Samstag, 27. Februar 2010
Später Triumph der Flüchtlingssoli-Wohnheim Katzhütte wird geschlossen
Flüchtlingsheim Katzhütte vor dem Aus

Landkreis Saalfeld-Rudolstadt sucht für die verbliebenen 56 Asylbewerber
eine Unterkunft im Städtedreieck

Von OTZ-Redakteur Thomas Spanier Katzhütte. Über einen späten Triumph
dürfen sich die zahlreichen Kritiker des Asylbewerberheimes Katzhütte
(Kreis Saalfeld-Rudolstadt) freuen. Der Landkreis als Betreiber denkt über
eine Schließung der Gemeinschaftsunterkunft nach, in der gegenwärtig noch
56 Flüchtlinge untergebracht sind.

Begründet werden die Schließungspläne mit einer im Entwurf vorliegenden
"Thüringer Verordnung über Mindestbedingungen für den Betrieb von
Gemeinschaftsunterkünften und die soziale Betreuung von Flüchtlingen"
(ThürGUSVO), mit deren Inkrafttreten in diesem Jahr gerechnet wird.

Darin wird laut Landratsamt eine zentrumsnahe Unterbringung der
Gemeinschaftsunterkünfte gefordert, um durch die örtliche Nähe zu
medizinischen, schulischen und sonstigen Einrichtungen die Teilhabe am
gesellschaftlichen Leben zu erleichtern. Die kreisfreien Städte und
Landkreise sollen alle Anstrengungen unternehmen, um
Gemeinschaftsunterkünfte für Flüchtlinge zukünftig möglichst direkt in
Städten zu errichten.

Im Kreistag Saalfeld-Rudolstadt hatte Landrätin Marion Philipp (SPD) in
dieser Woche erklärt, man prüfe derzeit verschiedene Standorte im
Städtedreieck Saalfeld/Rudolstadt/Bad Blankenburg. Dass darunter auch das
ehemalige Rudolstädter Krankenhaus ist, wollte sie nicht bestätigen. Auch
zu einem konkreten Zeitplan oder zur Zukunft der Katzhütter Einrichtung
gab es keine Auskunft.

Das Asylbewerberheim, das in einem ehemaligen Ferienlager untergebracht
ist, war Anfang 2008 wegen der hygienischen und sozialen Zustände in die
Schlagzeilen geraten. Die damals noch 88 in Baracken untergebrachten
Bewohner hatten die Schließung des Heimes verlangt.
Flüchtlingsorganisationen sowie Politiker der Bündnisgrünen und der Linken
unterstützten den Protest. Daraufhin wurde ein Teil der Mängel abgestellt
und Familien mit Kindern auf dezentrale Unterkünfte verteilt.
Schon vor einem Jahr hatte die Landrätin angekündigt, neue Möglichkeiten
der Unterbringung zu prüfen und von Schwierigkeiten gesprochen, eine
geeignete Immobilie im Städtedreieck zu finden.

25.02.2010
http://www.otz.de/otz/otz.nachrichten.volltext.php?kennung=on1otzHOMHomNational40232&zulieferer=otz&kategorie=HOM&rubrik=Homepage&region=National&auftritt=OTZ&dbserver=1


Kreis prüft Schließung von Asylbewerberheim Katzhütte
Erschienen am 26.02.2010 11:33

Der Landkreis Saalfeld-Rudolstadt prüft die Schließung des umstrittenen
Asylbewerberheims Katzhütte. Das Land plane eine neue Verordnung für eine
zentrumsnahe Unterbringung der Asylbewerber, Katzhütte (dpa/th)

begründete Landrätin Marion Philipp (SPD) am Freitag in einer Mitteilung
den Schritt. Der Landkreis werde früher oder später eine Auflage bekommen,
Katzhütte zu schließen. Das Asylbewerberheim war in der Vergangenheit
mehrfach wegen schlechter Wohnbedingungen in die Kritik geraten.
Flüchtlingsverbände hatten immer wieder die Schließung gefordert. Der
Landkreis prüft nun Standorte zwischen Saalfeld, Rudolstadt und Bad
Blankenburg.
http://www.stz-online.de/nachrichten/thueringen/thueringen/art2935,1080892

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