Mittwoch, 20. September 2006
Trekkie treckt richtig
Tja, das ist mal eine New Economy-Unternehmerin, die es wirklich geschafft hat. Ich gönne Frau Ansari ihren Space-Trip von Herzen (würde ich auch gerne mal machen), trotzdem stellt sich die Frage, ob sich über dem Jet-Set langsam das Rocket-Set etablieren wird.

http://de.wikipedia.org/wiki/Anousheh_Ansari

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Was dem einen sein Jud´....
Kürzlich las ich einen Beitrag, in dem die Armenier als die "Juden des Nahen Ostens" bezeichnet wurden.
Gemeint war damit, dass die Angehörigen dieses Volkes in Byzanz, später im Osmanischen Reich, in Persien und in Mittelasien die gleiche wirtschaftliche und soziale Rolle hatten wie die Juden in Europa und auch den gleichen Verfolgungen ausgesetzt waren. Insofern stimmt die Analogie, auch insofern, als dass nach den Juden die Armenier dem zweitgrößten Genozid der Menschheitsgeschichte ausgesetzt waren und es da Parallelen und Beziehungen zur Shoah gibt. Trotzdem liest "Juden des Nahen Osten" sich putzig; immerhin liegt Israel in dieser Region. Sind dann demzufolge die Israelis die Armenier des Nahen Osten?
:-)))

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Geballte Ladung neocon- Scheißdreck
Aktuell bei der Welt, die auch den von Artur verlinkten Zensuswahlrechts-Entwurf von Lichtschlag brachte: http://www.welt.de/data/2006/09/19/1041724.html


Gut, bei Springer erwarte ich nur Reaktionäres, aber die Formulierungen lasse man sich auf der Zunge zergehen: "Reagans und Thatchers urliberaler Schlachtruf" die beiden urliberal, und Schlachtrufe? - da fallen mir "Amerika den Amerikanern, Grenada den Grenadieren", "Rule, Britannia, rule the waves" (bei der Versenkung eines argentinischen Kreuzers, dessen Besatzung man ersaufen ließ, während das versenkende britische Uboot statt dem Union Jack oder dem George Cross den Jolly Rogers gehisst hatte) und Ähnliches ein, auch "Es gibt Wichtigeres als den Frieden".

Wo, bitteschön, soll soziale Sicherheit Unmündigkeit bedeuten?

"Es scheint sich ein neuer Konsens abzuzeichnen, der geprägt ist durch die Bereitschaft breiter Wählerschichten, höhere Steuern und Abgaben für weiter ausgreifende staatliche Leistungen in Kauf zu nehmen". Was soll daran schlecht sein? Natürlich leiste ich mit Freuden hohe Abgaben, wenn ich dafür vom Staat garantierte soziale Sicherheit bekomme. Alles andere wäre unsozial, abgesehen davon, dass eine staatliche Versicherung für soziale Notlagen letztendlich ein Geschäft auf Gegenseitigkeit ist (da stellt sich dann auch die Frage, inwieweit die Kürzungen des Arbeitslosengeldes bzw. der Wegfall der Arbeitslosenhilfe seit Hartz IV nicht eigentlich Betrug des Staates am Beitragszahler bzw. Unterschlagung darstellen). Dies aber zu schreiben in einer Zeit ständig fortgesetzten Sozialabbaus, das kann nur Ausdruck von Realitätsverlust und Verblendung sein. Oder aber einer Strategie, dieses Land sturmreif zu schießen für eine neue Offensive der Zumutungen und Zurichtungen der Bevölkerung für ein härteres Arbeitsregime.

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Dudelfunk zum Vielten
Mal wieder halb amüsiert, halb geärgert: Mit schöner Regelmäßigkeit wird im Dudelfunk (ich weiß nicht genau, ob Antenne oder NJoy, weil irgendwie ist das alles dasselbe) die Gruppe Reamonn so angesagt, dass nicht nur ich "Rainman" höre. Sprecherziehung für RundfunkjournalistInnen gehört wohl nicht mehr in dieses Zeitalter.

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Night of the Presidents
Während in Thailand geputscht wurde, machte der doppelte Auftritt von Achmachdendjihad und Bush vor der UNO unter sorgsamer Vermeidung der gegenseitigen Präsenz mal wieder klar, wie crazy diese Welt ist. Der iranische Oberparanoiker hatte angekündigt, nach seiner Rede würden alle Probleme der internationalen Politik gelöst sein. Was kam, war eine Mischung aus Holocaust-Leugnung, Kritik an Hegemonialinteressen der USA und Großbritanniens, Reformvorschläge zum UNO-Sicherheitsrat, die so wohl von vielen Blockfreien vertreten werden und viel religiösem Schwulst sowie sorgfältiger Vermeidung konkreter Aussagen zum iranischen Atomprogramm und den Verhandlungen mit der EU. Also genau das, was man von ihm erwarten würde. Die Selbsteinschätzung, damit alle Probleme zu lösen, wäre, wenn sie denn mehr bedeuten sollte als orientalische Blumigkeit, ein eindeutiges Indiz für einen ernsten Dachschaden.

Georgieboy wirkte andererseits nicht sehr überzeugend, als er Afghanistan und Irak eine "strahlende Zukunft" versprach. Obwohl, wenn dann als Ergebnis weiterer Eskalation Nuklearwaffen eingesetzt werden strahlt die Gegend ja wirklich :-)


Hier redeten zwei Leute, die beide wesentliche Teile des Problems und nicht der Lösung darstellen.

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Dienstag, 19. September 2006
Lechts gleich rinks
Ich meine ausdrücklich nicht die Blogbetreiber (und wünsche Statler tolle Bergerlebnisse), aber was die Kommentataren äh
Kommentatoren angeht, sticht mal wieder ein Feindbildaufbau ins Auge, der deutlich macht, was für einen Riesensplitter einige Leute in Selbigem haben. Einerseits werden da Dinge behauptet, die nicht stimmen, so etwa, PDS/Linkspartei und NPD hätten ähnliche Ansichten zur Wirtschaft, zu AusländerInnen, zu Israel und den USA, und linke und Rechtsradikale seien ein ähnlicher Menschentyp, in diesem Zusammenhang wird behauptet, die prügelnde Naziglatze stünde zu Herrn Frey im gleichen Verhältnis wie ein militanter Autonomer zu Oskar Lafontaine. Nun kann man das natürlich alles "es singt der Chor der Blöden, der schon immer war zu laut" abtun, aber da es mir viel zu viel Spaß macht, in solchen Abstrusitäten herumzupieken und ich vor einer wichtigen Besprechung gerade eine halbe Stunde nichts zu tun habe (bin sozusagen übervorbereitet), mache ich mal den Job meines Freundes, des Pathologen und seziere.

Ähnliche Ansichten zur Wirtschaft (Sozialismus) kann nur sehen, wer einen derartig radikalen Wirtschaftsliberalismus für die einzige aller möglichen Welten hält, dass ihm jeder Blick für die Welt außerhalb dieses festgefügten Weltbilds verlorengegangen ist. Die Nazis erstreben einen korporatistischen Kapitalismus mit Schutzzöllen, Protektionismus und naiv-paranoid-antisemitischen Vorstellungen von "gutem Lohn für gute Arbeit" und "Abschaffung der Zinsknechtschaft", was erst mal nur Floskeln sind, hinter denen außer geistiger Schlichtheit und mächtigen Vorurteilen wenig steckt.

Die wirtschaftspolitischen Vorstellungen der Linkspartei bewegen sich diffus zwischen Gysis Konzept einer Wertschöpfungsabgabe zur Finanzierung des Arbeitgeberanteils in der Sozialversicherung (die nicht mehr Bestandteil des Bruttolohns sein soll, wodurch die Lohnnnebenkosten gesenkt werden sollen, nur dass die Belastung der Betriebe dann durch die Abgabe von hinten rum kommt), "zurück zum Keynesianismus" und zum Sozialstaat alter Prägung und ostalgischer DDR-Romantik; wie die Regierungspraxis aus der Berliner Bürgerschaft zeigt, sind sie dabei in der Praxis so pragmatisch (oder müsste es opportunistisch heißen), dass jedem Old-Fashioned-Sozialisten richtig schwindelig werden kann.


AusländerInnen: Eine populistische Sonntagsrede Lafontaines zum Stimmenfang bei Arbeitslosen ist eine Sache, aber die politische Arbeit der PDS/Linkspartei in Sachen Flucht und Asyl, AusländerInnenintegration etc. zieht am gleichen Strang wie die von FDP und Grünen, und bis vor kurzem war die PDS-Abgeordnete Ulla Jelpke in Sachen AusländerInnen- Menschen- und Bürgerrechtsarbeit so aktiv wie sonst nur Organisationen wie Pro Asyl oder ai.

Israel und USA: Die NPD vertritt einen Antisemitismus in direkter Nazi-Tradition, und mit Jürgen Rieger ist jetzt auch noch ein erklärter Anhänger der NS-Rassenlehren mit im Boot. Dazu kommt ein deutschtümelnder Antiamerikanismus, den eigentlich selbst kein Blood-and-Honour-Skin mehr ernst nehmen kann (in welcher Sprache ist denn Blood-and-Honour formuliert, hä?). Demgegenüber kritisieren Teile der Linkspartei die Welt- und Nahostpolitik der USA als imperialistisch und sehen Israel im Libanon eher als Aggressor denn als Angegriffenen, solidarisieren sich eher mit den PalästinerserInnen als mit den Israelis, andererseits lehnt die PDS-Bundestagsfraktion einen Nahosteinsatz der Bundeswehr aufgrund der Vorbelastung durch die NS-Vergangenheit rigoros ab.

Menschentyp: Alte SED-Kader sind natürlich ein anderer Schnack, aber die Linken, die ich kenne (überwiegend Wessis oder MigrantInnen) sind Leute, die man überwiegend so charakterisieren könnte: "Rebellisch, autoritätskritisch bis - feindlich, stark individualistisch, bisweilen kauzige oder exzentrische Charaktere", während es für typische Rechtsextreme charakteristisch ist, dass es sich um konformierende Asoziale mit hohem Maß an Autoritätsgläubigkeit handelt. Dass Rechts- und Linksradikale grundverschiedene Sozialcharaktere ausmachen, diese Erkenntnis wird selbst von solch des linken Gedankenguts völlig Unverdächtigen wie Horst Herold oder dem Essener Staatsschutz-Schreiber Rolf Tophoven vertreten. Die Vorstellung, Aussagen Lafontaines hätten auf die Handlungen miltanter Linker irgendwelchen Einfluss (was beim Verhältnis von Naziglatzen/Freien Kameradschaften zu Leuten wie Frey oder Mahler durchaus der Fall ist), ist völlig lächerlich. Für einen Teil der militanten Autonomen ist Lafontaine genauso Bestandteil des "Systems" wie Merkel, die Unterstützung der PDS durch Teile des Antifa-Spektrums wurde in den 90er Jahren als Rechtsruck betrachtet. Die Mehrzahl der verbleibenden militanten Linken in Deutschland sind entweder anarchistisch orientiert, rein pragmatisch im Sinne gewaltsamer "Selbsthilfe" ausgerichtet ("Klasse gegen Klasse", "Frauen schlagt zurück")
oder sozialrevolutionär im Sinne autonom-operaistischer Theoriebildung, aber weit entfernt von einem versprengten Vertreter der alten Sozialdemokratie.

http://www.statler-and-waldorf.de/?p=1579#comments

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Montag, 18. September 2006
Allende mit Hitler verglichen
Das jedenfalls ist, zugeben nicht so pointiert bei einem Blogkommentator zu lesen, der ausführt:

"Bemerkenswert ist weiterhin, daß die chilenische Militärdiktatur (wie zahlreiche andere Militärdiktaturen, die leider notwendig waren, z.B. in Argentinien, Brasilien, Spanien, Portugal,…) freiwillig abgetreten ist und die Demokratie wieder eingeführt hat, als die kommunistische Bedrohung vorbei war.", nun, wer so etwas vertritt, könnte auch damit argumentieren, dass der Nationalsozialismus nötig war, um eine kommunistische Machtübernahme zu verhindern (was mir ein Teil meiner Lehrer noch so erzählt hat),
die Arisierungen mit der Gesundung der deutschen Wirtschaft begründen,
von der Kleinigkeit abgesehen, dass der "freiwillige" Rücktritt der spanischen Faschisten 39 Jahre auf sich warten ließ. Mann, waren die generös - schon nach 39 Jahren und nur wenigen Hunderttausend Toten zur Demokratie zurückgekehrt.

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Extremstsport
Ich habe ja schon immer vermutet, irgendwann wird es trendy werden, auf Bleischuhen über den Mittelatlantischen Rücken zu laufen. Tut normales Bergsteigen und Nordic Walking es nicht auch?


Kopfschüttelnd:

http://www.mann-info.de/fuer_ihn/harte_kerle/skyrunning.htm?sid=RQ5vasPit04AASY7Tqs

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Ideologischer Schlichtbau
So klar und einfach wie in diesem Interview will man es wohl gerne haben. Keine Rede ist vom Djihadismus, der die Selbstmordattentäter der Hamas beflügelt, keine Rede davon, dass Hamas und Fatah vor ihrer Verständigung aufeinander geschossen haben, keine Rede davon, dass die Existenzgrundlage Israels durch die Shoah erzwungen wurde und niemand mit "die oder wir"-Lösungen weiterkommt. So überzogen und daneben ich die verbreiteten Antisemitismus-Vorwürfe aus der Antideutsche-and-Friends-Ecke gegen antiimperialistische Positionen im Allgemeinen finde, mit dem Interview wird deutlich, wie blind gegenüber historischen Verstrickungen und den Befindlichkeiten der anderen Seite führende palästinensische Kräfte sind. Und die Junge Welt sollte wirklich mal überlegen, warum sie so etwas unkommentiert abdruckt.

http://www.jungewelt.de/2006/09-02/056.php

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Von wegen Protestwähler
oder wie "neo" sind die Nazis, dazu ein lesenswerter Text bei Monoma:

http://autismuskritik.twoday.net/stories/2683420

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Gipfel der Blockfreien: Alternativen zum Bestehenden?
Einerseits finde ich es gut und wichtig, dass der imperialistischen US-Politik etwas Gewichtiges entgegengesetzt wird, andererseits wird mir bei Umarmungen von Herrn Ichmachdendjihad übel. Merkwürdig auch die Rolle von Herrn Singh, der in gewohnter Manier Flagge zeigt und Indien als prinzipiell an der Seite der unterdrückten Völker usw. usf. stehend positioniert, aber sich gerade von Bush die Lieferungen von F16- und F18- Jetfightern und Atomtechnologie genehmigte. Der handhabt die Sache wohl nach dem Motto "Keine Feier ohne Meyer".

http://www.tagesspiegel.de/politik/nachrichten/blockfreie-havana-castro/74137.asp

http://www.monde-diplomatique.de/pm/.home

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Es lebe das Patt
In einem Landtag eine Nazipartei mehr, beide große Parteien haben Verluste, aber natürlich haben alle gewonnen, und Rezepte zur Lösung der Probleme hat eh niemand, und außerdem haben immer die anderen Schuld.

So, und das kann man jetzt gleich als Abmoderation für die nächsten Landtagswahlen benutzen und sich die ganzen Wahlanalysen und Politikerrunden sparen.

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Samstag, 16. September 2006
Florian Illies liest
Jetzt geht der Bengel doch tatsächlich mit seinem aktuellen Buch über die Provinz auf Lesereise. Immerhin ist er dabei witzig, der Hinweis, dass in seiner südhessischen Heimatgemeinde Schlitz jeder Mann zwischen 30 und 50 triftige Gründe haben muss, wenn er keinen Bierbauch und Schnauzbart trägt, macht zumindest schmunzeln (das ließe sich übrigens auf Studienräte, Vollbärte und karierte Hemden bzw. Kleingewerbetreibende in Kleinstädten, Vokuhila-Frisuren und Rolex-Imitate übertragen), man ist fast gewillt, ihm "Generation Golf" allmählich zu verzeihen. Was Schlitz angeht, hat da aber den Vogel schon eine Dame abgeschossen, die anlässlich eines Stadtfestes mit dem Schild "Willkommen in meinem Schlitz" herumrannte.

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Freitag, 15. September 2006
Meine Nichte
Meine jugendliche Nichte ist gerade dabei, sich zu einer sehr schönen Frau zu entwickeln. Das sage ich ihr auch, und sie erwidert: "Danke! Das weiß ich aber auch."

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Von allen guten Geistern verlassen
Eben noch hatte Statler die klassische theologische Bildung des Papstes gelobt, und jetzt ein solcher Faux pax - angesichts der angespannten Nahost-Situation begeht der Papst einen Affront gegen den Islam, wobei er nicht mit Augustinus argumentiert, sondern mit dem Kaiser Manuel Paläologos. Dieser war einer der bedeutendsten byzantinischen Theologen, als Kaiser aber zugleich ein Türkenschlächter. Wie klug war da hingegen die kürzliche deutsche Rabbiner-Inauguration, die sich in freundschaftlichem Kontakt mit Geistlichen christlicher und muslimischer Provenienz abspielte. Taktgefühl können die Katholen von anderen Religionen lernen.

http://www.diepresse.at/textversion_article.aspx?id=585548

http://www.schandmaennchen.de/ticker.html

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Ach, Bush!
Eigentlich schade für Georgieboy, dass sein vorhaben, legal foltern zu dürfen jetzt gescheitert ist. Oder nein, man "wollte ja nur herausfinden, was die Artikel 3 der Genfer Konvention bedeutet". Was ist das für eine Regierung, die das Völkerrrecht nicht kennt? Eine Freizeit- oder eine Operettenadministration? Hobby- und Lobbypolitiker?

http://www.gmx.net/de/themen/nachrichten/ausland/amerika/2914008,cc=000000160300029140081nwyF6.html

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Donnerstag, 14. September 2006
The Döner-Connection rules!
Köstlich, was für Verschwörungstheorien so kolportiert werden. Wahrscheinlich reicht der lange Arm von MCDonald´s und Meica bis in die deutsche Justiz :-)


http://magazine.web.de/de/themen/nachrichten/panorama/vermischtes/2908140,cc=000005480300029081401R70jh.html

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Eine Stimme der Vernunft
Gerade hat ai die Hizbollah wegen Verwendung von Streumunition in gegen zivile israelische Siedlungen abgefeuerte Katiusza-Raketen eines Kriegsverbrechens angeklagt und die UNO aufgefordert, sowohl gegen die Hizbollah als auch gegen Israel wegen Völkerrechtsverletzungen im Libanon-Krieg tätig zu werden.

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Man liest es gern
Auch wenn ich Microsoft nicht sonderlich schätze, diese Nachricht gefällt mir wohl:


http://www.testticker.de/news/security/news20060914006.aspx

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Ches Fernsehservice
Kleiner Programmtipp:

Heute wird in der Sendung "Kontraste" (ARD/RBB) um 21.45 Uhr u. a. ein Bericht über in die Türkei abgeschobene Kinder gezeigt, die in der kurdischen Region ohne Eltern in Armut, ohne Krankenversicherung und Schule leben.
Titel der Sendung: "Abgeschoben in die Fremde - Kinder von Asylbewerbern mutterseelenallein in der Türkei"

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Die Junge Welt zum Thema Gazale Salame
Niedersächsischer Innenminister profiliert sich als menschenverachtender
Hardliner
Reimar Paul
Mit ungewöhnlich scharfen Worten hat eine Göttinger Rechtsanwältin die
Abschiebepolitik der niedersächsischen Landesregierung und der ihr
unterstehenden Ausländerbehörde in Hildesheim angeprangert. Eine aus dem
Libanon nach Deutschland geflohene Familie solle »auf brutale und
rechtswidrige Weise aus der Bundesrepublik vertrieben werden«, sagte gestern
die mit dem Fall betraute Anwältin Silke Schäfer.

Betroffen sind die Eheleute Gazale Salame und Ahmed Siala sowie ihre vier
Kinder im Alter von einem bis neun Jahren. Die Eltern, Angehörige der
arabischsprechenden Mahalmi, kamen 1985 und 1988 in die Bundesrepublik. Die
Kinder wurden in Hildesheim geboren, die Familie erhielt 1990 ein vorläufiges
Bleiberecht.

Zehn Jahre später hatten die Behörden eine Entdeckung gemacht: Gazale Salame
sei gar keine »Staatenlose«, wie sie bei ihrer Einreise angegeben habe,
sondern – obwohl nachweislich im Libanon aufgewachsen - türkische
Staatsbürgerin. Die Frau wurde ausgewiesen. Eine Abschiebung war jedoch
zunächst nicht möglich, weil Ehemann Ahmed Siala noch eine
Aufenthaltsbefugnis hatte. Doch der Landkreis Hildesheim verlängerte diesen
Titel nicht.

Im Februar 2005 wurden die hochschwangere Gazale Salame und ihre damals 14
Monate alte Tochter Schams in die Türkei abgeschoben. Als die Polizei kam,
brachte der Vater gerade die beiden älteren Töchter in den Kindergarten. Er
könne ja hinterherreisen, erklärten die Behörden später dem Ehemann.

Nach Angaben ihrer Anwältin lebt Gazale Salame mit ihren beiden Kleinkindern
in der Türkei ohne Sprachkenntnisse und ohne Kontakte in einem Elendsviertel
in Izmir. Ihr fehle das Nötigste zum Leben, als Frau ohne männlichen Schutz
werde sie ständig belästigt. »Sie ist sehr verzweifelt und kann keine Nacht
schlafen«, erklärte die Ärztin Gisela Penteker vom Niedersächsischen
Flüchtlingsrat nach einem Besuch in Izmir. Gazale Salame habe in der Türkei
keine Verwandten und bekomme auch keine finanzielle Hilfe: »Miete, Strom,
Wasser, Windeln, alles zahlt sie mit dem Geld, das sie von ihrem Mann und
einer Unterstützerin aus Deutschland bekommt.«

Nach einem Gerichtsurteil schien der Fall zwischenzeitlich eine gute Wendung
zu nehmen. Im Juni dieses Jahres entschied das Verwaltungsgericht Hannover,
daß die Nichtverlängerung der Aufenthaltsbefugnis von Siala rechtswidrig war.
Die Hildesheimer Landrätin Ingrid Baule sagte daraufhin zu, daß Gazale Salame
und die kleinen Kindern kurzfristig wieder nach Deutschland kommen dürften.

Doch dagegen intervenierte Innenminister Uwe Schünemann: Der CDU-Hardliner
habe Baule angewiesen, das Gerichtsurteil anzufechten, sagt Rechtsanwältin
Schäfer: »In grober Unkenntnis der gesetzlichen Grundlagen sowie unter
bewußter Verletzung des Grundrechts auf Familie läßt Herr Schünemann
weiterhin eine Wiedereinreise der Frau Salame mit ihren Kindern nicht zu –
mit dem vorgeschobenen Argument, Herr Siala verdiene zu wenig, als daß ein
Familiennachzug möglich sei.« »Herr Schünemann pfeift auf das Recht auf
Familie ebenso wie auf das Grundrecht auf Leben und läßt Frau Salame mit
ihren beiden Kleinkinder weiter selbstmordgefährdet allein im Slum in der
Türkei sitzen.«

Schäfer hat nun einen Eilantrag beim Verwaltungsgericht Hannover gestellt.
Das Gericht soll den Kreis Hildesheim verpflichten, »Frau Salame und ihren
beiden Kindern das vorläufige Betreten der Bundesrepublik Deutschland zu
erlauben und die entsprechenden Vorkehrungen zur Organisation der Rückreise
binnen zwei Wochen zu treffen.«

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Mittwoch, 13. September 2006
Unbegleitetem Minderjährigen droht Abschiebung
HAZ vom 09.09.2006


Landkreis will 16-Jährigen in die Türkei abschieben

Peine (kau). Die geplante Abschiebung eines 16-jährigen Jungen in die Türkei löst in der Region Peine Wirbel aus. Nach Angaben des niedersächsischen Flüchtlingsrates hat die Ausländerbehörde des Landkreises Peine angekündigt, den minderjährigen Masum Aydenis allein in die Türkei zu schicken. Der Vater des Jungen und zwei Brüder lebten in der Türkei, mit ihnen könne Masum Aydenis Kontakt aufnehmen. „Ihr Alter ist nunmehr kein Hindernis mehr, eine Abschiebung durchzuführen“, heißt es in einem Schreiben der Ausländerbehörde vom 7. Juli.
In den Augen des Flüchtlingsrates wäre Abschiebung des Minderjährigen rechtswidrig. „Der Aufenthaltsort des Vaters ist nicht bekannt“, sagte Sprecherin Shakila Nawazy. „Der Junge müsste sich allein zu seinem Vater durchschlagen.“ Zudem sei nicht nachgewiesen, ob der Vater den Jungen überhaupt ernähren kann. Ein solches Vorgehen verstoße gegen die Kinderrechtskonvention und die EU-Aufnahmerichtlinie. Im Innenministerium ist der Fall nicht bekannt. Generell dürften Minderjährige abgeschoben werden, wenn sich im Herkunftsland jemand um sie kümmere, sagte Sprecher Klaus Engemann.

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Niedersächsisches Innenministerium stellt Ordnungsrecht vor Menschenrecht
Das Netzwerk für traumatisierte Flüchtlinge in Niedersachsen, ein
Zusammenschluss aus Ärzte- und Psychotherapeutenkammern, Menschenrechts-
und Flüchtlingsverbänden, ist in Sorge um Gazale Salame aus Hildesheim,
die in die Türkei abgeschoben wurde. Ihre Wiedereinreise wird trotz
eines positiven Gerichtsurteils vom Innenministerium verhindert.
Menschenrecht müsse vor Ordnungsrecht gehen, erklärten Vertreter des
Netzwerks am Mittwoch in Hannover. Das Netzwerk fordert die
Landesregierung auf, dem Urteil des Verwaltungsgerichts zu folgen und
für die Wiedereinreise von Gazale Salame zu sorgen. Das behördliche
Vorgehen dürfe die Not hilfsbedürftiger Flüchtlinge nicht aus
ideologischen Gründen verlängern.
Menschenrecht vor Ordnungsrecht!

Gazale Salame wurde im Februar 2005 mit ihrer anderthalbjährigen Tochter
und im 3.Monat schwanger in die Türkei abgeschoben, als ihr Mann die
beiden älteren Töchter in die Schule brachte. Seitdem lebt sie unter
schwierigen Bedingungen in einem armen Vorort von Izmir. Sie hat ihre
beiden älteren Kinder und den Mann nicht wieder gesehen, der Vater und
die Schwestern kennen den kleinen Bruder nur von Fotos, die
Unterstützerinnen bei Besuchen in Izmir gemacht haben.
Das Verwaltungsgericht Hannover hat die Ausreiseaufforderung für den
Vater im Juni aufgehoben, die zuständige Landrätin wollte das Urteil
akzeptieren und sich für eine schnelle Familienzusammenführung
einsetzen. Das Innenministerium zwingt den Landkreis jedoch Berufung
einzulegen. Bis zu einer Entscheidung können weitere Monate vergehen.

Der Zustand der jungen Mutter in Izmir ist nach Aussagen mehrerer Ärzte
besorgniserregend. Der Psychiater, Dr. Fatih F. Karaman aus Izmir, der
Frau Salame im Auftrag der türkischen Menschenrechtsstiftung untersucht
hat,attestiert ihr eine behandlungsbedürftige Depression und
Angststörung mit Suizidalität. Eine Behandlung kann nur Erfolg haben,
wenn sie wieder zu ihrer Familie kann und eine Zukunftsperspektive sieht.

Das Schicksal dieser Familie ist nur ein Beispiel dafür, dass die nach
unserer Verfassung zu beachtende Verhältnismäßigkeit bei
ordnungspolitischen Entscheidungen nicht mehr gewahrt wird. Der Schutz
der Familie hat in unserer Verfassung einen sehr hohen Rang, ebenso das
Recht der Kinder auf beide Eltern und zwar unabhängig davon, ob sie
verheiratet sind oder nicht. Welches vergleichbar schwerwiegende
öffentliche Interesse steht dem entgegen und könnte das
Auseinanderreißen einer Familie rechtfertigen?

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Dienstag, 12. September 2006
Anschlag auf US-Botschaft in Damaskus?
(dpa)
Der Nachrichtensender Al-Arabija berichtete unter Berufung auf westliche Diplomaten in der syrischen Hauptstadt, die normalerweise gut gesicherte US-Vertretung sei angegriffen worden. Die syrischen Behörden bestätigten den Vorfall zunächst nicht. Augenzeugen sahen, wie die Sicherheitskräfte die Straßen rund um die Botschaft sperrten. Zahlreiche Krankenwagen waren vor Ort.

Die Beziehungen zwischen Damaskus und Washington sind seit Jahren angespannt. Die Regierung von US-Präsident George W. Bush wirft der Führung unter Staatspräsident Baschar al-Assad vor, sie unterstützte Extremisten im Irak, im Libanon und den Palästinensergebieten. Die US-Regierung hatte ihren Botschafter im vergangenen Jahr nach der Ermordung des syrienkritischen früheren libanesischen Ministerpräsidenten Rafik Hariri aus Damaskus abgezogen.

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Den Toten zu Gedenken
Gleich von zwei Perönlichkeiten gikt es Abschied zu nehmen, die für mich eine gewisse Bedeutung hatten. Zum Einen verstarb Taufa'ahau Tupou IV, König von Tonga. Diesem echten politischen Schwergewicht sollte man am Ehesten mit einem festlichen Pongi-Pongi gedenken.
Na ja, und zum Anderen weilt Joachim C. Fest nicht mehr unter uns, mit dem ich nicht immer einer Meinung war, der aber als Historiker und Publizist von herausragender Bedeutung war.

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Montag, 11. September 2006
Nine Eleven
Heute ist er also, der Jahrestag des Anschlags auf die Twin Towers. Ich erinnere mich, wie wir gebannt die Katastrophe im Fernsehen verfolgten, an die Irritation, die das groteske Attentat verursachte, das Gefühl, ein Zeitalter (das der Spaßgesellschaft) sei zu Ende. Ich hoffe nur inständig, dass dieser Tag ruhig bleibt.

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Woanders ist es auch schön
so heißt es auf der Linkseite bei Modeste. Und ergänzend kann gesagt werden, andere BloggerInnen schreiben gescheite Sachen, und fassen heiße Eisen an, hier etwa: http://gebloggtewelten.wordpress.com/2006/09/10/alte-muster-%e2%80%93-weise-elite-demonstriert-gegen-evo-morales/#respond,


hier (wo ich allerdings der Vollständigkeit halber darauf hinweisen möchte, dass hier Taliban und Al Kaida verwechselt wurden) http://autismuskritik.twoday.net/stories/2622918/#2648873

und hier:

http://netbitch1.twoday.net/stories/2642337/

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Freitag, 8. September 2006
Veranstaltungshinweis
WEDER HIER NOCH DA.
Zur Situation der Romaflüchtlinge aus dem Kosovo.
Bleiberecht und Lebensperspektiven statt bundesdeutsche Abschiebepolitik.

Informations- und Diskussionsveranstaltung
Dr. Dirk Auer (Journalist, Sofia)
Moderation: N.N. (Roma-Buendnis-Nordwest)

Mi, 20.09.2006, 20 Uhr, ALSO-Halle, Kaiserstr. 19, Oldenburg
Mi, 27.09.2006, 19 Uhr, paradox, Berhardstr. 12, Bremen

Derzeit laufen die Statusverhandlungen über die politische Zukunft des
Kosovo. Dabei stehen sich die Positionen der serbischen und albanischen
Verhandlungsteilnehmer unversöhnlich gegenüber. Bis Ende des Jahres soll
eine Lösung gefunden werden. Diese beinhaltet vermutlich die nationale
Unabhängigkeit. es ist zu befürchten, dass damit die in der
Bundesrepublik Deutschland lebenden Roma aus dem Kosovo endgültig jeden
Schutz vor Abschiebung verlieren.
Menschenrechtsorganisationen verweisen immer wieder darauf, dass eine
akute Gefährdung der Minderheit der Roma im Kosovo nach wie vor besteht.
Die Roma aus dem Kosovo sind eine der größten Flüchtlingsgruppen in
Bremen und Niedersachsen. Wie viele andere Flüchtlinge hangeln sich die
Menschen seit vielen Jahren von Duldung zu Duldung. Das bedeutet, i. d.
R. alle drei Monate zur Ausländerbehörde um den temporären
Aufent-haltsstatus zu verlängern, reduzierte Sozial-leistungen,
Schwierigkeiten bei Ausbildungsfragen und Arbeitssuche, permanent
kontrolliert, schikaniert und von Abschiebung bedroht.

Im Herkunftsland verfolgt, hier am Aufbau jeglicher Lebensperspektive
gehindert lautet unsere Forderung: bedingungsloses Bleiberecht für alle
Flüchtlinge!

Veranstalterin: Roma-Bündnis-Nordwest in Kooperation mit der
Rosa-Luxemburg-Initiative Bremen

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Auffem Amt
Dieser Beitrag bei the Mule ist lesenswert:

http://www.the-mule.myhomeland.de/

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Donnerstag, 7. September 2006
Eierzange
oder so: http://shortnews.stern.de/start.cfm?overview=1&id=632081&rubrik1=Regionen&ru

:-)))

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Regierung der Elfenbeinküste zurückgetreten
Das ist wirklich der Fortschritt der Menschheit: Früher betrieb Europa Kanonenbootpolitik, um afrikanische Länder in die Knie zu zwingen, heute reicht unser Wohlstandsmüll, der vor der Küste verklappt wird, schon aus.

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13 Tore gegen San Marino
Nach dem ruhmreichen Sieg der deutschen Elf gegen Angstgegner San Marino warte ich jetzt auf 24 : 0 gegen Bhutan, 27 : 0 gegen Tristan da Cunha und 38 : -4 gegen die Antarktis. Strengt Euch an, Jungs!

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Mittwoch, 6. September 2006
Der Rechtsruck der NPD
Ich habe gerade gehört, dass der Neonazi Jürgen Rieger in die NPD eintreten will und dort für eines der höchsten Parteiämter vorgesehen ist. Geschieht dies, ist dies wohl als eine deutliche Rechtsentwicklung der ohnehin rechtsextremen Partei zu betrachten, denn Rieger ist ein Vertreter der NS-Rassenlehren in ihrer ursprünglichen Form. Ach ja, und Justiziar des Grundbesitzervereins von Blankenese.

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Antideutsche Planspiele
Als ob historische Schuld durch Militäreinsätze getilgt werden könnte, und wie weit der Etatismus bestimmter Linker reicht, kurz, wohin die herrschende Verwirrung nach dem Zusammenbruch manches rationalen Diskurses geführt hat, zeigt sich hier:

http://jungle-world.com/seiten/2006/34/8363.php

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Die Wahlwerbung der NPD
Habe gerade ein NPD-Wahlplakat gesehen und fast abgekotzt. Unter den schwarz-weiß-rot geschriebenen Worten Arbeit - Familie - Heimat eine schwarz-rot-goldene Flagge und das Abbild einer jungen Famile, wo der Mann Skinhead ist. Mir fiele ja sofort ein Gegenplakat ein, das meiner und der Meinigen Grundverfassung entspricht, nämlich Freizeit - Clique - weite Welt
(als populäre Metapher für: Recht auf Faulheit - alternative Lebensformen - Internationalismus oder wahlweise Kampf dem Arbeitszwang - WG statt Familie - Multikultur/Interkultur plus eigene Welterfahrung in fremden Kulturen), sehr in schwarz-rot gehalten und mit schwarz-rotem Stern, dazu ein Haufen Punks, Hippies und Rastas, nur welche Partei würde damit werben?

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Dienstag, 5. September 2006
Schnauze, ihr Web2.0 Nachrichtenstricher!
So ist´s, jawohl!

http://www.itfrontal.de/2006/08/heute_und_damal.html

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Serif Akbulut abgeschoben
Heute um 11.30 Uhr wurde der 20jährige Kurde Serif Akbulut mit einem Kleinflugzeug in die Türkei abgeschoben. Die Flugzeit soll 3 1/2 Stunden betragen, so dass er gegen 15 Uhr auf dem weit außerhalb von Istanbul gelegenen Flughafen "Sabiha Gökcen" ankommen wird.

In Auftrag gegeben war die Abschiebung von der Zentralen Ausländerbehörde beim Regierungspräsidium Darmstadt. 3 Beamte sollen Herrn Akbulut auf dem Flug begleitet haben.

Zu den Umständen und zur Vorgeschichte ist viel geschrieben worden, nachzulesen auf der Webseite:

http://www.freiheit-fuer-serif.tk/

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Über das Linke beim Punk
Statler beweist immerhin, einen ganz okayen Musikgeschmack zu haben, http://www.statler-and-waldorf.de/?p=1550# but: Wer von den linken Punx oder Indys oder sonstigen Musik-Subkulturellen verstand denn unter links das Gesellschaftsmodell des osteuropäischen Realsozialismus? Autonome Hausbesetzer schossen 1981 mit Zwillen auf DDR-Grenzposten und hielten einen ganzen Mauerabschnitt wochenlang streifenfrei (westliche Polizei traute sich ohnehin nur mit Mannschaftswagen und Wasserwerfer in ihren Kreuzberger Kiez). In der mit dem Punk eng verbundenen autonomen Szene dürfte vor 1990 die Sympathie mit dem Kasernenhofkommunismus und der Täterä marginal bis nicht vorhanden gewesen sein.

Lese ich: "Und genau das ist die überraschende Erkenntnis für Hörer, die nur den berechenbaren Oberstudienrats-Pop der Toten Hosen kennen und dies für Punkrock halten. Nein, es ging und geht nicht um die kommunistische Weltrevolution, nicht um die Rettung des Sozialstaates, nicht um die Friedensbewegung, nicht um Pershing-Raketen und sicher nicht um den Krieg im Irak. Es ging und geht bei dieser Musik vor allem immer darum, den größtmöglichen Anspruch auf individuelle Freiheit anzumelden." frage ich: was soll da überraschend sein? Wer hat das behauptet? Wie schon beim Rock´n Roll ging es zunächst mal um subjektive Freiherit des Enzelnen, zunächst ganz lebensunmittelbar der Band selber. Bei Clash oder den Goldenen Zitronen oder Crass (ganz zu schweigen von Slime und ihrer Nachfolgeformation Emils) ging es öfter auch um Revolution, aber damit war weniger die kommunistische Weltrevolution als der riot im Stadtteil gemeint, und die Punk-Perspektive Richtung Friedensbewegung... Nun, man fand Latsch-Demos dröge und langweilig, weil da keine Randale war, aber hochcool, vor laufenden Überwachungskameras das Eingangsschild vom britischen Verteidigungsministerium anzupissen. Das Klischee, das Statler hier anspricht, ist das Klischee einer saturierten, mittlerweile in die Jahre gekommenen links-alternativen Petite Bourgeoisie. Abgesehen davon, dass die in jungen Jahren anders aussah, hat sich die autonome Linke, die wie gesagt mit Punk mehr oder weniger eng verbunden ist, als Absetzbewegung gegen genau diese brave Linke entwickelt.


Und die Toten Hosen sind keine Oberstudienräte-Band, sondern eher zwischen Fußballfan-Kombo anzusiedeln und dem, was "konkret" einmal "Wenn Jusos lallen" nannte, jedenfalls weitaus proletarischer als wahrscheinlich alles, was auf S & W postet.

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Vorher und nachher
Die Zeitschrift "konkret" hat schon immer antideutschen Positionen breiten Raum zur Darstellung gegeben, und diese Positionen wurden dort niveauvoller, reflektierter, nuancenreicher diskutiert als anderswo. Auch Sergeant Thomas von der Osten-Sacken zieht hier in der Regel nicht ungebremst vom Leder, sondern hat in "konkret" seine wohl besten Beiträge gebracht. Die letzte Ausgabe liest sich aber fast wie die "Bahamas". Erstmals wird die Frontstellung Israel und USA gegen den Islamismus und Deutschland, westlicher Kapitalismus als zivilisatorischer Auftrag, Absage an die soziale Revolte, da der Kapitalismus erst zu seinem naturgesetzlichen Ende kommen müsste, auch von Hermann L. Gremliza selbst getragen.

Da ich ein gutes Gedächtnis, mich selbst, trotz (oder gerade aufgrund) radikalem Selbstverständnis, aber gewisser Extreme zur einen oder anderen Seite hin immer enthalten habe, möchte ich mal daran erinnern, was "konkret" unter Gremlizas redaktioneller Verantwortung früher so gebracht hat, ohne dass der Herausgeber heute selber von einem inhaltlichen Bruch sprechen würde: Eine Ausgabe mit Reagan auf dem Titel und Bildunterschrift "The New Führer", eine Ausgabe, in der Libyens Grüne Revolution positiv abgehandelt und Gaddafi als im Grunde auf der richtigen Seite stehend beschrieben wurde (zu der Zeit, als Hassan al Banna, bekannter als Abu Nidal, in Libyen lebte und wirkte), man auch für den Iran um ein gewisses Verständnis bat, Hauptsache antiimperialistisch.

Es wäre doch lustig, mal einen Remix alter und neuer Beiträge herauszubringen :-)

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Montag, 4. September 2006
Regierungspräsidium plant Abschiebung per Privatjet
Das Bündnis für Bleiberecht Hanau / Main-Kinzig plant gemeinsam mit dem Komitee für Grundrechte und Demokratie die Veröffentlichung eines weiteren Appells für Serif Akbulut und einen Abschiebestopp als Zeitungsanzeige in der Frankfurter Rundschau.

"Freiwillige Abschiebung"

Angesichts der nicht anders als grausam zu nennenden Haltung des hessischen Innenministers und seiner untergeordneten Behörden hat Serif jetzt seinen Rechtsanwalt beauftragt, dem Regierungspräsidium Darmstadt mitzuteilen, dass er sich einer Abschiebung per Linienflugzeug nicht mehr widersetzen werde. Wir hatten ihm dazu geraten, da wir keine Chance mehr sehen, die Abschiebung zu verhindern. Er selbst hat Angst, bei einer Abschiebung per Chartermaschine den ihn begleitenden Polizeibeamten schutzlos ausgesetzt zu sein. Zur Erinnerung: bereits beim letzten Abschiebeversuch in einem Lufthansa-Linienflugzeug war er nach seinen Aussagen von der Polizei misshandelt worden.

Abschiebecharter: welche Firma will daran verdienen?

Nach Angaben des Regierungspräsidium Darmstadt soll Serif mit einem eigens für ihn gecharterten Kleinflugzeug in die Türkei abgeschoben werden. Die Bundespolizei habe einen Flug für "nur" 7.000 Euro gebucht, normalerweise kostet das rund 25.000 Euro. Vielleicht will hier jemand mit Dumpingpreisen in's Abschiebegeschäft einsteigen.

Das Netzwerk "kein mensch ist illegal" hat nach eigenen Angaben jetzt etwa 150 Charterfirmen angeschrieben und nach deren Bereitschaft, an der Abschiebung Serif Akbuluts zu verdienen, gefragt.

Die geplante Abschiebung Serifs mit einem Privatjet hat eine neue Protestwelle gegen Regierungspräsidium und Innenminister Bouffier entfacht.


Hessen-Journal am 29.08.2006

Der Fernsehbericht zeigt Interviews mit Serifs Rechtsanwalt, einem Unterstützer und dem Pressesprecher des Regierungspräsidiums. Dieser behauptet, dass sein Chef Volker Bouffier nicht anders könne als vor der Bleiberechtregelung im Herbst abschieben zu lassen. Dass der Innenminister durchaus nach "Recht und Gesetz" einen Abschiebestopp erlassen kann, ist bekannt.

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Anschlag auf Assyrer
In Midyat / Tur Abdin, Südost
Türkei, wurde am Abend des 30. August gegen 22 Uhr ein
Bombenanschlag gegen das Haus von Gebro Seven, dem
langjährigen Vorsitzenden des "Assyrischen
Mesopotamien Vereins Augsburg" verübt. Da sich der
assyrische Bürgerrechtler mit seiner Ehefrau zur Zeit des
Anschlags im nahe gelegenen christlichen Kloster Mar
Gabriel aufhielt, blieb er unverletzt. Türkische
Polizeikräfte erklärten vor Ort, dass der Anschlag sonst
tödliche Folgen gehabt hätte.


Die Volksgruppe der Assyrer im Tur Abdin zählte noch
bis Mitte der 60-er Jahre dort 130 000 Menschen. Heute
leben hier weniger als 3000 Angehörige dieser
Nationalität, die Aramäisch als Muttersprache spricht und
christlichen Glaubens ist. Die überwältigende Mehrheit
der Assyrer war auf Grund der Verfolgung durch die
kurdischen Großgrundbesitzer und die Mitwirkung
oder Tatenlosigkeit der türkischen Behörden nach Mittel-
und Nordeuropa geflüchtet.


Seit 2003 und den von der Regierung Recep Tayyip
Erdogan angekündigten Reformen begannen christliche
Assyrer in sieben ehemals verlassenen assyrischen
Dörfern des Tur Abdin mit dem Wiederaufbau. Auch
dieses neue Attentat bedroht diese zaghafte
Rückkehrbewegung der so lange verfolgten Volksgruppe.
Es gibt seither eine lange Reihe von Angriffen gegen die
Häuser und Dörfer der Assyrer. Noch vor vier Wochen
detonierte eine Bombe in dem christlichen Dorf
Charabale. Im Juni vergangenen Jahres entgingen drei
christliche Rückkehrer nur um ein Haar einem Anschlag. Es steht zu vermuten, dass sich die Täter im Kreis der "Dorfschützer" finden, regimetreuen Kurden, die vom Staat gegen die PKK bewaffnet wurden und so etwas sind wie private, staatlich geduldete Todesschwadronen.

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Wo er recht hat, hat er recht
Ich bin ja mit Herrn Hecht durchaus nicht häufig politisch einer Meinung, aber das kann ich unterschreiben:

"Ich würde die Grünen als strukturkonservative Milieupartei mit wirtschaftsliberalen Einsprengseln sehen, die sich als Interessenvertretung des “neuen Mittelstandes” geriert.
Daher stammt im Übrigen auch die penetrante Denunziation der Liberalen als Partei der “Ellenbogengesellschaft” durch Herren wie Bütikofer: das ist schlicht Revierabgrenzung."

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