Donnerstag, 30. Dezember 2010
Und es hieß mal "Nie wieder!"
Lesenswerter Beitrag auf news.de:

http://www.news.de/politik/855100189/die-militarisierung-der-gesellschaft/1/

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dem hausherrn und seinen gästen dank für die letzten 1990 tage und fürs neue jahr alles gute.

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militarisierung ist es nicht.

auffällig, dass sich die italiener auf dem gebiet der praktischen politik sehr innovativ zeigen: ein gewisser mussolini gab einer ganzen richtung den namen, ein gewisser berlusconi zeigt, wie man allein mit der glotze regiert.

militarisierung, die zurichtung der nation auf das prinzip von befehl und gehorsam, trifft es nicht.
eben wurde die wehrpflicht abgeschafft, ganz stickum, wie man in bremen sagt, ohne ernsthafte debatte in der öffentlichkeit oder auch nur im bundestag; ein fachminister setzte im kabinett die aussetzung durch (so wie die vermögensteuer ausgesetzt wurde, weil es zu lästig war und ist, ein verfassungsgerichtsfestes gesetz zu entwerfen und zu verabschieden). also die politische umsetzung der erkenntnis, dass die schule der nation die schule ist, wie das gustav heinemann sagte.
schöne militaristen, das.

wir haben schon seit längerem de facto eine berufsarmee. das hat unter anderem auch den vorteil, dass diejenigen, die sich verpflichten - wer erinnert sich noch an die häme über die us-army, bei der sich die dummen und armen verpflichten, bei der bundeswehr ist das alles ganz anders, nicht wahr? - dies in kühler abwägung zu erwartender vorteile und nachteile getan haben, es wird keiner dazu gezwungen. und wenn dann eben die zinksärge ausgeladen werden, selber schuldig, die kriegsmutwilligen, oder?

dass die ausrüstung der truppe mangelhaft ist, dass die fürsorge für beschädigte und/oder traumatisierte soldaten zu wünschen übrig lässt, der oberste dienstherr also seine fürsorgepflicht in grossem umfang verletzt, ist ebenfalls kein thema, selber schuld, die kerle, es wurde keiner gezwungen, oder?

was wir erleben ist ungleich schlimmeres, die berlusconisierung der politik, ihre auflösung in farbige bilder und schönen schein. das ist wirklich gefährlich.

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Nicht schlecht beobachtet. Und in Frankreich regiert ein zweiter Berlusconi. Bin ja nun alles Andere als Etatist, trotzdem beruhigt es nicht gerade, dass politische Persönlichkeiten vom Format eines Mitterand, Brandt, Schmidt oder Palme weit und breit nicht zu sehen sind.

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Die Gesellschaft weiss, dass wir in der Beteiligung der asiatischen Kriege der USA nichts gewinnen können. Oder haben sich etwa Rohstoffe verbilligt seitdem unsere Jungs im Trikont mit blauen Bohnen schiessen?
Die Militarisierung vor WK I sah da noch ganz anders aus. Götz Ali ist ja in Untersuchungen zu dem Ergebnis gekommen, dass bereits in WK II die Begeisterung für das verbrecherische Regime sank als scharf geschossen wurde. Das deckt sich übrigens mit den Berichten der NSDAP Wähler unter meinen eigenen Vorfahren.
Im Grunde kommen wir immer mehr zu dem Ergebnis, dass Kriege deutlichst mehr Ärger als Nutzen stiften.
Menschen, die sich nicht so mit Politik beschäftigen, tendieren halt dazu, so mediale Eltern der Nation Figuren wie von Gutenberg zu mögen. Läßt mich völlig kalt, aber als Glotzen-Vorturner ist er mir immer noch deutlich lieber als sowas wie Le Pens Tochter oder Joaquín Lavín in Chile.
Linke Bewegungen in Europa / USA hatten in den letzten 50 Jahren große Mobilisierungs-Erfolge rund um Trikont-Kriege, so dass sie da aus meiner Sicht möglicherweise ein wenig übersensibilisiert sind.

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Durch allmähliche Gewöhnung werden wir auf künftige Operationen in Afrika im Rahmen der Europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik vorbereitet. Vorposten und Brückenköpfe sind bereits an allen bedeutenden Brennpunkten eingerichtet. Wenn es losgeht, wird man nicht mehr über Krieg oder nicht Krieg beraten oder abstimmen müssen, sondern lediglich über Truppenverstärkungen. Heißester Tipp: Somalia - Flotte schon vor der Küste, Ausbildung einer somalischen Exil-Armee läuft bereits.

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die europäische sicherheits- und verteidigungspolitik hat ihre grundlage im bündnis mit den us of a, alleine hätten die europäer da ziemliche probleme, was personal und material angeht, von der führung ganz zu schweigen.

angenommen, die chinesen kommen zum schluss, dass sie sich eine weitere finanzierung der us of a nicht mehr leisten wollen oder leisten können, und lassen deshalb den usd fallen, muss der präsident der usa den gorbi machen, will sagen, sich auf das kerngebiet zurückziehen und die verbündeten sich bzw. im falle taiwan, israel oder afghanistan, ihren gegnern zu überlassen.

europa bleibt dann die evg und die frage, wer die neue europäische sicherheits- und verteidigungspolitik finanziert. die engländer wetten jetzt schon darauf, dass die eurozone nächstens nicht mehr ist, was sie war. die bänker übrigens auch, das nennen sie in ihrem rotwelsch shorten.

[nachgesetzt: im osten - ein blick auf den globus zeigt die grössenverhältnisse - herrscht einer, der sich die revision des gorbatschow´schen rückzugs zum ziel gemacht hat. der ml als ideologie der herrschaft ist entsorgt, putin kann es sich leisten, direkter sur sache zu kommen, bzw. die sache des russichen volkes zu seienr eigenen zu machen.
europa steht vor der wahl, gegen, neben oder mit den russen.)

die südflanke, scheisse, die türken sind nicht nur draussen,die haben sich, vor die wahl zwischen moskau und teheran gestellt, für da kleinere übel, nämlich moskau entschieden und die griechen sind pleite.

die südostflanke, scheisse, mit den albanern ist kein staat zu machen, die serben sind auch eben dabei, sich nach russland zu verabschieden, die kroaten warten noch ab.

die ostflanke, scheisse, fucking germans, war doch zu erwarten, dass sie nach dem ersten winter bei den russen anklopfen und ihre erstgeburt gehgen ein linsengericht, hoppla, ihre westbindung gegen energie und rohstoffe eintauschen. die polen und tschechen schauen zu und nach england und frankreich, die schauen erstmal zurück.

[nachgsetzt: das mit dem russischen angebot an deutschland, öl und gas gegen abkehr von der evg - diplomatisch wird man von eienr zusammenanrbeit auf dem gebeit der friedenssicherung reden - haben sicher auch die franzosen in ihrem kalkül. nachdem die deutsch-französiche partnerschaft für beide seiten nicht mehr die einzige option ist, hat sich paris für london entschieden.

beiben zwei optionen für eine europäische politik:

der direkte weg ist die aufnahme russlands in die eu, positiv formuliert, die vollendung der osterweiterung.

der indirekte weg ist, chinas ziel, weltmacht anstelle der weltmacht zu werden, anzuerkennen, und sich der vr china anzunähern um so russland auszubremsen.

beide wege führen zu eienm europa, wie es nach der früheren und jetzigen vertragslage nicht beabsichtigt ist oder anders, zu einer neubewertung der bürger- und menschenrechte in der eu.]

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Ostflanke, Südostflanke, Bananenflanke
Für die ausgelutschte Hohlphrase "Westbindung" würde ich nicht mal ein Linsengericht bieten. Wie man das mit Energie und Rohstoffen in einem Atemzug nennen kann, ist doch albern.

Don Alphonso schrieb bereits 2009: "Außer Atombomben haben die USA nichts mehr, was die Welt interessiert."
Wäre schön, wenn das endlich mal auf Gegenseitigkeit beruhte. Aber dank finanzieller, wirtschaftlicher, militärischer und politischer Auszehrung wird das Lernen durch Realität in den USA schon noch Platz greifen.
Der Rückzug der USA auf das Kerngebiet ist nicht zwingend das, was ich als eine apokalyptische Vorstellung bezeichnen würde. Wer lange genug den ganzen Globus als sein "Kerngebiet" betrachtet hat, bedarf einer Phase der Besinnung und der Selbstbescheidung.

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nein, die welt muss nicht gleich untergehen, nur weil sich die usa zurückziehen (wie schon gesagt, das geschieht dann, wenn die chinesen keine dollars mehr annehmen. ich denke, schon der nächste us-präsident steht vor dem problem, weiss frau palin eigentlich, auf was sie sich da einlässt?)

die vr china übernimmt taiwan, der iran hat auch schon angedeutet, wie ruhe in den nahen osten kommen könnte (nein, nicht madagaskar) und wer sich noch an die bilder des amerikanischen abzugs uas saigon erinnert, ahnt, was in kabul geschehen wird. es soll schon afghanen geben, die heute sagen, erst wenn die chinesen hier sind, werden wir wissen, was wir an den amerikanern gehabt haben.

die mutmasslichen optionen europas habe ich schon dargelegt:
im falle eines auseinanderbrechens der eu wird sich deutshland an russland binden, wie gesagt, ein kalter winter und bundeskanzler a.d. schröder ist der mit dem weitesten weitblick.

die option vollendung der osterweiterung, halte ich, leider, für finanziell nicht zu machen. an sich wäre das die vollendung des europagedankens, leider denkt man in russland nicht in diese richtung.in russland hält man sich für eine verfolgte unschuld und träumt von platz an der sonne, so ähnlich wie das zweite deutche kaiserreich. solches denken ist gefährlich.

für eine eu, die ihren status aufrechterhalten will, belibt daher nur die annäherung an china, und damit die annäherung an die asiatische produktionsweise. die chinesiche denke geht ebenfalls in richtung verfolgte unschuld, einen acnpruch auf macht gibt es nicht, es gibt umstände, die ihre ausübung begünstigen, wers kann, nutzt sie aus und redet nicht. zeit, wieder einmal wittfogel zu lesen.

achso, unbekannte in der rechnung:
brasilien, indien, indonesien.

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Nationbuilding
Dies verdient hohe Aufmerksamkeit: Sudan scheint Abspaltung des Südens zuzustimmen!
http://www.google.com/hostednews/afp/article/ALeqM5hQKNUEyt8YXhUgPQ1MnHuSdKy4SQ?docId=CNG.4f503515cace1a49a31cad484341ef2a.931

Die Thormälen Schweißtechnik AG schafft bereits die Infrastruktur des neuen Staates: Es wird eine Eisenbahnlinie gebaut, durch die Rohstoffexporte über Port Sudan (im Norden) umgangen werden können. Juba wird längst zur Hauptstadt ausgebaut (inkl. int. Flughafen). Die Rebellen des Südsudan sind inzwischen alle bei der Eisenbahn beschäftigt...

Sieht beinahe so aus, als hätte Deutschland bald wieder eine Kolonie in Afrika - und da gehören dann wohl auch ein paar Soldaten hin. Wetten, daß?

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Danke dafür, aber eigentlich ist diese Info 2 Jahre alt. Ich hatte selbst, ich glaube in 2008 mal etwas dazu gepostet.

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Das ist richtig und falsch zugleich. Was sich im Südsudan abspielt, ist seit längerem bekannt, der Link verweist jedoch auf eine aktuelle Nachricht zum Referendum, das in 3 Tagen stattfinden wird.

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OK, das ist etwas Anderes, das hatte ich nicht auf dem Schirm.

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