Donnerstag, 17. Oktober 2013
Die Perspektive des Goldenen Platzhirschen
Was die Solidarität mit den Refugees und die Wut über das Arschkrampenverhalten des Hamburger Senats angeht stimme ich mit Momorulez ja völlig überein. Sein Vermischen von politischen Analysen mit persönlichen, intersubjektiven Erfahrungen mit anderen Menschen und dann noch höchst eigener Subjektivität bis zur völligen Untrennbarkeit ruft allerdings meinen heftigsten Widerspruch hervor.

http://metalust.wordpress.com/2013/10/15/bell-hooks-uber-jean-michel-basquiat-und-lampedusa-teil-1/

Wenn da von Platzhirschen in der Antirassismusarbeit die Rede ist meint er genau Einen: Mich. Es ist da ja ständig betriebene Technik, singuläre Konflikte mit anderen Einzelpersonen auf die Ebene eines falschen Allgemeinen hochzuextrapolieren, um zu behaupten, dies sei etwas generell Politisches - wohl, um Klein-Klein-Konflikte im Persönlichen quasi aufzuwerten und sich selbst als politisch handelnde Person darzustellen, die er nicht ist. Was mich angeht bin ich zwar seit gut 30 Jahren flüchtlingspolitisch engagiert, dies aber eher auf der Ebene des Kärrners, Zuträgers und Netzwerkers, des Teamworkers, dessen Verhalten im Team von GenossInnen schon mal als "devot" bezeichnet wurde. Ich bin der, der Nachts um halb eins noch am Layout sitzt, weil der Reader einen Drucktermin hat, und weniger der, der im Plenum große Reden schwingt. Auch bezüglich meiner Nichtwirkung auf Frauen wäre Platzhirsch die schlechteste Bezeichnung, die mir jemand geben könnte. Treuer Diener, das passte vielleicht.

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Ich habe ja abgegnickert, als ich das gelesen hatte. Richtige politische Stellungnahmen, die ich jederzeit unterschreiben würde, und dann wieder dieses verdruckste Nachgekarte um Unverstandenes! Was Deine sogenannte Nichtwirkung auf Frauen angeht ist nach langen Erfahrungen Dein einziges Problem, dass Du erwartest, frau müsse den ersten chritt tun, und 99% aller Frauen erwarten das Geigentiel.

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solange Dein politisches Engagement sich auf fehlende Kommata beschränkt, glaube ich Dir nicht.

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"verdruckste Nachgekarte"

Naja, das können einige hier aber auch ganz gut. ;-)

Ich hab ja früher nur gelesen, z.T. bin ich durch Rumgegoogle auf alte Diskussionen von euch gestossen und gerade als ich mich dann auch ab und zu mal zu Wort gemeldet habe, war der Bruch. Ich glaube als ich angefangen habe bei Metalust zu kommentieren, war der Nörgler dort z.B. noch gelitten bzw. hat dort noch kommentiert. Da war auch diese Diskussion mit Qwertzu, die dann ja hierüber kam, genau wie ich. Und wo Earendil auch drüben rausflog.

Ich finde es halt allgemein sehr schade, dass die Zeiten dieser alten Diskussionen (die eins immer noch ergoogeln kann) unwiederbringlich dahin sind.

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Ja, das finde ich in der Tat äußerst schade, zumal das zeitweise die anspruchsvollsten oder besser gesagt gehaltvollsten (also inhaltlicher Anspruch und emotionale Komponenten) Diskussionen waren, an denen ich mich über einen längeren Zeitraum online je beteiligt hatte. Diese Zeit von der Du sprichst, als Du angefangen hattest, öfter auf Metalust zu kommentieren ist jetzt exakt ein Jahr her.

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Ich denke das ist sein Problem: Dass er nichts auseinander halten kann. Alles fließt zusammen, Künstler die er mag mit seinen politischen Ideen, Fußball und Philosophie, und alles wird nach einem starren Schwarz-weiß-Schema moralisch eingeordnet: Hier die Guten und da die Bösen bzw. Schlechten.

Wer Fan von Bayern-München ist, ist sicher auch homophob und Anhänger des Neoliberalismus, und wer lieber Rock hört als Jazz, tut das natürlich, weil er Schwarze hasst.

Ein Irrsinn.

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Hinzu kommt ein erschreckender Mangel an Aufmerksamkeit hinsichtlich Dingen, die gerade nicht im Focus seines Interesses stehen und daraus folgende krasse Fehleinschätzungen. Vom Cassandra-Konflikt bis zu der Auseinandersetzung um RS ist dies evident: Äußerungen, die für das Gegenüber sprechen, werden nicht mehr wahrgenommen, wenn bestimmte Reizwörter erst einmal ausgesprochen wurden. Wer den Begriff "religiöse Gefühle" verwendet gehört automatisch zu den Billy-Graham-Evangelikalen oder gleich zur Schlagt-die-Schwulen-alle-tot-Fraktion, selbst wenn die betreffende Person noch nicht einmal weiß, dass es diese Leute überhaupt gibt. Wer die moralisch aufgeladenen zwanghaften Strukturen in Männergruppen kritisiert, singt automatisch das Loblied der bürgerlichen Familie. Tut nichts, dass z.b. die verruchte Freak-WG da noch eine ganz andere, tatsächlich gelebte Alternative ist.

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Regeln zum Umgang mit Platzhirschen
Che, was die Platzhirsche angeht traut Momo sich ja nicht mal, die wirklichen Platzhirsche anzugehen. Bei Rhizom macht er brav angepasst mit, Noah bewundert er in hündischer Verehrung, beim Don hält er die Klappe. Du als Alles-Zuende-Ausdiskutierer bis für ihn so eine Art Platzhirsch-Abziehbild, an dem das Mütchen gekühlt wird, weil es an Selbstbewusstsein zur Auseinandersetzung mit wirklich dominanten Leuten fehlt.

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(...) beim Don hält er die Klappe

Dort sind Kommentare von ihm ja durchaus schon gelöscht worden mit Hinweis darauf, er habe vorher auf Twitter hintenrum abgelästert. Dass sich Momo da nie was getraut hätte, stimmt so nicht.

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Das ist schon noch ein bißchen komplexer und ein ziemlich unangenehmes Kapitel. Zum Beispiel hatte er es mir zum Vorwurf gemacht, dass ich ihn nicht Don gegenüber massiv verteidigt habe, dabei stand ich zu dem Zeitpunkt in ganz anderen Auseinandersetzungen als nun gerade diesem Bloggerkonflikt. WHC hat allerdings insofern Recht, als dass MRs Tonfall gegenüber Leuten wie Don sehr viel zahmer und verhaltener war als die Tiraden, die er auf mich abgelassen hat.

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