https://che2001.blogger.de/stories/2703627/
so hatte das einen gegen das herrschende Gesellschaftssystem gerichteten denunziatorischen Zug - dass nämlich der ganz normale Kapitalismus zumindest in seinen schlimmsten imperialistischen Dimensionen eher graduell sich von den Verbrechen der Nazis unterscheidet und genau die gleichen Verbrechen jederzeit erneut hervorzubringen in der Lage ist. Das richtet sich natürlich auch und gerade gegen jenes antideutsche Gedankengut das davon ausgeht dass es auch einen aufgeklärten positiv zu sehenden Kapitalismus gäbe und die NS-Verbrechen eben in jeder Hinsicht eindeutig und ausschließlich deutsch seien. Dem steht meine Erfahrung mit Iranern entgegen, die mir gegenüber mal meinten: "Schon wenn Du Schuhe trägst oder Dich anziehst beteiligst Du Dich an der Ausbeutung der Dritten Welt. Wer sich nicht gegen das System auflehnt, oder nicht wenigstens Kritik äußert macht sich mitschuldig."
Und in der Tat, das System KZ lebt in anderer Form weiter und wir profitieren täglich davon.
https://www.zeit.de/2012/13/Indien-Textilfabrik-Arbeitsbedingungen/seite-3
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Nun ja, ich fuhr dann weg und sah wie der Transporter davondonnerte, unsere Anliegerstraße als Abkürzung benutzend. Immerhin, die Nachbarschaft hält zusammen.
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mit der ich ein wenig schmuste und erlebte ansonsten bizarres. Ich trainierte auf dem Berglaufband und sah das Geschehen im Durchgangsbereich. Da kam eine Frau in Straßenkleidung und mit Rucksack und ging zur Damenumkleide und kam dann noch einmal in voller Straßenkleidung zurück, ging zum Eingang und wieder zurück zur Umkleide. Das ganze wiederholte sich fünfmal. Nach einer Weile erschien sie dann umgezogen im Trainingsdress um sich einer Gruppe von Leuten anzuschließen die in ein Gespräch vertieft waren. Sie beteiligte sich an der Unterhaltung etwa eine Stunde lang, um sich dann wieder umzuziehen und zu gehen. Was für eine Sportart ist das denn?
Nicht schlecht auch die Dame, die nach dem Training ein Smartphone von fast Tablet-Dimensionen mit in die Sauna nahm.
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Und das alles war für sie so selbstverständlich dass es für sie quasi keine andere Realität gab.
Ich erzählte wie anders das in meiner Welt ist, dass da offene Zweierbeziehungen mit erlaubten Seitensprüngen für beide PartnerInnen wenn nicht normal so doch ein mehr/weniger allgemein angestrebtes Ziel seien und dass ich Frauen mit einem aktiven Partnerwerbeverhalten und bunterem Sexualleben achten, mitunter bewundern und nicht als Schlampen ansehen würde, der Begriff existiere in meinem Vokabular nicht. Und dass eine meiner Schwestern als die so in ihren Zwanzigern war Vielmännerei betrieb, zeitweise einmal pro Woche mit einem neuen Typen im Bett lag und darauf stolz war, mich sogar geradezu moralisierend dafür kritisierte dass ich nichts vergleichbares tat, wir waren ja beide für die sexuelle Revolution.
Damit konnten die Junx nichts anfangen, sie weigerten sich mir das alles zu glauben und hielten das für gelogen, so etwas könne es ja gar nicht geben.
BTW und mir stellt sich die Frage ob hessische oder ostwestfälische Kleinstädte in Hinsicht auf sexuelle Freiheit und Selbstbestimmung doch deutlich anatolischer sind als Bremen, Braunschweig, Hannover, Düsseldorf, Göttingen, Kassel.
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https://www.taz.de/Archiv-Suche/%215544518&s=NSU&SuchRahmen=Print/
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Heute ist hingegen alles anders. Schnell zur Sache zu kommen scheint überhaupt nicht angesagt zu sein, in einem Fall fand ein Treffen nach ungefähr 50 Whatsapps statt. In der Zeit der Kontaktanzeigen auf Papier konnten Kennenlernbriefe mehrere Seiten lang sein, entsprechend lang schreibe ich auch im Portal - und ernte dann Reaktionen wie "Das lese ich doch nicht alles durch" oder "danke für den Copy-und-Paste-Text", im zweiten Fall wurde also nicht geglaubt dass ich einen derartig langen Text selbst geschrieben hätte. Wenn ich schreibe dass für mich das Portal kein eigenständiges Flirtforum ist sondern nur ein Stück Software dass der Kontaktanbahnung dient und ich möglichst bald ein Treffen im real life wünsche ist das meistens ein Grund zum Kontaktabbruch.
Strange things.
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GFK etwa heißt für Pädagogen Gewaltfreie Konfliktbewältigung, für Politikwissenschaftler und Historiker Genfer Flüchtlingskonferenz und für Ingenieure Glasfaserkonstruktion.
Malle ist für die meisten deutschen Touristen Mallorca, Tauchtouristen meinen damit hingegen eine Inselgruppe im Indischen Ozean.
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https://www.deutschlandfunk.de/100-jahre-kieler-matrosenaufstand-eine-lektion-in-demokratie.1773.de.html?dram:article_id=432047
https://www.youtube.com/watch?v=wd_IDrV9EBI
https://che2001.blogger.de/stories/1313061/#1315111
https://che2001.blogger.de/stories/1022991/#2656990
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1. November 2018
Über Bekannte hörten wir, dass Flüchtlinge in Schwelm in einem „Flüchtlingsheim“ leiden und ihre Situation nicht mehr ertragen. Also besuchte eine erste Delegation die Freunde, um sich selbst ein Bild vor Ort zu machen.
In einer ehemaligen Schule in Schwelm sind seit Januar 2016 vornehmlich alleinstehende Männer von der Stadt Schwelm. Sie kommen unter anderem aus Afghanistan, Eriteria, Guinea, Iran und Nigeria. Neben den Flüchtlingen dient die mittlerweile zur Gemeinschaftsunterkunft umfunktionierte Schule auch als Übernachtungsstätte für obdachlose Menschen. Anfangs waren etwa 120 Flüchtlinge in dem Heim untergebracht. Mittlerweile leben dort zwischen 30 und 40 Flüchtlinge und fünf Obdachlose.
In das Heim kommt man über den Hintereingang. Dieser ist verschlossen. Klingelt man, öffnet die Security die Tür. Die Security wird von der Firma Matrix gestellt. Sie behält den Personalausweis und man erhält stattdessen einen Besucherausweis. Nicht nur die Besucher müssen klingeln, sondern auch die Bewohner. Kein einziger Bewohner hat einen Hauseingangsschlüssel. Die Gemeinschaftsdusche ist neben dem Gebäude auf dem Hof. Wenn ein Bewohner die Dusche benutzen will, muss er also das Gebäude verlassen, etwa 25 Schritte zur Dusche laufen und wenn er zurück kommt, muss er wieder klingeln, damit er reinkommt. Ist das anwesende Personal gerade auf Toilette oder im Keller oder anderweitig beschäftigt, steht man z.B. im Winter draußen und friert. In den Räumen darf nicht geraucht werden. Geht man zum Rauchen rein, muss man wieder klingeln, dass die Tür aufgemacht wird. Hier kommt das erste Mal der Verdacht auf, dass die Stadt hier unnötige Jobs beschafft, die absolut verschwenderisch sind. Es sei anzumerken, dass die Securities 24 Stunden, sieben Tage die Woche vor Ort sind. Auf jeder Schicht sind zwei Angestellte. Laut einem Freund, habe die Stadt behauptet, dass die Securities zum Schutz der Flüchtlinge vor Ort seien. Sie sollen die Sicherheit gewährleisten. Letztendlich sind sie aber nicht für das Öffnen der Tür zuständig, sondern überwachen auch die Anwesenheit der Flüchtlinge. Ist ein Flüchtling z.B. zwei Nächte nicht im Heim, weil er Bekannte oder Freunde besucht, werden ihm die Sozialleistungen gekürzt.
Die ehemaligen Schulklassen sind mit Trennwänden in kleine etwa 9 Quadratmeter kleine Bereiche aufgeteilt. In diesen gibt es jeweils ein Hochbett für zwei Personen und einen Schrank für diese. In einer Schulklasse sind Platz für etwa 12 bis 16 Personen. Obwohl die Zahl der Bewohner seit 2016 um das vierfache reduziert worden ist, müssen die Menschen trotzdem auf diesem beengten Platz zusammen wohnen, weil die anderen Zimmer einfach verschlossen sind. Die belegten Zimmer sind aber permanent auf. Die Bewohner leben dort auf engstem Raum zusammen und müssen nicht nur Rücksicht aufeinander nehmen, sondern auch versuchen, ihren Alltag gemeinsam zu organisieren. Mit Verweis auf den Brandschutz dürfen im Zimmer keine elektrischen Geräte an die Steckdosen angeschlossen werden. Die Securities laufen durch die Zimmer und kontrollieren die Einhaltung der Regeln. Privatsphäre gibt es in diesem Heim nicht. Die Türen zu den ehemaligen Schulklassen sind permanent offen.
Würden die Menschen dort nur kurzfristig bleiben, weil übergangsweise keine anderen Räume zur Verfügung stünden, könnte jemand auf die Idee kommen, dass dies noch erträglich wäre. Manche sind dort seit der Eröffnung als „Flüchtlingsunterkunft“, also schon fast drei Jahre, manch andrer etwa zwei Jahre. Einige der Flüchtlinge sind im Beruf und arbeiten oder befinden sich in einer Ausbildung. Die in Lohnarbeit befindlichen Flüchtlinge müssen der Stadt 300 Euro im Monat als Miete für die mit einer zweiten Person geteilten 9 Quadratmeter mit Plastik oder einer Decke abgetrennten Bereich zahlen. Die einzige Etagentoilette und die Gemeinschaftsküche sind natürlich in der Miete inbegriffen. 40 Euro pro Person werden abgezogen für Strom.
Mittlerweile gibt es auch einen Gemeinschaftsraum. Eine zweite Toilette ist geschlossen, weil es laut dem Betreiber angeblich nicht funktionsfähig ist. Im Gemeinschaftsraum ist dafür eine Steckdosenleiste zum Laden von Handys installiert worden. Im selben Raum ist auf Nachfrage der Flüchtlinge mittlerweile ein Fernseher aufgestellt. Die Fernbedienung für den Fernseher wird bei den Securities aufbewahrt. Will jemand Fernsehen schauen, muss er in das Büro der Securityfirma am Eingang und dort und darum bitten, dass der Fernseher eingeschaltet wird. Soll das Programm gewechselt oder die Lautstärke geändert werden, muss man wieder zum anwesenden Securitypersonal.
Der Waschraum ist im Keller und verschlossen. Den Schlüssel für den Waschraum wird beim Security verwahrt. Will jemand Wäsche waschen, muss er die Securities bitten, den Raum aufzuschließen. Dann wird die Wäsche in die Waschmaschine gegeben. Die Securities machen nicht nur den Flüchtlingen die Tür zum Waschraum auf, sondern beraten sie auch, wie die Wäsche zu waschen sei. Einer der Flüchtlinge erzählte, dass er seine dreckige Arbeitskleidung in die eine Waschmaschine und die andere Wäsche in die zweite Maschine geben wollte, die Securities aber darauf bestanden, dass er die Wäsche zusammenwaschen sollte.
Die in Ausbildung befindlichen Personen müssen morgens früh das Haus verlassen. Also müssen sie früh morgens draußen duschen, wieder rein und dann ab zur Arbeitsstelle. Abends zurückgekommen, schaffen es sie es manchmal nicht die Wäsche vor 22:00Uhr zu waschen, weil es entweder besetzt oder weil sie auch essen müssen, nach einer körperlich anstrengenden Arbeit. Vor allem das Lernen sei besonders schwierig in den engen Räumen. Der Rhythmus jedes Bewohners ist anders. Manch einer kommt erst spät von der Arbeit, während der andere früh schlafen will, weil er um 5 oder 5:30 Uhr aufstehen muss. Ein junger Mann sagte, ich habe hier keine Ruhe, um zu lernen. Deshalb sei er in der Schule vor allem in Deutsch sehr schlecht. Ein anderer behauptet, wie soll man hier Deutsch lernen, wenn man niemanden hier empfangen kann. Ein junger Freund erzählt, dass Freundinnen oder Freunde nie wieder kommen, wenn sie sehen, wie er dort lebt. Er sagte: „Alle die uns hier sehen, denken wir seien Wilde!“
Ein junger Flüchtling, der das Privileg hatte, einen „Integrationskurs“ zu besuchen. Hat die Schule abgebrochen, weil er abends sich nicht konzentrieren und lernen konnte. Als das Jobcenter ihn danach befragte, warum er nicht mehr zur Schule ginge, schilderte er die Situation. Als die Mitarbeiter des Jobcenters erfuhren, dass er den Raum mit vielen anderen Personen teilt, wunderten sie sich, warum das Jobcenter 300 Euro an die Stadt als Miete überweist und besuchten den jungen Flüchtling, weil sie dies nicht glaubten. Danach stellten Sie die Zahlung der Miete ein.
Die jungen Menschen sagten, sie werden hier nicht nur krank, weil sie im Winter zum Duschen in die Kälte rausmüssen, sondern seelisch werden sie alle langsam krank. Die fehlenden sozialen Kontakte, weil keiner sie vor Ort besuchen möchte, sind besonders schmerzhaft. Das enge Zusammengepferchtsein und die fehlende Perspektive nagen ständig an der Hoffnung auf eine bessere Zukunft.
Erniedrigt fühlen sie sich zudem durch die Mitarbeiter des Sozialamts in Schwelm. Wenn sie fragen, ob sie in eine private Wohnung dürfen, wird ihnen gesagt, dass sie einen Nachweis, z.B. einen Attest, bringen müssen, dass sie seelische oder psychische Beschwerden haben. „Müssen wir den verrückt sein, um in eine Wohnung zu dürfen?“ sagte einer der Freunde. Ein anderer sagte: „Du wirst hier selbst verrückt, weil du hier entmündigt wirst. Keinen Hauseingangsschlüssel, keine Fernbedienung für Fernseher, kein Schlüssel für den Waschraum, keine Privatsphäre, keine Ruhe!“
Für das Asylverfahren von drei Flüchtlingen war es besonders einschneidend, weil sie die Briefe vom Bundesamt nicht erhalten haben. Sie können weder sagen, ob die Securities diese nicht gegeben haben oder ob es an die falsche Stelle im Heim abgelegt worden ist. Weil sie die Briefe nicht erhalten haben, konnten die Freunde nicht rechtzeitig Rechtsanwälte einschalten und Einspruch einlegen. Vielleicht ist das die Lösung für die Ankerzentren, dachte sich die Delegation. Einem die Möglichkeit nehmen, seinen Recht in Anspruch zu nehmen und dann behaupten, dass sie ihr Recht nicht wahrgenommen hätten.
Die Delegation versprach am Ende des Besuchs, die Informationen anderen Flüchtlingscommunities und der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. Weitere Treffen werden stattfinden, um die Isolation mitten im Schwelm Einhalt zu gebieten.
Wuppertal, 1. Novemember 2018
Araz Ardehali
im Namend des Wuppertaler Büros
der KARAWANE für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen
Kontakt:
KARAWANE für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen
Marienstraße 52, 42105 Wuppertal
Telefon: 0049 (0) 202 27 27 95 34
E-Mail: wuppkarawane {ät] yahoo.de
Internet: http://thecaravan.org
Bankverbindung:
Förderverein Karawane e.V.
Kontonummer: 4030780800
Bankleitzahl: 43060967
IBAN: DE28 4306 0967 4030 7808 00
BIC: GENO DE M1 GLS
GLS Gemeinschaftsbank eG
_______________________
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Rest in peace!
https://www.youtube.com/watch?v=nWdemgmv584
https://www.youtube.com/watch?v=UQMht2Xbvi0
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http://www.cafecritique.priv.at/heim.html
Weder sind Heim und Aly marxistisch-leninistisch geprägt (sie stehen in einer Tradition die der Nörgler "marxologisch" nennen würde, von zentraler Bedeutung ist hier Detlef Hartmanns Text "Warum Marx kein Marxist war und kein Leninist geworden wäre" aus seiner programmatischen Schrift "Leben als Sabotage"), noch geht es in ihrer Analyse nicht um Rassismus - der Rassismus wird nur selber als treibende Kraft für den entwickelten Kapitalismus betrachtet der selber im Sinne einer Verwertungslogik seine Funktion erfüllt. In diesem Sinne ist das KZ die extremste Form der kapitalistischen Fabrik mit der Verwertung der menschlichen Arbeitskraft buchstäblich bis auf die Knochen.
Knut Mellenthin hingegen reflektierte im AK seinerzeit schon weitaus treffender, stellt den Ansatz allerdings etwas verkürzt dar.
http://www.holocaust-chronologie.de/artikel/oekonomie-und-politik-der-endloesung.html
Grundsätzlich beginnt die Analyse der NS-Vernichtungspolitik wie Heim und Aly sie betrieben hatten (Aly fiel später dahinter zurück) mit der Analyse des Sozialdarwinismus, der Eugenik und der "Euthanasie". Die Shoah und die Ermordung der Sinti und Roma sind hierbei eine Fortsetzung der vorherigen "klinischen Hinrichtung der Unbrauchbaren", im Mittelpunkt stand eine negative Bevölkerungspolitik verbunden mit der beabsichtigten Züchtung einer neuen "Herrenrasse". Dem lagen irrige, heute biologisch widerlegte Vorstellungen von "Menschenrassen" zugrunde, das war zum damaligen Zeitpunkt aber noch anerkannte Wissenschaft, ein wissenschaftlicher Rassismus, der von der Züchtung einer idealen Menschheit und der Ausrottung von als "Ballastexistenzen" angesehenen Angehörigen sozialer und ethnischer Minderheiten träumte - und damit in der Praxis dann ja auch ziemlich weit gelangte. Die Brisanz liegt hierbei darin, dass, wie Karl Heinz Roth festgestellt hatte, dieses Verbrechen sich eben nicht isoliert nur für die NS-Herrschaft nachweisen lässt. Die Behandlung ganzer Bevöllkerungen nach der Triage, d.h. der ursprünglich aus der Militärmedizin abgeleiteten Ungleichbehandlung von frontfähig zu Machenden Verletzten, solchen die Behinderungen davontragen werden und solchen die man nur noch sterben lässt fand nicht nur im Vernichtungskrieg der Nazis statt sondern prägte später die Entwicklungspolitik von IWF und Weltbank und die Kriegführung im Irak-Iran- und im Jugoslawischen Bürgerkrieg wie in den jüngsten Bürgerkriegen in Ruanda und Kongo. Bei all diesen Ereignissen spielt die Schöpferische Zerstörung zur Ankurbelung neuer Wertschöpfungsprozesse und die Vernichtung der überflüssigen Esser eine Rolle. Man hat Heim und Aly mal vorgeworfen damit die NS-Verbrechen zu verharmlosen, doch eigentlich ist das Gegenteil der Fall: Es wird festgestellt dass der Imperialismus der Nachkriegszeit ebenso wie die Modernisierungsdiktaturen der "Dritten Welt" im Grunde dem NS-Regime an Brutalität nicht nachstehen, sondern sich Völkermord als Teil eines weltökonomischen Modernisierungsmodells seit dem NS etabliert hat. Die Nazis waren gewissermaßen die Avantgarde, die mit ihrem Vernichtungskrieg die Grundlagen künftiger Bevölkerungspolitik im Weltmaßstab geschaffen hatten.
In den 1980ern, so zwischen Tübinger Internationalismustagen und dem gemeinsamen IWF- und Weltbankgipfel in Westberlin war die Kenntnis dieses Zusammenhangs mal linker Standard.
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https://che2001.blogger.de/stories/2700589/
https://che2001.blogger.de/STORIES/2634656/
Langlauf Alpin, d.h. wir liefen nicht Ski sondern trainierten die Bewegungsabläufe fürs Skibergsteigen auf einem Trainingsgerät, so eine Art Stepper, der vertikal abläuft. Dass sie nicht nur eine Augenweide ist sondern auch im Buch der coolen Leute steht bekam ich einmal mehr mit. Das Gerät hat 10 Schwierigkeitsgrade, ich hatte für mich 6 eingestellt. Latürnich trainierte sie auf 10 und plauderte munter bei einem Level, das bei mir Puls 160 bedeutet hätte so, als ob das gar keine Anstrengung sei. Übrigens begrüßt sie männliche Bekannte üblicherweise mit "Schnucki" oder "Süßer".Wow!
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Sollte ich an meiner Bürotür ein Schild mit "Theorie" anbringen?
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rund 50 Aktivist*innen vor dem Neuen Rathaus in Göttingen. Sie
protestierten gegen die rechtswidrige und überfallartige Verhaftung
einer Geflüchteten Person vor 2 Tagen, die nach Pakistan abgeschoben
werden soll. Die Abschiebegegner*innen versperrten symbolisch den
Eingang zum Rathaus mit Absperrband, verteilten Flugis und machten in
Redebeiträge auf die Schikanen, die Repression und den Rassismus
aufmerksam, denen Geflüchtete auf der Ausländerbehörde alltäglich
ausgesetzt sind.
Unten findet ihr unsere aktualisierte Presseerklärung zur Verhaftung und
Freilassung von Ali:
Erst schikaniert, dann eingesperrt!
Am Dienstag Morgen wurde Ali I. festgenommen. Nach einem Termin bei der
Ausländerbehörde wurde er auf dem Platz vor dem Neuen Rathaus in
Göttingen von drei Polizist*innen in Zivil abgefangen. Er sei zur
Ingewahrsamnahme ausgeschrieben um seine Abschiebung durchzuführen. Die
drei Beamt*innen schleppten ihn zu einem bereitstehenden Transporter,
führten eine Leibesvisitation durch und legten ihm Handschellen
an.Weitere Beamt*innen wurden zur Absicherung der Festnahme
hinzugezogen. Ali wurde gegen seinen Willen und unter offenkundiger
Angst in den Transporter gesetzt. Da noch überhaupt kein Haftbefehl
vorlag fuhren sie Ali zum Haftrichter. Es konnte aber keine Vorstellung
stattfinden, da es an einer Übersetzung mangelte. Daraufhin wurde Ali
auf die Polizeiwache in Northeim gebracht, wo er bis zum Gerichtstermin
grundlos im Gefängnis ausharren musste. Gestern stellte der Haftrichter
die Unrechtmäßigkeit der Ingewahrsamnahme Alis fest, was uns sehr freut.
Voller Wut sind wir aber über die weiteren Repressionen mit denen Ali
durch Auflagen des Haftrichters überzogen wird. Die Auflagen zwingen Ali
dazu Montags, Mittwochs und Freitags bei der Ausländerbehörde vorstellig
zu werden und die Nächte in der Massenunterkunft Siekhöhe zu verbringen.
Weiter ist die Gefahr der Abschiebung noch nicht gebannt und setzt Ali
weiter massivem psychischen Druck aus.
Damit war Alis rechtswidrige Festnahme und Haft nur der vorläufige
Höhepunkt der staatlich organisierten Repression gegen ihn. Aus Pakistan
geflohen, seine Fluchtgründe vom BAMF für nicht ausreichend befunden,
wurde seine Abschiebung vor anderthalb Jahren anberaumt. Da der
Ausländerbehörde in Göttingen aber die nötigen Papiere zur Überstellung
fehlten musste er alle 2 bis 3 Tage in der Ausländerbehörde vorstellig
werden. Die Ausländerbehörde in Göttingen pflegt damit eine Praxis, die
an Boshaftigkeit kaum zu überbieten ist.
Es ist nicht das erste Mal, dass Geflüchtete direkt bei Terminen in der
Göttinger Ausländerbehörde festgenommen wurden, um sie abzuschieben. Wir
wollen an einen Fall von 2016 erinnern, in dem die rechtswidrige
Abschiebung einer Person im letzten Moment gestoppt werden konnte. Auch
hier wartete die Polizei im Rathaus auf ihn, um ihn festzunehmen. In der
öffentlichen Auseinandersetzung, die folgte, behauptete die
Ausländerbehörde, sie werde ab sofort niemanden direkt aus dem Rathaus
abschieben:
„Die Behörde selbst räumte inzwischen ein, die Abschiebung sei nicht
rechtmäßig gewesen. Es werde künftig bei Terminen in der
Ausländerbehörde keine Festnahmen zur Abschiebung mehr geben.“
(siehe taz vom 9.9.2016, oder http://www.taz.de/!5338143/)
Wir sind nicht überrascht, dass die Ausländerbehörde sich nicht an ihre
eigenen Regeln hält – aber wütend macht uns das trotzdem.
Ali ist nicht der Einzige, der mit dieser Repression von Seiten der
Ausländerbehörde leben muss. Es gibt weitere Menschen wie Ali, die
ebenfalls alle 2 bis 3 Tage bei der Ausländerbehörde erscheinen müssen.
An sie wurde nun mit der Festnahme Alis das Signal gesendet, dass sie
mit jedem Besuch der Behörde, auf den sie angewiesen sind, in eine Falle
laufen könnten. Dieses Signal versetzt viele in Angst und ist in seiner
berechnenden Art besonders menschenverachtend. Damit zeigt die Stadt
Göttingen erneut, was sie unter „Willkommenskultur“ und „Integration“
versteht und legt ein lebloses und nicht zur Empathie fähiges Getriebe
der Bürokratie frei. Ein Getriebe in dem alle nur ihren Job machen und
es nicht mehr um Menschen, sondern nur noch um Verwaltungsvorgänge
geht.
Wir fordern ein Bleiberecht und gleiche Rechte für alle.
Wir fordern einen sofortigen Abschiebestopp. Auch nach Pakistan.
Bündnis gegen Abschiebung Göttingen
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https://bersarin.wordpress.com/2017/12/11/mitten-unter-uns-arabischer-antisemitismus/#comment-12919
https://bersarin.wordpress.com/2017/12/11/mitten-unter-uns-arabischer-antisemitismus/#comment-12958
Was in IQ-Tests erfasst wird ist nicht Intelligenz an sich, sondern sind sehr bestimmte Anwendungen von Intelligenz. Den verschiedenen Testarten entsprechend gibt es dann auch verschiedene Intelligenzquotienten: Manche Tests erfassen hauptsächliche mathematische Fähigkeiten, Orientierungsvermögen und logisches Denken, andere auch sprachliche, wenige soziale Fähigkeiten. So kann ein und derselbe Mensch bei zwei verschiedenen IQ-Tests völlig verschieden abschneiden. Bei mir selbst ist die Varianzbreite enorm groß: Irgendwann hatte ich in einem Test mal, ich meine, mit 140 abgeschnitten, in einem anderen Test mit unter 89. Spaßeshalber habe ich jetzt wieder an zwei IQ-Tests teilgenommen und kam bei einem zu dem Ergebnis „im Varianzbereich 96 – 112“ und bei dem anderen auf 67. Demzufolge bin ich also bei einem Testergebnis hochbegabt (wobei ich auch den Begriff der Hochbegabung ablehne, da er ähnlich wie der IQ von angeborenen Begabungen und der Erblichkeit von Intelligenz ausgeht was ich schlicht ablehne und was in rassistisch – sozialdarwinistischen Denktraditionen steht), bei einem anderen von eher unterdurchschnittlicher Intelligenz, beim nächsten absoluter Durchschnitt und beim letzten schwachsinnig. Es liegt mir fern mir eitel selbst etwas auf meine Intelligenz einzubilden, aber es ist nun mal so dass alle die mich kennen mich für überdurchschnittlich intelligent halten, ich mein Studium mit einem Prädikatsmagister beendet hatte, dann mit magna cum laude promoviert habe und seither immer in Berufen gearbeitet habe und arbeite die überdurchschnittliche Intelligenz zur Voraussetzungen hatten: Als PR-Referent, als Marketingmanager, als Pressesprecher, als Lehrer, als Dozent in der Erwachsenenbildung, als Reporter, als Finanzberater. Dass die Gesamtaussage die mit dem IQ 67 verbunden ist zutrifft erscheint da sehr unwahrscheinlich, die unterschiedlichen Ergebnisse sagen eher etwas über die Messmethoden aus.
So wie ein Persönlichkeitsinventar trotz seines Namens nicht die Persönlichkeitsstruktur eines Menschen abbildet sondern nur ein Indikator für die Wahrscheinlichkeit bestimmter psychischer Erkrankungen darstellt so umfasst ein Intelligenzquotient nur bestimmte Anwendungsintelligenzen in bestimmten Umgebungen. Eigenschaften wie die Fähigkeit zu strategischem Denken, Empathie, Fantasie, Sozialkompetenz, Kreativität, Musikalität, Langzeitgedächtnis, die Fähigkeit schnell Fremdsprachen zu erlernen oder komplexes Abstraktionsvermögen werden hier überhaupt nicht erfasst, es könnte also sein dass ein Mozart oder Baudelaire als wenig intelligent eingestuft würde. Hinzu kommt die Fragwürdigkeit von multiple-choice-testings. Während meiner Studienzeit erfolgt die Prüfung wissenschaftlicher Kompetenz durch Klausuren in denen komplexe Fragestellungen zu erörtern waren, Referate und schriftliche Hausarbeiten von in der Regel mehr als 30 Seiten Umfang – niemand wäre auf die Idee gekommen, Qualifikationen in einem Falsch-Richtig-Fragebogen zu testen. Was unter Intelligenz zu verstehen ist ist auch sehr umgebungsabhängig, hängt schließlich damit zusammen, wie die eigenen Fähigkeiten zur Bewältigung des eigenen Lebens einsetzbar sind. Die üblichen IQ-Tests heben auf die Lebensverhältnisse in modernen Industriregesellschaften ab. Das Setting für ganz andere Umgebungen wäre also auf diese zuzuschneiden, etwa für den Bergregenwald am Ruwenzori oder Irjan Jaja in Papua Neuguinea auf Faktoren wie Fährtenlesen, Gerüche deuten und Tierstimmen interpretieren, und da könnte ein New Yorker Börsenmanager mit 30 eingestuft werden.
Erschwerend hinzu kommt dass sich je nach Kenntnis des Settings und der Bewertungskriterien das Bestehen eines IQ-Tests erlernen und trainieren lässt. Das Zusammenrechnen unterschiedlicher Teilbereichsintelligenzen zu einem Gesamtfaktor G in der Faktorenanalyse ist manipulierbar je nachdem welche Faktoren man hinzufügt oder wegfallen lässt- So bleibt letztendlich von einem quantifizierbaren Konzept von Intelligenz nichts übrig.
https://scholar.google.de/scholar?q=Debatte+um+Erblichkeit+von+Intelligenz&hl=de&as_sdt=0&as_vis=1&oi=scholart
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