht zu machen: ?Ich sehe nicht, dass wir eine verpflichtende Impfung haben werden für den Schulbesuch.?
Moderna-Impfstoff: Wirksamkeit ?von 100 Prozent? bei Teenagern
Nach BioNTech/Pfizer hat jetzt auch das Unternehmen Moderna Daten zur Wirksamkeit seines mRNA-Impfstoffes bei Kindern und Jugendlichen bekannt gegeben. In einer klinischen Studie in den USA mit 12- bis 17-Jährigen habe das Vakzin 14 Tage nach der 2. Impfung eine ?Wirksamkeit von 100 Prozent? gezeigt. Das heißt, keiner der teilnehmenden 3.732 Teenager habe danach noch eine Erkrankung entsprechend der Studiendefinition entwickelt. Die Immunantwort bei den geimpften Kindern und Jugendlichen sei ähnlich derjenigen bei Erwachsenen gewesen.
Sicherheit und Verträglichkeit der Vakzine werden vom Hersteller als ?gut? bezeichnet. Es seien ?keine bedeutsamen Sicherheitsbedenken identifiziert" worden. Das Unternehmen will Anfang Juni bei der US-Arzneimittelbehörde FDA sowie bei anderen Behörden weltweit die Anträge für die Zulassung des Impfstoffs für diese Altersgruppe einreichen. Der COVID-Impfstoff von BioNTech/Pfizer hat in den USA schon seit dem 10. Mai eine Zulassung für die Altersgruppe der 12- bis 15-Jährigen.
CDC prüft seltene Fälle von Myokarditis nach COVID-19-Impfung bei jungen Menschen
Die US-amerikanischen Centers for Disease Control (CDC) analysieren seltene Fälle von Myokarditis, die vor allem bei jungen Menschen nach COVID-19-Impfung gemeldet wurden. Es handle sich um ?relativ wenige" Fälle, betont die AG des ?Advisory Committee on Immunization Practices? zur Sicherheit von COVID-19-Vakzinen.
Diese traten bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen meist innerhalb von 4 Tagen nach der 2. Dosis einer mRNA-Vakzine auf und scheinen bei Männern häufiger zu sein als bei Frauen. ?Die meisten Fälle scheinen mild zu sein, die Nachverfolgung läuft?, heißt es im Bericht der Arbeitsgruppe für Impfstoffsicherheit, die wöchentlich die Daten zur Sicherheit der COVID-19-Impfstoffe analysiert.
Laut aktuellem Bericht liegen die Meldezahlen derzeit nicht höher als die zu erwartenden Basisraten in der Bevölkerung, nach denen jährlich 10 bis 20 Myokarditis-Fälle pro 100.000 Menschen zu erwarten sind. Es könne sich dementsprechend auch um Zufallsereignisse handeln ? eine kausale Beziehung zur Impfung sei bislang nicht nachgewiesen. Trotzdem ermutigt die AG nun Ärzte, auf ungewöhnliche Herzsymptome bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu achten, die kürzlich geimpft worden sind.
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