Montag, 20. Februar 2012
Prominente richten Petition für Gazale Salame an McAllister
Hannover (mbb). Das Schicksal der vom Kreis Hildesheim in die Türkei
abgeschobenen Gazale Salame bewegt viele Menschen in Deutschland. Mit
Appellen haben sich jetzt etliche Prominente an Niedersachsens
Ministerpräsident David McAllister (CDU) gewandt, die zerrissene Familie
wieder zusammenzuführen. Denn Gazale Salames Mann Ahmed Siala lebt noch
mit zwei Töchtern im Kreis Hildesheim, während sie sich mit zwei Kindern
in Izmir befindet.
Doch der Appell der Prominenten, unter ihnen Günter Grass und die
frühere Bundesjustizministerin Herta Däubler-Gmelin (SPD), verhallte
ohne zufriedenstellende Antwort. „Aus datenschutzrechtlichen Gründen“
könne er zu diesem Einzelfall nicht Stellung nehmen, er leite den Appell
an das zuständige Innenministerium weiter, ließ der Ministerpräsident
durch einen Mitarbeiter der Staatskanzlei mitteilen – und fügte noch die
Regierungsantwort auf eine parlamentarische Anfrage der Linken hinzu.
Der schnöde Formbrief hat unter einigen Prominenten Empörung ausgelöst.
„Der Ministerpräsident versucht, sich wegzuducken“, meint etwa Heiko
Kauffmann, Gründer der Menschenrechtsorganisation Pro Asyl. Auch die
frühere Ministerin Däubler-Gmelin will sich mit diesem „in der
Staatskanzlei offensichtlich üblichen Abwimmelschreiben“ nicht zufrieden
geben. Sie hat erneut an McAllister geschrieben und erhofft sich eine
persönliche Antwort, die auch auf die inhaltlichen Gründe für den Appell
eingeht. Däubler-Gmelin hatte auf Urteile des Bundesverfassungsgerichts
wie auch des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte zu
Kinderrechten hingewiesen. Sie betrachtet die derzeitige Situation der
Familie Gazale Salames und Ahmed Sialas als „menschlich untragbar“.

20.02.2012 / HAZ Seite 7 Ressort: NIEDERSACHSEN

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Hooliganismus im alten Rom
http://blauerbueffel.mueller394.de/?p=2283

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Also, hier kommt jetzt die Auflösung
Ich gehe in der Tat davon aus, dass die hierzulande universitär gelehrte Philosophie im Schwerpunkt eurozentrisch und männerdominiert ist. Das heißt aber im Umkehrschluss nicht, dass sie unbedingt spezifisch "weißmännliche" Positionen äußern würde, weil bestimmte Axiome allgemeingültig sind. Das hatte der Nörgler schon gut erkannt. Ebenso wie die Tatsache, dass Übereinstimmungen zwischen vorsokratischem und altchinesischem Gedankengut der Tatsache geschuldet sind, dass sie beide frühantiken Gesellschaften entstammen. In verschiedenen Kontexten hatte ich wiederholt erlebt, dass die Forderung, nicht eurozentrische, feministische usw. Positionen in die Wissenschaft einzubringen zu einer Art Wildwuchs führten: Hauptsache außereuropäisch, Hauptsache Frauenanliegen usw. Das führte dann dazu, dass gar nicht mehr geguckt wurde, ob diese Perspektiven denn auch emanzipativ und weiterführend seien. Und genau das habe ich oben gemacht: Einen Philosophen, der Moslem war und einen arabischen Namen hatte, aber zur europäischen Geistesgeschichte gehört dem außereuropäischen Denken zugeschlagen, weibliche Denkerinnen praktischer, utilitaristischer Ethik und mystische asiatische Philosophen männlichen westlichen Erkenntnistheoretikern gegenübergestellt, nach dem von Netbitch schon gut erkanntem Motto: Frauen sind für Moral und Asiaten für Tiefsinn zuständig, die Dinge auf den Begriff bringen aber immer noch weiße Männer. Denn genau so funktioniert die Teile- und -Herrsche Logik in Teilen des Wissenschaftsbetriebs. Alltagsgeschichte ist auch keine Geschichte des Alltags, sondern eine perspektivische Geschichtsauffassung,die davon ausgeht, wie Lieschen Müller und Egon Klein aus dem Arbeiterviertel die Geschichte erlebt haben und nicht die Herrscher-und Diplomatiegeschichte des Historismus oder die Partei-und Gewerkschaftsgeschichte der Arbeiterbewegungssozialhistorie.

Genau das begreifen viele Leute, die sich heute mit Alltagsgeschichte befassen nicht.

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