Donnerstag, 20. August 2020
Wieder ein Tag in sonniger Höhe
che2001, 17:49h
Die sogenannten Matten, die oberhalb der Wiesen- und der Krummholzzone liegen, sind nicht etwa kurze Gräser oder Kräuter, sondern, neben Moosen und Sedumgewäschsen, winzige Bäume. Birken, Kiefern und Wacholder in Wuchshöhen von 1-5 Zentimetern. Pflanzen der Hocharktis. Die alpine Mattenzone ist eigentlich eine Tundra. Spezifisch alpin ist nur das Edelweiss (Mitte).

Auf den ersten Blick sieht die Mattenzone einer baumlosen Heide ähnlich. Heide auf 2400 Metern, die in Wirklichkeit aus lauter Bäumen in Moosgröße besteht.

Der Blick schweift über die geliebten Berge, ein ebenso geliebter Weggefährte mittendrin.




Der Aufstieg durch den Wald bis knapp unterhalb der Gletscher ist im Grunde eine Reise durch den borealen Nadelwald in die schottischen Highlands weiter bis Island und Grönland, allerdings ohne Tirol zu verlassen.
Blicke auf die Berge, die ich gestern und vorgestern bestiegen hatte aus neuer Perspektive.


Auf den ersten Blick sieht die Mattenzone einer baumlosen Heide ähnlich. Heide auf 2400 Metern, die in Wirklichkeit aus lauter Bäumen in Moosgröße besteht.

Der Blick schweift über die geliebten Berge, ein ebenso geliebter Weggefährte mittendrin.




Der Aufstieg durch den Wald bis knapp unterhalb der Gletscher ist im Grunde eine Reise durch den borealen Nadelwald in die schottischen Highlands weiter bis Island und Grönland, allerdings ohne Tirol zu verlassen.
Blicke auf die Berge, die ich gestern und vorgestern bestiegen hatte aus neuer Perspektive.

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Mittwoch, 19. August 2020
Der vierte Tag in der Höhe
che2001, 19:41h
Bei diesigem Wetter losgegangen, bei fantastischem Sonnenschein oben angekommen, dort noch eine Sennerfamiliie kennenglernt, die mir ihre riesigen Schafweiden zeigten - auf der anderen Seite des Tales. Fantastischer Rundumblick auf die gesamten Dolomiten, das Rieserferner- und Arntaler Gebirge und die westlichen Hohen Tauern. Glücksgefühle. Glücksgefühle, die sich nicht nur aus dem schönen Anblick ergeben, sondern auch aus der überwundenen Anstrengung, es ist dies ja eine sportliche Leistung und sicher auch noch aus UV-Strahlung und ultraviolettem Licht.
































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Dienstag, 18. August 2020
5 Auf einen Streich
che2001, 20:44h
Heute 5 Gipfel gemacht, einen mit Klettersteig, kurz gestürzt, aber nur ins Drahtseil, nichts passiert. Anschließend 2300 m ins Tal abgestiegen auf Blumen- und Kräuterpfaden. Mein rechter großer Zeh ist zwar jetzt unterseits gehäutet, aber mit dem richtigen Pflaster wird es morgen weiter gehen. Ein großartiger Tag!
Ich wollte testen, ob ich noch Einer bin, und in der Tat, nichts verlernt.
Fotós kommen aus technischen Gründen erst in ein paar Tagen.
edit: Mit einigen geht es doch:





Drähte, die die Welt bedeuten: Das Wesen des Klettersteigs sind die Drahtseile, die kein Fortbewegungsmittel darstellen, sondern lediglich der Selbstsicherung beim Felsklettern dienen, mit einem Klettergurt und dem zugehörigen Klettersteigset, zwei Expressschlingen und einer Seilbremse, für Ruhepunkte noch einer Standplatzschlinge. Ich habe, wenn ich alleine gehe, noch zwei Klemmkeile mit Schraubhaken zur zusätzlichen Selbstsicherung dabei.





Natürlich lässt die Bildqualität noch zu wünschen übrig, das sind Aufnahmen die mit dem Handy beim Klettern geschossen wurden. Zuhause werden die in Photoshop nachgearbeitet.
Ich wollte testen, ob ich noch Einer bin, und in der Tat, nichts verlernt.
Fotós kommen aus technischen Gründen erst in ein paar Tagen.
edit: Mit einigen geht es doch:





Drähte, die die Welt bedeuten: Das Wesen des Klettersteigs sind die Drahtseile, die kein Fortbewegungsmittel darstellen, sondern lediglich der Selbstsicherung beim Felsklettern dienen, mit einem Klettergurt und dem zugehörigen Klettersteigset, zwei Expressschlingen und einer Seilbremse, für Ruhepunkte noch einer Standplatzschlinge. Ich habe, wenn ich alleine gehe, noch zwei Klemmkeile mit Schraubhaken zur zusätzlichen Selbstsicherung dabei.





Natürlich lässt die Bildqualität noch zu wünschen übrig, das sind Aufnahmen die mit dem Handy beim Klettern geschossen wurden. Zuhause werden die in Photoshop nachgearbeitet.
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Montag, 17. August 2020
Einlauftouren bevor es losgeht
che2001, 22:15h
Wobei natürlich jeder Weg schon ein Bergerlebnis für sich darstellt und natürlich ist der Weg das Ziel. Die aktuellen Temperaturen stellen überdies eine besondere Anforderung dar, gestern habe ich insgesamt 5 Liter Wasser, Limo und Eistee getrunken.






Steinmanderln stellen an sich Wegmarkierungen dar. Längst sind sie aber auch ein Stück Volkskunst, und am Wegesrand finden sich mitunter ganze Gärten davon.

Auf einer Bergwiese finden sich ebensoviele Pflanzenarten wie in einem ganzen Regenwald, eine besondere davon ist die Kardendiestel.



Bestäubt wird sie vor allem von Hummeln, anderen Wildbienen und Schmetterlingen, auf die sie einen betörenden Duft ausübt. Bis zur Quelle dieses Duftes gelangen sie allerdings nicht, da ein undurchdringlicher Wall von Stacheln sie abhält. Hindurch gelangen nur kleinere Insekten wie Ameisen und kleine Schwebfliegen. Diese allerdings sind unrettbar verloren, denn die Kardendiestel betätigt sich nebenberuflich als fleischfressende Pflanze.
Dann geht es weiter in die höheren Regionen.








Steinmanderln stellen an sich Wegmarkierungen dar. Längst sind sie aber auch ein Stück Volkskunst, und am Wegesrand finden sich mitunter ganze Gärten davon.

Auf einer Bergwiese finden sich ebensoviele Pflanzenarten wie in einem ganzen Regenwald, eine besondere davon ist die Kardendiestel.



Bestäubt wird sie vor allem von Hummeln, anderen Wildbienen und Schmetterlingen, auf die sie einen betörenden Duft ausübt. Bis zur Quelle dieses Duftes gelangen sie allerdings nicht, da ein undurchdringlicher Wall von Stacheln sie abhält. Hindurch gelangen nur kleinere Insekten wie Ameisen und kleine Schwebfliegen. Diese allerdings sind unrettbar verloren, denn die Kardendiestel betätigt sich nebenberuflich als fleischfressende Pflanze.
Dann geht es weiter in die höheren Regionen.


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Die heutige Jugend - eine Frau meiner Generation sagt, wie es ist
che2001, 20:02h
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Sonntag, 16. August 2020
Wieder unterwegs
che2001, 23:47h
Ich bin zurück in den Bergen, und für zwei Wochen interessieren mich die Angelegenheiten der Ebene, wenn nichts welthistorisches passiert oder etwas, das mich sehr unmittelbar angeht eher peripher.
Auf der Fahrt nach Süden fand ich einen Alubommel

glaube aber nicht, dass der mir irgendwie weiterhilft.
Meine erste Wanderung führte mich bei 25 Grad und 500 Höhenmetern 6 KM durch ein schönes Tal und machte mich so durstiig wie bei Wüstentouren nicht mehr. Seltsame Begegnungen: Eine Frau, die einen Hubschrauber auf ihren Oberarm eintätowiert hat und darunter die Telefonnummer der Bergrettung, Leute, die mit Helm, Klemmkeilen, Eisgerät und Seil auf einem Mountainbike unterwegs sind, weil sie nicht mehr auf Hütten übernachten. Demnächst mehr.
Auf der Fahrt nach Süden fand ich einen Alubommel

glaube aber nicht, dass der mir irgendwie weiterhilft.
Meine erste Wanderung führte mich bei 25 Grad und 500 Höhenmetern 6 KM durch ein schönes Tal und machte mich so durstiig wie bei Wüstentouren nicht mehr. Seltsame Begegnungen: Eine Frau, die einen Hubschrauber auf ihren Oberarm eintätowiert hat und darunter die Telefonnummer der Bergrettung, Leute, die mit Helm, Klemmkeilen, Eisgerät und Seil auf einem Mountainbike unterwegs sind, weil sie nicht mehr auf Hütten übernachten. Demnächst mehr.
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Dienstag, 11. August 2020
Zwischenbemerkung
che2001, 12:50h
Der Kommentator gelegentlich2020, der wegen wiederholter Verletzung von Diskursregeln auf diesem Blog gesperrt wurde hat nun, wie ihm von mehreren Seiten geraten wurde, sein eigenes Blog eröffnet. Trotz aller Unstimmigkeiten wünsche ich ihm damit alles Gute.
https://gegendarstellung.blogger.de/stories/2778619/
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Hohn-Honorar und Bürokratie-Monstrum: Ärzteverbände kritisieren Corona-Tests bei Reiserückkehrern
che2001, 12:27h
Von Ute Eppinger, medscape
INTERESSENKONFLIKTE
Reiserückkehrer können sich seit dem 1. August beim Gesundheitsamt, an Teststationen an Flughäfen und Bahnhöfen oder in einer Arztpraxis auf SARS-CoV-2 testen lassen. Für Rückkehrer aus Risikogebieten sind die Tests seit Samstag sogar verpflichtend. Die vom Bundesgesundheitsministerium (BMG) beschlossene Änderung der Rechtsverordnung zur Testung auf SARS-CoV-2 trifft jedoch bei Ärzteverbänden, Labormedizinern und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) auf erhebliche Kritik.
Dr. Andreas Gassen
„Dass die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte den Öffentlichen Gesundheitsdienst bei seiner Aufgabe unterstützen können, die Testung von Reise-Rückkehrern auf SARS-CoV-2 vorzunehmen, ist grundsätzlich eine gute Idee. Das können die Kolleginnen und Kollegen freiwillig machen, müssen es aber nicht“, stellen dazu Dr. Andreas Gassen und Dr. Stephan Hofmeister vom Vorstand der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) klar.
Gassen und Hofmeister kritisieren jedoch nicht nur die pauschale Vergütung von 15 Euro je Abstrich als „nicht wirtschaftlich“. Sie merken auch an, dass der bürokratische Aufwand durch die Vielzahl von Formularen und Verwaltungswegen hoch sei, zumal die Abwicklung der Tests sowohl in den Praxen als auch in den KVen händisch erfolge. Die Formalien zu den Tests für Reiserückkehrer hat die KBV auf ihrer Seite erläutert.
Vergütung von 15 Euro „ein Hohn“
Ulrich Weigeldt, Bundesvorsitzender des Deutschen Hausärzteverbandes stellt in einem Rundbrief klar, dass die Hausärztinnen und Hausärzte durch ihren Einsatz den „glimpflichen“ Verlauf der Pandemie erst ermöglicht haben. „Die neuen Regelungen aber sind an Ignoranz gegenüber unserem Tun kaum zu überbieten“, sagt Weigeldt. Seit Wochen fordere der Hausärzteverband in die politischen Überlegungen zur Corona-Pandemie einbezogen zu werden.
Ulrich Weigeldt
„Die in der Rechtsverordnung festgelegte Vergütung von 15 Euro ist und bleibt ein Hohn! Umso mehr, da der erwartete Leistungsumfang (Beratung, Abstrich und ggf. Ausstellung eines ärztlichen Zeugnisses) in der Verordnung selbst klar benannt ist, inkl. der Aufwände der besonderen Hygienemaßnahmen sowie die Vorhaltekosten. Der Hausärzteverband fordert deshalb nachdrücklich eine Anhebung der Vergütung dieser Testungen auf mindestens 50 Euro“, so Weigeldt weiter. Man erwarte von der Politik Regelungen die funktionierten und für die Praxen wirtschaftlich tragfähig seien.
Die in der Rechtsverordnung festgelegte Vergütung von 15 Euro ist und bleibt ein Hohn! Ulrich Weigeldt
Während Tests auf SARS-CoV-2 bei den Niedergelassenen mit gerade mal 15 Euro vergütet werden sollen, sieht das an bayrischen Testzentren, in denen Ärzte, Freiwillige und Mitarbeiter der Gesundheitsämter Rückreisende auf das Coronavirus testen, anscheinend ganz anders aus. Ärzte erhalten dort bis zu 250 Euro pro Stunde, aber andere Helfer gehen leer aus. Der Hausarzt Jörg Schüren aus Niederbayern, der dort geholfen hat, kritisiert gegenüber der Passauer Neuen Presse dieses Arzthonorar als „unverhältnismäßig“ hoch: „Das ist eine völlige Verschwendung von Steuergeldern“, moniert er – und hat angekündigt, sein Honorar zu spenden.
Hausärztliche Versorgung gefährdet
Doch nicht nur die geplanten 15 Euro Honorar rufen Kritik hervor. Der Hessische Hausarztverband sieht durch die Regelung die hausärztliche Versorgung gefährdet und bezeichnet das Vorgehen in einer Stellungnahme als „überhastet und ohne sichtbares Konzept“.
Der Verband warnt vor einer Überlastung der hausärztlichen und kinder- und jugendärztlichen Praxen: Nach dem Lockdown müssten jetzt viele Untersuchungen bei chronisch kranken Patienten nachgeholt werden, die nicht noch weiter verschoben werden könnten. Parallel müssten sich die Praxen aber auch auf die kommende Grippesaison vorbereiten. Es sei eine große Herausforderung für die chronisch kranken Patienten sichere Terminkorridore anzubieten und gleichzeitig die Notfallversorgung von Patienten mit akuten Erkrankungen sicher zu stellen.
Hinzu komme, dass die Praxen die Indikation für einen Abstrich auf SARS-CoV-2 durch Vorlage von Flugtickets, Hotelrechnungen und Buchungen der Patienten prüfen und dokumentieren sollen. „Dabei ist völlig ungeklärt, ob diese Daten so ohne weiteres in den Praxen erhoben und gespeichert werden dürfen, da es sich hier nicht um Behandlungsdaten handelt“, kritisieren Armin Beck, Vorsitzender des Hausärzteverbandes Hessen e.V. und Dr. Ralf Moebus, Vorsitzender des BVKJ Landesverbandes Hessen e.V.
Labormediziner: AHA-Regeln wichtiger als anlasslose Massentests
Auch von den Labormedizinern kommt Kritik: In ihrer Stellungnahme weisen die Fachärzte im Labor darauf hin, dass die Kapazitäten an Reagenzien und Verbrauchsmaterialien und auch die Möglichkeiten des Einsatzes von Fachkräften in den PCR-Laboren begrenzt ist. Schon die Ankündigung der neuen Verordnung vor 2 Wochen habe zu einer steigenden Zahl an Tests geführt: Nach Daten der Akkreditierten Labore in der Medizin (ALM) liegt die Anzahl der Tests in der KW 31 mit 528.441 auf einem neuen Höchststand, in KW 30 waren es noch 493.221.
„Die lange aufgebauten SARS-CoV-2-PCR-Testkapazitäten sind eher dazu gedacht, kurzfristige Anforderungsspitzen, zum Beispiel bei regionalen Ausbrüchen wie in Gütersloh, abzufedern und nicht, um sämtliche Wünsche und Vorstellungen nach freier Testung zu bedienen“, betont Dr. Michael Müller, Vorsitzender der ALM e.V. Nach ersten groben Schätzungen der Labormediziner könnte der Mehrbedarf an Tests für Reiserückkehrer bei etwa 250.000 Tests pro Woche liegen.
Wolf Kupatt, Vorstand im ALM e.V. fürchtet, dass dadurch Testressourcen fehlen um z.B. auf steigende Infektionszahlen zu regieren oder Tests zum Schutz vulnerabler Gruppen durchzuführen. „Statt Tests für alle ohne Anlass zur fordern, sollten wir uns weiterhin daran erinnern, wie wichtig es für die erfolgreiche Pandemie-Eindämmung im März, April und Mai war und auch weiterhin ist, die AHA-Regel konsequent einzuhalten, also Abstand zu halten, die Hygieneregeln zu beachten und Alltagsmasken zu tragen“, mahnt Müller.
INTERESSENKONFLIKTE
Reiserückkehrer können sich seit dem 1. August beim Gesundheitsamt, an Teststationen an Flughäfen und Bahnhöfen oder in einer Arztpraxis auf SARS-CoV-2 testen lassen. Für Rückkehrer aus Risikogebieten sind die Tests seit Samstag sogar verpflichtend. Die vom Bundesgesundheitsministerium (BMG) beschlossene Änderung der Rechtsverordnung zur Testung auf SARS-CoV-2 trifft jedoch bei Ärzteverbänden, Labormedizinern und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) auf erhebliche Kritik.
Dr. Andreas Gassen
„Dass die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte den Öffentlichen Gesundheitsdienst bei seiner Aufgabe unterstützen können, die Testung von Reise-Rückkehrern auf SARS-CoV-2 vorzunehmen, ist grundsätzlich eine gute Idee. Das können die Kolleginnen und Kollegen freiwillig machen, müssen es aber nicht“, stellen dazu Dr. Andreas Gassen und Dr. Stephan Hofmeister vom Vorstand der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) klar.
Gassen und Hofmeister kritisieren jedoch nicht nur die pauschale Vergütung von 15 Euro je Abstrich als „nicht wirtschaftlich“. Sie merken auch an, dass der bürokratische Aufwand durch die Vielzahl von Formularen und Verwaltungswegen hoch sei, zumal die Abwicklung der Tests sowohl in den Praxen als auch in den KVen händisch erfolge. Die Formalien zu den Tests für Reiserückkehrer hat die KBV auf ihrer Seite erläutert.
Vergütung von 15 Euro „ein Hohn“
Ulrich Weigeldt, Bundesvorsitzender des Deutschen Hausärzteverbandes stellt in einem Rundbrief klar, dass die Hausärztinnen und Hausärzte durch ihren Einsatz den „glimpflichen“ Verlauf der Pandemie erst ermöglicht haben. „Die neuen Regelungen aber sind an Ignoranz gegenüber unserem Tun kaum zu überbieten“, sagt Weigeldt. Seit Wochen fordere der Hausärzteverband in die politischen Überlegungen zur Corona-Pandemie einbezogen zu werden.
Ulrich Weigeldt
„Die in der Rechtsverordnung festgelegte Vergütung von 15 Euro ist und bleibt ein Hohn! Umso mehr, da der erwartete Leistungsumfang (Beratung, Abstrich und ggf. Ausstellung eines ärztlichen Zeugnisses) in der Verordnung selbst klar benannt ist, inkl. der Aufwände der besonderen Hygienemaßnahmen sowie die Vorhaltekosten. Der Hausärzteverband fordert deshalb nachdrücklich eine Anhebung der Vergütung dieser Testungen auf mindestens 50 Euro“, so Weigeldt weiter. Man erwarte von der Politik Regelungen die funktionierten und für die Praxen wirtschaftlich tragfähig seien.
Die in der Rechtsverordnung festgelegte Vergütung von 15 Euro ist und bleibt ein Hohn! Ulrich Weigeldt
Während Tests auf SARS-CoV-2 bei den Niedergelassenen mit gerade mal 15 Euro vergütet werden sollen, sieht das an bayrischen Testzentren, in denen Ärzte, Freiwillige und Mitarbeiter der Gesundheitsämter Rückreisende auf das Coronavirus testen, anscheinend ganz anders aus. Ärzte erhalten dort bis zu 250 Euro pro Stunde, aber andere Helfer gehen leer aus. Der Hausarzt Jörg Schüren aus Niederbayern, der dort geholfen hat, kritisiert gegenüber der Passauer Neuen Presse dieses Arzthonorar als „unverhältnismäßig“ hoch: „Das ist eine völlige Verschwendung von Steuergeldern“, moniert er – und hat angekündigt, sein Honorar zu spenden.
Hausärztliche Versorgung gefährdet
Doch nicht nur die geplanten 15 Euro Honorar rufen Kritik hervor. Der Hessische Hausarztverband sieht durch die Regelung die hausärztliche Versorgung gefährdet und bezeichnet das Vorgehen in einer Stellungnahme als „überhastet und ohne sichtbares Konzept“.
Der Verband warnt vor einer Überlastung der hausärztlichen und kinder- und jugendärztlichen Praxen: Nach dem Lockdown müssten jetzt viele Untersuchungen bei chronisch kranken Patienten nachgeholt werden, die nicht noch weiter verschoben werden könnten. Parallel müssten sich die Praxen aber auch auf die kommende Grippesaison vorbereiten. Es sei eine große Herausforderung für die chronisch kranken Patienten sichere Terminkorridore anzubieten und gleichzeitig die Notfallversorgung von Patienten mit akuten Erkrankungen sicher zu stellen.
Hinzu komme, dass die Praxen die Indikation für einen Abstrich auf SARS-CoV-2 durch Vorlage von Flugtickets, Hotelrechnungen und Buchungen der Patienten prüfen und dokumentieren sollen. „Dabei ist völlig ungeklärt, ob diese Daten so ohne weiteres in den Praxen erhoben und gespeichert werden dürfen, da es sich hier nicht um Behandlungsdaten handelt“, kritisieren Armin Beck, Vorsitzender des Hausärzteverbandes Hessen e.V. und Dr. Ralf Moebus, Vorsitzender des BVKJ Landesverbandes Hessen e.V.
Labormediziner: AHA-Regeln wichtiger als anlasslose Massentests
Auch von den Labormedizinern kommt Kritik: In ihrer Stellungnahme weisen die Fachärzte im Labor darauf hin, dass die Kapazitäten an Reagenzien und Verbrauchsmaterialien und auch die Möglichkeiten des Einsatzes von Fachkräften in den PCR-Laboren begrenzt ist. Schon die Ankündigung der neuen Verordnung vor 2 Wochen habe zu einer steigenden Zahl an Tests geführt: Nach Daten der Akkreditierten Labore in der Medizin (ALM) liegt die Anzahl der Tests in der KW 31 mit 528.441 auf einem neuen Höchststand, in KW 30 waren es noch 493.221.
„Die lange aufgebauten SARS-CoV-2-PCR-Testkapazitäten sind eher dazu gedacht, kurzfristige Anforderungsspitzen, zum Beispiel bei regionalen Ausbrüchen wie in Gütersloh, abzufedern und nicht, um sämtliche Wünsche und Vorstellungen nach freier Testung zu bedienen“, betont Dr. Michael Müller, Vorsitzender der ALM e.V. Nach ersten groben Schätzungen der Labormediziner könnte der Mehrbedarf an Tests für Reiserückkehrer bei etwa 250.000 Tests pro Woche liegen.
Wolf Kupatt, Vorstand im ALM e.V. fürchtet, dass dadurch Testressourcen fehlen um z.B. auf steigende Infektionszahlen zu regieren oder Tests zum Schutz vulnerabler Gruppen durchzuführen. „Statt Tests für alle ohne Anlass zur fordern, sollten wir uns weiterhin daran erinnern, wie wichtig es für die erfolgreiche Pandemie-Eindämmung im März, April und Mai war und auch weiterhin ist, die AHA-Regel konsequent einzuhalten, also Abstand zu halten, die Hygieneregeln zu beachten und Alltagsmasken zu tragen“, mahnt Müller.
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Montag, 10. August 2020
Corona August 2020: Inkonsistenz und Wirrwarr
che2001, 12:50h
Im Moment geschehen eigenartige Dinge. Während einerseits eine höchst eigenartige Protestbewegung die Abschaffung der Sicherheitsmaßnahmen fordert oder sogar das Ende der Pandemie feiert, an die aber sowieso nicht so richtig geglaubt wird, deutet sich in Form neuer lokaler Ausbrüche so etwas wie eine mögliche zweite Welle an. Und hier verhalten sich einerseits, wenn man die Badestrände und Seen oder Biergärten und Stadtparks ansieht die Leute massenhaft sträflich unverantwortlich.
Und andererseits finde ich das Verhalten bestimmter Schulbehörden und eine Warnung, die ich heute im Radio hörte teils schrill-panisch und teils absurd: Da wird eine Schule geschlossen weil eine Lehrerin positiv getestet wurde. Die hatte in der fraglichen Zeit die Schule aber überhaupt nicht betreten gehabt sondern war auf einer außerschulischen Fortbildung.
Ein ganzes Schulzentrum macht wegen eines einzigen positiv getesteten Kindes dicht, statt sofort eine Reihenuntersuchung durchzuführen, was mir als die angesagte Reaktion erschiene. Man testet nicht, man macht dicht und wartet ab.
Im Radio wurde empfohlen, wenn Kinder eine laufende Nase haben sollten die Eltern die zu Hause lassen und mindestens 48 Stunden unter Zimmerquarantäne stellen. Alle Erwachsenen, die Schnupfen haben und nicht unter Heuschnupfen leiden sollten sich krank melden und zu Hause bleiben. Schnupfen gehört aber nicht zu den Symptomen von Covid 19. Diese sind bekanntlich Halsschmerzen, trockener Husten und Fieber.
Christian Drosden hatte in seiner Radiokolumne gesagt, wer Schnupfen und nur Schnupfen habe habe mit Sicherheit kein Covid 19. Was wird da massenmedial gerade für ein Unfug angerichtet?
Und andererseits finde ich das Verhalten bestimmter Schulbehörden und eine Warnung, die ich heute im Radio hörte teils schrill-panisch und teils absurd: Da wird eine Schule geschlossen weil eine Lehrerin positiv getestet wurde. Die hatte in der fraglichen Zeit die Schule aber überhaupt nicht betreten gehabt sondern war auf einer außerschulischen Fortbildung.
Ein ganzes Schulzentrum macht wegen eines einzigen positiv getesteten Kindes dicht, statt sofort eine Reihenuntersuchung durchzuführen, was mir als die angesagte Reaktion erschiene. Man testet nicht, man macht dicht und wartet ab.
Im Radio wurde empfohlen, wenn Kinder eine laufende Nase haben sollten die Eltern die zu Hause lassen und mindestens 48 Stunden unter Zimmerquarantäne stellen. Alle Erwachsenen, die Schnupfen haben und nicht unter Heuschnupfen leiden sollten sich krank melden und zu Hause bleiben. Schnupfen gehört aber nicht zu den Symptomen von Covid 19. Diese sind bekanntlich Halsschmerzen, trockener Husten und Fieber.
Christian Drosden hatte in seiner Radiokolumne gesagt, wer Schnupfen und nur Schnupfen habe habe mit Sicherheit kein Covid 19. Was wird da massenmedial gerade für ein Unfug angerichtet?
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Sonntag, 9. August 2020
Gestern, beim Frisör oder Urlaub in Kurdistan
che2001, 20:44h
Ich ließ mir vor dem Urlaub noch die Haare schneiden. Der Frisör stöhnte darüber dass es so heiß sei, und ich erwiderte, in Ägypten sei es das ganze Jahr so. Daraufhin antwortete er, dass es einen Unterschied ausmach,e ob man ein ganzes Jahr in solch einem Klima lebe oder nicht, er stamme aus Syrien, da sei es auch sehr warm. Und es entspann sich ein sehr interessantes Gespräch, in dem er von seiner Migrationsgeschichte erzählte. 2013 sei er eigentlich nur für einen befristeten Job nach Deutschland gekommen, daraus sind jetzt 7 Jahre geworden. Seinen letzten Urlaub habe er in Kurdistan-Irak verbracht, Dohuk würde von Frankfurt ganz normal angeflogen. In seinem Heimatgebiet, dem Nordosten von Kurdistan-Syrien, gäbe es keinen Bürgerkrieg, nur Lieferengpässe und gelegentliche Stromausfälle.
Haare schneiden lassen bildet.
Haare schneiden lassen bildet.
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