Samstag, 5. September 2009
Flüchtlingsselbstorganisation veranstaltet Kongress in Jena
Ein Aufruf zur Unterstützung der Konferenz „Gemeinsam gegen koloniales
Unrecht in Deutschland“ des KARAWANE Netzwerks bei the VOICE Refugee Forum
in Jena (Mi. 9. - So. 13. Sept. 2009) http://www.thevoiceforum.org/node/1380


Im Verlauf der jüngsten Kampagnen wie mit Otto Felix und der Mobilisierung
in den thüringischen Lagern hat sich die Notwendigkeit und Dringlichkeit
für diese Konferenz bestätigt. Die Bedingungen denen die Flüchtlinge durch
die deutschen Behörden unterworfen sind unmenschlich und grausam. Darüber
wird auch nicht der mediale Fingerzeig auf die grausamen Bilder aus
spanischen, italienischen, polnischen oder griechischen
Internierungslagern hinwegtäuschen. Die Lawine wurde von hier aus ins
Rollen gebracht. Hier sitzen die Konstrukteure, und Architekten und
Generäle der militärischen Flüchtlingsabwehr, des Tötens und Sterben
lassen von Menschen, die nicht als wertvoll betrachtet werden, dass ihr
Leben nicht kostbar oder heilig sei, als dass es zu schützen wäre – sogar
im Gegenteil: mit Zunahme der Zahlen der Toten an den EU-Außengrenzen
werden in den europäischen Parlamenten Stimmen lauter und aggressiver für
härteres, effizienteres Vorgehen gegen Flüchtlinge.
Berichte von zwei Delegationsreisen nach Thüringen, die bei der Konferenz
vorgestellt werden, zeigen die Grausamkeit und die destruktive Effizienz
des Lagersystems und wirft die Fragen nach weiterführenden Strategien auf.

Dafür brauchen wir Raum, Zeit und wie immer - unter den herrschenden
Verhältnissen - Geld

Wie immer wird ein großer Teil der Kosten durch die Fahrtkosten entstehen.
Wir haben ernste Schwierigkeiten die nötigen Geldmittel zusammenzubringen.

Wir bitten Euch die Konferenz „Gemeinsam gegen koloniales Unrecht in
Deutschland“ mit Spenden zu unterstützen.

Wir danken Allen, die unser Aufruf erreicht.

KARAWANE für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen
Hamburg, 04.09.2009

Spendenkonto:
Förderverein The VOICE e. V., Göttingen
Bank: Sparkasse Göttingen
Kontonummer: 127 829; BLZ: 260 500 01
Kennwort: Konferenz
IBAN: DE97 2605 0001 000 1278 29, BIC: NOLADE21GOE



Konferenzkontakt: 0176-2456 8988

Unsere Zusammenkünfte sind die Blüte der Solidarität und unsere
alltäglichen Kämpfe die Wurzeln.
Unser gemeinsamer Widerstand birgt die bessere Zukunft.

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Nicht für´s Leben, für die Schule lernen wir
Es nimmt mich immer Wunder, wenn jemand als Habermas-Schüler, Wittfogel-Schüler, Mommsen-Schüler usw. bezeichnet wird und für sich selber diese Zuschreibung auch annimmt. Ich würde mich niemals als Schüler eines meiner früheren Professoren definieren. Die Theorieansätze, die ich vertrete, habe ich mir selbst erarbeitet oder gemeinsam mit Anderen entwickelt oder aus der Lektüre mir angeeignet, aber nicht im eigentlichen Sinne von meinen Hochschullehrern erlernt. Das Verhältnis, das wir als Studierende zu unseren Profs so hatten, war in manchen Fällen, zum Beispiel bei meinem Doktorvater, durchaus herzlich, grundsätzlich war unsere Position als linke Studierende und Fachschaftler aber die, dass rein strukturell die Profs uns als Klassenfeinde gegenüberstanden, denen gegenüber wir die Interessen der Studierenden zu artikulieren und durchzusetzen bemüht waren. Neuere Ansätze in der Geschichtsforschung, wie Alltagsgeschichte, Mentalitätsgeschichte, Geschlechtergeschichte, Körpergeschichte, Umweltgeschichte waren denn auch Ansätze, die wir in sogenannten autonomen Seminaren, als Studierende selbstorganisiert und neben dem offiziellen Lehrbetrieb, oftmals gegen ihn, aber unterstützt von den fortschrittlicheren Leuten vom MPI für Geschichte mit ihrer Auffassung von Geschichte als historisch-anthropologische Kulturwissenschaft diskutierten. Adorno, Bourdieu, Baudrillard, Marx, Weber wurden selbstverständlich in studentischen Arbeitsgruppen gelesen und diskutiert, bevor wir darüber mit unseren Profs sprachen - wir wären nicht auf die Idee gekommen, uns die Großtheoretiker von einem Prof erklären zu lassen, die Vorstellung wäre uns viel zu autoritär vorgekommen.
Die sogenannten Schulen erlebte ich zumeist als regelrechte Gefolgschaften, die daraus bestanden, einmal die Woche mit dem eigenen Prof in die Kneipe zu gehen, um dann bei der Jobvergabe bevorzugt berücksichtigt zu werden. Na ja, und als Zitier- und Niedermachkartelle natürlich.

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Schon wieder Trauer
Langsam reicht es aber. Es ist noch nicht viel länger als einen Monat her, dass wir einen früheren Weggefährten zu Grabe getragen haben, und heute früh ruft mich eine alte Freundin an und teilt mir mit, dass ein gemeinsamer Freund gestorben ist. Schlimm, sowas.

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