Montag, 12. Oktober 2020
Ein bisschen Schutz? Der Kontakt mit Erkältungsviren könnte auch der Immunabwehr gegen SARS-CoV-2 auf die Sprünge helfen
Damian McNamara


SARS-CoV-2 teilt ein wichtiges Merkmal mit einigen Viren, die normale Erkältungen verursachen. Und die strukturelle Ähnlichkeit legt nahe, dass Menschen – je nach ihrer Erkältungsanamnese – möglicherweise eine gewisse Immunität gegen SARS-CoV-2-Infektionen haben. Darauf deuten neue Erkenntnisse hin.

Eine Infektion mit SARS-CoV-2 steigert auch die Produktion von Gedächtnis-B-Zellen, lang überdauernden Bestandteilen des Immunschutzes. Obwohl Antikörper gegen SARS-CoV-2 im Laufe der Zeit tendenziell abnehmen, bleiben diese Gedächtnis-B-Zellen erhalten und könnten bei einer erneuten Infektion eine schnelle Abwehr aufbauen, berichten Wissenschaftler, die eine Studie gemacht haben, die kürzlich online in mBio, der Zeitschrift der American Society for Microbiology, publiziert worden ist [1].

„Wir diskutieren in unserer Studie die Evidenz, dass Gedächtnis-B-Zellen, die durch eine Infektion des Menschen mit Erkältungs-Coronaviren erzeugt wurden, mit SARS-CoV-2 kreuzreaktiv sind und als Reaktion auf eine SARS-CoV-2-Infektion Antikörper produzieren“, berichtet Senior-Co-Autor Prof. Dr. Mark Sangster gegenüber Medscape.

„Der bedeutendste Aspekt ist dabei, dass diese Gedächtnis-B-Zellen die konservierte S2-Region des SARS-CoV-2-Spike-Proteins erkennen und Anti-S2-Antikörper produzieren“, sagte der Forscher am David H. Smith-Zentrum für Impfbiologie und Immunologie der Universität des Rochester Medical Center, Rochester, New York.

Wie viel Immunschutz diese Anti-S2-Antikörper aber tatsächlich gegen COVID-19 verleihen, ist unbekannt.

Nach Ähnlichkeiten suchen
Von den 4 mit Erkältungen verbundenen endemischen Virusstämmen handelt es sich bei 2 um Beta-Coronaviren. Da SARS-CoV-2 zur selben Familie von Viren gehört, suchten die Forscher zunächst nach gemeinsamen Schlüssel-Strukturproteinen. Frühere Studien ergaben jedoch keine Hinweise auf eine wesentliche Kreuzreaktivität.

In jüngster Zeit berichteten jedoch mehrere Forscher, dass sie bei Menschen ohne COVID-19 eine relevante B- und T-Zell-Immunität gefunden haben, die einen gewissen zukünftigen Schutz gegen SARS-CoV-2 bieten könnte.


Aufbauend auf diesen Erkenntnissen verglichen Sangster, Senior Co-Autor Dr. David J. Topham und ihre Kollegen 26 nicht hospitalisierte, genesende COVID-19-Patienten mit einer Gruppe von 20 Mitarbeitern des Gesundheitswesens ohne COVID-19-Diagnose im Strong Memorial Hospital in Rochester. Eine andere Kohorte von 21 gesunden Erwachsenen war vor der Pandemie untersucht worden.

Eine Verbindung zu den verbreiteten Erkältungsviren ergab sich dadurch, dass „Immunglobulin G oder IgG, das auf S2 reagiert, bei nicht exponierten Probanden weit verbreitet war und wahrscheinlich auf die Exposition gegenüber menschlichen Coronaviren zurückzuführen ist“, schreiben die Forscher.

Diese Entdeckung könnte helfen, das breite Spektrum der COVID-19-Schwere zu erklären, sagte Sangster. „Die klarste und wichtigste Botschaft aus unserer Arbeit ist, dass eine SARS-CoV-2-Infektion Gedächtnis-B-Zellpopulationen erzeugt und/oder erweitert, die SARS-CoV-2-Proteine erkennen.“

Die klarste und wichtigste Botschaft aus unserer Arbeit ist, dass eine SARS-CoV-2-Infektion Gedächtnis-B-Zellpopulationen erzeugt und/oder erweitert, die SARS-CoV-2-Proteine erkennen. Prof. Dr. Mark Sangster
Gedächtnis-B-Zellen vermitteln bekanntlich die sekundäre Antikörper-Antwort, die durch die schnelle Produktion großer Mengen hochaffiner antiviraler Antikörper gekennzeichnet ist, wie Sangster erläutert. „Es ist auch bekannt, dass Gedächtnis-B-Zell-Populationen über viele Jahre, vielleicht Jahrzehnte erhalten bleiben.“

„Unsere Ergebnisse zeigen, dass Menschen, selbst wenn die SARS-CoV-2-reaktiven Antikörperspiegel nach der Infektion abnehmen, immer noch Gedächtnis-B-Zellpopulationen behalten, die bei einer erneuten Infektion schnell hochwirksame Anti-SARS-CoV-2-Antikörper produzieren“, sagte Sangster.

Unsere Ergebnisse zeigen, dass Menschen, selbst wenn die SARS-CoV-2-reaktiven Antikörperspiegel nach der Infektion abnehmen, immer noch Gedächtnis-B-Zellpopulationen behalten. Prof. Dr. Mark Sangster
Obwohl die Gedächtnis-B-Zellen eine erneute Infektion nicht verhindern, könnten sie „die Schwere einer zweiten Infektion erheblich verringern, vorausgesetzt, SARS-CoV-2 verändert sich nicht im Antigen-Profil wie das Influenzavirus“.

Interessant waren auch die Ergebnisse im Hinblick darauf, was die Forscher unter den Probanden ohne SARS-CoV-2-Infektion nicht fanden. Zum Beispiel hatte keine der nicht infizierten Personen Immunglobulin G, das für SARS-CoV-2 spezifisch war.


„Die laufenden Forschungen in unserem Labor zielen darauf ab, kreuzreaktive Gedächtnis-B-Zellen, die durch Erkältungs-Coronaviren erzeugt werden, genauer zu charakterisieren“, sagte Co-Autor Topham gegenüber Medscape.

Die Forscher wollen das Ausmaß des Schutzes bewerten, den die Gedächtnis-B-Zellen bieten könnten, einschließlich der Frage, ob die früheren Spiegel dem späteren Schweregrad von COVID-19 entsprechen, sagte Topham, der ebenfalls beim Smith Center für Impfstoffbiologie und Immunologie am Rochester Medical Center arbeitet.

„Wir planen auch, die Erzeugung von Gedächtnis-B-Zellen durch die COVID-19-Impfstoffe zu messen, die derzeit entwickelt und getestet werden“, sagte er. „Die Erzeugung neutralisierender Antikörper ist nicht der einzige Weg, über den Impfstoffe Schutz bieten können.“

Prospektive Studien erforderlich
Die Aussagen aus der aktuellen Studie sind aufgrund deren retrospektiven Designs limitiert. Dr. Andreas Thiel sagte gegenüber Medscape auf die Bitte, zu der Studie Stellung zu nehmen: „Um klare Antworten zu erhalten, sind umfangreiche prospektive Studien erforderlich. Wir haben dies auch in unserem Artikel diskutiert“, so Thiel. Er ist Hauptautor einer Studie in Nature vom 29. Juli 2020, in der SARS-CoV-2-reaktive T-Zellen zwischen Menschen mit COVID-19 und gesunden Spendern verglichen worden waren.

Um klare Antworten zu erhalten, sind umfangreiche prospektive Studien erforderlich. Dr. Andreas Thiel
„Wie es sich wirklich darstellt, werden wir erst in einiger Zeit sehen“, fügte Thiel hinzu, der an der Charité in Berlin und dem Berlin-Brandenburgischen Zentrum für Regenerative Therapien in Deutschland arbeitet. „Es könnte allerdings gut sein, dass es sogar länger dauert, solche Studien zu machen und solide Ergebnisse zu erzielen, wie einen sicheren und effizienten Impfstoff zu entwickeln.“

Der Artikel wurde von Sonja Böhm aus www.medscape.com übersetzt und adaptiert.

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COVID-19: Studiendaten zu Remdesivir und Hydroxychloroquin im NEJM – eines ist top, das andere floppt
Dr. Susanne Heinzl


Im New England Journal of Medicine sind online die finalen Ergebnisse der ACTT-1-Studie zu Remdesivir [1] und der RECOVERY-Studie zu Hydroxychloroquin [2] in der Behandlung von Patienten mit COVID-19 publiziert worden.

Remdesivir: Schnellere Genesung, geringere Sterblichkeit
Bei Remdesivir bestätigen die Daten dessen Wirksamkeit: Es verkürzte bei hospitalisierten Patienten mit COVID-19 und Infektionen der tiefen Atemwege im Vergleich zu Placebo die Zeit bis zur Genesung signifikant um 5 Tage. Eine klinische Besserung an Tag 15 war mit Remdesivir wahrscheinlicher als mit Placebo. Die Sterblichkeit an Tag 29 war mit 11,4% unter Remdesivir niedriger als mit 15,2% unter Placebo.

Schwere unerwünschte Wirkungen traten bei 24,6% der Patienten unter Remdesivir und bei 31,6% unter Placebo auf.

Hydroxychloroquin: Malariamittel bringt keinen Benefit
Ganz anders dagegen die Ergebnisse der RECOVERY-Studie, deren Hydroxychloroquin-Arm wegen fehlender Wirksamkeit vorzeitig abgebrochen worden war. Innerhalb von 28 Tagen waren 27% der Patienten unter Hydroxychloroquin und 25% in der Standardtherapie-Gruppe gestorben. Das Risiko für eine künstliche Beatmung oder Tod war unter Hydroxychloroquin mit 30,7% versus 26,9% höher.

ACCT-1-Studie mit Remdesivir
In die vom National Institute of Allergy and Infectious Diseases (NIAID) der USA durchgeführte, doppelblinde, placebo-kontrollierte Phase-3-Studie ACCT-1-Studie mit Remdesivir sind zwischen 21. Februar 2020 und 19. April 2020 in 60 Zentren weltweit 1.062 hospitalisierte Patienten mit mittelschwerem bis schwerem COVID-19-Verlauf eingeschlossen worden.


Zusätzlich zur Standardbehandlung erhielten 541 Patienten Remdesivir und 521 Placebo. Remdesivir wurde intravenös appliziert, an Tag 1 mit einer Loading Dose von 200 mg, von Tag 2 bis Tag 10 mit einer Erhaltungsdosis von 100 mg/Tag. Die Patienten wurden bis zum Tag 29 nachverfolgt.

Primärer Endpunkt war die Zeit bis zur Genesung, die nach verschiedenen Kategorien definiert worden war. Wichtiger sekundärer Endpunkt war der klinische Status an Tag 15. Bei einer geplanten Zwischenanalyse am 27. April 2020 waren bereits alle vorgesehenen Patienten in die Studie eingeschlossen, das Follow-Up war aber noch nicht in allen Fällen beendet. Die damaligen Ergebnisse waren am 22. Mai im NEJM publiziert worden.

Raschere Genesung mit Remdesivir
Die nun vorliegenden finalen Ergebnisse sind mit den vorläufigen Daten konsistent. Eine 10-tägige Behandlung mit Remdesivir verkürzte im Vergleich zu Placebo bei hospitalisierten Patienten mit mittelschwerem bis schwerem COVID-19-Verlauf die Zeit zur Genesung von 15 auf 10 Tage im Median (Rate Ratio für Recovery 1,29, p < 0,001). Bei schwerer Erkrankung betrug die Zeit bis zur Genesung unter Remdesivir im Median 11 Tage, mit Placebo 18 Tage.

Remdesivir besserte die klinische Symptomatik an Tag 15 stärker als Placebo. Die Sterblichkeit an Tag 15 betrug 6,7% mit Remdesivir und 11,9% mit Placebo (Hazard-Ratio 0,55), an Tag 29 betrug die Sterblichkeitsquote 11,4% mit Remdesivir und 15,2% mit Placebo (Hazard-Ratio 0,73.

Patienten in der Remdesivir-Gruppe waren kürzer im Krankenhaus als Patienten der Placebo-Gruppe: 12 versus 17 Tage. 5% der Remdesivir- und 3% der Placebo-Gruppe mussten erneut hospitalisiert werden.

Bei Patienten, die zu Studienbeginn Sauerstoff benötigten, war unter Remdesivir die Sauerstoffversorgung mit 13 Tagen kürzer als unter Placebo mit 21 Tagen. Nach Studienbeginn benötigten weniger Patienten (36%) unter Remdesivir neu Sauerstoff als unter Placebo (44%).

Remdesivir wirkte besser, wenn es früher im Verlauf der Erkrankung eingesetzt wurde.

Schwere unerwünschte Wirkungen traten bei 24,6% der Patienten in der Remdesivir- und bei 31,6% in der Placebo-Gruppe auf.

Die Autoren weisen in der Diskussion auf die zahlreichen Herausforderungen hin, die im Verlauf der Studie aufgetreten waren, denn sie wurde in einer Zeit mit zahlreichen Pandemie-bedingten Einschränkungen durchgeführt. „Allerdings waren die Forschungsteams motiviert, kreative Lösungen zu finden, um diese Herausforderungen zu meistern.“

Darüber hinaus betonen sie, dass Virustatika allein nicht ausreichend seien, um alle Patienten erfolgreich zu behandeln. Daher werde Remdesivir derzeit in der ACTT-2-Studie in Kombination mit dem JAK-Hemmer Baricitinib und in der ACTT-3-Studie in Kombination mit Interferon-beta1a untersucht.

Die RECOVERY-Studie mit Hydroxychloroquin
In der RECOVERY-Studie, einer britischen offenen Untersucher-initiierten Plattform-Studie, die unter der Aufsicht der Universität Oxford stattfindet, werden bekanntlich verschiedene Therapien für die Behandlung hospitalisierter COVID-19-Patienten in 176 Kliniken in Großbritannien untersucht.

Im Hydroxychloroquin-Arm der Studie erhielten 1.561 Patienten Hydroxychloroquin, 3.155 Standardtherapie. Die Initialdosis betrug 800 mg Hydroxychloroquin-Sulfat (4 Tabletten à 200 mg) zu Studienbeginn und nach 6 Stunden, nach 12 Stunden nahmen die Patienten 400 mg und wiederholten die Einnahme alle 12 Stunden über bis zu 9 Tage oder bis zur Entlassung.

Primärer Endpunkt war die Sterblichkeit an Tag 28. Dieser Endpunkt trat bei 27,0% in der Hydroxychloroquin-Gruppe und bei 25,0% in der Vergleichs-Gruppe auf (Rate Ratio 1,09, p = 0,15).

Patienten der Hydroxychloroquin-Gruppe waren im Median 16 Tage hospitalisiert, Patienten der Vergleichs-Gruppe 13 Tage. Für die Hydroxychloroquin-Patienten war die Wahrscheinlichkeit geringer, nach 28 Tagen die Klinik lebend verlassen zu können (59,6% versus 62,9%).

Patienten, die zu Studienbeginn nicht künstlich beatmet wurden, mussten bei Behandlung mit Hydroxychloroquin häufiger beatmet werden als bei Behandlung mit Standardtherapie (30,7% versus 26,9%).

Kardiale Todesfälle waren unter Hydroxychloroquin geringfügig (0,4 Prozentpunkte) häufiger. Schwere kardiale Arrhythmien traten jedoch unter Hydroxychloroquin-Behandlung nicht vermehrt auf.

„Diese Ergebnisse zeigen, dass Hydroxychloroquin keine wirksame Behandlung für hospitalisierte Patienten mit COVID-19 ist. Sie befassen sich jedoch nicht mit dem Einsatz zur Prophylaxe oder bei Patienten mit nicht so schwerer COVID-19, die im niedergelassenen Bereich behandelt werden“, geben die Autoren zu bedenken.

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Eilmeldung - breaking news
Erstmals mehr Virusexperten als Viren.

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Corona-Faktencheck und Allgemeines zu Verschwörungstheorien
https://www.gmx.net/magazine/news/coronavirus/gesammelte-faktenchecks-coronavirus-covid-19-34535386


https://www.gmx.net/magazine/politik/30-jahre-schaeuble-attentat-verschwoerungstheorien-gefaehrlich-35159968

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Sonntag, 11. Oktober 2020
Fitness Today
Heute wieder unterschiedlichste Katas gelaufen, Karate, Taekwondo, Muay Thai, Capoera, und für die Strapazen mit dem üblichen Hochgefühl belohnt worden. Und Corona-mäßig die bange Frage: Bleibt der Dojo den Herbst und Winter über offen? Können wir das Training wie geplant fortsetzen, inklusive der neuen Levels?


Heute war auch die Geburtstagsfeier einer Nichte von mir, und meine große Schwester ist der Meinung, dass das vorerst unsere letzte Familienfeier war, Weihnachten würde wohl nicht stattfinden. Ich teile diesen Pessimismus einstweilen nicht. Wobei, Drosdens Vorstellungen von Weihnachtsfeier wären für mich kaum realisierbar: Eine Woche Quarantäne für alle Teilnehmenden vor der Feier. Ich bin Außendienstler mit täglichen Kundenkontakten. Ohne 5 - 15 Kundengespräche die Woche kann ich meinen Job vergessen.

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Freitag, 9. Oktober 2020
Betriebsversicherung für ein Domina-Studio
Ist bei mir tatsächlich angefragt worden.

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Donnerstag, 8. Oktober 2020
Aktualisierte Empfehlungen mehrerer Fachgesellschaften: Therapie von HIV-Patienten in Corona-Zeiten
Dr. Stefanie Reinberger



Mehrere europäische Fachgesellschaften, darunter die Deutsche AIDS-Gesellschaft und die europäische HIV-Gesellschaft, haben eine aktualisierte gemeinsame Stellungnahme zur Situation von HIV-Positiven und COVID-19 herausgegeben [1]. Die wichtigsten Punkte:

Kein erhöhtes Risiko für HIV-positive Patienten unter ART
Bereits zu einem recht frühen Zeitpunkt der Covid-19-Pandemie gingen die europäischen Fachgesellschaften davon aus, dass Menschen mit HIV, die unter einer effektiven antiretroviralen Therapie (ART) stehen, kein erhöhtes Risiko für eine Infektion mit SARS-CoV2 beziehungsweise für einen schweren Verlauf von COVID-19 haben. Kohortendaten aus China, Deutschland, Italien, Spanien und den USA bestätigen diese Einschätzung. Eine unbehandelte HIV-Infektion und eine CD4-Zellzahl unter 200/µl gelten als Risikofaktor – derzeit aber ohne klare Evidenz.

Komorbiditäten, die einen schweren Verlauf begünstigen, müssen behandelt werden
HIV-Patienten haben mittlerweile eine hohe Lebenserwartung. In Europa ist mehr als die Hälfte aller HIV-Positiven älter als 50 Jahre. In dieser Gruppe treten – wie auch bei Personen ohne HIV-Infektion – Vorerkrankungen häufiger auf, die einen schweren Verlauf begünstigen. Dazu gehören u.a. Herz-Kreislauf-Erkrankungen und chronische Lungenerkrankungen. Als weitere Risikofaktoren gelten das männliche Geschlecht, Bluthochdruck, Adipositas oder Diabetes. Grunderkrankungen müssen umgehend behandelt werden. Außerdem empfehlen Fachgesellschaften für Menschen mit HIV, auf Zigaretten zu verzichten und sich gegen Pneumokokken beziehungsweise Influenza impfen zu lassen.

Wirken HIV-Medikamente gegen SARS-CoV-2?
Zu Beginn der SARS-CoV-2-Pandemie gab es Berichte, die hoffen ließen, dass bestimmte HIV-Medikamente auch gegen das neuartige Coronavirus wirksam sein könnten. Dies hat sich für HIV-Proteasehemmer nicht bestätigt. Abschließende Ergebnisse zu Studien mit Maravidoc, Leronlimab, Tenofovir beziehungsweise Tenofovir/Emtricitabin zusammen mit niedrig dosiertem Hydroxychloroquin stehen noch aus. Derzeit wird jedoch davon abgeraten, eine laufende ART wegen COVID-19 umzustellen.

Auch während der Pandemie HIV-Patienten gezielt versorgen
Im Zusammenhang mit der Covid-19 Pandemie kommt es sowohl global als auch im europäischen Raum zu Einschränkungen bei der Versorgung von HIV-Patienten. Deutschland ist davon bislang aber nicht betroffen.

Dieser Artikel ist im Original erschienen auf Univadis.de.

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Studie zur COVID-19-Politik: Nur eine Minderheit ist skeptisch-ablehnend – vor allem AfD-Anhänger
Dr. Thomas Kron


Eine Studie an der Universität Konstanz mit 3.200 Befragten zeigt: Das Vertrauen in unser Gesundheitssystem und unsere Regierung während der Corona-Krise hängt vor allem von der parteipolitischen Einstellung ab. Das geht aus einer Studie des Berliner Think-Tanks „Das Progressive Zentrum“ und des Exzellenzclusters „The Politics of Inequality“ der Universität Konstanz hervor. Autor ist Prof. Dr. Marius R. Busemeyer [1].

Kein Riss in der Gesellschaft
Die Parteinähe sei bei Einschätzungen der Bürger entscheidend, so Busemeyer: Wer der Alternative für Deutschland (AfD) nahestehe, misstraue dem Gesundheitssystem und der Informationspolitik der Bundesregierung weitaus häufiger als Menschen mit anderer parteipolitischer Ausrichtung. Geschlecht, Einkommen, Alter und Bildungsstand der Befragten spielten ebenfalls eine – wenn auch geringere – Rolle.

Die Studie widerlege damit die These, dass es in der Frage des Vertrauens in staatliche Institutionen einen Riss quer durch die Gesellschaft gebe, so der Forscher. Stattdessen liefere sie Hinweise für eine Polarisierung zwischen einer misstrauisch-unzufriedenen Minderheit und dem mehrheitlichen Rest der Bevölkerung.

Die meisten Bürger vertrauen der Regierung
Die Ergebnisse der repräsentativen Befragung zeigen, dass die Bevölkerung die Leistungsfähigkeit des deutschen Gesundheitssystem als hoch einschätzt; 2 von 3 Befragten geben an, dass sie ein „sehr hohes“ oder „hohes“ Vertrauen in das Gesundheitssystem haben, im Fall einer eigenen Erkrankung am Coronavirus die notwendige Versorgung zu bekommen.

Zustimmungswerte unterscheiden sich allerdings stark zwischen den Anhängern verschiedener Parteien. Während diejenigen, die Bündnis 90/Die Grünen unterstützen, zu 80,4 Prozent Deutschlands Gesundheitssystem vertrauen, tun dies nur 44,1 Prozent bei der AfD.

Außer der politischen Prägung hat die Studie auch den sozio-ökonomischen Hintergrund abgefragt. Daraus ergibt sich, dass sowohl Besserverdienende als auch ältere Menschen – die ja sogar vermehrt zur Risikogruppe gehören – ein besonders hohes Vertrauen in das Gesundheitssystem haben.


Mehr Skepsis gegenüber der Informationspolitik der Bundesregierung
Weniger zufrieden zeigen sich die Befragten hinsichtlich der Informationspolitik der Bundesregierung. Im Bevölkerungsdurschschnitt sind lediglich 48,2 Prozent der Meinung, dass die Bundesregierung „ziemlich“ oder „sehr wahrheitsgetreu“ informiert habe.

Auch in dieser Hinsicht sei die Anhängerschaft der AfD besonders misstrauisch, heißt es in einer Mitteilung der Universität: Nur knapp 12 Prozent von ihnen glaubten an ziemlich oder sehr wahrheitsgetreue Informationen. Im Gegensatz dazu hätten diejenigen, die Bündnis 90/Die Grünen (69,4%) oder der CDU/CSU (66%) nahestünden, großes Vertrauen in die Informationspolitik der Regierung.

Mehrheitsmeinung: Deutschland war nicht gut vorbereitet
Trotz des allgemein hohen Vertrauens in die Leistungsfähigkeit und die Fairness des deutschen Gesundheitssystems zeige die Studie auch eine gewisse Skepsis, was die Vorbereitung auf die Corona-Pandemie angehe, schreibt Busemeyer.

Die Krisenreaktion als solche bewerten die Befragten im Durchschnitt nur als moderat gelungen (6,0 auf einer Skala von 0 bis 10). Dass sie dem Gesundheitssystem hier kein besseres Zeugnis ausstellen, ist der Mitteilung zufolge in der Wahrnehmung der Studienteilnehmer der mangelnden Krisenbereitschaft zuzuschreiben. Nur eine Minderheit von 36,2 Prozent meine, das deutsche Gesundheitssystem sei auf eine Krise vorbereitet gewesen, erklärt Busemeyer. Erneut weise die AfD-Anhängerschaft mit 18,8 Prozent den niedrigsten Wert auf, die Anhängerschaft von CDU/CSU mit 45,4 Prozent den höchsten.

Eine weitere Polarisierung verhindern
Die Analyse der Befragung habe gezeigt, dass verschiedene Dimensionen des Vertrauens systematisch miteinander zusammenhängen, so Busemeyer: „Wer glaubt, bei einer Corona-Infektion nicht ausreichend versorgt zu werden und die Krisenvorbereitung als mangelhaft bewertet, der meint oft auch, dass die Bundesregierung die Bevölkerung nicht ausreichend, rechtzeitig oder wahrheitsgemäß informiert.“

In der nächsten Phase der Krisenbewältigung wird es mehr um wirtschaftliche und soziale Folgen gehen als um rein gesundheitliche Gefahren. Prof. Dr. Marius R. Busemeyer
Für die Zukunft schlussfolgert der Autor: „In der nächsten Phase der Krisenbewältigung wird es mehr um wirtschaftliche und soziale Folgen gehen als um rein gesundheitliche Gefahren. Wenn diese sozialen Folgen von der Politik mehr in den Blick genommen werden, besteht eine Chance, dass die in unserer Studie festgestellte Polarisierung nicht noch weiter zunimmt. Darum ist es nun besonders wichtig, sozioökonomische Unterschiede und Benachteiligungen auszugleichen.“

Dieser Artikel ist im Original erschienen auf Univadis.de.

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Impfzentren und Priorisierung: Das sind Spahns Pläne für die Corona-Impfungen
Presseagentur Gesundheit (pag)



Noch ist nicht klar, wann genau ein Impfstoff gegen Covid-19 zur Verfügung steht und welcher es sein wird. Nichtsdestotrotz hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) bereits klare Vorstellungen, wie die Impfungen zu Beginn ablaufen sollen.

Auf der EU-Gesundheitskonferenz der Kassenärztlichen Bundesvereinigung erläuterte Spahn, er glaube, dass man in Impfzentren starten müsse [1]. „Das sind aus meiner Sicht eher keine Turnhallen, sondern eher Messehallen“, so der Minister. Als Grund führt er die voraussichtlich extrem niedrigen Transport- und Lagerungstemperaturen für die Impfstoffe zwischen minus 20 und minus 70 Grad an. Mit den Ländern sei man zu dem Thema bereits im Gespräch, versicherte Spahn.

Priorisierung nötig
Er kündigte außerdem an, anfangs bei den Impfungen priorisieren zu wollen. Zwar rechnet Spahn damit, dass im Zeitraum „Dezember, Januar, Februar, März“ bereits mit den Impfungen begonnen werden kann. Jedoch sei zu dieser Zeit wohl noch nicht genügend Impfstoff für alle da. Der Deutsche Ethikrat, die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina und die Ständige Impfkommission seien deshalb damit beauftragt, bis Ende Oktober Kriterien zu erarbeiten, wer vorrangig geimpft werden sollte. Spahn nannte Risikogruppen und Beschäftigte im Gesundheitswesen als Beispiele.

Hinsichtlich der Finanzierung sagte der Gesundheitsminister, die Kosten der Impfstoffe könnte der Bund übernehmen. Im Gegenzug sollen Krankenkassen und Öffentlicher Gesundheitsdienst gemeinsam für die Infrastruktur der Massenimpfungen aufkommen.

Es bleibt beim Impfangebot. Jens Spahn
Spahn nutzte die Gelegenheit auch, um seine Absage an eine immer wieder ins Spiel gebrachte Impfpflicht ein weiteres Mal zu erneuern. „Es bleibt beim Impfangebot“, so der Minister. Er sei sich sicher, dass man das Ziel auch mit einer freiwilligen Lösung erreiche.

Dieser Artikel ist im Original erschienen auf Univadis.de.

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Corona-Tests-Nachtrag zu einer irreführenden Debatte
Im Frühjahr hatten wir hier eine ziemlich lange Debatte mit einem Coronamaßnahmen-Skeptiker zu angeblich falschen und irreführenden bzw. sogar betrügerischen Testverfahren. Inzwischen kann nachgelesen werden, wie substanzlos die ganze Argumentation des Gegenübers war.

Der betreibt inzwischen ein Selbstgespräche-Blog, auf dem er vor sich hinlügt, zum Beispiel mit der Behauptung, ich würde meine eigenen Threads löschen.


https://www.roche.de/diagnostics/tests-parameter/cobas-sars-cov-2.html#Allgemeine-Informationen

https://correctiv.org/faktencheck/2020/07/02/nein-die-who-empfahl-keine-voellig-unspezifischen-corona-tests

In der Debatte selber hatte ich noch angenommen, solche Sachverhalte wie die Geschichte mit dem Labor in Augsburg seien auf seinem eigenen Mist gewachsen, inzwischen stellte sich aber heraus, dass das alles Allgemeinplätze sind die in der Querdenker-Szene verbreitet werden. Der direkte Schulterschluss mit QAnon ist zwar nicht zu sehen, dennoch bleibt das ein sehr seltsames Umfeld für jemanden der sich als Linken sieht.

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Ist Trump ein Opfer des VIP-Syndroms? „Er hat Therapien erhalten, die Sie nicht bekommen würden – und das ist besser für Sie!“
Dr. F. Perry Wilson

Übersetztes Transkript des englischen Videos-Kommentars von Dr. F. Perry Wilson:

Willkommen bei Impact Factor, dem wöchentlichen Kommentar zu einer medizinischen Neuigkeit auf Medscape.com . Ich bin Dr. F. Perry Wilson von der Yale School of Medicine.

Zum Zeitpunkt dieser Aufzeichnung, am 5. Oktober, befand sich der Präsident der Vereinigten Staaten wegen COVID-19 noch immer im Krankenhaus des Walter Reed Medical Center. Pressemitteilungen zufolge geht es ihm trotz einer vorübergehenden Hypoxämie relativ gut.

Dennoch hat er nach Angaben seines Hausarztes folgende Medikamente erhalten:

Remdesivir

Melatonin

Zink

Famotidin

Aspirin

Vitamin D

Einen monoklonalen Antikörper-Cocktail von Regeneron als Compassionate Use

Und, ganz aktuell, Dexamethason

Wenn Sie sich dieses Behandlungsschema ansehen, ohne den Patienten zu kennen, würden Sie annehmen, dass es sich um jemanden handelt, der an der Schwelle des Todes steht und beatmet wird. Zeit für einen letzten verzweifelten Therapieversuch.



Wenn Sie sich dieses Behandlungsschema ansehen, ohne den Patienten zu kennen, würden Sie annehmen, dass es sich um jemanden handelt, der an der Schwelle des Todes steht und beatmet wird. Dr. F. Perry Wilson
Sicherlich scheint der Präsident nicht besonders krank zu sein. Seien wir doch ehrlich: Wenn Sie oder ich COVID hätten und so krank wären wie der Präsident, würden wir auf keinen Fall diese Art von Behandlung bekommen. Und Fakt ist: Wir sind damit wahrscheinlich besser dran.

Im Augenblick könnte der Präsident Opfer eines gut beschriebenen medizinischen Phänomens sein, das als `VIP-Syndrom´ bezeichnet wird.

Als ich noch am Anfang meiner Ausbildung war, wurde eine „sehr wichtige Person" in unser Krankenhaus eingeliefert. Ich kann Ihnen den Namen dieser Person nicht nennen, aber vertrauen Sie mir, es war ein VIP.

Irgendwann während der Behandlung musste ihm eine Thoraxdrainage gezogen werden. Der Chef der Herz-Thorax-Chirurgie kam, um ihm die Ehre zu erweisen. Bevor wir eintraten, wandte er sich an uns und sagte: „Das letzte Mal, dass ich eine Thoraxdrainage gezogen habe, ist 15 Jahre her".

Sehen Sie, die Person, von der Sie die Thoraxdrainage gezogen bekommen möchten, ist der Assistenzarzt im 3. Jahr, denn der macht das 10 Mal am Tag. Aber für den VIP kommt dafür den Chef der Abteilung. Ironischerweise werden VIPs oft schlechter versorgt.

Das erstmals 1964 von Walter Weintraub beschriebene VIP-Syndrom ist nichts Neues. Unser 1. Präsident mag tatsächlich ein Opfer davon geworden sein.

Am 13. Dezember 1799 wurde George Washington im Alter von 67 Jahren von einer Art bakterieller Epiglottitis befallen. Über einen Zeitraum von 12 Stunden wurde er 4-mal Aderlass-Prozeduren mit insgesamt 80 Unzen Blut unterzogen. Das war damals Stand der Medizin, entspricht aber einem Blutverlust von 2,5 Litern. Er erlag der Krankheit am 14. Dezember, kurz nachdem er seinen Ärzten für ihren außergewöhnlichen Einsatz gedankt hatte.




Fairerweise muss man sagen, dass das VIP-Syndrom in Wirklichkeit eine Anekdote ist. Nur wenige schlüssige Studien haben versucht, das Phänomen zu bewerten.

Nichtsdestotrotz erscheinen Fallberichte und Fallserien in einer Vielzahl von medizinischen Fachzeitschriften. Selbst das gepriesene New England Journal of Medicine streifte 1988 die Aspekte der Notfallversorgung für VIP-Patienten.

Die Ärzte, die sich um den Präsidenten kümmern, beneide ich nicht. Dr. F. Perry Wilson

Die Ärzte, die sich um den Präsidenten kümmern, beneide ich nicht. Was sollen sie machen? Wir kennen nicht alle Einzelheiten seines Zustands, aber nehmen wir an, dass er nur leicht erkrankt ist, dann bestünde die Standardbehandlung in der Linderung der Symptome.

Wenn er hypoxämisch wäre, könnten Sie wahrscheinlich auf der Grundlage der RECOVERY-Studie ein Argument für Steroide finden. Für die Gabe von Remdesivir ebenfalls – vorausgesetzt, es gäbe einige Hinweise auf eine Beteiligung der unteren Atemwege.

Doch der Antikörper-Cocktail? Ein Medikament, das Sie nur im Rahmen des Compassionate Use erhalten können? Das gehört nicht zur Standardbehandlung.

Wir haben noch nicht einmal eine Phase-2-Publikation zu diesem Cocktail, geschweige denn eine Phase-3-Studie. Es gibt diese eine veröffentlichte Studie an Makaken, die vielversprechend zu sein scheint.

Doch was auch immer Sie vom Präsidenten halten – er ist kein Makake. Dr. F. Perry Wilson
Doch was auch immer Sie vom Präsidenten halten – er ist kein Makake.

Was wir im Moment über den Regeneron-Cocktail wissen, stammt aus einer Pressemitteilung, die über die Ergebnisse bei knapp 300 Patienten berichtet und zeigt, dass – zumindest bei denjenigen mit schwachen nativen Antikörperreaktionen – die Viruslast mit dem Cocktail schneller abnahm. In Ordnung.

Doch verstehen wir mit diesen wenigen Probanden wirklich die Risiken? Monoklonale Antikörper haben eine lange Geschichte. Doch es können seltsame Reaktionen auftreten: Allergien gegen das Produkt, unbeabsichtigte Nebeneffekte. Sie wissen, wie das läuft.

Schauen Sie, ich setze hier nicht auf knallharte Gleichmacherei. Hätten wir eine magische Pille, die COVID-19 ohne Nebenwirkungen heilen könnte, aber 10 Millionen Dollar kosten würde, dann geben sie diese sicherlich dem Präsidenten, auch wenn der Rest von uns sie nicht bekommen kann. Beim VIP-Syndrom geht es nicht wirklich um den Aspekt Ungerechtigkeit.

Das Risiko ist vielmehr, dass die VIPs Medikamente und Kombinationen von Medikamenten erhalten, über die wir nicht genug Kenntnisse haben. Die Ärzte wissen, dass die Standardversorgung die beste Versorgung ist. Deshalb ist sie Standard.

Der Hail Mary Pass (das ist im American Football ein sehr langer Vorwärtspass mit nur geringer Aussicht auf Erfolg) ist dem 4. Viertel vorbehalten, also wenn Ihre Mannschaft kurz vor der Niederlage steht. Er ist nicht der Auftakt. Aber bei VIPs werden solche wesentlichen Tatsachen vergessen.

Ich kann mir aber vorstellen, was in diesen Ärzten vorgeht.

Was wäre, wenn sich der Zustand des Präsidenten verschlechtern würde? Was wäre, wenn der Präsident sterben würde? Würden Sie als Mediziner dann nicht sagen wollen, dass Sie absolut alles getan haben, was Sie hätten tun können?


Hier zeigt sich ein kognitiver Bias in der Medizin, der oft mehr schadet als nützt: die Notwendigkeit zu handeln, oder in diesem Fall, alles zu tun, auch wenn die Daten dies noch nicht unterstützen. Weil man nicht für ein schlechtes Ergebnis verantwortlich sein will.

Aufgrund der aggressiven Behandlung kann es aber zu schlechten Ergebnissen kommen. Etwa, wenn der Präsident eine seltene Reaktion auf den Antikörper-Cocktail zeigt. Sagen wir, er entwickelt eine Autoimmunreaktion, dann könnten die Ärzte, die ihn behandelt haben, zu Recht kritisiert werden.

Aber wissen Sie was? Ich bezweifle, dass das passieren wird. Unsere Voreingenommenheit ist so stark zugunsten der Behandlung ausgerichtet, dass wir – träfe dieses seltene Ereignis tatsächlich ein – es als ein Risiko abtun würden, das es wert gewesen war, einzugehen. Um dieses besondere Leben zu retten.

Natürlich verdient am Ende jeder die bestmögliche Versorgung. Die Ironie dabei ist, dass Donald Trump, weil er Präsident ist, möglicherweise schlechter medizinisch versorgt wird als Sie oder ich. Manchmal ist es gut, ein Niemand zu sein.

Dieser Artikel wurde von Ute Eppinger aus www.medscape.com übersetzt und adaptiert

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Bis zu 18-fache Unterschiede beim Schweregrad von COVID-19: Ein Risikorechner soll Ärzten bei der Bewertung helfen
Marcia Frellick, Medscape



Ein neues Vorhersagemodell könnte Ärzten helfen, zu erkennen, bei welchen Patienten sich COVID-19 wahrscheinlich verschlimmert und wie schnell daraus eine schwere Erkrankung wird. Das berichten Prof. Dr. Brian Garibaldi von der Johns Hopkins University School of Medicine in Baltimore, Maryland, und Kollegen in den Annals of Internal Medicine[1].

Sie entwickelten einen Risikorechner für COVID-19 mit 24 Variablen, von denen bekannt ist, dass sie mit der Erkrankung assoziiert sind. Dazu gehören u.a. das Alter, der Body-Mass-Index (BMI), Grunderkrankungen, Vitalparameter und die Schwere der Symptome zum Zeitpunkt der stationären Aufnahme.

Die Daten wurden bei der Betreuung von 832 Patienten mit COVID-19 zwischen dem 4. März und dem 24. April in 5 Krankenhäusern in Maryland und Washington, DC, erhoben.

Modell zeigt Risikoextreme auf
Die Autoren sagen, dass ihr Modell die Wahrscheinlichkeit einer schweren Erkrankung (definiert als hoher Bedarf an Sauerstoff zur Unterstützung oder als maschinelle Beatmung) oder des Todes zwischen 5 % bis 90 % prognostizieren kann. Sie geben zu bedenken, dass sich der Schweregrad von COVID-19 um den Faktor 18 unterscheiden kann.

In ihrer Veröffentlichung nennen sie Beispiele:

Bei einer 81-jährigen schwarzen Frau mit Diabetes und Bluthochdruck, einem BMI von 35 kg/m2, Fieber, einer Atemfrequenz von 32 Atemzügen/min, einem hohen CRP-Wert und einem D-Dimer-Wert von über 1 mg/l hat liegt die Wahrscheinlichkeit, dass sich COVID-19 bis hin zum Tod verschlechtert, bei 80% (Tag 2 nach der Aufnahme), 92% (Tag 4) bzw. 96% (Tag 7).

Im Gegensatz dazu hat ein 39-jähriger männlicher Latino mit einem BMI von 23 kg/m2, ohne Komorbiditäten oder Fieber eine Wahrscheinlichkeit für schwere Verläufe von 3% (Tag 2), 5% (Tag 4) und 5% (Tag 7).

Garibaldi sagte gegenüber Medscape, das Modell habe zu verschiedenen Zeitpunkten nach der Aufnahme unterschiedliche Genauigkeiten. „An den ersten beiden Tagen ist es zu 85 Prozent genau, und dann in der ersten Woche liegt die Genauigkeit bei etwa 80 Prozent.“

An den ersten beiden Tagen ist es zu 85 Prozent genau, und dann in der ersten Woche liegt die Genauigkeit bei etwa 80 Prozent. Prof. Dr. Brian Garibaldi

Familien informieren, Behandlungsziele festlegen
Informationen aus dem Modell könnten Ärzten helfen, Patienten und Familien über den wahrscheinlichsten Krankheitsverlauf zu informieren und Behandlungsziele zu definieren, sagte Garibaldi.

Für Gesundheitssysteme sei es hilfreich zu verstehen, wie wahrscheinlich es bei Patienten auf der Intensivstation zu einem Aufwärtstrend komme beziehungsweise ob Krankenhäuser über die richtigen Medikamente und Räumlichkeiten verfügten.


Auch zum Zeitfaktor sind Aussagen möglich. „Der Median der Zeit bis zur Entwicklung einer schweren Erkrankung oder bis zum Tod in unserer Kohorte betrug nur etwas mehr als ein Tag. Das deutet darauf hin, dass es für diese Patienten ein sehr begrenztes Zeitfenster gibt, in dem wir etwas tun können“, sagte Garibaldi.

Wie funktioniert der Algorithmus?
Garibaldis Team arbeitete mit einer Präzisionsmedizin-Analytikplattform (PMAP), die nicht nur Alter, Komorbiditäten und demografische Daten, sondern auch Labordaten, Medikamente und Patientenverläufe berücksichtigte.

Es gebe viele Modelle, die veröffentlicht worden seien oder sich in der Entwicklung befänden, aber „dies ist ein methodisch wirklich gut gemachtes Modell“, erklärte Dr. Michael Kattan gegenüber Medscape. Er ist Leiter des Department of Quantitative Health Sciences an der Cleveland Clinic Ohio und hat das prognostische Modell mitentwickelt.

Dies ist ein methodisch wirklich gut gemachtes Modell. Dr. Michael Kattan
Kattan wies auf die Verwendung der Fläche unter der kumulativ-dynamischen ROC-Kurve (Receiver Operating Characteristic) hin, um die Fähigkeit des Modells zur Unterscheidung von Patienten mit höherem und niedrigerem Risiko zu bewerten. „Das ist eine elegante Art und Weise, die Leistung zu beurteilen, und das trennt sie von der Masse [ähnlicher Anwendungen]“, sagte er.


Darüber hinaus „wird ein sehr moderner Ansatz zur Auswahl der Prädiktoren sowie zur Abschwächung ihrer Auswirkungen verwendet“, um die Verallgemeinerbarkeit zu erhöhen, sagte er. Die Verallgemeinerbarkeit der Daten wird in der Publikation als eine Einschränkung genannt, da die Forschung an einer einzigen Institution durchgeführt wurde.

Wenn das Modell systematisch validiert werde und sich zeige, dass sich die Versorgung verbessere, könnten es Anbieter in elektronische Gesundheitsakten einfließen lassen, sagte Garibaldi.

Kattan merkte an, dass die Kreuzvalidierung nach Standorten dazu beitrage, mehr Vertrauen in die Ergebnisse aufzubauen. Hierbei entfernten die Forscher randomisiert Daten zu einem von 5 Krankenhäusern und testeten dann das Modell aus den 4 verbliebenen Standorten an dem einen (aus dem Modell entfernten) Standort, um die Ergebnisse zu vergleichen. Sie wiederholten diese Prüfung für jedes Zentrum. „Nach der Interpretation funktionierte es in jedem Krankenhaus gut, wenn sie es so machten“, sagte Kattan.

Gefahr der Fehleinschätzung?
Das Einzige, was Kattan fehlte, war „die Kalibrierungsleistung des Risikorechners“ oder die Übereinstimmung zwischen einer prognostizierten Wahrscheinlichkeit und dem Anteil der Menschen, die ein bestimmtes Ergebnis tatsächlich hatten.

Garibaldi zufolge bestehe generell die Gefahr, dass das Vertrauen in einen Algorithmus zu Fehleinschätzungen führen könne. Aus diesem Grund betonen die Autoren, dass das Modell nicht dazu gedacht sei, die Expertise eines Arztes zu ersetzen, sondern vielmehr in Verbindung mit ihm verwendet werden sollte.

Seitdem Daten zu Beginn der Pandemie gesammelt worden wären, habe man viel über Interventionen, Symptome und Verbreitung gelernt, so Garibaldi. Johns Hopkins-Klinken hätten inzwischen mehr als 3.000 COVID-19-Patienten betreut.

Längsschnittdaten, das gesammelte Wissen über die Anwendung der mechanischen Beatmung und den Einsatz von Therapien würden zur Verfeinerung des Modells beitragen, sagte er.

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Mittwoch, 7. Oktober 2020
Virologe Streeck plädiert für Rücknahme von Corona-Schutzmaßnahmen
https://www.gmx.net/magazine/news/coronavirus/corona-pandemie-virologe-hendrik-streeck-verbotspolitik-35144824

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Dienstag, 6. Oktober 2020
Der US-Präsident und Corona: Medikamentöse Therapie lässt auf dramatischeren Verlauf schließen als öffentlich zugegeben
Sonja Boehm, Medscape


Über das Wochenende sorgten verschiedene zum Teil widersprüchliche Aussagen zum Gesundheitszustand des mit SARS-CoV-2 infizierten US-Präsidenten Donald Trump für Verwirrung und Verunsicherung. Wie schwer ist er tatsächlich erkrankt? Wann hat er die Diagnose erhalten? Wie wird er therapiert? Wie ist seine Prognose? Ein Versuch zu etwas mehr Klarheit.

Entgegen früheren Verlautbarungen scheint nun doch eindeutig, dass der US-Präsident mit externem Sauerstoff versorgt werden musste. Dies einmal bereits am Donnerstag als die Sauerstoffsättigung im Blut vorübergehend unter 94% gefallen war und dann nochmals am Samstag als die Werte wieder nur bei 93% lagen. Nach Angaben seines Leibarztes Dr. Sean Conley, der ihn seit März 2018 betreut und nach Presseberichten kein „klassischer“ Arzt, sondern „Doctor of Osteopathic Medicine“ ist, beträgt die Sauerstoffsättigung des Präsidenten derzeit wieder 98% und sei nie unter 90% gefallen.

Zusätzliche Dexamethason-Therapie wirft Fragen auf
Conley sagte auch bei einer Pressekonferenz am Sonntag, bei der auch das Ärzte-Team anwesend war, das Trump derzeit behandelt, der Präsident habe „niemals Probleme gehabt zu atmen“. Er berichtete auch, dass das Behandlungsregime am Samstag um Dexamethason erweitert worden sei.



Die zusätzliche Gabe von Dexamethason sorgte für einige Diskussionen unter Ärzten und in den Medien. Denn die Empfehlung der Arzneimittelbehörden, etwa der EMA, für die Anwendung des Glukokortikoids bei COVID-19 ist eigentlich auf Patienten beschränkt, die eine zusätzliche Sauerstofftherapie benötigen. Nur bei dieser Indikation ist ein eindeutiger Nutzen belegt.

Die Indikation basiert auf der RECOVERY-Studie (wie Medscape berichtete). In der Studie reduzierte die Dexamethason-Gabe die Sterberate von Patienten mit invasiver künstlicher Beatmung von 41 auf 29% in den ersten 4 Wochen. In der Gruppe, die Sauerstoff ohne künstliche Beatmung erhielt, nahm die Sterberate nur von 26 auf 23% ab und bei denjenigen ohne Sauerstoffgabe zeigte sich kein Effekt auf das Sterberisiko. Weitere Studien sowie eine Metaanalyse der WHO unterstützen diese Indikation.

War die Situation sehr viel dramatischer als offiziell verlautbart?
Auch Prof. Dr. Eric Topol , hochdotierter Wissenschaftler am Scripps Research Center in La Jolla, Kalifornien, und US-Medscape Chefredakteur, äußerte in einem Tweet Zweifel, ob bei Trump eine Indikation für Dexamethason vorliegt, wenn er tatsächlich, wie von seinem Arzt berichtet, nur 2-mal eine kurze Sauerstoffgabe erhalten hat.

Für Topol ist eindeutig, dass der Gesundheitszustand des Präsidenten am Freitag und Samstag sehr viel schlechter war, als öffentlich zugegeben. Auf Twitter listet er 5 Punkte auf, die nun klar seien:

Die Sauerstoffsättigung nahm am Freitag rapide ab;

Er erhielt zusätzlichen Sauerstoff;

Er hatte einen hohen Fieberanstieg;

sein Lungen-CT war abnormal
und er wurde aufgrund dieser rapiden Verschlechterungen in die Klinik verlegt.



Experimenteller Antikörper-Cocktail bereits am Freitag verabreicht
Wie Topol in einem Time -Artikel schreibt, erhielt Trump bereits am Freitag „eine Infusion eines experimentellen Arzneimittels – eines monoklonalen Antikörper-Cocktails, der zwar vielversprechend ist, aber noch nicht vollständig geprüft“.

Nach Medienberichten handelt es sich dabei um das Prüfpräparat des Unternehmens Regeneron mit dem Namen REGN-COV2. Mit der Kombination aus 2 synthetisch hergestellten neutralisierenden monoklonalen Antikörpern soll eine Passivimmunisierung erreicht werden. Die Antikörper binden nicht kompetitiv an die Rezeptorbindungsdomäne des Spike-Proteins von SARS-CoV-2.

Daten aus einer Studie mit REGN-COV2 sind erst vor wenigen Tagen vorgestellt worden. Danach senkt der Antikörper-Cocktail die Viruslast in der Nase und verkürzt die Symptomdauer. Trump soll eine hohe Dosis von 8 Gramm erhalten haben. Regeneron hat kürzlich die Notfallzulassung bei der FDA für die experimentelle Antikörper-Kombination beantragt – diese ist aber noch nicht erteilt.

… und schließlich noch Remdesivir – trotz EMA-Sicherheitsbedenken
All dies weist auf einen deutlich dramatischeren Krankheitsverlauf bei US-Präsident Trump hin als öffentlich zugegeben. Nach der Verlegung in die Klinik am Freitag wurde zudem mit einer Remdesivir-Behandlung begonnen. Die nun 5 Tage lang fortgesetzt werden soll. 2 Infusions-Dosen hat Trump bereits erhalten, die er laut seiner behandelnden Ärzte „gut, ohne irgendwelche Nebenwirkungen“ vertragen hat.


Interessant ist, dass – wie berichtet – zeitgleich am Freitag der Ausschuss für Risikobewertung im Bereich der Pharmakovigilanz (PRAC) der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) eine Sicherheitsprüfung von Remdesivir (Veklury®, Gilead) angekündigt hat. Der eigentlich gegen das Ebolavirus entwickelte Wirkstoff steht in Verdacht akute Nierenschädigungen zu verursachen.

Remdesivir hat eine bedingte Zulassung, dies allerdings auch nur zur Behandlung von COVID-19 bei Patienten mit Pneumonie, die zusätzlichen Sauerstoff benötigen. Bei diesen geht man nach bisherigen Daten davon aus, dass der Nutzen mögliche Risiken überwiegt. Patienten unter mechanischer Beatmung, aber auch solche mit leichten COVID-19-Symptomen, profitieren laut derzeitiger Daten nicht von dem Wirkstoff.

Trump – ein „Risikopatient“
Wie bereits berichtet, gehört Trump mit seinen 74 Jahren, einer Adipositas (BMI ungefähr 31) und möglichen kardiovaskulären Begleiterkrankungen, die allerdings nie öffentlich bestätigt wurden, durchaus zum Typus „Risikopatient“.

In einem Tweet am Freitag hatte der ehemalige CDC-Direktor, Dr. Tom Frieden, geschrieben, dass statistisch ein 74jähriger COVID-19-Patient ein rund 3%iges Sterberisiko hat und ein 10- bis 15%iges Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf – „diese Risiken sind noch höher für Männer und bei Adipositas“.

Wo hat sich Trump infiziert? Wann wusste er von der Diagnose?
Neben den Behandlungen sorgen auch verwirrende Angaben des Weißen Hauses über die zeitlichen Umstände der Diagnose für Verwirrung. So hatte sein Leibarzt Conley bei einer Pressekonferenz am Samstag davon gesprochen, die Diagnose sei 72 Stunden her, was bedeuten würde, dass Trump bereits am Mittwoch die positiven Testergebnisse erhalten hatte. An diesem Tag hatte er aber noch offizielle Termine wahrgenommen.

In einem Follow-up-Memo war Conley dann wieder zurückgerudert. Er habe Tag 3 der Diagnose gemeint und nur irrtümlich von 72 und 48 Stunden (die Infusion des Antikörper-Cocktails) gesprochen.

Auch ist die Quelle der Infektion nach wie vor unklar. Zunächst hatte es geheißen, eine sehr enge Mitarbeiterin von Trump, Hope Hicks, die ihn auf dem Flug mit der Airforce One zur TV-Debatte mit Joe Biden begleitet hatte, sei die wahrscheinliche Quelle.

Nachdem aber immer mehr Personen aus dem direkten Umfeld positiv getestet worden sind, wird nun spekuliert, die Verkündung der neuen Anwärterin für das Richteramt am Supreme Court, Amy Coney Barrett, im Rosengarten des Weißen Hauses am vergangenen Samstag könne ein „Superspreader-Event“ gewesen sein, wie aus einem Bericht der New York Times hervorgeht.

Insgesamt scheinen Trump selbst und seine Mitarbeiter sehr bemüht, den Gesundheitszustand des Präsidenten als möglichst gut darzustellen. Conley betont immer wieder, dass es Donald Trump gut gehe, er wohlauf sei – und man eben nur bemüht sei, ihm „das Maximale an Behandlungsmöglichkeiten“ anzubieten.

Laut den öffentlichen Bulletins der Ärzte kann er aufstehen, ist guter Laune und auch seine Herz-, Leber- und Nierenfunktionen seien im Normbereich. Zusätzlich soll der Präsident unterstützend Zink, ASS, Vitamin D, Melatonin und Famotidin erhalten.

Trump mit wirrer Botschaft und einem „verantwortungslosen“ Kurzausflug
Trump selbst meldete sich am Sonntag mit einer zweiten Video-Botschaft auf Twitter. Darin dankt er für die gute Versorgung durch Ärzte und Pflegepersonal und sagt, er habe nun „viel über COVID-19 gelernt“, nicht aus Büchern, sondern „im wirklichen Leben“. Er endet mit dem etwas seltsamen Gruß: „In the meantime, we love the USA, and we love what’s happening. Thank you. “

Direkt danach machte er sich wohl zu einem kurzen Ausflug zu seinen Fans vor dem Hospital auf. Trotz der strikten Quarantäne, die er eigentlich einhalten muss, verließ er in einem schwarzen SUV die Klinik, um vom Rücksitz des Wagens, begleitet von 2 Sicherheitsleuten, seine Fans zu grüßen, die sich in der Umgebung des Krankenhauses aufhielten und ihm mit Transparenten ihre Unterstützung versicherten und ihm gute Besserung wünschten. Trump trug bei dem Ausflug eine einfache Stoffmaske.

Nicht nur seine politischen Gegner, auch Ärzte kritisierten den Kurztrip scharf. Dr. James Phillips, ein Arzt aus dem Militärkrankenhaus, wurde mit den Worten zitiert: „Jede einzelne Person im Fahrzeug muss nun wegen dieses völlig unnötigen Vorbeifahrens des Präsidenten für 14 Tage unter Quarantäne gestellt werden.“ Und weiter mit Blick auf die Sicherheitsbeamten: „Sie könnten krank werden. Sie könnten sterben. Und all das, wegen politischem Theater.“ Dies sei von Trump „erstaunlich“ verantwortungslos.

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Der Trump hat sich ja schnell erholt
Wahrscheinlich gehörte zu dem Medikamentenmix Kleinkinder-Adenochrom;-)

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Hochzeitsmesse
Als Kind stellte ich mir eine Hochzeitsmesse so ähnlich wie einen Sklavenmarkt vor: Auf Ständen werden Leute zum Heiraten angeboten.

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Montag, 5. Oktober 2020
Antisemitischer Übergriff in Hamburg
Der Angriff vor der Hamburger Synagoge ist kein Einzelfall: Schwere Beleidigungen, Körperverletzungen und Anschläge gegen Juden oder jüdische Einrichtungen sind in Deutschland erschreckend "normal" geworden.

https://www.zeit.de/gesellschaft/2019-10/antisemitismus-anschlag-halle-rechtsextremismus-rechte-gewalt-kriminalitaet

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Die Waffen meiner Kindheit
Wenn wir früher Indianer, Piraten oder Krieg spielten hatte ich ein Gewehr mit stählernem Lauf und Schaft und Kolben aus Eichenholz und einen silbernen Colt aus Weißmetall. Beide schossen mit achtteiligen Zündringen und knallten ordentlich.

Heute gibt es nur Plastikkram.

Dafür verletzten die echten Pfeile mit denen wir schossen wirklich, und von einem habe ich bis heute eine Narbe.

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Black life matters! Tödliche Schüsse auf Thomas Jefferson Byrd
https://www.gmx.net/magazine/unterhaltung/stars/filmschauspieler-schuesse-atlanta-toedlich-verletzt-35145086

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Anon
Manchmal steht mir der Bildungsbürger im Weg. Lese ich anon denke ich nicht an anonym, sondern an das altenglische Adverb anon, welches ad once bedeutet. Also lese ich Al anon nicht als Anonyme Alkoholiker, sondern als Alle auf einmal, und Qanon als Q auf einmal;-)

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Triplemix
Diesmal eine Mischung aus Karate, Capoera und Muay Thai. Als ich vor zwei Jahren mit diesem Mixed-Martial-Arts-Training begonnen hatte war ich nach jeder Trainingseinheit vollkommen fertig, heute denke ich: Warum nicht noch eine Stunde mehr? Fühle mich königlich.

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Sonntag, 4. Oktober 2020
Abtreibung in der katholischen Kirche
Jeden Sonntag muss der Ministrant den Abt reiben.

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Samstag, 3. Oktober 2020
Fitnessstatus
Habe einen Fitnesscheck gemacht. Resultat: Einstufung "Athlet". Wow. Denke, das können wenige Mittfünfziger von sich sagen.

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Donnerstag, 1. Oktober 2020
Die neuen schnellen Antigen-Tests bei COVID-19: Wie in der Praxis einsetzen? Was bringen sie? Für wen eignen sie sich?
Kurt-Martin Mayer


Antigen-Schnelltests auf SARS-CoV-2 sieht Bundesgesundheitsminister Jens Spahn als Teil der deutschen Strategie für Herbst und Winter. In Europa und Nordamerika sind im Wesentlichen 3 derartige Produkte bereits auf dem Markt. Die Tests reagieren auf typische Virus-Proteine im Nasen-Rachen-Raum.

Auch wenn sie etwas häufiger eine Infektion übersehen als das auf das Viruserbgut ausgerichtete PCR-Verfahren, begrüßen Virologen wie Prof. Dr. Uwe Dittmer, Universitätsmedizin Mainz, die Antigentests. Schon nach einer Viertelstunde liege ein Ergebnis vor, „während es bei den schnellsten PCR-Tests mindestens 50 Minuten dauert“, vergleicht Dittmer.

Wegen der höheren Fehlerquote dämpft der Institutsleiter allerdings die Hoffnung, mithilfe von Antigentests ließen sich Stadien, Konzertsäle und Clubs wieder ähnlich dicht mit Besuchern füllen wie vor der Pandemie. Weil Antigentests umso sicherer anschlügen, je höher die Virenmenge im Körper sei, empfiehlt Dittmer, sie vorrangig zur Überprüfung von Personen mit Symptomen einzusetzen.

Allerdings sei es auch denkbar, „dass jene Infizierten, die wir mittels Antigentest nicht entdecken, für andere ungefährlich sind“. Natürlich gebe es dabei Ausnahmen.

Der Ct-Wert, das Maß für die Menge der Virus-RNA in einer Probe (je mehr davon vorhanden ist, desto geringer ist der Ct-Wert) endet beim Antigentest etwa beim Wert 27. Asymptomatische Patienten haben meist einen Ct-Wert von über 30.

Sensitivität und Spezifität der 3 Tests
Unter den Herstellern wirbt vor allem die nal von minden GmbH aus Moers mit einer Massentauglichkeit ihres „Nadal“ genannten Tests. Mit ihm habe man nach Unternehmensangaben in einem Probelauf in Wien 3.000 Studenten vor einer Vorlesung überprüft. Eine Person mit einem negativen Testergebnis ist nach Firmenmangaben zu mehr als 99,9% wirklich negativ. Von 100 positiven Proben werden 97,56 auch richtig als positiv erkannt.

Nal von minden gibt an, bereits Millionen Antigentests hergestellt zu haben, die ab sofort verfügbar seien. Die Produktionskapazität liege bei 20 Millionen Tests pro Monat, könne aber auch weiter „hochgefahren“ werden.

Vorläufige Ergebnisse einer von Abbott durchgeführten klinischen Studie mit 241 Proben zeigten, dass das „Panbio COVID-19 Ag-Test“ genannte Produkt des US-amerikanischen Herstellers eine Sensitivität von 93,3% und eine Spezifität von 99,4% aufweise.

Das Unternehmen Roche gibt für seinen „SARS-CoV-2 Rapid Antigen Test“ eine Sensitivität von 96,52% und eine Spezifizität von 99,68% an.

Weder das Produkt aus Moers noch die Konkurrenztests der Hersteller Roche und Abbott sind für den privaten Hausgebrauch zugelassen. Auch wenn sie über Apotheken abgegeben werden, geht das nur über die Praxisversorgung.

Und die Kosten?
Zwar halten sich die Firmen beim Punkt „Kosten“ mit konkreten Angaben zurück, doch nach Dittmers Erfahrungen dürften die Preise nicht das entscheidende Argument werden. Antigen-Schnelltests kosteten ebenso wie Standard-PCR-Tests (Ergebnis nach mindestens 2 Stunden) rund 20 Euro. Teurer, nämlich etwa doppelt so teuer seien schnelle PCR-Tests, bei denen man nur etwa 50 Minuten auf das Ergebnis warten muss.

Auch bei den Antigentests ist die Infrastruktur und die Sorgfalt der Arbeitsweise wichtig. So komme es auch bei ihnen auf einen guten Abstrich an, mahnt Dittmer. Für den Fall positiver Ergebnisse dürfe es auch nicht an Schutzkleidung fehlen und an einer räumlichen Möglichkeit, Menschen zu isolieren. In der derzeitigen Praxis scheinen Materialmängel nach wie vor ein Problem bei Tests zu sein.

Als einen der Gründe für seine positive Erwartungshaltung gegenüber den Antigentests nennt Dittmer die Tatsache, dass es bei den PCR-TEsts immer wieder Lieferschwierigkeiten gebe – weiterhin komme es vor, dass Plastikteile oder bestimmte Chemikalien nicht lieferbar seien.

Akkreditierte Labore in der Medizin noch abwartend
Abwartend beurteilen die Akkreditierten Labore in der Medizin (ALM e.V.) die Antigentests. „Zur Sicherheit der Menschen… gilt es hier, zunächst die Qualität der Herstellerangaben in der Versorgung zu überprüfen und die Tests dann sinnvoll in die Nationale Teststrategie zu integrieren“, mahnt der ALM-Vorsitzende Dr. Michael Müller.

Zur Sicherheit der Menschen… gilt es hier, zunächst die Qualität der Herstellerangaben in der Versorgung zu überprüfen und die Tests dann sinnvoll in die Nationale Teststrategie zu integrieren. Dr. Michael Müller
Weil man um die etwas niedrigere Sensitivität wisse, „bedarf es vergleichender Untersuchungen und Bewertungen von PCR- und Antigentests“. Diese Zeit sollte man sich nehmen und klären, welches Maß an geringerer Sensitivität der Antigentests im Vergleich zum „Goldstandard“ PCR-Test akzeptierbar sei.

Antikörpertests – unverzichtbar erst bei Massenimpfungen?
Wenig Chancen gibt der Essener Virologe Dittmer dem LAMP-Verfahren („loop-mediated isothermal amplification“), das hauptsächlich im Vereinigten Königreich bereits im breiten Einsatz stehen soll. Es biete weder hinsichtlich Spezifität noch Sensitivität einen Vorteil gegenüber Antigentests, dauere aber mit ungefähr einer halben Stunde deutlich länger.

Anders als Antigentests zeigen Antikörpertests eine bereits durchgemachte Infektion an. Wirklich wichtig werden Antikörpertests nach Dittmers Einschätzung allerdings „wohl erst, wenn wir über einen Impfstoff verfügen“. Dann könnten sie verraten, ob sich ein Infektionsschutz aufbaue und vielleicht auch, wie lange dieser anhalte.

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Special Greetings to Mr. Trump
https://www.youtube.com/watch?v=bSSn3NddwFQ

https://www.youtube.com/watch?v=bphP7Hh_gxU&pp=QAA%3D

https://www.youtube.com/watch?v=hrrgrt20Mzk&list=RDhrrgrt20Mzk&start_radio=1&t=28

https://www.youtube.com/watch?v=T-0vfrxkrxg&list=RDgt9Bor3_XFk&index=9

https://www.youtube.com/watch?v=Ym0h6NusUw0

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Liedgut
https://www.youtube.com/watch?v=v85NWc0RIKc

https://www.youtube.com/watch?v=LN7m6uGfCX8

https://www.youtube.com/watch?v=5iAIM02kv0g&pp=QAA%3D

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Mittwoch, 30. September 2020
Abschied von einem geschätzten Begleiter
Einer meiner nettesten Blogfreunde ist verstorben. Trauer um Mark793. Ich werde Dich nie vergessen und vermisse Dich.

https://mark793.blogger.de/stories/2783353/#2783362

https://www.youtube.com/watch?v=ERWREcPIoPA

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Corona: Neandertaler besondere Risikogruppe
https://www.gmx.net/magazine/news/coronavirus/corona-neandertaler-gene-erhoehen-risiko-schweren-covid-19-verlauf-studie-35131364

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10 Mal tödlicher als die Grippe! Epidemiologe benennt 3 Fehler, durch die wir die Corona-Gefahr unterschätzen
Heike Dierbach, Medscape


Eine wichtige Frage bei COVID-19 ist, wie tödlich die Krankheit wirklich ist – nicht zuletzt, weil dies die Maßnahmen zu ihrer Eindämmung rechtfertigt. Doch der Anteil Verstorbener schwankt zwischen den Ländern erheblich, oft auch über die Zeit.

Der international renommierte Epidemiologe Prof. Dr. Rod Jackson von der School of Population Health an der University of Auckland, Neuseeland, hat 3 Hauptprobleme bei der Berechnung der Sterblichkeit ausgemacht. In einem Artikel für den New Zealand Herald liefert er auch gleich die Lösungen, wie diese zu beheben sind [1]. Dadurch lässt sich nach seinen Angaben unter anderem zeigen, dass COVID-19 rund 10 Mal so tödlich ist wie eine Virusgrippe.

So werden die Berechnungen präziser
Lösung für Problem 1: Um die Zahl der Infizierten zu bestimmen, braucht man reihenhafte Testungen auf Antikörper (und auf das Virus) bei vielen tausenden Personen in einer Stadt. Solche Erhebungen gibt es in den USA und Europa. Kleinere Länder wie Island sind hier im Nachteil, sagt Jackson: „Die Studien von dort sind gut gemacht, aber die Zahl der Personen und der Todesfälle ist einfach zu klein.“

Die Zahl der an COVID-19 Verstorbenen lässt sich über die zusätzlichen Todesfälle ermitteln. „Man schaut also, wie viele Menschen innerhalb von sechs Monaten mehr gestorben sind als im Durchschnitt der letzten Jahre über denselben Zeitraum.“ In den USA gab beispielsweise zwischen März und August 2020 insgesamt 248.400 mehr Todesfälle, verglichen mit diesem Zeitraum in den 5 Jahren zuvor. Zugleich wurden aber nur 176.247 Todesfälle wegen COVID-19 gemeldet. „Das legt nahe, dass die wahre Zahl der Todesfälle bis zu 40 Prozent höher liegt“, sagt Jackson.

Problem 2 lässt sich ebenfalls relativ leicht lösen: Nur die Zahl aller Infizierten darf in die Berechnung des Infizierten-Verstorbenen-Anteils eingehen. Die der Diagnostizierten ist dafür ungeeignet.

Problem 3 lässt sich durch Masse lösen: Gruppen mit sehr vielen Personen – am besten ein paar Millionen – sind weniger anfällig für Verzerrungen durch Einzelmerkmale, weil sie eher gemischt sind. Die untersuchte Todeszahl sollte möglichst mehrere Tausend betragen. „Eine Studie mit weniger als ein paar Hundert Todesfällen lohnt sich gar nicht anzusehen“, sagt Jackson. Zu Beginn der Pandemie ließen sich geringe Zahlen nicht vermeiden, aber nun sei dies nicht mehr tolerabel.


Medien sind oft zu unkritisch
Berücksichtigt man diese 3 Punkte, wird es einfacher, den Infizierten-Verstorbenen-Anteil zu berechnen, sagt Jackson. Er kritisiert, dass die Medien oft über Studien berichten, die von vielen Epidemiologen verworfen werden. „Das ist einer der Gründe, warum die Debatte so kontrovers wirkt.“

COVID-19 ist demnach mindestens 10 Mal so tödlich wie die Grippe. Prof. Dr. Rod Jackson
Doch selbst wenn man bessere Zahlen für Zähler und Nenner habe, so enthielten auch diese oft noch Unsicherheiten, sagt Jackson. Aber mit diesen könne man umgehen und zumindest eine Spanne für den Infizierten-Verstorbenen-Anteil berechnen.

Umfangreiche Daten lägen beispielsweise für Spanien vor. Nach diesen Daten starben 0,5 bis 2 von 100 Infizierten. Für den besonders betroffenen Bundesstaat Victoria in Australien kommt Jackson auf höchstens einen von 100. „Zum Vergleich: Bei der Grippe beträgt diese Quote weniger als eins zu tausend. COVID-19 ist demnach mindestens 10 Mal so tödlich wie die Grippe.“

Einen Blick in den Original-Artikel auf der Webseite des New Zealand Herald zu werfen, lohnt auch wegen der zusätzlichen Elemente. Unter anderem werden die aktuellen Infektionszahlen für Neuseeland angegeben, Stand 25. September: Aktive Fälle von COVID-19: 60. Patienten im Krankenhaus: 3. Auf der Intensivstation: 0.



Die Zahl der Diagnostizierten ist als Grundlage ungeeignet
Eigentlich lässt sich die Tödlichkeit einer Krankheit leicht berechnen: Man teilt die Anzahl der Todesfälle (Zähler) durch die Anzahl der Infizierten (Nenner), und erhält so den Infizierten-Verstorbenen-Anteil (Infection Fatality Proportion). Dieser ist nicht identisch mit der Mortalität oder Sterblichkeit, denn diese bezieht sich in der Regel auch auf einen bestimmten Zeitraum.

Jackson nennt 3 Gründe, warum bei COVID 19 die Berechnung des Infizierten-Verstorbenen-Anteils schwierig ist:

1. Wir kennen weder den genauen Wert für den Zähler noch für den Nenner. Nicht alle Verstorbenen sind nur aufgrund von COVID-19 gestorben. Und nicht alle Infizierte werden getestet und erfasst.

2. Es ist uneinheitlich, welche Zahl für den Nenner genommen wird: Manche Forscher stützen sich auch nur auf die Zahl der Diagnostizierten. Doch diese ist eben nicht die Zahl der Infizierten.

3. Die Berechnung bezieht sich immer auf eine bestimmte Gruppe von Personen. Bei COVID-19 spielen aber persönliche Merkmale wie Alter oder Vorerkrankungen eine entscheidende Rolle für die Gefahr durch das Virus. Insofern sind die Zahlen aus einer Gruppe streng genommen nur auf eine Gruppe mit ähnlichen Merkmalen übertragbar. „Wenn die Berechnung von einer Gruppe stammt, die nicht ähnlich ist zur Altersverteilung in Ihrer Stadt oder Ihrem Land, sagt der Infizierten-Verstorbenen-Anteil nicht viel aus“, warnt Jackson.


Und dann spiele natürlich auch noch die Gesundheitsversorgung vor Ort eine wichtige Rolle.

Wenn die Berechnung von einer Gruppe stammt, die nicht ähnlich ist zur Altersverteilung in Ihrer Stadt oder Ihrem Land, sagt der Infizierten-Verstorbenen-Anteil nicht viel aus. Prof. Dr. Rod Jackson
Diese Phänomene seien aber kein Grund, sich mit inkorrekten Berechnungen zufrieden zu geben. Denn je länger die Pandemie dauere, desto bessere Daten seien vorhanden, mit denen man arbeiten könne.

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Noch ein Beitrag zu 40 Jahre Anschlag auf das Oktoberfest
Sehr sehenswerte Sendung über die Hintergründe:

https://youtu.be/BDK88KaFK9U

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Stoppt diesen Abschiebewahnsinn!
Aufruf zur Kundgebung im Rosenwinkel, Donnerstag, 1.10.2020, 15:30 Uhr

Gestern, am 28.09.2020 um 2 Uhr nachts hat die Nachbarschaftsgemeinschaft im Rosenwinkel die Abschiebung eines Familienvaters in den Kosovo verhindert. Der Mann lebt seit 30 Jahren in Deutschland und hat eine Familie mit kleinen Kindern in Göttingen.



Ungefähr 50 Polizist*innen sind aus Braunschweig und Hannover gekommen, um die Wohnung der Lebensgefährtin des Mannes zu stürmen. Wegen des mutigen Protests der Nachbarschaft musste die Abschiebung abgebrochen werden.



Ein Familienangehöriger berichtet: “Ich bin aufgewacht und nach draußen gelaufen. Überall war Polizei, viele Nachbar*innen waren draußen auf der Straße, Kinder haben geschrien und geweint. Ich habe die Polizei gefragt, was sie hier will. Sie meinten, sie wollen einen Mann abschieben, der sich in einer Wohnung im Rosenwinkel aufhalten soll.” Er fragte die Polizei nach einem Durchsuchungsbeschluss. Die Polizei musste zugeben, dass sie keinen hat und damit nicht berechtigt ist, die Wohnung zu betreten.



Als sie mitbekommen hat, dass die Polizei eine Person abschieben will, ist die ganze Nachbarschaft mitten in der Nacht nach draußen auf die Straße gelaufen und hat gegen die Abschiebung protestiert. Durch den gemeinsamen Widerstand konnte die Abschiebung dieses mal verhindert werden. Aber das war weder das erste noch das letzte Mal, dass die Polizei in den Rosenwinkel eindringen will, um Leute, die schon seit mehreren Jahrzehnten in Deutschland leben oder hier geboren sind, aus ihrem Leben zu reißen.



Erst letztes Jahr wurde die gleiche Familie durch einen brutalen Abschiebeversuch mitten in der Nacht aus dem Schlaf gerissen und traumatisiert. „Ohne zu klingeln wollte die Polizei damals mit einem Schlüssel in die Wohnung eindringen, um meinen 19-Jährigen Bruder in den Kosovo abzuschieben!“, berichtet eine junge Frau. „Wir dachten erst, dass das Einbrecher sind und wollten die Polizei rufen!“ Erst daraufhin hat sich herausgestellt, dass es die Polizei war, die versuchte, in die Wohnung einzubrechen. Als sie es mit dem Schlüssel nicht schafften, versuchten sie mit einem Rammbock , die Wohnungstür einzuschlagen. „Sie haben dabei mich, meine Mutter und meine Schwester verletzt Mein Bruder ist hier geboren, geht hier zur Schule und arbeitet hier! Nun wollen sie ihn aus seinem Leben reißen!“Auch damals hat die Familie die Abschiebung des Bruders und Sohnes verhindern können. Aber die Polizei kann jederzeit wiederkommen, um es erneut zu versuchen.



Im Kosovo werden Roma und Romnja auch weiterhin verfolgt. Das zeigt unter anderem der Mord an Gani Rama, einem Rom, der aus Göttingen abgeschoben und am 20.07.2019 im Kosovo ermordet wurde. Der Kosovo ist für Roma nicht sicher!



An die Ausländerbehörden, die Polizei und die Regierungen: Es reicht! Lasst die Leute in Ruhe! Hört auf, Menschen aus ihrem Leben zu reißen, das sie sich jahrzehntelang aufgebaut haben. Hört auf, Leute in ein Land abzuschieben, das sie noch nie in ihrem Leben betreten haben. Hört auf, Leute in Umstände abzuschieben, in denen sie nicht sicher sind! Hört auf, Leute abzuschieben, egal wohin und egal mit welcher Begründung!



Kommt zur Kundgebung gegen Abschiebungen am Donnerstag, den 01.10.2020 um 15:30 Uhr in der Straße Rosenwinkel, 37081 Göttingen!



Schließt euch dem Protest der Betroffenen an. Keine Abschiebungen mehr! Bleiberecht für alle – in Göttingen und überall!

Roma Center e.V. / Roma Antidiscrimination Network / AK Asyl Göttingen

Macht mit! Unterschreibt mit eurem Verein/ eurer Initiative unseren Aufruf "Abschiebestopp in der Corona-Krise!" Schreibt dafür an info@ran.eu.com

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Dienstag, 29. September 2020
Impfstoff als Joker: Kann Trump die FDA unter Druck setzen, eine Corona-Vakzine noch vor den Wahlen zuzulassen?
Heike Dierbach, Medscape



Es klingt wie der Plot eines Hollywood-Films: Ein gefährliches Virus breitet sich in den USA aus. Fieberhaft wird nach Impfstoffen gesucht. Dann steht ausgerechnet die Präsidentenwahl an. Eine Vakzine kurz vor der Wahl würde die Chancen des Amtsinhabers entscheidend verbessern. Kann er Druck ausüben, einen Impfstoff zuzulassen, der noch nicht ausreichend getestet wurde?

Genau dieses Szenario befürchten Experten offenbar derzeit in den USA anlässlich der Präsidentenwahl am 3. November 2020. Prof. Dr. Jason L. Schwartz von der Yale School of Medicine warnt davor, bei COVID-19 aus Zeitdruck von etablierten Verfahren der Prüfung und Zulassung von Impfstoffen abzuweichen. Sein Meinungsbeitrag ist im New England Journal of Medicine erschienen.

300 Millionen Impfstoffdosen bis Januar
Konkret geht es um die „Operation Warp Speed“, eine neu eingerichtete öffentlich-private Partnerschaft unter Führung des US-Gesundheitsministeriums und des Verteidigungsministeriums. Der Name stammt tatsächlich aus Hollywood: „Warp“ ist bekanntlich der Spezialantrieb, durch den das Raumschiff Enterprise schneller als mit Lichtgeschwindigkeit ans Ziel kommt.

Das Tempo, mit dem bei COVID-19 ein Impfstoff entwickelt wird, ja sogar der Name Operation Warp Speed wirft Befürchtungen auf, dass hier Abkürzungen genommen werden, mit Auswirkungen auf die Sicherheit und Wirksamkeit. Prof. Dr. Jason L. Schwartz:
Bei der „Operation Warp Speed“ kooperieren staatliche Stellen mit pharmazeutischen Herstellern und weiteren Firmen. Erstere stellen unter anderem Finanzmittel zur Verfügung. Selbst erklärtes Ziel der Initiative ist eigentlich, bis Januar kommenden Jahres 300 Millionen Dosen eines „sicheren und effektiven“ Impfstoffs gegen SARS-CoV-2 zur Verfügung zu haben. Trump selbst hielt aber unlängst eine Vakzine noch im Oktober für möglich.

Schwartz geht nicht explizit auf Trump ein, mahnt aber, nicht aus Zeitdruck wissenschaftliche Standards zu vernachlässigen: „Ein Prozess, der normalerweise mehrere Jahre braucht, wird hier auf einige Monate komprimiert.“ Die Aufgabe, die Suche nach einem Impfstoff voranzutreiben, hätten seiner Meinung nach auch die US Food and Drug Administration (FDA) und die Centers for Disease Control (CDC) übernehmen können: „Diese haben die Unterstützung langjährig etablierter Komitees unabhängiger wissenschaftlicher Berater.“ Schwartz nennt hier vor allem das „Vaccines and Related Biological Products Advisory Commitee“ (VRBPAC). Dieses und die vorgeschriebene Transparenz des Prozesses gewährleisteten die Legitimität der Entscheidungen – normalerweise.

Stattdessen tauchen ein neues Gremium und ein extrem knapper Zeitplan auf. „Das Tempo, mit dem bei COVID-19 ein Impfstoff entwickelt wird, ja sogar der Name Operation Warp Speed wirft Befürchtungen auf, dass hier Abkürzungen genommen werden, mit Auswirkungen auf die Sicherheit und Wirksamkeit“, so Schwartz. Er rät insbesondere, dass die FDA das VRBPAC, also ihr Experten-Komitee, wie üblich beteiligen solle. „Sie ist dazu zwar rechtlich nicht verpflichtet. Doch wenn sie es nicht tut, ist das ein Zeichen, dass die Standardabläufe verlassen werden.“

Die FDA wappnet sich gegen Einflussversuche
Mittlerweile melden sich auch Politiker zu Wort. 4 Senatoren, 2 davon Republikaner, haben Gesetzesinitiativen gestartet, um die Einbeziehung des VRBPAC verpflichtend zu machen. „Solche Sicherheitsvorkehrungen würden die Unabhängigkeit der FDA stärken für den Fall, dass es externen Druck gibt, in den nächsten Monaten von ihrer üblichen, auf Evidenz basierten Praxis abzuweichen“, sagt Schwartz.

Auch die FDA selbst will sich scheinbar gegen eine mögliche Einflussnahme von Trump wappnen. Sie kündigte am Mittwoch an, bei der Zulassung eines neuen COVID-19-Impfstoffs weitere Kontrollen einzuführen. Unter anderem sollen Teilnehmer der Phase-3-Studien noch für 2 Monate nach Erhalt der letzten Dosis beobachtet werden. Damit wäre eine Zulassung vor der Präsidentenwahl praktisch unmöglich.

Der Haken daran: Trump muss solche strengeren Regeln genehmigen. „Vielleicht genehmigen wir das, vielleicht auch nicht“, zitiert die New York Times den Präsidenten: „Ich denke, das (Vorhaben der FDA) ist vor allem politisch motiviert.“

Auch die „Operation Warp Speed“ hält bislang an ihrem Zeitplan fest: In einer Strategie zur Verteilung des Impfstoffs nannte sie erneut Januar 2021 als Starttermin. In dem Papier wird auch betont, dass die Bevölkerung die Impfung nicht aus eigener Tasche bezahlen solle: „Das Ziel ist es, dass niemand, der sich impfen lassen will, dies aufgrund finanzieller Hürden nicht kann.“

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Die Leopoldina fordert für den Corona-Herbst einheitliche Regeln, konsequente Umsetzung sowie mehr Tests und Kommunikation
Michael van den Heuvel, Medscape


Der Herbst naht, und damit auch die Angst vor deutlich mehr Neuinfektionen mit SARS-CoV-2. Bereits jetzt gehen die Zahlen deutlich nach oben; etwa ein Drittel des Frühjahrsmaximalwerts wurde erreicht. „Die Dynamik nimmt zu“, sagt Regierungssprecher Steffen Seibert. „Wir alle haben es in der Hand, ob sich Infektionen wieder unkontrolliert ausbreiten – durch eigenes Verhalten, Rücksichtnahme, Verzicht auf weitere Öffnungsschritte und durch politische Maßnahmen.“

Solche recht vagen Formulierungen hat die Leopoldina jetzt mit einer Handlungsempfehlung konkretisiert [1]. Von der Politik fordern die Experten, nicht nur verbindliche, wirksame und einheitliche Regeln für Vorsorgemaßnahmen aufzustellen, sondern diese konsequenter und einheitlicher als bisher umzusetzen. Die Empfehlungen im Detail:

Keine größeren Menschenansammlungen
Bereits zu Beginn der SARS-CoV-2-Pandemie haben Epidemiologen und Virologen zahlreiche Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung erarbeitet, allen voran die AHA-Regel (Abstandhalten, Hygiene, Alltagsmaske/Mund-Nasen-Schutz) und regelmäßiges Lüften der Innenräume.

„Aus dem bisherigen Kenntnisstand folgt, dass größere Menschenansammlungen, bei denen das Einhalten der Abstandsregel, das Tragen des Mund-Nasen-Schutzes und ein entsprechender Luftaustausch nicht ausreichend gewährleistet werden können, weiterhin nicht stattfinden sollten“, heißt es im Dokument.

„Insbesondere Gruppenaktivitäten in geschlossenen Räumen, die zu einer vermehrten Übertragung durch Tröpfchen und Aerosole führen, wie Sport, Singen oder lautes Sprechen, sollten nicht oder nur mit besonderen Schutzmaßnahmen stattfinden.“ Alle Regeln sollten einheitlich sein, um Wirkung zu zeigen.

Neue Test- und Quarantäne-Strategien
Darüber hinaus fordern Leopoldina-Experten „leicht zugängliche, verständliche und verlässliche Abläufe für Testung, Ergebnismitteilung und -interpretation“. An Kritik sparen sie nicht: „Dringend notwendig sind die weitere Digitalisierung der Datenerfassung und eine barrierefreie und schnelle Mitteilung von Ergebnissen und deren Konsequenzen.“

Engpässe bei PCR-Tests halten die Experten in nächster Zeit für wahrscheinlich. Deshalb plädieren sie im Rahmen der gesetzlichen Regelungen für den Einsatz von Antigen-Schnelltests, obwohl deren „Sensitivität und Spezifität gegenüber PCR-Tests deutlich verringert sind“.

Ziel einer neuen Teststrategie müsse sein, die Zeit zwischen Test und Ergebnis weiter zu verkürzen und insbesondere die Infektiosität zu erfassen:

Im Mittel lassen sich SARS-CoV-2-Infektionen nach 2 Tagen detektieren.

Nach 5 Tagen treten meist die ersten Symptome auf.

Die infektiöse Phase beginnt 2 bis 3 Tage vor Symptombeginn und endet etwa 7 Tage danach.

Gelinge es, Patienten rasch zu testen, lasse sich die Isolationszeit im Normalfall auf eine Woche verkürzen, bei Hochrisiko-Kontakten nennen Experten 10 Tage.


Verantwortungsvolles Verhalten der Bevölkerung
Ob es gelingen wird, die Pandemie zu kontrollieren, hänge nicht nur von Ärzten, Wissenschaftlern oder Politikern ab, sondern in großem Maße von der Bevölkerung: Befolgen Bürger alle Regeln oder werden Corona-Leugner oder selbsternannte „Skeptiker“ zum Problem? Eine mögliche Antwort: „Um es Bürgerinnen und Bürgern zu erleichtern, Schutzmaßnahmen weiterhin – und konsequenter als bislang – einzuhalten, benötigen sie Wissen, Motivation und die Möglichkeit, sich entsprechend zu verhalten, sowie klare Regeln“, schreiben die Autoren.

Im Detail raten sie:

Bei jeder Entscheidung müssen die Grundlagen, aber auch mögliche Unsicherheitsfaktoren, in die Kommunikation einbezogen werden.

Verfahren oder Kriterien, die zu Entscheidungen geführt haben, sind transparent offenzulegen.

Generell sollten Politiker auch ökonomische und soziale Folgen der Maßnahmen berücksichtigen, verglichen mit möglichen Alternativen.

Zur Umsetzung eignen sich „gut sichtbare, motivierende und ansprechende Erinnerungen an Verhaltensregeln im öffentlichen Raum“ und Vorbilder mit entsprechendem Verhalten. Wichtig sei, zu betonen, dass ein Großteil aller Bürger solche Regeln befürworte.

Um es Bürgerinnen und Bürgern zu erleichtern, Schutzmaßnahmen weiterhin … einzuhalten, benötigen sie Wissen, Motivation und die Möglichkeit, sich entsprechend zu verhalten, sowie klare Regeln. Leopoldina

Die Leopoldina empfiehlt, Kinder und Jugendliche als spezielle Zielgruppe zu betrachten. Sie werden durch moderne Formate und Kommunikatoren wie Influencer eher erreicht als über klassische Kanäle.

Soziale und psychische Folgen berücksichtigen
Nicht zuletzt ziehen die Autoren eine Lehre aus dem 1. Lockdown: „Psychische Belastungen haben in der Pandemie zugenommen, mit potenziell langfristigen Folgen für die Gesundheit vieler.“ Viele Folgen würden sich in nächster Zeit noch stärker bemerkbar machen, so die Befürchtung. Daraus leiten die Experten mehrere Empfehlungen ab:

Bei der Planung von Maßnahmen ist es wichtig, neben Effekten auf die Pandemie soziale oder psychische Folgen für Bürger ins Kalkül zu ziehen.

Deutschland braucht in den nächsten Monaten spezielle Maßnahmen zur Steigerung der Resilienz, etwa durch Bewegungsmöglichkeiten, Online-Angebote oder Telefon-Hotlines.

Zur Therapie oder Prävention sind mehr psychiatrische oder psychotherapeutische Angebote erforderlich.

Psychische Belastungen haben in der Pandemie zugenommen, mit potenziell langfristigen Folgen für die Gesundheit vieler. Leopoldina
Das aktuelle Dokument ist bereits die 6. Stellungnahme der Leopoldina zur Coronavirus-Pandemie in Deutschland. Grundlage sind aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse. Man sieht sich hier in einer beratenden Funktion. „Entscheidungen zu treffen, ist Aufgabe der demokratisch legitimierten Politik und der zuständigen Institutionen.

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Rückkehr zur Normalität eine Illusion?
3 Fragen, die deutlich machen, warum Corona-Impfstoffe kein Allheilmittel sind
Michael van den Heuvel, Medscape



„Eine 1. Generation von COVID-19-Impfstoffen wird voraussichtlich Ende 2020 oder Anfang 2021 zugelassen“, schreiben Prof. Dr. Malik Peiris und Prof. Dr. Gabriel M. Leung von der University of Hong Kong in The Lancet [1]. Entgegen vielen Hoffnungen sehen sie in Vakzinen aber nicht die Wunderwaffe, um zur Normalität vor SARS-CoV-2-Zeiten zurückzukehren. Offen sind immunologische Fragen, aber auch praktische Aspekte zur Verteilung des Impfstoffs. 3 wichtige Fragen im Überblick:

1. Verhindert ein Impfstoff die weitere Übertragung von SARS-CoV-2?
Unter der Annahme einer Reproduktionsrate von 4 schätzen die Autoren, dass 25 bis 50% der Bevölkerung immun gegen SARS-CoV-2 sein müssten, um die weitere Ausbreitung des Virus einzudämmen. Die WHO empfiehlt, dass Impfstoffe eine Verringerung des Krankheitsrisikos um mindestens 50% aufweisen sollten. „Selbst, wenn Impfstoffe Schutz vor Krankheiten bieten könnten, könnten sie die Übertragung nicht unbedingt in ähnlicher Weise verringern“, so Peiris und Leung.

Selbst, wenn Impfstoffe Schutz vor Krankheiten bieten könnten, könnten sie die Übertragung nicht unbedingt in ähnlicher Weise verringern. Prof. Dr. Malik Peiris und Prof. Dr. Gabriel M. Leung
Beispielsweise zeigen Tierexperimente mit Primaten eine Verringerung der Symptome und der Viruslast in den unteren Atemwegen nach Impfungen. Viren bleiben jedoch in den oberen Atemwegen erhalten und werden verbreitet. Ob es bei Menschen wie erhofft zur sterilisierenden Immunität in den oberen Atemwegen kommt, muss sich zeigen.

„Immunologische Korrelate des Schutzes vor SARS-CoV-2-Infektion und COVID-19 sind auch noch unbekannt“, konstatieren die Autoren. Sie verweisen auf die unklare Rolle bereits vorhandener neutralisierender Antikörper. Die Idee, eine passive Immunisierung mit Rekonvaleszenten-Plasma zu erzielen, wird bekanntlich jedenfalls untersucht.

Weitere Fragen betreffen die Rolle der mukosalen Immunität, der Antikörper-abhängigen zellvermittelten Zytotoxizität und der T-Zellen bei natürlichen oder passiven Immunisierungen.

2. Wie lange schützen Impfungen vor Neuinfektionen?
Die Prävalenz und Dauer neutralisierender Antikörper-Antworten nach einer natürlichen Infektion müsse man noch mit besseren Neutralisationstests, bei denen Lebendviren anstelle von Neutralisierungstests verwendet würden, untersuchen, so die Experten. Bekannt ist: Bei Coronaviren, die Erkältungen auslösen, verschwindet der Schutz oft nach weniger als einem Jahr.

Die Vorstellung, dass die durch COVID-19-Impfstoffe induzierte Immunität der Bevölkerung eine Rückkehr zur Normalität vor COVID-19 ermöglicht, könnte auf illusorischen Annahmen beruhen. Prof. Dr. Malik Peiris und Prof. Dr. Gabriel M. Leung
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Sonntag, 27. September 2020
40 Jahre ist es her -Bombenanschlag auf das Oktoberfest
Der Kniefall und die klaren Worte von Söder sind zumindest ein richtiges Zeichen und waren lange überfällig. Das ändert aber nichts daran, dass geheimdienstliche Strukturen allem Anschein nach mit denen der Neonazis verwoben sind. Ich kann mich auch daran erinnern, dass nach dem Attentat Angehörige der Wehrsportgruppe Hoffmann im Fernsehen interviewt wurden und erklärten, sie seien vor allem Antikommunisten und würden den Widerstand für den Fall einer Invasion des Osten vorbereiten, und das fanden damals so manche Normalbürger gut - man war im Kalten Krieg. Es gab 1982 ein Manöver des BGS auf dem Truppenübungsplatz Sennelager, wo die Niederschlagung eines Aufstands streikender Arbeiter mit Schützenpanzerwagen, Sturmgewehren und panzerbrechender Munition trainiert wurde, und zur Einsatzdoktrin gehörte, dass für einen solchen Fall Neonazis als Verbündete anzusehen seien.

Die Wehrsportgruppe Hoffmann war auch nicht die einzige ihrer Art. In der Nähe von Göttingen gab es den Stahlhelm HannMünden, und ob und wann der sich wirklich auflöste weiß niemand so genau - vor dem Gutshof eines ihrer Chefs standen auch noch in den Neunzigern öfter mal Kübelwagen.

https://www.br.de/nachricht/rechtsaussen/oktoberfestattentat-nsu-netzwerke-100.html

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Neues Level
Heute wieder heftig trainiert, diesmal wurde Schwerpunkt auf Karate-Sprungtechniken gelegt.


Wie immer hinterher ein wohliges und euphorisches Gefühl.

Interessant und beruhigend zu erfahren, dass von all den durchtrainierten Kampfsportfreaks in meiner Gruppe niemand diätetisch oder vegan lebt und dass das eine ganz trinkfeste Gruppe ist.

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Samstag, 26. September 2020
Adieu, Juliette Gréco!
https://www.youtube.com/watch?v=hdtZxbVrp84

https://musikguru.de/juliette-greco/songtext-mein-kind-sing-mon-fils-chante-695676.html

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