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Sonntag, 13. Januar 2008
Ein bißchen Lager ist doch ganz liberal, oder?
che2001, 20:26h
Das kommt von einer Partei, die die Jugendwerkhöfe in der DDR als einer der schlimmsten Formen von SED-Unrecht bezeichnet hat:
Gewalttätige Kinder unter 14 Jahren sollen nach dem Willen der FDP in Zukunft „zwangsweise“ in „geschlossene Heime“ eingewiesen werden können. Das berichtet BILD unter Berufung auf ein Neun- Punkte-Programm, das die Liberalen am Montag beschließen wollen. Die Partei hält eine weitere Verschärfung des Jugendstrafrechtes für überflüssig. Gefordert wird jedoch die konsequente Anwendung der bestehenden Regelungen. Dafür müssten allerdings mehr Polizisten eingestellt, mehr Schnellverfahren vor Gericht durchgezogen und mehr Gefängnisse gebaut werden.
Gewalttätige Kinder unter 14 Jahren sollen nach dem Willen der FDP in Zukunft „zwangsweise“ in „geschlossene Heime“ eingewiesen werden können. Das berichtet BILD unter Berufung auf ein Neun- Punkte-Programm, das die Liberalen am Montag beschließen wollen. Die Partei hält eine weitere Verschärfung des Jugendstrafrechtes für überflüssig. Gefordert wird jedoch die konsequente Anwendung der bestehenden Regelungen. Dafür müssten allerdings mehr Polizisten eingestellt, mehr Schnellverfahren vor Gericht durchgezogen und mehr Gefängnisse gebaut werden.
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Das Gesicht des Konservatismus
che2001, 19:01h
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Von der Relativität des Normalen
che2001, 18:22h
In der WG, in der ich die letzte Zeit meines Studiums, die ersten 2 Jahre der Berufstätigkeit und die Anfangsphase meiner Promotion gelebt hatte, war der Esstisch in der Wohnküche eine mehrere Quadratmeter große Pressspanplatte, die auf mehreren Malerböcken ruhte. Heute steht in meinem Wohnzimmer ein edler Kiefer-Massiv-Tisch, aber die üppigen Gelage fanden in der alten WG statt, weniger im aktuellen Wohnzimmer. Hier feierten wir eine Party, als mein Sozialhilfebescheid durch war, denn der bedeutete Unabhängigkeit vom Elternhaus. Ich möchte meinen jetzigen Lebensstandard als gut bezahlter leitender Angestellter ja nicht missen, der Nachgeschmack der Langustenschwänze, den ich aktuell im Mund habe ist etwas sehr Angenehmes, aber dass mein Leben in prekären materiellen Verhältnissen damals insgesamt ärmer gewesen wäre kann ich wirklich nicht sagen.
In View, dem Bildreportage-Magazin des Stern, habe ich gerade eine Titelstory gelesen über Volunteer-Urlaub. Da geht es darum, dass spezialisierte Reiseveranstalter zu oft hohen Preisen Abenteuerurlaub anbieten, der mit sozialen oder sonstigen wohltätigen Projekten verbunden ist, z.B. Slumkinder in Indien unterrichten, Schildkröteneier ausbrühten, Grauwale zählen oder auf einer Alm aushelfen. Aha, sehr wertvoll, nur: Das haben wir in unserer Studienzeit auch getan. Brigadistin in Nicaragua, menschliche Schutzschilde in Chiapas, Menschenrechtsdelegation in Nordkurdistan, Aufbauhelfer in Südkurdistan, Friedensprozessmediator in Nordirland, Erinnerungsarbeiter in Treblinka, Workcamp Globalisierung in Spanien, Senn auf einer Schweizer Alm, sowas haben wir alle gemacht, nur ohne Reisebüro, einfach selbst organisiert. Abgesehen davon war die Art, wie StudentInnen in Urlaub reisten, doch vielfach Last-Minute-Ticket nach Ägypten, Marokko oder Thailand und dann durch´s Land trampen, Gesamturlaubskosten ein paar Hundert Mark. Ist das wirklich schon so weit weg?
In View, dem Bildreportage-Magazin des Stern, habe ich gerade eine Titelstory gelesen über Volunteer-Urlaub. Da geht es darum, dass spezialisierte Reiseveranstalter zu oft hohen Preisen Abenteuerurlaub anbieten, der mit sozialen oder sonstigen wohltätigen Projekten verbunden ist, z.B. Slumkinder in Indien unterrichten, Schildkröteneier ausbrühten, Grauwale zählen oder auf einer Alm aushelfen. Aha, sehr wertvoll, nur: Das haben wir in unserer Studienzeit auch getan. Brigadistin in Nicaragua, menschliche Schutzschilde in Chiapas, Menschenrechtsdelegation in Nordkurdistan, Aufbauhelfer in Südkurdistan, Friedensprozessmediator in Nordirland, Erinnerungsarbeiter in Treblinka, Workcamp Globalisierung in Spanien, Senn auf einer Schweizer Alm, sowas haben wir alle gemacht, nur ohne Reisebüro, einfach selbst organisiert. Abgesehen davon war die Art, wie StudentInnen in Urlaub reisten, doch vielfach Last-Minute-Ticket nach Ägypten, Marokko oder Thailand und dann durch´s Land trampen, Gesamturlaubskosten ein paar Hundert Mark. Ist das wirklich schon so weit weg?
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Well done, Andrea!
che2001, 13:07h
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Das globale Dorf
che2001, 01:52h
Heute stand ich in der Feinkostabteilung von Karstadt (die sich übrigens hinsichtlich Fische und Meeresfrüchte inzwischen mit dem Frischeparadies vergleichen lässt) hinter zwei Frauen, die dem Erscheinungsbild wohl chinesischer oder japanischer Herkunft waren, schwarze Lederkluft mit Palituch trugen (also ein mit meinem vergleichbares Outfit, ich bin im Job Pierre-Cardin-Träger und in der Freizeit Ledermann) und bekam deren Gespräch mit. In akzentfreiem Deutsch unterhielten sie sich über das Angebot der Läden in New York. Und ich hatte heute auch noch ein Gespräch mit meinem Vater, der mich für meine Begeisterung für Hundertwassers Architektur angiftete, weil die "uneuropäisch" sei. Ochjeh, was ist denn deutsch, europäisch oder sonstwas? Es lebe die deutsche Banane und der deutsche Kaffee!
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