Mittwoch, 19. Januar 2011
Richy Rich
Ich habe Leute kennengelernt, die wirklich arm oder wirklich reich sind, solche, die in Hütten, Bauwagen, Booten wohnen oder Platte machen, Leute mit eigenem Haus, eigener Villa, selbst eigenem Palais oder Schlößchen. Der größte Teil meines Bekanntenkreises wohnt zur Miete oder in einem eher bescheidenen Eigenheim. Das hier aber sprengt alles, und es ist nicht in irgend einer exotischen Kleptokratur, sondern mitten in Deutschland. So wohnen die Bei Kasse und jene von Zins und Zinseszins.

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2000 Jahre Gentrifizierung
Passt zwar nur so halb, aber da ich gerade heute drüber gestolpert bin: Henner von Hersberg schreibt unter der Überschrift "Zur Gestaltung der großen Gemeinschaftsbauten" in seiner Habilitationsschrift: Formen privater Repräsentation in der Baukunst des 2. und 1. Jahrhunderts (München, 1982), S. 89:

"Versteht man die Veränderungen im 2. Jh. aus der Aufspaltung einer ursprünglich übergreifenden, allemeinen Öffentlichkeit in einzelne Teilbereiche mit jeweils eigener Strukturierung und Hierarchie, müsste in letzter Konsequenz auch die einstmals zentralen Bereiche des Poliskults und der politischen Selbstverwaltung dasselbe Schiksal ereilen wie die kleinen Bezirke. Das ist auch der Fall, wie ein Blick auf Tempelbezirke z. B. in Messene (...), Magnesia (...) oder Priene (...) oder auf Rathäuser dort oder in Milet veranschaulicht. Damit stellt sich die Frage, wie man über öffentliche Vorhaben diskutiert und welche Argumente man Entscheidungen zugrunde gelegt hat."

http://www.google.de/search?hl=de&tbo=1&tbs=bks%3A1&q=%22versteht+man+die+Ver%C3%A4nderungen+im+2.+Jh.%22&btnG=Suche

Beim Bild oben handelt es ich leider bloß um den Blick von außen. Sieht für mich eher so aus, als läge das Anwesen in einer Gegend, die es den Eigentümern nötig erscheinen ließ, solche Vorkehrungen zu treffen. Jedenfalls, jemand, der so was macht, senkt in meinen Augen den Wert seines Besitzes. Dann doch lieber gleich ne Mauer.

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Mit einer Mauer kann man aber nicht den hauseigenen Botanischen Garten mit seltenen Pflanzen inklusive Abenteuerspielplatz für die Kinder zur Schau stellen.

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in der stadt, in der ich aufwuchs, befand sich in der nachbarschaft eine fabrik, mitsamt fabrikantenvilla.
später erfuhr ich, dass es sich um eine klassizistische villa handelte, mit ausnehmend harmonischen proportionen. das war (und ist) alter reichtum, für den genügt ein gusseiserner zaun, passend zum haus.

mein vater sprach vom eigentümer immer als mein armer nachbar.

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darf mensch das Teil besetzen/expropriieren?

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Die Frage des Dürfens ist hier falsch gestellt,.

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Nehmen wir uns die Stadt!

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Innerhalb eines solchen Zauns zu wohnen kann man billiger haben.

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sieht auch n bisschen nach städtischem Brachland mit ensprechendem Bewuchs aus. Zaun ja, sich aber nicht mal nen (Landschafts-)Gärtner leisten können, tsts ... in solcher Gegend, die ziemlich unbeobachtet aussieht, würde ich mir einen Schlafplatz mit Schlafsack suchen.

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Das "städtische Brachland" hat einen Preis für Gartenbaukunst bekommen. Was Du siehst, ist eine noch nicht fertige Hecke hinter dem Zaun. Alles, was sich um das Haus bewegt, wird von hin- und herschwenkenden Videokameras verfolgt, der NATO-Drahtzaun ist mit Klingeldrähten versehen.

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ok, überzeugt. Street-View-Locations poste ich besser naicht, aber was da eine "Familie Protz", wie sie in der Straße dort genannt wird, so macht, sieht dann doch beinahe prollig-neurich, letztlich aber idyllisch aus.

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ilnonno,

wer nichts riskiert, kommt auch nicht nach waldheim.

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Ist das nicht
noch die Hütte von Lafontaine

oder

schon die zukünftige Bleibe von Frau Dr. Gesine Lötzsch in Neu-Wandlitz (mit antifaschistischem Schutzwall im Bild).

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Ein Zaun kann zwei Zwecken dienen. Entweder sollen die, die draußen sind, nicht rein, oder die, die drin sind, nicht raus.
Nicht mal der BND in Pullach ist so abgesichert, zumindest nicht die hintere Wiese.

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Größer also die Villa Hügel?

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Wesentlich kleiner, eher so die Größe eines Theaters in einer Kleinstadt.

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Machen die Pudding?

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Nein, Bekleidung und Sportartikel.

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