Montag, 4. April 2022
Am besten 3-mal täglich: Kaffeetrinker haben ein geringeres kardiales Risiko und höhere Chancen auf ein längeres Leben
che2001, 19:55h
Marlene Busko/Ute Eppinger
3 Analysen auf der Grundlage der prospektiven UK Biobank-Kohorte deuten darauf hin, dass regelmäßiger Kaffeekonsum, insbesondere ein täglicher Konsum von 2 bis 3 Tassen, nicht nur sicher für das Herz ist, sondern sogar kardioprotektiv wirken kann.
Menschen ohne Herz-Kreislauf-Erkrankungen (CVD), die 2 bis 3 Tassen täglich tranken, wiesen im Vergleich zu denjenigen, die keinen Kaffee tranken, eine signifikante Verringerung des Sterberisikos und einer Reihe von CVD-Endpunkten auf. Das Risiko war über einen Zeitraum von 10 Jahren zwischen 8% und 15% verringert.
In einer separaten Analyse zeigte sich bei Teilnehmern mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu Beginn der Studie ebenfalls eine signifikante Verbesserung der Überlebensrate bei einem Kaffeekonsum von 2 bis 3 Tassen täglich und kein erhöhtes Risiko für Herzrhythmusstörungen.
In einem dritten Ausschnitt der Daten der UK Biobank wurden die klinischen Vorteile bei gleicher Höhe des Kaffeekonsums beobachtet, unabhängig davon, ob es sich bei dem konsumierten Kaffee um den ?Instant?-Kaffee handelt, der mit Wasser aufgegossen wird, oder um Kaffee, der aus gemahlenen ganzen Bohnen gebrüht wird.
Einige Ärzte raten ihren Patienten vom Kaffeetrinken ab, weil Kaffeekonsum einige Arten von Herzerkrankungen auslösen oder verschlimmern kann, bemerkte Dr. Peter M. Kistler vom Alfred Hospital und Baker Heart and Diabetes Institute in Melbourne, Australien. Die aktuellen Analysen legen jedoch nahe, dass ?vom täglichen Kaffeekonsum nicht abgeraten werden, sondern dieser vielmehr als Teil einer gesunden Ernährung betrachtet werden sollte?.
Kistler und seine Kollegen werden die 3 Analysen der UK Biobank-Kohorte auf der wissenschaftlichen Tagung des American College of Cardiology (ACC) 2022, die ab dem 2. April sowohl virtuell als auch vor Ort in Washington, DC, stattfinden wird, separat präsentieren [1]. Kistler stellte einige der Daten vor und kommentierte sie auf einer Pressekonferenz, die im Vorfeld der Tagung stattfand.
U-förmige Zusammenhänge
Die Teilnehmer der UK Biobank-Studie, die im Durchschnitt Ende 50 waren, gaben in Fragebögen an, wie viel Kaffee sie täglich konsumierten und welche Art des Getränks sie bevorzugten.
Die Forscher beobachteten im Hinblick auf die Risiko-Verlaufskurve U-förmige Zusammenhänge zwischen der täglichen Anzahl von Tassen Kaffee und dem Auftreten von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Herzinsuffizienz, koronarer Herzkrankheit (KHK), Schlaganfall, Vorhofflimmern, Herzrhythmusstörungen und Tod über einen Zeitraum von 10 Jahren. U-förmig bedeutet, dass sowohl Patienten, die weniger als 3 Tassen am Tag trinken, als auch Patienten, die mehr als 3 Tassen am Tag trinken, ein erhöhtes Risiko aufweisen.
?Ich glaube, das ist Musik in den Ohren vieler unserer Patienten und auch vieler Kardiologen, denn diejenigen von uns, die früh aufstehen und lange im Krankenhaus bleiben, konsumieren viel Kaffee?, so Dr. Katie Berlacher, stellvertretende Leiterin der kardiologischen Ausbildung am University of Pittsburgh Medical Center, Pennsylvania.
Die Analysen basierten auf einer großen Kohorte und zeigten ein konsistentes Muster für mehrere kardiovaskuläre Ergebnisse, so Berlacher, die neue stellvertretende Vorsitzende der ACC Scientific Session.
Die Ergebnisse könnten ?tiefgreifende Auswirkungen auf die tägliche klinische Versorgung haben, da viele von unseren Patienten, die an einer kardiovaskulären Erkrankung leiden oder bei denen ein entsprechendes Risiko besteht, vor dem Kaffeekonsum warnen?, erklärte sie per E-Mail an theheart.org | Medscape Cardiology.
?Diese Studien legen nahe, dass wir keine objektiven Beweise haben, um Patienten zu warnen oder sie aufzufordern, keinen Kaffee mehr zu trinken, auch nicht bei Patienten mit Herzrhythmusstörungen.?
Wichtig ist jedoch, dass ?diese Studien keine Kausalität belegen?, fügte sie hinzu. ?Wir können also nicht so weit gehen, den Kaffeekonsum zu empfehlen, obwohl man sagen könnte, dass randomisierte prospektive Studien durchgeführt werden sollten, um die Kausalität zu klären.?
Diese Studien legen nahe, dass wir keine objektiven Beweise haben, um Patienten zu warnen oder sie aufzufordern, keinen Kaffee mehr zu trinken ? Dr. Katie Berlacher
Kaffee, ?ist das am weitesten verbreitete Stärkungsmittel, das die Kognition verbessert. Kaffee macht wach und geistig fitter und ist für viele Menschen ein wichtiger Bestandteil ihres täglichen Lebens?, so Kistler per E-Mail an theheart.org | Medscape Cardiology. ?Die Botschaft, die man mitnehmen sollte, ist die, dass Ärzte ihren Patienten nicht raten sollten, bis zu 3 Tassen Kaffee pro Tag nicht mehr zu trinken.?
?Bei Nicht-Kaffeetrinkern haben wir keine Daten, die darauf hindeuten, dass sie mit dem Kaffeetrinken beginnen sollten?, teilte er weiter mit. Außerdem sollten die Menschen nicht unbedingt ihren Kaffeekonsum erhöhen, insbesondere wenn sie sich ängstlich oder unwohl fühlen.
Vorteile mit oder ohne bekannte Herzkrankheit
Die Forscher schlossen in ihre Analyse 382 535 Teilnehmer der britischen Biobank-Kohorte ein, die bei Studienbeginn frei von CVD waren. Ihr Durchschnittsalter lag bei 57 Jahren, und 52% waren Frauen.
Diejenigen, die angaben, regelmäßig zwei bis drei Tassen Kaffee pro Tag zu trinken, wiesen im Vergleich zu denjenigen, die keinen Kaffee tranken, über einen Zeitraum von 10 Jahren ein signifikant geringeres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, KHK, Herzversagen, Herzrhythmusstörungen und Tod aus jeglicher Ursache auf (p < 0,01 für alle Endpunkte). Die Hazard Ratios (HR) und Konfidenzintervalle (95%) waren:
HR: 0,91; 95% KI, 0,88-0,94 für CV-Erkrankungen
HR: 0,90; 95% KI, 0,87-0,93 für KHK
HR: 0,85; 95% KI, 0,81-0,90 für Herzinsuffizienz
HR: 0,92; 95% KI, 0,88-0,95 für Herzrhythmusstörungen
HR: 0,86; 95% KI, 0,83-0,90 für Tod aus jeglicher Ursache
Das Risiko, an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zu sterben, war bei einer Tasse Kaffee pro Tag am niedrigsten (HR: 0,83; 95% KI: 0,75-0,93). Das Risiko eines Schlaganfalls war bei weniger als einer Tasse pro Tag am niedrigsten (HR: 0,85; 95% KI: 0,75-0,96).
Eine separate Analyse ergab ähnliche Ergebnisse bei einer anderen Untergruppe von UK Biobank-Teilnehmern mit zu Studienbeginn bekannter CVD. Unter 34.279 dieser Personen wiesen diejenigen, die 2 bis 3 Tassen Kaffee pro Tag tranken, im Vergleich zu Nicht-Kaffeetrinkern ein geringeres Sterberisiko über 10 Jahre auf (HR: 0,92; 95% KI: 0,86-0,99; p = 0,03).
Bei den 24.111 Personen, bei denen zu Beginn der Studie Herzrhythmusstörungen diagnostiziert wurden, wurde das geringste Sterberisiko bei einer Tasse pro Tag beobachtet (HR: 0,85; 95% KI: 0,78-0,94; p < 0,01). Bei den Personen mit Vorhofflimmern oder Vorhofflattern war eine Tasse pro Tag mit einer Mortalitäts-HR von 0,82 (95% KI: 0,73-0,93; p < 0,01) verbunden.
In einer weiteren Analyse der UK Biobank-Kohorte wurde festgestellt, dass die Häufigkeit von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und die Sterblichkeitsrate während der 10-jährigen Nachbeobachtungszeit bei den Teilnehmern, die über den Konsum von gemahlenem Brühkaffee und ? separat ? von Instantkaffee berichteten, in ähnlicher Weise reduziert war wie bei den Nicht-Kaffeetrinkern. Entkoffeinierter Kaffee wirkte sich meist neutral oder uneinheitlich auf die klinischen Endpunkte aus.
Das niedrigste CVD-Risiko wurde bei zwei bis drei Tassen pro Tag bei denjenigen beobachtet, die regelmäßig gemahlenen Kaffee tranken (HR: 0,83; 95% KI: 0,79-0,87) und bei denjenigen, die überwiegend Instantkaffee konsumierten (HR: 0,91; 95% KI: 0,88-0,95).
Mögliche Wirkmechanismen, Einschränkungen der Studie
?Koffein blockiert Adenosinrezeptoren, was seine potenziell milden antiarrhythmischen Eigenschaften erklären könnte?, so Kistler. ?Regelmäßige Kaffeetrinker, die mit supraventrikulären Tachykardien in die Notaufnahme kommen, brauchen oft höhere Adenosindosen, um sich zu erholen.?
Koffein spielt eine Rolle bei der Gewichtsabnahme durch die Hemmung der Fettsäureabsorption im Darm und die Erhöhung des Grundumsatzes, fügte Kistler hinzu, und Kaffee wurde mit einem deutlich verringerten Risiko für neu auftretenden Typ-2-Diabetes in Verbindung gebracht.
Kaffeebohnen enthalten jedoch mehr als hundert biologisch aktive Verbindungen, stellte er fest. Dazu gehören antioxidative Polyphenole, die oxidativen Stress reduzieren und den Stoffwechsel modulieren. Eine bessere Überlebensrate bei regelmäßigem Kaffeekonsum könnte mit einer verbesserten Endothelfunktion, zirkulierenden Antioxidantien, einer verbesserten Insulinempfindlichkeit oder einer verringerten Entzündung zusammenhängen, so die Forscher.
Kein ursächlicher Zusammenhang nachweisbar
Sie räumen einige Einschränkungen der Analysen ein. Aus den Beobachtungsdaten lassen sich Ursache und Wirkung nicht ableiten. Außerdem bedeutet eine Tasse Kaffee im Vereinigten Königreich etwa 200 ml bis 250 ml des Gebräus, aber der tatsächliche Koffeingehalt kann zwischen 90 mg und 250 mg variieren.
Auch fehlten Daten über den Zusatz von Zucker oder Milch. Außerdem sind die Teilnehmer der UK Biobank überwiegend weiß, so dass die Ergebnisse möglicherweise nicht auf andere Bevölkerungsgruppen übertragbar sind.
https://deutsch.medscape.com/artikelansicht/4911023?uac=389796AZ&faf=1&sso=true&impID=4137631&src=WNL_mdplsfeat_220404_mscpedit_de#vp_3
3 Analysen auf der Grundlage der prospektiven UK Biobank-Kohorte deuten darauf hin, dass regelmäßiger Kaffeekonsum, insbesondere ein täglicher Konsum von 2 bis 3 Tassen, nicht nur sicher für das Herz ist, sondern sogar kardioprotektiv wirken kann.
Menschen ohne Herz-Kreislauf-Erkrankungen (CVD), die 2 bis 3 Tassen täglich tranken, wiesen im Vergleich zu denjenigen, die keinen Kaffee tranken, eine signifikante Verringerung des Sterberisikos und einer Reihe von CVD-Endpunkten auf. Das Risiko war über einen Zeitraum von 10 Jahren zwischen 8% und 15% verringert.
In einer separaten Analyse zeigte sich bei Teilnehmern mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu Beginn der Studie ebenfalls eine signifikante Verbesserung der Überlebensrate bei einem Kaffeekonsum von 2 bis 3 Tassen täglich und kein erhöhtes Risiko für Herzrhythmusstörungen.
In einem dritten Ausschnitt der Daten der UK Biobank wurden die klinischen Vorteile bei gleicher Höhe des Kaffeekonsums beobachtet, unabhängig davon, ob es sich bei dem konsumierten Kaffee um den ?Instant?-Kaffee handelt, der mit Wasser aufgegossen wird, oder um Kaffee, der aus gemahlenen ganzen Bohnen gebrüht wird.
Einige Ärzte raten ihren Patienten vom Kaffeetrinken ab, weil Kaffeekonsum einige Arten von Herzerkrankungen auslösen oder verschlimmern kann, bemerkte Dr. Peter M. Kistler vom Alfred Hospital und Baker Heart and Diabetes Institute in Melbourne, Australien. Die aktuellen Analysen legen jedoch nahe, dass ?vom täglichen Kaffeekonsum nicht abgeraten werden, sondern dieser vielmehr als Teil einer gesunden Ernährung betrachtet werden sollte?.
Kistler und seine Kollegen werden die 3 Analysen der UK Biobank-Kohorte auf der wissenschaftlichen Tagung des American College of Cardiology (ACC) 2022, die ab dem 2. April sowohl virtuell als auch vor Ort in Washington, DC, stattfinden wird, separat präsentieren [1]. Kistler stellte einige der Daten vor und kommentierte sie auf einer Pressekonferenz, die im Vorfeld der Tagung stattfand.
U-förmige Zusammenhänge
Die Teilnehmer der UK Biobank-Studie, die im Durchschnitt Ende 50 waren, gaben in Fragebögen an, wie viel Kaffee sie täglich konsumierten und welche Art des Getränks sie bevorzugten.
Die Forscher beobachteten im Hinblick auf die Risiko-Verlaufskurve U-förmige Zusammenhänge zwischen der täglichen Anzahl von Tassen Kaffee und dem Auftreten von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Herzinsuffizienz, koronarer Herzkrankheit (KHK), Schlaganfall, Vorhofflimmern, Herzrhythmusstörungen und Tod über einen Zeitraum von 10 Jahren. U-förmig bedeutet, dass sowohl Patienten, die weniger als 3 Tassen am Tag trinken, als auch Patienten, die mehr als 3 Tassen am Tag trinken, ein erhöhtes Risiko aufweisen.
?Ich glaube, das ist Musik in den Ohren vieler unserer Patienten und auch vieler Kardiologen, denn diejenigen von uns, die früh aufstehen und lange im Krankenhaus bleiben, konsumieren viel Kaffee?, so Dr. Katie Berlacher, stellvertretende Leiterin der kardiologischen Ausbildung am University of Pittsburgh Medical Center, Pennsylvania.
Die Analysen basierten auf einer großen Kohorte und zeigten ein konsistentes Muster für mehrere kardiovaskuläre Ergebnisse, so Berlacher, die neue stellvertretende Vorsitzende der ACC Scientific Session.
Die Ergebnisse könnten ?tiefgreifende Auswirkungen auf die tägliche klinische Versorgung haben, da viele von unseren Patienten, die an einer kardiovaskulären Erkrankung leiden oder bei denen ein entsprechendes Risiko besteht, vor dem Kaffeekonsum warnen?, erklärte sie per E-Mail an theheart.org | Medscape Cardiology.
?Diese Studien legen nahe, dass wir keine objektiven Beweise haben, um Patienten zu warnen oder sie aufzufordern, keinen Kaffee mehr zu trinken, auch nicht bei Patienten mit Herzrhythmusstörungen.?
Wichtig ist jedoch, dass ?diese Studien keine Kausalität belegen?, fügte sie hinzu. ?Wir können also nicht so weit gehen, den Kaffeekonsum zu empfehlen, obwohl man sagen könnte, dass randomisierte prospektive Studien durchgeführt werden sollten, um die Kausalität zu klären.?
Diese Studien legen nahe, dass wir keine objektiven Beweise haben, um Patienten zu warnen oder sie aufzufordern, keinen Kaffee mehr zu trinken ? Dr. Katie Berlacher
Kaffee, ?ist das am weitesten verbreitete Stärkungsmittel, das die Kognition verbessert. Kaffee macht wach und geistig fitter und ist für viele Menschen ein wichtiger Bestandteil ihres täglichen Lebens?, so Kistler per E-Mail an theheart.org | Medscape Cardiology. ?Die Botschaft, die man mitnehmen sollte, ist die, dass Ärzte ihren Patienten nicht raten sollten, bis zu 3 Tassen Kaffee pro Tag nicht mehr zu trinken.?
?Bei Nicht-Kaffeetrinkern haben wir keine Daten, die darauf hindeuten, dass sie mit dem Kaffeetrinken beginnen sollten?, teilte er weiter mit. Außerdem sollten die Menschen nicht unbedingt ihren Kaffeekonsum erhöhen, insbesondere wenn sie sich ängstlich oder unwohl fühlen.
Vorteile mit oder ohne bekannte Herzkrankheit
Die Forscher schlossen in ihre Analyse 382 535 Teilnehmer der britischen Biobank-Kohorte ein, die bei Studienbeginn frei von CVD waren. Ihr Durchschnittsalter lag bei 57 Jahren, und 52% waren Frauen.
Diejenigen, die angaben, regelmäßig zwei bis drei Tassen Kaffee pro Tag zu trinken, wiesen im Vergleich zu denjenigen, die keinen Kaffee tranken, über einen Zeitraum von 10 Jahren ein signifikant geringeres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, KHK, Herzversagen, Herzrhythmusstörungen und Tod aus jeglicher Ursache auf (p < 0,01 für alle Endpunkte). Die Hazard Ratios (HR) und Konfidenzintervalle (95%) waren:
HR: 0,91; 95% KI, 0,88-0,94 für CV-Erkrankungen
HR: 0,90; 95% KI, 0,87-0,93 für KHK
HR: 0,85; 95% KI, 0,81-0,90 für Herzinsuffizienz
HR: 0,92; 95% KI, 0,88-0,95 für Herzrhythmusstörungen
HR: 0,86; 95% KI, 0,83-0,90 für Tod aus jeglicher Ursache
Das Risiko, an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zu sterben, war bei einer Tasse Kaffee pro Tag am niedrigsten (HR: 0,83; 95% KI: 0,75-0,93). Das Risiko eines Schlaganfalls war bei weniger als einer Tasse pro Tag am niedrigsten (HR: 0,85; 95% KI: 0,75-0,96).
Eine separate Analyse ergab ähnliche Ergebnisse bei einer anderen Untergruppe von UK Biobank-Teilnehmern mit zu Studienbeginn bekannter CVD. Unter 34.279 dieser Personen wiesen diejenigen, die 2 bis 3 Tassen Kaffee pro Tag tranken, im Vergleich zu Nicht-Kaffeetrinkern ein geringeres Sterberisiko über 10 Jahre auf (HR: 0,92; 95% KI: 0,86-0,99; p = 0,03).
Bei den 24.111 Personen, bei denen zu Beginn der Studie Herzrhythmusstörungen diagnostiziert wurden, wurde das geringste Sterberisiko bei einer Tasse pro Tag beobachtet (HR: 0,85; 95% KI: 0,78-0,94; p < 0,01). Bei den Personen mit Vorhofflimmern oder Vorhofflattern war eine Tasse pro Tag mit einer Mortalitäts-HR von 0,82 (95% KI: 0,73-0,93; p < 0,01) verbunden.
In einer weiteren Analyse der UK Biobank-Kohorte wurde festgestellt, dass die Häufigkeit von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und die Sterblichkeitsrate während der 10-jährigen Nachbeobachtungszeit bei den Teilnehmern, die über den Konsum von gemahlenem Brühkaffee und ? separat ? von Instantkaffee berichteten, in ähnlicher Weise reduziert war wie bei den Nicht-Kaffeetrinkern. Entkoffeinierter Kaffee wirkte sich meist neutral oder uneinheitlich auf die klinischen Endpunkte aus.
Das niedrigste CVD-Risiko wurde bei zwei bis drei Tassen pro Tag bei denjenigen beobachtet, die regelmäßig gemahlenen Kaffee tranken (HR: 0,83; 95% KI: 0,79-0,87) und bei denjenigen, die überwiegend Instantkaffee konsumierten (HR: 0,91; 95% KI: 0,88-0,95).
Mögliche Wirkmechanismen, Einschränkungen der Studie
?Koffein blockiert Adenosinrezeptoren, was seine potenziell milden antiarrhythmischen Eigenschaften erklären könnte?, so Kistler. ?Regelmäßige Kaffeetrinker, die mit supraventrikulären Tachykardien in die Notaufnahme kommen, brauchen oft höhere Adenosindosen, um sich zu erholen.?
Koffein spielt eine Rolle bei der Gewichtsabnahme durch die Hemmung der Fettsäureabsorption im Darm und die Erhöhung des Grundumsatzes, fügte Kistler hinzu, und Kaffee wurde mit einem deutlich verringerten Risiko für neu auftretenden Typ-2-Diabetes in Verbindung gebracht.
Kaffeebohnen enthalten jedoch mehr als hundert biologisch aktive Verbindungen, stellte er fest. Dazu gehören antioxidative Polyphenole, die oxidativen Stress reduzieren und den Stoffwechsel modulieren. Eine bessere Überlebensrate bei regelmäßigem Kaffeekonsum könnte mit einer verbesserten Endothelfunktion, zirkulierenden Antioxidantien, einer verbesserten Insulinempfindlichkeit oder einer verringerten Entzündung zusammenhängen, so die Forscher.
Kein ursächlicher Zusammenhang nachweisbar
Sie räumen einige Einschränkungen der Analysen ein. Aus den Beobachtungsdaten lassen sich Ursache und Wirkung nicht ableiten. Außerdem bedeutet eine Tasse Kaffee im Vereinigten Königreich etwa 200 ml bis 250 ml des Gebräus, aber der tatsächliche Koffeingehalt kann zwischen 90 mg und 250 mg variieren.
Auch fehlten Daten über den Zusatz von Zucker oder Milch. Außerdem sind die Teilnehmer der UK Biobank überwiegend weiß, so dass die Ergebnisse möglicherweise nicht auf andere Bevölkerungsgruppen übertragbar sind.
https://deutsch.medscape.com/artikelansicht/4911023?uac=389796AZ&faf=1&sso=true&impID=4137631&src=WNL_mdplsfeat_220404_mscpedit_de#vp_3
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