Freitag, 27. November 2020
Gast aus dem Norden
che2001, 17:52h
Bei uns in der Nachbarschaft gibt es viele Krähen und Möwen, die sich oft beharken. Sonderfall ist eine besonders fette Möwe, die seit einigen Wochen gerne auf einem bestimmten Schornstein sitzt. Die ist nicht nur groß, sondern hat auch eine ungewöhnliche Flügelspannweite, fast wie ein Adler. Nun saß kürzlich eine Krähe auf dem Nachbarschornstein. Erst saßen sie da einträchtig nebeneinander, dann fiel der Krähe wohl ein, dass das eine Revierverletzung ist und sie begann hektisch zu flattern und, als die Möwe nicht reagierte, diese mit Scheinangriffen zu attackieren. Die Möwe verhielt sich so als ob die Krähe gar nicht vorhanden sei, und irgendwann flog diese frustriert weg. Ich beäugte die ungewöhnliche Möwe mit dem Zoom und stellte fest, dass diese eine Schnabelform wie ein Albatros hat. Als das Federtier dann auch noch schrie hörte sich das nicht wie ein Möwengeschrei an, sondern eher wie ein helles Kläffen. Kein Zweifel - das ist ein Eissturmvogel. Was macht der mitten in der Stadt?
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Jetzt gelten in den Supermärkten eine neue Abstandsregel und die Pflicht zur Handdesinfektion
che2001, 17:06h
Das heißt, exakt die Hygieneregeln, die die Fitnesscenter hatten, bevor sie schließen mussten.
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Donnerstag, 26. November 2020
Nektar des Paradieses
che2001, 19:04h
Der Nörgler meinte mal, wer Alkoholgenuss bis zur Perfektion steigern wolle lande irgendwann zwangsläufig bei bestimmten schottischen Singlemalts.
Bei mir ist es Highland Park Viking Honour.
Bei mir ist es Highland Park Viking Honour.
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Mittwoch, 25. November 2020
Zwei Kulturen
che2001, 18:18h
Zu meiner weit aufgestellten selbstständigen Tätigkeit gehört neben dem Finanz-Vorsorgeberater und dem PR-Mann und Journalisten noch die des Dozenten für Kulturgeschichte. In diesem Rahmen leitete ich mal einen Bildungsurlaub im Harz. Mein Seminar bestand aus MalocherInnen und Krankenpflegepersonal. Parallel dazu fand auch ein Seminar der Landesschulbehörde statt. Die Kontraste zeigten sich beim abendlichen Umtrunk: Die LehrerInnen unterhielten sich leise, fast im Flüsterton über schwierige pädagogische Probleme, die Leute aus meinem Seminar erzählten sehr laut Anekdoten und zotige Witze. Im Dunkeln - alles spielte sich im Freien ab - konnte man unsere Gruppe an den lauten Lachsalven erkennen und sich daran orientieren. Unbeirrt zog auch noch ein Fuchs seinen Wechsel quer durch die Menschengruppen.
Eines Abends veranstaltete die LehrerInnengruppe eine Party, wo auch wir mit ein paar Leuten hereinschneiten. An der Theke saß eine einzelne hübsche sehr junge Frau, Referendarin, und ich setzte mich neben sie und stellte mich vor. Sie zuckte zusammen und schrie mich an: "Verpiss Dich! Wie kommst Du alter Bock dazu eine junge Frau anzuquatschen?".
Wir verzogen uns. Am nächsten Tag erzählte ich das in meiner Gruppe, und eine VW-Arbeiterin fragte: "Was haste denn gemacht? Haste Ihr an die Düsen gepackt?" Und den Malocherinnen war völlig unverständlich wie die Referendarin reagiert hatte. Für die fing sexuelle Belästigung erst bei unerwünschtem Körperkontakt an.
Zwei getrennte Welten.
Am nächsten Abend flirtete ich dann mit der Dozentin des Lehrerseminars - vor den irritierten Blicken meiner "Stichflamme".
Eines Abends veranstaltete die LehrerInnengruppe eine Party, wo auch wir mit ein paar Leuten hereinschneiten. An der Theke saß eine einzelne hübsche sehr junge Frau, Referendarin, und ich setzte mich neben sie und stellte mich vor. Sie zuckte zusammen und schrie mich an: "Verpiss Dich! Wie kommst Du alter Bock dazu eine junge Frau anzuquatschen?".
Wir verzogen uns. Am nächsten Tag erzählte ich das in meiner Gruppe, und eine VW-Arbeiterin fragte: "Was haste denn gemacht? Haste Ihr an die Düsen gepackt?" Und den Malocherinnen war völlig unverständlich wie die Referendarin reagiert hatte. Für die fing sexuelle Belästigung erst bei unerwünschtem Körperkontakt an.
Zwei getrennte Welten.
Am nächsten Abend flirtete ich dann mit der Dozentin des Lehrerseminars - vor den irritierten Blicken meiner "Stichflamme".
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Dienstag, 24. November 2020
Weiterer Verlauf der Covid19-Krise
che2001, 13:04h
Drohen strengere Maßnahmen?
Michael van den Heuvel, Sonja Boehm, Dr. Thomas Kron, Medscape
Der Herbst hat begonnen – und die Zahl der SARS-VoV-2-Infektionen steigt nicht nur in Deutschland drastisch an. Wir informieren Sie in unserem Corona-Blog über aktuelle Entwicklungen, Studien und wissenschaftliche Dispute.
Blog-Update 23. November 2020
Drohen strengere Maßnahmen?
Besser keine Familienbesuche
Zwischenauswertung zu AstraZeneca-Impfstoff
ZI: Bei Engpässen Kontakt-Nachverfolgung priorisieren
ECDC: Neue europäische Teststrategie
Mindestens 6 Monate Immunität nach SARS-CoV-2-Infektion
929.133 SARS-CoV-2-Infektionen (+10.864 im Vergleich zum Vortag) und 14.112 Todesfälle durch COVID-19 (+90) – von diesen Trends berichtet das Robert Koch-Institut auf seinem Dashboard (23. November 2020, 08:00 Uhr). Das sind weniger Neuinfektionen als noch vor 1 Woche; Grund zur Sorge besteht aber weiterhin.
Drohen strengere Maßnahmen?
Es gebe „keine Aussicht auf Lockerungen und keine Entwarnung“, sagt Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU). „Um ein schönes Weihnachten verbringen zu können, müssen wir den Lockdown verlängern und sicher auch vertiefen.“ Seine Warnung: „Wenn wir jetzt auf diesem hohen Niveau der Infektionszahlen den Lockdown abbrechen und die Geduld verlieren, dann geht alles wieder von vorne los und wir landen am Ende bei noch härteren Maßnahmen als jetzt in Tschechien oder Österreich.“
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) geht noch einen Schritt weiter. Er kann sich SARS-CoV-2-Schneltests an Schulen vorstellen. Bei Auftreten einer Infektion solle umgehend die betroffene Klasse in die häusliche Isolation geschickt werden. „Nach negativen Schnelltests am 5. Tag könnten die Schülerinnen und Schüler wieder in die Schule zurückkehren“, so der Minister.
Entscheidungen wird es frühestens am Mittwoch bei der nächsten Schaltkonferenz von Bund und Ländern geben. Viel spricht aber dafür, dass Ländervertreter weitere Maßnahmen wie eine strengere Maskenpflicht befürworten.
Besser keine Familienbesuche
Als besonders kritisch gelten die Feiertage mit traditionellen Besuchen im Familienkreis – in den USA schon zu Thanksgiving, dem 26. November. Die Centers of Disease Control and Prevention (CDC), Atlanta, raten davon ab.
„Die exponentielle Zunahme der Fälle und die Möglichkeit, die Krankheit von einem Teil des Landes in einen anderen zu verlagern, führt zu unserer Empfehlung, zum jetzigen Zeitpunkt nicht zu reisen“, sagt Dr. Henry Walke, COVID-19 Incident Manager bei der Behörde. Er empfiehlt nur, mit Personen aus dem eigenen Haushalt zu feiern, definiert als diejenigen, die in den 14 Tagen vor der Feier im selben Haus wohnen. Wer sich dennoch entscheidet, andere Menschen einzuladen, sollte laut CDC Masken tragen, im Freien feiern oder Stühle weit auseinanderstellen.
Kommentare bei Medscape:
Dr. Bernd Langmack| Innere Medizin
Eine gute Möglichkeit, die nicht aussagefähige Relativzahl der Wirksamkeit von 90-95% des Covid-Impfstoffes hinter sich zu lassen, besteht in der Berechnung der Number needed to treat (NNT), also die Berechnung der Zahl von Patienten, die geimpft werden müssen, um eine (1) Covid-Erkrankung durch den Impfstoff zu verhindern. Es wird dann sehr schnell deutlich, dass 90%ige Wirksamkeit nicht bedeutet, dass 90% der Geimpften von der Maßnahme profitieren, was ja offenbar oft angenommen wird – woher sonst die Euphorie?
Berechnet man die Number needed to treat (NNT) mit den in diesem Artikel veröffentlichten neuen Daten der Pfizer/Biontech-Impfstudie (43.000 Probanden, gleichgroße Verum- und Placebogruppen von je 21.500; 170 Covidfälle insgesamt, davon 8 in der Verumgruppe, 162 in der Placebogruppe), so kommt man zu folgendem Ergebnis:
1. Die absolute Risikoreduktion beträgt: 0,00716
2. Die Number needed to treat (NNT) beträgt 139
D. h.: Mit dem Impfstoff müssen 139 Patienten geimpft werden, um einen (1) Covid-Fall zu verhindern.
138 von den 139 Patienten hätten auch ohne Impfung keine Covid-Erkrankung erlitten.
Die Wahrscheinlichkeit, durch die Impfung eine Coviderkrankung zu vermeiden beträgt also 1/139 (i. Worten: ein hundertneununddreißigstel).
Da ist es doch viel werbewirksamer zu vermelden, die Wirksamkeit des Impfstoffes betrage mehr als 90%
Josef Seidel| Apotheker11
@Dr. Bernd Langmack Die Studie läuft erst seit Ende Juli, eine Immunität der Teilnehmer gibt es also frühestens seit Ende August. Die Betrachtung bezieht sich also auf ungefähr zwei Monate. Wenn man längere Zeiträume betrachtet, wird die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung für jeden Studienteilnehmer natürlich noch zunehmen. Wenn man annimmt, dass sich prinzipiell 20 % der Bevölkerung (ca. 16 Mio.) irgendwann anstecken würden, wäre mit davon 2 - 3 % (320.000 - 480.000) Krankenhausaufnahmen zu rechnen. Wenn man davon 90 % vermeiden könnte, wäre das schon eindrucksvoll und die NNT würde dann auch wesentlich besser aussehen (NNT 30 - 50 für die Vermeidung einer Krankenhausaufnahme, NNT 20 - 30 für die Vermeidung eines schweren Verlaufs). Alles ein bisschen hypothetisch, natürlich.
Sie als Internist sind, nebenbei, es doch gewohnt, Patienten mit Arzneimitteln zu behandeln, von denen auch nach mehrjähriger Therapie weniger als 1/100 profitiert.
Josef Seidel| Apotheker
@Dr. Bernd Langmack Sorry, hier habe ich mich verrechnet, wenn man alle impft sind natürlich die NNT viel höher. Entscheidender ist aber, dass eine Überlastung der Krankenhäuser vermieden wird. Das ist aktuell eine sehr reale Gefahr."
Michael van den Heuvel, Sonja Boehm, Dr. Thomas Kron, Medscape
Der Herbst hat begonnen – und die Zahl der SARS-VoV-2-Infektionen steigt nicht nur in Deutschland drastisch an. Wir informieren Sie in unserem Corona-Blog über aktuelle Entwicklungen, Studien und wissenschaftliche Dispute.
Blog-Update 23. November 2020
Drohen strengere Maßnahmen?
Besser keine Familienbesuche
Zwischenauswertung zu AstraZeneca-Impfstoff
ZI: Bei Engpässen Kontakt-Nachverfolgung priorisieren
ECDC: Neue europäische Teststrategie
Mindestens 6 Monate Immunität nach SARS-CoV-2-Infektion
929.133 SARS-CoV-2-Infektionen (+10.864 im Vergleich zum Vortag) und 14.112 Todesfälle durch COVID-19 (+90) – von diesen Trends berichtet das Robert Koch-Institut auf seinem Dashboard (23. November 2020, 08:00 Uhr). Das sind weniger Neuinfektionen als noch vor 1 Woche; Grund zur Sorge besteht aber weiterhin.
Drohen strengere Maßnahmen?
Es gebe „keine Aussicht auf Lockerungen und keine Entwarnung“, sagt Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU). „Um ein schönes Weihnachten verbringen zu können, müssen wir den Lockdown verlängern und sicher auch vertiefen.“ Seine Warnung: „Wenn wir jetzt auf diesem hohen Niveau der Infektionszahlen den Lockdown abbrechen und die Geduld verlieren, dann geht alles wieder von vorne los und wir landen am Ende bei noch härteren Maßnahmen als jetzt in Tschechien oder Österreich.“
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) geht noch einen Schritt weiter. Er kann sich SARS-CoV-2-Schneltests an Schulen vorstellen. Bei Auftreten einer Infektion solle umgehend die betroffene Klasse in die häusliche Isolation geschickt werden. „Nach negativen Schnelltests am 5. Tag könnten die Schülerinnen und Schüler wieder in die Schule zurückkehren“, so der Minister.
Entscheidungen wird es frühestens am Mittwoch bei der nächsten Schaltkonferenz von Bund und Ländern geben. Viel spricht aber dafür, dass Ländervertreter weitere Maßnahmen wie eine strengere Maskenpflicht befürworten.
Besser keine Familienbesuche
Als besonders kritisch gelten die Feiertage mit traditionellen Besuchen im Familienkreis – in den USA schon zu Thanksgiving, dem 26. November. Die Centers of Disease Control and Prevention (CDC), Atlanta, raten davon ab.
„Die exponentielle Zunahme der Fälle und die Möglichkeit, die Krankheit von einem Teil des Landes in einen anderen zu verlagern, führt zu unserer Empfehlung, zum jetzigen Zeitpunkt nicht zu reisen“, sagt Dr. Henry Walke, COVID-19 Incident Manager bei der Behörde. Er empfiehlt nur, mit Personen aus dem eigenen Haushalt zu feiern, definiert als diejenigen, die in den 14 Tagen vor der Feier im selben Haus wohnen. Wer sich dennoch entscheidet, andere Menschen einzuladen, sollte laut CDC Masken tragen, im Freien feiern oder Stühle weit auseinanderstellen.
Kommentare bei Medscape:
Dr. Bernd Langmack| Innere Medizin
Eine gute Möglichkeit, die nicht aussagefähige Relativzahl der Wirksamkeit von 90-95% des Covid-Impfstoffes hinter sich zu lassen, besteht in der Berechnung der Number needed to treat (NNT), also die Berechnung der Zahl von Patienten, die geimpft werden müssen, um eine (1) Covid-Erkrankung durch den Impfstoff zu verhindern. Es wird dann sehr schnell deutlich, dass 90%ige Wirksamkeit nicht bedeutet, dass 90% der Geimpften von der Maßnahme profitieren, was ja offenbar oft angenommen wird – woher sonst die Euphorie?
Berechnet man die Number needed to treat (NNT) mit den in diesem Artikel veröffentlichten neuen Daten der Pfizer/Biontech-Impfstudie (43.000 Probanden, gleichgroße Verum- und Placebogruppen von je 21.500; 170 Covidfälle insgesamt, davon 8 in der Verumgruppe, 162 in der Placebogruppe), so kommt man zu folgendem Ergebnis:
1. Die absolute Risikoreduktion beträgt: 0,00716
2. Die Number needed to treat (NNT) beträgt 139
D. h.: Mit dem Impfstoff müssen 139 Patienten geimpft werden, um einen (1) Covid-Fall zu verhindern.
138 von den 139 Patienten hätten auch ohne Impfung keine Covid-Erkrankung erlitten.
Die Wahrscheinlichkeit, durch die Impfung eine Coviderkrankung zu vermeiden beträgt also 1/139 (i. Worten: ein hundertneununddreißigstel).
Da ist es doch viel werbewirksamer zu vermelden, die Wirksamkeit des Impfstoffes betrage mehr als 90%
Josef Seidel| Apotheker11
@Dr. Bernd Langmack Die Studie läuft erst seit Ende Juli, eine Immunität der Teilnehmer gibt es also frühestens seit Ende August. Die Betrachtung bezieht sich also auf ungefähr zwei Monate. Wenn man längere Zeiträume betrachtet, wird die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung für jeden Studienteilnehmer natürlich noch zunehmen. Wenn man annimmt, dass sich prinzipiell 20 % der Bevölkerung (ca. 16 Mio.) irgendwann anstecken würden, wäre mit davon 2 - 3 % (320.000 - 480.000) Krankenhausaufnahmen zu rechnen. Wenn man davon 90 % vermeiden könnte, wäre das schon eindrucksvoll und die NNT würde dann auch wesentlich besser aussehen (NNT 30 - 50 für die Vermeidung einer Krankenhausaufnahme, NNT 20 - 30 für die Vermeidung eines schweren Verlaufs). Alles ein bisschen hypothetisch, natürlich.
Sie als Internist sind, nebenbei, es doch gewohnt, Patienten mit Arzneimitteln zu behandeln, von denen auch nach mehrjähriger Therapie weniger als 1/100 profitiert.
Josef Seidel| Apotheker
@Dr. Bernd Langmack Sorry, hier habe ich mich verrechnet, wenn man alle impft sind natürlich die NNT viel höher. Entscheidender ist aber, dass eine Überlastung der Krankenhäuser vermieden wird. Das ist aktuell eine sehr reale Gefahr."
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Dienstag, 17. November 2020
Mein Vater ist 92
che2001, 18:28h
Er klagt darüber, dass er nach zwei Stunden Gartenarbeit (umgraben, jäten, pflanzen) pausieren muss
und plante vor dem neuen Lockdown, zu Weihnachten sehr viel Beleuchtung in die Tanne zu hängen. Da steigt er fünf Meter hoch auf einer Leiter in den Baum. Letztes Jahr hatte er dabei sein Gebiss verloren und ist dann in den Ästen rumgeklettert um es wiederzufinden.
und plante vor dem neuen Lockdown, zu Weihnachten sehr viel Beleuchtung in die Tanne zu hängen. Da steigt er fünf Meter hoch auf einer Leiter in den Baum. Letztes Jahr hatte er dabei sein Gebiss verloren und ist dann in den Ästen rumgeklettert um es wiederzufinden.
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Montag, 16. November 2020
Sehenswert: Die Coronakrise und das Krisenmanagement im Ländervergleich
che2001, 19:42h
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Sonntag, 15. November 2020
Staugeschichten
che2001, 19:27h
Zwischen Berlin und Braunschweig steckte ich auf der A2 mal wieder im Stau. Komisch, heute heißt alles Stau, wenn Autos auf der Autobahn unter 50 fahren. In meiner Kindheit und Jugend machte der Verkehrsfunk viel differenziertere Ansagen. Da war ein Stau nur dann ein Stau wenn die Autos wirklich standen. Ansonsten warnte man noch vor dem Stop-and-go, dem grob zähflüssigem und dem zähflüssigen Verkehr. Alle diese feinen Unterscheidungen gibt es nicht mehr.
Auf der A2 ist jeden Tag Stau, man weiß das vorher. Eigentlich könnte man an die Mittelleitplanken mobile Imbissstände anschrauben, die Stauburger und alkoholfreie Getränke feilbieten, gerne auch Freakadellen und Bulletten.
Natürlich, Nomen est Omen, kann bei Rennau wieder das Gaspedal durchgetreten werden.
Auf der A2 ist jeden Tag Stau, man weiß das vorher. Eigentlich könnte man an die Mittelleitplanken mobile Imbissstände anschrauben, die Stauburger und alkoholfreie Getränke feilbieten, gerne auch Freakadellen und Bulletten.
Natürlich, Nomen est Omen, kann bei Rennau wieder das Gaspedal durchgetreten werden.
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Freitag, 13. November 2020
Fitness und Neoliberalismus - eine Gleichung, die nur manchmal aufgeht
che2001, 17:04h
Als praktizierenden Sportler und Fitnesscenterdauergast nerven mich Beiträge, die ein unter körpergeschichtlichen und soziologischen Aspekten ganz interessantes, etwa im Foucaultschen Sinne operationalisierbares Thema über einen engen ideologischen Leisten schlagen - Mark 793 hatte dafür die schöne Formulierung "Komplexitätsreduktion mit der Stichsäge" - und dabei ausschließlich unter dem Aspekt der Ideologiekritik an Zeitgeistströmungen sich der Thematik nähern. Die Rede ist vom Zusammenhang von Fitnessverhalten und neoliberaler Ideologie.
https://www.deutschlandfunk.de/juergen-martschukat-das-zeitalter-der-fitness.1310.de.html?dram:article_id=466359
https://www.zeit.de/kultur/2019-08/selbstoptimierung-sport-fitnesskult-kapitalismus-selbstzerstoerung-freizeit?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.de%2F
https://www.heise.de/tp/features/Fitness-und-Fatness-sind-zwei-Seiten-einer-Medaille-4627868.html
Ich hatte ja schon Diskussionen erlebt, in denen ich mich moralisch dafür rechtfertigen musste, dass ich im Gym und im Dojo trainiere. Dabei habe ich mit Neoliberalismus oder Selbstoptimierung unter von außen hin vorgegebenen Aspekten herzlich wenig zu tun. Ich finde es geil, an meine körperlichen Grenzen zu gehen, mich beim Sport auszutoben ist wie guter Sex, das zusammen mit Gleichgesinnten zu tun macht mehr Spaß als alleine, ich finde es gut, als Kampfsportler so wehrhaft zu sein dass ich wenig fürchten muss an dunklem Ecken zusammengehauen zu werden, ich brauche das Training für meine Schulter und um fit für die Berge zu sein. Das Herumturnen an Felswänden wiederum ist neben geradezu meditativen Wanderungen mein wichtigstes Freizeitvergnügen, ich sage sogar Lebensinhalt. Und mit über 50 dies leistungsorientiert zu betreiben und Ziele zu haben die über alles hinausgehen was ich bisher erreicht habe erfüllt mich mit Stolz.
Das alles sind Aspekte, die die Verfasser der verlinkten Texte in keiner Weise thematisieren oder in ihre Betrachtung einfließen lassen, die sie sich wahrscheinlich nicht einmal vorstellen können. Und ganz bestimmt nicht das Glücksgefühl nach dem Training und die absolute Tiefenentspannung am Ende eines Trainingstages.
Und es wird in den Beiträgen mit diskursiven Mustern gearbeitet die nur bedingt hinhauen. Der Manager etwa, der im Büro auf dem Laufband die Börsenkurse verfolgt, ist sicherlich ein 1A-Beispiel für einen Vertreter des Neoliberalismus und für die Menschen von denen Detlef Hartmann schrieb, dass sie sich im Gegensatz zum biederen Direktoren- und Kapitalistentyp früherer Zeiten sporadisch neu erfinden, ein ziemlicher Gegensatz zu Managern wie Hans Martin Schleyer oder Alfred Herrhausen, gar ungeschlachten Fleischbrocken wie Ludwig Erhard - aber wie repräsentativ sind sie für den Fitnesskult im Allgemeinen und im Speziellen für das, was in den Fitnesscentern passiert?
Da trainieren doch eher LehrerInnen, Bandmalocher, Krankenpflegerinnen und Büroangestellte, um was gegen Verspannungen und Rückenschmerzen zu tun.
Es gibt sie, die Bestager, die mit 50 Herzprobleme und arge Verspannungen zugleich bekommen und dann zu Marathonläufern oder Mountainbikern mutieren und diese Veränderung des Lebenssstils als eine Art Wiedergeburt mit fast religiösen Bekenntnis erleben. Wie viele sind das? Ich trainiere sehr regelmäßig, unterhalte mich mit den anderen Leuten im Gym, aber solche, die sich selbst optimieren wollen aufgrund der in den Beiträgen dargestellten neoliberalen Ideologie habe ich noch keine kennengelernt. Ich selbst jogge seit meiner Schulzeit, habe mich immer für Kampfsport interessiert und trainiere seit 30 Jahren regelmäßig in einem Trainingscenter das mehrmals im Lauf der Zeit gewechselt hat. Motivation damit zu beginnen war das Gewinnen der nötigen Kondition und Schlagfertigkeit bei Straßenschlachten gegen Neonazis und Bullen, infolgedessen trainierten wir zunächst mit Rattanstöcken und Teak-Tonfas eine Mischung aus Bo-Karate, Escrima und Kali. Scherzhaft nannten wir uns "Turnerschaft Anarchia". Da war eine damals 16 jährige dabei die, als sie einen Knüppel mitten ins Gesicht bekam und eine blutende Platzwunde hatte ihren Trainingspartner bat, die Wunde doch gleich zu nähen. Solche Erfahrungen prägten übrigens mein Frauenbild, und Genossin Netbitch habe ich in einem ebensolchen Umfeld kennengelernt.
Später kam dann klassisches Fitnesstraining in der Muckibude hinzu, nach einem vierfachen Trümmerbruch eine Weile reines Muskelaufbautraining. In meinem heutigen Sportclub gibt es viele eher therapeutische Trainingsformen wie Pilates, Callanetics oder Best Ager´s und am anderen Ende der Palette die Welt, in der ich zuhause bin, Tae Bo, Bodypump, Body Combat, Mixed Martial Arts. Wenn wir in Vor-Corona-Zeiten mit dem Training fertig waren ging der Kurs auch mal in den Biergarten, um bei Bratwurst, Hendl, Weißbier und Rotwein zu chillen, auch die AthletInnen mit den definierten Körpern. Vegan, diätetisch oder lactosefrei ernährt sich von meinen Sportkumpels und Kumpelinen meines Wissens niemand. In angesagter Nike- und Black-Diamond-Kluft treten die schon auf, und die Ladies sind von einem körperlichen Erscheinungsbild das die Playboy-Redaktion entzücken würde, aber von Fitnesszwängen amerikanischen Zuschnitts ist da nichts zu spüren.
Ziemlich absurd finde ich dann auch die Ratschläge in den verlinkten Beiträgen:
"Und es gibt etliche Alternativen zum Laufen oder zum Fitnessstudio: etwas Gymnastik und ein paar Planks zu Hause, Sitzbälle im Büro, mit dem Fahrrad zur Arbeit. Im Vergleich zum Gym wäre das alles praktischer und günstiger." --- Das nützt mir überhaupt nichts, wenn ich dafür trainiere, im Sommer 600 Meter Felswand zu klettern. Ich brauche ein Training das alles aus mir rausholt. Es wäre unmittelbar lebensgefährlich für mich, wenn ich mir NICHT übers Jahr hin Kondition antrainieren würde.
"Ist bewusstes Schlemmen und Erschlaffen jetzt schon passiver Widerstand? Weihnachten wäre dazu eine formidable Gelegenheit." ----- Widerstand gegen was? Einen Fitnesskult, den ich aus medialen Diskursen kenne und den es in den USA sehr ausgeprägt gibt, den ich aber in meiner Lebenswelt nicht vorfinde?
Wenn ich jetzt einfach aufhören würde zu trainieren bekäme ich ernsthafte gesundheitliche Probleme, weil ich auf einem Trainingslevel bin, wo das nicht einfach so geht. Zu Weihnachten ist bei uns immer Völlerei angesagt, ich spreche dem Bier und dem Rotwein reichlich zu, ich bin ein Mensch des Genusses, des Exzesses und der Extase, und genau das bin ich auch beim Sport. Eine Trainingseinheit, bei der weniger als 1000 Kilokalorien verbrannt werden ist für mich wertlos. Und ich bin da noch einer der Harmloseren. In meiner Kampfsportgruppe ist eine Frau, die vor der Kickboxstunde eine Stunde lang Gewichte stemmt und reißt und bei dieser Gelegenheit meinte Männer, die weniger auflegen würden als sie könne sie nicht für voll nehmen, worauf sie zu hören bekam "Du bist ja auch voll das absolute Tier!".
Nach dem Boxen geht sie erstmal eine rauchen.
https://www.deutschlandfunk.de/juergen-martschukat-das-zeitalter-der-fitness.1310.de.html?dram:article_id=466359
https://www.zeit.de/kultur/2019-08/selbstoptimierung-sport-fitnesskult-kapitalismus-selbstzerstoerung-freizeit?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.de%2F
https://www.heise.de/tp/features/Fitness-und-Fatness-sind-zwei-Seiten-einer-Medaille-4627868.html
Ich hatte ja schon Diskussionen erlebt, in denen ich mich moralisch dafür rechtfertigen musste, dass ich im Gym und im Dojo trainiere. Dabei habe ich mit Neoliberalismus oder Selbstoptimierung unter von außen hin vorgegebenen Aspekten herzlich wenig zu tun. Ich finde es geil, an meine körperlichen Grenzen zu gehen, mich beim Sport auszutoben ist wie guter Sex, das zusammen mit Gleichgesinnten zu tun macht mehr Spaß als alleine, ich finde es gut, als Kampfsportler so wehrhaft zu sein dass ich wenig fürchten muss an dunklem Ecken zusammengehauen zu werden, ich brauche das Training für meine Schulter und um fit für die Berge zu sein. Das Herumturnen an Felswänden wiederum ist neben geradezu meditativen Wanderungen mein wichtigstes Freizeitvergnügen, ich sage sogar Lebensinhalt. Und mit über 50 dies leistungsorientiert zu betreiben und Ziele zu haben die über alles hinausgehen was ich bisher erreicht habe erfüllt mich mit Stolz.
Das alles sind Aspekte, die die Verfasser der verlinkten Texte in keiner Weise thematisieren oder in ihre Betrachtung einfließen lassen, die sie sich wahrscheinlich nicht einmal vorstellen können. Und ganz bestimmt nicht das Glücksgefühl nach dem Training und die absolute Tiefenentspannung am Ende eines Trainingstages.
Und es wird in den Beiträgen mit diskursiven Mustern gearbeitet die nur bedingt hinhauen. Der Manager etwa, der im Büro auf dem Laufband die Börsenkurse verfolgt, ist sicherlich ein 1A-Beispiel für einen Vertreter des Neoliberalismus und für die Menschen von denen Detlef Hartmann schrieb, dass sie sich im Gegensatz zum biederen Direktoren- und Kapitalistentyp früherer Zeiten sporadisch neu erfinden, ein ziemlicher Gegensatz zu Managern wie Hans Martin Schleyer oder Alfred Herrhausen, gar ungeschlachten Fleischbrocken wie Ludwig Erhard - aber wie repräsentativ sind sie für den Fitnesskult im Allgemeinen und im Speziellen für das, was in den Fitnesscentern passiert?
Da trainieren doch eher LehrerInnen, Bandmalocher, Krankenpflegerinnen und Büroangestellte, um was gegen Verspannungen und Rückenschmerzen zu tun.
Es gibt sie, die Bestager, die mit 50 Herzprobleme und arge Verspannungen zugleich bekommen und dann zu Marathonläufern oder Mountainbikern mutieren und diese Veränderung des Lebenssstils als eine Art Wiedergeburt mit fast religiösen Bekenntnis erleben. Wie viele sind das? Ich trainiere sehr regelmäßig, unterhalte mich mit den anderen Leuten im Gym, aber solche, die sich selbst optimieren wollen aufgrund der in den Beiträgen dargestellten neoliberalen Ideologie habe ich noch keine kennengelernt. Ich selbst jogge seit meiner Schulzeit, habe mich immer für Kampfsport interessiert und trainiere seit 30 Jahren regelmäßig in einem Trainingscenter das mehrmals im Lauf der Zeit gewechselt hat. Motivation damit zu beginnen war das Gewinnen der nötigen Kondition und Schlagfertigkeit bei Straßenschlachten gegen Neonazis und Bullen, infolgedessen trainierten wir zunächst mit Rattanstöcken und Teak-Tonfas eine Mischung aus Bo-Karate, Escrima und Kali. Scherzhaft nannten wir uns "Turnerschaft Anarchia". Da war eine damals 16 jährige dabei die, als sie einen Knüppel mitten ins Gesicht bekam und eine blutende Platzwunde hatte ihren Trainingspartner bat, die Wunde doch gleich zu nähen. Solche Erfahrungen prägten übrigens mein Frauenbild, und Genossin Netbitch habe ich in einem ebensolchen Umfeld kennengelernt.
Später kam dann klassisches Fitnesstraining in der Muckibude hinzu, nach einem vierfachen Trümmerbruch eine Weile reines Muskelaufbautraining. In meinem heutigen Sportclub gibt es viele eher therapeutische Trainingsformen wie Pilates, Callanetics oder Best Ager´s und am anderen Ende der Palette die Welt, in der ich zuhause bin, Tae Bo, Bodypump, Body Combat, Mixed Martial Arts. Wenn wir in Vor-Corona-Zeiten mit dem Training fertig waren ging der Kurs auch mal in den Biergarten, um bei Bratwurst, Hendl, Weißbier und Rotwein zu chillen, auch die AthletInnen mit den definierten Körpern. Vegan, diätetisch oder lactosefrei ernährt sich von meinen Sportkumpels und Kumpelinen meines Wissens niemand. In angesagter Nike- und Black-Diamond-Kluft treten die schon auf, und die Ladies sind von einem körperlichen Erscheinungsbild das die Playboy-Redaktion entzücken würde, aber von Fitnesszwängen amerikanischen Zuschnitts ist da nichts zu spüren.
Ziemlich absurd finde ich dann auch die Ratschläge in den verlinkten Beiträgen:
"Und es gibt etliche Alternativen zum Laufen oder zum Fitnessstudio: etwas Gymnastik und ein paar Planks zu Hause, Sitzbälle im Büro, mit dem Fahrrad zur Arbeit. Im Vergleich zum Gym wäre das alles praktischer und günstiger." --- Das nützt mir überhaupt nichts, wenn ich dafür trainiere, im Sommer 600 Meter Felswand zu klettern. Ich brauche ein Training das alles aus mir rausholt. Es wäre unmittelbar lebensgefährlich für mich, wenn ich mir NICHT übers Jahr hin Kondition antrainieren würde.
"Ist bewusstes Schlemmen und Erschlaffen jetzt schon passiver Widerstand? Weihnachten wäre dazu eine formidable Gelegenheit." ----- Widerstand gegen was? Einen Fitnesskult, den ich aus medialen Diskursen kenne und den es in den USA sehr ausgeprägt gibt, den ich aber in meiner Lebenswelt nicht vorfinde?
Wenn ich jetzt einfach aufhören würde zu trainieren bekäme ich ernsthafte gesundheitliche Probleme, weil ich auf einem Trainingslevel bin, wo das nicht einfach so geht. Zu Weihnachten ist bei uns immer Völlerei angesagt, ich spreche dem Bier und dem Rotwein reichlich zu, ich bin ein Mensch des Genusses, des Exzesses und der Extase, und genau das bin ich auch beim Sport. Eine Trainingseinheit, bei der weniger als 1000 Kilokalorien verbrannt werden ist für mich wertlos. Und ich bin da noch einer der Harmloseren. In meiner Kampfsportgruppe ist eine Frau, die vor der Kickboxstunde eine Stunde lang Gewichte stemmt und reißt und bei dieser Gelegenheit meinte Männer, die weniger auflegen würden als sie könne sie nicht für voll nehmen, worauf sie zu hören bekam "Du bist ja auch voll das absolute Tier!".
Nach dem Boxen geht sie erstmal eine rauchen.
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Teil-Lockdown zeigt kaum Wirkung
che2001, 10:12h
Wie auch, wenn die Inkubationszeit 2 Wochen beträgt und seit Beginn der Maßnahme noch keine 2 Wochen vergangen sind. Alle in dieser Zeit Erkrankten haben sich vor dem Lockdown infiziert. Zu so manchen Statements kann ich echt nur den Kopf schütteln.
https://www.gmx.net/magazine/news/coronavirus/teil-lockdown-wirkung-lockerungen-erwarten-35260604#.homepage.hero.Teil-Lockdown%20zeigt%20kaum%20Wirkung%20-%20keine%20Lockerungen%20zu%20erwarten.0
https://www.gmx.net/magazine/news/coronavirus/teil-lockdown-wirkung-lockerungen-erwarten-35260604#.homepage.hero.Teil-Lockdown%20zeigt%20kaum%20Wirkung%20-%20keine%20Lockerungen%20zu%20erwarten.0
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