Freitag, 27. November 2009
Jenseits der Schengen-Grenze
che2001, 15:13h
Die Ukraine und das Flüchtlingsproblem
Samstag, 28.11.2009 · 11:05 Uhr
Deutschlandfunk
Mit Beiträgen von: Ernst-Ludwig von Aster und Anja Schrum
"Sie haben uns schlechter behandelt als die Tiere", sagt der Mittdreißiger aus dem Westjordanland. Ein halbes Jahr saß er in einem ukrainischen Flüchtlingslager. Zusammengepfercht mit Dutzenden Mitgefangenen. Sie alle wollten nach Europa, um dort Asyl zu beantragen. Doch ihr Weg endete in den Bergen von Transkarpatien.
Durch die unwegsame Region in der Ukraine, die hier an die Slowakei und Ungarn grenzt, führt eine der fünf Hauptmigrationsrouten in die EU. Rund 5.000 Flüchtlinge wurden im letzten Jahr an der ukrainischen Grenze in Transkarpatien abgefangen. Viermal soviel wie vor drei Jahren. Sie kommen aus Indien, Pakistan, Afghanistan, Somalia, aus dem Irak oder aus Sri Lanka. In der Ukraine werden sie interniert, Dolmetscher gibt es nur in Ausnahme-, medizinische Versorgung nur in Notfällen. Die Chancen auf eine Anerkennung des Asylantrags sind gering. Sie liegen unter drei Prozent. Bis zu sechs Monate dürfen die Flüchtlinge festgehalten werden, danach irren sie im Land herum und sind auf sich selbst gestellt. Menschenrechtsorganisatoren kritisieren das Verfahren und das Aufnahmesystem in der Ukraine aufs Schärfste. Die zuständige UN-Stelle verweist darauf, dass das Land mit der Flüchtlingssituation überfordert ist.
Im nächsten Jahr dürften die Flüchtlingszahlen noch einmal dramatisch ansteigen. Denn dann tritt das europäisch-ukrainische Rückübernahmeabkommen in vollem Umfang in Kraft. Asylsuchende, die über Transkarpatien eingereist und in Europa abgelehnt wurden, können dann in die Ukraine abgeschoben werden.
http://www.dradio.de/dlf/programmtipp/gesichtereuropas/1074484/
Samstag, 28.11.2009 · 11:05 Uhr
Deutschlandfunk
Mit Beiträgen von: Ernst-Ludwig von Aster und Anja Schrum
"Sie haben uns schlechter behandelt als die Tiere", sagt der Mittdreißiger aus dem Westjordanland. Ein halbes Jahr saß er in einem ukrainischen Flüchtlingslager. Zusammengepfercht mit Dutzenden Mitgefangenen. Sie alle wollten nach Europa, um dort Asyl zu beantragen. Doch ihr Weg endete in den Bergen von Transkarpatien.
Durch die unwegsame Region in der Ukraine, die hier an die Slowakei und Ungarn grenzt, führt eine der fünf Hauptmigrationsrouten in die EU. Rund 5.000 Flüchtlinge wurden im letzten Jahr an der ukrainischen Grenze in Transkarpatien abgefangen. Viermal soviel wie vor drei Jahren. Sie kommen aus Indien, Pakistan, Afghanistan, Somalia, aus dem Irak oder aus Sri Lanka. In der Ukraine werden sie interniert, Dolmetscher gibt es nur in Ausnahme-, medizinische Versorgung nur in Notfällen. Die Chancen auf eine Anerkennung des Asylantrags sind gering. Sie liegen unter drei Prozent. Bis zu sechs Monate dürfen die Flüchtlinge festgehalten werden, danach irren sie im Land herum und sind auf sich selbst gestellt. Menschenrechtsorganisatoren kritisieren das Verfahren und das Aufnahmesystem in der Ukraine aufs Schärfste. Die zuständige UN-Stelle verweist darauf, dass das Land mit der Flüchtlingssituation überfordert ist.
Im nächsten Jahr dürften die Flüchtlingszahlen noch einmal dramatisch ansteigen. Denn dann tritt das europäisch-ukrainische Rückübernahmeabkommen in vollem Umfang in Kraft. Asylsuchende, die über Transkarpatien eingereist und in Europa abgelehnt wurden, können dann in die Ukraine abgeschoben werden.
http://www.dradio.de/dlf/programmtipp/gesichtereuropas/1074484/
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