https://arxiv.org/abs/2006.07125
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Hannover, 6. Dezember 2023
In diesen Wochen hat das ökumenische Netzwerk Asyl in der Kirche sich neu gegründet. Kirchengemeinden, Flüchtlings-Beratungsstellen und der Flüchtlingsrat Niedersachsen e.V. sehen sich gerade jetzt gefordert, entschieden für den Schutz von geflüchteten Menschen einzutreten. „Abschiebungen im großen Stil sind keine Lösung, sondern eine Bedrohung für schutzsuchende Familien und Einzelpersonen, die oftmals unter Lebensgefahr aus großer Not aufgebrochen sind und in Deutschland ihre Zukunft suchen“, so Pastor Sven Quittkat, neu gewählter Sprecher des Netzwerks. „Ein Kirchenasyl ist bestimmt keine Lösung, aber in immer mehr Fällen ein letzter Strohhalm, um nicht in eine ungewisse und gefährliche Situation abgeschoben zu werden.“
Das Ökumenische Netzwerk Kirchenasyl in Niedersachsen und Bremen positioniert sich mit folgendem Statement zur aktuellen Flüchtlingspolitik:
Das unverzichtbare Grundrecht auf Asyl darf nicht ausgehöhlt werden
Mit Sorge verfolgen wir die aktuellen Entwicklungen in der bundesdeutschen Migrationspolitik. Die Angst vor einer Überlastung der Sozialsysteme führt derzeit zu einer deutlichen Verschärfung in der Praxis des Asylrechts sowie zu einer Infragestellung des gesellschaftlichen Konsenses, dass Verfolgten auch in Deutschland ein Schutzanspruch zusteht. Wenn wir das im Grundgesetz verankerte Recht auf Asyl zufluchtsuchender Menschen außer Kraft setzen, geben wir unser humanitäres Handeln für schutzsuchende Notleidende auf. Deshalb fordern wir die politisch Verantwortlichen auf: Das unverzichtbare Grundrecht auf Asyl darf nicht ausgehöhlt werden.
Wir begrüßen aus der Debatte der letzten Monate ausdrücklich, dass geflüchtete Menschen schneller das Recht auf Arbeit erhalten sollen, um selbst für ihren Lebensunterhalt sorgen zu können.
Die Sozialsysteme würden im Übrigen weiter entlastet werden, würde man zufluchtsuchenden Menschen, die bereits Familienangehörige in Deutschland haben, gestatten, bei ihnen zu wohnen und von ihnen versorgt zu werden. Viele Familien, die bereits in Deutschland Fuß gefasst haben, wären dazu bereit.
In Bezug auf die Verschärfungen des Migrationsrechtes halten wir fest:
· Weiterhin müssen zufluchtsuchende Menschen eine rechtssichere und faire Prüfung auf einen Schutz- und Aufenthaltsstatus in Deutschland erhalten.
· Eine Verlagerung von Prüfungen auf Asyl an die Außengrenzen gefährdet faire, rechtsstaatliche Verfahren. Zufluchtsuchenden droht nach einem Schnellverfahren ohne Zugang zu Beratungsstellen oder Anwält:innen und ohne inhaltliche Prüfung von Fluchtgründen die direkte Abschiebung.
· Deutschland sollte der Tatsache Rechnung tragen, dass bestimmte EU-Staaten keine fairen und rechtstaatlichen Asylverfahren durchführen. Geflüchtete dürfen nicht schikaniert, inhaftiert, geschlagen oder bedroht und auch nicht Opfer von Pushbacks werden. Dies verrät die Grundlagen jedes Rechtsstaats und vergrößert die Not der Menschen und die Gefahr, krank und noch mehr traumatisiert oder in den Händen von Schleusern zu noch gefährlicheren Transfers gezwungen zu werden. Ein Zurückschicken von Geflüchteten in Staaten, die offenkundig elementare Menschenrechte missachten, ist ein Verrat an den elementaren Grundlagen unseres Gemeinwesens und nur graduell unterschieden von einem Pushback.
· In Härtefallen muss die vielfältig bewährte Praxis im Umgang mit Kirchenasyl bestehen bleiben, um eine erneute Prüfung durchführen zu können.
Im ökumenischen Netzwerk Asyl in der Kirche Niedersachsen-Bremen sind vertreten: Kirchenasyl gewährende Kirchengemeinden in Niedersachen-Bremen, der Flüchtlingsrat Niedersachsen e.V. sowie viele Migrationsberatungsstellen von Caritas und Diakonie
Ansprechpartner für das Netzwerk:
Sven Quittkat
Pastor
Dachstiftung Diakonie
Kirchröder Str. 44e
30625 Hannover
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Einen Koreaner. Den Wat Nu.
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https://che2001.blogger.de/stories/2634656/
einen besonderen Sportdrink zu mir genommen - ein koffeinhaltiges, zuckerfreies Energiegetränk mit Vitamin B2 B6 B12 und 3 Aminosäuren, die für den intramuskulären Stoffwechsel zuständig sind. Und besser gefightet denn je, vor allem schneller und erschöpfungsfrei. Puls 160, in einer Stunde 1000 Kalorien verbrannt. Der Trainer sprach mich hinterher auf meine ungewöhnliche Power an. Ich weiß jetzt, was ich auf große Klettertouren mitnehmen werde.
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Michael van den Heuvel, Medscape
Thomas Mertens nicht mehr Chef der STIKO – Umbau des Gremiums geplant
Nach vermehrten Atemwegsinfektionen: Kein Hinweis auf neue Viren in China
Neue Daten belegen: Impfungen scheinen vor Post-COVID zu schützen
Nach mildem COVID-19: Geruchs- und Geschmacksverlust bessern sich innerhalb von 3 Jahren
Impfungen und Infektionen lösen unterschiedliche Immunantworten aus
Brustschmerzen ein häufiges Symptom bei Long-COVID
Was hat die „COVID Moonshot“-Initiative erreicht?
COVID-19 – die Lage in Deutschland
Im Corona-Pandemieradar berichtet das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) über aktuelle Zahlen. Momentan liegt die Die 7-Tage-Inzidenz bei 28 COVID-19-Fällen pro 100.000 Einwohner und ist damit um 5% höher als in der Vorwoche (27). Die Viruslast im Abwasser liegt bei 304.000 Genkopien pro Liter Abwasser; sie ist um 14 % niedriger als in der Vorwoche (352.000).
Als Hospitalisierungsinzidenz nennt das Portal 7,3 COVID-19-Fälle innerhalb von 7 Tagen und pro 100.000 Einwohner. Dieser Wert liegt um 7 % höher als in der Vorwoche (6,8). Aktuell befinden sich 949 Patienten mit COVID-19 in intensivmedizinischer Behandlung. Das sind 1 % mehr als in der Vorwoche (944).
Thomas Mertens nicht mehr Chef der STIKO – Umbau des Gremiums geplant
Er galt als eine der führenden Persönlichkeiten während der Pandemie: Prof. Dr. Thomas Mertens, Vorsitzender der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut. Jetzt endet seine Amtszeit – und Mertens steht für eine weitere Periode nicht mehr zur Verfügung. Den Vorsitz hatte er seit 2017 inne.
Mertens sagt, er habe während der Pandemie mehrfach darüber nachgedacht, sein Amt niederzulegen. „Ich war schon erschüttert, wie viel Unwissenheit, Dummheit und Bösartigkeit in dieser Zeit auf mich eingeprasselt sind.“ Als problematisch bewertet er im Rückblick die Kontaktsperren für Kinder und Senioren, aber auch die Kommunikation während der Pandemie.
Doch wie geht es nun weiter? Ein Sprecher des Bundesministeriums für Gesundheit bestätigte der Augsburger Allgemeinen Zeitung , eine Neuberufung der STIKO werde aktuell vorbereitet. Bislang gab es keine zeitliche Obergrenze für die ehrenamtlichen STIKO-Mitglieder. Das BMG will die Tätigkeit auf 3 Amtsperioden begrenzen. Bleibt es bei den Plänen, würde die Tätigkeit für 11 aller 17 Mitglieder im Februar 2024 enden.
Nach vermehrten Atemwegsinfektionen: Kein Hinweis auf neue Viren in China
Seit Mitte Oktober häufen sich im Norden Chinas Berichte über die Zunahme grippeähnlicher Erkrankungen im Vergleich zum gleichen Zeitraum der letzten 3 Jahre. Daraufhin hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) China um detaillierte Informationen gebeten.
Chinesische Behörden führten diesen Anstieg auf das Ende aller Null-COVID-Maßnahmen zurück. Daraufhin sei es zur Verbreitung bekannter Krankheitserreger wie Influenza, Mykoplasma pneumoniae, dem Respiratory Syncytial Virus (RSV) und SARS-CoV-2 gekommen, hieß es bei einer Pressekonferenz. Hinweise auf ein neues Virus gebe es nicht.
China verfügt über Systeme zur Erfassung von saisonalen Atemwegsinfektionen und beteiligt sich an Plattformen wie dem „Global Influenza Surveillance and Response System“.
Die WHO rät Menschen in China, Maßnahmen zur Verringerung des Risikos von Atemwegserkrankungen zu ergreifen, wie z. B. die empfohlenen Impfungen, Abstand zu kranken Menschen zu halten, bei Krankheit zu Hause zu bleiben, sich bei Bedarf untersuchen und medizinisch versorgen zu lassen, gegebenenfalls Masken zu tragen, für gute Belüftung zu sorgen und sich regelmäßig die Hände zu waschen.
Impfungen und Infektionen lösen unterschiedliche Immunantworten aus
Wie reagiert das Immunsystem auf Infektionen mit SARS-CoV-2 nach einer Drittimpfung? Diese Fragestellung haben Forschende der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) in Zusammenarbeit mit der Universität Münster mit der CoV-ADAPT-Studie untersucht, wie Univadis.de berichtet. Die Ergebnisse sind im Journal of Medical Virology erschienen.
Untersuchungen an 213 Studienteilnehmern, allesamt Mitarbeiter der UMG, belegen, dass eine Drittimpfung zu einer erneuten Verbesserung der Immunabwehr führt. Die Impfung erhöht sowohl die Antikörpermenge und -qualität als auch die zellvermittelte Immunantwort. Bei Letzterer geht es um die Aktivität von T-Zellen, die bei der Abwehr von Virusinfektionen besonders relevant sind.
Bei Studienteilnehmern, die trotz Drittimpfung eine SARS-CoV-2-Infektion durchgemacht haben, konnte eine stärkere Erhöhung der Antikörpermenge und -qualität festgestellt werden, aber kein weiterer Anstieg der zellvermittelten Immunantwort.
Von der Studie ausgenommen waren Personen, die immunsupprimierende Medikamente einnahmen.
Neue Daten belegen: Impfungen scheinen vor Post-COVID zu schützen
Ergebnisse einer schwedische Registerstudie deuten auf einen starken Zusammenhang zwischen COVID-19-Impfungen vor der Infektion und einer Verringerung des Risikos, Post-COVID zu erkranken, hin. Das berichten Forscher im BMJ .
In ihre Studie haben sie alle Erwachsenen mit COVID-19, die zwischen 27. Dezember 2020 und 9. Februar 2022 in den beiden größten Regionen Schwedens erstmals erfasst worden waren, eingeschlossen (n=589.722). Die Patienten wurden ab der Erstinfektion bis zum Tod, zur Auswanderung, zur Impfung, zur Reinfektion, zur Diagnose von Post-COVID (ICD-10-Diagnosecode U09.9) oder zum Ende der Nachbeobachtung (30. November 2022) verfolgt. Personen, die vor ihrer Infektion mindestens 1 Dosis eines Covid-19-Impfstoffs erhalten hatten, galten als geimpft.
Von 299.692 geimpften Personen mit COVID-19 erhielten 1.201 (0,4%) während der Nachbeobachtung Post-COVID als Diagnose, verglichen mit 4.118 (1,4%) von 290.030 ungeimpften Personen. Die Impfung mit einer beliebigen Anzahl von Dosen vor der Infektion war mit einem verringerten Risiko für Post-COVID verbunden. Als bereinigte Hazard Ratio geben die Autoren 0,42 an (95%-Konfidenzintervall 0,38 bis 0,46).
Die Wirksamkeit des Impfstoffs gegen Post-COVID betrug 21% (1 Dosis), 59% (2 Dosen) bzw. 73% (3 Dosen).
https://deutsch.medscape.com/artikelansicht/4913166?ecd=WNL_mdplsfeat_231130_mscpedit_de_etid6109533&uac=389796AZ&impID=6109533
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„Heute Abend protestieren wir!“ Der Aufruf verbreitet sich schnell in der kleinen Stadt Oschnaviyeh und hunderte folgen ihm. Geschehen im September vor einem Jahr. Die junge Kurdin Mahsa Amini ist da gerade einige Tage tot.
Oschnaviyeh liegt ganz im Nordwesten des Iran. Hier leben überwiegend Kurdinnen und Kurden. Gegen 21 Uhr strömen die Menschen nach draußen. Kaum sind sie auf den Straßen, werden sie beschossen. Von örtlichen Polizisten mit Schrotflinten und von Scharfschützen. Die Schrot-Munition reißt schlimme Wunden, kann tödlich sein. Vier Menschen sterben sofort, einer ist gerade 16.
„Ich sehe noch immer sein Gesicht vor mir. Warum konnte ich nichts für ihn tun?“
Das fragt sich Majid Farhadi* – bis heute. Als Medizinstudent war er mit ein paar anderen Freiwilligen zu den Demonstranten geeilt, um Verletzten zu helfen. „Rote Sonne“ nennen sie sich, ähnlich dem „Roten Kreuz“ oder dem „Roten Halbmond“. Nur eben mit dem kurdischen Symbol der Sonne.
Majid Farhadi und seine Freunde können einige der Verwundeten versorgen. Bei den Demonstranten wächst derweil die Wut, sie stürmen auf das Polizeirevier zu. Die Beamten verbarrikadieren sich.
Jede Nacht versammeln sich von da an tausende auf den Straßen von Oschnaviyeh und protestieren. Jede Nacht werden es mehr. Und dann geschieht etwas Ungeheuerliches: Die Polizisten, alle Sicherheitskräfte geben auf.
„Man konnte die Angst in ihren Gesichtern sehen. Sie stiegen einfach in ihre Autos und fuhren weg.“ berichtet Majid Farhadi.
„Oschnaviyeh ist frei!“ Über die sozialen Medien verbreitet sich diese Botschaft im Nu. Der Traum vom Ende des Gewaltregimes ist plötzlich ganz nah, der Traum vom Frieden. Deshalb kommt es für die Menschen auch gar nicht in Frage, selber zu irgendwelchen Waffen zu greifen. Außerdem, so ergänzt Majid Farhadi, seien gerade Kurdinnen und Kurden von allen iranischen Regierungen schon immer brutal verfolgt und des bewaffneten Widerstands, des Terrorismus verdächtigt worden. „Wir wollten ihnen keinen Vorwand liefern, uns noch stärker zu unterdrücken.“
Die Freiheit in Oschanaviyeh dauert nur anderthalb Tage. Dann rückt eine Kolonne gepanzerter Fahrzeuge ein, Revolutionsgardisten und Polizisten verhaften auf einen Schlag 1008 Menschen. Auch Majid Farhadi.
Drei Wochen wird er in eine Einzelzelle gesperrt, in einem der sog. Geheimgefängnisse. Das sind – neben den offiziellen Haftanstalten – unter anderem leerstehende Gebäude, Lagerhallen, Keller von Moscheen. Revolutionsgardisten nutzen diese Räume als Folterzentren. Benachbarten Anwohnern soll verborgen bleiben, was dort geschieht.
Majid Farhadi wird heftig geschlagen, auf den Kopf, ins Gesicht, in den Bauch, auf seinen PeniFarhadi Die Milizionäre hängen ihn an der Decke auf, nur seine Zehenspitzen berühren den Boden. Tagelang verhören sie ihn so, halten ein Feuerzeug an seinen Leib und verbrennen seine Körperhaare. Mit einem Schlagstock in seinem After vergewaltigen sie ihn, drohen, ihn zu kastrieren. Irgendwann kann er nicht mehr schreien. „Ich war wie gelähmt, ich habe lediglich lautlos geweint.“
Auf Kaution wird er endlich freigelassen – vorrübergehend. Sofort engagiert er sich erneut, hilft, ein Versorgungs-Netz für verletzte Demonstranten aufzubauen. Als sein Prozess näher rückt und die Situation für ihn immer bedrohlicher wird, entscheidet er sich, aus dem Iran zu fliehen.
Auf gefährlichen Wegen, mit Hilfe von Freunden gelingt es ihm, mehrere Landesgrenzen zu überwinden. Schließlich erreicht er Deutschland.
Auf unsere Frage, wie er die Folter überleben konnte, antwortet er: „Ich habe es geschafft, Widerstand zu leisten.“
In Hamburg findet er Schutz bei seinem Bruder, Ärzte beginnen mit einer Behandlung seiner Verletzungen. Die körperlichen Wunden heilen allmählich, das Trauma bleibt.
In der Zeit, es ist Mitte September 2023, bekommen wir Kontakt zu Majid Farhadi. Trotz all der Einschüchterung, all der Schmerzen, die er erlitten hat, erleben wir ihn als sehr offen und zugewandt. Obwohl wir ganz verschiedene Sprachen sprechen und in verschiedenen Städten leben. Mit digitalen Übersetzungshilfen tasten wir uns aneinander heran und fragen ihn, wie es ihm mittlerweile in Europa geht:
„Ich habe das Gefühl, dass ich mir keine Sorgen mehr über das Sterben machen muss“
Majid Farhadi beantragt Asyl in Deutschland. Aber die Behörden wollen ihn nach Frankreich abschieben. Dublin-Verfahren… Sofort legt er Widerspruch ein. Die Abschiebung wird ausgesetzt – wegen seines katastrophalen Gesundheitszustands. Er erhält eine Duldung.
Dann bekommt er einen Termin bei der Hamburger Ausländerbehörde, um seine Ausweispapiere zu verlängern. Kaum hat er das Amtszimmer betreten, nehmen Sicherheitskräfte ihn fest, setzen ihn in einen Bus nach Frankreich und konfiszieren sein Handy. Er darf weder seinen Anwalt noch seinen Bruder anrufen.
Angst überfällt ihn, er gerät in Panik. Die Sicherheitskräfte gehen körperlich gegen ihn vor, halten ihn fest und verdrehen sein Handgelenk. Der Schmerz ist so stark, dass er um einen Arzt bittet. Ohne Erfolg. „Egal was ist – wir bringen Dich nach Frankreich!“ lautet stattdessen die Antwort.
In Frankreich haben Freunde Majid Farhadi jetzt einen Schlafplatz besorgt, sein Anwalt kämpft darum, dass er nach Deutschland zurückkehren darf.
„Das Mullah-Regime freut sich über meine Abschiebung aus Deutschland. Die deutsche Regierung ist sich bewusst, dass die Islamische Republik größter Unterstützer und Geldgeber der Terrorgruppe Hamas ist, die ganz Israel und Palästina in eine humanitäre Katastrophe gestürzt hat. Meine Abschiebung hilft der Islamischen Republik nun, kurdische Menschen zu unterdrücken.“
Wieder ist Majid Farhadis Zukunft völlig ungewiss. Seine Überzeugung allerdings keineswegs:
„Meine Abschiebung sorgt nicht dafür, dass es in Deutschland einen Flüchtling weniger gibt – sie kommt dem Knebeln meiner Stimme gleich. Aber ich bin sicher, dass das Regime im Iran fallen wird. Und ich werde nie daran zweifeln.“
* Name geändert
https://www.nds-fluerat.org/57875/aktuelles/portrait-eines-gefluechteten-majid-s/
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Vor einigen Jahren gab es schon mal so etwas, ein noch energiereicheres Teilchen, das "Oh my God" genannt wurde,
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/wissenundtechnik/was-zum-teufel-ist-hier-los-ein-extrem-energiereiches-teilchen-f%C3%A4llt-auf-die-erde/ar-AA1ktHcE
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Samidoun ist eine marxistisch-leninistische Palästinenserorganisation.
Thanksgiving ist irgendwie auch ein Erntedankfest, aber mit dem deutschen Erntedankfest in überhaupt keiner Weise vergleichbar. Es ist das größte Familienfest in den USA überhaupt, an der Ostküste wichtiger als Weihnachten und 4. Juli zusammen, und geht darauf zurück, dass die "Pilgerväter" in ihrem ersten Sommer in der Neuen Welt verhungert wären, wenn die indigenen Wampanoag sie nicht durchgefüttert hätten, wofür sie sich, sobald sie selber geerntet und Viehnachwuchs hatten sich mit einem Bankett revanchierten. Klar, das ist ein Erntedankfest. "Der Alte Mann und das Meer" ist ein Anglerroman aus der Karibik, und "Krieg und Frieden" die russische Ausgabe von "Vom Winde verweht".
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KVB plädiert für Kombi-Impfung: „Linker Arm Grippe, rechter Arm Corona“
JN.1 – was ist über die neue Sublinie von SARS-CoV-2 bekannt?
Erhöhtes Reinfektionsrisiko nach Long-COVID
BioNTech/Pfizer: Vielversprechende Daten zu kombiniertem Vakzin gegen COVID-19 und Influenza
Schweres COVID-19: Gurgeln mit Salzwasser könnte vor einer Hospitalisierung schützen
Rheuma-Patienten profitieren von 4. COVID-19-Impfung
Auch höher dosiertes Fluvoxamin bei leichtem bis mittelschwerem COVID-19 ohne Nutzen
COVID-19 – die Lage in Deutschland
Im Corona-Pandemieradar berichtet das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) über aktuelle Zahlen. Momentan liegt die Die 7-Tage-Inzidenz bei 27 Fällen pro 100.000 Einwohner (Vorwoche: 26). 55% aller Abwasser-Messstationen konnten SARS-CoV-2 in Proben detektieren (Vorwoche: 65%). Als Hospitalisierungsinzidenz nennt das BMG 6,2 COVID-19-Fälle innerhalb von 7 Tagen pro 100.000 Einwohner (Vorwoche: 5,5). Aktuell befinden sich 944 Patienten mit COVID-19 auf Intensivstationen (Vorwoche: 783).
„Die Zahl der Corona-Patientinnen und -patienten bewegt sich auf einem niedrigen Niveau, auch wenn die Kliniken mit Beginn der kalten Jahreszeit wieder mehr Fälle melden“, sagt Gerald Gaß, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krankenhausgesellschaft zur aktuellen Entwicklung.
KVB plädiert für Kombi-Impfung: „Linker Arm Grippe, rechter Arm Corona“
„Wir haben eine sehr geringe Nachfrage nach Impfungen“, sagt Andreas Gassen, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, der Welt am Sonntag . „Viele Leute sind verständlicherweise des Impfens überdrüssig.“ Für Risikogruppen sei das aber problematisch. Gassen plädiert für kombinierte Impfungen: „Linker Arm Grippe, rechter Arm Corona.“
JN.1 – was ist über die neue Sublinie von SARS-CoV-2 bekannt?
Derzeit breitet sich eine neue Sublinie aus: JN.1 wurde erstmals im September 2023 in den Vereinigten Staaten entdeckt, wie die Centers of Disease Control and Prevention (CDC) berichten. Sie konnte mittlerweile in 11 weiteren Ländern detektiert werden, auch in Deutschland.
JN.1 und BA.2.86 unterscheiden sich nur in einer Stelle im Spike-Protein. Erste wissenschaftliche Daten zeigen, dass die aktualisierten COVID-19-Impfstoffe 2023/2024 auch gegen BA.2.86 wirksam sind. „Wir erwarten, dass JN.1 ähnlich sein wird“, heißt es von den CDC. „Wir gehen davon aus, dass Behandlungen und Tests … wirksam bleiben.“
BioNTech/Pfizer: Vielversprechende Daten zu kombiniertem Vakzin gegen COVID-19 und Influenza
Ein auf der mRNA-Technologie basierender Impfstoff, der sowohl vor Influenza als auch vor COVID-19 schützen soll, führte bei Probanden zu einer virusspezifischen Immunantwort, wie BioNTech und Pfizer in einer Pressemitteilung schreiben.
Der Impfstoffkandidat löste ähnliche Immunreaktionen aus wie die Einzelimpfstoffe. Er wies ein ähnliches Sicherheitsprofil auf wie COVID-19-Impfstoffe der Unternehmen, so die vorläufigen Ergebnisse einer Phase-1- und einer Phase-2-Studie mit Teilnehmern im Alter von 18 bis 64 Jahren. Die Unternehmen gehen davon aus, dass sie in den kommenden Monaten mit einer – bestenfalls zulassungsrelevanten – Phase-3-Studie beginnen werden.
„Durch die Vereinfachung der Impfstoffverabreichung für Patienten und Ärzte haben die Kombinationsimpfstoffe das Potenzial, zu einer tragenden Säule der Routineimpfung gegen Atemwegserkrankungen zu werden“, so Dr. Ugur Sahin, Geschäftsführer und Mitbegründer von BioNTech.
Schweres COVID-19: Gurgeln mit Salzwasser könnte vor einer Hospitalisierung schützen
Mehrmals tägliches Gurgeln und Nasenspülen mit Salzwasser war in einer kleinen, randomisierten, doppelblinden, kontrollierten Studie mit deutlich niedrigeren COVID-19-Hospitalisierungsraten verbunden, wie Medscape.com berichtet. Die Ergebnisse wurden in einem Poster auf der Jahrestagung des American College of Allergy, Asthma and Immunology (ACAAI) vorgestellt.
https://deutsch.medscape.com/artikelansicht/4913138?ecd=WNL_mdplsfeat_231123_mscpedit_de_etid6087978&uac=389796AZ&impID=6087978
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https://deutsch.medscape.com/artikelansicht/4913139?ecd=WNL_mdplsfeat_231123_mscpedit_de_etid6087521&uac=389796AZ&impID=6087521
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Geschadet hat mir nichts davon. Insofern kann ich vor diesem Eidibutzi-schützt-die-Kleinen-Geseiche nur den Kopf schütteln.
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https://migration-control.info/de/blog/gaza-dossier-vertreibung-und-containment/
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Am nächsten Tag waren Fadenkreuze auf Unigebäude gesprüht und der Spruch "Tote Conny=gute Conny, wir danken unserer Polizei!", einen weiteren Tag später sagte mir, als ich Flugblätter zu Connys Tod verteilte ein späterer NPD-Abgeordneter "Jetzt habt ihr euern Horst Wessel!", und noch einen Tag später wurde ein Brandanschlag auf ein Haus verübt, in dem GenossInnen von mir wohnten. Es verwundert da nicht, dass kurze Zeit später die Parole "Was wir brauchen, Genossen, sind Gewehre" auftauchte und bei einer späteren Nazi-Randale gegen Schwarze, bei der Bullen gemütlich kommentierend ohne einzugreifen danebensaßen ("Ein ausländischer Mitbürger betritt die Disco. Bin gespannt, wie er wieder rauskommt. ... Es wurde ein Notarztwagen verständigt") .
Fazit: Mich wundert an dem engen Verhältnis zwischen "Diensten" und Nazis gar nichts. Das ist Beides dasselbe Pack.
Der Öffentlichkeit gänzlich unbekannt ist die Tatsache, dass bei der letztgenannten Aktion jemand einen Karabiner auf einen Nazi anlegte, glücklicherweise aber gestoppt wurde.
Sic! Dies war kein Autonomer, sondern ein Leutnant der Bundeswehr und Einzelkampfausbilder. Das hätte ein Gemetzel gegeben, wenn der in Gegenwart der ZSK-Beamten losgeballert hätte.
Schnell bildeten sich Mythen um die Person Conny, die zur heroischen Antifafighterin zurechtstilisiert wurde. Dabei war sie überhaupt keine Autonome. Geschichtsstudentin, Minicarfahrerin und Bewohnerin des HC. Das HC, Abkürzung steht für Historisches Colloqium, war im Ursprung ein von einem Verein getragenes Wohnheim für Studierende der Geschichtswissenschaften, gegründet unter anderem von Rudolph von Thadden, damals eine Koryphäe (Konifere, wie wir sagten) am Seminar für Mittlere und Neuere Geschichte, ein linksliberales Gegenmodell zu den Verbindungshäusern.
Aufgrunddessen war das HC frühzeitig zum Angriffsziel von Neonaziattacken geworden, und es hatte sich, quasi als Selbstschutztruppe, eine Art Haus-Antifa des HC gebildet, die parallel zur Autonomen Antifa aktiv war. Vermummt und mit Schlagstöcken ausgerüstet zogen diese Leute los, wenn die Telefonkette mal wieder gegen Naziübergriffe und sonstige rechtsextreme Vorkomnisse mobilisierte, was damals mindestens einmal die Woche passierte. Sie war also eher aufgrund unmittelbarer persönlicher Betroffenheit ins antifaschistische Handlungsfeld getreten als eine typische Autonome.
Die Trauer- und Wut-Demo am 25. 11. selbst verlief weitgehend friedlich, wenn auch am Rande ein Supermarkt entglast und die Schnapsregale geplündert wurden. Als vor dem Polizeihauptquartier Am Steinsgraben zwei Wasserwerfer auffuhren und eine Hundertschaft Bereitschaftspolizei drohend mit den Knüppeln auf die Schilde trommelte, kam es zu einer Panik, welche die Demo kurzfristig in zwei Hälften zerteilte. Nur die plötzlich gezückten Knüppel aus den vorderen Reihen des Schwarzen Blocks hielten die Polizei davon ab, sich auf die Demo zu stürzen, die nun zügig am Polizeipräsidium vorbeizog und dieses mit Krachern und anderen Feuerwerkskörpern eindeckte. Die Abschlußkundgebung sollte auf dem Hiroshimaplatz stattfinden, aber permanente Provokationen der Polizei zwangen schließlich dazu, diese vor das JUZI (Jugendzentrum Innenstadt) zu verlegen. Die Demo war bereits offiziell aufgelöst, als eine Braunschweiger Hundertschaft in einem amokartigen Alleingang, der offensichtlich mit der übrigen Polizei nicht abgesprochen war, aus der Lotzestraße auf das JUZI zustürmte - und dermaßen mit Feuerwerkskörpern, Pflastersteinen, Leuchtkugeln und sogar Molotow-Cocktails eingedeckt wurde, daß sie ebenso schnell wieder verschwand. Die Demoleitung behielt die Nerven und deeskalierte die Lage, indem sie die TeilnehmerInnen aufforderte, sich ins JUZI zurückzuziehen. Martialische Bilder waren zu sehen, als zwei Panzerwagen auf der Bürgerstraße auffuhren und einige Scharfschützen der Polizei auftauchten. Doch dies waren nur Muskelspiele am Rande; es kam an diesem Tag zu keinen weiteren Auseinandersetzungen.
In der Folge führten diese Ereignisse zu einem Führungswechsel bei der Göttinger Polizei und einer über einen Runden Tisch moderierten Deeskalationsstrategie.
Autonomer Heldenkult
Hatte schon auf der Demo am 25.11. die Parole "Conny ist ermordet - wir kämpfen weiter!" einen pathetisch-heroischen Unterton, der so gar nicht zum Wesen der Getöteten und den von vielen Zufällen bestimmten Umständen ihres Todes passen wollte, so wurde in der Folgezeit Conny zu einer Art Göttinger Jeanne d´Arc. Besonders die Autonome Antifa (M) stilisierte die Frau zur Heldin und stellte sie als eine straighte Straßenkämpferin und Antifa-Aktivistin dar, die sie nie gewesen war. Ein zweiter Märtyrer war schnell gefunden: In der Sylvesternacht 1990-91 wurde Alexander Selchow von dem Neonazi Oliver Simon erstochen. Alexander war ein Bundeswehrsoldat gewesen, der mit der linken Szene überhaupt nichts am Hut, aber aufgrund eines weitgehend italienischen Freundeskreises sehr viel gegen deutsche Rassisten hatte. Obwohl seine FreundInnen und Verwandten sich ausdrücklich gegen eine politische Inanspruchnahme von Alex durch Autonome verwehrten, stellte ein Redner der M ihn als Antifa-Kämpfer dar, der seinen Antifaschismus nur auf andere Weise gelebt habe als die Leute von der M. 1997 verwendete die M bei einer Veranstaltung Fotos von Conny ohne Autorisierung und gegen den erklärten Willen von Angehörigen und FreundInnen der Getöteten. Während der ganzen neunziger Jahre spielte sich zwischen der M und praktisch der gesamten übrigen autonomen Szene Göttingens eine Auseinandersetzung ab, bei der es im Wesentlichen um zwei Punkte ging. Zum einen war die Zielsetzung der M, eine partei- oder verbandsähnliche organisierte Antifa zu schaffen, äußerst umstritten, zum anderen wurde ihr sinnentleerter Militanzfetisch vorgeworfen. So pflegte sie vermummt und behelmt zu demonstrieren, wenn dafür jeder Anlaß entfiel, einmal sogar in zwei auch noch mit Knüppeln ausgerüsteten Ketten, brav hinter einem Streifenwagen herlaufend, als mit der Polizei vereinbarte Inszenierung. In diesem Kontext wurde das Hochhalten der Erinnerung an Conny zu einem Heldengedenktag für eine Gruppe, die mit der Getöten persönlich nichts zu tun gehabt hatte. In der Folge fanden ab 1992 jeweils zwei getrennte Conny-Demos statt, eine von der M und eine von der übrigen Szene veranstaltet. An Letzterer nahmen diejenigen teil, die Conny gekannt hatten und sich gegen ihre Instrumentalisierung wandten. In der zweiten Hälfte der Neunziger flauten die Conny-Demos und Mahnwachen schließlich ab. In einer Szene, die so sehr durch junge Studierende geprägt ist wie in Göttingen, geriet manches in Vergessenheit, und 1998 wurde in einer Publikation einer autonomen Gruppe schon mal aus dem Mörder Oliver Simon dessen brauner Kamerad Sven Scharf.
Heute erinnern ein Gedenkstein und eine gußeiserne Skulptur an den Tod von Conny Weßmann. Es ist sehr zu hoffen, daß Conny nicht als legendäre Heldin in den Köpfen weiterleben wird. Die Beiläufigkeit und Zufälligkeit ihres Todes ist vielmehr ein schlagendes Zeichen dafür, daß es jeden und jede hätte treffen können- alle Menschen, die in Auseinandersetzungen mit Neonazis und Polizei hineingeraten.
http://goest.de/conny.htm
https://de.wikipedia.org/wiki/Conny_Wessmann
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https://www.nds-fluerat.org/57766/aktuelles/erdogan-besuch-schluss-mit-menschenunwuerdigen-deals-auf-dem-ruecken-schutzsuchender-menschen/
PRO ASYL und die Flüchtlingsräte der Bundesländer warnen anlässlich des Treffens des türkischen Präsidenten Erdoğan mit Bundeskanzler Scholz am Freitag, den 17. November in Berlin, vor einer Neuauflage des menschenfeindlichen EU-Türkei-Deals und fordern eine menschenrechtsbasierte Außenpolitik, insbesondere gegenüber der Türkei!
„Die derzeitige Politik der Abwehr und Abschottung setzt auf einen Kuschelkurs mit autoritären Regimen. Aber der Bundesregierung muss klar sein: Flüchtlingsdeals wie mit der Türkei führen zu immensem Leid von Schutzsuchenden, verletzen ihre Menschenrechte und funktionieren in der Praxis schlicht nicht. Die beschworene Partnerschaft zwischen beiden Ländern stabilisiert ein Regime in der Türkei, das selbst für immer mehr Flucht verantwortlich ist”, sagt Wiebke Judith, rechtspolitische Sprecherin von PRO ASYL.
Der EU-Türkei-Deal war und ist rechtlich, humanitär und moralisch inakzeptabel. Die Folgen für Geflüchtete sind fatal: Menschen werden in der Türkei festgesetzt und immer wieder rechtswidrig und mit brutaler Gewalt über die Grenze zurück in die Kriegsgebiete nach Nordsyrien gezwungen oder an ihre Verfolger im Iran oder Afghanistan ausgeliefert. In Griechenland löste der Deal eine permanente humanitäre Krise aus. In den EU-finanzierten Flüchtlingslagern auf den Ägäis-Inseln werden Schutzsuchende ihrer Rechte beraubt und physisch und psychisch verletzt. In Griechenland stieg sowohl an der Landesgrenze als auch in der Ägäis die Zahl illegaler und tödlicher Zurückweisungen auf Rekordhöhen. Trotzdem wird laut Beschluss von Kanzler und Ministerpräsident:innen vom 6. November 2023 die Bundesregierung “die wirksame Fortsetzung und Umsetzung des EU-Türkei-Abkommens weiterhin unterstützen”.
Flüchtlinge aus der Türkei: Steigende Zahlen und sinkende Anerkennungsquoten
Das Regime von Erdoğan zwingt viele Menschen zur Flucht. So ist die Türkei nach Syrien aktuell das Hauptherkunftsland von Schutzsuchenden in Deutschland, denn der türkische Staat verfolgt Kritiker:innen mit voller Härte, unterdrückt Minderheiten im eigenen Land und setzt Kurd:innen im Nordirak und Nordsyrien einem Dauerbeschuss aus. Bis Oktober 2023 stellten über 45.000 türkische Staatsangehörige einen Asylerstantrag. Die sich verschärfende Menschenrechtslage in der Türkei spiegelt sich jedoch nicht in der Schutzquote von Asylantragstellenden aus der Türkei wider. Diese liegt aktuell bei nur 19 Prozent. Das bedeutet, dass nicht mal jeder fünfte Antrag bei dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) erfolgreich ist.
“Auch innenpolitisch muss sich Deutschland ehrlich machen und anerkennen, dass es sich bei der Türkei nicht länger um einen verlässlichen, demokratischen Partner handelt. Stattdessen unterstellt das BAMF weiterhin einen grundsätzlich rechtsstaatlichen Umgang mit Oppositionellen und lehnt in einer Vielzahl von Verfahren Schutzsuchende ab, die in der Türkei mit Berufsverboten belegt oder strafrechtlich verfolgt werden. Man muss sich fragen, ob hier im vorauseilenden Gehorsam gehandelt wird, um Erdoğan nicht zu verärgern”, kommentiert Kai Weber, Geschäftsführer des Flüchtlingsrats Niedersachsen für die Flüchtlingsräte.
Es ist allseits anerkannt, dass die Türkei umfänglich auf konstruierte Terrorismusvorwürfe gegenüber unliebsamen Einzelpersonen oder Gruppierungen zurückgreift. Ihnen drohen rechtsstaatswidrige Verfahren und langjährige Haftstrafen. Erdoğan herrscht in der Türkei seit 20 Jahren und hat seither den Staat, seine Institutionen und das Justizwesen weitgehend seinem autokratischen Willen unterworfen. Nach dem Putschversuch von 2016 kam es zum weitgehenden Umbau der Justiz, um diese regierungskonform zu schalten.
PRO ASYL und die Flüchtlingsräte der Bundesländer fordern, dass die Bundesregierung gegenüber dem türkischen Staatspräsidenten konsequent menschenrechtliche Standards verteidigt – innenpolitisch, außenpolitisch und selbstverständlich auch flüchtlingspolitisch. Auch die umfängliche Überarbeitung der BAMF-Entscheidungspraxis zur Türkei ist längst überfällig.
Ergänzung von Dündar Kelloglu:
Herr Erdogan hat sich als Gesprächspartner mehr als disqualifiziert.
Er lehnt es ab, Entscheidungen EuGH in der Türkei umzusetzen.
Zudem hat er die die türkischen Gerichte angewiesen, die eigenen Entscheidungen des türkischen Verfassungsgerichts umzusetzen.
Er wirft eigenen Verfassungsrichtern, die er benannt hat, vor, den Terrorismus zu unterstützen und hat das türkische Kassationsgericht angewiesen,
gegen die türkischen Verfassungsrichter eine Strafanzeige wegen Unterstützung von Terrorismus zu stellen.
Er hat sich auch formal von einer verfassungsmäßigen Staatsordnung verabschiedet und hat faktisch die türkische Verfassungsordnung durch Anordnung außer Vollzug gesetzt….
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