Dienstag, 30. Juni 2009
Mal wieder wird ein Gebiet unter Augen der Weltöffentlichkeit "ethnisch gesäubert"
Mandäerin mit zwölfjährigem Sohn in Bagdad verschleppt – Verbrechen
treiben letzte Mandäer aus dem Irak

Im Irak sind erneut zwei Angehörige der mandäischen Glaubensgemeinschaft
verschleppt worden. Wie die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) am
Mittwoch erfuhr, wurden die 40 Jahre alte Mandäerin Inssam Mubarak
Muhalhal und ihr zwölfjähriger Sohn Said Mazen Said bereits am
vergangenen Freitag von einer unbekannten bewaffneten Gruppe im
Stadtteil Schare’a Falastin von Bagdad entführt. Die Täter fordern ein
Lösegeld von umgerechnet 100.000 US-Dollar, teilte ein GfbV-Mitarbeiter
aus der irakischen Hauptstadt telefonisch mit. Die GfbV befürchtet, dass
der Exodus der Mandäer aus dem Irak bald abgeschlossen ist.

„Die letzten Angehörigen dieser rund 2000-jährigen Religionsgemeinschaft
des Irak sitzen auf gepackten Koffern“, sagte der GfbV-Nahostreferent
Kamal Sido in Göttingen. Die aktuelle Entführung reihe sich ein in eine
Serie von Übergriffen, der die mandäische Bevölkerung im Irak schon seit
längerem ausgesetzt sei. So sei Ende Juni 2008 ein 18-jähriger Mandäer
in der Stadt Zubayr in der Provinz Basra verschleppt und nur gegen
Zahlung eines hohen Lösegeldes wieder freigelassen worden. Bereits Mitte
Juni 2008 war ein Mandäer in Bagdad im Stadtviertel Althoura auf dem Weg
zur Arbeit in den Stadtteil Al Qahera entführt worden. Für seine
Freilassung mussten 30.000 US-Dollar bezahlt werden. Im Februar 2008
starben zehn Mitglieder einer mandäischen Familie bei einem gezielten
Raketenangriff auf ihr Haus im Gebiet Alaza im südirakischen Kut. Sie
hatten zuvor Drohungen von Islamisten erhalten.

Vor dem andauernden Terror und Gewaltverbrechen an Angehörigen ihrer
Glaubensgemeinschaft seien inzwischen mindestens 25.000 der ehemals rund
30.000 Mandäer des Irak in die Nachbarländer geflüchtet. Weltweit hat
die mandäische Glaubensgemeinschaft, die ihre Ursprünge auf Johannes den
Täufer zurückführt, nur noch etwa 60.000 Angehörige. Rund 1.200 von
ihnen leben in Deutschland. Auch unter den Irak-Flüchtlingen, die über
das Aufnahmelager Friedland nach Deutschland kommen, waren bereits
einige Mandäer.

Der GfbV-Nahostreferent Dr. Kamal Sido ist für Nachfragen auch
erreichbar über Tel. 0173 67 33 980. Er vermittelt auch gern Kontakt nach Bagdad.

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Ich höre hier immer nur "ethnische Säuberung".

Hat es jemand überhaupt mal für nötig befunden die andere Seite(n) zu befragen? Kann es sein das die Mäander ein Zutun an dieser Situation haben? Könnte es sein das sie einigen der Angehörigen der stolzen Mehrheitsreligion durch ihre schiere Existenz bereits eine untragbare Beleidigung sind?

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