Montag, 10. Oktober 2005
Deportation Class auf marokkanisch
che2001, 18:43h
Melilla (epd). Menschenrechtsorganisationen haben Marokko beschuldigt,
Armutsflüchtlinge aus Schwarzafrika in die Wüste abzuschieben.
Vertreter von "SOS Melilla" und "Prodeni" erklärten am Donnerstagabend,
offenbar wolle Marokko damit verhindern, dass die Schwarzafrikaner zu
Fuß nach Nordmarokko zurückkehrten.
Die spanische Tageszeitung "El País" berichtete am Freitag über die
Aussage eines jungen Kongolesen. Dieser habe angegeben, dass rund 700
Flüchtlinge, darunter auch Kinder, in Bussen 500 Kilometer südlich des
marokkanischen Grenzorts Oujda in die Sahara vor die Grenze zu Algerien
gefahren worden seien. Sie verfügten über keine Nahrungsmittel.
Die Redaktion von "El País" konnte den Mann auf seinem Mobiltelefon
erreichen. Die Flüchtlinge wissen den Angaben zufolge nicht, wo sie
sich befinden und können sich nicht orientieren. Ein Team der
Hilfsorganisation "Ärzte ohne Grenzen" habe sich auf den Weg in das
Gebiet gemacht.
Am Donnerstag waren an der spanisch-marokkanischen Grenze in Melilla
sechs Afrikaner gestorben, mehrere davon durch Schüsse der
marokkanischen Polizei. Die marokkanische Regierung erklärte, die
Beamten hätten aus Notwehr geschossen.
Spanische Hilfsorganisationen hatten am Mittwoch und Donnerstag die
spanische Regierung vor Abschiebungen von Schwarzafrikanern nach
Marokko gewarnt. Die Menschenrechte der Flüchtlinge seien dort nicht
gewährleistet. Abschiebungen seien nur in die Heimatländer zu
tolerieren, erklärte eine Sprecherin von "Melilla nimmt auf". Die
Hilfsorganisation "Ärzte ohne Grenzen" hatte bereits im September einen
Bericht über massive Misshandlungen an Schwarzafrikanern durch
marokkanische Polizisten veröffentlicht.
Armutsflüchtlinge aus Schwarzafrika in die Wüste abzuschieben.
Vertreter von "SOS Melilla" und "Prodeni" erklärten am Donnerstagabend,
offenbar wolle Marokko damit verhindern, dass die Schwarzafrikaner zu
Fuß nach Nordmarokko zurückkehrten.
Die spanische Tageszeitung "El País" berichtete am Freitag über die
Aussage eines jungen Kongolesen. Dieser habe angegeben, dass rund 700
Flüchtlinge, darunter auch Kinder, in Bussen 500 Kilometer südlich des
marokkanischen Grenzorts Oujda in die Sahara vor die Grenze zu Algerien
gefahren worden seien. Sie verfügten über keine Nahrungsmittel.
Die Redaktion von "El País" konnte den Mann auf seinem Mobiltelefon
erreichen. Die Flüchtlinge wissen den Angaben zufolge nicht, wo sie
sich befinden und können sich nicht orientieren. Ein Team der
Hilfsorganisation "Ärzte ohne Grenzen" habe sich auf den Weg in das
Gebiet gemacht.
Am Donnerstag waren an der spanisch-marokkanischen Grenze in Melilla
sechs Afrikaner gestorben, mehrere davon durch Schüsse der
marokkanischen Polizei. Die marokkanische Regierung erklärte, die
Beamten hätten aus Notwehr geschossen.
Spanische Hilfsorganisationen hatten am Mittwoch und Donnerstag die
spanische Regierung vor Abschiebungen von Schwarzafrikanern nach
Marokko gewarnt. Die Menschenrechte der Flüchtlinge seien dort nicht
gewährleistet. Abschiebungen seien nur in die Heimatländer zu
tolerieren, erklärte eine Sprecherin von "Melilla nimmt auf". Die
Hilfsorganisation "Ärzte ohne Grenzen" hatte bereits im September einen
Bericht über massive Misshandlungen an Schwarzafrikanern durch
marokkanische Polizisten veröffentlicht.
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lebemann,
Dienstag, 11. Oktober 2005, 23:36
Ironie der Presse
"Wirtschaftsflüchtlinge am Schutz-Zaun des europäischen Sozialmodells niedergemacht"
ist keine gute Headline, so scheint es. Und das die Niedergemachten und Deportierten teilweise mehrere tausend km dafür kamen, interessiert auch eher im sportlichen Sinne.
"Besteuerung des Schlechtwettergeldes"
ist jedoch ein richtig großer Kracher.
Kurios, wie die linkelnde Journalistenseele so arbeitet.
ist keine gute Headline, so scheint es. Und das die Niedergemachten und Deportierten teilweise mehrere tausend km dafür kamen, interessiert auch eher im sportlichen Sinne.
"Besteuerung des Schlechtwettergeldes"
ist jedoch ein richtig großer Kracher.
Kurios, wie die linkelnde Journalistenseele so arbeitet.
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che2001,
Donnerstag, 27. Oktober 2005, 18:38
Wie wär´s denn mit
"Festung Europa: Die Mauermörder schießen wieder!" als blutrote Schlagzeile? Manchmal denke ich, es fehlt eine linke Variante der "Sun".
Schön war seinerzeit die Titanic: "Bevor Sie als Flüchtling oder Asylbewerber zu uns kommen, erschießen wir Sie bei sich zuhause, z.B. in Somalia."
Damals, an dem Tag, als Saddam Halabja vergaste, führte meine studentische linke Umgebung gerade eine hochmoralische Sexismusdebatte, Anlass: Die Verwendung des Wortes "fuck".
Schön war seinerzeit die Titanic: "Bevor Sie als Flüchtling oder Asylbewerber zu uns kommen, erschießen wir Sie bei sich zuhause, z.B. in Somalia."
Damals, an dem Tag, als Saddam Halabja vergaste, führte meine studentische linke Umgebung gerade eine hochmoralische Sexismusdebatte, Anlass: Die Verwendung des Wortes "fuck".
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