Mittwoch, 12. Mai 2021
Erschreckendes Treiben der Hörnerirren
https://www.sueddeutsche.de/kultur/querdenken-attilla-hildmann-alles-dicht-machen-hate-speecxh-verschwoerungstheorien-corona-hass-im-netz-1.5289254

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Ich hatte es neulich wieder mit einem Prachtexemplar zu tun
Die Thesen kurz zusammengefasst. "Sie" wollen Folgendes:

1) Drastische Bevölkerungsreduktion durch Verabreichen des Impfgifts, so dass im Herbst die Menschen wehrlos sterben werden. Um die 70% der Weltbevölkerung. "Green Reset und so. Greta will das auch. Die guckt ja auch schon so böse. (Warum die Menschen massenweise an einem harmlosen Virus sterben werden, wurde nicht erklärt).

2) Gewollte Ruinierung der Wirtschaft, damit am Ende alles in den Händen einiger Großkonzerne liegt (warum die auf 70% ihrer Kundschaft verzichten wollen, wurde mir nicht erklärt).

3) Das alles wird von Gates (der das Blut von kleinen Kindern trinkt), und natürlich Soros bezahlt. Natürlich auch von den Juden (warum ausgerechnet die sich in Israel mit BionTech ausrotten wollen, wurde mir nicht erklärt). Merkel, die Zonenwachtel, hat das natürlich mit ausgeheckt, um das deutsche Volk zu knechten.

Jedenfalls bricht im Herbst alles zusammen, und nur wer sich nicht impfen ließ, bleibt am Leben. Da die Überlebenden keine "Schlafschafe" sind, muss eine brutale Ökodiktatur errichtet werden.

Nun wisst Ihr Bescheid.

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Da sind unsere Spezis ja noch die reine Vernunft, im Vergleich.

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Absolut. Das Schlimme ist, das war kein "durchgeknallter" Typ, sondern ein Mann, der ein Ladengeschäft betreibt und ansonsten völlig "normal" ist.

Aber bei Corona wird da bei dem ein Schalter umgelegt. Und ich habe kein Wort übertrieben.

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Meine These dazu ist:
Also erfüllt sich das Wort der Schrift von der Akkumulation und Zentralisation des Kapitals. Die bereits seit den 90ern erodierende bedrohte Mittelschicht steht unter dem realistischen Eindruck des Kontrollverlusts. Verschwörungsstories vermitteln das Gefühl des Begreifens und Durchblickens und wirken dadurch subjektiv dem Kontrollverlust entgegen.

Der irre Klopapierkauf ist ebenso erklärbar. Die Verschwörungserzählungen wären dann so etwas, wie das mentale Horten von Klopapier.

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Aber aber aber...
Trotzdem sollte man nicht übersehen, wie leicht es den Regierungen gefallen ist, die Grundrechte für alle einzuschränken mit dem Verweis auf ein Risiko, das für jeden einzelnen allenfalls im Promillebereich liegt.

Zudem könnte man Bedenken hegen, daß Freiheiten, einmal eingeschränkt oder abgeschafft, in der Vergangenheit oftmals nur mit Waffengewalt wieder errungen werden konnten.

Und man könnte sich fragen, wofür die Regierungen inzwischen die Weichen gestellt haben. Halten wir zum Beispiel Afrika kurz bei der Versorgung mit Impfstoffen, hätte man vielleicht für die nächsten Jahrzehnte eine prima Rechtfertigung für Maßnahmen gegen unkontrollierte / illegale Migration.

Und wenn sich die Bevölkerung mit Begeisterung ihrer Freiheiten berauben läßt, weil ja jeder Tausendste infektiös sein könnte, ließe sich da nicht mit Recht auch was gegen Tabak-, Drogen- und Alkoholkonsum machen?

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Der herrliche Harald Martenstein beschrieb es folgendermaßen in seinem Artikel "Über unterirdische Reptilienwesen und andere Verschwörungstheorien":

"Madonna übrigens hat, laut anderen Theoretikern, Corona vorausgesagt, indem sie beim Eurovision Song Contest eine Krone trug, lateinisch corona. Ihre Tänzer trugen Atemschutzmasken. Aber wieso ist sie mit dieser Information nicht einfach zu Fox News gegangen? Eine relativ komplexe Theorie behauptet, dass gewisse Eliten seit Jahren Kinder foltern, mithilfe von Corona werde dies verschleiert. Aus den Körpern der Kinder werde ein Verjüngungselixier namens Adrenochrom gewonnen. Auch Hillary Clinton gehöre zum Kundenkreis. Ich will nicht uncharmant klingen, aber so richtig toll scheint Adrenochrom nicht zu wirken. Und Botox ist in der Herstellung unkomplizierter.
[...]
Vor dem ebenfalls verbreiteten Rat, zum Schutz Bleichmittel zu trinken, sei gewarnt. Da lobe ich mir das Kamasha-Institut in Fulda, das nach Rücksprache mit dem Erzengel Michael dazu aufruft, überall Zettel mit der Zahl 537354 aufzuhängen. Diese Zahl möge das Virus gar nicht. So ein Rat ist wenigstens harmlos. Die Idee, dass Alkohol immun macht, ist mir übrigens die sympathischste. Das glaube ich sofort. Echte Verschwörungen, etwa die Watergate-Affäre oder der Sturz der Regierung Mossadegh im Iran, haben überschaubare Ziele. Jemand soll beseitigt, etwas soll vertuscht werden. Warum mögen viele die Idee, dass es Weltverschwörungen gibt? Wir akzeptieren den Zufall nicht. Eine zufällige Mutation bringt die ganze Welt in Unordnung? Unmöglich. Der Gedanke macht Angst."

Quelle: https://www.zeit.de/zeit-magazin/2020/19/harald-martenstein-verschwoerungstheorien-coronavirus ()

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Der Kontrollverlust, der unsichtbare und unberechenbare Feind scheint für viele unlösbare kognitive Dissonanzen auszulösen, was hinsichtlich der F-Skalen, also des autoritären Charakters hohe Aussagekraft haben dürfte. Das Phänomen ist nicht neu, wir hatten das schon beim Schwarzen Tod, als Juden und Hexen an allem Schuld waren. Wir hatten es nicht in der Antike, wo man von der Willkür der Götter ausging, wir hatten es auch nicht im Alten Orient, wo man annahm, dass Adonei/Allah die Menschen prüfen wolle.


Das Spektrum Corodok-Corona-Ausschuss-Chronist ist da etwas speziell, weil sie meinen, extreme Außenseiterpositionen innerhalb der medizinischen Wissenschaft seien die "wahre Wissenschaft" und Tedros Gebreyesus, Drosten, Fauci usw. sektiererische Verschwörer, die die Sache von Big Pharma betreiben würden. Der autoritäre Charakter kann die Hilflosigkeit nicht ertragen, für ihn muss es Schuldige und einfache Lösungen geben.

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Bei den Verschwörungsirren und den Covidioten haben wir es analytisch genommen mit einer Mischung aus teils paranoider Struktur und der klassischen Confirmation Bias zu tun. Man richtet sich in einer Art Wahnsystem ein. Und da liegt das tertium comparationis beider Seiten.

Und ansonsten denke ich auch, daß wir es hier mit dem Problem mangelnder Kontigenzbewältigung zu tun haben. Das Käuzchen ruft, die Turmuhr schlägt Mitternacht: da muß es doch eine Verbindung geben, wie schon Nietzsche über diese Art von Denken spottete.

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Ich hatte im Radio ein Interview mit einem Psychiater gehört das äußerst aufschlussreich war. Der berichtete u.a. von einem Patienten, hochgebildet und hochqualifiziert, der hinsichtlich Covid 19 einer Q-Anon ähnlichen Verschwörungstheorie anhängt, weil er emotional nicht mit der Hilflosigkeit gegenüber einem nicht berechenbaren Infektionsgeschehen umgehen könne. Bei aller sonstigen intellektuellen Brillianz wäre der nicht in der Lage, eigene Ängste zu verarbeiten und eher bereit, etwa an den Einfluss von UFO-fliegenden Aliens zu glauben. Der Mann hätte äußerste Frauenprobleme, da er auch mit weiblicher Emotionalität nicht umgehen könne. Der Psychiater schilderte ihn als eine Persönlichkeit so zwischen Homo Faber und Theweleits Männerfantasien.

Persönlichkeiten, die sich im Querdenker-Umfeld engagieren seien häufig solche, die früher auf dem UFO-Trip waren. Leute, die UFOs gesehen haben oder angeben, von denen entführt worden zu sein hätten die gleichen Persönlichkeitsstrukturen wie solche, die Elfen getroffen haben oder in früheren Zeiten Marienerscheinungen hatten. Das Ganze sei also ein teils tiefen- und teils parapsychologisches Problem.

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@Käuzchen, Turmuhr:


Pfeift der Sturm?
Keift ein Wurm?
Heulen
Eulen
hoch vom Turm?

Nein!

Es ist des Galgenstrickes
dickes
Ende, welches ächzte,
gleich als ob
Im Galopp
eine müdgehetzte Mähre
nach dem nächsten Brunnen lechzte
(der vielleicht noch ferne wäre).

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Das Käuzchen und seine Turmuhr finden sich nicht bei Nietzsche. Oder weißt du mehr, bersarin?

Es dürfte eines von diesen Zitat-Meme sein, von der Art, wie sie nach gewünschtem Confirmation Bias und Level an Namedropness mal Mark Twain, mal Oscar Wilde, Henry David Thoreau, Einstein, Goethe, Luther usw. zugeschustert werden.

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Kenne mich mit Nietzsche nicht aus, würde aber die Verwendung solcher Meme einem Bersarin nicht zutrauen. Das Posting von Netbitch ist hingegen ein Ringelnatz-Gedicht.

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Christian Morgenstern.

Definitiv!

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Zu Friedrich Schillers Zeiten gab es nichts Anziehenderes und Interessanteres als Geisterbeschwörer, Freimaurerlogen, Cagliostro, Mesmer, Tischerücken und Rosenkreuzer. Der arme Friedrich Schiller mußte sich ganz schön anstrengen, um der Vernunft zum Recht zu verhelfen. Heute beklagt sich die Monopolpresse über einen unwichtigen Telegram-Kanal, der als Pars-pro-toto-Repräsentant für oppositionelle Stimmungen im Lande herhalten muß. Ausagerechnet Strammsteher, "Maulhalten"-Brüller und Denunzianten beklagen sich darin über den sogenannten "autoritären Charakter".

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Morgensterm, sicher. Wie komme ich auf Ringelnatz?

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Abgesehen davon, dass es eine Monopolpresse hierzulande gar nicht gibt - geh mal nach Algerien oder Kuba, dann siehst Du was Monopol- und Systempresse ist - lassen sich die F-Skalen-Sätze auf unsere Schnuckelchen auf einigen benachbarten Blogs auf die zu verlinken ich mich weigere aber sehr gut anwenden.

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Wessen Rigorosum literarisch verarbeitet wurde. kennt sich vielleicht auch mit Nietzsche aus.
https://www.zeit.de/2000/19/Primaerinfektion

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Die Zensur anderswo mag schlimmer sein. Sie betrifft mich nicht. Kubas Presse richtet nur lokalen Schaden an. Die hiesige Monopolpresse ist hingegen global organisiert. Sie läßt vielleicht gerade noch "Junge Welt" neben sich zu. Deren Wirkung ist aber verheerender.

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@fritz_,: "Das Käuzchen und seine Turmuhr finden sich nicht bei Nietzsche. Oder weißt du mehr, bersarin?"

Ich habe es in der digitalen Nietzsche-Ausgabe auch nicht gefunden, meine aber es einst in einem seiner Bücher gelesen zu haben, wo es um falsche Kausalitäten ging. Zumindest wird dieser Satz Nietzsche zugeschrieben, so von Gustav Seibt etwa (wie oben von manhartsberg angezeigt) und auch von Christian Bommarius. Ein sich verselbständigendes Zitat, das womöglich aus irgendwelchen überlieferten Gesprächen mit Nietzsche herrührt. Ich werde da mal nachforschen. Auf der Seite "Zitatforschung", wo falsche Zitate gelistet werden, findet es sich nicht.

https://www.zeit.de/2000/19/Primaerinfektion

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"Zu Friedrich Schillers Zeiten gab es nichts Anziehenderes ?"

Alles mit allem zu vermischen, ist leider nicht zielführend. Allerdings beim sozi-Geschreibe auch wieder nicht erstaunlich. Genausogut hättest Du koppeln können "Zu Schillers Zeiten gab es" und "Seitdem wird Bayern München andauernd Deutscher Fußballmeister". Ist genauso sinnfrei. Macht aber nichts, merkst Du eh nicht.

Aberglaube, Interesse am Unheimlichen und Freimaurer haben mit der freien Presse in Deutschland der Gegenwart nichts zu tun. Eine Monopolpresse gibt es in Deutschland nicht. Du solltest Deine Bezüge besser organisieren.

Ansonsten: Das einzige, was realiter ausufernd organisiert ist, ist der Hirnfraß beim Sozi. Ob die Presse wohl global organisiert ist vom internationalen Finanzjudentum? Oder doch von Hillary Clinton und Friede Springer? Oder von der Fed? Oder von Bill Gates? Ob wir mit der Impfung wohl automatisch eine Ausgabe der Süddeutschen Zeitung und der ZEIT injiziert bekommen?

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@manhartsberg:
"Wessen Rigorosum literarisch verarbeitet wurde."

Schöne Anspielung auf Eckhard Henscheids herrliche Erzählung "10:9 für Stroh". K.H. Bohrer schreibt darüber auch in seiner schönen Autobiographie "Jetzt". Unbedingt zu lesen!

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@sozi: Als jemand, der jahrzehntelang als Medienschaffender gearbeitet hat kann ich da nur grundsätzlich widersprechen und zugleich Bersarin zustimmen.

Zensur findet hierzulande nicht statt. Was es gibt, ist verzerrende, reißerische oder einseitige Berichterstattung, das bewusste Unter-den-Tisch-fallen-lassen unerwünschter Nachrichten, aber keine Zensur. Die fand in der BRD nur ein einziges Mal statt: Im Herbst 1977, als die RAF den Staat herausforderte.

Das Erschreckende war da, dass die Medien sich selbst gleichschalteten wie im Faschismus, ohne dass es eines staatlichen Eingreifens bedurft hätte.

So etwas wie Monopolpresse gibt es in regionalem Rahmen bei den Tageszeitungen und zum Teil den Kleinanzeigenblättern.

So werden die Großregion Hannover und Südniedersachsen von der Madsackgruppe, Ostwestfalen und Ostniedersachsen von der Funke-Mediengruppe, Nordhessen von der HNA (Hessisch-Niedersächsische Allgemeine) - in Göttingen überlappen die Claims von Madsack und HNA - Sachsen-Anhalt und der Großraum Leipzig von Bauer und die Region Köln-Berg-Sieg von Dumont beherrscht. Das ist ein wirtschaftliches Monopol, aber noch kein Meinungsmonopol, wenn auch die Berichterstattung eher Hofberichterstatterstil als, sagen wir mal, radikal demokratisch ist.


Dass die Berichterstattung zu internationalen Konflikten oder der Wirtschaftslage und sozialen Kämpfen auf anderen Kontinenten durch das Oligopol von reuters, AP, AFP und dpa gefiltert wird stimmt. Unangemessen, ja unsäglich in den Konsequenzen finde ich den Versuch, da "Gegenöffentlichkeit" herzustellen, indem die Sichtweisen von tass, Xinhua und IRNA einbezogen werden, wie mulipolar das macht, sinnvoll hingegen die Arbeitsweise von Reporter ohne Grenzen oder auf Deutschland bezogen Netzwerk Recherche.


Und dass man Hörnermedien wie Swiss Policy Research, multipolar, KenFN, Breitbart usw. keinen Fußbreit lässt finde ich gut und nicht schlecht.

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Vor allem soll mit dem Begriff "Monopolpresse" von solchen Leuten wie dem sozi per Assoziation herbeigeraunt werden, daß da keine Unabhängigkeit bestehe (Monopol eben), um mittels solcher rhetorischen Tricks und mittels Vergröberung eine Stimmung zu fahren. Der sozi macht insofern genau das, was er den anderen vorwirft: nämlich zu pauschalisieren. Und daß in einer Zeitung eben nicht das steht, was der sozi lesen will, liegt in einer pluralen und komplexen Welt zudem daran, daß diese Welt sich nicht nach den Wünschen des sozis ausrichtet. Vielleicht aber steht das, was der sozi sich so wünscht, nicht in einer Zeitung, weil es ganz einfach Blödsinn ist. Auch diese Möglichkeit könnte bestehen. Beim Vergleich von Claus Kleber und Ken Jebsen etwa könnte man annehmen, daß Jebsen eine Erfindung des Systems ist, um Leute wie Kleber plötzlich angenehm erscheinen zu lassen. So mal als Persiflage von Verschwörungsdösköppen.

Mit solcher rhetorischen Vergröberung begibt man sich zudem der eigentlichen Kritik, nämlich der im Detail.

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Ad Nietzsche. Gustav Seibt hat es mir vorhin geschrieben: Es ist kein wörtliches Zitat, sondern ein sinngemäßes und es steht in "Menschliches, Allzumenschliches I" Aph. 255 unter dem Titel "Aberglaube im Gleichzeitigen":

"Etwas Gleichzeitiges hängt zusammen, meint man. Ein Verwandter stirbt in der Ferne, zu gleicher Zeit träumen wir von ihm ? also! Aber zahllose Verwandte sterben, und wir träumen nicht von ihnen. Es ist wie bei den Schiffbrüchigen, welche Gelübde tun: man sieht später im Tempel die Votivtafeln derer, welche zugrunde gingen, nicht. ? Ein Mensch stirbt, eine Eule krächzt, eine Uhr steht still, alles in einer Nachtstunde: sollte da nicht ein Zusammenhang sein? Eine solche Vertraulichkeit mit der Natur, wie diese Ahnung sie annimmt, schmeichelt den Menschen. ? Diese Gattung des Aberglaubens findet sich in verfeinerter Form bei Historikern und Kulturmalern wieder, welche vor allem sinnlosen Nebeneinander, an dem doch das Leben der einzelnen und der Völker so reich ist, eine Art Wasserscheu zu haben pflegen."

Eine treffende Beschreibung der von mir genannten Unterscheidung Korrelation - Kausalität.

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Da, wo Störche nisten, werden mehr Kinder geboren als anderswo, in der Nähe von Starkstromleitungen bekommen weniger Menschen Leukämie, dafür umso häufiger Hirntumore. In Namibia gibt es weniger Autounfälle als in New York City. Was sagt das über das Fahrverhalten der Namibier im Unterschied zu Amerikanern aus?

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"In dem Moment wo mir von einem Radlfahrer redn, kummt oana vorbei. Zufall!" (Karl Valentin)

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Der Käuzchenspruch rutscht mir schon seit Jahrzehnten raus, ein altes Kriegsleiden. Mit der Zeit habe ich mir abgewöhnt, zu behaupten, dass es was mit Nietzsche zu tun hat, weil die Stelle nicht wiederzufinden war, und rumms!, da muss man nur 11 Jahre bei Blogger.de herumlungern, fragen, der nächste fragt seine Connection und schon sind alle Klarheiten beseitigt. Herzlichsten Dank, bersarin!

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Hier werden Sie geholfen ;-)

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tass, Xinhua und INRA sind lediglich die Monopolpressen der anderen Seiten. Richtiggehende Zensur findet zumindestens seit neuerem in Deutschland sehr wohl statt. Auch, wenn Wolfgang Wodarg nicht paßt. Quellen danach zu sortieren, ob sie der Regierung passen, und Blogger dementsprechend zu drangsalieren, ist Zensur. Ganz einfach. Früher waren sie mal subtiler. DDR-Fernsehen brauchte schließlich niemand zu zensieren. Da waren die Verhältnisse noch überschaubar.

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Man stelle sich mal vor, Putin würde Bloggern nachstellen, weil sie ihm nicht genehme Quellen zitieren:

https://kanzleikompa.de/2021/05/03/medienaufsicht-droht-unerwuenschten-bloggern-mit-sperrverfuegung/

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Wenn ich etwas, z.B. bei einer Nachrichtenagentur oder einem Tickerdienst veröffentliche, habe ich eine Erklärung zu unterschreiben, dass ich mich an den Pressekodex halte und somit Qualitätsstandards erfülle. Das gilt nicht nur für journalistische Texte, sondern auch für PR. Zensur ist etwas Anderes.

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In Putin-Russland müssen im Übrigen Menschen, die über Themen berichten die der Regierung nicht passen damit rechnen, verhaftet, zusammengeschlagen oder vergiftet zu werden.

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Methode sozi, wieder mal: Nicht-Vergleichbares und aus unterschiedlichen Kontexten Geklaubtes nebeneinanderzustellen, um mittels solcher Zusammenstellung die Assoziation zu erzeugen, es handele sich um Vergleichbares. Ein Vergleich setzt aber ein tertium comparationis voraus. Das ist hier nicht gegeben - schon weil es sich bei China und Rußland auf der einen Seite um Diktaturen und bei Deutschland auf der anderen Seite um eine Demokratie mit einem komplexen Pressewesen, mithin um unterschiedliche Systeme handelt.

"Man stelle sich mal vor, Putin würde Bloggern nachstellen, weil sie ihm nicht genehme Quellen zitieren:"

Erstens muß man sich das nicht vorstellen, sondern daß die russische Regierung gegen Systemkritiker vorgeht, geschieht realiter und vielfach. Jebsen hätte also, wenn es nach dem sozi ginge, Nowitschok in seiner Unterhose haben müssen.

Jebsen wird es nicht verboten, eine eigene Homepage zu betreiben. Im übrigen wird Ken Jebsen nicht nachgestellt, sondern es geschieht das, was schon lange geschehen hätte müssen: Jemand, der sich nicht an die journalistischen Mindeststandards hält, ist kein Journalist. Nur weil ich mit einem Zahnarztbohrer in meiner Wohnung sitze, bin ich ja auch noch kein Zahnarzt.

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Wenn Quellen nicht korrekt angegeben werden, nicht verlinkt und nicht offline überprüfbar sind dann werden Qualitätsstandards nicht eingehalten. Wenn jemand eine wissenschaftliche Arbeit ohne gültige Quellenangaben abgibt heißt es ja auch "Schreiben Sie das nochmal!". Mit Zensur hat das nichts zu tun. Also, allenfalls mit Zensuren, in diesem Fall die Note 6.

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Saaach ma, Sozi
Was ist das eigentlich für ein Gefühl, wenn bei jeder Kopfbewegung die Gülle zwischen den Ohren umherschwappt?

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Qualitätsstandards sind das eine. Es ist aber ein Unterschied, ob ich irgendwas als meine freie Meinungsäußerung zu einem Genderthema oder den politischen Verhältnissen in Somalia dahinschwurbele, oder ob ich durch Vortäuschen von Wissenschaftlichkeit das Leben und die Gesundheit von Menschen gefährde.

Wer also z.B. ohne seriöse Belege behauptet, führende Wissenschaftler würden empfehlen, gegen Corona Chlorbleiche zu trinken, dann würde ich nicht nur dessen Blog binnen Minuten dichtmachen, sondern erwägen, dem Typen die Wirksamkeit seiner Methode am eigenen Körper zu demonstrieren.

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Im Mittelalter war es Rechtspraxis, dass bei Epidemien, die mit Durchfall und Erbrechen einhergingen die lokalen Bäcker und Schlachter gezwungen wurden, in Gegenwart des Henkers die eigenen Produkte zu verzehren.

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"In Putin-Russland müssen Menschen, die über Themen berichten die der Regierung nicht passen damit rechnen, verhaftet, zusammengeschlagen oder vergiftet zu werden."
Wobei das mit dem Vergiften aber nie so richtig funzt. Fast könnte man meinen, Nowitschok komme von Bill Gates.

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Der Iwan hat eine eigene Tradition im Nichtfunktionieren von Giften. Rasputin tat man Zyankali in seinen Rotwein, der so viel Säure enthielt dass diese das Gift in Blausäure (die verdunstete) und Kalium unwandelte und er den Trunk problemlos überlebte. Das brachte ihm den Ruf ein unsterblich zu sein. Also, für einige Stunden, bevor Großfürst Dimitri Pawlowitsch ihm dreimal in die Brust schoss, nachdem er ihn gemeinsam mit Fürst Jussupow durchgeprügelt hatte.

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Immerhin: Wenn die Russen wollen, dass einer tot ist, dann ist er auch tot.

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"... weil es sich bei China und Rußland auf der einen Seite um Diktaturen und bei Deutschland auf der anderen Seite um eine Demokratie ..." Dann bin ich ja beruhigt.
Gut, wenn ab September unser Herzenswuschel Annalena dann mal so richtig Front gegen die macht.

"... mit einem komplexen Pressewesen", das seit Jahrzehnten immer unkomplexer wird, was man aber nicht so genau wissen will, weswegen H. Kohl den jährlichen Pressekonzentrationsbericht abschaffte.

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das mit den Folgen kritischen Bloggens ist auch eine Behauptung, die erst einmal zu überprüfen wäre. Ansonsten kann man das politische System Rußlands mit irgendeinem westlichen Land vergleichen. Zumindestens mit Schwellenländern. Schlimmer als in Argentinien oder Südafrika ist es dort bestimmt nicht. Und die Presse ist eher vielfältiger aber qualitativ minderwertiger als unsere. Und schlimme Propagandamedien gibt es dort auch. Wie bei uns. Schlimm sind dabei nicht nur die von der russischen Regierung sondern auch die aus dem Westen, die dort unbehelligt einen gewaltigen Lärm veranstalten. Bei den russischen Propagandamedien wirkt aber alles etwas altbackener.

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Ansonsten kann man das politische System Rußlands mit irgendeinem westlichen Land vergleichen."

Man kann alles vergleichen. Nur sind bestimmte Vergleiche ohne ein tertium comparationis nur eben unsinnig. Und die Deinen dienen dazu Leser zu bescheißen. Da liegt das Problem. Und Deiner Art von Manipulation und Begriffsblödsinn. Was kommt nach Monopolpresse? Judepresse?

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Wenn Quellen nicht korrekt angegeben werden, nicht verlinkt und nicht offline überprüfbar sind dann werden Qualitätsstandards nicht eingehalten. Wenn jemand eine wissenschaftliche Arbeit ohne gültige Quellenangaben abgibt heißt es ja auch "Schreiben Sie das nochmal!". Mit Zensur hat das nichts zu tun. Also, allenfalls mit Zensuren, in diesem Fall die Note 6.
Wie diese Neulandrebellen frotzeln: In den sogenannten Qualitätsmedien sind ausführliche Literaturverzeichnisse eher selten anzutreffen. Und im Falle Ken Jebsens handelte es sich ja nicht nur darum, daß er keine Quellen angibt, sondern, daß er Quellen angibt, die nicht angegeben werden dürfen. Weil Wolfgang Wodarg. Den zitiert man doch nicht. Nun ist es ja so, daß Journalisten von vornherein inkompetent sind. Die Qualifikation irgendeines Bürgers oder die Sinnfälligkeit irgendeines seiner Urteile zu beurteilen, steht einer Landesmedienanstalt oder einer staatlichen oder quasistaatlichen Behörde überhaupt nicht zu. Nebenbei verletzt diese Behörde hier nicht nur die Rechte Ken Jebsens sondern auch die Wolfgang Wodargs. So unterschiedlich man seine Haltungen auch beurteilen kann.

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"Immerhin: Wenn die Russen wollen, dass einer tot ist, dann ist er auch tot."

Das hat bei Sergei Wiktorowitsch Skripal und Tochter nicht funktioniert und auch bei Nawalny nicht.

Und hat der Dissident auf Putin keinen Bock,
gibts zur Belohnung Nowitschok

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""... mit einem komplexen Pressewesen", das seit Jahrzehnten immer unkomplexer wird, was man aber nicht so genau wissen will, weswegen H. Kohl den jährlichen Pressekonzentrationsbericht abschaffte."

Ändert nur nichts daran, daß es keine Monopolpresse gibt. Und auch Zeitungen sind hinreichend divers, daß sich bis 2021 insofern von einem komplexen Pressewesen sprechen läßt.

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"Und im Falle Ken Jebsens handelte es sich ja nicht nur darum, daß er keine Quellen angibt, sondern, daß er Quellen angibt, die nicht angegeben werden dürfen."

Quellensimulation ist leider keine Quellenangabe. Ansonsten auch lustig: das Denunzieren Jebsens in der sozi ohne Verstand-Manier der "Systemmedien", um dann genau wenn es diesen Leuten paßt, genau diese Medien zu zitieren. Reflexiv irgendwie ungünstig.

"Den zitiert man doch nicht."

Richtig, es gibt Leute, die sind intellektuell nicht satisfaktionfähig. Dazu zählen so unterschiedliche Leute wie Horst Mahler, Ken Jebsen und Wodarg.

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Aber lassen wir einen wie Ken Jebsen doch am besten selber sprechen:

Aus einer E-Mail von 2011: "sie brauchen mir keine holocaus informatinen zukommen lassen. ich habe mehr als sie. ich weis wer den holocaust als PR erfunden hat. der neffe freuds. bernays. in seinem buch propaganda schrieb er wie man solche kampagnen durchführt. goebbels hat das gelesen und umgesetzt. ich weis wer die rassendatten im NS reich möglich gemacht hat." https://www.zeit.de/2011/49/RBB-Jebsen


"Was Adolf Hitler während der Shoa mit den Juden nicht gelungen ist, hätten radikale Zionisten mit den Palästinensern dann erreicht: die Endlösung." (Ken Jebsen 2012) https://archive.org/details/KenfmZionistischerRassismusOpferGuenterGrass

Ken Jebsen ist nicht nur ein Agitator, sondern zudem ein Antisemit Und aus diesem Grunde flog er beim rbb hochkant raus. Mit Journalismus hat all das, was dieser Mann macht, rein gar nichts zu tun. Außer vielleicht für Leute, die das System Putin irgendwie amüsant finden.

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bersarin denkt andauernd, Rußland sei auf irgendeine Art besonders. In unwichtigen Dingen vielleicht schon. Ansonsten enttäuscht gerade Rußland darin, in irgendeiner Hinsicht Dinge anders anzugehen, etwas besser oder schlechter zu machen. Nichts ist dort wirklich anders oder überraschend. Das neue Rußland ist mindestens ebenso neoliberal organisiert wie der Westen. Die Leute arbeiten und leben wie im Westen.
Rußland schlägt sich darüber hinaus noch mit Problemen herum, wie sie für Schwellenländer typisch sind.
Einige westliche Länder wie Großbritannien und Deutschland sind sogar etwas autoritärer. Zumindestens die Presse ist das. Und diese sind offenbar die einzigen Quellen, die bersarin kennt. Denen glaubt er alles unüberprüft aufs Wort. Wenn da drin steht, Putin läßt Dissidenten zusammenschlagen, dann ist das für ihn so.

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"Das hat bei Sergei Wiktorowitsch Skripal und Tochter nicht funktioniert und auch bei Nawalny nicht."
Das ist ja das Problem.

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Ja, eine Monopolpresse im Sinne notarieller Eigentumsurkunden gibt es nicht. Daher gehört "Monopolpresse" auch nicht zu meinem Aktivwortschatz, denn was will man sagen, falls es mal wirklich eine gäbe. Allerdings werden wesentliche Sachverhalte (wie zB seinerzeit die "demographische Entwicklung" als Begründung für die "kapitalgedeckte" Rente) doch über alle Eigentumsunterschiede hinweg recht einsinnig dargestellt. Sehr divers wirkt das nicht immer.

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Der Russe glänzt im Kasatschok,
zu blöd ist er für Nowitschok.

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jebsen hat auch den schweizer presserat beschäftigt
https://presserat.ch/complaints/68_2020/

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Es geht hier, sozi, nicht um Rußland, sondern um Dein strunzen und blunzendummes Gequatsche. Und wie das aussieht und von welcher Struktur das ist, habe ich Dir oben dargelegt. Kleines Beispiel für Logik aus Absurdistan:

"Einige westliche Länder wie Großbritannien und Deutschland sind sogar etwas autoritärer."

"Wenn da drin steht, Putin läßt Dissidenten zusammenschlagen, dann ist das für ihn so."

In der Tat: wenn die überwiegende Zahl der Medien das so berichtet, dann kann man davon ausgehen, daß das so ist. Wer allerdings wie Du auf Ken Jebsen als Referenz verweist, da weiß man dann aus welchem Dunstkreis solcher Gestank kommt. Du ergehst Dich hier in leeren Pauschalbehauptungen wie "Monopolmedien", bist intellektuell unfähig, auch nur einen Beleg für Deine Behauptungen anzuführen. Das, was Du machst, nennt man im übrigen Propaganda und Manipulation. Also genau das, was Du den Medien vorwirfst.

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@nörgler
Daß es in der Darstellung der Medien manches zu bemängeln und zu kritisieren gibt, das sehe ich genauso. Wenn man dann aber solche Pfeifen wie den sozi mit dieser Art von simpler Soße sichtet und erst einmal im Detail zerlegen muß, kommt man leider nicht mehr dazu, sich mit dem eigentlichen und d.h. der Detailarbeit zu beschäftigen. Statt also anständige Medienkritik zu machen, verlegen sich Leute wie der sozi auf die Polemik aus der Jungpionier-Krabbelgruppe - Stichwort "Monopolmedien".

Und weiterhin: manches Mal stehen eben auch Sichtweisen in den Zeitungen, die nicht der eigenen entsprechen. Auch damit muß man leben. Zum Glück aber gibt es in Deutschland noch eine hinreichend breit aufgestellte Zeitungslandschaft: Zwischen ND, Junge Welt und Junge Freiheit ist eigentlich alles vorhanden. Und auch in der ZEIT, der NZZ und der FAZ finde ich häufig gute Artikel. Und ganz selten auch mal in der Süddeutschen.

Von Zeitschriften und Spezialpublikationen sowie wissenschaftlichen Zeitschriften ganz zu schweigen, darin recht unterschiedliche und diverse Sichtweisen zum Ausdruck kommen.

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"Das neue Rußland ist mindestens ebenso neoliberal organisiert wie der Westen. Die Leute arbeiten und leben wie im Westen."

"Die Leute in Berlin-Grunewald und Hamburg Blankenese sind mindestens ebenso wie die Leute in den Favela von Rio de Janeiro. Sie arbeiten und gehen auf Klo und verdauen wie im Westen. Wo ist da der Unterschied?"

Auf diesem Niveau ist der sozi mit seinem Verstand bei seinen Vergleichen inzwischen angelangt. Wenn man denkt, dümmer geht es nicht mehr, kommt um die Ecke gedusselt der sozi daher. Und dann geht es noch dümmer. Und weißt Du was das schlimmste mir scheint? Daß Du Deinen eigenen Quatsch glaubst.

Ich würde Dir ansonsten empfehlen, Dich zunächst mit Politik und Gesellschaftskunde zu befassen, statt hier Behauptungen in die Welt zu blasen. Zu solchem Befassen gehört die Kenntnis des politischen Systems der Bundesrepublik und auch des Systems in Rußland. Dazu gehört, um das föderale politische System Deutschlands zu begreifen z.B. die Lektüre des Standardwerks von Manfred G. Schmidt, "Das politische System der Bundesrepublik Deutschland". Von den unterschiedlichen Wirtschaftsformen beider Länder mal ganz abgesehen. Und wenn Du das alles zumindest auf dem Niveau eines Grundkurses Gemeinschaftskunde erfaßt hast, dann kannst Du gerne wiederkommen und Dich hier äußern.

Das Wort "Neoliberalismus" ist leider nur ein Sabbelbegriff, den Leute wie Du, die es nicht auf der Pfanne haben, als Spielmarke einsetzen, ohne Bescheid zu wissen um die Intension und Extension dieses Begriffes. Und auch da sind wir wieder bei Deiner Unfähigkeit, angemessene Vergleiche hinzukriegen. Dazu bedarf es nämlich der Kenntnis der Materie. Nicht als Wissenschaftlier, aber doch mit einem hinreichenden Allgemeinwissen. Das leider bei Dir nicht gegeben ist, wie Deine Aussagen hier zeigen. Und aus diesem Grunde bist Du bei mir auf dem Blog auch gesperrt, solange Du nicht dazu fähig bist, eine angemessene Argumentation hinzubekommen und stattdessen Dich hier mit rhetorischen Tricksereien durchschlägst.

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Und wie man es nicht macht, den Neoliberalismus einfach als Totschläger und Spielmarke einzusetzen, um wie der sozi einen Gegenstand zu entleeren und sinnvolle Gesellschaftskritik der Lächerlichkeit preiszugeben, sondern wie man Intension und Extension eines Begriffes darlegt, das können Werke wie die von David Harvey zeigen, z.B. "A Brief History of Neoliberalism", Oxford University Press 2007.

Ansonsten auch ein Klassiker von Karl Polanyi: "The Great Transformation - Politische und ökonomische Ursprünge von Gesellschaften und Wirtschaftssystemen" und dazu von der Gegenwart her und gerade Anfang dieses Jahres erschienen und ebenfalls als gute Einführung in die Begriffsgeschichte gedacht: Thomas Biebricher: Die politische Theorie des Neoliberalismus

All das sind Wissenschaftler, die den Rahmen eines Begriffes abstecken und ihn nicht einfach nur als Quaselkasper in die Welt hinauströten, um wie ein Achtklässler irgendwo eine Duftmarke zu setzen. Und die von Dir, sozi, riecht leider nach Turnhalle und Pennäler-Käsefüßen.

Und weißt Du, was das Ermüdende mit Dir ist? Daß durch Leute wie Dich die tatsächlich sinnvollen und wichtigen Diskussionen verhindert werden, weil man zunächst mal ellenlange Posts schreiben muß, um Deine Unfähigkeit aus der Welt zu räumen.

Und das haben Dir hier auf diesem Blog bereits eine Vielzahl von Leuten erklärt. Nur leider lernst Du nichts daraus. Und das schlimmste: Du bemühst Dich nicht einmal darum.

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Dem kann ich momentan eigentlich nicht mehr hinzusetzen als: Punktum.

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Von Dir, Nörgler, wüsste ich allerdings ganz gerne, woher Deine tiefgreifende Aversion gegen Frau Baerbock kommt. Nicht, dass ich von ihr etwas Positives meinen würde, es fällt aber auf, wie sehr Du jedesmal darauf einsteigst, selbst, wenn von ihr gar nicht die Rede ist.

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Mit Nike-Hercules-Raketen auf Spatzen
Ich vermute, dass der Sozi nichts von der Kritik, die hier an ihm geäußert wurde versteht.

"bersarin denkt andauernd, Rußland sei auf irgendeine Art besonders. . ..... Zumindestens die Presse ist das. Und diese sind offenbar die einzigen Quellen, die bersarin kennt. Denen glaubt er alles unüberprüft aufs Wort" ist nicht nur sprachlich Pennälergewäsch, begrifflich und ontologisch ist das eher Kindergarten. Junge Pioniere trifft es schon ganz gut.


Bzw. vergleiche hier:

https://che2001.blogger.de/stories/2808052/comments/2808184

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Auch damit muß man leben. Zum Glück aber gibt es in Deutschland noch eine hinreichend breit aufgestellte Zeitungslandschaft: Zwischen ND, Junge Welt und Junge Freiheit ist eigentlich alles vorhanden. Und auch in der ZEIT, der NZZ und der FAZ finde ich häufig gute Artikel. Und ganz selten auch mal in der Süddeutschen.
*LOL* ... finde ich häufig gute Artikel ..., ... ganz selten finde ich die sogar auch in der Süddeutschen ... Das bedeutet soviel wie: ... Im großen und ganzen taugt die Presse nicht ...

ND, Junge Welt und Junge Freiheit sind Randerscheinungen. In Rußland gibt es das alles auch. Wenn man sich selbst offiziellen Nachrichtenagenturen wie tass, xinhua und inra verweigert, die im Prinzip alle geschaffen wurden, um den offiziellen Standpunkt der jeweiligen Regierungen darzustellen - man muß mit ihm ja nicht einverstanden sein - dann sieht die Welt tatsächlich so aus, als in Rußland die gesamte Presse zentral persönlich von Putin gesteuert sein wie etwa in der Sowjetunion, massenhaft Journalisten und Aktivisten drangsaliert werden etc. Der hat sich ja auch nie mit den Einzelheiten beschäftigt. Ob Demonstrationsauflagen eingehalten wurden, aus welchen Gründen angebliche Oppositionelle Dinge widerfahren, die man in der deutschen Presse lesen kann, der Hintergründe aber nicht. Es geht hier hierbei nicht nur um Rußland.

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Aus der Rubrik Kindergarten und Pennälerkäsefüße:

"In Rußland gibt es das alles auch."

Du bekommst keinen Vergleich hin, und wenn dann ist das auf dem Niveau von kirchlichen Erbauungsreden nach dem Motto "Sind wir nicht alle Gottes Kinder"?. Ansonsten faselst Du irgendwelchen Blödsinn, der nichts mit der Sache zu tun hat und sprunghaft Unverbundenes verbindet, um darüber Leerbegriffe wie Monopolpresse zu stülpen - ohne je irgendwo ein Pressemonopol nachgewiesen zu haben. Aber lieber plappert man Ken Jebsen oder andere Seiten von Verschwörungsparanoikern nach. Du erfaßt nicht einmal im Ansatz unterschiedliche politische Systeme. Anfangs, vor Jahren, konnte man noch annehmen, daß Du das aus polemischen Gründen nicht machst. Inzwischen aber bin ich der Ansicht, daß Du dazu ganz einfach zu dämlich und intellektuell dazu nicht in der Lage bist, weil Du eine komplexe Materie geistig nicht erfassen kannst (so auch jetzt wieder in Bezug aufs Demonstrationsrecht), und insofern scheint dann aus diesen Unvermögen zur Differenzierung heraus eben alles irgendwie ähnlich (Stichwort "Neoliberalismus")

Das Problem ist nicht die homogene und vielfältige Presse in der BRD, sondern Leute wie Du, die von einer komplexen Materie keine Ahnung haben und diese auf ein paar simple Begriffe deshalb eindampfen müssen. Im Gestus der sozi-Verschwörungsrauner müßte man nun insinuieren: Du machst das, um die tatsächlichen Kritikpunkte zu verschleiern, so daß man sich dann an der Scheinkritik und den Nebeltöpfen abarbeiten muß, die der sozi wirft. Interessant auch, daß jene die die angeblich mangelnde Vielfalt einer Zeitungslandschaft kritisieren, dann mit schöner Kontinuität auf solche Seiten wie Ken FM oder Nachdenkseiten verweisen, die rein monothematisch ausgerichtet sind und wo keinerlei differenzierte Perspektive zu finden ist, außer dogmatische Setzungen, Confirmation Bias, Strohmänner und billige Rhetorik. Bei den Nachdenkseiten kann man inzwischen leider jeden zweiten Artikel von der Argumentation her auseinandernehmen, so daß nichts als leere bzw. aufgeblasene Behauptungen übrigbleiben. Dort eben findet sich in monothematischer Ausrichtung der schlimmste Meinungsjournalismus, wie ihn keine etablierte Zeitung je hinkommt - von taz bis Welt. Gerade solche Art von "Journalismus" ist alles andere als kritisch. Und dagegen sind Artikel, wie man sie in der ZEIT, der FAZ, dem ND, dem Spiegel, der SZ, der Welt findet, nachgerade seriös. Die Nachdenkseiten sind leider nur noch ein Schatten ihrer selbst und eine reine Propagandaveranstaltung. Daß was man dort Medien wie der Tagesschau vorwirft, wird dort in extenso betrieben. Da liegt eines der Probleme kritischen Journalismus und nicht in einer herbeigefaselten "Monopolpresse".

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Die NDS bestehen aus zweierlei: Den Texten der Redaktion und den Verlinkungen. Die Worte der Allgemeinverdammnis scheinen mir etwas stark. Immerhin ist selbst dann lt. Bersarin die Hälfte noch lesenswert. Hierzu gehören imho die Berichte und Analysen von F. Füllgraf aus Südamerika. Früher gab es dergleichen Profi-Niveau auch in der FR.

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"... woher Deine tiefgreifende Aversion gegen Frau Baerbock kommt."

- Sie steht für die "Grünen, die alles mitmachen, wenn sie nur ihre Dienstwagen behalten".
- Sie steht für das Ranwanzen an soziale Bewegungen wg. Wählerstimmen, um der Bewegung danach in Regierung und Parlament in den Rücken zu fallen.
- Sie steht (wie etwa auch Bütigkofer) für transatlantizistisches Kriechertum.
- Sie fordert als Olivgrüne die Erhöhung des Rüstungsetats und plädiert für eine noch aggressivere Haltung gegen China und Rußland. Sie ist dadurch ein Wirkfaktor, der ein Szenario erzeugt, das als "Vorkriegszeit" zu bezeichnen ist.
- Sie ist der Exponent der Wahlerfolge garantierenden halblinksliberalen Pharisäer-Szene, der hinterherzuschleimen gerade die Linkspartei ruiniert. Immerhin: In diesem Fall werden die Grünen ihre Klientel nicht verraten.
- Sie steht für die Umwandlung der Grünen in eine Kriegspartei, inkl. selbstverständlich BW-Auslandseinsätze mit den bekannten Zwecken (Mädchen zur Schule begleiten und Brunnengraben gehören nicht dazu), dafür gerne auch ohne UN-Mandat. Das nämlich findet sie so richtig Scheiße.
- Sie verkörpert das durch den einstimmigen Medienchor evozierte Air, dass es doch viel einfacher wäre, den Bundeskanzler (d/w/m) direkt durch das Weltwirtschaftsforum ernennen zu lassen.

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@" Sie steht für das Ranwanzen an soziale Bewegungen wg. Wählerstimmen, um der Bewegung danach in Regierung und Parlament in den Rücken zu fallen." --- Da erinnere ich mich an die Bundestagsblockade 1993 gegen die Abschaffung des Asylrechts in Bonn, als Trittin sich an unsere Gruppe ranwanzte bis wir ihm anrieten das Weite zu suchen, ich hoffe, dass er es fand. Es ist wahrlich lange her, als ich bei Grünen herunterfallende Kinnladen erntete als ich ihnen riet, sich doch Sinn Fein, Erribatasuna und PCE(r) zum Vorbild in der Hinsicht zu nehmen, wie die ihr Verhältnis zu IRA, ETA und Grapo verstanden: Hier da der parlamentarische Arm, dort der militante Flügel. So könnten die Grünen doch auch ihr Verhältnis zu Autonomen und Antiimperialisten definieren.

Stattdessen haben die schon in Krefeld 1982 unsereins dem Bullenknüppel überlassen, was dann auch zum autonomen Spott über die AL führte: "Von Krefeld bis zum Kirchentag, die LiberALen."

Herrlich, wie Gernot Hassknecht in der "Heute Show" über die Grünen spottete, als er an kantige Gestalten wie Ditfurth und Fischer erinnerte und konstatierte, die heutigen Grünen erinnerten an eine Mischung aus Krabbelgruppe, Streichelzoo und Scientology.


Hinsichtlich der Politik gegenüber Russland und China wüsste ich gern Näheres, da habe ich keine Informationen zu Baerbocks Haltung. Angesichts des materiellen Zustandes der Flugzeuge der Luftwaffe und Schiffe der Bundesmarine kann eine Erhöhung des Rüstungsetats auch anders begründet werden als mit forciert imperialistischer Politik. Damit wir uns nicht missverstehen: Meine Haltung ist "Raus aus der NATO, rein ins Vergnügen!" und "Keine fremden Truppen in Deutschland, keine deutschen Truppen im Ausland!".


@"Sie verkörpert das durch den einstimmigen Medienchor evozierte Air, dass es doch viel einfacher wäre, den Bundeskanzler (d/w/m) direkt durch das Weltwirtschaftsforum ernennen zu lassen." - ---- Ist das jetzt Sarkasmus, oder hast Du dafür einen Beleg?

Ansonsten liest sich das wie auf Corodok oder bei Jebsen.

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An und für sich schätze ich Danisch wenig. Und die chaotische öffentliche Kommunikation über Bärbocks Lebenslauf ist mir egal. Meinetwegen dürfen auch Schweinehirten und Kühemelker Bundeskanzler werden. Und er zitiert Rodionow, den Chef von RT, dem Feindsender. Die Russen würden jedenfalls genauere Hinweise darüber liefern, warum sie Laschet Bärbock vorziehen, wenn che sich nur darauf einlassen würde.

https://www.danisch.de/blog/2021/05/15/annalena-baerbocks-englisch-und-die-russen/

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Und noch eine Quelle. Diesmal von einem russischen Think-Tank übersetzt. Die Russen haben jetzt auch so etwas. Die Publikationen von regierungsnahen Think-Tanks sind sowieso meist aufschlußreicher als Süddeutsche, Zeit, natürlich auch KenFM oder Nuoviso. nicht nur Russtrat sondern auch die der westlichen Staaten wie Deutsche Stiftung für Wissenschaft und Politik.

https://www.anti-spiegel.ru/2021/wie-russische-analysten-das-ende-der-aera-merkel-und-die-kanzlerin-baerbock-einschaetzen/

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für den che-Blog muß ich mir mal einen Zettelkasten anlegen: Mit ihr muß man wohl damit rechnen, daß Nordstream 2 kurz vorm Ziel abgewürgt wird. Die transatlantische Treue über die wirtschaftlichen Interessen Deutschlands stellen wird. Autoritär fixierte Leute, Pfaffen und Denunzianten werden unter ihr auf ihre Kosten kommen. Arme Leute, Rentner, Arbeitslose eher nicht so.

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Danke dafür. Der Danisch-Beitrag ist endgeil!

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Zu Politik gegenüber Russland und China, Auslandseinsätze, Rüstung ...:
https://www.wsws.org/de/articles/2021/04/28/baer-a28.html

Zu Weltwirtschaftsforum / Kanzlerin Baerbock:
2020 wurde B. vom Wwf zum "Young Global Leader" ernannt. Macron und Spahn beispielsweise gehören auch dazu. Und dass die Medien beim ihrem emotionskitschigen Baerbock-Hype eher grenzdivers auftreten, ist nun mal so.
Und da habe ich gesagt: Es wäre doch einfacher, wenn das Wwf den Bundeskanzler gleich direkt selber ernennt.

Aber man muß heuer wirklich aufpassen. Eine fehlinterpretierbare Silbe, und schwuppdi ...

Aber hallo ist Ns2 weg, wenn B. das Sagen hat. Jedesmal, wenn sie auf das Thema Gaspipeline zu sprechen kommt, ist sie hinter dem Northstream her, wie die Erinyen hinter Ödipus.

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OK, danke dafür! Wobei einiges bei den Trotzkisten und in dem verlinkten Text mich wiederum zum Widerspruch reizt, aber zumindest sind sie weder staatstragend noch verschwörungsirre.

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Ich wußte nichtmal, dass das Trotzkisten sind. Ich war vorhin zum erstenmal auf diese Seite. Ich hatte aus purer Faulheit ein paar Links gecheckt, wer es am besten zusammenfaßt, was ich darlegen wollte. Jetzt waren es eben die geistigen Nachfahren des von Onkel Dschugaschwili Beeispickelten.

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Sie sind in gewisser Hinsicht das Gegenteil der Covidioten, da sie behaupten, mit polizeistaatlichen Mitteln sollte eine "Durchseuchungspolitik" durchgesetzt werden, während die anderen von "Fake Pandemie" und Durchimpfungspolitik gesteuert von Big Pharma schwadronieren.

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jeder trottel hat so sein steckenpferd
.

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"Es sind Idioten." "Das ist nicht die Frage. Was für eine Sorte von Idioten?"

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Gary Larson paßt fast immer. Muß da immer an den Amazon Seller Service denken.

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Da hat noch jemand klassische Bildung;-)

Kennst Du noch das Brillen-Testgelände?

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Noch klassischer wäre Robert Crumb.

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Ja, aber in diesem Kontext ohne Zwerch.

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Jebsen
sagt, er wisse, "wer den Holocaust als PR erfunden hat". Dies sei Bernays gewesen, der in seinem Werk "Propaganda" die Vorgehensweise als solche entwickelte, und Goebbels habe das Werk studiert und für die NSDAP umgesetzt.
Wer langjährig in der PR gearbeitet hat und für die Geschichte seines Fachs sich interessiert, weiß, dass das stimmt. Die Hetze gegen die Juden erfolgte nach der von Bernays entwickelten Methodik.

Das ist die Geburt der Shoa aus dem Geiste der PR -
der Holocaust als PR.

Denn die Markierung der Juden als Verbrecher der scheußlichsten Art, ihre Entmenschung, ist als Shoa-Vorbereitung unbestritten. Allein das Schweigen des Wohnumfelds, wenn die jüdischen Nachbarn verschwanden, ist ohne die Beeinflussung der öffentlichen Meinung nicht vorstellbar.

Wer behauptet, Jebsen sei ein Auschwitzleugner, der steht in der Beweispflicht. Denn das Behaupten allein reicht, wie wir alle wissen, zum Beweise nicht hin.

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Wenn ich in der Vergangenheit in anderen Zusammenhängen schon mal die Formulierung von der "Endlösung der Palästinenserfrage" vortrug, verfallen die Philosemiten in Schnappatmung. Deshalb sage ich es ja, weil ich mir gerne einen Spaß mit ihnen mache, wiewohl ich weiß, dass nichts es vermag, den von der Judenmacke befallenen Schuldabwehrdeutschen ihr Ridikül durchsichtig zu machen.

Ein weiterer Grund, die "Endlösung der Palästinenserfrage" als eine viel zu selten gebrauchte Formulierung zu betrachten, besteht darin, dass der schändliche Spruch von den Juden, die ins Meer zu treiben seien, seine Entsprechung auf der Gegenseite hat. Der arabische Antisemitismus ist so unbestreitbar wie der antipalestinensiche Rassismus bei Juden.

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Das Zitat von Ken Jebsen ist klar und es steht das, was er sagt, genau da geschrieben: "ich weis wer den holocaust als PR erfunden hat". Der Holocaust wird in diesem Satz als eine Erfindung markiert, und zwar als eine PR-Erfindung, und Jebsen "weis" (sic!), wer ihn "erfunden" hat. Da aber das, was in Auschwitz-Birkenau und anderswo geschah, kaum als PR gedeutet werden kann und auch keine Erfindung ist "wer den holocaust als PR erfunden hat" ? außer eben in der Diktion von Holocaustleugnern wie David Irving, Horst Mahler, Günter Deckert ? und da das, was in Auschwitz geschah, sich realiter zutrug, ist die Verbindung von Holocaust und PR schon auf der sprachlichen Ebene nicht einfach als Entgleisung zu werten, sondern erfüllt den Tatbestand der Holocaustleugung. Ein einfacher Satz Jebsens hätte gereicht, um auf die Propagandamechanismen von Goebbels zu verweisen und den Bezug zu nennen, woher Goebbels das angeblich hatte, nämlich: Goebbels bediente sich in seinem Judenhaß einer Propaganda, die auf den Mechanismen der Werbung beruhte. Aber das Wort Judenhaß wird dem Antisemiten Jebsen vermutlich kaum über die Lippen kommen. Daß Edward Bernays zudem jüdischer Herkunft ist, nämlich, wie man nachlesen kann eines jüdischen Rabbiners, bietet dann noch ein zusätzliches Schmankerl in diesem antisemitischen Jebsen-Kontext. Daß die Juden irgendwie selbst Schuld am Holocaust seien, schreibt Jebsen zwar nicht explizit, aber ? hier sind wir dann bei einer Interpretation ? die Struktur der Sätze läßt zumindest auch diese Lektüre zu. Die Juden haben die eigentliche Blaupause für ihre eigene Auslöschung geliefert. Nicht die Deutschen, die genau das durchführten und dann ab 1940 in Polen auch systematisch betrieben. (Vom geschichtlichen Blödsinn des Jebsen-Satzes ganz zu schweigen, aber das ist nochmal eine andere Sache und von solchen Leuten wie Jebsen wird man intellektuell keine vernünftigen Analysen erwarten können.)

"ich weis wer die rassendatten im NS reich möglich gemacht hat."

Am Ende sind es gar die Juden und die US-Amerikaner mit ihren fiesen Werbetricks, die die "Rassendatten" möglich machten. Nicht etwa die Nazis, die das durchführten und eben genau in ihrer Durchführung möglich machten. Bis hin zum Holocaust, der alles ander als ein PR-Erfindung ist.

Ob Jebsen zu dumm ist Texte zu schreiben und den Sinn von Sätzen zu erfassen oder ob Jebsen glaubt, was er da schreibt, ist für das Verständnis dieses Satzes unerheblich ? denn um das zu wissen, müßten wir in Jebsens Kopf gucken können. Können wir nicht, wir haben dafür ein besseres Mittel: Es steht genau das, was Jebsen schrieb, da geschrieben: "ich weis wer den holocaust als PR erfunden hat". Den Holocaust erfunden hat also Bernays und die Werbung. Netter Versuch der Uminterpretation, Nörgler, nur überzeugt dieser Versuch leider nicht. Man kann ziemlich genau lesen, was Jebsen schreibt. Aber es ist am Ende immer das gleiche Spiel solcher Leute wie Jebsen, wir kennen es von Rechtsextremisten wie Björn Höcke: man benutzt bewußt zweideutige Formulierungen, zum Beispiel den amphibolischen Genitiv beim "Denkmal der Schande", man setzt ein Narrativ in die Welt, es wird Kritik geübt, man ist dadurch in den Medien präsent und gibt sich dann als die verfolgte Unschuld vom Lande, weil man es ja angeblich ganz anders gemeint habe. Der bewußte Einsatz solcher zweideutigen rhetorischen Formulierungen ist genau das Kennzeichen solcher Rechtsextremisten. Und das gilt dann auch für den Modus des angeblich ironischen Sprechens. Wird der Sprecher bei der Produktion rechtsextremistischer Scheiße ertappt ? sei es Jebsen, sei es Höcke ? beruft man sich auf ein uneigentliches, ironisches Sprechen oder hat es ganz anders gemeint. Daß man es dann auch ganz anders formulieren muß, kommt solchen Leuten nicht in den Sinn.

Es gibt hier also zwei Möglichkeiten: Die Leute sind zu dumm, es richtig zu machen, dann gehören sie nicht in die Öffentlichkeit und von der Agora verjagt. Oder sie wissen es und machen es trotzdem: dann gehören sie zunächst mal anhand ihrer Sprache demaskiert und dann von der Agora gejagt. Man kann es also drehen wie man will: aus Gründen des Argumentes darf Leuten wie Ken Jebsen keine öffentliche Bühne geboten werden.

"Wer behauptet, Jebsen sei ein Auschwitzleugner, der steht in der Beweispflicht. Denn das Behaupten allein reicht, wie wir alle wissen, zum Beweise nicht hin."

Genau, wer etwas sagt und eine These vertritt, der muß sie belegen können. Der Beweis ist genau die Behauptung von Jebsen. Sowas nennt sich Zitat. Beleg durch Zitat. Und aus diesem Grunde brachte ich dieses Zitat. Was Jebsen in seinem Inneren ist, können wir nicht wissen. Wir können nur lesen, was er schrieb. Und da steht eben Holocaustleugnung. "Erfindung" und nicht "Antisemitismus wurde mit Methoden der PR vorbereitet". Der Holocaust ist jedoch keine Erfindung als PR, sondern er trug sich realiter zu. Darüber sind wir uns hier hoffentlich einig.

Man kann solche Sätze allenfalls noch als Ausrutscher bezeichen und wenn bei einem solchen Sprecher sonst keine Kontexte vorliegen, die auf systematischen oder aber zuweilen gebrauchten Antisemitismus schließen lassen, das als einmalige Entgleisung nehmen (bei Gaulands Fliegenschiß" ist der Nörgler wahrscheinlich weniger großzügig, vermute ich mal). Aber bei Jebsen ist dies kein einmaliger Ausrutscher in einer Mail - wobei man auch dort wissen sollte, was man schreibt und wie man es schreibt. Hier noch ein weiteres Schmanckerl aus der Ecke Jebsenschen Antisemitismus:

"Das Volk ohne Raum, das ausgewählte Volk, agiert mittels Mossad, der sich, welche Ironie, auch mit ss schreibt, nach den Methoden der Nazis. [...] Wo ist der Unterschied in der Ideologie und dem Grundanspruch zwischen auserwähltem Volk und Herrenrasse?" (KenFM, in jener oben bereits verlinkten Sendung von 2012, auf Min. 25:49.

Aber klar, das alles ist kein Antisemitismus. Das ist berechtigte Israelkritik. So wie hier in Berlin, wenn der arabische Mob in Neukölln wütet und Juden ins Meer treiben will. Und "Kauft nicht bei Juden", auf Schaufenster geschmiert, ist vermutlich irgendwie dann auch "berechtigte Judenkritik" des deutschen Mannes von der Straße. Was machen die Juden auch überall in unserem schönen Deutschland ihre Geschäfte auf und nehmen den Deutschen in Zeiten hoher Arbeitslosigkeit ihre Arbeit weg?

"Wenn ich in der Vergangenheit in anderen Zusammenhängen schon mal die Formulierung von der "Endlösung der Palästinenserfrage" vortrug, ?"

Es gibt eine Polemik, die würdest Du keinem Rechten, keinem Liberalen und auch keinem Sozialdemokraten je durchgehen lassen. Würde ein Friedrich Merz oder ein Joschka Fischer solche Sätze von der Endlösung der Serbenfrage produzieren, wäre der Aufschrei groß. In der BRD hat es schon gereicht, daß der ehemalige Bundestagspräsident Philipp Jenniger vom Faszinosum des Nationalsozialismus sprach, und es hagelte Kritik bis zum Rücktritt - was Blödsinn war, denn Jenniger ging es ja darum, diese Mechanismen der Faszination begreiflich zu machen und nicht sie zu entschuldigen oder der Faszination zu huldigen. Anders wiederum Joschka Fischer zum Einsatz der Bundeswehr in Serbien, der dabei Auschwitz instrumentalisierte und was ihm von einem Gros der Linken nicht nur um die Ohren genauen wurde. Und auch da würde wohl kaum die Entschuldigung ausreichen, es ginge bei diesem Satz doch bloß darum, die paar Philosemiten und Friedensapostel ein wenig mit Witz zu kitzeln.

Ansonsten sagen Dir die Leute bei solchen Sätzen, daß diese Kombination von Endlösung und Araberfrage Schwachfug ist und gegebenenfalls sagten sie Dir auch, daß Du damit antisemitische Klischees von Arabern und auch die eines linken Antisemitismus bedienst. Zumindest muß man sich diesen Vorwurf des Antisemitismus bzw. der Bagatellisierung bei solcher Sprechweise zurechnen lassen. Sie wissen es nicht, aber sie tun es. Frei nach Marx. Wer seine Sprache nicht unter Kontrolle hat, sollte besser schweigen. Es gibt Vergleiche, die sind keine Vergleiche, sie sind nicht einmal Polemik, sondern man verbreitetet damit ? ob man dies wissend oder nichtwissend macht, spielt dabei keine Rolle? jenen Antisemitismus, den arabische Antisemiten gerne als Narrativ öffentlich etablieren wollen: daß ihr Schicksal nichts anderes als ein Holocaust sei ? denn für nichts anderes steht das Wort "Endlösung". Dieser Bezug aber, den auch Jebsen ins Spiel bringt, ist eine Erfindung. Und an dieser Stelle und bei solchen Narrativen hat in der Tat das Wort "Erfindung" seinen Sinn und ist richtig gebraucht. Nicht aber beim Wort "Holocaust": der wurde nicht, anders als Jebsen das insinuiert, erfunden, sondern er wurde durchgeführt. Und heute eben von Leuten wie Ken Jebsen geleugnet.

Wer mit der Sprache angemessen umgeht, weiß was der Begriff "Endlösung" bedeutet und er weiß auch, was eine "Erfindung" ist, und das ist genau wieder dieser Sprachtrick, den auch Leute wie Höcke gebrauchen. Man verwendet entweder ambigue Formen, um sich hinterher herausreden zu können ode man beruft sich darauf, daß man ja nur ein wenig zuspitzen wollte und verschiebt hinterher mal schnell die Torpfosten und behauptet, daß man ja was ganz anderes meinte. Gegen solchen Sprachschluderei und gegen solchen die Sprache vergewaltigenden Gebrauch wurde Karl Kraus nicht müde anzutrommeln. Vor allem, wenn man unbewußt mit solchen Begriffen im öffentlichen Diskurs ein Narrativ etablieren will. Und egal wie man den Umgang der jeweiligen israelischen Regierung (nicht der Juden!) mit den Arabern in dieser Region beurteilen mag: es ist hier keine Endlösung und es geschieht keine systematische Ermordung von Arabern in Vernichtungslagern. Das eine ist eine Mischung aus Landraub und Selbstverteidigung, das andere ist eine Endlösung, wie sie auf der Wannseekonferenz dann debattiert wurde. (Realiter durchgeführt war sie schon lange vor 1942.) Solche relativierende Argumentation ist im übrigen von der Struktur her nicht anders als das Reden jener Alt- und Neunazis in der BRD, die erzählten, daß die westlichen und die östlichen Alliierten auch nichts anderes gemacht haben als die Nazis und insofern nicht ein Stück besser seien.

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Offensichtlich steht Jebsen mit der Orthographie der deutschen Sprache auf Kriegsfuß. Er kann druckreifer schnattern als schreiben. Der drückt sich ausgesprochen wirr aus. Man kann den Text daher böswillig falsch verstehen. Wenn man jedoch die Gesamtheit aller Publikationen sowohl von Jebsen als auch seiner Spießgesellen wie Hermann Ploppa berücksichtigt, dann wird wohl nörglers Interpretation die wahrscheinlichere darstellen. Bernays Werk "Propaganda" scheint ein Standardwerk der Jebsenisten zu sein. Etwas klarer geht Jebsens Standpunkt hieraus hervor:

https://www.netzpiloten.de/interview-mit-ken-jebsen-%e2%80%9ewie-wurden-sie-es-denn-nennen%e2%80%9c/

Es gibt massenhaft weitere Belege, die den Bezug zu Bernay, Goebbels und Holocaust behandeln. Jeder weitere Link würde jedoch dazu führen, daß dieser Kommentar hier in ches Spamordner hängenbliebe.

Also: Goebbels bediente sich Techniken der kommerziellen Reklame, die er Bernays Büchlein entnommen hat. Er bereitete das deutsche Volk mental auf den Holocaust vor. Man kann über diesen Standpunkt streiten. Holocaustleugnung oder Judenhaß ist das nicht.

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Davon einmal ab, daß diese Verbindung auch historisch genommen zu kurz gesprungen ist. Daß die Nazis auf Technik setzten, auf Rundfunk und aufs Flugzeug, so daß Hitler an einem Tag an drei Orten gleichzeitig Wahlreden halten konnte, ist ebenfalls bekannt, erkärt aber nicht die spezifischen Mechanismen dieses Antisemitismus. Aus dem weiten Feld der historischen Forschung sei in bezug auf den spezifisch deutschen Antisemitismus nur auf die zentrale Studie von Per Leo verweisen: "Der Wille zum Wesen. Weltanschauungskultur, charakterologisches Denken und Judenfeindschaft in Deutschland 1890?1940"

https://www.matthes-seitz-berlin.de/buch/der-wille-zum-wesen.html

Wenn Jebsen meint, daß der deutsche Antisemitismus auf Propaganda beruht - was nebenbei eine Trivialität ist -, dann tut er gut, das auch so zu schreiben. Allein: das eben hat er, wie man nachlesen kann - und das ist dann der Beleg - nicht getan. Der Holocaust ist keine Erfindung der PR, sondern eine "Erfindung" der Deutschen, so auf der Wannseekonferenz, wo die Notwendigkeit massenhafter Vernichtung von Menschen besprochen wurde, weil ein einfaches Erschießen und Verbrennen oder der Einsatz von Gaswagen, wie man es bis 1941 in Polen betrieb, nicht mehr ausreicht. Solches Morden kann man bei 100 Menschen machen oder bei 2000, aber nicht bei Juden aus ganz Europa. Zumal, wie die Einsatzgruppenleiter aus Polen berichteten, die Judengräber teils auszusuppen anfingen und so wieder sichtbar wurden. Eine Frage der Technik also. Und all das hat nichts mit PR und mit Edward Bernays zu tun. Sowenig wie man sagen kann, daß sich die Werbung und das Schmackhaftmachen von Tütensuppen und das Umbringen von Juden vom Prinzip her nicht unterscheiden. Das mag die Behauptung von sozis ohne Verstand sein, geht aber am realen qualitativen Unterschied erheblich vorbei. Und in der Analyses von geschichtlichen Phänomenen geht es eben darum, qualitative Unterschiede nicht nur zu sehen, sondern sie auch zu benennen.

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"Also: Goebbels bediente sich Techniken der kommerziellen Reklame, die er Bernays Büchlein entnommen hat. Er bereitete das deutsche Volk mental auf den Holocaust vor. Man kann über diesen Standpunkt streiten. Holocaustleugnung oder Judenhaß ist das nicht."

Zugegeben, bersarin schreibt oft etwas lang, aber er erklärt den Sachverhalt hier doch messerscharf. Hätte Jebsen das geschrieben, was Du jetzt schreibst, gäbe es keine Antisemitismusdiskussion.

Hat er aber nicht. Stünde Jebsens Satz isoliert, ohne Kontext, könnte man ihn als "ungeschickte Formulierung" durchgehen lassen. Es reicht aber, die gesamte Mail zu lesen, in der dieser Satz steht, und Zweifel sind beseitigt. Ganz zu schweigen, was Jebsen sonst noch von sich gibt.

Normalerweise würde ich sagen: Der Mann ist intellektuell nicht satisfaktionsfähig, also ignorieren. Wenn jemand aber offensichtlich Millionen mit seiner Schwurbelei erreicht, dann ist ignorieren keine Lösung.

Es wird immer gejammert, man könne die Politik Israels, genauer gesagt Netanjahus, nicht kritisieren, ohne als Antisemit abqualifiziert zu werden.

Nein, eigentlich ist das ganz leicht.

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Goebbels hat den Holocaust nie geleugnet. Er hat ihn verkauft. So wie Maggi Tütensuppen verkauft. Mit den damals gerade aufkommenden Mitteln moderner Massenkommunikation, d.h. insbesondere des Rundfunks. Unter den Bedingungen der Massendemokratie in Amerika. Das unterscheidet Goebbels von allen Agitatoren, die vor ihm Demogagie betrieben haben. Er betreibt seine Agitation nicht so, daß er beständig nur lügen oder drohen würde.

Die Bedeutung der Wannsee-Konferenz ist weitaus geringer als weithin angenommen. Der Holocaust wurde nie zentral organisiert. Er ging in den von den Nazis besetzten Ländern auf unterschiedliche Art und in unterschiedlichem Umfange vonstatten. Ausgeführt wurde der Holocaust nicht von Hitler oder Himmler sondern von der Deutschen Post, vom Gemeindevorsteher, von der Deutschen Bahn, von den sogenannten Volksdeutschen, die ohne, daß man den betreffenden Stellen genauere Anweisungen von oben hätte geben müssen, reibungslos der im Sinne der Propaganda vorgebenen Ziele einfach funktionierten. Propaganda sollte man Aufmerksamkeit schenken.

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"Goebbels hat den Holocaust nie geleugnet."

Ist hier nicht das Thema. Sondern Jebsens Holocaustleugnung ist das Thema.

"Mit den damals gerade aufkommenden Mitteln moderner Massenkommunikation, d.h. insbesondere des Rundfunks."

Das ist eine Trivialität und ist allgemein bekannt, bis hin zu Guido Knopp-Serien. Ist aber auch nicht der Punkt, den Jebsen aufmacht. Jebsen schrieb eben nicht, daß sich Goebbels der PR-Mechanismen bediente - was nebenbei ebenfalls Gemeinschaftskunde-Niveau 9. Klasse ist. Insofern ist diese "ich habe mehr als sie" ziemlicher Geistesdurchfall und zeigt hier eher den doch beschränkten Horizont dieses Mannes.

"Die Bedeutung der Wannsee-Konferenz ist weitaus geringer als weithin angenommen."

Ist hier ebenfalls nicht die Fragen und ich schrieb auch nicht, daß die Bedeutung hoch ist, sondern daß hier die Fragen nach einer rationaleren und industriellen Möglichkeit des Tötens Thema war und auf diese Weise der Holocaust in eine weitere Phase der Durchführung gelangte. Hochöfen zur Verbrennung wurden nicht von der PR erzeugt, sondern sie wurden technisch geplant. Eine Schilderung der Entwicklung vom Antisemitismus zur Shoah gibt Ian Kershaw in "Der NS-Staat", und zwar in dem Kapitel "Hitler und der Holocaust". Darin wie auch in zahlreichen anderen Studien ist klar ersichtlich, daß der Holocaust nichts mit PR, sondern mit effizienter Planung zu tun hat. Und auf diesem Wege war die Wannseekonferenz ein Schritt. Davon ab, daß sich bis heute Historiker über die Bedeutung der Wannseekonferenz streiten.

"Propaganda sollte man Aufmerksamkeit schenken."

Da gebe ich Dir recht, sozi. Und aus diesem Grunde ist es wichtig, Dogmatiker und Hetzer wie Ken Jebsen regelmäßig anhand dessen, was sie äußern, auseinanderzunehmen.

Wie Avantgarde es richtig schrieb: Ken Jebsen ist kein kleiner Blogbetrieber wie che oder wie ich, sondern hat eine doch erhebliche Reichweite.

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Ansonsten, Sozi, macht keine gute Figur, wer auf dem Blog eines zur NS-Rassenhygiene promovierten Historikers hier mit solchen Fragwürdigkeiten ankommt. Allerdings haben nun Bersarin und Avantgarde schon vorweggenommen was ich zu dieser Thematik zu sagen hätte. Anzumerken hätte ich allerdings hier als Standardliteratur zur Thematik noch Vordenker der Vernichtung von Götz Aly und Susanne Heim und Hitlers willige Vollstecker von Daniel Jonah Goldhagen dringend zum Lesen zu empfehlen.

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daß der Holocaust nichts mit PR, sondern mit effizienter Planung zu tun hat.
tut so, als ob hier ein Widerspruch bestehen würde.
Der Holocaust ist keine Erfindung der PR, sondern eine "Erfindung" der Deutschen, so auf der Wannseekonferenz, wo die Notwendigkeit massenhafter Vernichtung von Menschen besprochen wurde, weil ein einfaches Erschießen und Verbrennen oder der Einsatz von Gaswagen, wie man es bis 1941 in Polen betrieb, nicht mehr ausreicht.
Auf der Wannseekonferenz wurden eben keine Einzelheiten besprochen. Darin zeichnet sich ja die NS-Führung gerade aus, daß sie konkreten Anweisungen aus dem Weg gegangen ist, sondern in der Durchführung im Ungefähren geblieben ist, und die Ausführung nachrangiger Ebenen, der SS und lokalen Eliten überlassen hat.
Ist hier nicht das Thema. Sondern Jebsens Holocaustleugnung ist das Thema.
Ist doch das Thema. Jebsen spricht hier von Goebbels, von seiner PR, die sich angeblich bei Bernays bedient hat, und nicht von Holocaustleugnern wie Decker.

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Nochmal sozi:

"ich weis wer den holocaust als PR erfunden hat"

Man kann, wenn man mit der deutschen Sprache wenig vertraut ist, mal irrtümlich so einen Satz verschwurbeln, ist aber dann in der Pflicht, das Geschwurbel klarzustellen statt noch mehr zu schwurbeln und den Eindruck erwecken, nicht die Nazis, sondern der "jüdische" (*raun*) Verfasser von "Propaganda" sei daran schuld.

Er ist es ebensowenig wie der Erfinder des Schädlingsbekämpfungsmittels Zyklon B.

Die Nazis haben den Holocaust systematisch vorbereitet, das deutsche Volk propagandistisch zum Judenhass (zumindest aber zur Gleichgültigkeit gegenüber dem Schicksal der Juden) erzogen. Es wird oft übersehen, dass die Aktion "Kauft nicht bei Juden" 1933 ein Fehlschlag war, was die Nazis sehr wohl zur Kenntnis nahmen. Fünf Jahre später zuckten die meisten Deutschen nur mit den Achseln, als die Synagogen brannten.

Und die Propaganda wirkte lange über den Zusammenbruch des Dritten Reichs hinaus. In meiner Kindheit vernahm ich noch öfter Sprüche wie "der Jud wird schon wieder frech, sitzt überall drin und hetzt", von "dich haben sie vergessen zu vergasen" ganz zu schweigen.

Die Propaganda Goebbels erzog den größten Teil der Deutschen nicht zum fanatischen Judenhass (den es natürlich weitverbreitet gab, aber Streichers Stürmer war vielen peinlich), sondern zum Denunzieren und Wegsehen. Die Juden kamen halt zum Arbeitseinsatz in den Osten, und dann waren sie halt weg. Ihre gute Wohnung im Haus blieb ja da.

Welche Rolle die Wannseekonferenz spielte, ist nebensächlich. Natürlich wurde die "Endlösung der Judenfrage" nicht auf dieser Konferenz "beschlossen", das war längst vorher klar. Auch die Vernichtungslager hat die SS geplant und errichtet. Auf der Konferenz ging es um Federführung, Zusammenarbeit von Dienststellen etc. "Streamlining" würde man heute dazu sagen. Das Erschreckende an dieser Konferenz war, wie leidenschaftslos die Vertreter der einzelnen Dienststellen der Ministerialbürokratie den Judenmord miteinander abstimmte und organisierte, als ginge es um die Beseitigung einer Rattenplage. Auch das war ein "Verdienst" der Propaganda von Goebbels.

Selbstverständlich wurde der Judenmord von oben angeordnet, auch wenn man keinen schriftlichen Befehl Hitlers finden wird. Der war auch nicht nötig. Himmler wusste, was Hitler wollte, Heydrich wusste, was Himmler wollte, und die Dienststellen wussten, was Heydrich wollte bzw. wurden auf der Wannseekonferenz noch einmal eingenordet.

Das alles hat mit Jebsen nichts zu tun. "ich weis wer die rassendatten im NS reich möglich gemacht hat" ist der gleiche brunzdumme Umgang mit dem Holocaust mittels Eröffnen irrelevanter Nebenschauplätze. Vielleicht machen wir noch Adam Riese dafür verantwortlich, dass auf den Appellplätzen der KZs korrekt abgezählt werden konnte.

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Ich weiß nicht einmal, was er mit Rassendatten gemeint haben könnte. Eugenik? Rassismus?

Der Holocaust war nicht von vornherein durchgeplant. Der wurde in den verschiedenen besetzten Ländern unterschiedlich vollzogen. Und es gab mehrere Stationen, Versuchsanordnungen in Polen etc. Die effizienteste Methode wurde per Versuch und Irrtum ermittelt. In Dänemark hingegen erwies sich die Zivilgesellschaft als derart robust, daß dort praktisch der Holocaust überhaupt nicht stattgefunden hat. Und Juden wurden nicht nur in Auschwitz vergast sondern auch hinter der Front massenhaft erschossen. Und auch das Lagersystem war in den verschiedenen Ländern sehr unterschiedlich. In Polen war es praktisch unmöglich, einem Lager lebendig zu entkommen, weil man draußen praktisch nicht unterkommen konnte, weil nicht nur die SS sondern auch die Zivilbevölerung hinter den Juden her war. Steht alles beim Christian Gerlach. Und um all das geht es Ken Jebsen nicht sondern bersarin.

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Ach ja, daß Bernays Jude ist, ist zwar eine Tatsache. Spielt bei Ken Jebsen und seinen Spießgesellen nie eine Rolle. Der Grund für die Popularität dürfte das Thema sein. Jebsen und seine Spießgesellen betreiben Medienschelte. Deshalb sind Bernays aber auch Lippmann populär. Man kann übrigens halten, was man will, wie Jebsen diese Autoren behandelt. Antisemitismus sehe ich darin aber nicht.

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"Auf der Wannseekonferenz wurden eben keine Einzelheiten besprochen."

Klassischer sozi. Man baut einen Strohmann auf, um dann einer Sache zu widersprechen, die gar nicht das Thema war und dazu noch eine Ignoratio elenchi: "Dabei wird eine andere Behauptung bewiesen als die zur Debatte stehende; das Argument verfehlt das Thema." (wikipedia)

Fange zunächst mal an, richtig zu lesen, was ich schrieb, und dann mache weiter, indem Du Dich über das, was Du schreibst, zunächst mal informierst. Bei der Wannseekonferenz hätte selbst ein Blick auf Wikipedia oder in ein einschlägiges Geschichtsbuch gereicht, damit Du auf die richtige Spur gelangst. Auf der Wannseekonferenz wurde eben nicht der vegetarische Ernährungsplan für den Führer debattiert, sondern die Möglichkeiten einer planmäßigen Deportation von Juden, und zwar in ganz Europa ? was die Nazis organisatorisch nochmal vor andere Schwierigkeiten stellte als der Umgang mit Juden bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges. Und genau aus diesem Grunde ist die Wannseekonferenz ein Schritt in einer Kette von Begebenheiten und genau deshalb steht in meinen Satz "so auf der Wannseekonferenz, ?" und nichts anderes. Die Wannseekonferenz ist ein Mosaikstein in einem komplexen Netz aus Entscheidungen. Lexikonartig und im Überblick ist der Stand der Forschung in Ian Kershaws ?Der NS-Staat? auf den Seiten 173-205 und zur Bedeutung der Wannseekonferenz insbes. S. 180 f., S. 192, S. 200. Dort heißt es zusammenfassend:

"So gesehen diente die Wannsee-Konferenz nicht der Koordination eines bestehenden ?Endlösungs?-Plans, vielmehr leitete sie die Endphase der Eskalation der Vernichtungspolitik ein: die Einbeziehung aller von Deutschland besetzten europäischen Länder in ein umfassendes Programm zur systematischen Vernichtung der Juden." Kershaw verweist hier auf Peter Longerichs zentrale Studie "Wannseekonferenz. Der Weg zur "Endlösung""

Du siehst also: für den Holocaust war nicht die PR zuständig, sondern Menschen, die ihn planten und dann durchführten. Und damit ist der Holocaust auch keine PR-Erfindung, wie das Jebsen gerne suggeriert und er basiert auch nicht auf Mechanismen der PR. Auch dieser Satz ist hanebüchener Unsinn. Die Verbindungen von Verschwörungsdenken und Antisemitismus wären hier nochmal ein separates Thema

Die Planung und Durchführung von Vernichtungslagern mit hochtechnischen Anlagen, wie einem Verbrennungsofen für tausende von Menschen, ist natürlich keine Angelegenheit von irgendwelchen lokalen Eliten und nachrangiger SS. Solche Sätze zeigen, daß Du entweder nicht alle Tassen im Schrank oder von der Materie schlich keine Ahnung hast. Bzw. so vermute ich, eher beides zusammen und das erster bedingt das letztere. Darin zumindest bist Du mit Leuten wie Jebsen in guter Gesellschaft. Und aufgrund dieses Deines andauernden Geschwalles und dummen und faktenlosen Daherquatschens reagiere ich auf solche Nasen wie Dich mit Polemik.

Noch einmal der Satz Jebsens:

"ich weis wer den holocaust als PR erfunden hat. der neffe freuds. bernays."

Dann wirst Du sicherlich zeigen können, wo in den Schriften Bernays' vom Holocaust die Rede ist und er den Holocaust als PR in Szene setzt.

"Jebsen spricht hier von Goebbels, von seiner PR, die sich angeblich bei Bernays bedient hat, ?"

In dem gerade zitierten Satz tut Jebsen genau das nicht. Dies wurde Dir hier mehrfach gezeigt. Von mir und auch von Avantgarde und im letzten Posting detailliert und sehr gut ausgeführt, wie diese Mechanismen liefen.

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"Man kann übrigens halten, was man will, wie Jebsen diese Autoren behandelt. Antisemitismus sehe ich darin aber nicht."

Was Du siehst, ist hier ganz und gar unerheblich, sondern das, was Jebsen sagt und schreibt, ist zentral. Und das ist in diesem von mir genannten Zitat gut nachzulesen. Weiterhin wurde gezeigt, daß, selbst wenn man Jebsen wohlwollend lesen möchte, die Behauptung von den Mechanismen der PR ein Kleinreden bedeutet bzw. auf Trivialität hinausläuft.

Und auch ein Satz wie "sie brauchen mir keine holocaus informatinen zukommen lassen. ich habe mehr als sie" ist bezeichnend: denn dieses "mehr" ist leider kein "mehr", sondern lediglich eine thematische Verengung, die Jebsen veranstaltet, und zudem eine Entschuldigung, also ein weiteres Motiv zumindest der Holocaustrelativierung, nachdem dieser im dritten Satz dann geleugnet wird: Am Ende ist es nicht Goebbels, sondern der Freud-Neffe Edward Bernays, der dafür zuständig war.

Und wenn man also rhetorische und explikative Anteile in Jebsens Sätzen analysiert, auch im Hinblick auf die von mir verlinkte Sendung, dann muß der Schluß gezogen werden, daß Jebsen die klassischen antisemitischen Stereotype bietet. Holocaust als Erfindung der PR steht da und nicht "Goebbels nahm für seine Judenhaß Mittel der PR in Anspruch". Ein Unterschied ums ganze. Ein Mensch, der sich selbst als "Journalist" bezeichnet, sollte und muß zu solchen Differenzierungen fähig sein. Man kann diese Mail als Ausrutscher nehmen. Leider gibt es zahlreiche andere Aussagen wie jene:

"Das Volk ohne Raum, das ausgewählte Volk, agiert mittels Mossad, der sich, welche Ironie, auch mit ss schreibt, nach den Methoden der Nazis. [...] Wo ist der Unterschied in der Ideologie und dem Grundanspruch zwischen auserwähltem Volk und Herrenrasse?"

"Was Adolf Hitler während der Shoa mit den Juden nicht gelungen ist, hätten radikale Zionisten mit den Palästinensern dann erreicht: die Endlösung."

Und im Kontext solcher und anderer Sätze zeichnet sich das Bild des Antisemiten und Holocaustleugners deutlich heraus. Denn wenn die Juden angeblich das mit den Arabern machen, was die Deutschen mit den Juden gemacht haben, dann ist es im Umkehrschluß eben so, daß die Deutschen die Juden gar nicht systematisch umgebracht und in Lagern vergast und verbrannt haben. Weil nämlich genau dies die Israelis mit den Arabern nicht getan haben. Es gibt auf dem Boden Israels keine Vernichtungslager. Und diese Assoziation der Politik Israels (die man in vielen Dingen diskutieren kann) mit der Judenpolitik des Dritten Reiches ist genau eine Form von Holocaustleugnung - nur eben mit anderen Vorzeichen.

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Die Holocaustrelativierung ist sogar die gebräuchlichste Form der Holocaustleugnung.

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