Samstag, 9. Februar 2008
Die Vergangenheit der Zukunft
Es war Klasse, den Goldenen Kompass zu gucken und dabei nochmal diese julesverneske Dunnemals-Science-Fiction mit Luftschiffen usw. im Sepialook zu sehen. Vom heutigen standpunkt mögen die Zukunftsutopien des 19. Jahrhunderts lächerlich erscheinen. Mir fiel aber gerade ein Schülerkalender von 1976 in die Hände, in dem dargestellt wurde, wie wir im Jahre 2000 leben würden: Statt Fußgängerzonen Fahrsteige, wo die Menschen wie auf Rolltreppen auf Förderbändern befördert werden, und statt Autos "Schweber", eine Art Mini-Hovercrafts, die bis zu 20 Meter aufsteigen können. Man sah so etwas bei Luke Skywalker, damals galt das als realistische Zukunftsutopie.

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oh, noch 1976?

dabei machte die sog. ölkrise (es war keine krise, die förderländer wollten nur mehr geld für ihr öl) noch ganz andere entwürfe zu makulatur, wie beispielsweise den orientierungsrahmen 1975 - 1985 der spd.

ich erinnere mich noch an entwürfe mitte der fünfziger jahre, es gab da vor allem in den usa eine reihe von technikzeitschriften wie popular mechanics oder modern mechanix (im deutschen: hobby) die diese vorstellungen liebevoll pflegten: das ging bis zu den mit kuppeln überdachten grosstädten mit klimaregelung. die rolltreppen, rollsteige in verschiedenen geschwindigkeiten und die flugautos sowieso.

sonderbarerweise gab es ähnliche vorstellungen auch im osten der späten fünfziger/frühen sechziger, ich erinnere mich titelbilder einer ddr-jugendzeitschrift dieser jahre, gesehen (und leider nicht gekauft) zu haben, die ähnliche vorstellungen abbildete.

andererseits war nicht nur das science-fiction, auch das problem der umweltverschmutzung (pollution) wurde, vor allem in den usa, bereits anfang der 70er thematisiert.

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Ja, da fallen mir auch noch die Großstädte auf dem Meeresgrund im Readers Digest Buch der Ozeane ein und die ganz unkritische Idee, Fische aus der Tiefsee nicht mehr mit Netzen, sondern mit Saugrohren zu fangen, und andererseits Soylent Green.

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Dubai sein ist alles
Und nach der Lektüre der SPIEGEL-Story über die Emirate kann ich sagen: SciFi lebt.

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Mhh, ich kann mir ja nicht vorstellen, dass die Leute damals dermaßen blöd waren. Mir scheint, da steckt nur die typische Arroganz der Gegenwart in der Aussage. Diese Vorstellungen waren, vermute ich, niemals wirkliche Antworten, die realistisch sein sollten, sondern eine Art moderner Zukunftsmythos, der mit Möglichkeiten spielt, aber es nicht wirklich ernst meint.

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Glaube ich nicht.1970 war in Büchern mit wissenschaftlichem Anspruch zu lesen, wir würden 1986 bemannt auf dem Mars landen. In Sachbüchern für Kinder und Jugendliche war davon die Rede, 2030 stünden wir auf den Monden des Saturn. Vor den Ölschocks von 1973 und 1978 war das, so denke ich, völlig ernst gemeint.

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rein technisch gesehen ...
... waren gerade die "Raumfahrtutopien" der 60er und Frühsiebziger durchaus realistisch. Das Problem: wer soll das bezahlen? Die beiden Gründe, weshalb wir keine Flugautos, Unterwasserstädte und Mondbasen haben, fangen beide mit "Ö" an: Ökonomie (ganz primitiv: "Wer soll das bezahlen?" und: "Wie kann man damit Geld verdienen? Die Ölförderung in der Nordsee, technisch ähnlich herausfordernd wie eine Unterwasserstadt, wurde ja realisiert) - und zunehmend auch Ökologie - einige schwer größenwahnsinnige Flussumleitungspojekte in der damaligen UdSSR wurden aufgegeben, nachdem schon "kleinere" Projekte katastrophale Folgen (wie die Austrocknung des Aral-Sees) hatten.

Das ist auch der Grund, warum Dubai so sehr an die Zunkunftsvisionen der über-optimistischen 60er erinnert: Geld spielt kaum eine Rolle, was (inzwischen) machbar ist, wird gemacht. Und da Dubai ein Mini-Staat ist, halten sich die ökologischen Folgen in überschaubaren Grenzen.

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erinnert sich eigentlich noch jemand an den von walt disney produzierten film mit professor (jaha, ein echter ordinarius) heinz haber: unser freund, das atom?

da wurde historisch, tricktechnisch und anschaulich gezeigt, was es mit dem atom und der kettenraktion (fast schon genial, die umsetzung mit den mausefallen und den tischtennisbällen, er war ein begnadeter didaktiker, der prof. heinz haber).
zum schluss kam er dann zur sache, was unser freund, das atom, uns in zukunft geben wird:
frieden - wg. atombombe, hat 50 jahre funktioniert.
gesundheit - wg. strahlentherapie. naja.
reichtum - wg. billigem atomstrom. naja, bei uns kommt der strom aus der steckdose, gegen aufpreis auch in grün lieferbar.

mit anderen worten, das war eine propagandaveranstaltung.

genauso wie die schönen bunten bilder von den weltraumraketen, die die tatsache verschleiern sollten, dass es um militärische projekte ging.

das andere war, dass es zu jenen zeiten so etwas wie einen glauben an fortschritt und technik gab, der heute als naiv empfunden wird.

die nach uns werden über uns lachen.

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Mehr als nur Propaganda
Prof. Haber schrieb rund 20 Jahre nach "Unser Freund, das Atom", dass seine Grundstimmung (und, wie er anmerkte, auch die Grundstimmung der an der Kernenergienutzung arbeiteten Wissenschaftler & Ingenieure) tatsächlich dem im Film gezeigten fröhlichen Optimismus entsprach.
Bei der "Raumfahrt" ist die Sache etwas komplizierten: die "Raumfahrtvisionäre" verkauften nicht "nur" militärische Projekten als das letzte große Abenteuer (wobei gerade das Apollo-Projekt weit an allen "militärischen Erfordernissen" vorbeigeplant war -dafür saß das Militär beim Space Shuttle mit am Konstruktionstisch - mit verheerenden Folgen für die Wirtschaftlichkeit des Systems, nebenbei bemerkt). Bei manchen militärischen Raketenprojekten habe ich sogar den Eindruck, dass da ehrgeizige Konstrukteure "ihr Baby" den Militärs regelrecht als "Wunderwaffen" angedreht hatten. Koroljows R7 war die "schlechteste" Langstreckenrakete, die je gebaut wurde - aber sie ist auch heute noch eine großartige Trägerrakete.
So gesehen waren die schönen bunten Bilder von Weltraumraketen subjektiv ehrlicher, als es uns heute manchmal erscheint.

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Neben Haber wären auch noch Hoimar von Ditfurth und Ernst von Kuon zu erwähnen, die im Wechselrythmus mit ihm ihre Fernsehsendungen hatten. Die bemannte Raumfahrt war vor allem der erste große moderne Hype. In einem Jahrzehnt zum Mond, das war eine technologische Gesamtinvestition, die äußerst nachhaltig für alle möglichen Umwälzungen in den verschiedensten Bereichen sorgte - als ob man im Zeitalter des hölzernen Schaufelraddampfers mit dem Bau von stählernen Ozeanriesen mit Gasturbinen begonnen hätte.

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Viel mehr als nur Propaganda
In einem Jahrzehnt war aus der 20 m langen Redstone, die eine Raumkapsel mit einem Astronauten auf eine Suborbitalbahn brachte, die 100 m lange Saturn V geworden, die ein Kleinraumschiff und eine Landefähre zum Mond beförderte. Wäre das in dem Tempo weitergegangen, hätte man 1980 eine 500 m lange (oder kleinere, aufgrund Nukear- oder Ionenantrieb aber gleich leistungsfähige) Rakete gehabt, die ein veritables Raumschiff mit 5 Mann Besatzung zum Mars transportiert hätte. Die gleiche Entwicklung weiter in die Zukunft extrapoliert, wäre 2001 eine bemannte Mission zu den Monden des Jupiter tatsächlich anzunehmen gewesen.

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hamwa schon
dank Galiumarsenid. Sind nur zu teuer und aufgrund der Toxizität des Materials auch nicht wirklich für eine gute Umweltbilanz geeignet.

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Ehe Du jetzt als mikroziwo von der Dr.Sommer-Seite her bloggst, gebe ich Dir hinsichtlich Solarenergie und Keynesianismus sicherheitshalber mal Recht. Wobei ja Möglichkeiten wie Erdwärme, Blockheizkraftwerke mit Biomassefeuerung und Kraft-Wärme-Kopplung oder Chemokatalyse gerne aus der Diskussion gelassen werden. Und der Hermann Scheer ist letztlich auch nichts anderes als ein bezahlter Lobbyist der Solarbranche, also dasselbe wie Clement in grün mit rotem Parteibuch.

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@Erdwärme:Wieso, kombiniert mit Fotovoltaik auf dem Dach oder nem Blockheizkraftwerk kannste völlig autark vom Netz sein.

Blockheizkraftwerk: Ich habe Leute kennengelernt, die sowas selbst gemacht haben. Einen VW-LT38-Motor in den Keller gestellt, ein Notstromaggregat dran angeschlossen,anstelle des Zählerkastens ein Anschluss und fertig war das vom Stromnetz unabhängige Achtfamilienhaus. Nur nicht gerade sehr Bio, aber das ginge mit anderen Brennstoffen (Biogas u.a.) ja auch.

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