Donnerstag, 1. September 2011
5 Jahre hätten genügt!
Nach 5 Jahren war der Dreißigjährige Krieg eigentlich entschieden, fortgesetzt wurde er nur, weil Condottieri, heute würde man Warlords sagen, nicht in der Lage waren, ihre privat finanzierten Söldnerheere auszuzahlen und daher weiter plündern mussten. Für diesen Preis starb ein Drittel der deutschen Bevölkerung (die damals noch nicht so wirklich deutsch war), und die Umwälzungen, die dieser Krieg mit sich brachte, führten zur Durchsetzung des Absolutismus außerhalb Frankreichs, des Barock außerhalb des Mittelmeerraums und zur Aufklärung. Was für ein Aufwand, die Moderne vorzubereiten! Alle heutige "Zivilisation" in Europa steht auf Schädelgebirgen, die Geschichte ist ein Schlachthaus.

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Das eben ist jener Blick des Benjaminschen Engels der Geschichte; und aus dieser geschichtsphilosophischen Perspektive heraus sind die späten Texte Benjamins so unbedingt lesenswert, um neben Adorno (und Horkheimer) auch diesen anderen Zweig Kritischer Theorie fruchtbar zu machen.

Was Du zu den Warlords (wie heute etwa Halliburton) schreibst: da hat sich zur Gegenwart hin nicht viel geändert.

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5 Jahre ist auch schon ganz schön lang.

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Nur dass in den folgenden 25 ein Drittel der Bevölkerung des Deutschen Reichs geschlachtet wurde.

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und das Völkerrecht, damit auch das Kriegsvölkerrecht ?

Entwicklungen, die wohl ebenfalls durch den Westfählischen Frieden ihren Anfang nahmen. Jüngste Entwicklungen nun haben gezeigt, dass auch hier Aufweichungstendenzen statthaben können.

korrigiert mich, wenn ich die Sache nicht richtig sehe.

Interessant ist übrigens das Bild des damaligen Kriegsvolks, das eher mit Verbrecherbanden etc. in Verbindung gebracht wurde, lumpigen und laußigen bettlern; also schlicht Asoziale und Mörder. Könnte man beizeiten wieder reaktivieren.

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