Dienstag, 17. November 2020
Mein Vater ist 92
che2001, 18:28h
Er klagt darüber, dass er nach zwei Stunden Gartenarbeit (umgraben, jäten, pflanzen) pausieren muss
und plante vor dem neuen Lockdown, zu Weihnachten sehr viel Beleuchtung in die Tanne zu hängen. Da steigt er fünf Meter hoch auf einer Leiter in den Baum. Letztes Jahr hatte er dabei sein Gebiss verloren und ist dann in den Ästen rumgeklettert um es wiederzufinden.
und plante vor dem neuen Lockdown, zu Weihnachten sehr viel Beleuchtung in die Tanne zu hängen. Da steigt er fünf Meter hoch auf einer Leiter in den Baum. Letztes Jahr hatte er dabei sein Gebiss verloren und ist dann in den Ästen rumgeklettert um es wiederzufinden.
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Montag, 16. November 2020
Sehenswert: Die Coronakrise und das Krisenmanagement im Ländervergleich
che2001, 19:42h
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Sonntag, 15. November 2020
Staugeschichten
che2001, 19:27h
Zwischen Berlin und Braunschweig steckte ich auf der A2 mal wieder im Stau. Komisch, heute heißt alles Stau, wenn Autos auf der Autobahn unter 50 fahren. In meiner Kindheit und Jugend machte der Verkehrsfunk viel differenziertere Ansagen. Da war ein Stau nur dann ein Stau wenn die Autos wirklich standen. Ansonsten warnte man noch vor dem Stop-and-go, dem grob zähflüssigem und dem zähflüssigen Verkehr. Alle diese feinen Unterscheidungen gibt es nicht mehr.
Auf der A2 ist jeden Tag Stau, man weiß das vorher. Eigentlich könnte man an die Mittelleitplanken mobile Imbissstände anschrauben, die Stauburger und alkoholfreie Getränke feilbieten, gerne auch Freakadellen und Bulletten.
Natürlich, Nomen est Omen, kann bei Rennau wieder das Gaspedal durchgetreten werden.
Auf der A2 ist jeden Tag Stau, man weiß das vorher. Eigentlich könnte man an die Mittelleitplanken mobile Imbissstände anschrauben, die Stauburger und alkoholfreie Getränke feilbieten, gerne auch Freakadellen und Bulletten.
Natürlich, Nomen est Omen, kann bei Rennau wieder das Gaspedal durchgetreten werden.
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Freitag, 13. November 2020
Fitness und Neoliberalismus - eine Gleichung, die nur manchmal aufgeht
che2001, 17:04h
Als praktizierenden Sportler und Fitnesscenterdauergast nerven mich Beiträge, die ein unter körpergeschichtlichen und soziologischen Aspekten ganz interessantes, etwa im Foucaultschen Sinne operationalisierbares Thema über einen engen ideologischen Leisten schlagen - Mark 793 hatte dafür die schöne Formulierung "Komplexitätsreduktion mit der Stichsäge" - und dabei ausschließlich unter dem Aspekt der Ideologiekritik an Zeitgeistströmungen sich der Thematik nähern. Die Rede ist vom Zusammenhang von Fitnessverhalten und neoliberaler Ideologie.
https://www.deutschlandfunk.de/juergen-martschukat-das-zeitalter-der-fitness.1310.de.html?dram:article_id=466359
https://www.zeit.de/kultur/2019-08/selbstoptimierung-sport-fitnesskult-kapitalismus-selbstzerstoerung-freizeit?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.de%2F
https://www.heise.de/tp/features/Fitness-und-Fatness-sind-zwei-Seiten-einer-Medaille-4627868.html
Ich hatte ja schon Diskussionen erlebt, in denen ich mich moralisch dafür rechtfertigen musste, dass ich im Gym und im Dojo trainiere. Dabei habe ich mit Neoliberalismus oder Selbstoptimierung unter von außen hin vorgegebenen Aspekten herzlich wenig zu tun. Ich finde es geil, an meine körperlichen Grenzen zu gehen, mich beim Sport auszutoben ist wie guter Sex, das zusammen mit Gleichgesinnten zu tun macht mehr Spaß als alleine, ich finde es gut, als Kampfsportler so wehrhaft zu sein dass ich wenig fürchten muss an dunklem Ecken zusammengehauen zu werden, ich brauche das Training für meine Schulter und um fit für die Berge zu sein. Das Herumturnen an Felswänden wiederum ist neben geradezu meditativen Wanderungen mein wichtigstes Freizeitvergnügen, ich sage sogar Lebensinhalt. Und mit über 50 dies leistungsorientiert zu betreiben und Ziele zu haben die über alles hinausgehen was ich bisher erreicht habe erfüllt mich mit Stolz.
Das alles sind Aspekte, die die Verfasser der verlinkten Texte in keiner Weise thematisieren oder in ihre Betrachtung einfließen lassen, die sie sich wahrscheinlich nicht einmal vorstellen können. Und ganz bestimmt nicht das Glücksgefühl nach dem Training und die absolute Tiefenentspannung am Ende eines Trainingstages.
Und es wird in den Beiträgen mit diskursiven Mustern gearbeitet die nur bedingt hinhauen. Der Manager etwa, der im Büro auf dem Laufband die Börsenkurse verfolgt, ist sicherlich ein 1A-Beispiel für einen Vertreter des Neoliberalismus und für die Menschen von denen Detlef Hartmann schrieb, dass sie sich im Gegensatz zum biederen Direktoren- und Kapitalistentyp früherer Zeiten sporadisch neu erfinden, ein ziemlicher Gegensatz zu Managern wie Hans Martin Schleyer oder Alfred Herrhausen, gar ungeschlachten Fleischbrocken wie Ludwig Erhard - aber wie repräsentativ sind sie für den Fitnesskult im Allgemeinen und im Speziellen für das, was in den Fitnesscentern passiert?
Da trainieren doch eher LehrerInnen, Bandmalocher, Krankenpflegerinnen und Büroangestellte, um was gegen Verspannungen und Rückenschmerzen zu tun.
Es gibt sie, die Bestager, die mit 50 Herzprobleme und arge Verspannungen zugleich bekommen und dann zu Marathonläufern oder Mountainbikern mutieren und diese Veränderung des Lebenssstils als eine Art Wiedergeburt mit fast religiösen Bekenntnis erleben. Wie viele sind das? Ich trainiere sehr regelmäßig, unterhalte mich mit den anderen Leuten im Gym, aber solche, die sich selbst optimieren wollen aufgrund der in den Beiträgen dargestellten neoliberalen Ideologie habe ich noch keine kennengelernt. Ich selbst jogge seit meiner Schulzeit, habe mich immer für Kampfsport interessiert und trainiere seit 30 Jahren regelmäßig in einem Trainingscenter das mehrmals im Lauf der Zeit gewechselt hat. Motivation damit zu beginnen war das Gewinnen der nötigen Kondition und Schlagfertigkeit bei Straßenschlachten gegen Neonazis und Bullen, infolgedessen trainierten wir zunächst mit Rattanstöcken und Teak-Tonfas eine Mischung aus Bo-Karate, Escrima und Kali. Scherzhaft nannten wir uns "Turnerschaft Anarchia". Da war eine damals 16 jährige dabei die, als sie einen Knüppel mitten ins Gesicht bekam und eine blutende Platzwunde hatte ihren Trainingspartner bat, die Wunde doch gleich zu nähen. Solche Erfahrungen prägten übrigens mein Frauenbild, und Genossin Netbitch habe ich in einem ebensolchen Umfeld kennengelernt.
Später kam dann klassisches Fitnesstraining in der Muckibude hinzu, nach einem vierfachen Trümmerbruch eine Weile reines Muskelaufbautraining. In meinem heutigen Sportclub gibt es viele eher therapeutische Trainingsformen wie Pilates, Callanetics oder Best Ager´s und am anderen Ende der Palette die Welt, in der ich zuhause bin, Tae Bo, Bodypump, Body Combat, Mixed Martial Arts. Wenn wir in Vor-Corona-Zeiten mit dem Training fertig waren ging der Kurs auch mal in den Biergarten, um bei Bratwurst, Hendl, Weißbier und Rotwein zu chillen, auch die AthletInnen mit den definierten Körpern. Vegan, diätetisch oder lactosefrei ernährt sich von meinen Sportkumpels und Kumpelinen meines Wissens niemand. In angesagter Nike- und Black-Diamond-Kluft treten die schon auf, und die Ladies sind von einem körperlichen Erscheinungsbild das die Playboy-Redaktion entzücken würde, aber von Fitnesszwängen amerikanischen Zuschnitts ist da nichts zu spüren.
Ziemlich absurd finde ich dann auch die Ratschläge in den verlinkten Beiträgen:
"Und es gibt etliche Alternativen zum Laufen oder zum Fitnessstudio: etwas Gymnastik und ein paar Planks zu Hause, Sitzbälle im Büro, mit dem Fahrrad zur Arbeit. Im Vergleich zum Gym wäre das alles praktischer und günstiger." --- Das nützt mir überhaupt nichts, wenn ich dafür trainiere, im Sommer 600 Meter Felswand zu klettern. Ich brauche ein Training das alles aus mir rausholt. Es wäre unmittelbar lebensgefährlich für mich, wenn ich mir NICHT übers Jahr hin Kondition antrainieren würde.
"Ist bewusstes Schlemmen und Erschlaffen jetzt schon passiver Widerstand? Weihnachten wäre dazu eine formidable Gelegenheit." ----- Widerstand gegen was? Einen Fitnesskult, den ich aus medialen Diskursen kenne und den es in den USA sehr ausgeprägt gibt, den ich aber in meiner Lebenswelt nicht vorfinde?
Wenn ich jetzt einfach aufhören würde zu trainieren bekäme ich ernsthafte gesundheitliche Probleme, weil ich auf einem Trainingslevel bin, wo das nicht einfach so geht. Zu Weihnachten ist bei uns immer Völlerei angesagt, ich spreche dem Bier und dem Rotwein reichlich zu, ich bin ein Mensch des Genusses, des Exzesses und der Extase, und genau das bin ich auch beim Sport. Eine Trainingseinheit, bei der weniger als 1000 Kilokalorien verbrannt werden ist für mich wertlos. Und ich bin da noch einer der Harmloseren. In meiner Kampfsportgruppe ist eine Frau, die vor der Kickboxstunde eine Stunde lang Gewichte stemmt und reißt und bei dieser Gelegenheit meinte Männer, die weniger auflegen würden als sie könne sie nicht für voll nehmen, worauf sie zu hören bekam "Du bist ja auch voll das absolute Tier!".
Nach dem Boxen geht sie erstmal eine rauchen.
https://www.deutschlandfunk.de/juergen-martschukat-das-zeitalter-der-fitness.1310.de.html?dram:article_id=466359
https://www.zeit.de/kultur/2019-08/selbstoptimierung-sport-fitnesskult-kapitalismus-selbstzerstoerung-freizeit?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.de%2F
https://www.heise.de/tp/features/Fitness-und-Fatness-sind-zwei-Seiten-einer-Medaille-4627868.html
Ich hatte ja schon Diskussionen erlebt, in denen ich mich moralisch dafür rechtfertigen musste, dass ich im Gym und im Dojo trainiere. Dabei habe ich mit Neoliberalismus oder Selbstoptimierung unter von außen hin vorgegebenen Aspekten herzlich wenig zu tun. Ich finde es geil, an meine körperlichen Grenzen zu gehen, mich beim Sport auszutoben ist wie guter Sex, das zusammen mit Gleichgesinnten zu tun macht mehr Spaß als alleine, ich finde es gut, als Kampfsportler so wehrhaft zu sein dass ich wenig fürchten muss an dunklem Ecken zusammengehauen zu werden, ich brauche das Training für meine Schulter und um fit für die Berge zu sein. Das Herumturnen an Felswänden wiederum ist neben geradezu meditativen Wanderungen mein wichtigstes Freizeitvergnügen, ich sage sogar Lebensinhalt. Und mit über 50 dies leistungsorientiert zu betreiben und Ziele zu haben die über alles hinausgehen was ich bisher erreicht habe erfüllt mich mit Stolz.
Das alles sind Aspekte, die die Verfasser der verlinkten Texte in keiner Weise thematisieren oder in ihre Betrachtung einfließen lassen, die sie sich wahrscheinlich nicht einmal vorstellen können. Und ganz bestimmt nicht das Glücksgefühl nach dem Training und die absolute Tiefenentspannung am Ende eines Trainingstages.
Und es wird in den Beiträgen mit diskursiven Mustern gearbeitet die nur bedingt hinhauen. Der Manager etwa, der im Büro auf dem Laufband die Börsenkurse verfolgt, ist sicherlich ein 1A-Beispiel für einen Vertreter des Neoliberalismus und für die Menschen von denen Detlef Hartmann schrieb, dass sie sich im Gegensatz zum biederen Direktoren- und Kapitalistentyp früherer Zeiten sporadisch neu erfinden, ein ziemlicher Gegensatz zu Managern wie Hans Martin Schleyer oder Alfred Herrhausen, gar ungeschlachten Fleischbrocken wie Ludwig Erhard - aber wie repräsentativ sind sie für den Fitnesskult im Allgemeinen und im Speziellen für das, was in den Fitnesscentern passiert?
Da trainieren doch eher LehrerInnen, Bandmalocher, Krankenpflegerinnen und Büroangestellte, um was gegen Verspannungen und Rückenschmerzen zu tun.
Es gibt sie, die Bestager, die mit 50 Herzprobleme und arge Verspannungen zugleich bekommen und dann zu Marathonläufern oder Mountainbikern mutieren und diese Veränderung des Lebenssstils als eine Art Wiedergeburt mit fast religiösen Bekenntnis erleben. Wie viele sind das? Ich trainiere sehr regelmäßig, unterhalte mich mit den anderen Leuten im Gym, aber solche, die sich selbst optimieren wollen aufgrund der in den Beiträgen dargestellten neoliberalen Ideologie habe ich noch keine kennengelernt. Ich selbst jogge seit meiner Schulzeit, habe mich immer für Kampfsport interessiert und trainiere seit 30 Jahren regelmäßig in einem Trainingscenter das mehrmals im Lauf der Zeit gewechselt hat. Motivation damit zu beginnen war das Gewinnen der nötigen Kondition und Schlagfertigkeit bei Straßenschlachten gegen Neonazis und Bullen, infolgedessen trainierten wir zunächst mit Rattanstöcken und Teak-Tonfas eine Mischung aus Bo-Karate, Escrima und Kali. Scherzhaft nannten wir uns "Turnerschaft Anarchia". Da war eine damals 16 jährige dabei die, als sie einen Knüppel mitten ins Gesicht bekam und eine blutende Platzwunde hatte ihren Trainingspartner bat, die Wunde doch gleich zu nähen. Solche Erfahrungen prägten übrigens mein Frauenbild, und Genossin Netbitch habe ich in einem ebensolchen Umfeld kennengelernt.
Später kam dann klassisches Fitnesstraining in der Muckibude hinzu, nach einem vierfachen Trümmerbruch eine Weile reines Muskelaufbautraining. In meinem heutigen Sportclub gibt es viele eher therapeutische Trainingsformen wie Pilates, Callanetics oder Best Ager´s und am anderen Ende der Palette die Welt, in der ich zuhause bin, Tae Bo, Bodypump, Body Combat, Mixed Martial Arts. Wenn wir in Vor-Corona-Zeiten mit dem Training fertig waren ging der Kurs auch mal in den Biergarten, um bei Bratwurst, Hendl, Weißbier und Rotwein zu chillen, auch die AthletInnen mit den definierten Körpern. Vegan, diätetisch oder lactosefrei ernährt sich von meinen Sportkumpels und Kumpelinen meines Wissens niemand. In angesagter Nike- und Black-Diamond-Kluft treten die schon auf, und die Ladies sind von einem körperlichen Erscheinungsbild das die Playboy-Redaktion entzücken würde, aber von Fitnesszwängen amerikanischen Zuschnitts ist da nichts zu spüren.
Ziemlich absurd finde ich dann auch die Ratschläge in den verlinkten Beiträgen:
"Und es gibt etliche Alternativen zum Laufen oder zum Fitnessstudio: etwas Gymnastik und ein paar Planks zu Hause, Sitzbälle im Büro, mit dem Fahrrad zur Arbeit. Im Vergleich zum Gym wäre das alles praktischer und günstiger." --- Das nützt mir überhaupt nichts, wenn ich dafür trainiere, im Sommer 600 Meter Felswand zu klettern. Ich brauche ein Training das alles aus mir rausholt. Es wäre unmittelbar lebensgefährlich für mich, wenn ich mir NICHT übers Jahr hin Kondition antrainieren würde.
"Ist bewusstes Schlemmen und Erschlaffen jetzt schon passiver Widerstand? Weihnachten wäre dazu eine formidable Gelegenheit." ----- Widerstand gegen was? Einen Fitnesskult, den ich aus medialen Diskursen kenne und den es in den USA sehr ausgeprägt gibt, den ich aber in meiner Lebenswelt nicht vorfinde?
Wenn ich jetzt einfach aufhören würde zu trainieren bekäme ich ernsthafte gesundheitliche Probleme, weil ich auf einem Trainingslevel bin, wo das nicht einfach so geht. Zu Weihnachten ist bei uns immer Völlerei angesagt, ich spreche dem Bier und dem Rotwein reichlich zu, ich bin ein Mensch des Genusses, des Exzesses und der Extase, und genau das bin ich auch beim Sport. Eine Trainingseinheit, bei der weniger als 1000 Kilokalorien verbrannt werden ist für mich wertlos. Und ich bin da noch einer der Harmloseren. In meiner Kampfsportgruppe ist eine Frau, die vor der Kickboxstunde eine Stunde lang Gewichte stemmt und reißt und bei dieser Gelegenheit meinte Männer, die weniger auflegen würden als sie könne sie nicht für voll nehmen, worauf sie zu hören bekam "Du bist ja auch voll das absolute Tier!".
Nach dem Boxen geht sie erstmal eine rauchen.
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Teil-Lockdown zeigt kaum Wirkung
che2001, 10:12h
Wie auch, wenn die Inkubationszeit 2 Wochen beträgt und seit Beginn der Maßnahme noch keine 2 Wochen vergangen sind. Alle in dieser Zeit Erkrankten haben sich vor dem Lockdown infiziert. Zu so manchen Statements kann ich echt nur den Kopf schütteln.
https://www.gmx.net/magazine/news/coronavirus/teil-lockdown-wirkung-lockerungen-erwarten-35260604#.homepage.hero.Teil-Lockdown%20zeigt%20kaum%20Wirkung%20-%20keine%20Lockerungen%20zu%20erwarten.0
https://www.gmx.net/magazine/news/coronavirus/teil-lockdown-wirkung-lockerungen-erwarten-35260604#.homepage.hero.Teil-Lockdown%20zeigt%20kaum%20Wirkung%20-%20keine%20Lockerungen%20zu%20erwarten.0
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Donnerstag, 12. November 2020
RKI zur Corona-Lage: "Vorsichtig optimistisch"
che2001, 18:27h
„Vorsichtig optimistisch“, äußerte sich RKI-Chef Prof. Dr. Lothar Wieler bei der heutigen Pressekonferenz seines Institutes zur aktuellen Corona-Lage. Die Zahlen der Neu-Infektionen seien in den letzten Tagen „etwas weniger stark angestiegen“ – doch seien auch die Laborkapazitäten am Limit. Die Lage sei „nach wie vor sehr ernst“, sagte Wieler. Noch lasse sich nicht beurteilen, ob die Maßnahmen des Lockdowns schon Wirkung zeigten.
Das RKI hat in den vergangenen 24 Stunden knapp 22.000 neue Infektionen gemeldet. Knapp 12.000 Menschen sind in Deutschland inzwischen infolge von COVID-19 gestorben. Derzeit sind in Deutschland laut den Meldungen ans RKI 3.127 Personen wegen einer Corona-Infektion in intensivmedizinischer Behandlung, berichtete die Leiterin des Corona-Lagezentrum beim RKI Dr. Ute Rexroth. Und Wieler ergänzte: „Diese Zahl hat sich allein in den letzten 2 Wochen verdoppelt und liegt jetzt über dem Wert vom April dieses Jahres.“
Rexroth präsentierte auch die aktuellen Hospitalisierungsraten von Menschen mit SARS-CoV2. Auch hier zeige sich eine leichte Abflachung der Zunahme. Doch steige die Rate derjenigen, die 60 Jahre oder älter sind, was Anlass zur Besorgnis gebe. Zudem seien selbst unter den Todesfällen auch jüngere Patienten sagte sie. Und: Die wahre Zahl der mit SARS-CoV2 hospitalisierten Menschen werde wohl unterschätzt, da nicht alle Hospitalisierungen wegen COVID-19 an das RKI gemeldet würden.
Die Hälfte der Kliniken nur noch limitierte intensivmedizinische Verfügbarkeit
„Bei den intensivmedizinisch betreuten Patienten haben wir aber genauere Zahlen“, betonte Wieler. Dies dank des Intensivregisters der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), das nach seinem Wissen weltweit einzigartig sei. Und die aktuellen Zahlen stimmen den RKI-Chef nicht ganz so optimistisch. Er erwarte, dass aufgrund der sich in ältere Jahrgänge verlagernden Altersstruktur der Infizierten sich auch der Bedarf an intensivmedizinischer Betreuung vermehren werde, sagte er.
In den intensivmedizinischen Abteilungen machten sich sie aktuellen Infektionszahlen erst mit einem Zeitverzug von etwa 2 Wochen bemerkbar. Und bereits jetzt habe rund die Hälfte der Kliniken eine nur noch begrenzte Verfügbarkeit an intensivmedizinischer Betreuung gemeldet. Der Hauptgrund der Einschränkungen seien Limitationen beim Personal und bei den Räumlichkeiten, dagegen gebe es kaum Engpässe bei Verbrauchsmaterialien und Beatmungsgeräten. Ein Grund sei sicher, dass auch zunehmend das ärztliche und pflegerische Personal infiziert sei oder sich in Quarantäne befinde, so Wieler.
Nach Angaben des RKI bleibt das Ziel, die Infektionszahlen wieder so weit zu senken, dass die Gesundheitsämter, aber auch die Kliniken, „damit umgehen können“. Eine Inzidenz von 50/100.000 sei dabei „immer noch ein sehr wichtiger Wert“.
Als geeignete Maßnahmen dies zu erreichen verwies Wieler erneut auf die AHA-L-Regele (Abstand, Hygiene, Alltagsmasken, Lüften), auf die Bedeutung, die Kontakte zu reduzieren – und zum dritten, da ja die Testkriterien verschärft wurden und sich aufgrund zunehmender Engpässe bei den Laboren nicht mehr jeder mit Erkältungssymptomen auf Corona testen lassen sollte – darauf, dass Menschen mit Erkältungssymptomen eine 5-tägige freiwillige Quarantäne zuhause machen.
Schulen als Infektionstreiber?
Auf die Situation an Schulen angesprochen und ob es nicht doch auch darüber zu vermehrten Infektionen komme, räumte Wieler ein, dass derzeit auch bei den 10- bis 19jährigen die Inzidenzen steigen. „Sie tragen es sicher auch weiter, ab der Pubertät ist die Virusausscheidung wohl nicht geringer als bei Erwachsenen, auch wenn viele Kinder und Jugendliche selbst kaum Symptome entwickeln“, sagte er. Er appellierte an die Schulen die Hygienekonzepte konsequent umzusetzen. Eine Maske zu tragen schade der Gesundheit der Kinder nicht.
Auf die Frage nach der Dunkelziffer an Infektionen verwies der RKI-Chef auf verschiedene Studien, nach denen von 4 bis 5 Mal so vielen Infektionen auszugehen ist, wie nachgewiesen werden. Doch auch dieser Wert hänge natürlich auch von den Testkriterien ab, die ja vergangene Woche verschärft worden sind. Damit sei auch mit einer Verschiebung der Schwere der Verläufe zu rechnen, sagte Rexroth. Wird restriktiver getestet, werde der Anteil der schwer Erkrankten unter den positiv Getesteten steigen.
Wie lange der Lockdown dauern werde, ob er verlängert werden müsse und ob er überhaupt greife, lasse sich derzeit noch nicht vorhersagen, sagte Wieler. Die 2. Welle sei – allein schon wegen der Jahreszeit – schwieriger zu bewältigen als die 1. Welle im Frühjahr. Auch wenn die Infektionszahlen wieder abnehmen, müsse sich die Bevölkerung weiter an die oben genannten Regeln halten. Selbst wenn man nach den Ankündigungen Anfang der Woche nun bezüglich eines Impfstoffes optimistisch sein könne – „es wird dauern, bis sich alle impfen lassen können“.
Update vom 10. November 2020
Positionspapier von Ethikrat, Leopoldina und STIKO: Wer wird zuerst geimpft?
4 verschiedene Impfziele
Die Auswahlkriterien für Impfentscheidungen
Regierung plant Impfzentren – niedergelassene Ärzte außen vor
EU-Vertrag über Corona-Impfstoff ist ausgehandelt
Fachärzte fordern einheitliches Corona-Konzept der gesamten Ärzteschaft
Positionspapier von Ethikrat, Leopoldina und STIKO: Wer wird zuerst geimpft?
Mehr als 200 Impfstoffe gegen SARS-CoV-2 befinden sich in der klinischen Entwicklung. Erste Vakzine könnten bereits Anfang 2021 zugelassen werden, schreiben die Ständige Impfkommission (STIKO), der Deutsche Ethikrat und die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina in einem gemeinsamen Positionspapier. „Anfängliche Knappheit von COVID-19-Impfstoffen erfordert Auswahlentscheidungen darüber, wer zuerst geimpft werden soll.“
4 verschiedene Impfziele
Die Expertengruppe nennt 4 vorrangige Impfziele: Vakzine sollen schwere COVID-19-Verläufe verhindern und die Mortalität verringern. Hinzu kommt der Schutz beruflich stark exponierter Personen. In Einrichtungen mit vulnerablen Personengruppen, das könnten Alten- und Pflegeheime sein, versprechen sich die Experten einen Schutz vor weiteren Übertragungen. Und nicht zuletzt ist ein Ziel, das öffentliche Leben aufrechtzuerhalten.
„Idealerweise erfüllt ein Impfstoff alle Impfziele, aber vermutlich liegt das Ganze zumindest anfangs irgendwo zwischen Verhinderung schwerer Verläufe und Eindämmung der Übertragung“, sagt Prof. Dr. Alena Buyx, Vorsitzende des Deutschen Ethikrates. „Es sollten also die prioritär geimpft werden, die das höchste Risiko für Tod und schwere Erkrankung tragen (hohes Alter, aber auch bestimmte Vorerkrankungen – die STIKO wird die Feinheiten noch ermitteln).“
Die Auswahlkriterien für Impfentscheidungen
Zu den Details: Im nächsten Schritt analysierte die STIKO wissenschaftliche Publikationen, um Personengruppen für eine Impfung zu priorisieren. Konkret handelt es sich um:
Ältere Menschen bzw. Menschen mit Vorerkrankungen: Bei ihnen sind ein schwerer COVID-19-Verlauf und eine höhere Mortalität wahrscheinlich. Ein besonders hohes Risiko haben Personen in Alten- und Pflegeheimen.
Mitarbeiter in stationären oder ambulanten Einrichtungen der Gesundheitsversorgung und der Altenpflege: Berufsspezifische Kontakte führen zu einem höheren Infektionsrisiko und zu mehr Transmissionen.
Personen in Schlüsselfunktionen des öffentlichen Lebens: Mitarbeiter der Gesundheitsämter, der Feuerwehr, der Polizei, aber auch Lehrer und Erzieher gelten dem Papier zufolge ebenfalls als besonders gefährdet. Apotheker sind nicht genannt.
Bis Ende 2020 will die STIKO auf Basis des Papiers eine Matrix erarbeiten, um verschiedene Personengruppen genauer zu priorisieren. Buyx: „Um einen wichtigen Beitrag zu leisten zum Schutz von Menschen und zum Schutz von uns allen, sollte die Verteilung von knappen Impfstoffen daher transparent und so geregelt, gut und gerecht wie möglich erfolgen.“
Regierung plant Impfzentren – niedergelassene Ärzte außen vor
Wie geht es weiter? „Die Länder sind vom Bund aufgefordert worden, zeitnah eine Strategie für die Lagerung und Verteilung eines Corona-Impfstoffs zu erarbeiten“, erklärt Lukas Fuhrmann, Sprecher von Bremens Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard (Linke). In einzelnen Bundesländern, etwa in Berlin und in Rheinland-Pfalz, aber auch Bremen und Niedersachsen, laufen die Vorbereitungen bereits auf Hochtouren.
Insgesamt sollen 60 Impfzentren entstehen, an die Vakzine geliefert werden. Sie könnten beispielsweise auf Parkplätzen von Krankenhäusern entstehen. Die Bundeswehr wird Zelte oder provisorische Bauten errichten. Impfzentren sind erforderlich, weil manche Impfstoffe, etwa die Vakzine von Pfizer und BioNtech, bei minus 70°C gelagert werden müssen. Dort finden auch die eigentlichen Impfungen statt, und nicht in Arztpraxen. Mobile Impfteams ergänzen das Konzept.
Nach jetzigem Stand sind bei Vakzinen, die gerade in Phase-3-Studien untersucht werden, 2 Impfungen erforderlich. Die Kosten für Vakzine trägt der Bund, während die Länder für Material wie Spritzen, Kanülen und Desinfektionsmittel aufkommen.
EU-Vertrag über Corona-Impfstoff ist ausgehandelt
Mittlerweile hat die EU-Kommission heute verkündet, dass sie einen Vertrag mit Biontech und Pfizer ausgehandelt hat, der in den kommenden Tagen unterzeichnet werden soll. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hofft, dadurch für die Bundesrepublik bis zu 100 Millionen Dosen der Vakzine sichern zu können, berichtet die Tagesschau.
Die EU-Kommission hatte mit den Unternehmen, die gestern eine 90%ige Wirksamkeit ihrer Vakzine gegen eine Corona-Infektion verkündet hatten, seit Monaten verhandelt. Nun muss aber zunächst die Zulassung abgewartet werden. Biontech/Pfizer wollen nach eigenen Angaben bei der FDA schon kommende Woche eine Notfall-Zulassung beantragen. Auch in der EU wird eine beschleunigte Zulassung angestrebt. Spahn betonte jedoch, dass die Eile dabei nicht auf Kosten der Sicherheit gehe.
Das RKI hat in den vergangenen 24 Stunden knapp 22.000 neue Infektionen gemeldet. Knapp 12.000 Menschen sind in Deutschland inzwischen infolge von COVID-19 gestorben. Derzeit sind in Deutschland laut den Meldungen ans RKI 3.127 Personen wegen einer Corona-Infektion in intensivmedizinischer Behandlung, berichtete die Leiterin des Corona-Lagezentrum beim RKI Dr. Ute Rexroth. Und Wieler ergänzte: „Diese Zahl hat sich allein in den letzten 2 Wochen verdoppelt und liegt jetzt über dem Wert vom April dieses Jahres.“
Rexroth präsentierte auch die aktuellen Hospitalisierungsraten von Menschen mit SARS-CoV2. Auch hier zeige sich eine leichte Abflachung der Zunahme. Doch steige die Rate derjenigen, die 60 Jahre oder älter sind, was Anlass zur Besorgnis gebe. Zudem seien selbst unter den Todesfällen auch jüngere Patienten sagte sie. Und: Die wahre Zahl der mit SARS-CoV2 hospitalisierten Menschen werde wohl unterschätzt, da nicht alle Hospitalisierungen wegen COVID-19 an das RKI gemeldet würden.
Die Hälfte der Kliniken nur noch limitierte intensivmedizinische Verfügbarkeit
„Bei den intensivmedizinisch betreuten Patienten haben wir aber genauere Zahlen“, betonte Wieler. Dies dank des Intensivregisters der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), das nach seinem Wissen weltweit einzigartig sei. Und die aktuellen Zahlen stimmen den RKI-Chef nicht ganz so optimistisch. Er erwarte, dass aufgrund der sich in ältere Jahrgänge verlagernden Altersstruktur der Infizierten sich auch der Bedarf an intensivmedizinischer Betreuung vermehren werde, sagte er.
In den intensivmedizinischen Abteilungen machten sich sie aktuellen Infektionszahlen erst mit einem Zeitverzug von etwa 2 Wochen bemerkbar. Und bereits jetzt habe rund die Hälfte der Kliniken eine nur noch begrenzte Verfügbarkeit an intensivmedizinischer Betreuung gemeldet. Der Hauptgrund der Einschränkungen seien Limitationen beim Personal und bei den Räumlichkeiten, dagegen gebe es kaum Engpässe bei Verbrauchsmaterialien und Beatmungsgeräten. Ein Grund sei sicher, dass auch zunehmend das ärztliche und pflegerische Personal infiziert sei oder sich in Quarantäne befinde, so Wieler.
Nach Angaben des RKI bleibt das Ziel, die Infektionszahlen wieder so weit zu senken, dass die Gesundheitsämter, aber auch die Kliniken, „damit umgehen können“. Eine Inzidenz von 50/100.000 sei dabei „immer noch ein sehr wichtiger Wert“.
Als geeignete Maßnahmen dies zu erreichen verwies Wieler erneut auf die AHA-L-Regele (Abstand, Hygiene, Alltagsmasken, Lüften), auf die Bedeutung, die Kontakte zu reduzieren – und zum dritten, da ja die Testkriterien verschärft wurden und sich aufgrund zunehmender Engpässe bei den Laboren nicht mehr jeder mit Erkältungssymptomen auf Corona testen lassen sollte – darauf, dass Menschen mit Erkältungssymptomen eine 5-tägige freiwillige Quarantäne zuhause machen.
Schulen als Infektionstreiber?
Auf die Situation an Schulen angesprochen und ob es nicht doch auch darüber zu vermehrten Infektionen komme, räumte Wieler ein, dass derzeit auch bei den 10- bis 19jährigen die Inzidenzen steigen. „Sie tragen es sicher auch weiter, ab der Pubertät ist die Virusausscheidung wohl nicht geringer als bei Erwachsenen, auch wenn viele Kinder und Jugendliche selbst kaum Symptome entwickeln“, sagte er. Er appellierte an die Schulen die Hygienekonzepte konsequent umzusetzen. Eine Maske zu tragen schade der Gesundheit der Kinder nicht.
Auf die Frage nach der Dunkelziffer an Infektionen verwies der RKI-Chef auf verschiedene Studien, nach denen von 4 bis 5 Mal so vielen Infektionen auszugehen ist, wie nachgewiesen werden. Doch auch dieser Wert hänge natürlich auch von den Testkriterien ab, die ja vergangene Woche verschärft worden sind. Damit sei auch mit einer Verschiebung der Schwere der Verläufe zu rechnen, sagte Rexroth. Wird restriktiver getestet, werde der Anteil der schwer Erkrankten unter den positiv Getesteten steigen.
Wie lange der Lockdown dauern werde, ob er verlängert werden müsse und ob er überhaupt greife, lasse sich derzeit noch nicht vorhersagen, sagte Wieler. Die 2. Welle sei – allein schon wegen der Jahreszeit – schwieriger zu bewältigen als die 1. Welle im Frühjahr. Auch wenn die Infektionszahlen wieder abnehmen, müsse sich die Bevölkerung weiter an die oben genannten Regeln halten. Selbst wenn man nach den Ankündigungen Anfang der Woche nun bezüglich eines Impfstoffes optimistisch sein könne – „es wird dauern, bis sich alle impfen lassen können“.
Update vom 10. November 2020
Positionspapier von Ethikrat, Leopoldina und STIKO: Wer wird zuerst geimpft?
4 verschiedene Impfziele
Die Auswahlkriterien für Impfentscheidungen
Regierung plant Impfzentren – niedergelassene Ärzte außen vor
EU-Vertrag über Corona-Impfstoff ist ausgehandelt
Fachärzte fordern einheitliches Corona-Konzept der gesamten Ärzteschaft
Positionspapier von Ethikrat, Leopoldina und STIKO: Wer wird zuerst geimpft?
Mehr als 200 Impfstoffe gegen SARS-CoV-2 befinden sich in der klinischen Entwicklung. Erste Vakzine könnten bereits Anfang 2021 zugelassen werden, schreiben die Ständige Impfkommission (STIKO), der Deutsche Ethikrat und die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina in einem gemeinsamen Positionspapier. „Anfängliche Knappheit von COVID-19-Impfstoffen erfordert Auswahlentscheidungen darüber, wer zuerst geimpft werden soll.“
4 verschiedene Impfziele
Die Expertengruppe nennt 4 vorrangige Impfziele: Vakzine sollen schwere COVID-19-Verläufe verhindern und die Mortalität verringern. Hinzu kommt der Schutz beruflich stark exponierter Personen. In Einrichtungen mit vulnerablen Personengruppen, das könnten Alten- und Pflegeheime sein, versprechen sich die Experten einen Schutz vor weiteren Übertragungen. Und nicht zuletzt ist ein Ziel, das öffentliche Leben aufrechtzuerhalten.
„Idealerweise erfüllt ein Impfstoff alle Impfziele, aber vermutlich liegt das Ganze zumindest anfangs irgendwo zwischen Verhinderung schwerer Verläufe und Eindämmung der Übertragung“, sagt Prof. Dr. Alena Buyx, Vorsitzende des Deutschen Ethikrates. „Es sollten also die prioritär geimpft werden, die das höchste Risiko für Tod und schwere Erkrankung tragen (hohes Alter, aber auch bestimmte Vorerkrankungen – die STIKO wird die Feinheiten noch ermitteln).“
Die Auswahlkriterien für Impfentscheidungen
Zu den Details: Im nächsten Schritt analysierte die STIKO wissenschaftliche Publikationen, um Personengruppen für eine Impfung zu priorisieren. Konkret handelt es sich um:
Ältere Menschen bzw. Menschen mit Vorerkrankungen: Bei ihnen sind ein schwerer COVID-19-Verlauf und eine höhere Mortalität wahrscheinlich. Ein besonders hohes Risiko haben Personen in Alten- und Pflegeheimen.
Mitarbeiter in stationären oder ambulanten Einrichtungen der Gesundheitsversorgung und der Altenpflege: Berufsspezifische Kontakte führen zu einem höheren Infektionsrisiko und zu mehr Transmissionen.
Personen in Schlüsselfunktionen des öffentlichen Lebens: Mitarbeiter der Gesundheitsämter, der Feuerwehr, der Polizei, aber auch Lehrer und Erzieher gelten dem Papier zufolge ebenfalls als besonders gefährdet. Apotheker sind nicht genannt.
Bis Ende 2020 will die STIKO auf Basis des Papiers eine Matrix erarbeiten, um verschiedene Personengruppen genauer zu priorisieren. Buyx: „Um einen wichtigen Beitrag zu leisten zum Schutz von Menschen und zum Schutz von uns allen, sollte die Verteilung von knappen Impfstoffen daher transparent und so geregelt, gut und gerecht wie möglich erfolgen.“
Regierung plant Impfzentren – niedergelassene Ärzte außen vor
Wie geht es weiter? „Die Länder sind vom Bund aufgefordert worden, zeitnah eine Strategie für die Lagerung und Verteilung eines Corona-Impfstoffs zu erarbeiten“, erklärt Lukas Fuhrmann, Sprecher von Bremens Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard (Linke). In einzelnen Bundesländern, etwa in Berlin und in Rheinland-Pfalz, aber auch Bremen und Niedersachsen, laufen die Vorbereitungen bereits auf Hochtouren.
Insgesamt sollen 60 Impfzentren entstehen, an die Vakzine geliefert werden. Sie könnten beispielsweise auf Parkplätzen von Krankenhäusern entstehen. Die Bundeswehr wird Zelte oder provisorische Bauten errichten. Impfzentren sind erforderlich, weil manche Impfstoffe, etwa die Vakzine von Pfizer und BioNtech, bei minus 70°C gelagert werden müssen. Dort finden auch die eigentlichen Impfungen statt, und nicht in Arztpraxen. Mobile Impfteams ergänzen das Konzept.
Nach jetzigem Stand sind bei Vakzinen, die gerade in Phase-3-Studien untersucht werden, 2 Impfungen erforderlich. Die Kosten für Vakzine trägt der Bund, während die Länder für Material wie Spritzen, Kanülen und Desinfektionsmittel aufkommen.
EU-Vertrag über Corona-Impfstoff ist ausgehandelt
Mittlerweile hat die EU-Kommission heute verkündet, dass sie einen Vertrag mit Biontech und Pfizer ausgehandelt hat, der in den kommenden Tagen unterzeichnet werden soll. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hofft, dadurch für die Bundesrepublik bis zu 100 Millionen Dosen der Vakzine sichern zu können, berichtet die Tagesschau.
Die EU-Kommission hatte mit den Unternehmen, die gestern eine 90%ige Wirksamkeit ihrer Vakzine gegen eine Corona-Infektion verkündet hatten, seit Monaten verhandelt. Nun muss aber zunächst die Zulassung abgewartet werden. Biontech/Pfizer wollen nach eigenen Angaben bei der FDA schon kommende Woche eine Notfall-Zulassung beantragen. Auch in der EU wird eine beschleunigte Zulassung angestrebt. Spahn betonte jedoch, dass die Eile dabei nicht auf Kosten der Sicherheit gehe.
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Montag, 9. November 2020
Coronaprofiteure
che2001, 15:18h
Zoom, Teams und eben Peloton - bestimmte Technologie und Unternehmen haben dem Lockdown einen Boom zu verdanken. Peloton profitiert unmittelbar von der Schließung der Fitnesscenter, und manche TrainerInnen haben Fancommunities wie Star-DJs.
https://www.wuv.de/marketing/peloton_laesst_zu_weihnachten_die_familie_schwitzen?utm_source=newsletter-redaktion&utm_campaign=mai-ling&utm_medium=teaserheadline
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Sonntag, 8. November 2020
Indoor
che2001, 19:19h
Heute mein Training komplett zuhause durchgeführt: 27 Kilometer auf dem Kettler, Zimmerboxen, 2 x 30 Liegestütze, Kräftigungs- und Hanteltraining. Vom körperlichen Effekt her perfekt. Nur die Sportfreunde/innen fehlen mir.
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Mittwoch, 4. November 2020
Herbstimpressionen
che2001, 18:39h








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Ehrlich gesagt, meine Hauptsorge in der Corona-Krise
che2001, 18:31h
Wann ist wieder spontaner Sex mit Party-Bekanntschaften möglich?
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