Sonntag, 12. Juni 2016
Ein paar Wahrheiten
„Die irrationale Gewalt der Dschihadisten ist der Spiegel der Barbarei der Kosmokraten. Einzig und allein die demokratische Bewegung ist imstande, diesen zweifachen Wahnsinn zu besiegen.
Die Autonomie des Bewusstseins ist die schönste Errungenschaft der Aufklärung. Wenn sich die in ihrem Bewusstsein befreiten Menschen zusammenfinden und sich verbünden, sind sie imstande, eine Flutwelle zu bilden, die das Imperium der Schande aushöhlen und hinwegfegen kann.
Die Waffen der Befreiung sind jene, die wir von den amerikanischen und französischen Revolutionären vom Ende des 18. Jahrhunderts geerbt haben: die Rechte und die Freiheiten von Mann und Frau, das allgemeine Wahlrecht, die Ausübung der Macht durch eine absetzbare Vertretung. Diese Waffen sind verfügbar, in Reichweite. Jeder, der die Welt in Begriffen der Umkehrbarkeit und der Solidarität denkt, sollte nach ihnen greifen.“

(Jean Ziegler, ehem. UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung und Freund meiner Patencousine – Das Imperium der Schande – Der Kampf gegen Armut und Unterdrückung)
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Diese Wirtschaft tötet.
papst franziskus, 2014

Entweder Du bist Teil des Problems, oder Teil der Lösung.
angela davis

Heute müssen sie (die Massen Europas, Anm. MB) sich entscheiden, sie müssen aufwachen, zu einem neuen Bewußtsein kommen und ihren verantwortungslosen Dornröschenschlaf ein für allemal aufgeben.
Frantz Fanon, 1961

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Sonntag, 5. Juni 2016
Erinnerung an den 2. Juni
49 Jahre ohne Sorge. SIE haben mit Schießen angefangen. Die Wut ist noch nicht weg.

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Samstag, 28. Mai 2016
Heult doch! Meredith Haaf tut Wahres kund
Dieses Buch ist eine Abrechnung mit der Generation Rabäh (die eigentlich weniger eine Generation als ein bestimmtes Millieu ist, das ich in meiner Generation schon angetroffen hatte, ist auf diesem Blog ja schon intensivst bearbeitet worden, Klammer zu) die ich wirklich köstlich finde. Dass sie gemeinsam mit Susanne Klingner, Katrin Rönicke und Barbara Streidl von der Jammerelsenfraktion aus der Mädchenmannschaft rausgemobbt wurde ist sicher kein Zufall. Auch nicht, dass letztere Gruppe für sich mit moralinsaurer Verve Beachtung einfordert, die möglichst auf Einladungen zu Vorträgen, Jobs und Publikationsverträgen hinausläuft. Kampf um gesellschaftliche Veränderung sieht anders aus.




http://www.lovelybooks.de/autor/Meredith-Haaf/Heult-doch-758759346-w/rezension/955251561/

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Dienstag, 10. Mai 2016
Bersarin erläutert uns, warum wir TTIP brauchen
https://bersarin.wordpress.com/2016/05/04/weshalb-wir-ttip-brauchen/#comment-9901

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Dienstag, 10. Mai 2016
Antikriegstag
Fast verpennt, war am 08. Mai, Befreiung vom Faschismus. Ich habe nicht den Eindruck, dass die Welt heute, also im Weltmaßstab, friedlicher ist als 1945. Wir haben eigentlich wieder einen Weltkrieg, nur wird der anders ausgetragen: Als bis zum Maximum eskalierter Guerrilla- oder Partisanenkrieg auf der einen und als Low Intensity Warfare auf der anderen Seite. Das eigentlich Erschreckende ist die öffentliche Wahrnehmung: Verharrte noch im Korea-Krieg die Weltöffentlichkeit in Schockstarre, löste der Vietnamkrieg weltweite massive Proteste aus, die mit Bürgerrechtsbewegung, Forderungen nach mehr Demokratie und dem Wiederaufflammen von Klassenkämpfen zu einer weltweiten linken sozialen Bewegung führten, so bedeutete der 1991er Golfkrieg, der Zweite Golfkrieg zumindest eine internationale Empathiewelle für die Opfer und eine letzte starke Mobilisierung der Friedens- bzw. Antikriegsbewegung. Verglichen damit sehen alle heutigen Reaktionen hilflos aus. Objektiv, d.h. an den Ereignissen orientiert, gerade auch in Koinzidenz mit Panama-Papers und gesamtwestlichem Rechtsruck müssten eigentlich ideale Bedingungen für ein linkes Levée en Masse herrschen. Ist aber nicht so.

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Montag, 2. Mai 2016
Hoch die Internationale Solidarität!
Naja, zu meinen guten Zeiten hieß das noch "Hoch die internationale Volxrandale!". Dennoch, diese Maidemo war schon gut. Viel mehr Leute als in den letzten Jahren, ein Schwarzer Block von 400 Leuten, ein bunter und purpler Block, gemischte Vielfalt, gute Parolen, primär antikapitalistisch und antirassistisch wie: "Um Europa keine Mauer, Bleiberecht für Alle und auf Dauer", "One solution-revolution", ein linkes Bündnis in meiner Stadt aus 17 Gruppen. Konfetti, Böller, Pyro, Laufpartien machten das bunt und sportlich. Mit einer soliden Dachlatte, an der die Fahne unserer Gruppe hing war ich dabei (falls die Bulen übergriffig werden ist es imer gut, so ein Instrument zu haben). Und traf alte FreundInnen wieder. Die heutige Maidemo machte Mut. Ist schon was.









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Mittwoch, 30. März 2016
Der Nachbar von gegenüber
In meiner Nähe wohnt ein Mann, der bisher im Rapper-Outfit umherlief, so mit Hoodie und Schlabberhose. Kürzlich sah ich ihn regungslos auf der Fensterbank liegend. Ich fragte mich erst, ob der die Amseln auf dem Vordach fotografiere, dann, ob der völlig besoffen ist, dann schaute ich genauer hin und stellte fest, dass er in einen weißen Kaftan gehüllt ist, einen Fez trägt und offensichtlich gen Mekka betet. Das wiederholt sich jetzt jeden Morgen, und der Vorhang in seinem Fenster ist tiefschwarz und kunstvoll gefaltet, erinnert irgendwie an eine unbeschriftete IS-Fahne. Muss ich mir Sorgen machen?

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Donnerstag, 24. März 2016
Vom Gebrauchswert der Theorie
Was die politisch-theoretische Verortung angeht bin ich recht genau festgelegt. Zwar undogmatisch, aber doch sehr dezidiert orientiert (Festigkeit des Standpunkts hat nicht mit Intoleranz zu tun). Mein geistiges Bezugssystem ist eine Verbindung aus den Materialien für einen neuen Antiimperialismus,

https://de.wikipedia.org/wiki/Autonomie_(Zeitschrift)

http://www.materialien.org/

der Kritischen Theorie in ihrer Interpretation durch Adorno und bestimmten Aspekten des französischen Poststrukturalismus, im wesentlichen der Klassensoziologie von Bourdieu und dem Biomacht-Axiom von Foucault, auch noch ein wenig Baudrillard (obwohl der "vergesst Foucault!" gesagt hatte), mit Lyotard kann ich hingegen nichts anfangen.

Wenn dies also mein theoretischer Bezugsrahmen ist so stellt sich gleich die Frage "wofür nutze ich ihn?", und diese Frage ist keinesfalls eine Selbstverständlichkeit. Denn andere Menschen mit anderen Theorien in den Köpfen haben sehr unterschiedliche Weisen, mit der Theorie umzugehen. Für mich ist die Theorie ein Werkzeug, im Gegensatz zum Handwerkzeug ein Kopfwerkzeug, das der Erschließung der Realität dient, mir dabei hilft zu begreifen was zum Teufel wirklich los ist auf dieser Welt, als Mittel der Kritik, als methodische Grundlage wissenschaftlichen Arbeitens und auch als theoretische Grundlage politischer Praxis oder, wie mein alter Genosse Didi das mal nannte, als Theorie des politischen Handelns. Hingegen stellte ich oft fest, dass für andere sich als irgendwielinks definierende Menschen Theorie eher ein Religionsersatz ist oder auch ein Popanz, den man sich ins Haus stellt weil der chic ist. Ein früherer Genosse las einen Klassiker der Postmoderne (gibt es in der Postmoderne schon Klassiker? Bin mir da nicht schlüssig) und der Kritischen Theorie nach dem anderen mit der Geisteshaltung eines durstigen Suchenden, wie der spirituelle Sinnsucher, der in der Theorie wie in einem Glaubensssystem Erlösung finden will. Oder doch zumindest ein System, das seine persönliche Lebensweise erklärt, legitimiert und bestärkt. Eine der ätzendsten Vertreterinnen hipp-zeitgeistig aufgebrezelten Diskursverhaltens schrieb hingegen mal was von Theorieremixing und - Labeling, um die "Distinktiongewinne" usergerecht zu verteilen. Erstere Haltung respektiere ich doch ist sie mir fremd, für zweitere habe ich nur Verachtung übrig. Dabei ist ganz interessant, was für Idolatrie in diesem Zusammenhang getrieben wird. So, wie seit Alters her Marx und Engels, Lenin, Che, Luxemburg, Liebknecht und mitunter Bakunin und Kropotkin (und in meinem früheren Umfeld durchaus auch Leila Khalid und Marziah Ahmadi Ozkooi) mit ihren Portraits die Ikonen für Demos oder soziokulturelle Zentren und WG-Zimmer liefern, hängt mensch sich seit neuerer Zeit, genauer, etwa seit Auftreten der Antideutschen in ihrer Post-2001-Form auch Bilder von Adorno an die Wand, mit Bloch tat man das schon etwas länger,. Es würde wohl niemand auf die Idee kommen, sich ein Bild von Alexander Mitscherlich an die Wand zu hängen. Warum nicht? Was macht den einen Theoretiker/die Theoretikerin (Butler ist grenzwertig) zur Ikone und den/die Andere nicht?

Fest steht dass da, wo Theorie nicht tatsächlich als Mittel zur Erkenntnis genutzt wird die philosophische Ikonographie zum bloßen Mummenschanz wird. Für mich ist auch das Werk eines Adorno eine Materialhalde zum Nutzen und nicht etwas das angebetet oder als Renommierbuch auf den Tisch gelegt wird. Insofern ist auch mein Umgang mit dem Opus nicht von Ehrfurcht vor dem Autor geprägt, sondern pragmatisch: Was nützt der mir jetzt gerade zur Erklärung welchen gesellschaftlichen Problems?

Theorie ist Nutzanwendung und weder Kult noch Posergehabe.

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Sonntag, 6. März 2016
Die Bundesuschi und die Wissenschaft
Die Dissertation von Zensurulla soll also ein Plagiat sein. Das ist die eine Nachricht. Sie umfasst 62 Seiten, das ist die andere. 62 Seiten? Komische Sitten haben die Mediziner. Das wäre dem Umfang nach bei uns eine gewöhnliche Zwischenprüfungsarbeit gewesen. Meine Abschlussarbeit hatte 120 Seiten, meine Dissertation knapp 400. Das sind so die Maßstäbe in den Geistes- und Sozialwissenschaften.

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Donnerstag, 18. Februar 2016
Der Dritte Weltkrieg
hat längst begonnen. Nur wird er mit anderen Mitteln und mit geringerer Intensität geführt als seine Vorgänger. Christian Klar ist völlig zuzustimmen, als er sagte, konventionelle Streitkräfte könnten einen Guerrillakrieg nicht im konventionellen Sinne gewinnen.

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