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Montag, 22. November 2021
Hospitalisierungsrate " falscher Alarmfaktor"Nebenwirkungsvergleich der Impfstoffe; Immunsuppression kein Risikofaktor
che2001, 19:46h
Michael van den Heuvel, Medscape
Heute meldet das Robert Koch-Institut, Berlin, mit 30.643 weiteren Corona-Fällen einen neuerlichen Höchststand. Vor 1 Woche waren es 23.607 Infektionen. Die bundesweite 7-Tage-Inzidenz liegt bei 386 Fällen pro 100.000 Einwohner im Vergleich zu 372,7 am Vortag. Und innerhalb der letzten 24 Stunden sind 62 Patienten an COVID-19 gestorben (Vorwoche: 43). ?Ganz Deutschland ist ein einziger großer Ausbruch?, sagte RKI-Präsident Prof. Dr. Lothar H. Wieler bereits am Freitag.
Laut DIVI-Intensivregister waren am 21. November 3.675 Patienten in intensivmedizinischer Behandlung, also 110 mehr als am Vortag. Aktuell sind 1.010 Betten im Low-Care- und 1.782 im High-Care-Bereich frei. Hinzu kommen 335 freie ECMO-Behandlungsplätze. Besonders kritisch ist die Lage im Osten und im Süden Deutschlands. Regional haben manche Krankenhäuser ihre Belastungsgrenze überschritten. Einzelne Patienten aus Bayern sind bereits zur Behandlung nach Südtirol transportiert worden.
?Schon nächste Woche werden zahlreiche Intensivstationen keine neuen Patienten mehr aufnehmen können?, warnt Janosch Dahmen (Grüne). Im Süden und Osten des Landes reichten die Versorgungskapazitäten absehbar nicht aus. Wichtig sei jetzt eine länderübergreifende Koordination und der logistischen Organisation der Patientenverteilung.
Der Hospitalisierungsindex wird zur zentralen Größe
Weitere Debatten um eine Impfpflicht
Risiken nach COVID-19-Impfungen
Welche Rolle spielen andere Coronaviren beim Schutz vor SARC-CoV-2?
COVID-19-Risiken: Gute Immunsupressiva, schlechte Immunsuppressiva
Der Hospitalisierungsindex wird zur zentralen Größe
Die Ministerpräsidentenkonferenz hat Ende letzter Woche beschlossen, anhand der Hospitalisierungsinzidenz zu entscheiden, welche Maßnahmen erforderlich sind. Dieser Wert gibt an, wie viele Patienten pro 100.000 Einwohner in den vergangenen 7 Tagen wegen einer Corona-Infektion ins Krankenhaus eingeliefert werden mussten.
Stufe 1: Ab 3,0 gilt im Freizeitbereich flächendeckend 2G, etwa im Restaurant, beim Sport oder beim Friseur.
Stufe 2: Ab 6,0 greift im Freizeitbereich flächendeckend 2G-Plus, sprich Geimpfte oder Genesene müssen zusätzlich Tests vorweisen
Stufe 3: Ab 9,0 können Landtage Veranstaltungsverbote, Kontaktbeschränkungen und weitere Maßnahmen anordnen.
Laut Science Media Center Germany kann diese Herangehensweise zu Problemen führen. Während bei der Inzidenz nach 3-5 Tagen ein Großteil der Nachmeldungen eingetroffen ist, dauert das bei der Hospitalisierungsinzidenz 2 Wochen und mehr. Der Verzug ist regional äußerst unterschiedlich. Dahmen bestätigt: ?Dieser Indikator erlaubt kein frühzeitiges Agieren, nur spätes Reagieren.?
Es gibt statistische Verfahren wie das Nowcasting, die versuchen, den Meldeverzug auszugleichen und realistischere Werte zu schätzen ? sie werden aber bisher nicht genutzt.
Menschen am Arbeitsplatz und in öffentlichen Verkehrsmitteln müssen unabhängig vom Hospitalisierungsindex gegen SARS-CoV-2 geimpft, genesen oder negativ getestet sein, so will es das novellierte Infektionsschutzgesetz.
Weitere Debatten um eine Impfpflicht
Mittlerweile sind 67,9 % der Gesamtbevölkerung vollständig geimpft. Um vulnerable Gruppen besonders zu schützen, hatten sich die Länder letzte Woche auf eine Impfpflicht für das Personal in Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen und bei mobilen Pflegediensten verständigt. Pflegeratspräsidentin Christine Vogler erklärte dazu: ?Wer zum Einfallstor für Corona im Pflegeheim wird, kann dort einfach nicht arbeiten.? Sie hält es für denkbar, Ungeimpften zu kündigen.
Doch der Ruf nach einer generellen Impfpflicht wird lauter. Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) sagt, er hoffe, dass es am Ende ohne allgemeine Impfpflicht gehe. ?Wenn nicht, bin ich allerdings auch bereit, diesen Schritt zu gehen.?
Und Florian Streibl, Fraktionschef der Freien Wähler im bayerischen Landtag, fordert eine neue, breit angelegte Debatte über die Impfpflicht. Doch es gibt durchaus kritische Stimmen. ?Die Impfpflicht ist nicht die Debatte, die wir jetzt brauchen?, gibt Tobias Hans (CDU), Ministerpräsident des Saarlands, zu bedenken. Man habe noch nicht genug getan, ?um wirklich zu überzeugen, dass die Impfung der richtige Weg ist?. Vor allem seien ?ganze Bevölkerungsschichten in prekären Lebenssituationen? bislang nicht erreicht worden.
Risiken nach COVID-19-Impfungen
Europaweit gehen Diskussionen über Impfrisiken weiter. Insbesondere geht es um das erhöhte Myokarditis-Risiko bei männlichen Jugendlichen und jungen Männern. Wie die FR berichtet, komme mRNA-1273 von Moderna in Island gar nicht mehr zum Einsatz. In Schweden und Finnland soll das Vakzin nicht mehr an unter 30-jährige Männer verimpft werden. Norwegen und Dänemark unterbinden eine Verimpfung an unter 18-jährige männliche Jugendliche. Gesundheitsbehörden aus Großbritannien, Hongkong und Norwegen denken auch darüber nach, Biontech/Pfizer bei Kindern und Jugendlichen einzuschränken ? auf 1 Dosis.
In Deutschland gibt es aktuell keine weiteren Überlegungen, den Einsatz von mRNA-Vakzinen einzuschränken. Aktuell empfiehlt die STIKO, Personen unter 30 Jahren ausschließlich mit Comirnaty® von BioNTech/Pfizer zu impfen.
Bis zum 30. September haben Ärzte bundesweit 107.888.714 Impfungen durchgeführt, davon:
82.341.579 mit Comirnaty® (BioNtech/Pfizer)
9.668.138 mit Spikevax®(Moderna)
12.692.700 mit Vaxzevria® (AstraZeneca)
3.186.297 mit dem COVID-19 Vaccine Janssen®
Welche Rolle spielen andere Coronaviren beim Schutz vor SARC-CoV-2?
Weltweit zirkulieren seit Jahren etliche Coronaviren. Manche von ihnen lösen nur banale Erkältungen aus. Als Frage steht im Raum, ob eine gewisse ?Kreuzimmunität? vor Infektionen mit SARS-CoV-2 schützen könnte. In Nature berichten Forscher jetzt von neuen Befunden.
Personen mit potenzieller Exposition gegenüber SARS-CoV-2 entwickeln nicht unbedingt eine PCR- oder Antikörper-Positivität, was darauf hindeutet, dass einige die subklinische Infektion vor der Serokonversion überwinden können. T-Zellen können zur schnellen Beseitigung von SARS-CoV-2 und anderen Coronavirus-Infektionen beitragen. Daraus leiten Wissenschaftler die Hypothese ab, es gebe eine T-Zell-Gedächtnisreaktionen mit Kreuzschutzpotenzial gegen SARS-CoV-2.
Die Autoren haben Blutproben von Mitarbeitern im Gesundheitswesen untersucht. Alle Personen wurden regelmäßig per PCR getestet, ohne positives Ergebnis. Sie hatten höhere Titer multispezifischer Gedächtnis-T-Zellen als eine nicht exponierte Kohorte vor der Pandemie. Aus immunologischen Markern folgern die Autoren, dass es bei den Health Professionals zu einer abgebrochenen Infektion mit SARS-CoV-2 gekommen sei. Und Analysen der RNA-Polymerasen lassen vermuten, dass die Personen Kontakt zu menschlichen saisonalen Coronaviren (HCoV) hatten.
Die genaue Bedeutung von Coronaviren bleibt dennoch unklar. Experten rätseln beispielsweise, warum in Afrika die Zahl an COVID-19-Patienten so niedrig ist ? bei regional hoher Durchseuchung. Aktuell werden 3 Hypothesen diskutiert:
In Afrika zirkulieren etliche Coronaviren. Sie haben zu einer Kreuzreaktivität gegen SARS-CoV-2 geführt.
Afrikas Bevölkerung ist jung. Viele Menschen haben sich, teils unbemerkt, mit SARS-CoV-2 infiziert. Sie sind keine vulnerable Gruppe und es kam nur selten zu symptomatischem COVID-19.
Aufgrund fehlender Meldedaten ist die Zahl an COVID-19-Patienten und -Toten bedeutend höher als angenommen.
COVID-19-Risiken: Gute Immunsupressiva, schlechte Immunsuppressiva
Noch ein Blick auf potenzielle Risikofaktoren für COVID-19. Eine große, US-weite Studie hat ergeben, dass Patienten unter einer Immunsuppression insgesamt kein höheres Risiko haben, an COVID-19 zu sterben oder invasiv beatmet zu werden, als nicht-immunsupprimierte COVID-19-Patienten.
Die Forscher analysierten elektronische Krankenakten von Erwachsenen, die von Januar 2020 bis Juni 2021 mit COVID-19 ins Krankenhaus eingeliefert wurden. Sie erfassten 222.575 Patienten mit Immunsuppression. Alle 303 Medikamente ließen sich 17 Klassen zuordnen. In keinem Fall gab es Assoziationen mit einem höheren Risiko, invasiv beatmet zu werden.
Doch es gab eine Besonderheit. Rituximab, ein monoklonaler Antikörper, der auf B-Zellen abzielt, war mit einem deutlich erhöhten Sterberisiko im Vergleich zu ähnlichen hospitalisierten COVID-19-Patienten verbunden. Rituximab wird bei schweren Erkrankungen wie Krebs oder einer Autoimmunerkrankung eingesetzt, die auf andere Behandlungen nicht angesprochen haben.
Die Subgruppe umfasste 153 Krebspatienten, die Rituximab erhielten, und 100 Patienten, die Rituximab wegen einer rheumatologischen Erkrankung einnahmen. Nach Berücksichtigung von Geschlecht, Alter, Gesundheitszustand und anderen Faktoren war das Sterberisiko für Krebspatienten, die Rituximab einnahmen, mehr als doppelt so hoch, und das Risiko für Patienten mit einer rheumatologischen Erkrankung war um fast 3 Viertel höher als bei vergleichbaren Studienteilnehmern.
Die Analyse brachte eine relativ neue Klasse von Immunsuppressiva, die JAK-Inhibitoren zur Behandlung von Arthritis, entzündlichen Darmerkrankungen und anderen entzündlichen Erkrankungen, mit einem deutlich geringeren Risiko (58%) für einen COVID-19-bedingten Tod im Krankenhaus in Verbindung. JAK-Inhibitoren wie Baricitinib werden seit kurzem zur Behandlung schwerer COVID-19 eingesetzt
Heute meldet das Robert Koch-Institut, Berlin, mit 30.643 weiteren Corona-Fällen einen neuerlichen Höchststand. Vor 1 Woche waren es 23.607 Infektionen. Die bundesweite 7-Tage-Inzidenz liegt bei 386 Fällen pro 100.000 Einwohner im Vergleich zu 372,7 am Vortag. Und innerhalb der letzten 24 Stunden sind 62 Patienten an COVID-19 gestorben (Vorwoche: 43). ?Ganz Deutschland ist ein einziger großer Ausbruch?, sagte RKI-Präsident Prof. Dr. Lothar H. Wieler bereits am Freitag.
Laut DIVI-Intensivregister waren am 21. November 3.675 Patienten in intensivmedizinischer Behandlung, also 110 mehr als am Vortag. Aktuell sind 1.010 Betten im Low-Care- und 1.782 im High-Care-Bereich frei. Hinzu kommen 335 freie ECMO-Behandlungsplätze. Besonders kritisch ist die Lage im Osten und im Süden Deutschlands. Regional haben manche Krankenhäuser ihre Belastungsgrenze überschritten. Einzelne Patienten aus Bayern sind bereits zur Behandlung nach Südtirol transportiert worden.
?Schon nächste Woche werden zahlreiche Intensivstationen keine neuen Patienten mehr aufnehmen können?, warnt Janosch Dahmen (Grüne). Im Süden und Osten des Landes reichten die Versorgungskapazitäten absehbar nicht aus. Wichtig sei jetzt eine länderübergreifende Koordination und der logistischen Organisation der Patientenverteilung.
Der Hospitalisierungsindex wird zur zentralen Größe
Weitere Debatten um eine Impfpflicht
Risiken nach COVID-19-Impfungen
Welche Rolle spielen andere Coronaviren beim Schutz vor SARC-CoV-2?
COVID-19-Risiken: Gute Immunsupressiva, schlechte Immunsuppressiva
Der Hospitalisierungsindex wird zur zentralen Größe
Die Ministerpräsidentenkonferenz hat Ende letzter Woche beschlossen, anhand der Hospitalisierungsinzidenz zu entscheiden, welche Maßnahmen erforderlich sind. Dieser Wert gibt an, wie viele Patienten pro 100.000 Einwohner in den vergangenen 7 Tagen wegen einer Corona-Infektion ins Krankenhaus eingeliefert werden mussten.
Stufe 1: Ab 3,0 gilt im Freizeitbereich flächendeckend 2G, etwa im Restaurant, beim Sport oder beim Friseur.
Stufe 2: Ab 6,0 greift im Freizeitbereich flächendeckend 2G-Plus, sprich Geimpfte oder Genesene müssen zusätzlich Tests vorweisen
Stufe 3: Ab 9,0 können Landtage Veranstaltungsverbote, Kontaktbeschränkungen und weitere Maßnahmen anordnen.
Laut Science Media Center Germany kann diese Herangehensweise zu Problemen führen. Während bei der Inzidenz nach 3-5 Tagen ein Großteil der Nachmeldungen eingetroffen ist, dauert das bei der Hospitalisierungsinzidenz 2 Wochen und mehr. Der Verzug ist regional äußerst unterschiedlich. Dahmen bestätigt: ?Dieser Indikator erlaubt kein frühzeitiges Agieren, nur spätes Reagieren.?
Es gibt statistische Verfahren wie das Nowcasting, die versuchen, den Meldeverzug auszugleichen und realistischere Werte zu schätzen ? sie werden aber bisher nicht genutzt.
Menschen am Arbeitsplatz und in öffentlichen Verkehrsmitteln müssen unabhängig vom Hospitalisierungsindex gegen SARS-CoV-2 geimpft, genesen oder negativ getestet sein, so will es das novellierte Infektionsschutzgesetz.
Weitere Debatten um eine Impfpflicht
Mittlerweile sind 67,9 % der Gesamtbevölkerung vollständig geimpft. Um vulnerable Gruppen besonders zu schützen, hatten sich die Länder letzte Woche auf eine Impfpflicht für das Personal in Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen und bei mobilen Pflegediensten verständigt. Pflegeratspräsidentin Christine Vogler erklärte dazu: ?Wer zum Einfallstor für Corona im Pflegeheim wird, kann dort einfach nicht arbeiten.? Sie hält es für denkbar, Ungeimpften zu kündigen.
Doch der Ruf nach einer generellen Impfpflicht wird lauter. Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) sagt, er hoffe, dass es am Ende ohne allgemeine Impfpflicht gehe. ?Wenn nicht, bin ich allerdings auch bereit, diesen Schritt zu gehen.?
Und Florian Streibl, Fraktionschef der Freien Wähler im bayerischen Landtag, fordert eine neue, breit angelegte Debatte über die Impfpflicht. Doch es gibt durchaus kritische Stimmen. ?Die Impfpflicht ist nicht die Debatte, die wir jetzt brauchen?, gibt Tobias Hans (CDU), Ministerpräsident des Saarlands, zu bedenken. Man habe noch nicht genug getan, ?um wirklich zu überzeugen, dass die Impfung der richtige Weg ist?. Vor allem seien ?ganze Bevölkerungsschichten in prekären Lebenssituationen? bislang nicht erreicht worden.
Risiken nach COVID-19-Impfungen
Europaweit gehen Diskussionen über Impfrisiken weiter. Insbesondere geht es um das erhöhte Myokarditis-Risiko bei männlichen Jugendlichen und jungen Männern. Wie die FR berichtet, komme mRNA-1273 von Moderna in Island gar nicht mehr zum Einsatz. In Schweden und Finnland soll das Vakzin nicht mehr an unter 30-jährige Männer verimpft werden. Norwegen und Dänemark unterbinden eine Verimpfung an unter 18-jährige männliche Jugendliche. Gesundheitsbehörden aus Großbritannien, Hongkong und Norwegen denken auch darüber nach, Biontech/Pfizer bei Kindern und Jugendlichen einzuschränken ? auf 1 Dosis.
In Deutschland gibt es aktuell keine weiteren Überlegungen, den Einsatz von mRNA-Vakzinen einzuschränken. Aktuell empfiehlt die STIKO, Personen unter 30 Jahren ausschließlich mit Comirnaty® von BioNTech/Pfizer zu impfen.
Bis zum 30. September haben Ärzte bundesweit 107.888.714 Impfungen durchgeführt, davon:
82.341.579 mit Comirnaty® (BioNtech/Pfizer)
9.668.138 mit Spikevax®(Moderna)
12.692.700 mit Vaxzevria® (AstraZeneca)
3.186.297 mit dem COVID-19 Vaccine Janssen®
Welche Rolle spielen andere Coronaviren beim Schutz vor SARC-CoV-2?
Weltweit zirkulieren seit Jahren etliche Coronaviren. Manche von ihnen lösen nur banale Erkältungen aus. Als Frage steht im Raum, ob eine gewisse ?Kreuzimmunität? vor Infektionen mit SARS-CoV-2 schützen könnte. In Nature berichten Forscher jetzt von neuen Befunden.
Personen mit potenzieller Exposition gegenüber SARS-CoV-2 entwickeln nicht unbedingt eine PCR- oder Antikörper-Positivität, was darauf hindeutet, dass einige die subklinische Infektion vor der Serokonversion überwinden können. T-Zellen können zur schnellen Beseitigung von SARS-CoV-2 und anderen Coronavirus-Infektionen beitragen. Daraus leiten Wissenschaftler die Hypothese ab, es gebe eine T-Zell-Gedächtnisreaktionen mit Kreuzschutzpotenzial gegen SARS-CoV-2.
Die Autoren haben Blutproben von Mitarbeitern im Gesundheitswesen untersucht. Alle Personen wurden regelmäßig per PCR getestet, ohne positives Ergebnis. Sie hatten höhere Titer multispezifischer Gedächtnis-T-Zellen als eine nicht exponierte Kohorte vor der Pandemie. Aus immunologischen Markern folgern die Autoren, dass es bei den Health Professionals zu einer abgebrochenen Infektion mit SARS-CoV-2 gekommen sei. Und Analysen der RNA-Polymerasen lassen vermuten, dass die Personen Kontakt zu menschlichen saisonalen Coronaviren (HCoV) hatten.
Die genaue Bedeutung von Coronaviren bleibt dennoch unklar. Experten rätseln beispielsweise, warum in Afrika die Zahl an COVID-19-Patienten so niedrig ist ? bei regional hoher Durchseuchung. Aktuell werden 3 Hypothesen diskutiert:
In Afrika zirkulieren etliche Coronaviren. Sie haben zu einer Kreuzreaktivität gegen SARS-CoV-2 geführt.
Afrikas Bevölkerung ist jung. Viele Menschen haben sich, teils unbemerkt, mit SARS-CoV-2 infiziert. Sie sind keine vulnerable Gruppe und es kam nur selten zu symptomatischem COVID-19.
Aufgrund fehlender Meldedaten ist die Zahl an COVID-19-Patienten und -Toten bedeutend höher als angenommen.
COVID-19-Risiken: Gute Immunsupressiva, schlechte Immunsuppressiva
Noch ein Blick auf potenzielle Risikofaktoren für COVID-19. Eine große, US-weite Studie hat ergeben, dass Patienten unter einer Immunsuppression insgesamt kein höheres Risiko haben, an COVID-19 zu sterben oder invasiv beatmet zu werden, als nicht-immunsupprimierte COVID-19-Patienten.
Die Forscher analysierten elektronische Krankenakten von Erwachsenen, die von Januar 2020 bis Juni 2021 mit COVID-19 ins Krankenhaus eingeliefert wurden. Sie erfassten 222.575 Patienten mit Immunsuppression. Alle 303 Medikamente ließen sich 17 Klassen zuordnen. In keinem Fall gab es Assoziationen mit einem höheren Risiko, invasiv beatmet zu werden.
Doch es gab eine Besonderheit. Rituximab, ein monoklonaler Antikörper, der auf B-Zellen abzielt, war mit einem deutlich erhöhten Sterberisiko im Vergleich zu ähnlichen hospitalisierten COVID-19-Patienten verbunden. Rituximab wird bei schweren Erkrankungen wie Krebs oder einer Autoimmunerkrankung eingesetzt, die auf andere Behandlungen nicht angesprochen haben.
Die Subgruppe umfasste 153 Krebspatienten, die Rituximab erhielten, und 100 Patienten, die Rituximab wegen einer rheumatologischen Erkrankung einnahmen. Nach Berücksichtigung von Geschlecht, Alter, Gesundheitszustand und anderen Faktoren war das Sterberisiko für Krebspatienten, die Rituximab einnahmen, mehr als doppelt so hoch, und das Risiko für Patienten mit einer rheumatologischen Erkrankung war um fast 3 Viertel höher als bei vergleichbaren Studienteilnehmern.
Die Analyse brachte eine relativ neue Klasse von Immunsuppressiva, die JAK-Inhibitoren zur Behandlung von Arthritis, entzündlichen Darmerkrankungen und anderen entzündlichen Erkrankungen, mit einem deutlich geringeren Risiko (58%) für einen COVID-19-bedingten Tod im Krankenhaus in Verbindung. JAK-Inhibitoren wie Baricitinib werden seit kurzem zur Behandlung schwerer COVID-19 eingesetzt
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Des deutschen Spießers Wunderwelt im Hygienewahn
che2001, 01:33h
Da hörte ich eine Radiosendung in der sich die Moderatorin darüber ausließ, sie hätte ein junges Paar in der S-Bahn gesehen, die sich einen Kopfhörer teilten, ein IPod zu zweit. Das wäre ja sooooo eklig, zumal in der Coronakrise.
Unbekannte Moderatorin: Paare machen noch viel mehr, zum Beispiel ineinanderstecken stecken und Körperflüssigkeiten austauschen. Ungeheuerlich, was?
Unbekannte Moderatorin: Paare machen noch viel mehr, zum Beispiel ineinanderstecken stecken und Körperflüssigkeiten austauschen. Ungeheuerlich, was?
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