http://100blogsfuerdielinke.wordpress.com/
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Die FDP hat ebenfalls Ost-Böockflöten übernommen. Neugründungen in der Ex-DDR waren nur SPD und Grüne.
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Mir fällt es dieses Mal sogar recht leicht, die Linke zu wählen. Die Wirtschaftskrise wird in den nächsten Monaten bei den "kleinen Leuten" ankommen, und Oberschicht und Grossbürgertum haben sich schon, das muss man ohne Neid anerkennen, hervorragend aufgestellt. Umso wichtiger, dass es eine möglichst starke, gut aufgestellte politische Opposition gibt. Man muss mit den Leuten auf der Bank dort ja nicht in allen Punkten einer Meinung sein – Wichtig ist, dass da jemand sitzt und dagegen hält! Mit all der Arbeit, die dazugehört: Die richtigen parlamentarischen Anfragen zur richtigen Zeit stellend, die richtigen Signale sendend, die Stimmung von draußen in den Bundestag tragend. Die Krise kommt, und sie kommt gewaltig!
Ums ganz dramatisch auszudrücken: Die historische Situation gebietet es einfach, jetzt die Linke zu wählen.
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das sind in meinen augen die alten lasten der sed, man könnte sie auch kpdsbz nennen. dazu noch ein paar nützliche idioten und junge leute, deren karrieregeilheit über den guten politischen geschmack triumphiert, einiges dürfte in zweiter und dritter generation weiterleben. mit links hat das alles wenig zu tun, das sind leute, die von der macht vertrieben wurden und die wieder an den trog wollen, egal wie.
klar hocken die blockflöten auch bei der cdu-ost .
die verstehen sich mit den altlasten des sed-regimes privat übrigens blendend, auch politisch zieht man oft am gleichen strang, zumindest in gemeinde- und keisräten. von daher ist auch die cdu dort keine alternative. wenn ein ministerpräsident tillich öffentlich erklärt, er sei es nachgerade leid, den wessis erklären zu müssen, warum er zu ddr-zeiten ein willicher mitmacher und-läufer war, sagt das alles - sowohl über den herrn selberm wie auch seine parteifreunde, die sich willig als kumpane und komplicen vereinnahmen lassen.
die fdp-kader sind weitgehend nachwendegeschöpfe, die vertreter eines navwende-bürgertums. leider in ihren forderungen so dermassen populistisch, dass das keine alternative sein kann.
die grünen, die im beitrittsgebiet als bündnis 90/die grünen firmieren, kommen von den alten bürgerrechtlern, jenen nützlichen idioten der wendezeit, die der sed einen neuanfang ermöglichten. infolgedessen werden sie von den alten genossen wie von denen, die seinerzeit die ddr abschafften, gleichermassen verachtet.
leider ist auch die spd in manchen gegenden neufünflands nicht so aufgestellt, dass man deren kandidaten politische verantwortung wünscht. jendenfalls erhält frau simone violka meine erststimme nicht, dazu ist sie mir von herkunft (vater nva-offizier) und gewissen aktivitäten (verein für jugendweihe) zu suspekt.
bleibt noch, das grosse kreuz an der richtigen stelle zu machen.
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Mit der Wahl der LINKE wählt man eine Protestpartei gegen ein für mich nach wie vor verteidigenwertes System. Die Regionalpartei einer zu Progromen neigenden Partei, die in den letzten Jahren vermutlich mehr Subventionen erhalten hat als der gesamte afrikanische Kontinent.
Ob nun bestimmte Mitglieder der demokratischen Parteien eine Vergangenheit im Unrechtsstaat der DDR hatten, erinnert mich an die Angriffe gegen Herbert Wehner durch Personen wie Franz Josef Strauß. Im Zweifel muß man davon ausgehen, dass diese Personen ihre Einstellungen geändert haben. In der LINKE gibts dagegen eine Menge Personen, die andere Arten der Legitimation von politischen Willensbildungsprozessen als die einer parlamentarischen Demokratie wünschen. Ich kann da angesichts der sich STÄNDIG wiederholenden totalitaristischen Auswirkungen solcher brillianter Ideen wirklich nur noch herzlich lachen.
Und nein, Che. Die Grünen waren anders durchsetzt. APO Kader wie Joschka Fischer haben sich bereits spätestens nach dem Deutschen Herbst von der Systemfeindlichkeit wegbewegt. Zumindest die Großdemonstrationen der Zeit konnten nur deshalb ein solches Massenpublikum mobilisieren, da sie im Grunde recht bürgerlich waren.
Und wer mein Geschreibsel doof findet, sollte trotzdem wie ich SPD wählen, weil eine Stimme an die LINKE ist regierungsmässig ohnehin verloren.
In der FDP hängen noch zu viele althergebrachten neoliberalen Ideen an. Mit ordentlich Stimmen für die SPD läßt sich schwarz/gelb am besten vermeiden.
Nachdem ihr so lang gewartet habt, läßt sich die Weltrevolution unserer Republik ja nochmal um 4 Jahre verschieben ;-)
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einige überlegungen dazu:
es scheint mir ausgemacht, dass in der ddr beruflich eher mittelmässige leute in die politik gingen. das war so gewollt, denn denen blieb nur das mitmachen. zurück in die produktion wollte von denen keiner, das wurde deshalb auch zur disziplinierung eingesetzt. siehe der knattermime sodann, dem das so gut tat, dass er heute noch nach seiner täterä heult.
ebenso scheint mit ausgemacht, dass die berliner republik die politik eher für das mittelmass anziehend macht, ursache ist hier die rolle der parteien und der entsprechenden apparate. diese entwicklung ist böse.
eine beobachtung der politischen klasse von der weimarer zur berliner republik legt nahe, dass eine sorte leute gibt, die unter jedem regime karriere machen. das mit den technolraten trifft das problem teilweise, offenbar steckt das denen so drin, wie dem brauchbaren journalisten die fähigkeit, für jedes blatt von der jungen freiheit bius zum neuen deutschland einen brauchbaren leitartikel verfassen zu können.
letzterer punkt scheint mir der wichtigste.
lest mal wieder bodo uhse, söldner und soldat.
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was solche jugendfreunde wie ein herr tischendorf, diesen einen nur als prototyp der aufstiegsfunktionäre von 1989, die es dann doch noch nit der sed zu etwas gebracht haben, tatsächlich wollen, weiss ich nicht. vielleicht heulen die, wenn sie genug gesoffen haben, genauso nach der revolution wie die antikumpel von der npd und den kameradschaften. die alten cdu-ler ost hätten auch ganz gern die täterä wieder, wenn sie unter sich sind, nehme ich für mich an.
der bürgermeister von glauchau, sowohl von die linke wie der cdu ins amt gehoben, ist studierter ddr-philosoph, also ein ausgebildetes mietmaul in sachen m/l. der wird dann sicher schon im oktober. also zwanzig jahre später ganz dialektisch die these ddr mit der antithese politische wende zur synthese berliner republik verknüpfen und am ende seinen gallimathias noch selber glauben.
ansonsten wählt, wer spd wählt, ausgesprochen taktisch. so bis in einem jahr kann rot-rot auf bundesebene zur ernshaften alternative geworden sein. noch taktischer wäre es, fdp zu wählen. damit unser aller freund guido erleben kann, wie der nächste abschwung sein abschwung ist. allerdings glaube ich nicht, dass die stimmabgabe ein billiardspiel ist, bei dem man über bande spielen kann.
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Und abgesehen davon bin ich schließlich auch gelernter Politikwissenschaftler und halte mich sehr wohl für in der Lage, auch unabhängig von den eigenen Präferenzen zu bestimmen, was klassisch sozialdemokratische Positionen sind und was nicht, und da ist die SPD seit Schröder in weiten Teilen außerhalb ihrer selbst.
@"Im Zweifel muß man davon ausgehen, dass diese Personen ihre Einstellungen geändert haben. In der LINKE gibts dagegen eine Menge Personen, die andere Arten der Legitimation von politischen Willensbildungsprozessen als die einer parlamentarischen Demokratie wünschen." --- Das sehe ich eben ganz anders. Die skrupellosen Machtmenschen, die einfach nach oben wollten, haben rechtzeitig erkannt, dass mit der SED kein Blumentopf mehr zu gewinnen war und den sinkenden Kahn verlassen. das sind Leute wie Merkel. Die Linke hat ihre Altlasten, ihre Stasirentner und Exapparatschiks, aber eben auch einen größeren innerpaerteilichen Pluralismus als jede andere deutsche Partei - wobei ich sie trotzdem nur als das kleinste zu wählende Übel ansehe und nicht wirklich mit ihr sympathisiere. Die großen, üblen Machtmenschen aus der DDR-Zeit finden sich ganz woanders. Ich lernte vor noch nicht so langer Zeit einen Makler kennen, der einen Vortrag darüber hielt, wie man die Arbeitskraft von Ein-Euro-Jobbern und als Freie Handelsvertreter angeheuerten Bisher-HartzIVern optimal ausnutzt. Nach seinem Vortrag und vielen Bieren erzählte er mir, wo er studiert hatte: Am Marx-Engels-Institut für Marxismus-Leninismus Forschung (oder so ähnlich, kann auch anders geheißen haben) in, glaube ich, Dresden. In Mecklenburg-Vorpommern sind die Jobs in Schulbehörden und Museen netzwerkartig unter Ex-Stasi-Leuten aufgeteilt. Es gibt auch komplette Stasi-Seilschaften, die in den mittleren Führungsebenen von jüngeren Firmen (Gründung seit 1990) im Westen sitzen, und die wählen CDU. Solche Leute sind eher ein Problem als Die Linke als Partei.
@"Die Grünen waren anders durchsetzt. APO Kader wie Joschka Fischer haben sich bereits spätestens nach dem Deutschen Herbst von der Systemfeindlichkeit wegbewegt."---- Also, das haben wir als westliche radikale Linke noch bis 1989 nach dem IRA-Sinn Fein- Prinzip gesehen: Die Grünen sind der parlamentarische Arm und die Autonomen der kämpfende Flügel derselbe Bewegung, die Unterschiede zwischen denen ein Stück weit auch so etwas wie Arbeitsteilung.
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so hat er es gelernt, dass kapitalismus wolfgesellschaft ist, in der die grössten verbrecher das meiste für sich einstreichen. kein einzelfall übrigens,
bloss eben, dass die alten kader von der nunmehr die linke ost alles andere sind als nette idealisten, die als gute sozial- und überhaupt demokraten in ihrer freizeit immer noch ihrem traum von allem möglichen nachhängen.
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Also, das haben wir als westliche radikale Linke noch bis 1989 nach dem IRA-Sinn Fein- Prinzip gesehen: Die Grünen sind der parlamentarische Arm und die Autonomen der kämpfende Flügel derselbe Bewegung, die Unterschiede zwischen denen ein Stück weit auch so etwas wie Arbeitsteilung.Wenn man schon keine Chance auf eine Mehrheit hat, verfügt man zumindestens über einen kämpfenden Flügel. Kann mich jetzt nicht so überzeugen.
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ZUm Zustand der Gesellschaft übrigens der untere Kommentarbereich hier, da haben mir die Kollegen ja Einiges an Argumentation abgenommen:
http://metalust.wordpress.com/2009/09/25/honneth-versus-sloterdijk-ernstlosigkeit-und-verquatschtheit-zur-kritik-der-kritik/#comment-2878
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das passiert durchaus gerade und ich finde es gruselig, dass solche leute darüber zu befinden haben sollen. (wo hier grad jemand von rekrutierungspraxis sprach...)
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http://www.sueddeutsche.de/politik/514/488907/text/
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oder anders, die sed war keine partei im bundesdeutschen parteienverständnis, das mfs war kein geheimdienst im bundesdeutschen verständnis von öffentlichem recht.
übrigens gab es in der ddr auch betriebskampfgruppen.
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meine rede seit langem, dass es nicht so sehr darauf ankommt, wer kanzler wird, sondern was er nach der wahl macht.
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… und das bei einem nicht geringem Anteil an unbestritten reaktionärer Stammwählerschaft! Die kleine, leichte Ironie dieses Faktes machte das Wählen dieser Partei für mich vorhin zu einem besonderen Vergnügen. :)
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Glaub dem nicht. Das ist wieder sone von Einzelnen auf das Gesamte schliessende Argumentation, nach der die SED Nachfolge-Partei am Ende als eine Widerstandsgruppe gegen das SED Regime dasteht.
Meine Kanzlerin Angela Merkel hat sich in der DDR nicht wirklich politisch engagiert.
Mich würde eine Einschätzung von stefanolix interessieren, der die Realitäten im (für mich und möglicherweise che) Germania Inkognita (5 neue Länder) von innen kennt.
Empirisch existiert IMO eine recht deutliche Korrelation zwischen klassenkämpferischer Agitation und Repression, sobald die Klassenkämpfer an der Macht sind. Natürlich nicht auf che2001 aber anderswo.
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Das ist ja der Witz, dass die bei den Blogliberalen so gehassten Stasi-Schranzen sich in manchem Fall unter den eigenen Geschäftspartnern eher finden lassen als in der Linkspartei.
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Ich weiss noch, wie angenehm den Genossen aus der Soli der Umgang mit den Beiden war.
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Selbstverständlich ist die Tochter nicht für den Vater haftbar zu machen, aber da fiel der Apfel direkt neben dem Stamm runter:
Pionierorganisation Ernst Thälmann, FDJ, Studiererlaubnis, Promotionserlaubnis sind bereits alleine Beweis genug für aktive Staatstreue. Wer aber am Studentenaustausch in Moskau und Leningrad teilnehmen und sogar in die BRD (!) reisen durfte, dem hatte die Stasi zuvor das Gütesiegel der 110%igen SED-Treue verliehen, was nicht verwundert, war die Dame doch Kreissekretärin der FDJ an der Universität.
Du siehst, Salt, Dein kontrafaktischer und leicht schmieriger Satz „Meine Kanzlerin Angela Merkel hat sich in der DDR nicht wirklich politisch engagiert“ ist der Schenkelklopfer der Woche. Deine Ändschie war – stasigepüft und stasibestätigt – engagierte SED-Aktivistin.
Nach der Wende waren die schönen Resultate der Honnecker-Arschkriecherei entwertet, für Ändschie aber kein Problem, denn wie man an die Fleischtöpfe der Macht kommt, hatte sie ja schon geübt. Sie mußte nur weiter das tun, was sie am besten konnte: Rein in den richtigen Arsch, und der hieß jetzt Kohl.
Das zutiefst Widerwärtige an dieser Person ist die die ethik-, haltungs- und überzeugungsbefreite Grunddisposition einer Charaktermaske der Macht, die in jeglichem System funktioniert. Würde heute die Berliner Räterepublik ausgerufen, erlebten wir Ändschie in Ledermantel, proletarischer Volkskomissar-Kappe und die rote Fahne schwenkend.
@Hartmut: Ich hatte sehr wohl recht. Weil Du das politische System der DDR nicht kennst, meintest Du, "Kreis"-Sekretärin könne sie nicht gewesen sein, weil Du Dir "Kreis" als "Landkreis" oder so vorstellst, was an einer Uni dann tatsächlich keinen Sinn ergibt. "Kreis" bei der FDJ war aber kein geographischer, sondern ein organisatorischer Begriff.
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Ich halte es auch nicht fair, dass Leute, die nie in einem Unterdrückungsstaat gelebt haben, dermassen über solche urteilen, die in eben jenen gelebt haben.
Der Punkt mit der Korrelation von klassenkämpferischen Politikern an der Macht und Repression bleibt bestehen.
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Und ich, Salt, werde auch weiterhin über die Schönheit von Schmetterlingen urteilen, obwohl ich nie eine Raupe war.
"Der Punkt mit der Korrelation von klassenkämpferischen Politikern an der Macht und Repression bleibt bestehen." Meine Rede in jeder Hartz 4-Diskussion.
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In Spanien machte eine wichtige Fraktion der Klassenkämpfer den Fehler, dass sie zuwenig Macht wollte.
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Und, vert: Ich denke nicht, dass deine Beispiele tatsächlich repräsentativ sind...
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http://de.wikipedia.org/wiki/Josip_Broz_Tito (s. Kapitel Der Staatschef der Nachkriegszeit). 1945 ff. lass ich ja noch als Nachkriegswirren durchgehen. Damit hörte es aber nicht auf... und Familien von exil-slowenischen Freunden während Schul- und Studienzeit waren auch nicht so gut auf Tito zu sprechen.
Im spanischen Bürgerkrieg hat auf der Seite der Republik ein eigener Bürgerkrieg stattgefunden. Machtbewußtsein hatten da alle Gruppen, s. Antony Beevors Standardwerk.
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Mit dem Stasi-Vorwürfen kann man aber imho schon ein wenig großzügiger umgehen. Dieses ewige Nachgrätschen einer lange vergangenen und historisch zumindest für Interessierte gut aufgearbeitete Zeit macht irgendwann keinen Sinn mehr.
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Irgendwann vielleicht, aber:
Die eben im Amt bestätigte Frau Bundeskanzler erwarb sich ihre politische Erstsozialisation als FDJ-Sekretärin, und das bedeutete nicht, dass sie dafür Steno und 10-Finger blind können musste.
Die Regierenden in den Ländern Neufünflands und ein guter Teil der Landtagsabgeordneten waren in einem anderen Staat auch schon die angehende politische Klasse, sei es in der Staatspartei SED oder den willigen Blockparteien.
Die Freunde von der Tscheka sind auch nicht ins bodenlose gefallen, bei denjengen, deren Leben sie zerstört haben, sieht das etwas anders aus.
Was ich nicht verstehe, ist, dass man uns das auch noch als Revolution verkauft. Da wollten ein paar Abteilungsleiter Vorstand sein, und wurden zwischendurch vom Mitbewerber übernommen, um es in der Sprache des Wirtschaftsteils zu formulieren.
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Dass sie als Backfisch die in jenem Land üblichen Parolen herunterbetete, find ich ehrlichgesagt nicht so schlimm.
Auch was Gisy oder andere SED-Genossen gemacht haben.
Herbert Wehner hätte ohne notwendige Anpassung das Hotel Lux sicher nicht überlebt. Helmut Schmidt hatte Führungsverantwortung in Hitlers Wehrmacht. Die junge Bundesrepublik griff auf viele alte NSDAP Kader zurück.
Der nächste uruguayanische Staatspräsident wird aller Voraussicht nach ein gefolterter ex-Tupamaro Terrorist sein, der 14 Jahre in Gefängnissen von Militärdiktaturen gesessen hat und sagt, dass er keine uralten Generäle in Gefängnissen sehen will. Den Urugayos sind die Greuel dank früherer Aufarbeitung wohl noch klarer als den Chilenen.
Die DDR besaß keine Konzentrationslager, die wirklich jede Vorstellungskraft sprengen. Ich find nicht, dass man da ewig nachhaken sollte.
Schlimm find ich, dass viele von ihnen im Hinblick auf meine exotischen Spezialthemen Kuba und Venezuela die unproduktive autoritäre Blindheit jener Systeme nicht durchschauen oder sie sogar zu einer prima Alternative erklären. Oder das Umfragen unter Neufünftland Kindern zeigen, dass dort die nicht-personalisierten problematischen Aspekte des Systems offenbar unter den Tisch gekehrt werden. Vielleicht übrigens auch als Reaktion auf westdeutsches fingerpointing.
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Liegt die besondere Aufmerksamkeit der Uruguayer nur an einer besseren Aufarbeitung gegenüber Chile? So weit ich weiß, ist Uruguay der Stat, in dem weltweit prozentual zur Gesamtzahl der Bevölkerung die meisten Menschen gefoltert wurden, und zwar mit sehr weitem Abstand. Eleuterio Fernandez Huidobro habe ich übrigens mal persönlich kennengelernt.
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So genau kenne ich mit Uruguay nicht aus und meine Mutmassungen möchte ich diesem Blog ersparen.
But...
Ein Mann der hinter deinem Tupamaros Unterstützungs Link steht - José "Pepe" Mujica - wird im November die Wahlen gewinnen und Staatspräsident.
In einem längeren Interviews ist er nicht nur mir als sehr schlagfertig und unterhaltsam aufgefallen. Lebt mit seiner Partnerin aus Guerrilla-Zeiten in einem bescheidenen Haus in ebensolcher Wohngegend. Setzt den gemäßigten Kurs von Tabare Vazquez fort.
Auf die Frage ob er die Zeit in der Guerrilla bedauere, antwortete er ja und zwar einzig darum, dass es ihnen damals nicht gelungen ist, das Militärregime nicht schlagen konnten.
Anders als unsere LINKE versucht er, die Wahlen in der Mitte zu gewinnen.
Im Gegensatz zu unserer Republik, hab ich mich in den letzten 20 Monaten politisch eher nach links bewegt. Aber es ist eben diese Kompromißlinke.
Unsere Gesellschaft hat liberale UND sozialistische Wurzeln. Bin gespannt wie sich diese rechtsliberale Regierung angesichts der vielen, vielen Probleme schlagen wird.
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Die meisten hier wissen, dass ich Jahrgang 1967 bin und dass ich folglich die 1980er Jahre politisch bewusst erlebt habe. Ich habe mich schon sehr zeitig für Politik interessiert (via Deutschlandfunk waren wir auch in Dresden nicht im Tal der Ahnungslosen und in unseren Kreisen gingen auch sehr viele SPIEGEL-Exemplare um). Über die Jahrzehnte vor 1980 habe ich sehr viel von vertrauenswürdigen Zeitzeugen gehört.
In der DDR gab es in den Achtzigern noch jede Menge Karrieristen. Es waren darunter nicht nur Dünnbrettbohrer, sondern auch kluge und fleißige Menschen. Soweit ich es beobachten konnte, sind blanke Karrieristen ausschließlich in die SED gegangen. Allerdings wurden das »gegen Ende« der DDR immer weniger.
Die Entscheidung für eine Blockpartei fiel vor allem deshalb, um Ruhe zu haben und vielleicht ein klein wenig »etwas zu werden«. Allerdings konnte man ab 1980 auch als Parteiloser beruflich (unpolitisch) aufsteigen, im allgemeinen war man dann aber im FDGB und als Student in der FDJ gewesen.
Ohne tagespolitische Erwägungen heute zu berücksichtigen, schätze ich ein: Angela Merkels Strategie in der DDR bestand darin, ihre Ruhe zu haben und ihre Nische zu besetzen. Angela Merkel war keine Karrieristin, die im Staatsapparat der DDR eine Karriere oder eine Machtposition anstrebte. Sie wollte ihren Hintern im Warmen haben, aber man kann ihr auch nicht unterstellen, dass sie in der DDR-Zeit mit ihren Füßen nach unten treten wollte. Und nein, ich habe heute mit keiner Stimme CDU gewählt!
Zur Empirie von Klassenkampf und Repression, die Salt ansprach: das wäre ein Thema für ganze Bücher. Ich verweise auf Kuba, ich verweise auf den Anfang der SED-Herrschaft, ich verweise auf diverse Revolutionäre in Afrika. Am Ende der DDR-Herrschaft haben nur noch wenige echte Klassenkämpfer Repression ausgeübt, weil längst die blanken Karrieristen (ohne inneres sozialistisches »Bewusstsein«) übernommen hatten.
—
PS (Ergänzung des Kommentars): Ich war für wenige Jahre vor der Wende in evangelischen Jugend- und Studentenkreisen. Das war aber in Dresden und Weimar, weit von Berlin. Wir waren natürlich misstrauisch gegenüber der Ost-CDU und wir haben immer befürchtet, dass wir beobachtet werden. Aber der Kreis um den Vater von Angela Merkel war mir in der DDR nicht bewusst.
Es war immer eine Gratwanderung. Die Evangelische Kirche hat beispielsweise den NVA-Verweigerern geholfen, dass sie als SPATEN-Soldaten noch studieren durften. Dafür haben sich auch Kirchenfunktionäre schmutzige Hände bei Verhandlungen mit der SED geholt. Das könnt Ihr Euch als Westler so nicht vorstellen. Bei uns ging es nie um die reine linksautonome, liberale oder demokratische Lehre. Dazu fehlte uns schon mal die Theorie, aber dazu fehlte uns auch die passende Lebenswirklichkeit. DDR war immer eine Mischung aus Anpassung und dem Bestreben, so gut wie möglich Rückgrat zu behalten.
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PS: siehe auch meinen Nachtrag.
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"Eine reichlich bizarre Diskussion, vor allem, wenn ich mir anschauen, dass Leute aus meinem Lager von anderen Linken dafür kritisiert werden, dass wir zur Wahl der Linkspartei aufgerufen haben, die als bürgerlich und letztlich eine zweite Sozialdemokratie wahrgenommen wird. Man wirft uns als Linken einen Rechtsschwenk vor, weil wir sie unterstützten, und hier wird Zeter und Mordio Kommunismus gerufen.putzig."
Die ernste Frage ist doch, ob die Einschätzung (auch von mir), daß die Linkspartei "bürgerlich und letztlich eine zweite Sozialdemokratie" ist, nun reine falsche "Wahrnehmung" ist, oder diese Partei korrekt beschreibt. Ich habe mir für meinen Verriss deshalb ja auch die Mühe gemacht, nicht darüber zu schreiben, was sich der eine oder andere Unterstützer der Partei so alles denkt, wünscht und erhofft, sondern ganz profan zitiert, was die Linkspartei in allem Ernst als Programmpunkte hingeschrieben und die Partei darauf vergattert hat. Schon das reicht mir aus, um eben zum Urteil zu kommen, daß da den Adressaten reihenweise Unfug erzählt wird (Ich will noch nicht mal sagen, da0 da die Zielklientel angelogen würde, denn das Schlimme ist ja, daß viele Reformisten in der Linkspartei das völlig Ernst meinen mit deren Versprechen, was diese Partei alles für Arbeiter im Kapitalismus durchsetzen würde, wenn man sie nur ließe)
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Also, Selbstzitat:
Wenn es überhaupt keine Linkspartei gäbe, würden wir die selben dummen Sprüche hören wie schon zu Zeiten, als es auch noch keine Kommunistischen Parteien gab. Es ist doch völlig egal, ob einer Sozialdemokrat, Linksparteiler, Anarchist, Kommunist, Pazifist, Sozialist, Gewerkschaftler oder Gewerkschaftsoppositioneller oder nur ein Hesse-Leser ist.
Ich schlage vor, ein SPD-Abgeordneter stellt sich in ein Reichstagsfenster und ruft die kaiserliche Monarchie aus, als Korrektur aller Reformen. EIn liberaler Kanzler kann die Sozialdemokratie danach dann ja wieder verbieten, womit auch das leidige Krankenkassenthema endlich wieder obsolet würde.
Kündigungsschutz und Achtstundentag können dann auch endlich wieder auf den Müllhaufen der Geschichte fliegen. Dann wärs auch wieder feierlicher.
http://metalust.wordpress.com/2009/09/29/brandt-alias-frahm/
Das erlaub ich mir mal, sorry, Momorulez und Che.
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Was die Reaktionen auf den Wahlsieg aus "der Wirtschaft" und das seit Jahren in Blogs unabhängig von diesem Wahlsieg gelesene mir nur zeigen ist, dass denen das alles egal ist.
Finde auch, jetzt von links Steinmeier abzumeiern, ist doof. Er wird ja schon von seinen bisherigen Gesprächspartnern, die sich seiner bedient haben, abgemeiert mit der Rede von den bremsenden Sozialdemokraten, nachdem er und Steinbrück mit Merkel ihnen den ganzen verdreckten Laden gerettet haben - es ist ja historisch immer dasselbe, auch mit den Gewerkschaften. Sie schaffen es noch, Steinmeier zum Linksextremen umzuwidmen, wenn er sie ernstlich mal kritisieren sollte. Der kleinste Ausbruchsversuch aus der historischen "Objektivität" würde ja sofort ihrerseits zu KOnsquenzen führen, wie wir sie schon kennen.
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