Dienstag, 17. November 2009
Nichts ist vergessen, und niemand - zum 20. Todestag von Conny
che2001, 15:09h
Ich kannte sie nicht persönlich, nur, wie man halt Gesichter aus der Mensa, dem Flur des Historischen Seminars und von JUZI-Parties kennt, und ich bin wohl auch mal als Fahrgast bei ihr Minicar gefahren. Dabei war Conny mit Leuten befreundet, die auch meine Freunde waren, und einige standen direkt neben ihr, als sie starb. Ich hatte von der ganzenNazi-Randale und dem Antifa-Alarm an dem Abend nichts mitbekommen, weil ich auf einer Party war. Am Tag nach ihrem Tod stand auf die Fassade der Uni gesprüht "Tote Conny=gute Conny. Wir danken unserer Polizei!" und ein Fadenkreuz. Als eine Uni-VV eine bundesweite Großdemo zum Gedenken an Conny, zum Protest gegen Polizeigewalt und gegen Naziterror - und durchaus auch zum Aufbau einer Drohkulisse gegen letzteren - beschloss ("Wandelt Trauer und Wut in Widerstand!") wurde auf ein Haus, in dem GenossInnen von mir wohnten, in der Folgenacht ein Brandanschlag von Unbekannt verübt, sie überlebten eigentlich nur durch Zufall. Und als ich das Mobilisierungsflugblatt zur Demo verteilte sagte mir ein Studi, der es gerade nötig hatte (Verbindung Trutzburg Jena, später NPD) ins Gesicht: "Jetzt habt Ihr Euren Horst Wessel!".
Die Großdemo wurde dann tatsächlich ein Großkampftag. Zum Thema "Wiesenstrasse" überlasse ich besser Freund Tuc die Berichterstattung, der kann das prononcierter.
Die konkreten Ereignisse wurden hier und anderswo ja schon beschrieben:
https://che2001.blogger.de/stories/970268/
http://netbitch1.twoday.net/stories/1575267/
Beschämend, wenn ausgerechnet zum 20. Jahrestag die Polizei besonders massiv und repressiv auffährt, als habe es das als Konsequenz jener Ereignisse entwickelte Göttinger Deeskalationsmodell nie gegeben.
http://www.goest.de/
Lesenswert auch die Berichterstattung der taz, abgesehen von der Überbewertung der Antifa(M), die hier als "die"Antifa oder "die Autonomen" an sich genommen wird, was so ganz und gar nicht zutraf. Entscheidend aber die Bündnisperspektive, die ja auch die Meinige ist und die regelmäßig bei Linken außerhalb Niedersachsens und zweier Hansestädte für Irritationen sorgt.
http://www.taz.de/regional/nord/nord-aktuell/artikel/1/kein-heldentod/
Die Großdemo wurde dann tatsächlich ein Großkampftag. Zum Thema "Wiesenstrasse" überlasse ich besser Freund Tuc die Berichterstattung, der kann das prononcierter.
Die konkreten Ereignisse wurden hier und anderswo ja schon beschrieben:
https://che2001.blogger.de/stories/970268/
http://netbitch1.twoday.net/stories/1575267/
Beschämend, wenn ausgerechnet zum 20. Jahrestag die Polizei besonders massiv und repressiv auffährt, als habe es das als Konsequenz jener Ereignisse entwickelte Göttinger Deeskalationsmodell nie gegeben.
http://www.goest.de/
Lesenswert auch die Berichterstattung der taz, abgesehen von der Überbewertung der Antifa(M), die hier als "die"Antifa oder "die Autonomen" an sich genommen wird, was so ganz und gar nicht zutraf. Entscheidend aber die Bündnisperspektive, die ja auch die Meinige ist und die regelmäßig bei Linken außerhalb Niedersachsens und zweier Hansestädte für Irritationen sorgt.
http://www.taz.de/regional/nord/nord-aktuell/artikel/1/kein-heldentod/
... comment
tuc,
Dienstag, 17. November 2009, 20:35
"Böse Erinnerungen – Seid dennoch willkommen, ihr seid meine ferne Jugend" – Georges Courteline
... link
che2001,
Dienstag, 17. November 2009, 23:30
Ein vortrefflicher Autor! Magst Du etwas über "Wiesenstraße" schreiben?
Oder darüber, was Du sonst in diesen furchtbaren Tagen erlebt hast?
Oder darüber, was Du sonst in diesen furchtbaren Tagen erlebt hast?
... link
tuc,
Mittwoch, 18. November 2009, 11:16
Was an der Ecke Bürgerstraße/Wiesenstraße geschah, war eine kurze, wenngleich deftige Auseinandersetzung aufgrung fehlgeleiteter Polizeitaktik. Ein Aufeinandertreffen, bei dem die Polizei den kürzeren zogen. Sicher psychologisch wichtig nach dieser Woche Mahnwache in der Kälte voller Trauer, Wut und Hass.
Viel wichtiger war aber die schiere Masse an Linksradikalen die auf die Straße ging. Und die große Anzahl engagierter Bürger, linker Grüner und Sozis die an diesem Tag hinter dem Schwarzen Block mitdemonstrierten und ihre Solidarität versicherten.
Viel wichtiger war aber die schiere Masse an Linksradikalen die auf die Straße ging. Und die große Anzahl engagierter Bürger, linker Grüner und Sozis die an diesem Tag hinter dem Schwarzen Block mitdemonstrierten und ihre Solidarität versicherten.
... link
... comment
entdinglichung,
Mittwoch, 18. November 2009, 15:07
kann mich noch gut daran erinnern, dass der Tod von Conny in einer damals für Antifas vergleichsweise alltäglichen Situation uns ziemlich nahe ging ... am 26.11. 89, dem Tag der Grossdemo in Göttingen lief zeitgleich eine El Salvador-Demo in HH (~ 1.500 Leute), auf welcher die Nachricht von entglasten Bullengebäuden in Göttingen ein wenig die ansonsten gedrückte Stimmung hob; die FMLN hatte die Novemberoffensive abgebrochen, da die salvadorianische Luftwaffe begonnen hatte, ziellos die proletarischen Viertel von San Salvador zu bombardieren, was die FMLN zu der Entscheidung bewegte, dass der Preis für die (militärisch zweifelsohne mögliche) Einnahme der Hauptstadt zu hoch sei
... link
che2001,
Mittwoch, 18. November 2009, 16:47
Conny Wessmann - die ganze Story
Dann doch noch einmal alles im Zusammenhang:
Ende der Achtziger Jahre kam es regelmäßig zu gewalttätigen Übergriffen von Neonazis in Göttingen. Im Dorf Mackenrode wohnte zu diesem Zeitpunkt mit Karl Polacek einer der wichtigsten Funktionäre der inzwischen verbotenen neofaschistischen FAP. Polacek gehörte zum sogenannten Mosler-Flügel, welcher Michael Kühnen, da er schwul war, nicht als „Führer der Bewegung“ anerkannte, sondern diesen stürzen wollte. Um sich innerhalb der Partei zu profilieren, organisierte Polacek regelmäßig Randaletouren nach Göttingen. 1988 hatte ein Antifa-Bündnis, das vom DGB bis zu den Autonomen reichte, die Nazis um Polacek in Schach gehalten. Als der DGB durch Druck von der Gewerkschaft der Polizei gezwungen wurde, das Bündnis aufzukündigen, nahmen die Aktivitäten der Neonazis wieder zu. Die Polizei schaute bei rechtsradikalen Übergriffen regelmäßig weg. Für sie schien der Feind links zu stehen. In der linken Szene bildeten sich ein antifaschistischer Notruf und diverse Telefonketten, um bei Neonazi-Aktivitäten Selbsthilfe zu leisten. Die organisatorische Stärke der Szene war zu dieser Zeit beträchtlich: Zu jeder Tages- und Nachtzeit war sie in der Lage, binnen einer halben Stunde drei- bis vierhundert Leute zum Ort des Geschehens zu mobilisieren, wenn es zu Vorfällen mit Nazis kam. Mitunter reichte es schon aus, wenn ein stadtbekanntes FAP-Mitglied nur irgendwo in der Stadt gesehen wurde, um die Telefonkette auszulösen.
Die Aktion, bei der Conny Weßmann getötet wurde, hatte allerdings einen ernsthafteren Hintergrund. Erinnerung an Conny: Eine lebenslustige Frau, überhaupt keine heroische Kämpferinnengestalt, als die sie später dargestellt wurde, links orientiert, aber in keiner politischen Gruppe aktiv. Das Haus, in dem Conny wohnte, war wiederholt von Nazi-Skinheads observiert worden, und es hatte auch tätliche Angriffe auf HausbewohnerInnen gegeben. Daraufhin hatte sich eine Gruppe von BewohnerInnen gebildet, die bei Telefonketten-Alarm geschlossen loszog. Conny war einige Male dabei gewesen, als am Abend des 17.11.89, einem Freitag, wieder einmal Alarm ausgelöst wurde.
Die Auseinandersetzung vom 17.11.
Anlaß war das abendliche Randalieren von Skinheads vor der Kneipe Apex. Das Thekenpersonal hatte die Telefonkette ausgelöst, und eine Gruppe vermummter und mit Schlagstöcken ausgerüsteter Autonomer war angerückt, um Kneipe und Gäste gegen die gleichfalls bewaffneten Skinheads zu verteidigen. Dazu kam es allerdings nicht, weil nun die Polizei auf dem Plan erschien und die Skins, denen ein Platzverweis erteilt wurde, zu einer Bushaltestelle eskortierte und in den Bus nach Mackenrode setzte. Während bei den Skins auf eine Personalienfeststellung verzichtet wurde, sollten die Daten der Autonomen überprüft werden, was allerdings nicht so einfach war. So wurde die vor dem Apex aufgetauchte Gruppe von mehreren Zivilstreifenwagen observiert und durch die Innenstadt verfolgt. Inzwischen war auch die Gruppe, zu der Conny gehörte, beim Apex eingetroffen und zog sich damit ebenfalls die besondere Aufmerksamkeit der Polizei zu. Von mehreren Streifenwagen verfolgt, flüchteten die Leute schließlich in die Durchfahrt zwischen dem Iduna-Zentrum und dem Maschmühlenweg. Sie konnten nicht wissen, das am Ende dieser Stichstraße ein Zivilstreifenwagen stand, dessen Besatzung sich gerade per Funk mit anderen Kollegen dazu verabredet hatte, die Gruppe, so wörtlich, „plattzumachen“. Gleichzeitig mit Conny und ihren BegleiterInnen traf auch ein grün-weißer Streifenwagen am Ort des Geschehens ein. Was dann geschah, mag eine Kurzschlußreaktion, vielleicht auch beabsichtigt gewesen sein, auf jeden Fall hatte es grauenhafte Folgen. Die Beamten aus beiden Streifenwagen griffen die Gruppe knüppelschwingend und Tränengas versprühend an. Ein Teil der Leute versuchte über die Weender Landstraße zu entkommen. Dabei wurde Conny von einem R4 erfaßt und mehrere Meter weit durch die Luft geschleudert. Während der fassungslose Fahrer zunächst nicht in der Lage war, irgendetwas zu tun, versuchten mehrere von Connys Freunden, Erste Hilfe zu leisten, wurden aber von einem Hundeführer der Polizei mit den Worten: “Ihr könnt euch gleich daneben legen!“ davon abgehalten. Die Beamten weigerten sich, einen Notarztwagen zu verständigen und wollten zunächst verhindern, daß jemand anderes es tat. Als dieser schließlich doch eintraf, konnte nur noch der Tod von Conny Weßmann festgestellt werden.
Göttingen im Ausnahmezustand
In der folgenden Nacht gab es einen Sturmlauf durch die Göttinger Innenstadt, bei dem u.a. die Scheiben der Deutschen Bank und der Commerzbank eingeschmissen wurden. Eine Woche lang fand an der Todesstelle täglich eine Mahnwache statt, dann, bis zum Sommer 1990, an jedem 17. Am 25.11.89 wurde eine bundesweite Großdemo durchgeführt, an der 20.000 Menschen teilnahmen. In Göttingen herrschte Pogromstimmung. Mit Ausnahme eines sehr polizeikritischen Films des NDR, den Juliane Meyer und Volker Steinhoff produziert hatten, war die Medienberichterstattung zunächst sehr einseitig auf Seiten der Polizei, was sich änderte, als das Funkprotokoll mit der Formulierung „plattmachen“ veröffentlicht wurde. Der damalige Leitende Oberstaatsanwalt Jabel entblödete sich nicht, zu behaupten, dies sei Polizeijargon für eine besondere Methode der Personalienfeststellung. Schon in der Nacht vom 18. auf den 19. 11. hatten wahrscheinlich Neonazis „Tote Conny = gute Conny. Wir danken unserer Polizei!“ auf das ZHG gesprüht, und in der Nacht vor dem 25.11. wurde auf ein Haus, in dem bei der Mobilisierung zur Demo sehr aktive GenossInnen von mir wohnten, ein Brandanschlag verübt. Nur durch einen glücklichen Zufall kam niemand zu Schaden. Die Beamten der Kriminalpolizei, die am Brandort ermittelten, begrüßten die HausbewohnerInnen mit Sprüchen wie: „Sonst holt ihr uns doch nie!“ und nahmen politische Plakate aus dem Haus wie Souvenirs mit.
Die Demo selbst verlief weitgehend friedlich, wenn auch am Rande ein Supermarkt entglast und die Schnapsregale geplündert wurden. Als vor dem Polizeihauptquartier Am Steinsgraben zwei Wasserwerfer auffuhren und eine Hundertschaft Bereitschaftspolizei drohend mit den Knüppeln auf die Schilde trommelte, kam es zu einer Panik, welche die Demo kurzfristig in zwei Hälften zerteilte. Nur die plötzlich gezückten Knüppel aus den vorderen Reihen des Schwarzen Blocks hielten die Polizei davon ab, sich auf die Demo zu stürzen, die nun zügig am Polizeipräsidium vorbeizog und dieses mit Krachern und anderen Feuerwerkskörpern eindeckte. Die Abschlußkundgebung sollte auf dem Hiroshimaplatz stattfinden, aber permanente Provokationen der Polizei zwangen schließlich dazu, diese vor das JUZI zu verlegen. Die Demo war bereits offiziell aufgelöst, als eine Braunschweiger Hundertschaft in einem amokartigen Alleingang, der offensichtlich mit der übrigen Polizei nicht abgesprochen war, aus der Lotzestraße auf das JUZI zustürmte - und dermaßen mit Feuerwerkskörpern, Pflastersteinen, Leuchtkugeln und sogar Molotow-Cocktails eingedeckt wurde, daß sie ebenso schnell wieder verschwand. Die Demoleitung behielt die Nerven und deeskalierte die Lage, indem sie die TeilnehmerInnen aufforderte, sich ins JUZI zurückzuziehen. Martialische Bilder waren zu sehen, als zwei Panzerwagen auf der Bürgerstraße auffuhren und einige Scharfschützen der Polizei auftauchten. Doch dies waren nur Muskelspiele am Rande; es kam an diesem Tag zu keinen weiteren Auseinandersetzungen.
In der Folge führten diese Ereignisse zu einem Führungswechsel bei der Göttinger Polizei und einer über einen Runden Tisch moderierten Deeskalationsstrategie.
Autonomer Heldenkult
Hatte schon auf der Demo am 25.11. die Parole „Conny ist ermordet - wir kämpfen weiter!“ einen pathetisch-heroischen Unterton, der so gar nicht zum Wesen der Getöteten und den von vielen Zufällen bestimmten Umständen ihres Todes passen wollte, so wurde in der Folgezeit Conny zu einer Art Göttinger Jeanne d´Arc. Besonders die Autonome Antifa (M) stilisierte die Frau zur Heldin und stellte sie als eine straighte Straßenkämpferin und Antifa-Aktivistin dar, die sie nie gewesen war. Ein zweiter Märtyrer war schnell gefunden: In der Sylvesternacht 1990-91 wurde Alexander Selchow von dem Neonazi Oliver Simon erstochen. Alexander war ein Bundeswehrsoldat gewesen, der mit der linken Szene überhaupt nichts am Hut, aber aufgrund eines weitgehend italienischen Freundeskreises sehr viel gegen deutsche Rassisten hatte. Obwohl seine FreundInnen und Verwandten sich ausdrücklich gegen eine politische Inanspruchnahme von Alex durch Autonome verwehrten, stellte ein Redner der M ihn als Antifa-Kämpfer dar, der seinen Antifaschismus nur auf andere Weise gelebt habe als die Leute von der M. 1997 verwendete die M bei einer Veranstaltung Fotos von Conny ohne Autorisierung und gegen den erklärten Willen von Angehörigen und FreundInnen der Getöteten. Während der ganzen neunziger Jahre spielte sich zwischen der M und praktisch der gesamten übrigen autonomen Szene Göttingens eine Auseinandersetzung ab, bei der es im Wesentlichen um zwei Punkte ging. Zum einen war die Zielsetzung der M, eine partei- oder verbandsähnliche organisierte Antifa zu schaffen, äußerst umstritten, zum anderen wurde ihr sinnentleerter Militanzfetisch vorgeworfen. So pflegte sie vermummt und behelmt zu demonstrieren, wenn dafür jeder Anlaß entfiel, einmal sogar in zwei auch noch mit Knüppeln ausgerüsteten Ketten, brav hinter einem Streifenwagen herlaufend, als mit der Polizei vereinbarte Inszenierung. In diesem Kontext wurde das Hochhalten der Erinnerung an Conny zu einem Heldengedenktag für eine Gruppe, die mit der Getöten persönlich nichts zu tun gehabt hatte. In der Folge fanden ab 1992 jeweils zwei getrennte Conny-Demos statt, eine von der M und eine von der übrigen Szene veranstaltet. An Letzterer nahmen diejenigen teil, die Conny gekannt hatten und sich gegen ihre Instrumentalisierung wandten. In der zweiten Hälfte der Neunziger flauten die Conny-Demos und Mahnwachen schließlich ab. In einer Szene, die so sehr durch junge Studierende geprägt ist wie in Göttingen, geriet manches in Vergessenheit, und 1998 wurde in einer Publikation einer autonomen Gruppe schon mal aus dem Mörder Oliver Simon dessen brauner Kamerad Sven Scharf.
Heute erinnern ein Gedenkstein und eine gußeiserne Skulptur an den Tod von Conny Weßmann. Es ist sehr zu hoffen, daß Conny nicht als legendäre Heldin in den Köpfen weiterleben wird. Die Beiläufigkeit und Zufälligkeit ihres Todes ist vielmehr ein schlagendes Zeichen dafür, daß es jeden und jede hätte treffen können- alle Menschen, die in Auseinandersetzungen mit Neonazis und Polizei hineingeraten.
Ende der Achtziger Jahre kam es regelmäßig zu gewalttätigen Übergriffen von Neonazis in Göttingen. Im Dorf Mackenrode wohnte zu diesem Zeitpunkt mit Karl Polacek einer der wichtigsten Funktionäre der inzwischen verbotenen neofaschistischen FAP. Polacek gehörte zum sogenannten Mosler-Flügel, welcher Michael Kühnen, da er schwul war, nicht als „Führer der Bewegung“ anerkannte, sondern diesen stürzen wollte. Um sich innerhalb der Partei zu profilieren, organisierte Polacek regelmäßig Randaletouren nach Göttingen. 1988 hatte ein Antifa-Bündnis, das vom DGB bis zu den Autonomen reichte, die Nazis um Polacek in Schach gehalten. Als der DGB durch Druck von der Gewerkschaft der Polizei gezwungen wurde, das Bündnis aufzukündigen, nahmen die Aktivitäten der Neonazis wieder zu. Die Polizei schaute bei rechtsradikalen Übergriffen regelmäßig weg. Für sie schien der Feind links zu stehen. In der linken Szene bildeten sich ein antifaschistischer Notruf und diverse Telefonketten, um bei Neonazi-Aktivitäten Selbsthilfe zu leisten. Die organisatorische Stärke der Szene war zu dieser Zeit beträchtlich: Zu jeder Tages- und Nachtzeit war sie in der Lage, binnen einer halben Stunde drei- bis vierhundert Leute zum Ort des Geschehens zu mobilisieren, wenn es zu Vorfällen mit Nazis kam. Mitunter reichte es schon aus, wenn ein stadtbekanntes FAP-Mitglied nur irgendwo in der Stadt gesehen wurde, um die Telefonkette auszulösen.
Die Aktion, bei der Conny Weßmann getötet wurde, hatte allerdings einen ernsthafteren Hintergrund. Erinnerung an Conny: Eine lebenslustige Frau, überhaupt keine heroische Kämpferinnengestalt, als die sie später dargestellt wurde, links orientiert, aber in keiner politischen Gruppe aktiv. Das Haus, in dem Conny wohnte, war wiederholt von Nazi-Skinheads observiert worden, und es hatte auch tätliche Angriffe auf HausbewohnerInnen gegeben. Daraufhin hatte sich eine Gruppe von BewohnerInnen gebildet, die bei Telefonketten-Alarm geschlossen loszog. Conny war einige Male dabei gewesen, als am Abend des 17.11.89, einem Freitag, wieder einmal Alarm ausgelöst wurde.
Die Auseinandersetzung vom 17.11.
Anlaß war das abendliche Randalieren von Skinheads vor der Kneipe Apex. Das Thekenpersonal hatte die Telefonkette ausgelöst, und eine Gruppe vermummter und mit Schlagstöcken ausgerüsteter Autonomer war angerückt, um Kneipe und Gäste gegen die gleichfalls bewaffneten Skinheads zu verteidigen. Dazu kam es allerdings nicht, weil nun die Polizei auf dem Plan erschien und die Skins, denen ein Platzverweis erteilt wurde, zu einer Bushaltestelle eskortierte und in den Bus nach Mackenrode setzte. Während bei den Skins auf eine Personalienfeststellung verzichtet wurde, sollten die Daten der Autonomen überprüft werden, was allerdings nicht so einfach war. So wurde die vor dem Apex aufgetauchte Gruppe von mehreren Zivilstreifenwagen observiert und durch die Innenstadt verfolgt. Inzwischen war auch die Gruppe, zu der Conny gehörte, beim Apex eingetroffen und zog sich damit ebenfalls die besondere Aufmerksamkeit der Polizei zu. Von mehreren Streifenwagen verfolgt, flüchteten die Leute schließlich in die Durchfahrt zwischen dem Iduna-Zentrum und dem Maschmühlenweg. Sie konnten nicht wissen, das am Ende dieser Stichstraße ein Zivilstreifenwagen stand, dessen Besatzung sich gerade per Funk mit anderen Kollegen dazu verabredet hatte, die Gruppe, so wörtlich, „plattzumachen“. Gleichzeitig mit Conny und ihren BegleiterInnen traf auch ein grün-weißer Streifenwagen am Ort des Geschehens ein. Was dann geschah, mag eine Kurzschlußreaktion, vielleicht auch beabsichtigt gewesen sein, auf jeden Fall hatte es grauenhafte Folgen. Die Beamten aus beiden Streifenwagen griffen die Gruppe knüppelschwingend und Tränengas versprühend an. Ein Teil der Leute versuchte über die Weender Landstraße zu entkommen. Dabei wurde Conny von einem R4 erfaßt und mehrere Meter weit durch die Luft geschleudert. Während der fassungslose Fahrer zunächst nicht in der Lage war, irgendetwas zu tun, versuchten mehrere von Connys Freunden, Erste Hilfe zu leisten, wurden aber von einem Hundeführer der Polizei mit den Worten: “Ihr könnt euch gleich daneben legen!“ davon abgehalten. Die Beamten weigerten sich, einen Notarztwagen zu verständigen und wollten zunächst verhindern, daß jemand anderes es tat. Als dieser schließlich doch eintraf, konnte nur noch der Tod von Conny Weßmann festgestellt werden.
Göttingen im Ausnahmezustand
In der folgenden Nacht gab es einen Sturmlauf durch die Göttinger Innenstadt, bei dem u.a. die Scheiben der Deutschen Bank und der Commerzbank eingeschmissen wurden. Eine Woche lang fand an der Todesstelle täglich eine Mahnwache statt, dann, bis zum Sommer 1990, an jedem 17. Am 25.11.89 wurde eine bundesweite Großdemo durchgeführt, an der 20.000 Menschen teilnahmen. In Göttingen herrschte Pogromstimmung. Mit Ausnahme eines sehr polizeikritischen Films des NDR, den Juliane Meyer und Volker Steinhoff produziert hatten, war die Medienberichterstattung zunächst sehr einseitig auf Seiten der Polizei, was sich änderte, als das Funkprotokoll mit der Formulierung „plattmachen“ veröffentlicht wurde. Der damalige Leitende Oberstaatsanwalt Jabel entblödete sich nicht, zu behaupten, dies sei Polizeijargon für eine besondere Methode der Personalienfeststellung. Schon in der Nacht vom 18. auf den 19. 11. hatten wahrscheinlich Neonazis „Tote Conny = gute Conny. Wir danken unserer Polizei!“ auf das ZHG gesprüht, und in der Nacht vor dem 25.11. wurde auf ein Haus, in dem bei der Mobilisierung zur Demo sehr aktive GenossInnen von mir wohnten, ein Brandanschlag verübt. Nur durch einen glücklichen Zufall kam niemand zu Schaden. Die Beamten der Kriminalpolizei, die am Brandort ermittelten, begrüßten die HausbewohnerInnen mit Sprüchen wie: „Sonst holt ihr uns doch nie!“ und nahmen politische Plakate aus dem Haus wie Souvenirs mit.
Die Demo selbst verlief weitgehend friedlich, wenn auch am Rande ein Supermarkt entglast und die Schnapsregale geplündert wurden. Als vor dem Polizeihauptquartier Am Steinsgraben zwei Wasserwerfer auffuhren und eine Hundertschaft Bereitschaftspolizei drohend mit den Knüppeln auf die Schilde trommelte, kam es zu einer Panik, welche die Demo kurzfristig in zwei Hälften zerteilte. Nur die plötzlich gezückten Knüppel aus den vorderen Reihen des Schwarzen Blocks hielten die Polizei davon ab, sich auf die Demo zu stürzen, die nun zügig am Polizeipräsidium vorbeizog und dieses mit Krachern und anderen Feuerwerkskörpern eindeckte. Die Abschlußkundgebung sollte auf dem Hiroshimaplatz stattfinden, aber permanente Provokationen der Polizei zwangen schließlich dazu, diese vor das JUZI zu verlegen. Die Demo war bereits offiziell aufgelöst, als eine Braunschweiger Hundertschaft in einem amokartigen Alleingang, der offensichtlich mit der übrigen Polizei nicht abgesprochen war, aus der Lotzestraße auf das JUZI zustürmte - und dermaßen mit Feuerwerkskörpern, Pflastersteinen, Leuchtkugeln und sogar Molotow-Cocktails eingedeckt wurde, daß sie ebenso schnell wieder verschwand. Die Demoleitung behielt die Nerven und deeskalierte die Lage, indem sie die TeilnehmerInnen aufforderte, sich ins JUZI zurückzuziehen. Martialische Bilder waren zu sehen, als zwei Panzerwagen auf der Bürgerstraße auffuhren und einige Scharfschützen der Polizei auftauchten. Doch dies waren nur Muskelspiele am Rande; es kam an diesem Tag zu keinen weiteren Auseinandersetzungen.
In der Folge führten diese Ereignisse zu einem Führungswechsel bei der Göttinger Polizei und einer über einen Runden Tisch moderierten Deeskalationsstrategie.
Autonomer Heldenkult
Hatte schon auf der Demo am 25.11. die Parole „Conny ist ermordet - wir kämpfen weiter!“ einen pathetisch-heroischen Unterton, der so gar nicht zum Wesen der Getöteten und den von vielen Zufällen bestimmten Umständen ihres Todes passen wollte, so wurde in der Folgezeit Conny zu einer Art Göttinger Jeanne d´Arc. Besonders die Autonome Antifa (M) stilisierte die Frau zur Heldin und stellte sie als eine straighte Straßenkämpferin und Antifa-Aktivistin dar, die sie nie gewesen war. Ein zweiter Märtyrer war schnell gefunden: In der Sylvesternacht 1990-91 wurde Alexander Selchow von dem Neonazi Oliver Simon erstochen. Alexander war ein Bundeswehrsoldat gewesen, der mit der linken Szene überhaupt nichts am Hut, aber aufgrund eines weitgehend italienischen Freundeskreises sehr viel gegen deutsche Rassisten hatte. Obwohl seine FreundInnen und Verwandten sich ausdrücklich gegen eine politische Inanspruchnahme von Alex durch Autonome verwehrten, stellte ein Redner der M ihn als Antifa-Kämpfer dar, der seinen Antifaschismus nur auf andere Weise gelebt habe als die Leute von der M. 1997 verwendete die M bei einer Veranstaltung Fotos von Conny ohne Autorisierung und gegen den erklärten Willen von Angehörigen und FreundInnen der Getöteten. Während der ganzen neunziger Jahre spielte sich zwischen der M und praktisch der gesamten übrigen autonomen Szene Göttingens eine Auseinandersetzung ab, bei der es im Wesentlichen um zwei Punkte ging. Zum einen war die Zielsetzung der M, eine partei- oder verbandsähnliche organisierte Antifa zu schaffen, äußerst umstritten, zum anderen wurde ihr sinnentleerter Militanzfetisch vorgeworfen. So pflegte sie vermummt und behelmt zu demonstrieren, wenn dafür jeder Anlaß entfiel, einmal sogar in zwei auch noch mit Knüppeln ausgerüsteten Ketten, brav hinter einem Streifenwagen herlaufend, als mit der Polizei vereinbarte Inszenierung. In diesem Kontext wurde das Hochhalten der Erinnerung an Conny zu einem Heldengedenktag für eine Gruppe, die mit der Getöten persönlich nichts zu tun gehabt hatte. In der Folge fanden ab 1992 jeweils zwei getrennte Conny-Demos statt, eine von der M und eine von der übrigen Szene veranstaltet. An Letzterer nahmen diejenigen teil, die Conny gekannt hatten und sich gegen ihre Instrumentalisierung wandten. In der zweiten Hälfte der Neunziger flauten die Conny-Demos und Mahnwachen schließlich ab. In einer Szene, die so sehr durch junge Studierende geprägt ist wie in Göttingen, geriet manches in Vergessenheit, und 1998 wurde in einer Publikation einer autonomen Gruppe schon mal aus dem Mörder Oliver Simon dessen brauner Kamerad Sven Scharf.
Heute erinnern ein Gedenkstein und eine gußeiserne Skulptur an den Tod von Conny Weßmann. Es ist sehr zu hoffen, daß Conny nicht als legendäre Heldin in den Köpfen weiterleben wird. Die Beiläufigkeit und Zufälligkeit ihres Todes ist vielmehr ein schlagendes Zeichen dafür, daß es jeden und jede hätte treffen können- alle Menschen, die in Auseinandersetzungen mit Neonazis und Polizei hineingeraten.
... link
netbitch,
Mittwoch, 18. November 2009, 19:10
Widerstand im Alltag, darum gehts
Ganz groß, diese Darstellung, besonders das Fazit. Habe ich gleich drüben bei mir verlinkt.
... link
fortinhar,
Mittwoch, 18. November 2009, 21:23
Am Steinsgraben waren aber mal als eine Hundertschaft, ich glaub bei einer wäre es nicht zu der kurzzeitigen Panik gekommen.
Ich kann mich noch gut an die Massen an Cops erinnern die auf einmal um die Ecke zu sehen waren nachdem man sich an der Wache ausgetobt hatte. Das war schon beeindruckend, aber ich glaub der Respekt war auf beiden Seiten vorhanden, so daß es dort nicht eskalierte.
Da waren die Braunschweiger später doch leichter zu handlen.
Ich kann mich noch gut an die Massen an Cops erinnern die auf einmal um die Ecke zu sehen waren nachdem man sich an der Wache ausgetobt hatte. Das war schon beeindruckend, aber ich glaub der Respekt war auf beiden Seiten vorhanden, so daß es dort nicht eskalierte.
Da waren die Braunschweiger später doch leichter zu handlen.
... link
che2001,
Mittwoch, 18. November 2009, 23:39
Am Steinsgraben mögen es Tausende gewesen sein, und die erste Reihe trommelte mit den Knüppeln auf die Schilde. Das war nicht nur beeindruckend, sondern furchterregend. Furchterregend vor allem auch deshalb, weil ja gerade schon Eine von uns getötet worden war und da Wasserwerfer standen - die Erinnerung an den von einem dieser Ungetüme überfahrenen Günter Sare war noch frisch. Die Parole des Tages war ja "Conny und Günter - das war Mord. Kampf dem Faschismus an jedem Ort!". Die Panzerwagen und Gewehrträger, die am Schluss auftauchten bestätigten dann ja auch noch mal, welche Eskalationsebenen da eingeplant waren.
... link
tuc,
Donnerstag, 19. November 2009, 00:23
Gute Zusmmenfassung, Che. Nur kurz zu ein, zwei Stellen was:
"In Göttingen herrschte Pogromstimmung."
Denke ich grade nicht. Wut, ja. Hass, ja. Aber im grossen und ganzen war die Stimmung in der Stadt eher von Trauer und Gespanntheit geprägt. Ich glaube, Deine Formulierung weckt bei jemandem der nicht dabei war, falsche Assoziationen. Pogromstimmung heisst ja "Hirn aus" und Lust auf teeren und federn.
Es gab in den Tagen zwischen Connys Tod und der Grossdemo unheimlich viele Aktionen wie das Verteilen von Bevölkerungsflugblättern und vielerlei Debatten mit der Bevölkerung. Politisch hat sich da unheimlich viel bewegt! Wir konnten dann in den darauffolgenden Jahren, als es darum ging Flüchtlinge zu schützen, darauf aufbauen.
Zur Demo:
Der Plan der Einsatzleitung war es wohl, die Demo am Steinsgraben spalten, einzukeilen und aufzumischen. Aber wir waren schlicht zu viele.
Was die Wiesenstraße angeht, kann man wohl getrost die offizielle Version glauben. Nämlich, dass sich der ortsfremde Trupp einfach verlaufen hat.
"Die Panzerwagen und Gewehrträger, die am Schluss auftauchten bestätigten dann ja auch noch mal, welche Eskalationsebenen da eingeplant waren."
Also von denen höre ich jetzt das erste mal. Bin bass erstaunt.
"In Göttingen herrschte Pogromstimmung."
Denke ich grade nicht. Wut, ja. Hass, ja. Aber im grossen und ganzen war die Stimmung in der Stadt eher von Trauer und Gespanntheit geprägt. Ich glaube, Deine Formulierung weckt bei jemandem der nicht dabei war, falsche Assoziationen. Pogromstimmung heisst ja "Hirn aus" und Lust auf teeren und federn.
Es gab in den Tagen zwischen Connys Tod und der Grossdemo unheimlich viele Aktionen wie das Verteilen von Bevölkerungsflugblättern und vielerlei Debatten mit der Bevölkerung. Politisch hat sich da unheimlich viel bewegt! Wir konnten dann in den darauffolgenden Jahren, als es darum ging Flüchtlinge zu schützen, darauf aufbauen.
Zur Demo:
Der Plan der Einsatzleitung war es wohl, die Demo am Steinsgraben spalten, einzukeilen und aufzumischen. Aber wir waren schlicht zu viele.
Was die Wiesenstraße angeht, kann man wohl getrost die offizielle Version glauben. Nämlich, dass sich der ortsfremde Trupp einfach verlaufen hat.
"Die Panzerwagen und Gewehrträger, die am Schluss auftauchten bestätigten dann ja auch noch mal, welche Eskalationsebenen da eingeplant waren."
Also von denen höre ich jetzt das erste mal. Bin bass erstaunt.
... link
che2001,
Donnerstag, 19. November 2009, 00:40
Mit Pogromstimmung meinte ich, dass von Spießbürgerns und Rechtsstudis paranoide Hassszenarien aufgebaut wurden. Während späterhin Antifas als legitime Schutztruppe gegen Nazis wahrgenommen wurden (der Coach z.B. wurde wegen seines Antifa-Aufnähers gefragt, ob er "im Dienst" sei) wurden wir in der ersten Woche nach Connys Tod als Terroristen wahrgenommen. Ich kann mich erinnern, in einem Helco-Markt mitbekommen zu haben, dass vor mir sich Leute an der Kasse darüber unterhielten, dass Alfred Herrhausen deshalb ermordet wurde, weil "der Staat eine von denen umgebracht hatte, und jetzt schlagen sie zurück. Ist nicht gut, kann man ja aber verstehen."
Als ich von der Demo zurückkam, sahen mich übrigens RCDSler, riefen "Ein Autonomer! Der kann was erzählen! Hats schwere Ausschreitungen gegeben?" und fragten mich, was passiert sei. Selbst die waren empathisch.
Panzerwagen und Gewehrträger: Unsere Gruppe hatte sich Minuten vor der Aktion Wiesenstraße von der Kundgebung entfernt, und wir sahen in den Nachrichten die Berichterstattung über die Demo. Als wir vom Angriff auf das JUZI erfuhren, radelte einer von uns los, um zu gucken, was da geschah, kam zurück und berichtete, dass auf der Bürgerstraße zwei Panzerwagen aufgefahren waren. Etwa eine Stunde später radelte meine damalige Freundin nach Hause. Sie erzählte später, dass auf dem Wall hinter dem JUZI Polizeibeamte mit Gewehren und Zielfernrohren gestanden hätten.
Als ich von der Demo zurückkam, sahen mich übrigens RCDSler, riefen "Ein Autonomer! Der kann was erzählen! Hats schwere Ausschreitungen gegeben?" und fragten mich, was passiert sei. Selbst die waren empathisch.
Panzerwagen und Gewehrträger: Unsere Gruppe hatte sich Minuten vor der Aktion Wiesenstraße von der Kundgebung entfernt, und wir sahen in den Nachrichten die Berichterstattung über die Demo. Als wir vom Angriff auf das JUZI erfuhren, radelte einer von uns los, um zu gucken, was da geschah, kam zurück und berichtete, dass auf der Bürgerstraße zwei Panzerwagen aufgefahren waren. Etwa eine Stunde später radelte meine damalige Freundin nach Hause. Sie erzählte später, dass auf dem Wall hinter dem JUZI Polizeibeamte mit Gewehren und Zielfernrohren gestanden hätten.
... link
workingclasshero,
Donnerstag, 19. November 2009, 01:07
Also, als ich nach der Kundgebung aus dem JUZI rauskam, habe ich zwei von denen auf der Bürgerstraße gesehen, die hielten aber nicht vorm JUZI, sondern fuhren vorbei.
http://www.freebase.com/view/wikipedia/images/commons_id/189000
http://www.freebase.com/view/wikipedia/images/commons_id/189000
... link
are,
Sonntag, 22. November 2009, 01:38
Der Tod von Conny Wessmann und die Folgen
Che, sei einfach geherzt. Dass nach Zwanzig Jahren das noch jemand so genau aufarbeitet ist echt eine Leistung. Statt Mythologisierung eine exakte Darstellung -super!
... link
... comment