Montag, 15. November 2021
Wie gut schützen MRNA-Impfstoffe vor Covid 19 und was für Alternativen gibt es?
che2001, 19:30h
So effektiv schützen die Impfstoffe vor Delta-Infektionen
Herdenimmunität unerreichbar?
Laut Angaben des Bundesgesundheitsministeriums wurden mittlerweile 67,4 % der Gesamtbevölkerung vollständig geimpft. Hinzu kommen etwa 5,3% Genesene. Zu Beginn der Pandemie spekulierten Epidemiologen, dass ab einem Gesamtschutz von 70%, vielleicht 80%, Herdenimmunität eintreten könnte. Diese Hoffnung scheint sich nicht zu bewahrheiten, wie eine neue Literaturübersicht zeigt. Sie wurde vom baden-württembergischen Gesundheitsministerium in Auftrag gegeben.
Im 1. Schritt ging es um die Effektivität verschiedener Impfstoffe:
AstraZeneca: Die Wirksamkeit gegen Infektion lag vor Auftreten der Delta-Variante bei 51-79%, gegen die Delta-Variante sind es 67%.
BioNTech/Pfizer: Die Impfwirksamkeit gegen Infektion lag vor Auftreten der Delta-Variante bei 77%-95%, gegen die Delta-Variante wurden 54-80% genannt.
Johnson: Die Impfwirksamkeit gegen Infektion lag vor Auftreten der Delta-Variante bei etwa 60%
Moderna: Die Impfwirksamkeit gegen Infektion lag vor Auftreten der Delta-Variante bei 82-100%, gegen die Delta-Variante wurden 51-87% berichtet.
Prof. Dr. Martin Eichner vom Institut für Klinische Epidemiologie und angewandte Biometrie an der Universität Tübingen hat im 2. Schritt Berechnungen unter der Annahme verschiedener Szenarien durchgeführt: mit Wirksamkeitswerten von 60% (pessimistisch), 70% (mittlerer Wert) und 80% (optimistisch).
Wenn die optimistische Impfwirksamkeit zutrifft, müssten 86,9% der gesamten Bevölkerung geimpft sein, bei der mittleren Impfwirksamkeit 93,3% und bei der pessimistischen Impfwirksamkeit sogar 100%. Das gilt, wenn die Delta-Variante weiter wie bisher zirkuliert und alle Kontakteinschränkungen aufgehoben würden.
Indischer Totimpfstoff schützt zu rund 78% vor COVID-19
In The Lancet stellen Forscher neue Daten zur klinischen Wirksamkeit von BBV152 (Covaxin®) von Bharat Biotech, Indien, vor. Es handelt sich um einen Totimpfstoff, der mit einem an Alaun adsorbierten Toll-like-Rezeptor 7/8-Agonisten formuliert wird. Darüber hat Univadis.de berichtet.
An der Phase-3-Studie nahmen 25.798 Personen aus Indien teil. 24.419 erhielten bis zur Analyse 2 intramuskuläre Injektionen (n = 12.221 Verum, n = 12.198 Placebo). 0,3% aller Teilnehmer in der Verumgruppe bekamen eine symptomatische COVID-19-Infektion, unter Placebo waren es 1,2%. Dies entsprach einer Effektivität von 77,8% gegen alle Varianten von SARS-CoV-2. Gegen die Delta-Variante betrug die Schutzwirkung 65,2% und gegen die Kappa-Variante 90,1%. Vor schweren COVID-19-Infektionen schützte BBV152 zu 93,4 % und vor asymptomatischen Infektionen zu 63,6%.
Der Impfstoff wurde gut vertragen. In beiden Gruppen gab es bei 12,4 % der Probanden unerwünschte Effekte, vor allem lokale Schmerzreaktionen, aber keine anaphylaktischen Reaktionen oder impfassoziierte Todesfälle.
Herdenimmunität unerreichbar?
Laut Angaben des Bundesgesundheitsministeriums wurden mittlerweile 67,4 % der Gesamtbevölkerung vollständig geimpft. Hinzu kommen etwa 5,3% Genesene. Zu Beginn der Pandemie spekulierten Epidemiologen, dass ab einem Gesamtschutz von 70%, vielleicht 80%, Herdenimmunität eintreten könnte. Diese Hoffnung scheint sich nicht zu bewahrheiten, wie eine neue Literaturübersicht zeigt. Sie wurde vom baden-württembergischen Gesundheitsministerium in Auftrag gegeben.
Im 1. Schritt ging es um die Effektivität verschiedener Impfstoffe:
AstraZeneca: Die Wirksamkeit gegen Infektion lag vor Auftreten der Delta-Variante bei 51-79%, gegen die Delta-Variante sind es 67%.
BioNTech/Pfizer: Die Impfwirksamkeit gegen Infektion lag vor Auftreten der Delta-Variante bei 77%-95%, gegen die Delta-Variante wurden 54-80% genannt.
Johnson: Die Impfwirksamkeit gegen Infektion lag vor Auftreten der Delta-Variante bei etwa 60%
Moderna: Die Impfwirksamkeit gegen Infektion lag vor Auftreten der Delta-Variante bei 82-100%, gegen die Delta-Variante wurden 51-87% berichtet.
Prof. Dr. Martin Eichner vom Institut für Klinische Epidemiologie und angewandte Biometrie an der Universität Tübingen hat im 2. Schritt Berechnungen unter der Annahme verschiedener Szenarien durchgeführt: mit Wirksamkeitswerten von 60% (pessimistisch), 70% (mittlerer Wert) und 80% (optimistisch).
Wenn die optimistische Impfwirksamkeit zutrifft, müssten 86,9% der gesamten Bevölkerung geimpft sein, bei der mittleren Impfwirksamkeit 93,3% und bei der pessimistischen Impfwirksamkeit sogar 100%. Das gilt, wenn die Delta-Variante weiter wie bisher zirkuliert und alle Kontakteinschränkungen aufgehoben würden.
Indischer Totimpfstoff schützt zu rund 78% vor COVID-19
In The Lancet stellen Forscher neue Daten zur klinischen Wirksamkeit von BBV152 (Covaxin®) von Bharat Biotech, Indien, vor. Es handelt sich um einen Totimpfstoff, der mit einem an Alaun adsorbierten Toll-like-Rezeptor 7/8-Agonisten formuliert wird. Darüber hat Univadis.de berichtet.
An der Phase-3-Studie nahmen 25.798 Personen aus Indien teil. 24.419 erhielten bis zur Analyse 2 intramuskuläre Injektionen (n = 12.221 Verum, n = 12.198 Placebo). 0,3% aller Teilnehmer in der Verumgruppe bekamen eine symptomatische COVID-19-Infektion, unter Placebo waren es 1,2%. Dies entsprach einer Effektivität von 77,8% gegen alle Varianten von SARS-CoV-2. Gegen die Delta-Variante betrug die Schutzwirkung 65,2% und gegen die Kappa-Variante 90,1%. Vor schweren COVID-19-Infektionen schützte BBV152 zu 93,4 % und vor asymptomatischen Infektionen zu 63,6%.
Der Impfstoff wurde gut vertragen. In beiden Gruppen gab es bei 12,4 % der Probanden unerwünschte Effekte, vor allem lokale Schmerzreaktionen, aber keine anaphylaktischen Reaktionen oder impfassoziierte Todesfälle.
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