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Freitag, 5. Juni 2009
Höhepunkte des Spätkapitalismus, heute: Das Mösentoupet
che2001, 21:43h
Die aktuelle Fortschreibung des permanenten Körperkults treibt ja seltsame Stilblüten. Kate Blanchet, wie inzwischen ja wahrscheinlich schon die Mehrheit der weiblichen Stars aus dem angelsächsischen Sprachraum, ist untenrum seit vielen Jahren waxed.
(Frau Generator schnippte ja zu diesem Thema kürzlich ein paar interkulturelle Gedanken)
http://avi.antville.org/stories/1899760/#comments
In "Der Vorleser" spielt sie eine SS-Frau, und da es in der Zeit und in Deutschland keine Epilation oder Intimrasur gab, hat sie sich für eine Sexszene ein Schamhaartoupet zugelegt;-)
Unglaublich, was es nicht alles gibt. Fallen eigentlich Leute ohne Tattoo, ohne Piercing und ohne Haarentfernung allmählich unter das Washingtoner Artenschutzabkommen?
(Frau Generator schnippte ja zu diesem Thema kürzlich ein paar interkulturelle Gedanken)
http://avi.antville.org/stories/1899760/#comments
In "Der Vorleser" spielt sie eine SS-Frau, und da es in der Zeit und in Deutschland keine Epilation oder Intimrasur gab, hat sie sich für eine Sexszene ein Schamhaartoupet zugelegt;-)
Unglaublich, was es nicht alles gibt. Fallen eigentlich Leute ohne Tattoo, ohne Piercing und ohne Haarentfernung allmählich unter das Washingtoner Artenschutzabkommen?
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Was ist eigentlich eine Identitätsdebatte?
che2001, 15:41h
Die FAZ fragt, ob die Nahostdebatte in Deutschland nicht in Wirklichkeit eine deutsche Identitätsdebatte sei und meint damit eigentlich, ob der Nationalsozialismus/Antisemitismus uns heute noch immer tief in den Knochen stecke, es eine deutsche Kollektivschuld gäbe oder aber nichts von Beidem, dies das eigentliche Motiv sei, wenn Deutsche sich mit der Nahost-Problematik beschäftigten und verbindet dies mit einer "deutschen" Identität, die ich für mich ganz zurückweisen würde, da ich mich nicht über ein nationales Kollektiv identifiziere. Die autonomen Studis (Bolschewiki) schrieben einmal, die radikale Linke müsste über die Identitätsdiskurse und Identifizierungen hinaus kommen, was ich damals damit gleichsetzte, die geborgten Identitäten, die sich in Palästinensertuch, Dritte-Welt- oder Proletkult usw. auswirken würden loszuwerden und zu einer rationalen materialistischen Analyse als Ausgangspunkt zurückzufinden. Diverse antideutsche Merkwürdenträger verbinden diese Kritik an Identitätskonzepten mit dem Adorno´schen Begriff des Nichtidentischen, wobei ich das Gefühl habe, da werden einfach Begriffe zusammengebracht, die nur sprachlich, nicht aber semantisch etwas miteinander zu tun haben, und man ins Sinnfreie abgleitet. Momorulez spricht öfter davon, dass linke Theoriedebatten häufig als Identitätsdebatten geführt würden oder warum er sich weigere, eine Identitätsdebatte zu führen, hat für mich aber kein einziges Mal [inzwischen doch, lesenswerter Beitrag drüben. Was den verlinkten Sen-Artikel angeht findet sich da sogar das Einzige wieder, das ich mit den Antideutschen gemein und wo diese Recht haben, nämlich die Kritik am Identifizieren von Menschen über ihre Community] klar umreißen können, was er nun wieder mit Identitätsdebatte meint. Wenn ich den Begriff gebrauchen würde, dächte ich zuerst an eine Debatte um Authenzität, um das eigene weltanschauliche Selbstverständnis, die Frage, wie glaubwürdig man dies selber lebt oder auch die eigene Klassenzugehörigkeit, sexuelle Orientierung oder ethnische Verwurzelung und wie wichtig diese für einen selber sind - bin mir aber nicht sicher, ob Andere damit Anderes meinen. Was also ist das, eine Identitätsdebatte?
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