Mittwoch, 4. März 2009
Bayer Leverkusen vs. Bayern
Zieht den Bayern die Lederhosen aus, Lederhosen aus, Lederhosen aus!

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irgendwie
war ich in der letzten Viertelstunde für Bayern, habs aber niemand gesagt. Wie kann man für einen Chemieverein sein? Ach so, bin wieder da ...

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die entscheidenden Fragen lauten:
1.) Wer stoppt Hoffenheim?

2.) Wenn Hoffenheim gestoppt ist, wer stoppt die Bayern?

3.) Wird es heute abend gelingen, Rostock zu schlagen?

4.) Wird der AFC Wimbledon noch auf der Zielgerade schlapp machen (hoffentlich nicht)?

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Warst aber lange weg, Mule.

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@the mule:
Wie kann man sich überhaupt mit einem kommerziellen Kick-Klub identifizieren, frage ich mich immer. Ob Bayer oder die Bayern gewinnen oder HSV oder Hoffenheim, ich könnte tot umfallen vor Gleichgültigkeit.

Nun kann ich aus folkloristischen Gründen ansatzweise nachvollziehen, warum jemand sagenwirmal St. Pauli sympathischer findet als die Milliardärstruppen der Herren Hoeneß oder Hopp. Aber was ich (wenn ich nicht Toto spiele) davon haben soll, wenn die einen gewinnen und die anderen verlieren, hat sich mir bisher nicht erschlossen.

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Wenn die Lauterer heute keinen Dreier holen, bring ich mich um!!
Betze Rulez!!
Die Pfalz steht hinter Euch, Jungs!!

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Haha,
das war mal wieder "die Walz vun de Palz"...

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"Wer stoppt Hoffenheim?"
Möglicherweise der DFB. Hoffenheim droht Punktabzug

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Bayern und Bayer Leverkusen - da muß man zwischen taktisch und strategisch unterscheiden.

Der Sieg von Leverkusen war wichtig, weil das "Gefühl der Ohnmacht" gegen Seriensieger Bayern bezwungen werden mußte - deshalb darf Bayer auch Bayern in einem Bundesliga-/Pokalspiel schlagen.
Hier geht es um die Wettbewerbsfähigkeit der Rest-Liga gegen das beste Team Deutschlands - also strategisch.

In einem *Endspiel* (um Pokal, Meisterschaft) drückt man natürlich (schlimmstensfalls) Bayern gegen Bayer die Daumen,um zu verhindern, daß die Konzernmannschaft gewinnt - also taktisch

@mark793 zeigt nur, daß er sich für Fußball nicht (wirklich) interessiert. Von daher ist seine "Gleichgültigkeit" genau das: Keine "kritische (reflektierende) Distanz", so einfach Desinteresse, das keiner genaueren Betrachtung bedarf. Si tacuisses ...

So war es jahrelang üblich, daß z.B. Heide "Was wird aus mir ? Wir stimmen auch sieben Mal ab" Simonis vor irgendwelchen Sportereignissen, die sie nicht interessierte erklärte, es müsse nicht Team A oder B, es solle stattdessen lieber *jetzt politisch korrekten Begriff einsetzen* gewinnen.

@mark793 ist also praktisch die Heide Simonis des Fußballs.

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Netter Versuch, @herold,
aber statt Heide Simonis dann doch lieber Henry Kissinger, der (wenn auch auf den Iran-Irak-Krieg und nicht auf Bayer gegen Bayern gemünzt) einst sagte: "Schade, dass nicht beide verlieren können."

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Henry Kissinger
How I'm missing yer
You're the Doctor of my dreams
With your crinkly hair and your glassy stare
And your machiavellian schemes
I know they say that you are very vain
And short and fat and pushy but at least you're not insane
Henry Kissinger
How I'm missing yer
And wishing you were here

Henry Kissinger
How I'm missing yer
You're so chubby and so neat
With your funny clothes and your squishy nose
You're like a German parakeet
All right so people say that you don't care
But you've got nicer legs than Hitler
And bigger tits than Cher
Henry Kissinger
How I'm missing yer
And wishing you were here

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Anders formuliert: @mark793 ist also der Laos-Bomber des Fußballs. :-)

Wie schon gesagt, @mark793 interessiert sich nicht für Fußball, sonst wüßte er, daß Kissinger seit frühester Jugend glühender Anhänger der SpVgg. Fürth (heuter Greuther Fürth) ist.

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Was Heide Simonis mit politischer Korrektheit zu tun haben soll, erschließt mir sich ebensowenig, wie die tiefe emotionale Betroffenheit, die das Ergebnis von Fußballspielen bei Anderen auslöst. Ich finde es gut, wenn Werder oder St.Pauli gewinnen oder Bayern verliert, aber über des "es so finden" geht meine Emotion auch nicht hinaus.

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"Daneben hegt die SPD-Politikerin (Heide Simonis) aber auch Sympathien für den Konkurrenten der deutschen Mannschaft um den Einzug ins Achtelfinale. "Mit Kamerun muss weiter gerechnet werden. Ich fände es toll, wenn die Afrikaner am Ende ganz vorne mitmischen." handelsblatt, 07.06.2002

*Afrika*, ja *Kamerun* war seit den 8oigern eine Chiffre für die richtige Haltung zum Fußball. Nicht Peru, Costa Rica oder Honduras: Kamerun aber auf jeden Fall *Afrika*. Begonnen(?) hatte damit Walter Jens, der in Talkshows sein Herz für Kamerun entdeckte... obwohl die im Gegensatz zu Senegal, Nigeria, Elfenbeinküste eher Freunde der "rustikalen Gangart" waren und bei ihren ersten Auftritte den Eindruck einer Knüppeltruppe hinterließen.

"Tiefe und emotional" ?
Es war wohl Vargas Llosa, der sagte "Wir wechseln alles: unsere Ehefrauen, unsere Arbeit, unsere Partei, unsere Kirchen, unsere politische Überzeugung aber niemals den Fußballverein, für den wir in uns in Jugendzeiten entschieden haben. (War übrigens auch die Meinung Jens´ der sagte, wenn er einst im Zustand fortschreitender Demenz sich nicht mehr an Plato oder andere große Geister erinnern könne, ihm dennoch die Aufstellung von Viktoria Hamburg aus einem Pokalspiel in den 20iger verinnerlicht bleiben würde ... was angesicht seiner wohl aktuellen Verfassung erwähnt werden darf.)

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Also, diese Kamerun-Begeisterung ist mir noch in sehr guter Erinnerung, nur hätte ich sie nie mit Political Correctness in Zusammenhang gebracht. Ich sah daran mehr so eine Mischung aus Neugier auf ein absolutes Außenseiterteam, das aufsteigt und so ner Art Positivrassismus, ähnlich der Schwäche für Latin oder Black Lovers. Unter Political Correctness versteht man zumindest in meiner Lebenswelt etwas ganz anderes. Das ist eher so eine Art permanente Selbstzensur, nichts zu sagen oder zu tun, das als rassistisch oder sexistisch ausgelegt werden könnte, meist auch mit einer ziemlich rigiden Sexualmoral verbunden. Und ich habe mich selbst immer als ausgesprochen Non-PC verstanden.

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In der Kamerun-Frage bin ich ganz bei Che, so habe ich das auch erlebt. Kameruns Spiel war eben eine der Überraschungen der WM 90. Der Aussenseiter, mit dem sich gerne identifiziert wird. Es hätten auch Koreaner oder Dänen sein können (letztere waren dann zwei Jahre später die neuen Kameruner, allerdings erfolgreichere.)
Die WM 90 war übrigens eine ganz Wichtige, weil ab hier Fussi keine reine Männerangelegenheit war, sondern sich zum Familiensportereignis wandelte. Es gibt sicher noch mehr Gründe für diesen Imagewandel, aber die WM 90 mit ihrer Atmosphäre war ein ganz, ganz entscheidender.

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Und Clausi und ich zogen 1992 mit nem rot-weißen Schal durch die FuZo, sangen "We are red, we are white, we are Danish Dynamite!" und hätten fast auffe Fresse gekriegt.

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"Walter Jens hatte im Wiedervereinigungsjahr 1990, das Jahr des deutschen Weltmeisterschaftsgewinns in Italien, gesagt, für das Ansehen Deutschlands in der Welt ist es besser, Deutschland scheidet im Achtelfinale nach großartigem Kampf gegen Kamerun aus, als Weltmeister zu werden." faz.

Das war aber die nur damals übliche Reflex der um Deutungshoheit bemühten Milieus, daß nach der Wiedervereinigung große Versagenängste kennenlernte.

*Kamerun* war bereits bei der WM 1982 zum "Liebling" geworden, auch Daniel "der Unvermeidliche" C-B äußerte sich entsprechend, insofern griff man 90 nur auf den "Positivrassismus" zurück, den man bereits kannte.

"Politisch korrekt" ist das Aufgreifen eines akzeptierten Objektes (hier: Kamerun), dem man anstelle der personfizierten Bösen (hier: bundesdeutsche Nationalmannschaft) Erfolg wünscht - selbstverständlich unter dem Hinweis, daß ein solches Ergebnis mehr Anstand, Ansehen, soziale Verantwortung bedeute.

"Ich, der 60jährige Prof. Dieter Müller-Lüdenscheid, bin der Meinung, daß der Lehrstuhl "Vergleichende Sozialwissenschaften" der Uni Göttingen
nicht an Dr. habil ché, sondern an die Kandidatin Frau Dr. Ingeborg Figueiroa gehe sollte. Damit können wir ein Zeichen setzen, daß wir bei Eignung "Quotenvorgaben" auch überfüllen können. Es würde das Ansehen der Universität Göttingen auf Gröbste gefährden, wenn man den Eindruck erhielte, Frau Dr. Figueiroa würde abgelehnt, weil sie eine Frau ist."

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In der linken Szene beinhaltet der Begriff "politisch korrekt" zwar das, was Du da beschreibst, darüber hinaus aber einen komplexen Wertekanon und eine bestimmte Art von moralischem Rigorismus, der sich dann eben so auswirkt, wie von Che oben beschrieben. Die Ausrichtung linker politischer Gruppen als PC und Non-PC war zumindest in den Neunzigern ein beliebtes Unterscheidungsmerkmal.

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Ich bin auch der Meinung, Herold, dass ein lustiger und gutgelaunter Neger wie Roberto Blanco als Bundeskanzler gerade in der Krise uns guttäte, anstelle dieser verkniffenen Quoten-Angie.

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Apropos: Roberto Blanco hat ja damals den CDUler Frank Steffel unterstützt, als der Berliner Bürgermeister werden wollte. O-Ton Blanco auf der Bühne: "Wir Schwarzen müssen zusammen halten!"

Fand ich lustig!

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"Wir Schwarzen müssen zusammen halten!"

Den Spruch hat der Roberto schon in den 70ern auf dem CDU-Ball Hannover gebracht (dort sowas wie ein gesellschaftliches Ereignis), wie mir meine Eltern damals berichteten.

Ich fand ihn noch witziger, als ihn Anthony Baffoe mal gegenüber einem Schiedsrichter gebrauchte. *Damals* (lang, lang ist es her) liefen die Schiris noch nicht wie die Papageien herum.

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Von wegen Vorurteil: Schwarze sind Heroin-Dealer
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,610594,00.html

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Mir fällt da Xavier Naidoo ein, der auf die Frage nach seiner Herkunft antwortete: "Ich bin ein Neger aus Kurpfalz."

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Dabei sind Zitterwölfe doch auch nur behinderte kommunistische Negertürken, die gerne der Führer wären, dazu aber zu viel Wodka trinken.

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@Xavier Naidoo:
Den Spruch muss man im Kontext der Tatsache würdigen, dass er auf das in der Gegend bekannte Volkslied "Ein Jäger aus Kurpfalz" anspielt.

Das ist der eigentliche Joke dabei. Meine damalige Freundin kannte das Lied nicht, fand den Spruch blöd und war sehr pikiert, wie ich mich darüber so beömmeln kann.

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Tja, und ich kann noch nichtmal nachvollziehen, dass jemand dieses Lied nicht kennt.

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Respekt -
für so überregionales Allgemeingut hatte ich das gar nicht gehalten. Ich kenns halt, weil ich aus der Ecke komme und weil Loriot diese Figur zur Mannheimer Bundesgartenschau 1975 zeichnerisch verewigt hat. Vom Text habe ich aber nur noch die Verballhornung im Ohr: "Ein Jäger aus Kurpfalz - der reitet durch den Hühnerstall und bricht sich fast den Hals..."

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