Samstag, 6. Juni 2020
Das dicke Ende kommt noch
Ein Freund von mir hatte gerade ein Insolvenzverfahren hinter sich gebracht und demzufolge Gelegenheit zu einem intensiven Gespräch mit dem Insolvenzrichter. Dieser teilte ihm mit, dass die Insolvenzgerichte völlig überlastet seien und die meisten Insolvenzverfahren bei Firmen, die im März pleitegegangen sind im Oktober eröffnet werden und dann mechanisch auf Halde abgearbeitet würden. Das wird im Herbst ein Heulen und Zähneklappern werden, auch ohne zweite Welle.

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Dienstag, 2. Juni 2020
Sexarbeit mit Abstandsregeln
Heute ist Internationaler Hurentag, und entsprechend überlegen sich die Leute vom Berufsverband Sexarbeit, wie mit einem geeigneten Hygienekonzept auch sie ihre Arbeit wiederaufnehmen können, wehren sich zugleich gegen den Versuch einiger Abgeordneter, über das Trojanische Pferd der Corona-Maßnahmen ein generelles Verbot von Sexkauf durchzusetzen.

https://berufsverband-sexarbeit.de/index.php/2020/05/19/hygiene-konzept-fuer-sexarbeit-besd-fordert-gleichbehandlung-bei-corona-lockerungen/

Relativ einfach haben es ja die Dominas: Einfach eine Peitschenlänge Abstand.

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USA are great again
Spitze bei der Zahl der Coronatoten, Spitze bei der Zahl der Arbeitslosen, Spitze beim Ausmaß der Verelendung, das damit zusammenhängt, wie der Zahl der aktuell obdachlos gewordenen, die in die Millionen geht. Hussah, Mr. President!

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Dienstag, 19. Mai 2020
Kanalbau
Für den Bau des Suezkanals wurden 10 Jahre benötigt, für den des Panamakanals 8 Jahre, für den des Nord-Ostseekanals ebenfalls 8, für den Mittellandkanal 36 Jahre. Der Belomorkanal war in 20 Monaten fertig, weil Stalin das so wollte. Preis: Zwischen 80.000 und 200.000 Menschenleben, gezählt hat sie niemand. Wer in eines der Lager des Gulag kam gehörte damit zu den "gewesenen Menschen", die aus den Melderegistern gestrichen wurden.

Belomorkanal heißt auch eine Zigarettenmarke, die zu Sowjetzeiten als hip galt und heute vor allem von Obdachlosen und sonstwie sehr Armen geraucht wird.

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Donnerstag, 14. Mai 2020
Wider das Vergessen: Der Schah in Berlin und die Gründung der RAF
Lesebefehl, sage ich in diesem Fall:

https://bersarin.wordpress.com/2020/05/14/der-schah-am-2-juni-1967-in-berlin

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Freitag, 8. Mai 2020
Nochmal zum 8. Mai
https://www.youtube.com/watch?v=kK5O1rL0NwE

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Montag, 4. Mai 2020
Über die US und a
2002 erschien Emmanuel Todds Buch "Weltmacht USA - ein Nachruf", in dem er die Politik George W. Bushs als das letzte Aufbäumen vor dem Niedergang bezeichnet hatte. Dies war umso bemerkenswerter als dass Todd schon 1976 den Untergang der Sowjetunion vorausgesagt hatte (warum sind es eigentlich fast immer Franzosen, die solche Überlegungen formulieren?).


Trump beschleunigt das Ganze jetzt enorm: Vom Niedergang zum failed state.

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Dienstag, 28. April 2020
Palmer: Wir retten Menschen, die sowieso bald sterben.
"Ich sage es Ihnen mal ganz brutal: Wir retten in Deutschland möglicherweise Menschen, die in einem halben Jahr sowieso tot wären - aufgrund ihres Alters und ihrer Vorerkrankungen", sagte der Tübinger Oberbürgermeister am Dienstag im Sat.1-Frühstücksfernsehen.


Der Armutsschock, der aus der weltweiten Zerstörung der Wirtschaft entstehe, bringe nach Einschätzung der Vereinten Nationen hingegen Millionen Kinder ums Leben.


"Wenn Sie die Todeszahlen durch Corona anschauen, dann ist es bei vielen so, dass viele Menschen über 80 sterben - und wir wissen, über 80 sterben die meisten irgendwann, sagte Palmer.
Er hatte schon früher die Politik zur Corona-Eindämmung kritisiert und für strenge Quarantänemaßnahmen für Risikogruppen sowie eine rasche Öffnung der restlichen Gesellschaft plädiert.
Palmer empfahl in der Fernsehsendung darüber hinaus, alle verfügbaren Testkapazitäten einzusetzen, und sprach sich - anders als seine Partei - für eine verpflichtende Handyapp aus, die Infektionen nachverfolgt.

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Sonntag, 26. April 2020
34 Jahre Tschernobyl
Ich erinnere mich noch lebhaft an diesen ganz anderen Ausnahmezustand und an die Schlacht um Wackersdorf.


Wird fortgesetzt

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Mittwoch, 22. April 2020
Warum Schweden ein schlechtes Beispiel ist
KritikerInnen des deutschen Lockdown führen Schweden als Beispiel an wie man es besser machen sollte. Das Problematische daran ist aber, dass sich die Situation mit der deutschen nicht vergleichen lässt, aus mehreren Gründen.

1) haben die Schweden eine besondere Mentalität, wo sehr viele Sachen mit Freiwilligkeit, ohne Vorschriften, Verbote und Kontrollen funktionieren. Die schwedische Gesellschaft ist eine Konsensgesellschaft mit einem hohen Maß an Selbstdisziplin. Schon die deutsche Diszipliniertheit hat es in Italien nicht gegeben, erst als echte Ausgangssperren auf die harte Tour durchgesetzt wurden haben die aufgehört, sich zur Begrüssung zu küssen z.B.

2) und ebenso haben Schweden von vornherein ein anderes Verhältnis zu räumlicher Distanz. Umarmen tun sich dort Liebespaare. Die übliche schwedische Begrüßung ist ein Winken mit der Hand und "Hi!" oder "God Dag!", kein Händeschütteln.

3) leben Schweden räumlich weiter verteilt. Selbst die Großstädte sind weniger verdichtet als in Frankreich oder Deutschland (man vergleiche in dieser Hinsicht mal Dortmund mit Stockholm), sie liegen weiter auseinander, der Grad der Verstädterung ist geringer, es gibt Dörfer die Hunderte Kilometer auseinander zum Nachbardorf liegen und Einzelgehöftsiedlungen mit Kilometerabständen zwischen den einzelnen Höfen

und 4) die Sterblichkeitsquote in Schweden ist höher als in Deutschland und wird bewusst in Kauf genommen. Im als politisch besonders korrekt geltenden Schweden herrscht eine erbarmungslose Eugenik-Gesinnung. "Wenn die Hauptrisikogruppen BewohnerInnen von Pflegeheimen, HerzpatientInnen und ähnlich schwer Vorgeschädigte sind, dann ist deren Sterblichkeitsquote eine ganz normale darwinistische Auslese, und in vielen Fällen würden die ja eh in den nächsten paar Jahren sterben, also was solls" wäre eine in Schweden durchaus konsensfähige Haltung.

Dort findet die Triage nicht erst im Krankenhaus sondern schon auf der gesellschaftlichen Makroebene statt.

Bin ziemlich froh dass aufgrund der NS-Vergangenheit so etwas in Deutschland nicht praktizierbar ist.

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