Samstag, 17. Februar 2007
Terror in Belutschistan
Die Anschläge im Südosten des Iran beunruhigen mich zutiefst. Wenn es ist, was ich denke, dass es ist, steht der nächste große und wirklich schwere militärische Konflikt der internationalen Bühne kurz vor dem Ausbruch. Und diesmal bestimmt die absolute Hardcore-Fraktion der Radikalislamisten das Geschehen.

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Echt Klasse!
Ich sah gerade einen Aufkleber der anarchosyndikalistischen FAU/IAA (ebenso erstaunlich wie erfreulich, dass es die noch gibt) "Wir sind nicht das Volk. Wir sind KLASSE!"


Wunderschön. Say it loud: workingclass and proud

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Beim Kaufmann umme Ecke
Obst, Gemüse und Milchprodukte kaufe ich bevorzugt in der Nachbarschaft beim Türken. Die Preise sind nicht höher als bei Aldi, dafür hat man aber eine persönliche Athmosphäre, freundliche Bedienung, und es grüßen einen sogar die anderen Kunden, wenn auch nicht immer mit "Guten Tag!", sondern auch mal mit "Merhaba!", "Salam Aleikum!", "Sabah i chir!" oder "Dobr Dan!", meist auch noch mit einem Lächeln. Auf dem Höhepunkt der Auseinandersetzung um die Mohamed-Karrikaturen hatte der Laden groß plakatiert: "Wir verkaufen dänische Milchprodukte." Zero tolerance for fanatism.

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Hillary Clinton zum Klimawandel
Danke, Balou, hierfür:


http://gebloggtewelten.wordpress.com/2007/02/16/hillary-clinton-zum-klimawandel

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Freitag, 16. Februar 2007
Shalom Shabbath
In der gleichnamigen Radiosendung hörte ich mit Interesse, wie eine Rabbinerin von Miriam, der unterschlagenen Prophetin des Alten Testaments berichtete und davon, das sich in den drei Marien der christlichen Mythologie - sie bezeichnete die ganze Bibel als Mythologie - antike Göttinnen wiederfinden würden, wie auch das Verhältnis Jesus-Maria an das Verhältnis Zeus-Athene angelehnt sei (ich vermute, Jesus-Maria Magdalena enspräche dann Zeus-Aphrodite).
Maria sei wahrscheinlich gar kein Personenname, sondern Bezeichnung für eine weibliche Heilige, ursprünglich gar Gottheit.
Diese Betrachtungsweise wirft auf die christliche Religionsgeschichte ein faszinierendes neues Licht: Nicht nur die christlichen Heiligen nahmen nach der Christianisierung die Gestalt und den Charakter heidnischer Götter an und umgekehrt, um so die Bekehrung der Heiden zu vereinfachen, es wurden nicht nur christliche Kirchen anstelle antiker Tempel gebaut oder diese zu christlichen Kirchen umgeweiht, nein, die christlichen Heiligen waren von anfang an zu Menschen "degradierte" antike Götter. Insofern wäre das Christentum eine Religion, die synkretistisch aus der Begegnung des Judentums mit dem Hellenismus entstanden ist.


Warum nur hört man solch spannende theologische Erörterungen beim christlichen "Wort zum Sonntag" oder gar in der Kirche niemals?

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Donnerstag, 15. Februar 2007
Wie versprochen ein guter Labskaus
Man nehme gepökeltes Rindfleisch, kann auch "Frühstücksfleisch" aus der Dose sein und mische dies im Verhältnis 1 zu 2 mit Kartoffelpüree, dazu kommen angebratene Zwiebeln, kleingehackte Rote Bete, Cornichons und in Streifen geschnittene Matjesfilets,ordentlich mit Salz, schwarzem Pfeffer und Kümmel würzen und etwa 20 Minuten im Topf schmoren lassen, jede Portion mit einem Spiegelei servieren.


Ach ja, und wer weniger proletarisch, sondern vom Feinsten speisen will, aber auch maritim, für den gibt es das Admiralitätsmenü:

LACHSTERRINE MIT KRÄUTERSAUCE

Lachsfarce
200 g Lachsfilet
200 g flüssige Sahne
1 Eiweiß
Salz und frisch gemahlener Pfeffer

Einlage
250 g Lachsfilet in Würfeln
80 g Räucherlachs in kleinen Würfeln
etwas frisch gehackten Dill

Kräutersauce
1 EL Estragon
1 EL Kerbel
1 TL Dill
2 EL glatte Petersilie
1/4 l Mayonnaise, die mit Weißwein
etwas verdünnt wurde
Salz, Pfeffer, Zitronensaft, etwas Dijonsenf

Zubereitung Lachsfarce
Lachsfilet in Stücke schneiden, Salz und Pfeffer dazu, Sahne in eine Schüssel und beides so lange ins Kühlfach stellen, bis es anfängt zu gefrieren. Dann Lachs in einen Kutter (Küchenmaschine) geben. In den laufenden Kutter das Eiweiß und langsam die gut gekühlte Sahne zugeben.

Zubereitung Einlage
Die Fischstücke für die Einlage pfeffern und salzen, mit den Räucherlachsstückchen vermischen, Dill darunter geben. Terrinenform mit Klarsichtfolie auslegen, eine Schicht Farce einfüllen, glattstreichen. Fischstückchen darauf verteilen und wieder eine Schicht Farce einstreichen usw. Gut verschließen und bei 80 Grad Wassertemperatur circa 35 Minuten garen lassen.

Zubereitung Kräutersauce
Alles zusammen mit der Mayonnaise im Mixer pürieren, anschließend durch ein Sieb streichen und mit der restlichen Mayonnaise vermengen.

LAUWARMER HUMMERSALAT MIT KORIANDER

Zutaten
2 bretonische Hummer à 600-800 g, gekocht
2 EL Apfel-Honig-Essig
0,1 l Fischfond
1 EL Sonnenblumenöl
1 EL Sesamöl
1 MS Curry
1 kleinen Bund frischen, grünen Koriander
1 MS japanischen Meerrettich (Wasabi)
1 TL Ingwersaft
1 großer Kohlrabi
Meersalz

Zubereitung Marinade
Apfel-Honig-Essig, Sonnenblumenöl, Sesam-öl, Ingwersaft, Curry und Wasabi in den Mixer geben und aufschlagen lassen. Sind alle Zutaten gut vermischt, kalten, gelierenden Fischfond zugeben und bis zur cremigen Bindung mixen.

Zubereitung Kohlrabi
Den Kohlrabi im Ganzen schälen, daraus papierdünne Scheiben schneiden (am besten auf der Schneidemaschine), leicht salzen und zuckern und im Dämpfer (dem Wasser wird ein kleiner Bund grüner Koriander zugegeben) weich dämpfen.

Zubereitung Hummer
Die abgekochten Hummer im Kohlrabisud erwärmen, noch lauwarm ausbrechen, auf gewärmte flache Teller anrichten und mit den Kohlrabischeiben belegen, sodass das Hummerfleisch komplett bedeckt ist. Mit der Marinade beträufeln, die Hummerbeine zur Garnitur an den Tellerrand mit anlegen und je nach Geschmack einige grüne Korianderblätter draufgeben und sofort servieren.

JAKOBSMUSCHELN IN LACHS-TOURNEDOS MIT WEISSER TRÜFFELSAUCE UND SEPIANUDELN

Fisch und Lachsfarce
450 g Lachsfilet, entgrätet
(mit Kombizange rausziehen)
5 - 6 Jakobsmuscheln
125 g Lachsfleisch
60 g Sahne
Prise Salz
Zitronensaft
etwas Eiweiß
1cl Noilly-Prat (Wermut)
10 Bl. Basilikum
Salz, Pfeffer

Weiße Trüffelsauce
300 ml Sahne
200 ml Hühnerfond
50 g Trüffelöl
Stärke
Salz

Zubereitung gefüllter Lachs
Lachsfilet entgräten, Haut und den Fett-saum entfernen. Lachsfarce: Lachsfleisch in kleine Würfel schneiden, mit Salz, Zitrone und Noilly-Prat würzen. Das Eiweiß untermengen und in den Tiefkühler stellen. Gut gekühlte Fischwürfel im Kutter fein schneiden, Sahne zugeben und nochmals gut kuttern. Das Lachsfilet der Mitte nach aufschneiden und auseinanderklappen, leicht plattdrücken. Den Lachs mit Pfeffer aus der Mühle und Salz würzen und mit der Farce dünn bestreichen. Die ausgelösten und gewaschenen Jakobsmuscheln aneinandergereiht auf den Lachs legen. Das Lachsfilet mit Salz und Pfeffer würzen und zusammenrollen (mit gebutterter Alufolie umwickeln, so bleibt dieses in seiner Form). Scheiben von circa 3 cm Breite schneiden,
in einer Teflonpfanne mit geklärter Butter beidseitig kurz anziehen lassen und dann im Ofen garen. Vor dem Anrichten die Alufolie entfernen.

Zubereitung Trüffelsauce
Sahne und Hühnerfond separat in einem Topf auf 150 bzw. 100 ml reduzieren lassen. Beide Reduktionen zusammengeben und leicht abbinden. Trüffelöl zugeben. Mit Salz abschmecken. Im Mixer fein pürieren und nicht mehr sieben.

Gut dazu passen
Sepianudeln (Wem die Zubereitung von Sepianudeln zu aufwendig ist, der kann sie auch fertig kaufen.)

200 g Mehl
25 g Hartweizengrieß
90 g Sepia
7 Eigelb
5 g Öl

Zubereitung Sepianudeln
Geben Sie alle Zutaten in eine große Schüssel und vermengen Sie diese kräftig. Lassen Sie den Nudelteig eine halbe Stunde ruhen. Mit der Nudelmaschine schmale Bandnudeln drehen.

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Mittwoch, 14. Februar 2007
Fußball off stadium
Zwanziger räsonnierte angesichts des ostdeutschen Hooliganism darüber, künftig nur noch fürs Fernsehen in leeren Stadien zu spielen oder gar die Ost-Vereine von der Deutschen Bundesliga abzukoppeln. Angesichts der Tatsache, dass Fußballvereine längst Wirtschaftskonzerne sind und andererseits Fußball mit Politik verbunden ist, könnte man ja logischerweise das Vorgehen von Wirtschaft und Politik auf die Praxis des Fußballs übertragen: Man verzichtet ganz auf die Spiele, und über den Tabellenstand entscheidet der Proporz am Verhandlungstisch. Das würde auch gewaltig Kosten minimieren, und es wäre auf WMs und Olympische Spiele übertragbar. Witzig wären dann auch die Kommentare. Wenn z.B. die Goldmedaille im Gewichtheben an Nordkorea geht, könnte Südkorea sagen, die Bevölkerung, die es schaffe, die Last einer solchen Regierung zu tragen, verdiene diese Auszeichnung (das gleiche Modell gilt natürlich auch für China-Taiwan, Israel-Iran oder USA-Cuba).

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Dienstag, 13. Februar 2007
Gesellschaft für bedrohte Völker
Noch einmal anknüpfend an das Posting über eine merkwürdige Menschenrechtsorganisation und die Nachfrage von Workingclasshero

https://che2001.blogger.de/stories/690578/#comments
möchte ich noch ein paar Dinge über eine weitere NGO loslassen, die ich für einigermaßen schräg halte, auch wenn sie das nicht immer gewesen ist. Damals, als ich noch bei ai war, fand ich die GfbV eigentlich recht gut, besonders, weil sie nicht nur individuell politisch Verfolgte, klassische Gewissensgefangene, betreute, sondern sich schwerpunktmäßig um Pogrome und Gruppenverfolgungen kümmerte, etwas, womit die klassischen Menschenrechtsorganisationen sich oft schwer taten. Bedenklich fand ich das Handeln der GfbV allerdings dann in der Kurdistan-Solidarität, als wir mit dem großen Vorsitzenden Tilman Zülch zusammenrasselten, und in der Folge in Hinblick auf den Jugoslawien-Krieg. Es zeigte sich nämlich bald, dass die GfbV Solidarität nicht immer ohne Ansehen der Person leistete. Die Verdienste der Organisation, die komplette Sancars (Militärlaster mit mobiler Lazarettausrüstung) in den Nordirak oder nach Sebrenica schickten sind sicher sehr hoch, aber die Unterstützung, die gewährt wurde, erfolgte nach bestimmten ideologischen Vorgaben. Handelte es sich bei einem Konflikt, wie in Kurdistan - Türkei, um eine Auseinandersetzung zwischen einem bürgerlichen Staat und einer linken Guerrilla, so hielt man sich mit humanitärer Hilfe für kurdische Opfer tendenziell eher zurück, in Kurdistan - Irak unterstützte man eher die soziale Basis der bürgerlichen DPK als die der vergleichweise eher linken PUK. Von der von politischen Präferenzen freien Unterstützung von Verfolgten ohne Ansehen der Person, wie sie ai ausübt, schien bei der GfbV nicht immer die Rede sein zu können. Dagegen wurden die Sezessionen von Slowenien, Kroatien, Bosnien-Herzegowina und den Kosovaren sofort emphatisch begrüßt und frühzeitig die Anerkennung dieser Staaten/Gebiete gefordert. Ins Auge sticht hierbei, dass die GfbV-Spitze an Verhandlungslösungen oder Kompromissen von vornherein nicht interessiert war und dass Ethnizität für diese einen Wert an sich darstellt. Volkstum, oder, wie Adorno und Horkheimer es nannten, "das naturhaft Besondere", ist für Leute wie Zülch nicht veränderbar, nicht sozialen Prozessen und variablen kulturellen Codes ausgesetzt, sondern eine feststehende Größe. Ob die sorbische Trachtengruppe, der Sentinelesen-Stamm auf den Andamanen oder die verfolgten Roma Südosteuropas, man ist geradezu entzückt, wenn sich irgendwo Ethnizität artikuliert. Im gleichen Maße werden multiethnisch-emanzipative, antinationale bzw. soziale Bewegungen nicht als unterstützenswert betrachtet. Ich habe einige Diskussionen mit Zülch erlebt, in denen er sich als erbitterter Gegner jeder Art von sozialem Experiment und zugleich als unbedingter Anhänger des Nationalstaats darstellte. Letztlich ist der Volksbegriff der Gesellschaft für bedrohte Völker ein sehr völkischer. Im Verlauf des Jugoslawienkriegs trat die GfbV wie eine Lobbyorganisation zur Forderung militärischer Interventionen ein, was ihr in Antira-Kreisen den Namen "Gesellschaft für die Bedrohung der Völker" einbrachte. Vertritt die antirassistische Linke einen Begriff von Multikulturalismus, der auf ethnischen Schmelztiegel und Emanzipation der Exilanten im Exil (etwa Überwindung atavistischer Bindungen an das eigene Kollektiv, z.B. Emanzipation muslimischer Frauen in der Fremde) abzielt, ist der Multikulturalismus-Begriff der GfbV vom "Ethnopluralismus" der Neuen Rechten kaum zu unterscheiden.

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Montag, 12. Februar 2007
Hardcore-Antideutscher klärt unfreiwillig auf
Nämlich darüber, dass sein unmittelbares Spektrum gegen jeden sozialen Protest und gegen die Unterschichten steht. Adorno, zu was wirst Du mißbraucht!

Ein Freund von mir kommentierte den Beitrag mit "wenn der sich noch als links definiert, ist er schwerstens persönlichkeitsgestört..."

Nun ja, ich kenne diese Spezies. Für die bedeutet links nicht solidarisch sein mit irgendwem, sondern die exklusive Zugehörigkeit zu den elitären Inhabern eines bestimmten Bewusstseins. "Ein Linker redet nicht einfach irgendwas daher... Linke wissen das.... Links sein bedeutet, ein Bewusstsein der Widersprüche zu haben".... ich kenne sie mehr als zur Genüge, diese zwanghaft-elitären Ansprüche und Selbstbebauchpinselungen.
Wenn man die Diskussionsstränge dort verfolgt, hat man das Gefühl, es nicht mit einer empirisch auf die gesellschaftliche Realität bezogenen politischen Theorie, sondern mit scholastischer Theologie zu tun zu haben.

http:// myblog.de/nichtidentisches/art/96160220/Pissident_forte

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Solidarität mit Cornelius
Prozess gegen Cornelius Yufanyi

Aufgrund eines willkürlichen Polizeieinsatzes gegen ProzessbesucherInnen
im Amtsgericht Göttingen am 16. Mai 2006 wurde Cornelius Yufanyi
festgenommen und er muss nun wegen „versuchter Körperverletzung“ vor
Gericht.

Dienstag, 16.1.2007
13.50 Uhr
Amtsgericht Göttingen

Kommt zahlreich zur Unterstützung von Cornelius!

Was war damals passiert?

Am 16. Mai 2006 fand ein Prozess gegen einen Unterstützer der Familie
Saado aus Ossenfeld statt, die um ihr Bleiberecht kämpft. Nach Ende des
Prozesses gegen 10 Uhr standen mehrerer Einsatzwagen der Polizei vor dem
Amtsgericht bereit. Die Beamten gingen auf die ProzessbesucherInnen zu
und forderten die Herausgabe der Personalien wegen „Abhalten einer
unangemeldeten Versammlung“. Es wurde den BesucherInnen des Prozesses -
darunter auch JournalistInnen - verboten, den Platz vor dem Amtsgericht
zu verlassen. Die Polizei hinderte Leute gewaltsam am Weggehen und wurde
zunehmend aggressiv und handgreiflich. Direkt an der Berliner Strasse
wurden die meisten Leute in einer Art Kessel festgesetzt. Weitere
Personen wurden die Strasse entlang verfolgt und Cornelius wurde
schließlich regelrecht über die vielbefahrene Strasse gejagt, mitten auf
der Strasse niedergeworfen und festgenommen. Laut damaligem
Polizeibericht wurden drei Leute wegen Widerstand gegen
Vollstreckungsbeamte angezeigt. Daraus ist nun im Fall von Cornelius
„versuchte Körperverletzung“ geworden.

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Sonntag, 11. Februar 2007
Ulla Jelpke sagt, wie es ist
In den letzten Jahren hatte man manchmal den Eindruck, drei Viertel aller Anträge im Deutschen Bundestag, die etwas mit Menschenrechten, speziell aber mit Menschenrechten im Bereich Flucht und Asyl zu tun hatten, kämen von der Linkspartei. dies liegt allerdings zum großen Teil nicht an dieser Partei an sich, sondern ist teilweise Verdienst einer einzigen Frau, nämlich Ulla Jelpke. Ulla ist sozusagen "eine von uns": Eine in der Szene verankerte Westlinke, die in die PDS gegangen ist, weil sie meinte, dort etwas bewegen zu können, mit der SED-oder DKP-Ideologie hingegen nichts zu tun hat. In der Vergangenheit bewegte sie sich auf dem schmalen Grad und dünnen Eis zwischen KB einerseits und Feminismus andererseits, streitbar und eine eigene Meinung vehement vertretend auch gegenüber ihrem eigenen Lager. Wie sehr sie sich für die Rechte der jeweils Schwächsten einsetzte, bekam ich tagesaktuell mit, da ich an ihren Newsverteiler angeschlossen bin.

Die Aktivitäten von Leuten wie Ulla Jelpke brachten viele Leute aus meinem Umfeld, also Antiras, dazu, die PDS insgesamt als eine art Lobbypartei für die Rechte von AsylbewerberInnen, Illegalen und MigrantInnen wahrzunehmen, eine Fehleinschätzung, die natürlich an den Ostmillieus dieser Partei weit vorbei geht.

Nun, zur Frage des Umgangs mit den Gnadenanträgen der RAF-Gefangenen hat sie klare Worte gefunden, denen ich mich gut anschließen kann.

http://www.ulla-jelpke.de/news_detail.php?newsid=366

Historisch wirklich aufgearbeitet wurde das Kapitel Stammheim noch nicht. Wann werden endlich die Akten der Sitzungen des Kleinen Krisenstabes freigegeben?

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Blogger ante portas
Eigentlich wäre das ein Thema für die Blogbar: Eine Zeitung wird von einer anderen geschluckt, an sich in Anbetracht der heutigen Medienkonzentration nichts Ungewöhnliches. Was die Frankfurter Rundschau, der Tagespudel und die Süddeutsche schon zu spüren bekmen, nämlich zurückgehendes Anzeigengeschäft, veränderte Lesegewohnheiten u.a. auch durch Abwanderung ins Internet und verschärfte Konkurrenz mit der Folge, die durch Rationalisierungsmaßnahmen eingesparten Gelder nicht für eine Erhöhung des Seitenvolumens oder Verbesserung der Druckqualität, sondern für feindliche Übernahmen zu nutzen betrifft nun auch mehr und mehr Blätter in der Provinz. Von HNA und Weserkurier hörte man schon munkeln, die Braunschweiger zeitung hat es definitiv erwischt: Sie wurde von der WAZ geschluckt. Chefredakteur Paul-Josef Raue begründet diese Maßnahme u.a. mit der Journalisten drohenden Konkurrenz der Weblogs.


http://www.newsclick.de/index.jsp/menuid/472071/artid/6397219

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Kongress der Finsterlinge
Es ist schon sehr bezeichnend, wer da alles auf Achmachdendschihads Holocaustleugnerkonferenz redete. Da war der Pseudohistoriker David Irving, gegen den ich in jungen Jahren auf meine erste Haue-Demo gegangen war, dann der heute in der Ukraine die politische Rechte organisierende US-Amerikaner David Duke, der einst im Windschatten Pat Buchanans als "unabhängiger" Präsidentschaftskandidat Zugpferd der US-Neonaziszene war, Rabbi Moishe Aryeh Liebermann, einer jener ultraothodoxen Juden, die die Position vertreten, einen Staat Israel dürfe es erst nach der Ankunft des Messias geben (der sollte vielleicht mal mit Geschwister Wedge diskutieren, statt in Teheran öffentlich zu reden), Herbert Schaller, der Anwalt von(nomen est omen) Ernst Zündel, Georges Thiel, der Alain-de-Benoist-Freund, der behauptet, Juden seien zwar deportiert, aber nicht vergast worden und der NPD-Mann Benedikt Frings, was insofern bemerkenswert ist, als dass die NPD offiziell die Konferenz abgesagt hat, weil das Thema "nicht auf der Agenda" stünde. Also, war der Frings nun da, oder hatten die Beobachter Halluzinazis?

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Sehr zu empfehlen: Blood diamond
Seit langem der beste Film, verknüpft Blood diamond das Sujet des klassischen Antikriegfilms in der Tradition von Apocalypse now, Platoon, Full Metal Jacket und Blackhawk down mit dem des mitleidenden Politthrillers in der Art von Vermißt, Es herrscht Ruhe im Land und Salvador. Im Mittelpunkt steht der Kampf Solomon Vandys, eines zur Sklavenarbeit in eine Diamantenmine verschleppten Fischers, um seine Freiheit, die Suche nach seiner Familie und seinem als Kindersoldat auf der Seite der eigenen Peiniger kämpfenden Sohn. Diese Geschichte wird verknüpft mit den manipulierenden Machenschaften der internationalen Diamantenmafia und dem Bürgerkrieg in Sierra Leone. Dieser wird in sehr drastischen Bildern dargestellt: Eine Rebellenarme metzelt wehrlose fischer nieder, nach demMassaker werden die Überlebenden selektiert in kräftige Männer, die zur Diamantengewinnung unter KZ-ähnlichen Verhältnissen verschleppt werden, in Jungen zwischen 8 und 14, die zu Kindersoldaten gemacht werden und den Rest, den man vor die Frage stellt "Lange Ärmel oder kurze Ärmel?". Gemeint ist damit, dass man den Dorfbewohnern die Wahl lässt, beide Hände am Handgelenk oder den rechten Arm an der Schulter abgehauen zu bekommen. Entsprechend grauenhaft geht es weiter, aber immer hart an der tatsächlichen Realität dieses Bürgerkrieges. Erst in den letzten 10 Minuten wird dem Zuschauer klar, dass es sich hierbei um eine wahre Begebenheit handelt. Noch ein schmutziges Kapitel witrd beleuchtet, das in der Öffentlichkeit bislang gänzlich unbeleuchtet geblieben ist, nämlich die Rolle weißer südafrikanischer Söldner, die in diesem Krieg einen Genozid begangen haben. Bei aller schauspielerischen Glaubwürdigkeit und menschlichen Dichte, bei aller Anknüpfung an persönliche Schicksale macht der Film nirgendwo den Fehler zu personalisieren. Es werden immer die wirtschaftlichen Verhältnisse als Ursache des Leids erkennbar. Eine der stärksten Äußerungen kommt in dieser Hinsicht aus dem Mund eines Warlords: "Du magst mich für den Teufel halten. Das kommt aber daher, weil ich in der Hölle lebe. Ich will hier raus!"

Ganz großes Kino mit glaubwürdiger Athmosphäre. Und so, wie die Doors den einzig plausiblen Soundtrack für Apocalypse now lieferten, ist es hier harter Rap.

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Samstag, 10. Februar 2007
Schöne Witze aus finsteren Zeiten
Was ist der Unterschied zwischen einem deutschen und einem Feindsender?
Der deutsche sendet "Deutschland, Deutschland über alles!", Der Feindsender alles über Deutschland.

Paul kommt aus dem KZ wieder raus (kam Mitte der 30er gelegentlich vor). Irgendwann ist sein bester Kumpel allein mit ihm und fragt, wie das denn war im KZ.
"Ooch", sagt Paul, "eigentlich nicht schlecht. Nacht dem Wecken gabs ein anständiges Frühstück, dann Sport und leichte Arbeit, anschließend ein kräftiges Mittagessen, danach Ruhepause und dann wieder ein wenig Arbeit, hinterher Duschen, Abendessen, und wer wollte, konnte dann Vorträge anhören oder einen Film sehen".
"Da hat der Bruno aber was ganz anderes erzählt, als er rauskam."
"Der ist ja auch schon wieder drin."

Hitler fährt mit seinem Chauffeur übers Land. Plötzlich quieeetsch - papp
-Ein Huhn überfahren!
Wer soll es dem Bauern nur beibringen?
Hitler sagt seinem Chauffeur großmütig:" Lassen Sie mich mal machen, ich bin der Führer, der Bauer wird's verstehen."
Gesagt, getan, Hitler ab auf den Hof und kommt nach 1 Minute atemlos zurückgehetzt: Blaues Auge, Oberkiefer lädiert, den Hintern reibend.
"Scheiße!", ruft er, "schnell weg hier!"
Die beiden fahren eine Weile, plötzlich: quieeetsch! parramm - platsch!
-ein Schwein überfahren!
Hitler schaut den Chauffeur von der Seite an: "Jetzt gehen Sie aber mal!"
Der Chauffeur geht zum Bauernhof.
Hitler wartet. 10 Min., 30 Min.
Nach einer Stunde erscheint der Chauffeur: singend, freudestrahlend, die Taschen voller Geld und einen dicken Schinken unter seinem Arm.
"Ja mein Gott", ruft Hitler, "was haben Sie dem Bauern denn gesagt?"
Chauffeur:
"Heil Hitler, das Schwein ist tot!"

Während des 2. Weltkriegs sitzt ein sowjetischer Leutnant in einem Schützengraben und feilt seine Nägel.
"Herr Leutnant, der Fritz kommt!"
"Ach nee - sind die hübsch?" fragt er gelangweilt.
"Nein."
"Dann - Feuer!"

Im Leninjahr wurden die Direktoren der drei Moskauer Uhrenfabriken in den Kreml bestellt. Der Erste berichtet:
"Wir bauen jetzt eine Kuckucksuhr, da kommt jede Stunde der Kuckuck raus und ruft: Lenin, Lenin, Lenin."
Sagt der Zweite: "Das ist ja noch gar nichts. Aus unserer Uhr kommt der Kuckuck und ruft: Hoch lebe Lenin! Hoch lebe Lenin!"
"Na ja", sagt der dritte, "wir sind da etwas andere Wege gegangen. Bei uns kommt Lenin raus und ruft: Kuckuck, Kuckuck..."


Jurij Gagarin, der erste Mensch im Weltall, hat ein Treffen mit Staats- und Parteichef Chruschtschow.
"Hast du da oben Gott gesehen?", fragt Chruschtschow.
"Ja, das habe ich.", meint Gagarin.
"Das habe ich mir gedacht - hier hast du 10.000 Dollar, und kein Mensch erfährt davon!"
Später hat Gagarin eine Audienz bei Papst Johannes XXIII.
"Hast du da oben Gott gesehen?", fragt der Papst.
"Nein", meint Gagarin.
"Das habe ich mir gedacht - hier hast du 10.000 Dollar, und kein Mensch erfährt davon!"
Schließlich hat Gagarin ein Meeting mit dem Präsidenten der USA, Kennedy.
"Hast du da oben Gott gesehen?", fragt Kennedy.
"Ja", meint Gagarin.
"Nun, letztlich ist mir das ja egal. Ich habe genauso viele Atheisten wie Theisten unter meinen Wählern."
"Sie ist schwarz..."

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Mit Schimpf und Schande
Im Allgemeinen halte ich mich für einen freundlichen und kultivierten Menschen, aber bei bestimmten Gelegenheiten ist es hilfreich, das Repertoire der gekonnten Beschimpfung zumindest zur Hand zu haben. Auch hier gilt aber: Kultiviert fluchen! Dabei sind die Deutschen mit dem populär gehaltenen kurzen "Arschloch!" ja eher langweilig. Das Ausland, das im Übrigen viel mehr Ausländer als Deutsche hat, flucht da oft gekonnter. Wenn schon geschimpft wird, dann bitte auch mit Schimpfkultur, und voilá, Vorhang auf für Che´s internationale Fluchschule:

In Ägypten sagt man gerne "De merek ishti via ful", was auf hocharabisch (das in Ägypten nicht gesprochen wird) "Inti ras ishti viha ful" hieße und "Dein Kopf ist mit weich gekochtem Bohnenmuß gefüllt" bedeutet. In Serbien sagt man gerne "Jebem ti prvi red tuznagosti na sahrani", was "Ich ficke bei Deiner Beerdigung die ganze erste Reihe der Trauergäste" bedeutet. Der Spanier kennt den Fluch auf die Hostie "Hostia Cogido, Hostia de mierda", also "Verfickte Hostie, Scheißhostie", was im einstmals allerkatholischsten Land ein wirklich schlimmer Fluch ist. Statt "mierda!=Scheiße!" sagt der Spanier öfters auch einfach "Hostia!", was aber eher dem bayerischen "Kruzitürken!" entspricht. "Aquí sólo trabajan locos incompetentes" - "Hier arbeiten nur inkompetente Verrückte" ist etwas, was mancher Autowerkstattbesitzer oder Gastwirt öfter zu hören bekommt. Wo wir schon im hispanischen Sprachraum sind, eine beliebte Beleidigung ist zwischen Mexiko und Kolumbien "Hijo de un Coyoto sarnoso, su Kadaver del Kondor defama", also "Sohn eines räudigen Kojoten, dessen Kadaver der Aasgeier verschmäht". Der Kojote ist für Flüche überhaupt beliebt, und in Mexiko und Arizona sagt man gerne "Hasta la muerte, yerno del coyoto", was ich, glaube ich, ebensowenig zu übersetzen brauche wie das wunderschöne jiddische "Sollstu jarschn a groisse Schtub sind drinnen hundert Zimmer, un in jedem Zimmer solln sein hundert Bättn - un Cholerje (Cholera) soll dich warfn fun Bätt zu Bätt zu Bätt!".

Ein Art Wanderfluch war vor einigen Jahren in Serbien verbreitet, er lautete "Tvoi kuca dolazit sada u CNN", "Dein Haus kommt life auf CNN", was inzwischen, variiert zu "Inti Beth rah issa al aen TV Almaniye", "Dein Haus kommt life im Deutschen Fernsehen" mutiert eine aktuelle libanesische Beleidigung ist.


Mir würde ja eine schöne deutsche NE-Beleidigung einfallen, nämlich "Möge die Insolvenzmasse Deiner Firma Deine Eingeweide zermalmen, bevor sie an eine schlecht gefickte Brotspinne verfüttert werden!"

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Donnerstag, 8. Februar 2007
Neues vom Kaleu
Im Golf von Mexiko fährt ein Konvoi von Flüchtlingsbooten aus Haiti, Kuba oder Domrep nach Norden. Eine Fregatte der US Coast Guard (dort immer noch als "Cutter" klassifiziert) stellt sich ihnen in den Weg. Der Commander ruft durch die Lautsprecheranlage: "O´Ryan, O´Brian, O´Mally, O´Tally, O´Kelly, McCallahan, McDoherty, McFlanaggan, McDonnaghan, McFinnagan!" "Aye, Sir!" "Sagen Sie diesen Wirtschaftsflüchtlingen, sie sollten zurück auf ihre Insel!"

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Was heißt hier eigentlich Menschenrechtsorganisation?
Ich bin ja nun selbst langjähriger Menschenrechtsaktivist. Meine Aktivitäten begannen mal bei amnesty international, von da ging es in den Bereich Asylarbeit und später dann auf dem Umweg über die Anti-AKW- und Häuserkampfbewegung in die Antira-Szene. Die Menschenrechtsarbeit brachte es mit sich, mit den unterschiedlichsten Organisationen und Menschen zu tun zu haben, die weltanschaulich auf einer anderen Linie verortet sind. Mit Kirchens hatten wir fast nie Schwierigkeiten, und ich alter Materialist und Agnostiker habe so viel mit kirchlichen Initiativen in der Asylarbeit zusammengehockt, dass man mich am Ende noch heilig spricht. Von der PKK über Rom e.V., den Zentralrat der Juden, SPD, Grüne, PDS, das Diakonische Werk bis hin zu DFG/VK, BUKO und die Graswurzelwerkstatt oder the voice hatten wir mit den unterschiedlichsten Kooperationspartnern zu tun, die untereinander unvereinbar gewesen wären, mit denen aber meist pragmatisch gut zusammengearbeitet wurde. Vor 2 Organisationen, die sich beide als Menschenrechtsgruppen bezeichnen und mit denen wir von Zeit zu Zeit zu tun bekamen, möchte ich jedoch warnen.

Das eine ist die Gesellschaft für Bedrohte Völker, in meinen Kreisen meist Gesellschaft für die Bedrohung der Völker genannt. Sie versteht sich als Organisation zum Schutz von ethnischen Minderheiten vor Pogromen, seit den 1990ern läuft das aber regelmäßig auf die Forderung nach militärischen Interventionen hinaus, und der vertretene Volksbegriff ist, nun sagen wir, sehr völkisch. Das andere ist die IGFM, die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte, im Augenblick sehr aktiv in der Propaganda gegen Chavez & Co.

Wikipedia hierzu:
Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) ist eine christliche Tarnorganisation. Der Sprecher der IGFM, Martin Lessenthin, ist u.a. Mitglied der Christlichen Gewerkschaft, einer sektiererischen Schein-Arbeitnehmervertretung

Die IGFM ist im Vergleich zu anderen Menschenrechtsorganisationen wie amnesty international oder FIAN eine umstrittene Organisation, deren Neutralität und Verpflichtung gegenüber dem Menschenrechtsgedanken vielfach angezweifelt worden ist.

Dies begründet sich zum einen aus der Entstehungsgeschichte der Organisation, deren Gründer dem der Nazi-Kollaboration verdächtigen "Bundes Russischer Solidaristen" entstammten. Ihre Motivation wird als primär antikommunistisch beurteilt. Ihre Kritik trifft fast ausschließlich kommunistische Staaten und ignoriert Menschenrechtsverletzungen in anderen Teilen der Welt weitgehend. Damit vernachlässigt die Organisation den Grundsatz der Universalität und Unteilbarkeit, der dem Gedanken der Menschenrechte zugrundeliegt.

Zu den dokumentierten Vorwürfen gehören etwa die Befürwortungen der Todesstrafe durch das prominente IGFM-Mitglied Otto von Habsburg und Ehrenpräsident Dr. Ludwig Martin, der im übrigen den chilenischen Diktator Augusto Pinochet 1987 während einer Visite als "um sein Land besorgte[en] Pater familias" bezeichnete.

1990 wandte sich die Organisation ausdrücklich gegen die Freilassung Nelson Mandelas.

Der emeritierte Münchener Politologe Prof. Konrad Löw, seit 1990 Vorstandsmitglied der IGFM, tat sich seit den 70er Jahren als Unterstützer der koreanischen Mun-Sekte hervor. Weiterhin war er mehrfach Gastautor und Interviewpartner der neurechten Zeitung Junge Freiheit sowie des neurechten Theorieorgans Criticon. Ein Beitrag Löws für die die Schriftenreihe "Deutschland-Archiv" der Bundeszentrale für Politische Bildung vom Februar 2004 wurde aufgrund offen antisemitischer Ansichten zurückgezogen.

http://de.wikipedia.org/wiki/IGFM

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Mittwoch, 7. Februar 2007
Kleine politische Bildungsfrage
"Einsatz im Interesse Israels....Wo die Gründerväter der Bundesrepublik noch meinten, mit Geld Wiedergutmachung betreiben zu können, haben Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr die einmalige Gelegenheit, ihr Leben zu wagen, um in die Verantwortung für die deutsche Schuld einzutreten."


Wer schrieb das, wo und wann?

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Ein Aufruf
Zu dessen Weiterverbreitung man mich aufrief:


http://www.npd-verbot-jetzt.de/unterschreiben/

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Schwarzweißdenken remixed
Lustig finde ich ja, in einem dieser libertären Blogs zu lesen, der von den Volksmuddjaheddin dominierte NRI (Nationaler Widerstandsrat des Iran) könne wohl kaum als terroristisch bezeichnet werden. Das ist wirklich lustig, zumindest für jemanden, der die Geschichte dieses Widerstandsrats seit seinem Bestehen aus relativer Nähe verfolgen konnte.


Volksmuddjaheddin waren die Besetzer der Teheraner US-Botschaft 1979, die dann den Machtkampf im Iran damit bestritten, dass sie reihenweise Ayatollahs in die Luft jagten. Sie gehörten zu den ersten, die Autos als Bomben einsetzten. Im Kampf gegen das Mullah-Regime wurden sie von Saddam Hussein unterstützt, und tatsächlich kann ihre Ideologie als die persische Variante des Baathismus angesehen werden.

http://de.wikipedia.org/wiki/Nationaler_Widerstandsrat_Irans

Von "libertärer" Seite wird der Konflikt hingegen kindlich einfach gesehen:

Volksmuddjaheddin sind Freiheitskämpfer, Hisbollah Terroristen.

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Yuppie-Presse
Der klassische Autonome liest Wildcat, Materialien für einen neuen Antiimperialismus, interim und Schwarzer Faden. So lesenswert diese Zeitschriften sein mögen, zur Weltwahrnehmung und Realitätsabbildung reichen sie nicht aus. Kein Linker kommt damit aus, sich nur aus linken Medien zu informieren. Es wunderte mich dann aber doch, als ein sehr stark in die Antira-Szene eingebundener Mitstreiter meinte, er wolle mal verstärkt Yuppieblätter lesen, um mitzubekommen, was die Wirtschafts- und Lifestyle-Fraktion so denke. Ich fragte ihn, was denn für ihn Yuppieblätter wären, und er erwiderte, na ja, FAZ, Zeit, Focus, Stern, was die Schnösels halt so lesen. Als ich erwiderte, das wäre die ganz normale etablierte bürgerliche bis liberale Presselandschaft, und Yuppiezeitschriften wären eher so etwas wie Escuire, Forbes, GQ, Vantiy Fair deutsch und früher Wiener und Termpo, stand er vor dem Problem, diese Titel noch nie gehört zu haben. Kein Wunder, ist doch im Binnenhorizont der Szene die Junge Welt noch vielfach eine große, etablierte Zeitung, die in einem Atemzug mit dem SPIEGEL genannt wird ;-)

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Dienstag, 6. Februar 2007
Elemente der Gegenaufklärung, heute: Freunde des Zensuswahlrechts
Frei nach dem Motto "Leistung muss sich wieder lohnen" unternimmt ein Professor Vaubel Überlegungen zum Thema Steuergerechtigkeit, die in der Konsequenz auf ein Zensuswahlrecht hinauslaufen könnten, was die Nachdenkseiten sogleich erbittert aufspießen:

http://www.nachdenkseiten.de/?p=2080#more-2080


http://wirtschaftlichefreiheit.de/wordpress/?p=17

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Jetzt im Angebot: Körperverletzungen supergünstig!
Schon für 10 Euro voll einen in die Fresse, gebrochene Arme ohne Mehrwertsteuer!

So oder so ähnlich stelle ich mir das Ergebnis dieser Angebote auf Suchanfragen vor:

http://www.marketingman.de/news/Bizarrologie-Koerperverletzung-online-kaufen-32.html



Die spinnen, die Marketeers!

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Triaden-Morde in Sittensen?
Zu den 6 in einem Chinarestaurant in Sittensen regelrecht hingerichteten Chinesen fällt mir ein Erlebnis aus meiner Zeit beim NDR ein, aus dem Jahr 1993. Damals war ein spanischer Restaurantbesitzer in einer Tiefgarage erschossen worden, und zwar mit einem so großen Kaliber, dass es ihm den Kopf zerfetzt hatte und das Projektil sich so tief in den Beton bohrte, dass es nicht geborgen werden konnte. Bei einem Gespräch mit einem Informanten sagte dieser, in Hannover wären Schutzgeldbanden unterwegs, die sich aus früheren Mitarbeitern von Ceaucescus Securitate oder des bulgarischen Geheimdienstes rekrutierten. Diese würden praktisch alle ausländischen Restaurantbesitzer in Hannover erpressen. Ausgenommen seien nur bestimmte ethnische Gruppen: Die Sizilianer, die Kurden, die Palästinenser, die Japaner und die Chinesen, weil deren eigenen Gangs so drauf wären, dass die Schutzgeldbanden Angst vor ihnen hätten.

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Sonntag, 4. Februar 2007
Das Kind
Mal wieder meine 13jährige Nichte erlebt und genossen.In einem Gespräch mit meinem erwachsenen Neffen fiel das Wort RAF, da sagt sie"Das waren doch die mit der klammheimlichen Freude nach der Erschießung von Buback", und als sie ezählt, wie sie leben will, wenn sie groß ist, sagt sie, sie wolle einen Job, der sie richtig fordert, und dann einen Mann, dem sie sagt, wo es lang geht und der ihr den Haushalt führt. Als Opa einwendet, das könne im Scheidungsfall sehr problematisch werden wg. Alimente, sagt sie "Gut, nehme ich mir eine Lesbia, da muss ich keinen Unterhalt zahlen."

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Viva la armada montanara!
In der von mir abonnierten Zeitschrift "Mare" las ich gerade, dass Bolivien, ein Land, das keinen Meereszugang hat und im Durchschnitt 3000 Meter hoch liegt, eine Pazifikflotte unterhält. Bolivien erhebt Anspruch auf Teile der peruanischen und chilenischen Küste und hat daher eine Gebirgsmarine, die zwar auf dem Titicacasee übt, aber keine großen Schiffe besitzt und dem Anspruch nach eine Pazifikflotte ist. Immerhin veranstaltet sie höchst schneidige Paraden, die bei der patriotischen Bevölkerung sehr beliebt sind.

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Samstag, 3. Februar 2007
Voll proletarisch, woll.
"Was macht eigentlich der Dingenskirchen?" "Der hat jetz auselernt und kommt in Halle vierenfuffzich. Opa das mit die vielen Roboters hinkricht binnich ja skeptizissimo."

Herrlich, mal wieder solche Gespräche mitzubekommen, erinnern sie mich doch an die eigenen Wurzeln.

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Donnerstag, 1. Februar 2007
Pro-Israel-Demo wird zum Debakel
Da hatten zwei antideutsche Sektierergruppen zur bundesweiten Pro-Israel-Demo in Berlin aufgerufen und mit 5000 DemonstrantInnen gerechnet. Tatsächlich kamen 650. Ursächlich für die geringe Beteiligung war u.a. die Tatsache, dass jüdische Organisationen sich weigerten, sich vor den antideutschen Karren spannen zu lassen. Daher wird nun im antideutschen Lager harsch mit deren Funktionären abgerechnet.

http:
//calvelli.blogspot.com/2007/01/der-generalsekretr.html


Nun sagte Mao tse Tung, den ich an sich für einen durchgeknallten Diktator halte, einmal etwas, das gar nicht so falsch ist, nämlich: "Gegenüber den Volksmassen erscheinen linke Intellektuelle oft peinlich bis zur Lächerlichkeit", und wenn ich mir so die Geschichte westdeutscher Linksversprengter ansehe, in Kontakt mit "den Volksmassen" oder auch nur marginalisierten oder bedrohten sozialenGruppen zu kommen, so wird dies regelmäßig bestätigt. Von der Agitation des KBW vor den Werkstoren von Bosch bis hin zu den Schwierigkeiten von Haudruff-Antifas mit Ausländerbeiräten gibt es da einen langen Weg. Rühmliche Ausnahme bildete nur die Zusammenarbeit von autonomen Antirassismusgruppen mit Flüchtlings, die bis zu einer gegenseitigen Durchdringung der eigenen Lebenswelten führte, aber dies war eine organische Entwicklung mit jahrelangen Lernprozessen und nichts, was sich steuern ließe. Während nun von verschiedenen antideutschen Stimmen die israelitischen Kultusgemeinschaften und einzelne Vertreter des Zentralrats angegriffen werden, möchte ich einmal wiedergeben, was ich von jüdischen Bekannten dazu vernommen habe. Im Wesentlichen ist die Wahrnehmung dort dergestalt, dass Rassismus und Antisemitismus in der deutschen Gesellschaft insgesamt zunehmen. Deshalb wird zunehmend die Diskussion mit Vertretern des Islam gesucht, zudem in Anbetracht der Gewalt von Neonazis eine Interessengemeinschaft z.B mit Türken und Schwarzafrikanern gesehen. In Anbetracht dessen ist die Islamfeindlichkeit der Antideutchen etwas, das als suspekt angesehen wird, zudem werden sie als sehr sehr deutsch wahrgenommen. Man könnte auch sagen, die meisten Juden fühlen sich sehr unbehaglich an der Seite von Leuten, deren Muslimhass sich aus einer ähnlichen Quelle speist wie der bei Deutschen sonst vorkommende Judenhass, sie spüren auch, dass das Eine leicht ins Andere umschlagen kann.


Ich denke, die Antideutschen, sie wollen einfach die "Lufthoheit über das Zwanghafte".

Dieter Nuhr meinte, nur wer ganz fest glaubt und ohne Zweifel ist, kann sich in die Luft sprengen. Das kann man erweitern: nur wer ganz fest glaubt und ohne Zweifel ist, kann außer sich selbst die ganze Welt zu einer antisemitischen erklären ohne sich selbst für vollkommen bekloppt zu halten.


Kürzer gesagt:

Hier wird ganz deutlich, worum es geht: Der Jud´will die Verdammung sog. "linken Antisemitismus" einfach nicht mitmachen und wird dafür als Appeaser gehänselt. Der Jud´sieht außerdem eine partielle Interessenidentität mit dem Muselman, weil die rassistische Gewalt sich gegen beide gleichermaßen richtet, und das will der Antideutsche, der dem Jud´ genau deswegen suspekt ist, nicht einsehen. Der Antideutsche kritisiert den Jud´auch dafür, dass er sich als deutscher Jud´sieht und nicht als israelischer Kombattant. Ohne Belehrung des Deutschen, wie der Jud´sein Judsein zu leben hat geht es nimmer.

Und da sagt dann mancher Jud´:

Nie, nie, nie wieder Antideutsche!

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Rent a chaot
Also doch, endlich werden Axel Springers Unterstellungen aus den 1970ern wahr:


http://www.gmx.net/de/themen/beruf/bildung/studium/3523456,f=linkL4_2.html

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