Samstag, 16. Juli 2022
Die Moscow Times zum russischen Verständnis von internationaler Diplomatie und dem Sinn von Gesprächen
Putins Russland ist nicht einfach desinteressiert am Dialog mit Europa. Der Kreml glaubt, dass die EU den Dialog mit Russland nicht verdient. Das einzige Land, mit dem Moskau wirklich einen Dialog führen will, ist Washington. Putins Regime definiert seinen Platz in der Welt durch die Ablehnung der globalen Führung der USA und gleichzeitig durch die Nachahmung dessen, was es für amerikanisches Verhalten in der internationalen Arena hält. Russlands eigenes subversives, aber oft unberechenbares Verhalten auf der globalen Bühne kann bis zu einem gewissen Grad als ein kontinuierlicher aufmerksamkeitsstarker Trick angesehen werden, der darauf abzielt, Washington zu zwingen, Moskau um Zusammenarbeit zu bitten.

Danke für den Link an Arboretum!

https://avantgarde.blogger.de/stories/2850439/#2850946

... link (21 Kommentare)   ... comment


Freitag, 15. Juli 2022
Schräg gedacht: Wladimir Kaminer sagt, wie es ist
Zelensky als Schauspieler in Heldenrolle:

https://www.t-online.de/nachrichten/ausland/id_92306594/wladimir-kaminer-selenskyj-kann-uns-nicht-ewig-vor-putin-beschuetzen.html

... link (0 Kommentare)   ... comment


Donnerstag, 14. Juli 2022
Zum 04. Mal geimpft
Und spüre, wie immer, nichts.

... link (5 Kommentare)   ... comment


Allons, enfants!
https://www.youtube.com/watch?v=-BenpML8_s0

... link (0 Kommentare)   ... comment


Montag, 11. Juli 2022
Ready to rumble
Zu ersten Mal nach meiner OP, zum ersten Mal seit 6 Wochen habe ich wieder geboxt und karatiert. Und konnte erfreut feststellen, dass ich an Fitness nichts eingebüßt habe.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Revolution in Sri Lanka
Regierung geflohen. Sieg des Volkes. Und das aus einer Brot- und Gaspreisrevolte heraus. Jahrzehntelang hatten wir AnhängerInnen des neuen Antiimperialismus prophezeit und zugleich gehofft, dass so etwas passieren würde, ohne Resultat. Jetzt passiert es tatsächlich. Und die revolutionären Massen plündern nicht, es wird niemand an die Laterne gehängt, vielmehr im Präsidentenpalast und der Villa des Premiers relaxt, der Pool und das Fitnesscenter volkseigen genutzt, im Park gegrillt und ausgiebig gechillt.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Donnerstag, 7. Juli 2022
Die wahren Sensationen
Man hat im LHC neue Elementarteilchen entdeckt, Tetra- und Pentaquarks, die das Universum mal wieder komplexer machen, wiewohl sie die bisherige Welltsicht der Quantenphysik bestätigen.

Und man hat den bisher schnellsten Stern gefunden, der mit 2,5% Lichtgeschwindigkeit das Schwarze Loch Sagitarius A im Zentrum unserer Galaxis umkreist.


Dann hat man festgestellt, dass Quasare nicht durch den Kollaps von Sternen entstanden sind, sondern unmittelbar aus der Verdichtung kosmischer Gaswolken, die zu Schwarzen Löchern von über 100 Milliarden Sonnenmassen kollabierten.


Wunderbare, herrliche Physik.

... link (4 Kommentare)   ... comment


Mittwoch, 6. Juli 2022
Stipendiaten
Auf einer Infoveranstaltung für Studienstipendiaten der Böll-Stiftung aus dem nichteuropäischen Ausland ging es um Zukunftsperspektiven und Rahmenbedingungen. Ibrahim erzählte, dass er sich eine Existenz in Deutschland aufbauen und die deutsche Staatsbürgerschaft beantragen wolle. Daraufhin erklärte die Dozentin, dass es darum gerade nicht ginge, man wolle ja dem Brain Drain aus den Entwicklungsländern entgegenwirken. Das Studienstipendium sei dazu da, Menschen aus Entwicklungsländern die Qualifikation zu geben ihr Land aufzubauen. Deshalb sollte er nach Abschluss seines Studiums wieder ausreisen (er studierte keine Ingenieurwissenschaft und keine Medizin, sondern Germanistik und Anglistik auf Lehramt).

Da fragte Ibrahim: "Sie meinen also, Israel sei ein Entwicklungsland und auf deutsches Know How angewiesen?".

... link (0 Kommentare)   ... comment


Das papierlose Büro
Papierloses Büro bedeutet, dass die Sekretärin vor dem Meeting die Outlookeinträge der Teammitglieder ausdruckt und als Tischvorlage auf den Konferenztisch legt.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Waffen für die Frente Polisario!
Während Spanien die Ukraine mit Waffenlieferungen fleißig unterstützt akzeptiert die spanische Regierung die Besetzung der Westsahara durch Marokko, kein Wort gegen den seit 1975 anhaltenden schmutzigen Krieg gegen das Volk der Sahraoui. Im Großen und Ganzen entspricht das auch der EU-Linie, schließlich ist Marokko Partner bei der Abschottung gegen Einwanderung aus Afrika. Daher rufe ich meinerseits dazu auf, Geld für Waffen für die Frente Polisario zu spenden, für den Freiheitskampf des westsaharischen Volkes. Für eine unabhängige demokratische Republik Sahara!

... link (6 Kommentare)   ... comment


Montag, 4. Juli 2022
Sehr zu empfehlen: Feminismus vs. Putinismus und Stephan Anpalagan
https://www.republik.ch/2022/06/06/die-internationale-der-antifeministen

https://stephananpalagan.de/

... link (0 Kommentare)   ... comment


Montag, 4. Juli 2022
Eissturz an der Marmolada
8 Tote an einem meiner Lieblingsberge, ein eindeutiges Ergebnis der Klimakatastrophe. Rest in peace.

Beim Abstieg von der Marmolada bin ich 1999 selber einmal in eine Gletscherspalte gefallen und musste gerettet werden.

https://che2001.blogger.de/stories/1901668/


In nur wenigen Wochen beginnt meine Dolomitensaison.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Mittwoch, 29. Juni 2022
TÜV von der Chirurgin
Das Loch in meinem Hals, durch das man lustig ins Körperinnere gucken konnte ist zugewachsen, nur 2 Wochen nach seiner Entstehung. Jetzt ist nur eine leichte Fleischwunde übrig, wie eine Peitschenstrieme oder ein Streifschuss. Wird wahrscheinlich in 2 Wochen ganz weg sein. Sonntag gehe ich wieder boxen. Mit offizieller ärztlicher Zustimmung.

... link (3 Kommentare)   ... comment


Dienstag, 28. Juni 2022
Erdogans Schattenkrieg - wann beginnt die Offensive?
Solidarität mit Kurdistan, Solidarität mit Rojava!

https://www.tagesschau.de/ausland/asien/nordsyrische-kurdengebiete-101.html?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE

... link (1 Kommentar)   ... comment


Hunger als Waffe
Putin nimmt gerade die ohnenhin verarmten Massen des Trikont in Geiselhaft, indem er sie von Weízenlieferungen abschneidet. So weit ist es also gekommen - von einem Selbstverständnis der sowjetischen Außenpolitik als antiimperialistisch zum Imperialismus in seiner unmittelbar faschistischen Form - Völkermord als Mittel der Politik.

... link (10 Kommentare)   ... comment


Sonntag, 26. Juni 2022
Besuchsempfehlung: Zum Untergang des Imperium Romanum
In Trier gibt es hierzu eine lohnende Ausstellung. Nach dem Nomen-est-Omen-Prinzip trägt einer der Organisatoren einen überaus passenden Namen: Lothar Schwinden.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Freitag, 24. Juni 2022
Entgegen dem Klischee
Ben, Esther und ich standen schwätzend auf dem Hof zusammen, als aus dem Tor des Nachbargrundstücks eine sehr junge, extrem sexy aussehende Frau kam, der Ben und ich interessierte Blicke nachwarfen. Es war aber Esther, die "Wow!" sagte. Und dann Ben und mich angrinste und meinte: "Dachtet Ihr, Frauen machen sowas nicht?".

... link (0 Kommentare)   ... comment


Und eine kleine Anmerkung dazu, was ich so vom US-Imperialismus halte
https://www.youtube.com/watch?v=oY_a-HjdiOE

... link (0 Kommentare)   ... comment


Der unbesiegte Partisan
Jean Baudrillard schrieb in seinem Lebenswerk "Der symbolische Tausch und der Tod" dass dem Sich-ständig-Neuerfinden des Kapitalismus noch immer die absolute Negation des Systems entgegenstehe, die er als den unbesiegten Partisan bezeichnete - oder auch unbesiegbar, der Begriff fällt ins Gleiche, wenn man religiös-symbolische Kategorien wie "Sol Invictus" anwendet.

Dazu gibt es ein passendes Lied:

https://www.youtube.com/watch?v=JIt9smkeq7k

... link (1 Kommentar)   ... comment


Mittwoch, 22. Juni 2022
Alarme Phone Sahara - Infotour Solidarität gegen das EU Grenzregime in der Sahara mit Azizou Chehou und Moctar Dan Yayé aus Niger
Die Grenzen, die die europäischen Staaten gegen Migrant*innen und Flüchtende hochziehen, verlaufen längst nicht mehr nur an den EU-Außengrenzen, sondern weit darüber hinaus, u.a. durch viele Länder auf dem afrikanischen Kontinent. Dieses repressive Grenzregime schafft lebensgefährliche Bedingungen und lässt Menschen nicht nur im Mittelmeer und im Atlantik sterben, sondern auch auf den Reisewegen durch die Sahel-Staaten und Nordafrika. Es führt zu brutalen Massenabschiebungen zwischen afrikanischen Staaten und zur Internierung von Migrant*innen und Flüchtenden in Folterlagern in Libyen. Zudem sorgt es dafür, dass tausende von Menschen, denen ein Weiterkommen versperrt ist, mit leeren Händen und unter prekären Bedingungen in Ländern wie dem Niger, einem der ärmsten Länder der Welt, festsitzen. Die historisch seit langem bestehende zirkuläre Migration insbesondere in sowie zwischen West- und Nordafrika wird dadurch immer mehr eingeschränkt. Folglich zerstört diese von der EU durchgesetzte Politik in kolonialer Tradition an vielen Orten wirtschaftliche Existenzgrundlagen und damit das Leben der Menschen aus diversen Regionen.

Das Alarme Phone Sahara (APS) setzt diesem brutalen EU-Grenzregime in Agadez und an anderen Orten im Norden Nigers solidarische Intervention entgegen. Moctar Dan Yayé und Azizou Chehou des APS Niger werden auf ihrer Info-Tour von Hintergründen und aktuellen Entwicklungen in Niger zur repressiven Migrationspolitik und von ihrer alltäglichen Arbeit berichten.

Dabei geht es unter anderem um folgende Themen:
● ?Wüstennot-Rettung? durch beim APS aktive Einheimische aus der Region Bilma & Suche nach Vermissten in der Sahara, die sich auf den Weg nach Libyen machen,
● Dokumentation von immer massiveren Abschiebungen aus Algerien & solidarische Arbeit vor Ort in Assamaka,
● kollektive Küche für Geflüchtete und Migrant*innen in Agadez
● täglicher Kampf gegen Korruption, Repression & erlebte Kriminalisierung von APS Aktivist*innen für ihre Solidaritätsarbeit,
● Klage gegen das von der EU forcierte Gesetz ?2015 -036?, das die regionale Migration kriminalisiert, vor dem Gerichtshof der westafrikanischen Union,
● Folgen des Klimawandels: politische Arbeit bei steigenden Wüstentemperaturen & fast permanentem Stromausfall

Dr. Azizou Chehou ist Koordinator des Alarme Phone Sahara (APS) in Agadez. Moctar Dan Yayé ist für die Medienarbeit des APS in Niger verantwortlich.


Veranstaltungen Alarme Phone Sahara - Infotour 2022:

21.06.2022, 19:00 Uhr, Möckern-Friedensau
Ort: Kulturscheune, An der Ihle 10, 39291 Möckern-Friedensau

27.06.2022, 18:00 Uhr, Garmisch-Partenkirchen Bahnhofsvorplatz
Öffentliches Hearing mit Alarme Phone Sahara und Alarmphone Watch the Med im Rahmen der Dauerkundgebung gegen den G7-Gipfel in Elmau bei Garmisch

28.06.2022, 18:00 Uhr, Lüneburg
Ort: Leuphana Universität Lüneburg, Universitätsallee 1, Raum C 40.606.

29.06.2022, 19:00 Uhr, Braunschweig
Ort: Kinder- und Jugendzentrum Mühle, An der Neustadtmühle 3, Braunschweig

30.06.2022, 19:30 Uhr, Leipzig
Ort: t.b.a.

30.06.2022, 13:00 Uhr, Kulturkosmos Fusion-Festival
Ort: Flugplatz Müritz Airpark, Lärz
Workshop mit Alarme Phone Sahara und Matthias Monroy zu Frontex und Grenzregime in Nord- und Westafrika

01.07.2022, 19:00 Uhr, Hamburg
Ort: Werkstatt 3 (W3), Nernstweg 32, Hamburg

03.07.2022, 18:00 Uhr, Göttingen
Ort: "OUR HOUSE OM10" Obere Maschstr. 10, Göttingen

05.07.2022, 20:00 Uhr, Kassel, Documenta
Ort: aka, Werner-Hilpert-Straße 22 (WH22), Kassel
Veranstaltung mit Alarme Phone Sahara und Migration Control zur Externalisierung des Grenzregimes

06.07.2022, 19:00 Uhr, Kassel, Documenta
Ort: Kassel, aka, Werner-Hilpert-Straße 22 (WH22)
Alarme Phone Sahara spricht im Rahmen der Documenta 15 über transnationale kollektive Kämpfe um Veränderung

06.07.2022, 20:00 Uhr, Basel
Veranstaltung beim Klimacamp / widerständigen Sommercamp.
Alarme Phone Sahara spricht über Kämpfe um Bewegungsfreiheit, Ernährungssouveränität und Klimagerechtigkeit vor dem Hintergrund der aktuellen Situation im Niger

07.07.2022, 19:00 Uhr, Kriens bei Luzern
Ort: Teiggi, Schachenstrasse 15A, Kriens bei Luzern

08.07.2022, 20:30 Uhr, Bern
Ort: Brasserie Loraine, Quartiergasse 17, 3013 Bern

11.07.2022, 20:00 Uhr, Freiburg
Ort: Haus der Jugend, Uhlandstraße 2, Freiburg

... link (51 Kommentare)   ... comment


Montag, 20. Juni 2022
Die Aussprache
Warum wird die Maßeinheit für Windstärke, Beaufort, immer französisch ausgesprochen, also Bohfort? Die ist nach Admiral Sir Beaufort benannt. Bertrand Russell wird ja auch nicht Bertrond Rüssell ausgesprochen, und bei Renault spricht man a, u, l und t nicht aus.

Wie wäre es denn mit dem Solar King Lewis Fourteen?

... link (9 Kommentare)   ... comment


Neuer Giga-Number-Cruncher kommt nach Jülich
Früher dienten sie dazu, Wasserstoffbombenexplosionen oder Supernovae zu simulieren, inzwischen werden mit ihnen die Folgen der Klimaerwärmung und die Szenarien, die sich aus Gegensteuerungsmaßnahmen ergeben berechnet: Die Supercomputer der Kategorie 1.

Einer davon, Jupiter genannt, kommt nun ins Forschungszentrum Jülich.


https://www.channelpartner.de/a/erster-europaeischer-superrechner-kommt-nach-juelich,3687260?utm_source=Produkte+%26+Technologien&utm_medium=email&utm_campaign=newsletter&tap=edddea56b42e38bc6a069e7bb6e23412

... link (0 Kommentare)   ... comment


Neue Omikron-Varianten: Kommen modifizierte Impfstoffe im Herbst zu spät?
Das sagen Experten
Michael van den Heuvel, Medscape


SARS-CoV-2 stellt ? wenig überraschend für ein RNA-Virus ? seine Mutationsfreudigkeit weiter unter Beweis. In Abstrichen infizierter Patienten liegt der Anteil der Omikron-Sublinie BA.4 bei 2,1% (KW 21), verglichen mit 1,2% in der Vorwoche. Im gleichen Zeitraum ist die Häufigkeit der Sublinie BA.5 auf 10,0% nach oben geschnellt, verglichen mit 5,0% in der Vorwoche.

Diese Dynamik führt zu einer zentralen Frage: Was können Ärzte von modifizierten Impfstoffen aufgrund der langen Vorlaufzeit erwarten? Aktuellstes Beispiel ist die Ankündigung von Moderna, für einen bivalenten Impfstoff gegen den Wildtyp und gegen Omikron bald die Zulassung zu beantragen.

Neutralisierende Titer gegen BA.1 um das 8-Fache erhöht

Moderna gibt derzeit nur einen groben Überblick über Daten zum neuen Vakzin mRNA-1273.214. Es enthält das zugelassene Molekül mRNA-1273 (Spikevax®) und einen Impfstoffkandidaten, der auf Omikron abzielt. Anzumerken ist, dass es sich um die Omikron-Sublinie BA.1 handelt.

Das Vakzin mRNA-1273.214 erreichte in der Phase-2/3-Studie alle primären Endpunkte. Bei der Impfstoffforschung sind 2 Begriffe von Bedeutung. Der Antikörper-Titer wird als geometrisches Mittel (GMT) angegeben. Im Vergleich zum arithmetischen Mittel ist dieser Wert robuster gegenüber starken Schwankungen. Die Wirksamkeit neutralisierender Antikörper wird als ?geometric mean response? (GMR) bezeichnet, welche je nach Verdünnung imstande ist, einen gewissen Prozentsatz aller Viren zu inaktivieren.

Das GMR betrug 1,75 (97,5%-Konfidenzintervall: 1,49-2,04).

Eine Booster-Dosis von mRNA-1273.214 erhöhte die GMT gegen Omikron etwa um das 8-Fache, verglichen mit den Ausgangswerten.

Der primäre Endpunkt der Nicht-Unterlegenheit gegenüber dem ursprünglich zirkulierenden SARS-CoV-2 wurde ebenfalls erreicht, mit einer GMR von 1,22 (1,08-1,37).

Bei seronegativen Teilnehmern lag 1 Monat nach der Verabreichung der GMT gegen den Wildtyp für mRNA-1273.214 bei 5.977 (5.322-6.713), verglichen mit einer GMT für mRNA-1273 von 5.649 (5.057-6.311).

Die GMT gegen Omikron für mRNA-1273.214 lag bei 2.372 (2.071-2.718), verglichen mit einer GMT für mRNA-1273 von 1.473 (1.271- 1.708).

Die Titer bindender Antikörpertiter waren bei mRNA-1273.214 im Vergleich zu mRNA-1273 auch signifikant höher gegen alle anderen fraglichen Varianten (Alpha, Beta, Gamma, Delta, Omikron).

Die Auffrischimpfung mit mRNA-1273.214 wurde von den 437 Studienteilnehmern gut vertragen. Das Sicherheits- und Reaktogenitätsprofil war ähnlich wie bei mRNA-1273 als Booster.

Offene Fragen zu klinischen Endpunkten
?Die Daten von Moderna zeigen, dass Personen, die die 4. Impfung mit dem bivalenten Impfstoff bekommen haben, mehr neutralisierende Antikörper gegen Omikron im Blut haben als Personen, die die vierte Impfung mit dem herkömmlichen Impfstoff bekommen haben?, sagt Prof. Dr. Carsten Watzl. Er ist Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie. Watzl: ?Aus diesen Daten kann man schließen, dass damit auch der Schutz gegenüber Omikron durch den bivalenten Impfstoff besser sein wird.? Nicht ableiten könne man jedoch, wie hoch die Effektivität beim Schutz gegenüber Infektionen oder schweren Erkrankungen sein werde.


?Verglichen mit den neutralisierenden Antikörpern gegenüber dem Ursprungsvirus haben Personen nach der 4. Impfung immer noch weniger neutralisierende Antikörper gegen Omikron?, so der Experte. Damit werde zwar der Schutz vor der Infektion mit Omikron verbessert. ?Er wird aber immer noch nicht so gut sein wie der Schutz gegenüber einer Infektion mit den früheren Varianten.?

Natürlich ist das Virus mal wieder schneller als die Impfstoffentwicklung. Prof. Dr. Carsten Watzl
Macht es Sinn, einen Impfstoff gegen BA.1 zu entwickeln, während BA.4 und BA.5 das Geschehen übernehmen? Das neue Vakzin richtet sich gegen BA.1; bis Herbst wird diese Omikron-Variante wohl in der Bedeutungslosigkeit verschwunden sein.

?Natürlich ist das Virus mal wieder schneller als die Impfstoffentwicklung?, so Watzl. ?Aber der Unterschied zwischen BA.1 und BA.5 ist deutlich kleiner als der Unterschied zwischen dem Originalimpfstoff und BA.5.? Daher mache auch ein an BA.1 angepasster Impfstoff noch viel Sinn. Er stimuliere gerade die Immunzellen, die sowohl die Ursprungsvarianten als auch Omikron erkennen könnten. Watzl hofft, die Immunität werde Varianten-unabhängiger und könne auch vor zukünftigen Varianten einen Schutz bieten.

Auffrischimpfungen im Herbst ? für wen sie Sinn machen
?Ein Boost mit dem angepassten Impfstoff wäre im Herbst sinnvoll für diejenigen, die auf einen Boost überhaupt noch ansprechen, die also noch nicht so hohe Antikörperspiegel haben?, so die Einschätzung von Prof. Dr. Andreas Radbruch, Deutsches Rheuma-Forschungszentrum Berlin (DRFZ). ?Vorhersehbar würde dadurch auch der relativ kurzfristige Schutz der Atemwege vor Infektion noch einmal erhöht, also der Schutz vor Infektion, für die Monate der nächsten Welle.? Radbruch spekuliert, der Schutz vor Infektion sei womöglich besser, da neue Varianten mit abgedeckt würden.

Bei immun-gesunden Personen unter 60 sehe ich aktuell keine Veranlassung zu einer 4. Impfung. Prof. Dr. Carsten Watzl
Watzl hat sich auch mit dieser Frage befasst: ?Bei immun-gesunden Personen unter 60 sehe ich aktuell keine Veranlassung zu einer 4. Impfung.? Diese Gruppe habe immer noch einen ?sehr guten Schutz vor der schweren Erkrankung?, werde früher oder später jedoch Durchbruchsinfektionen durchmachen ? und eine hybride Immunität entwickeln.

?Personen mit Immunschwäche und alte Personen können aber immer noch ein relativ hohes Risiko für eine schwere Erkrankung haben?, so der Experte. Sie sollten ihre Immunität im Herbst mit einem angepassten Impfstoff erhöhen.

Die saisonale Corona-Impfung ? sinnvoll nur für Risikogruppen
Das Vorgehen, Antigene bzw. deren Gensequenz in Vakzinen regelmäßig zu aktualisieren, erinnert an saisonale Vakzine gegen Influenza; Jahr für Jahr erhalten vulnerable Patienten eine neue Impfung.

Immun-gesunde Personen unter 60 werden sich ihre Immunität wahrscheinlich alle paar Jahre mit einer Infektion auffrischen Prof. Dr. Carsten Watzl
?Immun-gesunde Personen unter 60 werden sich ihre Immunität wahrscheinlich alle paar Jahre mit einer Infektion auffrischen?, lautet Watzls Einschätzung. ?Wer natürlich gar keinen Kontakt mit dem Virus haben will, kann sich auch jährlich im Herbst impfen lassen und bei hohen Inzidenzen zusätzlich Hygienemaßnahmen et cetera beachten.? Für Personen mit Immunschwäche und Menschen über 60 sei eine jährliche Auffrischung der Immunität jedoch sinnvoll.



https://deutsch.medscape.com/artikelansicht/4911284?src=WNL_mdplsfeat_220617_mscpedit_de&uac=389796AZ&impID=4341476&faf=1#vp_2

... link (0 Kommentare)   ... comment


Lebenselexir: Kaffee könnte die Krebs- und Herz-Kreislauf-Mortalität senken ? eine Empfehlung, mehr davon zu trinken?
Will Pass, Medscape
Copyright Michael van den Heuvel


Unter mehr als 170.000 Menschen im Vereinigten Königreich hatten Personen, die täglich etwa 2 bis 4 Tassen Kaffee mit oder ohne Zucker tranken, eine niedrigere Sterberate als diejenigen, die keinen Kaffee konsumierten. Das berichten Forscher um Dr. Dan Liu von der Abteilung für Epidemiologie an der Southern Medical University in Guangzhou, China. Sie haben Ergebnisse einer prospektiven Kohortenstudie veröffentlicht.

?Frühere Beobachtungsstudien haben einen Zusammenhang zwischen dem Kaffeekonsum und geringeren Sterberisiken nahegelegt, aber sie haben nicht zwischen Kaffee, der mit Zucker, mit künstlichen Süßstoffen oder ohne Zucker konsumiert wurde, unterschieden?, schreiben die Autoren in den Annals of Internal Medicine.

Daten aus einer britischen Biobank
Um solche Detailfragen zu klären, wandten sich die Forscher an die UK Biobank. Dort wurden zwischen 2006 und 2010 etwa eine halbe Million Teilnehmer aus Großbritannien rekrutiert. Probanden unterzogen sich einer Reihe von Tests und füllten mehrere Fragebögen aus. Bei 171.616 Teilnehmern liegen Angaben aus mindestens 1 Ernährungsfragebogen vor. Weitere Kriterien für die Studie waren, dass Probanden zum Zeitpunkt der Rekrutierung weder Krebs- noch Herz-Kreislauf-Erkrankungen hatten.

Laut Fragebögen tranken 55,4% der Teilnehmer Kaffee schwarz ohne Süßstoff oder Zucker, 14,3% mit Zucker, 6,1% mit künstlichem Süßstoff und 24,2% konsumierten überhaupt keinen Kaffee.

Kaffee-Konsum mit geringerer Mortalität assoziiert
Im Laufe von etwa 7 Jahren starben 3.177 der Teilnehmer, darunter 1.725 an Krebs und 628 an Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Nach Berücksichtigung anderer Faktoren, welche sich auf das Sterberisiko auswirken könnten, stellten die Forscher fest, dass Kaffeetrinker ein deutlich geringeres Risiko hatten, an einer beliebigen Ursache, an Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder an Krebs zu sterben, verglichen mit Kontrollen, die überhaupt keinen Kaffee konsumierten. Dieser Vorteil wurde bei allen Kaffeearten beobachtet, einschließlich gemahlenen, löslichen oder entkoffeinierten Sorten.

Protektive Effekte zeigten sich am deutlichsten bei Personen, die täglich 2 zwei bis 4 Tassen Kaffee tranken. Ihr Sterberisiko war um etwa 30% geringer, unabhängig davon, ob sie ihrem Kaffee Zucker zusetzten oder nicht. Personen, die Kaffee mit künstlichem Süßstoff tranken, lebten nicht signifikant länger als diejenigen, die überhaupt keinen Kaffee tranken. Die Autoren weisen jedoch darauf hin, dass Ergebnis durch höhere Raten an Übergewicht oder Hypertonie in der Gruppe mit künstlichem Süßstoff möglicherweise verzerrt worden wären.

Liu und Kollegen stellten fest, dass ihre Ergebnisse mit früheren Untersuchungen übereinstimmen, die Kaffeekonsum und Überleben in Verbindung brachten. Wie aus anderen Studien bekannt ergaben auch die neuen Daten eine U-förmige Kurve für den Nutzen: Mäßiger Kaffeekonsum war mit einer niedrigeren Mortalität assoziiert, während dies bei geringem oder gar keinem und bei hohem Konsum nicht der Fall war.


Obwohl die vorliegenden Ergebnisse darauf hindeuten, dass der Zusatz von Zucker den gesundheitlichen Nutzen von Kaffee nicht aufhebt, warnten Liu und Kollegen dennoch vor gesüßten Getränken.

Editorial: Welche Rolle spielt der Zucker im Kaffee?
In einem begleitenden Editorial wies Prof. Dr. Christina C. Wee, Deputy Editor bei den Annals of Internal Medicine, auf ein wichtiges Detail hin [2] : Die Menge an Zucker, die Kaffee-Getränken in der britischen Studie zugesetzt wurde, könnte im Vergleich zu der Menge, die einige Kaffeetrinker in den USA zu sich nehmen, verschwindend gering sein.

?Die durchschnittliche Dosis an zugesetztem Zucker pro Tasse gesüßten Kaffees [in der Studie] betrug nur etwas mehr als 1 Teelöffel oder etwa 4 Gramm?, schreibt Wee. ?Das ist weit entfernt von den 15 Gramm Zucker, die eine 8-Unzen-Tasse Karamell-Macchiato bei einer beliebten US-Kaffeekette enthält.? 8 Unzen entsprechen rund 250 ml.

Wee, außerordentliche Professorin für Medizin an der Harvard Medical School in Boston und Direktorin des Adipositas-Forschungsprogramms in der Abteilung für Allgemeinmedizin am Beth Israel Deaconess Medical Center in Boston, ist jedoch der Meinung, dass typische Kaffeetrinker keine Sorgen zu machen bräuchten.

?Die Beweise sprechen nicht dafür, dass die meisten Kaffeetrinker ? insbesondere Personen, die ihn ohne oder mit nur wenig Zucker trinken ? auf Kaffee verzichten sollten?, schrieb sie. ?Trinken Sie also weiter ? aber es wäre klug, nicht zu viele Karamell-Macchiatos zu trinken, bis weitere Beweise vorliegen.?

Dr. Estefanía Toledo von der Abteilung für Präventivmedizin und öffentliche Gesundheit an der Universität von Navarra in Pamplona, Spanien, hat sich die Studie ebenfalls angesehen. ?Für diejenigen, die gerne Kaffee trinken, nicht schwanger sind oder stillen und keine besonderen gesundheitlichen Probleme haben, könnte der Kaffeekonsum als Teil einer gesunden Lebensweise betrachtet werden?, erklärt sie in einem schriftlichen Kommentar. ?Ich würde empfehlen, dem Kaffee so wenig Zucker wie möglich beizufügen, bis mehr Beweise vorliegen.?

Noch keine Empfehlung für Kaffee zur Prävention
Toledo, die selbst eine Studie veröffentlicht hat, in der ein Zusammenhang zwischen Kaffee und längerem Überleben nachgewiesen wurde, stellte fest, dass mäßiger Kaffeekonsum ?wiederholt? mit niedrigeren Raten von ?mehreren chronischen Krankheiten? und Tod in Verbindung gebracht wurde. Aber es gebe immer noch nicht genug Beweise, um Kaffee für diejenigen zu empfehlen, die ihn nicht bereits konsumierten, so die Wissenschaftlerin.

Ich bin vorsichtig mit der Aussage, dass Menschen ihren Kaffeekonsum erhöhen sollten, nur um ihr Überleben zu verbessern. Prof. Dr. David Kao
Laut Toledo seien weitere Langzeitstudien erforderlich, idealerweise Studien, in denen Veränderungen des Kaffeekonsums und gesundheitliche Folgen im Laufe der Zeit verglichen würden. Ob es jemals solche Daten geben werde, erscheine fraglich, da solche Studien ?nicht einfach und praktikabel durchzuführen sind?.

Prof. Dr. David Kao, Assistenzprofessor für Medizin und Kardiologie und medizinischer Leiter der medizinischen Fakultät der University of Colorado in Denver, Aurora, sagte, die von Liu und Kollegen durchgeführte Studie sei eine ?sehr gut durchgeführte Analyse?. Sie stärke das Vertrauen in die Sicherheit des langfristigen Kaffeekonsums, selbst bei Patienten mit Herzerkrankungen.

Kao hat vor kurzem ebenfalls eine Arbeit veröffentlicht, aus der hervorgeht, dass ein höherer Kaffeekonsum mit einem geringeren Risiko für Herzinsuffizienz verbunden ist. Bei Empfehlungen bleibt der Experte jedoch zurückhaltend.

?Ich bin vorsichtig mit der Aussage, dass Menschen ihren Kaffeekonsum erhöhen sollten, nur um ihr Überleben zu verbessern?, sagte Kao in einem schriftlichen Kommentar. ?Dennoch scheint es nicht schädlich zu sein, den Kaffeekonsum etwas zu erhöhen, solange man nicht dauerhaft mehr als sechs bis sieben Tassen pro Tag trinkt.?


https://deutsch.medscape.com/artikelansicht/4911288?src=WNL_mdplsfeat_220617_mscpedit_de&uac=389796AZ&impID=4341476&faf=1#vp_2

... link (0 Kommentare)   ... comment