Donnerstag, 11. Oktober 2018
Autoritäre AnarchistInnen
Seit ich der Pubertät entwachsen bin habe ich mit Linken unterschiedlichster Coleur, aber vor allem aus dem undogmatisch-libertären Spektrum zu tun. Die grauslichen Stalinisten sind im Lauf der Zeit ja ohnehin weitgehend verschwunden. Aber Ach! Die "undogmatische" Linke braucht kein ZK und keine repressiven Strukturen um autorepressiv zu sein. Libertär leben tun die wenigsten sondern meist machen sie sich mit ungeschriebenen aber mit geradezu klösterlicher Strenge eingehaltenen Regelwerken selber das Leben schwer. Die Allerallerwenigsten Anarchos/as sind anarchische Leute, noch nicht einmal Liberale des Herzens, sondern zumeist moralinsaure Gnitterköpfe. Von gesetzesfernen Freigeistern zumeist keine Spur.


Wobei die Annahmen die da und ebenso in der feministischen, antirassistischen oder queerlinken Welt im Schwung sind teilweise schon bizarr bzw. anachronistisch wirken, etwa, dass die Frau an sich von Männern mit der unberührten Natur gleichgesetzt würde (wohlgemerkt nicht zu Lebzeiten Siegmund Freuds sondern 2018) oder dass es reversiven Rassismus und reversiven Sexismus grundsätzlich nicht gäbe.



BTW solche Glaubenssätze ändern sich im Lauf der Jahre struktrurell, aber nicht grundsätzlich. So war es zu Zeit der Antiporno-Kampagne von 1988 mal so dass es Sadomasochismus bei heterosexuellen Frauen grundsätzlich nicht geben würde.

Schaue mensch sich nur mal auf "anarchistischen" Blogs um mit vorgegebenen Sprachregelungen die Zensur unerwünschter Meinungen oder Tonalitäten beinhalten und ebenso vorgegebenen Glaubenssätzen so erinnert das nicht vom Inhalt wohl aber von der Mentalität her eher an Evangelikale als an libertäre Freigeister.

So wird das nichts mit der anderen Gesellschaft.

... link (4 Kommentare)   ... comment


Mittwoch, 10. Oktober 2018
#unteilbar Großdemo in Berlin - weitergeleiteter Beitrag
Liebe Freundinnen und Freunde, liebe Unterstützende von #unteilbar,

Wir starten in den Endspurt: Nur noch 5 Tage bis zur #unteilbar-Großdemonstration! Und wir werden immer mehr! Sicher ist: Wir werden Zehntausende sein – in großer Vielfalt und klarer Entschiedenheit für eine offene und freie Gesellschaft. Für Solidarität statt Ausgrenzung! Jeden Tag kommen neue Unterstützer*innen hinzu, mittlerweile haben über 7.800 Organisationen und Einzelpersonen den Aufruf unterzeichnet. Neu dabei sind u.a. Jugend RETTET e.V., Sharon Otoo, der Bundesvorstand der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union in ver.di, Orla Wolf, Hajo Funke, das Berliner Ensemble und viele andere. Es wird groß! Gemeinsam werden wir am 13. Oktober die solidarische Gesellschaft sichtbar machen!

Heute wollen wir endlich auch Highlights aus dem Programm am 13.10. bekannt geben. Das komplette Programm wird am kommenden Mittwoch (10.10.) hier veröffentlicht.
Auftakt: 12 Uhr am Alexanderplatz
Wir versammeln uns am 13. Oktober um 12 Uhr zur Auftakt-Kundgebung am Alexanderplatz. Dort werden unter anderem David Begrich von Miteinander e.V., Lala Süsskind (Vorsitzende des Jüdischen Forums für Demokratie und gegen Antisemitismus e.V.), der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland Aiman Mazyek und Heiner Busch (Vorstandsmitglied beim Komitee für Grundrechte und Demokratie) sprechen. Ab 13 Uhr wird sich der Anfang des Demonstrationszuges in Bewegung setzen. Da wir Zehntausende erwarten, die aus mindestens 20 verschiedenen Städten und Regionen anreisen werden, wird die Auftaktkundgebung danach noch eine Weile fortgesetzt werden.

Die Vielfalt der #unteilbar-Demonstration
Unsere Demonstration wird vielfältig sein – mit vielen Lautsprecherwagen und noch mehr Themen! Um diese Vielfalt sicht- und spürbar werden zu lassen und die Unteilbarkeit der verschiedenen Kämpfe für eine solidarische Gesellschaft zu betonen, wollen wir möglichst vielen Aktivist*innen und Künstler*innen eine Bühne bieten. Der Demonstrationszug wird daher in mehr als 30 thematischen Blöcken mit Lautsprecherwagen organisiert.

Ganz vorne läuft der #unteilbar-Block, in dem sich verschiedene Organisationen aus dem Demo-Bündnis wiederfinden. Dahinter reihen sich antirassistische Initiativen, die Gewerkschaften, verschiedene NGOs, linke Gruppen, ein Zirkus-Block, queer-feministische Gruppen, Parteien und Bürgerrechts-Bündnisse. Am Ende des Zuges wird ein Wagen mit elektronischer Musik viel Platz zum Tanzen bieten. Hier findet ihr eine detaillierte Auflistung aller Wagen. Wenn ihr als Gruppe oder Organisation einen weiteren Demo-Block anmelden möchtet, schreibt eine Mail an demo@unteilbar.org.

Egal, ob ihr mit eurer Organisation oder mit der Familie, ob mit Freund*innen, ob mit Kolleg*innen oder allein kommt: Wir freuen uns auf eine ausdrucksstarke Demo!

Abschlusskundgebung an der Siegessäule
Ab voraussichtlich 15:30 Uhr wird am großen Stern (Siegessäule) die Abschlusskundgebung mit einem abwechslungsreichen und spannenden Bühnenprogramm mit Live-Musik beginnen. Sprechen wird unter anderem die Publizistin, Philosophin und Trägerin des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels Carolin Emcke, von der zuletzt „Gegen den Hass“ erschienen ist. Außerdem werden das geschäftsführende Vorstandsmitglied der IG Metall Hans-Jürgen Urban, die Datenschutzaktivistin Rena Tangens und Mitglieder der Mieter*inneninitiative Kotti & Co inhaltliche Beiträge beisteuern.

Das kulturelle Programm von #unteilbar wird ebenso vielfältig sein. Wir freuen uns sehr, dass der bekannte politische Liedermacher Konstantin Wecker, die Dancehall-Reggae-Band Mono & Nikitaman sowie die Klassik-Stars Isabell Faust und Christian Tetzlaff auf der #unteilbar-Bühne auftreten werden.

Das gesamte Programm unserer Demonstration werden wir am Mittwoch, den 10. Oktober auf einer Pressekonferenz und unserer Website bekannt geben. Neben unserer Pressesprecherin Anna Spangenberg werden daran der Schauspieler Benno Fürmann, die Migrationsforscherin Naika Foroutan und Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, teilnehmen. Die Ankündigung findet ihr auf der Seite der Bundespresskonferenz.
Und schon mal vormerken: Wir machen weiter!
Unsere Demonstration ist zunächst eine einmalige Sache. Für unsere Forderungen hingegen werden wir auch nach dem 13. Oktober entschlossen eintreten. Am 17. November wollen wir uns daher in Berlin treffen, um über weitere Perspektiven zu diskutieren. Merkt euch den Termin schon jetzt im Kalender vor!
Endspurt: #unteilbar-Demo in 5 Tagen!
Teilen – Mobilisieren – Spenden
Alles Wichtige rund um den 13. Oktober findet ihr auf den #unteilbar-Seiten bei:
Facebook (Facebook-Event), Twitter und Instagram.

Bitte nutzt die Hashtags
#unteilbar und #b1310!

... link (0 Kommentare)   ... comment


Dienstag, 9. Oktober 2018
Die Lastwagenfahrer im Iran setzen ihren Streik fort
Unbeachtet von den üblichen linken Themenkreisen in Doitschland eskalieren die Klassenkämpfe im Iran.

http://alischirasi.blogsport.de/2018/10/08/iran-die-lastwagenfahrer-streiken-weiter/

... link (0 Kommentare)   ... comment


Montag, 8. Oktober 2018
Ein Klassiker
Auf Ellis Island, jenem Nadelöhr in die Freiheit, wurde nach erfolgter und bestandener Gesundheitsprüfung der russische Emigrant gefragt: "Gehören Sie der kommunistischen Partei oder irgendeiner ihrer Unterorganisationen oder Gliederungen an oder stehen Sie damit in Verbindung?"


"Aber nein!" sagte Bakunin und lachte laut.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Und wieder einmal: Kein Platz für Rechte in Frankfurt - Aufruf zur Demo
Musikalische Großdemonstration
gegen Hass und rechte Hetze in Frankfurt:
„›Wehret den Anfängen‹
ist längst überholt!“
FRANKFURT · Das Bündnis #wirsindmehr Frankfurt aus über 25 Vereinen,
Initiativen, Gewerkschaften und Parteien ruft für den 13. Oktober
zu einer musikalischen Großdemonstration in der Mainmetropole auf.
Das Bündnis möchte damit ein deutliches Zeichen setzen und sich dem
Rechtsruck in Deutschland und Europa entschlossen entgegenstellen.
Erwartet werden Musiker verschiedener Musikrichtungen und Redebeiträge
von Bündnispartnern und Zeitzeugen des Naziregimes.
„Es ist Zeit für einen Aufschrei von uns allen, einen unüberhörbaren, lauten
Aufschrei, der bis in den letzten Winkel unseres Landes und der ganzen Welt
widerhallt. […] Der Satz ›Wehret den Anfängen‹, ist längst überholt! Wir sind
mittendrin.“1
Dies sagt Esther Bejarano, Überlebende des Konzentrationslagers
Auschwitz-
Birkenau. Sie erlebte, wie der Nationalismus immer offensichtlicher wurde,
die Judenfeindlichkeit zunahm, die NSDAP bei den Reichstagswahlen 1930
18,2 Prozent der Stimmen erhielt und damit die zweitstärkste Partei wurde.
Und sie erlebte, wie die NSDAP nur drei Jahre später die Macht im Land
übernahm.
„Die Parallelen zur heutigen politischen und gesellschaftlichen Situation sind
frappierend“, so Andreas Bender, Vorstandsmitglied des Frankfurter Vereines
Lautstark gegen Rechts Rhein-Main. „Im September erreichte die AfD in einer
repräsentativen Umfrage des ARD Deutschlandtrend erstmals 18 Prozent2
der Wählerstimmen. Und in drei Jahren steht wieder eine Bundestagswahl
an.“
Den Wandel in Gesellschaft und Politik erkenne man aber nicht nur an Prozentwerten,
fügt Shenja Kerepesi hinzu. Sie ist Vorstandsmitglied des Vereines
The Second Planet, der gemeinsam mit Lautstark gegen Rechts Rhein-Main
zum Bündnis #wirsindmehr Frankfurt aufruft. „Millionen Menschen flüchten
vor Krieg, Verfolgung, Gewalt, Folter und Hunger“, erklärt Kerepesi. „Doch
im Mittelmeer entsteht ein Massengrab, weil Europa die Grenzen dicht macht
und die Seenotrettung verbietet.“ Zudem würden Menschen immer öfter wegen
ihres Aussehens, ihrer Religion oder ihrer Herkunft durch die Straßen
gejagt. In Chemnitz sei ein jüdisches Restaurant vor den Augen der Polizei
von Nazis angegriffen worden. Hitlergrüße und Holocaustleugnungen blieben
viel zu häufig ohne Konsequenzen. „Die AfD marschiert gewaltbereit durch
die Straßen und sät Hass und Hetze. Rassismus, Antifeminismus, Sexismus,
Antisemitismus, antimuslimischer Rassismus und LGBT*IQ-Diskriminierung
breiten sich aus und Björn Höcke redet öffentlich in Rostock von »degenerierten
Altgewerkschaften, verlotterten Amtskirchen und versifften Antifa«. Sind
wir in 1930 angekommen?“, fragt Kerepesi.
Ein breites Bündnis
„Bis Dienstagabend hatten sich bereits 26 Gruppen dem Bündnis angeschlossen“,
freut sich Andreas Bender. „Darunter Gewerkschaften, Parteien, Vereine
und Initiativen.“3 Und täglich kämen neue Organisationen hinzu, die sich
der AfD und dem Rechtsruck insgesamt entgegenstellen wollen.
Die musikalische Demonstration
Geplant ist eine Demonstration quer durch Frankfurt am Main, beginnend um
13:30 Uhr am Baseler Platz. Diese wird begleitet von mehreren LKWs, die als
mobile Bühnen dienen. Von diesen aus sollen aber nicht nur Redebeiträge
gehalten werden. Während der Fahrt sollen dort auch DJs, Rapper und Bands
auftreten.
„Zum einen bieten wir politisch aktiven Menschen auf diese Weise die Möglichkeit,
Spaß und Solidarität miteinander zu verbinden sowie politisch weniger
aktiven Menschen eine ungezwungene Anlaufstelle zur Information. Zum
anderen zeigen wir der Welt, wie viel Spaß man haben kann, wenn man nicht
ausgrenzt, wenn man nicht diskriminiert und wenn man nicht hasst“, erläutert
Andreas Bender von Lautstark gegen Rechts Rhein Main.
Am Zielort der Demonstration, vor Frankfurts Rathaus „Römer“, soll eine Bühne
aufgebaut werden, auf der ebenfalls Redebeiträge gehalten und bis in den
späten Abend Musiker auftreten werden. Auch Zeitzeugen des Naziregimes
werden erwartet, die über die Parallelen zwischen den 1930er Jahren und
dem Hier und Jetzt berichten.
Treffpunkt
13. Oktober 2018, 13:30 Uhr
Baseler Platz, Frankfurt am Main

... link (0 Kommentare)   ... comment


Streifzüge des Bizarrologen, heute: Die Welt des goldenen Humors
Den angelsächsischen Humor liebe ich ja besonders. Was ihn auszeichnet ist seine Beiläufigkeit und Situationskomik, etwas völlig anderes als das deutsche Witzeerzählen. Das Prunkschiff Charles I., die Souvereign of the Seas wurde im Jahr 1637 mit 1637 Tonnen vermessen zu Wasser gelassen. Die Kojen britischer Schiffe hatten Matratzen mit Strohfüllung, die eben wegen dieser Füllung "Donkey´s Breakfast" genannt wurden. Bei schnoddriger Aussprache, die sailors waren ja auch zumeist Analphabeten, wurde daraus "Monkey´s Breakfast", weswegen die deutsche Übersetzung "Affenfrühstück" lautet. Herrlich!

Kennt eigentlich noch jemand die apokryphen Szenen aus dem "Leben des Brian", etwa die mit dem von Jesus geheilten Irren, der sich für eine Fledermaus hielt und während sich seine Eltern über die absurden Kosten der Heilung unterhalten fragt ober er sein Mittagessen auf dem Schrank einnehmen könne, schließlich seien seine Eltern Fledermäuse gewesen usw?

Oder die Schwul-Comix-Verarsche von Asterix mit Legionär Sahnesteifus, Zenturio Penis Erectus und Tribun Coitus Interruptus?

... link (3 Kommentare)   ... comment


Sonntag, 7. Oktober 2018
Las Cordilleras de los Andes oder wandern auf leuchtenden Pfaden
Ben war im zweitgrößten Gebirge der Welt unterwegs und sendet diese Bilder. Wird höchste Zeit, dass ich auch wieder top of the summit komme.





... link (3 Kommentare)   ... comment


Mittwoch, 3. Oktober 2018
Weibsvolk
Die Diskussionen in der feministischen Bloggosphäre verfolge ich seit Jahren mit Aufmerksamkeit und Interesse, oft aber auch mit einem gewissen Unbehagen. Wobei ich weniger mit feministischen Positionen an sich Schwierigkeiten habe als vielmehr mit der ahistorischen, von der politischen Ökonomie losgekoppelten, moralischen und weinerlichen Weltsicht die hier überwiegend gepflegt wird. Die Geschichte der Frauenbewegung wird kaum gekannt, die Tatsache dass Diskussionen um Belästigung und mögliche Gegenwehr weit hinter das zurückfallen was in den 1980er und 90er Jahren Stand der Debatte war wird einfach nicht gewusst. Dabei erscheinen Frauen vornehmlich als mehr oder weniger wehrlose Opfer sexualisierter Gewalt. Als Genossin Netbitch lang und breit thematisierte dass Gegenwehr möglich ist und es mal Frauen-schlagt-zurück-Kampagnen und Anti-Vergewaltiger-Patrouillen aus mit Eisenstangen bewaffneten Frauen in nächtlichen Parks gegeben hatte und eigentlich alle jüngeren feministischen Frauen Kampfsport betrieben wurde dies nicht als konstruktiver Debattenbeitrag gewertet sondern als Victimblaming.

https://netbitch1.twoday.net/stories/483768170/#496357719

https://twitter.com/der_welle/status/329160930069987329

https://distels.wordpress.com/2013/05/02/schnaps-zur-hand/



Verglichen mit den Frauen, die sich in den 1970ern im Stern mit „Wir haben abgetrieben“ outeten und sich damals noch zu einer Straftat bekannten, verglichen gar mit einer Ingrid Strobl die eine lange Beugehaft in Kauf nahm um einen Genossen nicht zu verraten wirken diese Frauen unselbstbewusst, weit entfernt von materiellen Realitäten und larmoyant. Ein Zusammenhang zwischen Frauenunterdrückung und Kapitalismus wird nicht mehr gezogen, noch nicht einmal so etwas wie „gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ ist ein Thema, und das Frauenbild dieser Feministinnen ist, abgesehen von der Auflösung von Geschlechterrollen in einer sehr weit getriebenen, aus meiner Sicht überzogenen Gendertheorie ist jedenfalls nicht das von souverän ihr Leben meisternden, emanzipierten Frauen. Eher das von Opfern die es zu beschützen gilt.

Nun hat es den Opferdiskurs immer schon gegeben, was hinsichtlich Vergewaltigung und sonstiger sexualisierter Gewalt gegen Frauen ja auch begründet ist. In linken Diskursen war Sexualität mal ein zentrales Thema unter dem Aspekt dass es zur linken Utopie gehört dass in der befreiten Gesellschaft nicht nur angstfreier sondern auch häufiger, variantenreicher und tabuloser gevögelt würde als in der bestehenden. Seit der Porno-Debatte der späten 1980er hat sich das ins Gegenteil verkehrt: Von Sexualität ist in linken Diskursen eigentlich nur noch dann die Rede wenn es um sexualisierte Gewalt oder Prostitution und Frauenhandel geht. Schon damals brachte das in der Zeitschrift „Ästhetik und Kommunikation“ Maria Wieden in ihrem großartigen Essay „Wider den linken Moralismus von Sexualität“ genial auf den Punkt:

„Nicht die sexpositive, lustvolle, erfahrungshungrige Frau prägt das feministische Frauenbild, sondern die Maria Immaculata. Schwänze tun Frauen was Böses.“

Na ja, und vergleiche ich meine eigenen früheren und heutigen Lebenswelten mit dem, was ich so vom Up-to-date-Feminismus mitbekommen habe klaffen da Welten auseinander. Dunnemals erzählte in meiner alten Basisgruppe die Veronika ( Namen geändert) sie könne an der nächsten Klausurtagung nicht teilnehmen, sie hätte da eine Abtreibung. Darauf fragte Karl: „Wann ist denn das freudige Ereignis?“ „Am Mittwoch“. „Dann nimm doch bis Sonntag teil, diskutier mit uns über Hartmann und Bourdieu, sauf und kiff und tanz mit uns und halte Dich von trüben Gedanken und unvermeidlich kommenden Ängsten fern.“ Was sie denn auch tat. Ein solcher Tonfall war für uns damals selbstverständlich.



Als kürzlich in meinem Fitnesscenter/Dojo/Sportclub eine von mir hochverehrte Frau


https://che2001.blogger.de/STORIES/2634656/
 
 
erzählte, dass sie Männer die mit leichteren Hanteln trainierten als "Mädels" nicht ernstnehmen könne, das seien keine Männer sondern Mäuschen, worauf eine Trainingspartnerin zu ihr sagte "Du bist ja auch voll das Tier."  bestätigte sich mir mal wieder dass die starken Frauen die ich kenne und schätze von der larmoyanten Art des Feminismus weit entfernt sind. Ich schätze kein Mann würde es wagen diese Frau sexuell zu belästigen weil man ihr ansieht dass sie ihn sofort niederschlagen würde, sie macht ja auch Kickboxen. Und dann versuchte ich mir die PC-Moralinfeministinnen oder wie Netbitch die nennt Jammerelsen daneben vorzustellen - was nicht ging. Ich glaube dass die von wirklicher individueller Emanzipation oftmals besonders weit entfernt sind, umso intensiver pflegen sie eine möglichst zwanghafte Ideologie.
 
 
Dann traf ich kürzlich auf einer Party eine Frau wieder gegenüber der ich mich im Zusammenhang mit einem Onenightstand vor Jahren einmal grenzüberschreitend verhalten hatte. In der PCMoralsphäre hätte das wahrscheinlich zu endlosen hochmoralisierten Debatten geführt. Nun, die Genossin sah das anders und freute sich ausgesprochen darüber mich wiederzusehen. Wir hatten ein sehr herzliches Gespräch.

Ein anderer Fall war eine Party auf der eine Frau mich nach einem Husten- oder Asthmamittel fragte und ich gab ihr Tabletten gegen Pollenallergie. Als sie die geschluckt hatte fragte sie ob das auch keine KO-Droge sei die sie willenlos machen sollte und ich erwiderte "Probiers aus, jetzt ist es eh zu spät!" Als die Party zu Ende war und ich nach Hause gehen wollte sagte sie "Ich bin jetzt willenlos!" und zerrte mich in ihren Schlafsack. Nachdem wir es eine Weile getrieben hatten sagte sie jetzt müsse Schluss sein sie müsste am nächsten Morgen noch mit dem Auto nach Hamburg was sie nicht könne wenn ich sie die ganze Nacht durchnudle, worauf ich erwiderte dann würde ich sie hinfahren und zurücktrampen, außerdem sei sie ja willenlos. Wir hatten dann noch viel Spaß miteinander.

In der Welt in der ich lebe wird heftig geflirtet, mit Komplimenten wie mit Anzüglichkeiten und dirty talking, auch in solch körperbetonten Umgebungen wie der Sauna – in der politisch korrekten Welt „da draußen“ hängt eine Sawsan Chebli einem Mann der sie mit „schöne Frau“ grüßt eine Anzeige wegen sexueller Belästigung an.
 
In meiner Welt tummeln sich überwiegend selbstbewusste sexpositive Frauen die sich ganz bestimmt nicht als Opfer sehen und nicht immer aber überwiegend als Feministinnen definieren. Aber mit dem Schuld-und-Buße-Denken und den Sprachumerziehungsdiskursen der feministischen Öffentlichkeit hat das keinerlei Berührungspunkte.

... link (12 Kommentare)   ... comment


Montag, 1. Oktober 2018
Mutmaßliche Rechtsterroristen in Chemnitz festgenommen
Angriff bei den jüngsten Ausschreitungen war offensichtlich ein Probelauf:


https://web.de/magazine/politik/chemnitz-mutmassliche-rechtsterroristen-festgenommen-33189912

... link (2 Kommentare)   ... comment


Freitag, 28. September 2018
Zum heutigen Tag des Flüchtlings:#Nicht meine Lager
Weitergeleiteter Aufruf von Pro Asyl:


Zum heutigen Tag des Flüchtlings starten wir
die Kampagne »Nicht meine Lager«.
JETZT MITMACHEN!

Liebe Freundinnen und Freunde,

AnkERzentren, Kontrollierte Zentren, Ausschiffungsplattformen – bei der Abwehr von Geflüchteten kennt die gegenwärtige europäische Politik vor allem eine Antwort: Isolation in Lagern.

Wer auf dem Mittelmeer in die Hände der libyschen Küstenwache gerät, dem droht die Verschleppung in eines der berüchtigten libyschen Gefangenenlager.

Wer den griechischen EU-„Hotspot“ Moria auf Lesbos erreicht, sitzt dort unter menschenunwürdigen Bedingungen fest.

Wem die Flucht bis nach Deutschland gelingt, dem drohen bis zu zwei Jahre Isolation in einem AnkERzentrum.

Dieser Entrechtung von Schutzsuchenden und der Entmenschlichung unserer Gesellschaft treten wir entschieden entgegen – das sind nicht unsere Lager!


https://www.nichtmeinelager.de/

... link (0 Kommentare)   ... comment


Donnerstag, 27. September 2018
Die Zahl der Todesopfer rechter Gewalt in Deutschland ist doppelt so hoch wie offiziell angegeben
Sagt zumindest der Tagesspiegel:

https://www.tagesspiegel.de/politik/interaktive-karte-todesopfer-rechter-gewalt-in-deutschland-seit-der-wiedervereinigung/23117414.html

... link (4 Kommentare)   ... comment


52 % des Einkommens für die Miete
Das ist Realität in München. Ich gebe wenn es hoch kommt gerade mal 15% dafür aus.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Sonntag, 23. September 2018
Gute Besserung
wünsche ich der Bergkameradin die gestern aus der Marienwand gestürzt ist.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Dienstag, 18. September 2018
Biji Kurdistan Azad, Biji Anarchia!
https://www.youtube.com/watch?v=-Juv6livzCY

... link (4 Kommentare)   ... comment


Sonntag, 16. September 2018
Ein paar traditionals
https://www.youtube.com/watch?v=55QLmZ0xwDs


https://www.youtube.com/watch?v=dzW4F9LKYhU


https://www.youtube.com/watch?v=VS8GIqjPVHM

... link (0 Kommentare)   ... comment


Samstag, 15. September 2018
10 Jahre Lehman-Pleite und Subprime-Krise
Das spüre ich noch fast in den Knochen, verlor ich doch deswegen meinen alten Job und wurde gezwungen mich selbst neu zu erfinden.

Haben Kapitalisten, Banken und Anleger aus den damaligen Ereignissen irgendetwas gelernt? Außer der Tatsache dass im Derivathandel einige Jahre Zurückhaltung geübt wurde und es für Selbstständige die keine Produktionsmittel besitzen extrem schwierig geworden ist einen Kredit zu bekommen - es trifft hier die Falschen - nicht viel. Und in den USA wird aktuell sogar alles unternommen, um die wenigen gezogenen Konsequenzen wieder rückgängig zu machen.


BTW damals hatte man, unter anderem in der Bloggospähre otrakelt, dies sei jetzt bereits das Ende des Kapitalismus, wie wir ihn bisher kennen. Ich hatte meinerseits beim Ausbrechen der damit zusammenhängenden Griechenlandkrise, die sich damals in blutigen Straßenschlachten manifestierte postuliert dass diese nur Oberflächenphänomen einer sich abzeichnenden Krise Europas sei und dass militante Aufstände in der Art der Anti-IWF-Riots und Brotpreisrevolten zunehmen würden. Ich wurde dafür verlacht, angefeindet und der autonomen Auftsndsromantik bezichtigt.

... link (3 Kommentare)   ... comment


Freitag, 14. September 2018
KLAR UND DEUTLICH: DER EXTREMEN RECHTEN ENTGEGEN TRETEN!
FÜR EINE OFFENE UND PLURALE GESELLSCHAFT.

Für den kommenden Sonntag, den 16. September 2018, rufen erneut rechtsextreme Gruppierungen zu Aufmärschen in Köthen (Anhalt) auf. In den letzten Tagen war dort wie auch in Chemnitz zu sehen, wie sich die extreme Rechte in der Bundesrepublik weiter gemeinsam aufstellt und ihre Angriffe koordiniert. Mit der AfD hat sie ihre Vertretung in den Parlamenten, auf der Straße marschiert die Partei gemeinsam mit Neonazis, Hooligans, verschwörungsideologisch geprägten Rechten und bürgerlichen Rassistinnen und Rassisten. Reden von einem angeblichen “Rassenkrieg”, davon dass Linke und Journalistinnen und Journalisten “brennen” werden, und die unzähligen Bezüge zum Nationalsozialismus – auch ganz offen mit der Parole “Nationaler Sozialismus jetzt!” – waren in Köthen zu hören. Dass sich an den Aufmärschen auch Bürgerinnen und Bürger beteiligt haben, die sich selbst nicht der rechtsextremen Szene zugehörig fühlen, macht die Aufmärsche nicht weniger gefährlich, im Gegenteil. Dass Teile der bürgerlichen Gesellschaft vor Ort Hand in Hand mit Faschistinnen und Faschisten auf die Straße gehen, verleiht diesen Macht, Einfluss und Rückhalt für ihre Gewalt. Dabei ging es der extremen Rechten noch nie und auch in Köthen nicht um die Trauer über einen jung zu Tode gekommenen Menschen. Sie benutzt einen Todesfall, um Teile der Bevölkerung pauschal als angebliche Tätergruppe anzugreifen, gegen sie zu hetzen und damit ihre rassistischen Ziele zu verfolgen.

Für den Sonntag rufen nun Pegida (Dresden), die rechte “Kandel ist überall”-Gruppe, “Zukunft Heimat” (Cottbus), die extrem rechte Kampagnenplattform “Einprozent” und das rechte “Compact”-Magazin zusammen zu einem Aufmarsch in Köthen auf, vielfach geteilt und unterstützt durch die AfD. Daneben sind auch Thügida (Thüringen) und weitere neonazistische Gruppierungen und Hooligans zu erwarten. Wo bisher noch taktische Abgrenzungen innerhalb des Rechtsextremismus behauptet wurden, werden diese aufgegeben. In einer gesellschaftlichen und politischen Situation, in der die extreme Rechte erheblichen Einfluss auf das öffentliche Gespräch, die Berichterstattung und die Parlamente gewonnen hat, verstärkt sie, zunehmend vernetzt, ihren Kampf um Deutungshoheit und Macht in der Bundesrepublik und darüber hinaus.

Als Bündnisse und Gruppen gegen Rechts rufen wir dazu auf, die rechtsextreme Dynamik in Köthen ernst zu nehmen und Zivilcourage zu zeigen. Jede weitere Verharmlosung der Ereignisse eröffnet der extremen Rechten weitere Spielräume, jede weitere Relativierung verhindert zu verstehen, was sich hier gesellschaftlich und politisch entwickelt. Wir rufen dazu auf, gemeinsam zu streiten gegen die extreme Rechte, gegen Faschismus, Rassismus und Antisemitismus! Wir rufen dazu auf, unmissverständlich, entschlossen und gewaltfrei der extremen Rechten entgegenzutreten, für eine offene, plurale Gesellschaft in der die Würde und die Rechte jeder und jedes Einzelnen zählen!


Halle gegen Rechts – Bündnis für Zivilcourage
Aktionsnetzwerk Leipzig nimmt Platz
#blockMD Magdeburg
Bündnis Dessau Nazifrei
Bündnis “Querfurt für Weltoffenheit”

... link (0 Kommentare)   ... comment