Samstag, 13. Januar 2007
Schöne neue Geschlechterwelt
Ich höre gerade Beate Ziegs geiles Hörbuch, wo es zum Beispiel in der Machart von "Take me home, country roads West Virginia" heißt "Take me home, where it´s wet and warm, clitoris falls" und die Autorin ihren Eisprung im Stil eines sportlichen Wettbewerbs kommentiert. "Die menschliche Reproduktion im Zeitalter ihrer technischen Reproduzierbarkeit und ergo Überflüssigkeit. ..... Die herumwuselnden spermatischen Herumtreiber sind stark überbewertet, Bakterien vermehren sich viel schneller .... was soll denn das, ein Mann mit dickem Bauch? Das macht doch keinen Sinn!.... In Italien, dem katholischsten Land Europas, liegt die Geburtenquote pro Ehepaar bei 1,2. Heißt das, die Italiener haben sehr wenig Sex, oder gehen nur ein paar Prozent von denen in die Kirche?... Maria zu Gott: Den Gensequenzen nach können Eva und Adam gar nicht miteinander verwandt sein, da Evas Mytochondrien 140 000 Jahre älter sind als Adams X-Chromosomen.....der moderne Gentechniker, Sexgott mit dem Faustischen im Nacken. Er: Ich könnte Dich auch ohne Sex vergewaltigen, indem ich Dir etwa eine Speichelprobe abnehme, daraus eine befruchtete Eizelle klone und die Dir dann heimlich implantiere. Sie: Da hast Du die Speichelprobe ins Gesicht!"

Köstlich!

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Samstag, 6. Januar 2007
Neulich, beim Frisör
Bekanntermaßen gibt es ja Berufsfelder, in denen es ganz besonders viele erotische und attraktive Frauen gibt, z.B. Arzthelferinnen, Physiotherapeutinnen und Frisörinnen. Das zeigt sich auch bei meinem letzten Besuch im Frisörsalon. Während ich von einer ältlichen Dame behandelt wurde, wirkte neben mir eine blutjunge, bildhübsche Frisörin, die anzuschauen einfach ein Genuss war. Was ich dann auch intensiv tat. Nun haben Frauen ja so eine innere Antenne, die sie merken lässt, ob ihnen z.B. auf den Hintern geschaut wird, auch wenn sie den Schauenden selber nicht in ihrem Blickfeld haben, und so drehte sie sich um und blickte zurück. Ich lächelte ihr kurz zu und schaute dann woanders hin, weil ich die Dame nun nicht gerade blicktechnisch belästigen wollte.
Doch weit gefehlt - als ihre Kollegin mich fertig frisiert hatte und ich vorne an der Kasse stand, um zu bezahlen, kam sie quer durch den Salon auf mich zu, stellte sich in sehr aufreizender Pose neben die Kasse und sagte strahlend: "Kommen sie bitte sehr bald wieder!".

Na denn, dem Wunsch kann entsprochen werden.

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Dienstag, 2. Januar 2007
Dem Franz.Brandtwein, Frau Novesia und anderen Geschmacksmenschen gewidmet
ist dieser Link, den ich beim Helden der Arbeit fand:


http://www.bedrohte-woerter.de/

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Montag, 1. Januar 2007
Was in der Zeitung steht
sollte man auch nicht immer glauben. Zu den Prognosen für 2007 wird gerechnet, dass in diesem Jahr mehr Kinder geboren würden, die Quellen dieser Annahme sind in der Nähe von Frau von der Leyen ausgemacht worden, die natürlich ein Propagandainteresse daran hat, dass das auch klappt.

Wenn in der Presse aber jetzt ganz platt zu lesen ist, dass es 2007 mehr Geburten geben wird als im Vorjahr, wüsste ich schon gerne, auf was für empirisches Material sich diese Annahme stützt. Oder hat das Wahrheitsministerium bereits sämtliche Filme aus 2006 vom Amt für Geschlechtsverkehrsüberwachung ausgewertet?


-)))

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Freitag, 29. Dezember 2006
Die regionalen Unterschiede
bieten stets noch Anlass zu Kurzweil. Zum Bleistift versteht man bei uns in Norddeutschland unter Semmel einen Laib Weißbrot mit eingebackenen Rosinen. Als mich in Bayern mal Leute baten, ihnen 6 Semmeln mitzubringen, und ich kam mit 6 Laiben Weißbrot zurück, staunten die nicht schlecht ;-)


Ein Wischtuch zum Boden schrubben heißt bei uns Scheuerlappen, in Hamburg und Bremen hingegen Feudel (ich glaube, ausgerechnet in Franken auch) und in Ostwestfalen und dem westlichsten Niedersachsen Aufnehmer. Dort wird auch ein Küchenmesser Schälmesser genannt, wenn ich nach einem Küchenmesser frage, bekomme ich zur Antwort, alle Messer würden in der Küche verwendet.

Ernährungstechnisch verbleibt auch eine unsichtbare Ost-West-Grenze. Selbst wenn Wessis inzwischen wissen, was ein Broiler ist, noch immer haben Hot Dog und Burger die Soljanka nicht wirklich verdrängen können, die ihrerseits aber keine Ausbreitung nach Westen gefunden hat. Richtig lustig fand ich es, als ich Besuch aus Sachsen-Anhalt hatte und gemeinsam Jägerschnitzel gegessen wurde: Bei uns im Westen ist Jägerschnitzel ein paniertes Schnitzel mit Rahmsoße und Pilzen (eigentlich ja Waldpilze wie Pfifferlinge, Maronenröhrlinge, Steinpilze und Hallimasch, in der Praxis aber meist Champignons), bei ihnen eine in der Bratpfanne geschmorte Fleischwurst ;-)

Schließlich und endlich hat die in der politisch-korrekten linken Szene verbreitete (und von mir abgelehnte) Auffassung, Linke hätten sich möglichst vegan oder zumindest vegetarisch zu ernähren, alle Andere sei moralisch nicht tragbar, sich weder östlich der Elbe noch südlich des Mains ausbreiten können.

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Freitag, 22. Dezember 2006
Einzig unter Fischen ist der herrschaftsfreie Diskurs üblich und alltäglich, oder: Hai sein heißt frei sein
Heringshaie fressen Heringe, Makrelenhaie ernähren sich von Makrelen, Menschenhaie fressen auch mal Surfer (kein Wunder, wenn die gleich auf nem Frühstücksbrett daherkommen). So weit, so gut. Dehnt man das auf andere Arten aus, wird es merkwürdig. Was fressen Tigerhaie, Hammerhaie, Ammenhaie, Nagelrochen, Sägerochen, Teufelsrochen, Engelhaie und Schwert- und Mörderwale?


Ein Wolfshund ist ein Hund, der einem Wolf ähnelt. Aber ein Ameisenbär?

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Das Weihnachtsbehinderungsmeerschweinchen
In meiner Familie hat Weihnachten ja einen sehr traditionellen hohen Stellenwert, nicht aus religiösen Gründen (bis auf meine große Nichte, die gleich Theologin wurde, sind wir alles Atheisten), sondern aus Gründen der Familienpflege. So kommt die ganze Familie am Ersten Weihnachtstag bei meinen Eltern zusammen, und der Plan sah vor, dass wir am Abend dieses Tages, d.h. meine kleine große Schwester, meine kleine Nichte und ich, Braveheard-guckend vor der Glotze die Rotweinbestände unseres Vaters minimieren würden, um mit Vater und Schwester am zweiten Weihnachtstag auf das alllerfeisteste Essen zu gehen. Schwester und Nichte haben sich seit Wochen darauf gefreut. Nun hat Schwesterherz (neben zwei Pferden, einem Hund und noch einem Meerschweinchen) ein Meerschweinchen, das seit Jahren kränkelt und gerade operiert wurde, ich glaube, wegen eines Tumors. Wider Erwarten ist nun die bereits genähte Wunde aufgesprungen, sie hat nachgeblutet, Schwesterchen war deshalb zweimal bei der Tierärztin, die Wunde wurde neu vernäht, das Schweinchen braucht jetzt alle 24 Stunden ein Antibiotikum, das Schwesterlein mit der ihr eigenen Akribie latürnich auf die Sekunde genau spritzen muss. Die Konsequenz: Möglicherweise fällt Weihnachten aus, zumindest so, wie es geplant war. Weil, es ist dem Schweinchen ja nicht zuzumuten, mit dem Auto bis zum Domizil unserer Eltern transportiert zu werden, und auch nicht, die Behandlung mit dem Antibiotikum, was die zweite Spritze angeht, um ein paar Stunden nach hinten zu verschieben. Also womöglich kein Filmabend mit Rotwein und auch kein Festessen, jedenfalls nicht mit meiner Schwester.


Hmm. Mein Haustier, eine Schlange, würde dem Schweinchen ja sicher gerne in ihrem Terrarium Asyl anbieten, abgesehen von den Kochrezepten, die vom peruanischen Teil unserer Familie überliefert sind....


Nein, über so etwas macht man keine Scherze, ich wünsche dem Tier ja auch alles Gute, aber im Ernst: Ist so etwas nicht stark übertrieben?

Zumal die Schwester sich bei den Eltern so selten meldet, dass Vater ihr schon mal sagte, er hoffe, dass sie wenigstens zu seiner Beerdigung kommen würde und da nicht irgendeine wichtige Reitveranstaltung oder Konferenz hätte.

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Donnerstag, 21. Dezember 2006
Migrationshumor
Ich schreib es ja schon in Zusammenhang mit "Borat": In der Zeit, in der ich sehr viel mit MigrantInnen zu tun hatte, bzw. mich in der Flüchtlingsarbeit betätigte, bekam ich dort einen vor allem von Menschen aus Kurdistan, Armenien, aber auch Westafrika getragenen Humor mit, der ähnlich dem klassischen jiddischen Witz, teilweise aber auch noch viel schärfer ist. Ich bin ja nun ein Freund des besonders schwarzen Humors, etwa des jiddischen oder des schottischen. Das, was ich so an MigrantInnenhumor erlebte, ist ein Galgenhumor, der eine eigentlich entsetzliche eigene Lage ins Komische dreht und zugleich mit Klischees, die der Gegner über einen selbst hat, spielt. Einige Kostproben:

Während des 1991er-Golfkriegs hielten wir gemeinsam mit kurdischen Genossen eine Mahnwache ab, bei der monatelang in einem Zelt auf einer Kreuzung campiert und auf die Situation in Südkurdistan (vulgo Kurdistan-Irak) aufmerksam gemacht wurde. Als die Republikanischen Garden, ohne dass die US und A eingegriffen hätten, Südkurdistan überrollten und den Aufstand niederschlugen, flüchteten Millionen KurdInnen und TurkmenInnen in die Berge des Ararat-Massivs. Dort sank die Temperatur plötzlich um 20 Grad nach unten, und es fing an zu schneien, worauf zigtausende dort verreckten. Aziz fragte uns, wieso das passierte. Als niemand darauf eine Antwort hatte, sagte er: "Ich erzähle Euch, warum. An der Pipeline Kirkuk-Suchumi hat Saddam ein Ventil eingebaut, wo Allah sich schwarz Öl zapfen kann, und deswegen lässt er es jetzt schneien. Es ist halt gut, überallhin seine Verbindungen zu haben." Die Kurden fanden das schreiend lustig.


Als Massoud sein Restaurant eröffnete, wollte er mich als Zeugen für den Genehmigungstermin mit dem Gewerbeaufsichtsamt dabei haben. Der Amtsträger fragte ihn: "Herr Aschrawi, was für ein Landsmann sind sie denn?" "Kurde." "Ah ja, und woher?" "Aus Kurdistan." "In Ordnung, Kurdistan." Er trug das in seine Kladde ein. "Sie haben hier nur Elektroherde. Wieso haben Sie keinen Gasherd, das ist in deutschen Restaurants so üblich?"


"Wir Kurden haben was gegen Gas, das ist so ähnlich wie mit den Juden."


Wir grillten mit den kurdischen GenossInnen im Wald, als die Bullei kam und meinte, man dürfe in Deutschland im Wald kein Feuer machen, sie wüssten ja nicht, wo unsere FreunDInnen herkämen. Die antworteten "aus dem Irak, und wir sind vor deutschem Giftgas geflohen", worauf "verarschen können wir uns selber" geantwortet wurde. Wir hatten eigentlich eine Genehmigung für diese Grillaktion, die an einer betonummantelten Feuerstelle durchgeführt wurde, nur hatten wir die dummerweise nicht dabei. Als die Ordnungshüter schließlich das Feuer löschten, tanzten die KurdInnen um den Streifenwagen umher, klatschten in die Hände und skandierten "Deutschland den Deutschen, Ausländer raus!"

In Massouds Restaurant holte Peshrow weggeschmissenen Döner aus dem Mülleimer und legte ihn auf einen Teller. Als ich ihn fragte, was er da mache, erwiderte er: "Das ist für einen Freund, einen Kurden. Man sagt, die Kurden lassen alles mit sich machen, und das will ich jetzt mal testen. Außerdem sind die Kurden die Juden von heute, also muss man Menschenversuche machen." (tatsächlich war der Döner für den Hund).


Als ich ein Projekt zu Nigeria machte, fragte mich ein Freund, der selber in der Asylberatung arbeitete: "Che, was machen Deine Neger?".


Eine Bekannte schwarzafrikanischer Herkunft erzählte von ihren Party-Aufreißaktionen, und als ich ob der Tatsache, dass sie an einem Abend drei Kerle angebaggert hatte und mit einem davon schlußendlich in der Kiste gelandet war wohl etwas komisch guckte, zeigte sie mit den Händen einen Abstand von etwa dreißig Zentimetern und sagte: "Che, so ist die Negerin, sooo ne tiefe Musch!"

Selbige begrüßte mich, wenn ich in den Folgewochen, um eine Mitbewohnerin von ihr zu sprechen, anrief, regelmäßig mit "die Negerin will immer nur das Eine!"


Es war seltsam, wenn man aus einer extrem politisch korrekten Szene kam, mit diese Humor konfrontiert zu werden, aber ich machte ihn mir schnell zu eigen.


Von daher: Borat ist echt harmlos!

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Sonntag, 10. Dezember 2006
Gestiefelte Ladies
Alles, was in Berlin angesagt ist, wird zeitverschoben auch in der Provinz trendy. Vor zwei Jahren trugen in Berlin die Dorfschönen mehr oder weniger allesamt langschäftige und meist auch hochhackige Stiefel. Mittlerweile ist diese Mode auch in der Provinz angekommen und massenweise verbreitet. Ich finde ein schlankes Frauenbein in enganliegenden hohen Stiefeln ja einen sehr schönen Anblick; was mir weniger gefällt, ist allerdings die Stromlinienförmigkeit und Absolutheit, wie hier eine bestimmte Mode flächendeckend befolgt wird. Etwas Anderes amüsiert mich an der Sache. Vor etwa 10 Jahren waren hohe Damenstiefel, zumindest in Kombination mit kurzen Röcken, Hotpants und/oder Leggings bzw. Strumpfhosen, ein In-Outfit der Girlieszene, bzw. einer Subkultur, der vielleicht als linker Flügel der Girlieszene bezeichnet werden könnte und für die etwa die Hamburger Deutschrockband Die Braut haut ins Auge oder auch meine liebe Bloggerkollegin Netbitch repräsentativ sind. Nochmal 10 Jahre davor wurden solche Stiefel von professionellen Huren, der SM- der Biker- und der Metalszene getragen, und wir nannten sowas Schnellfickstiefel.


Und heute laufen all die braven Muttis und harmlosen Bürgertöchter in Schnellfickstiefeln umher.

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Noch´n Weihnachtslied
*Träller* Wenn ein Rentier nicht mehr rennt wie ein Tier, dann sind wir jenseits von Schweden.

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