Mittwoch, 6. März 2013
Hugo Chavez ist tot.
che2001, 00:47h
http://www.gmx.net/themen/nachrichten/ausland/86a8rom-venezuela-zustand-ch-vez-verschlechtert
Damit verlieren die US and a einen Hauptopponenten und die sozialen Bewegungen Südamerikas eine ziemlich umstrittene Identifikationsfigur. In Anbetracht der Entwicklungen dort stellt sich allerdings die Frage, inwieweit das jetzt noch relevant ist.
Damit verlieren die US and a einen Hauptopponenten und die sozialen Bewegungen Südamerikas eine ziemlich umstrittene Identifikationsfigur. In Anbetracht der Entwicklungen dort stellt sich allerdings die Frage, inwieweit das jetzt noch relevant ist.
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lemmy caution,
Mittwoch, 6. März 2013, 11:11
versuch mich kurz zu fassen
Erklär bitte einmal "Hauptopponent" der USA angesichts der folgenden Tatsachen:
- Für die meisten südamerikanischen Staaten stellt inzwischen China den wichtigsten Handelspartner dar. Dies gilt für Venezuela nicht.
- Ausländische Direkt Investitionen kommen viel stärker von den globalen Mining-Firmen mit australischen, englischen, brasilianischen und südafrikanischen Wurzeln, spanischen Unternehmen und aus anderen südamerikanischen Ländern als aus den USA.
- Chevron wird für die Ausbeutung der Ölvorräte in der Faja de Orinoco eine wichtige Rolle spielen, egal wer in Venezuela regiert.
- Venezuela ist heute trotz seines Ölreichtums das einzige Land der Region mit einer drückenden Schuldenlast. Und zwar in Bonds, die in Dollar gezeichnet sind und heute meist von US-amerikanischen Anlegern gehalten werden. Die Kosten betragen etwa 14% pro Jahr. Chile zahlt knapp über 2% für Schulden in Dollar und knapp 4% für Schulden in Peso.
Die extremen sozialen Unterschiede der Region als tiefsitzendes mentales Problem liegen nicht ausserhalb sondern in der problematischen Geschichte der Region selbst, deren Wurzeln in einer Zeit lagen, als die USA überhaupt noch nicht existierte.
Kopier hier noch meinen Kommentar von Zettelsraum.
Lateinamerika ist eine uns verwandte aber andere Kultur, die nicht leicht zu begreifen ist.
Gerade die Fremdheit ermöglicht es, dorthin eigene Träume zu projizieren.
So konnte Chávez kurzzeitig zu so etwas wie eine Lichtgestalt orientierungsloser europäischer Linker werden.
Erinnert mich an einen Satz in Mario Vargas Llosas Roman "Der Krieg am Ende der Welt".
Las mentiras machacadas días y noche se vuelven verdades.
Die Tag und Nacht wiederholten Lügen werden zu Wahrheiten.
Der von Chávez unermüdlicher Energie in Gang gesetzte und aufrechterhaltende Zirkus.
Grelles Licht, das die wahren Konturen des von ihm regierten Landes verschwimmen ließ.
Pablo Neruda beschreibt in seiner Autobiographie seine Konversion zum Kommunismus in den 20ern oder 30ern damit, dass er plötzlich Empathie für diese Armen empfand, die er vorher nicht wahrgenommen hat.
Ein Gefühl nach einem langen Auslandsaufenthalt als Botschafter in Rangoon.
Gesellschaften mit einer starken sozialen Ungleichheit entwickeln andere Perspektiven.
Ich bin entschiedener Anti-Kommunist, aber die Wurzel von Nerudas Protest kann ich sehr gut nachvollziehen, auch wenn Armut in Chile heute anders aussieht als zu seinen Zeiten.
Ich war oft dort und zweimal lange.
Chávez echte Empathie mit den Benachteiligten erzeugte ein emotionales Band.
Dieses Band war der Rohstoff seiner Wahlerfolge.
Emotionen sind leider ein schlechter Ratgeber für Regierung und Management.
Und letzteres war sein Job.
Natürlich das Glück, dass venezolanisches Erdöl in den letzten 5 Jahren vor Chávez erster Präsidentschaft 15 bis 30 $ je barrel kostete und dann seit 2002 anstieg auf 80 bis 100$.
Die zerstörerischen Auswirkungen seiner Regierungszeit wird aus meiner Sicht erst in den nächsten Jahren sichtbar.
Rory Carroll in der New York Times.
http://www.nytimes.com/2013/03/06/opinio...l?smid=tw-share
Hier eine längere Gesprächsrunde im Frontline Club: http://www.youtube.com/watch?v=siDRK7WfDrc&feature=plcp
- Für die meisten südamerikanischen Staaten stellt inzwischen China den wichtigsten Handelspartner dar. Dies gilt für Venezuela nicht.
- Ausländische Direkt Investitionen kommen viel stärker von den globalen Mining-Firmen mit australischen, englischen, brasilianischen und südafrikanischen Wurzeln, spanischen Unternehmen und aus anderen südamerikanischen Ländern als aus den USA.
- Chevron wird für die Ausbeutung der Ölvorräte in der Faja de Orinoco eine wichtige Rolle spielen, egal wer in Venezuela regiert.
- Venezuela ist heute trotz seines Ölreichtums das einzige Land der Region mit einer drückenden Schuldenlast. Und zwar in Bonds, die in Dollar gezeichnet sind und heute meist von US-amerikanischen Anlegern gehalten werden. Die Kosten betragen etwa 14% pro Jahr. Chile zahlt knapp über 2% für Schulden in Dollar und knapp 4% für Schulden in Peso.
Die extremen sozialen Unterschiede der Region als tiefsitzendes mentales Problem liegen nicht ausserhalb sondern in der problematischen Geschichte der Region selbst, deren Wurzeln in einer Zeit lagen, als die USA überhaupt noch nicht existierte.
Kopier hier noch meinen Kommentar von Zettelsraum.
Lateinamerika ist eine uns verwandte aber andere Kultur, die nicht leicht zu begreifen ist.
Gerade die Fremdheit ermöglicht es, dorthin eigene Träume zu projizieren.
So konnte Chávez kurzzeitig zu so etwas wie eine Lichtgestalt orientierungsloser europäischer Linker werden.
Erinnert mich an einen Satz in Mario Vargas Llosas Roman "Der Krieg am Ende der Welt".
Las mentiras machacadas días y noche se vuelven verdades.
Die Tag und Nacht wiederholten Lügen werden zu Wahrheiten.
Der von Chávez unermüdlicher Energie in Gang gesetzte und aufrechterhaltende Zirkus.
Grelles Licht, das die wahren Konturen des von ihm regierten Landes verschwimmen ließ.
Pablo Neruda beschreibt in seiner Autobiographie seine Konversion zum Kommunismus in den 20ern oder 30ern damit, dass er plötzlich Empathie für diese Armen empfand, die er vorher nicht wahrgenommen hat.
Ein Gefühl nach einem langen Auslandsaufenthalt als Botschafter in Rangoon.
Gesellschaften mit einer starken sozialen Ungleichheit entwickeln andere Perspektiven.
Ich bin entschiedener Anti-Kommunist, aber die Wurzel von Nerudas Protest kann ich sehr gut nachvollziehen, auch wenn Armut in Chile heute anders aussieht als zu seinen Zeiten.
Ich war oft dort und zweimal lange.
Chávez echte Empathie mit den Benachteiligten erzeugte ein emotionales Band.
Dieses Band war der Rohstoff seiner Wahlerfolge.
Emotionen sind leider ein schlechter Ratgeber für Regierung und Management.
Und letzteres war sein Job.
Natürlich das Glück, dass venezolanisches Erdöl in den letzten 5 Jahren vor Chávez erster Präsidentschaft 15 bis 30 $ je barrel kostete und dann seit 2002 anstieg auf 80 bis 100$.
Die zerstörerischen Auswirkungen seiner Regierungszeit wird aus meiner Sicht erst in den nächsten Jahren sichtbar.
Rory Carroll in der New York Times.
http://www.nytimes.com/2013/03/06/opinio...l?smid=tw-share
Hier eine längere Gesprächsrunde im Frontline Club: http://www.youtube.com/watch?v=siDRK7WfDrc&feature=plcp
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first_dr.dean,
Mittwoch, 6. März 2013, 15:53
"Hauptopponent" ist auch in meinen Augen eine eigentümliche Formulierung. "Schreihals" oder "Linkspopulist mit widerwärtigem Personenkult" trifft es imho besser.
Erstens wird Venezuela nach wie vor (aus teils guten Gründen) "USA-skeptisch" regiert werden. Zweitens hinterlässt Chavez eher keine Lücke als "Sprecher" lateinamerikanischer Staaten, weil es dort eine Reihe von Staatsleuten gibt, die dies besser - und auch in der Sache besser - können als Chavez. Drittens driftete der "Chavismus" in den letzen Jahren immer stärker in einen hohlen Personenkult mit hohem Korruptionspotential. Der Tod von Chavez eröffnet hier die Chance auf einen Neuanfang - und das muss keineswegs ein neoliberaler Neuanfang sein, den sich rechtsgerichtete Kreisen in den USA erhoffen.
Im Übrigen hat sich die Außenpolitik der USA - graduell - gewandelt, auch in Hinblick auf die lateinamerikanischen Staaten. Wenn man einmal vom Drohnenkrieg, dem Nahen Osten und den Geheimdienstoperationen absieht (ähem), ist die Außenpolitik der USA unter Obama sehr deutlich weniger interventionistisch ausgerichtet als zuvor unter Bush.
Zudem denke ich ähnlich wie Lemmy Caution, dass Chavez - trotz sehr wünschenswerter Empathie mit den Armen, sowie einigen sehr richtigen Entscheidungen - allerhand falsch gemacht hat. In wirtschaftspolitischer, bildungspolitischer Hinsicht, aber auch, was die Armutsbekämpfung betrifft, gibt es in anderen lateinamerikanischen Ländern gute und sogar bessere Beispiele und Anregungen. Dazu kommt, dass Chavez zu einseitig nur darauf gesetzt hat, den Ölreichtum umzuverteilen.
Das war zwar allemal gut - aber eben nicht genug.
Das politische Erbe von Chavez (und zwar weitab der Bewertungsmuster der politischen Rechten in den USA) lässt meine politische Trauer insgesamt eher gering ausfallen. Ich hoffe recht zuversichtlich darauf, erstens, dass sich Venezuelas Linke ohne Chavez positiv weiter entwickelt, zweitens, dass sich ohne Chavez einige Dinge in Venezuela positiv entwickeln werden.
Zugleich sorge ich mich ein wenig davor, erstens, dass Chavez einen dümmeren Nachfolger findet, zweitens, dass die teils unsäglich reaktionäre Chavez-Opposition die Oberhand erhalten könnte.
Es wird die nächsten Jahre spannend sein zu sehen, wie sich die Dinge in Venezuela entwickeln werden.
Erstens wird Venezuela nach wie vor (aus teils guten Gründen) "USA-skeptisch" regiert werden. Zweitens hinterlässt Chavez eher keine Lücke als "Sprecher" lateinamerikanischer Staaten, weil es dort eine Reihe von Staatsleuten gibt, die dies besser - und auch in der Sache besser - können als Chavez. Drittens driftete der "Chavismus" in den letzen Jahren immer stärker in einen hohlen Personenkult mit hohem Korruptionspotential. Der Tod von Chavez eröffnet hier die Chance auf einen Neuanfang - und das muss keineswegs ein neoliberaler Neuanfang sein, den sich rechtsgerichtete Kreisen in den USA erhoffen.
Im Übrigen hat sich die Außenpolitik der USA - graduell - gewandelt, auch in Hinblick auf die lateinamerikanischen Staaten. Wenn man einmal vom Drohnenkrieg, dem Nahen Osten und den Geheimdienstoperationen absieht (ähem), ist die Außenpolitik der USA unter Obama sehr deutlich weniger interventionistisch ausgerichtet als zuvor unter Bush.
Zudem denke ich ähnlich wie Lemmy Caution, dass Chavez - trotz sehr wünschenswerter Empathie mit den Armen, sowie einigen sehr richtigen Entscheidungen - allerhand falsch gemacht hat. In wirtschaftspolitischer, bildungspolitischer Hinsicht, aber auch, was die Armutsbekämpfung betrifft, gibt es in anderen lateinamerikanischen Ländern gute und sogar bessere Beispiele und Anregungen. Dazu kommt, dass Chavez zu einseitig nur darauf gesetzt hat, den Ölreichtum umzuverteilen.
Das war zwar allemal gut - aber eben nicht genug.
Das politische Erbe von Chavez (und zwar weitab der Bewertungsmuster der politischen Rechten in den USA) lässt meine politische Trauer insgesamt eher gering ausfallen. Ich hoffe recht zuversichtlich darauf, erstens, dass sich Venezuelas Linke ohne Chavez positiv weiter entwickelt, zweitens, dass sich ohne Chavez einige Dinge in Venezuela positiv entwickeln werden.
Zugleich sorge ich mich ein wenig davor, erstens, dass Chavez einen dümmeren Nachfolger findet, zweitens, dass die teils unsäglich reaktionäre Chavez-Opposition die Oberhand erhalten könnte.
Es wird die nächsten Jahre spannend sein zu sehen, wie sich die Dinge in Venezuela entwickeln werden.
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lemmy caution,
Mittwoch, 6. März 2013, 22:26
Es gibt bessere linke Staatsleute, die auch im Windschatten von Chávez Wahlen gewinnen konnten. Absolute Zustimmung. Aber die Correas, Morales, Mujicas, Rousseff gehen einen Kompromiss zwischen Markt und Sozialen Reformen mit einer Entschlossenheit für auch letzteres, die die chilenische Concertación nie gehen konnte und auch nicht wollte. Dieser Weg wäre jetzt vielleicht auch in Chile mit mehr Geld und im großen und ganzen solideren Institutionen als in all diesen Ländern möglich. Und dies wäre dann indirekt sicher auch irgendwie Chávez zu verdanken.
Für Venezuela befürchte ich, dass die Linke dermassen chavistisch korrumpiert ist, dass eher schlimmeres folgen wird. Das war ein genialer charismatischer Volkstribun. Er hätte gewaltiges leisten können. Er hat lieber sein Zirkuszelt aufgespannt.
Die venezolanische Opposition könnte gelernt haben.
Chile 2009 war das einzige Land seit seeeehr langer Zeit, in dem in Wahlen eine linkere Regierung von einer rechteren abgelöst wurde. Ok. Felipe Calderón in Mexiko 2006, Alvaro Uribe in Kolumbien 2002, aber beide lösten mitte Regierungen ab. Keine der mitte-rechts Regierungen blockierten in irgendeiner Weise freie und geheime Wahlen.
Eine hypothetische Mesa de Unidad Democratica Regierung in Venezuela könnte sich das erst recht nicht leisten. Aber die haben bei Neuwahlen in ca. 6 bis 8 Wochen sowieso keine Chance. Danach kann es aber wirklich hässlich werden. Und ich rede nicht von einem "rechten" Militärputsch, weil die Venezolanische Armee ist bestimmt nicht "rechts". Ich rede über die völlige Auflösung der Gesellschaft unter einem massiven Einsatz von Gewalt. Dann würd allensfalls die brasilianische Armee einmarschieren. Ganz sicher nicht die US-amerikanische.
Die hohen Rohstoffpreise mit dem stabilen und hohen Wirtschaftswachstum in vielen Ländern lindert vieles und öffnet definitiv Optionen. Chile hat jetzt 18.600 $ pro Einwohner Kaufkraftparität. Und wächst weiter mit 5% Raten. Macht aber entschlossene Soziale Reformen noch drängender. Langsam wirds albern. Konkrete Ideen sind da.
Für Venezuela befürchte ich, dass die Linke dermassen chavistisch korrumpiert ist, dass eher schlimmeres folgen wird. Das war ein genialer charismatischer Volkstribun. Er hätte gewaltiges leisten können. Er hat lieber sein Zirkuszelt aufgespannt.
Die venezolanische Opposition könnte gelernt haben.
Chile 2009 war das einzige Land seit seeeehr langer Zeit, in dem in Wahlen eine linkere Regierung von einer rechteren abgelöst wurde. Ok. Felipe Calderón in Mexiko 2006, Alvaro Uribe in Kolumbien 2002, aber beide lösten mitte Regierungen ab. Keine der mitte-rechts Regierungen blockierten in irgendeiner Weise freie und geheime Wahlen.
Eine hypothetische Mesa de Unidad Democratica Regierung in Venezuela könnte sich das erst recht nicht leisten. Aber die haben bei Neuwahlen in ca. 6 bis 8 Wochen sowieso keine Chance. Danach kann es aber wirklich hässlich werden. Und ich rede nicht von einem "rechten" Militärputsch, weil die Venezolanische Armee ist bestimmt nicht "rechts". Ich rede über die völlige Auflösung der Gesellschaft unter einem massiven Einsatz von Gewalt. Dann würd allensfalls die brasilianische Armee einmarschieren. Ganz sicher nicht die US-amerikanische.
Die hohen Rohstoffpreise mit dem stabilen und hohen Wirtschaftswachstum in vielen Ländern lindert vieles und öffnet definitiv Optionen. Chile hat jetzt 18.600 $ pro Einwohner Kaufkraftparität. Und wächst weiter mit 5% Raten. Macht aber entschlossene Soziale Reformen noch drängender. Langsam wirds albern. Konkrete Ideen sind da.
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lemmy caution,
Donnerstag, 7. März 2013, 01:35
1. Steuerreform: Keine Einkommen mehr an der Steuer vorbei. Das ist gewaltig für höhere und hohe Einkommen. Zumindest ein bischen Gewerbesteuern, ab 10 Mitarbeitern im Unternehmen.
2. Mehrwertssteuer von 19% auf 16% senken.
3. Rückwirkend die gewaltigen Schulden + Wucherzinsen für ehemalige Studenten senken. Das waren 8% im Jahr! Für Leute, die 5 Jahre nach ihrem Studium immer noch unter 1.000 Euro verdienen die Schulden streichen wie in Australien. Für aktuelle und einige der ehemaligen Studenten wurden erstmal die Zinsen auf 2% gesenkt.
3. Die Geschäftemacherei im Universitätsbereich beenden. Studiengebühren auf einen Beitrag von höchstens 500 Euro im Jahr deckeln. Alle Universitäten verstaatlichen bzw. wenn gewünscht unter kirchliche Verwaltung stellen.
4. 90% der Schulen verstaatlichen und mit ausreichend Mitteln ausstatten.
5. Lehrergehälter über einen Zeitraum von 5 Jahren auf 1000 bis 1600 Euro erhöhen.
6. Verstoss gegen gültiges Arbeitsrecht auf Unternehmerseite mit ernsthaften Geldstrafen belegen.
7. Möglichkeiten der Einzahler in die Rentenfonds einen Teil ihrer Einlagen zu beleihen zu einem Zinssatz der Inflationsrate. Singapur hat so ein System. (Franco Parisi)
8. Mindestlohn innerhalb von 5 Jahren von 312 Euro auf 500 Euro erhöhen. Ausnahmen für Leute unter 25. Berechnet in UF, was eine Art inflations-indexierte Parallel-Währung darstellt. Mindestlohn in den Folgejahren jedes Jahr um mindestens 50% des Wirtschaftswachstum anheben, bis der auf 800 Euro liegt. Dann neu nachdenken. Wird eine Weile dauern. (Franco Parisi)
9. Einführung von 50 Euro Kindergeld. Über 3 Jahre auf 100 Euro erhöhen.
10. ernsthafte staatlich ein wenig subventionierte Arbeitslosenversicherung über 6 Monate mit 65% des vorherigen Nettolohns. Dafür Entschädigungszahlungen bei Entlassung streichen oder drastisch zurückfahren. (Vorschlag von der OECD).
11. Von nicht-staatlichen Minen-Gesellschaften einen höheren royality eintreiben. Notfalls mit Verstaatlichung drohen.
12. Industriepolitik in der Nutzung von Lithium. Versuch auch in joint ventures mit ausländischen Unternehmen.
13. Forschungspolitik mit Geld.
14. Zinsen für Konsumentenkredite auf 25% pro Jahr beschränken. Rigurose Regulierung von Kreditverträgen. Zur Zeit sind die extremst unübersichtlich.
15. Möglichkeit der Privatinsolvenz für Familien mit Kindern und Personen mit pflegebedürftigen Angehörigen.
16. Schaffung EINER staatlichen Krankenversicherung, die ordentlich mit Geld ausstatten. Private Zusatzversicherungen zulassen.
17. 40 Stunden-Woche. Gesetzlich garantierte Zuschläge für Wochenend- Nacht- und Feiertags-Arbeit.
18. Drastische Kürzung der Militär-Ausgaben-Folklore
19. Bau eines vernünftigen Tunnels weit unterhalb des Paso de Libertadores Richtung Argentinien
20. Schüleraustausch mit Peru, Bolivien und West-Argentinien.
2. Mehrwertssteuer von 19% auf 16% senken.
3. Rückwirkend die gewaltigen Schulden + Wucherzinsen für ehemalige Studenten senken. Das waren 8% im Jahr! Für Leute, die 5 Jahre nach ihrem Studium immer noch unter 1.000 Euro verdienen die Schulden streichen wie in Australien. Für aktuelle und einige der ehemaligen Studenten wurden erstmal die Zinsen auf 2% gesenkt.
3. Die Geschäftemacherei im Universitätsbereich beenden. Studiengebühren auf einen Beitrag von höchstens 500 Euro im Jahr deckeln. Alle Universitäten verstaatlichen bzw. wenn gewünscht unter kirchliche Verwaltung stellen.
4. 90% der Schulen verstaatlichen und mit ausreichend Mitteln ausstatten.
5. Lehrergehälter über einen Zeitraum von 5 Jahren auf 1000 bis 1600 Euro erhöhen.
6. Verstoss gegen gültiges Arbeitsrecht auf Unternehmerseite mit ernsthaften Geldstrafen belegen.
7. Möglichkeiten der Einzahler in die Rentenfonds einen Teil ihrer Einlagen zu beleihen zu einem Zinssatz der Inflationsrate. Singapur hat so ein System. (Franco Parisi)
8. Mindestlohn innerhalb von 5 Jahren von 312 Euro auf 500 Euro erhöhen. Ausnahmen für Leute unter 25. Berechnet in UF, was eine Art inflations-indexierte Parallel-Währung darstellt. Mindestlohn in den Folgejahren jedes Jahr um mindestens 50% des Wirtschaftswachstum anheben, bis der auf 800 Euro liegt. Dann neu nachdenken. Wird eine Weile dauern. (Franco Parisi)
9. Einführung von 50 Euro Kindergeld. Über 3 Jahre auf 100 Euro erhöhen.
10. ernsthafte staatlich ein wenig subventionierte Arbeitslosenversicherung über 6 Monate mit 65% des vorherigen Nettolohns. Dafür Entschädigungszahlungen bei Entlassung streichen oder drastisch zurückfahren. (Vorschlag von der OECD).
11. Von nicht-staatlichen Minen-Gesellschaften einen höheren royality eintreiben. Notfalls mit Verstaatlichung drohen.
12. Industriepolitik in der Nutzung von Lithium. Versuch auch in joint ventures mit ausländischen Unternehmen.
13. Forschungspolitik mit Geld.
14. Zinsen für Konsumentenkredite auf 25% pro Jahr beschränken. Rigurose Regulierung von Kreditverträgen. Zur Zeit sind die extremst unübersichtlich.
15. Möglichkeit der Privatinsolvenz für Familien mit Kindern und Personen mit pflegebedürftigen Angehörigen.
16. Schaffung EINER staatlichen Krankenversicherung, die ordentlich mit Geld ausstatten. Private Zusatzversicherungen zulassen.
17. 40 Stunden-Woche. Gesetzlich garantierte Zuschläge für Wochenend- Nacht- und Feiertags-Arbeit.
18. Drastische Kürzung der Militär-Ausgaben-Folklore
19. Bau eines vernünftigen Tunnels weit unterhalb des Paso de Libertadores Richtung Argentinien
20. Schüleraustausch mit Peru, Bolivien und West-Argentinien.
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blogger 99,
Mittwoch, 6. März 2013, 17:29
hi ich würde gerne zu deinem blog verlinken, willst du das? und wenn ja verlinkst du dann bitte auch zu meinem blog( http://worldwidewissen.blogger.de/ )
danke schonmal im voraus !
danke schonmal im voraus !
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first_dr.dean,
Donnerstag, 7. März 2013, 01:23
Hallo blobber 99!
Bitte mache dein interessantes Angebot noch bei vielen anderen Blogs! Das ist der Bringer. Wirklich jetzt. Und nicht vergessen: Buy Tramadol online normal dosage Tramadol for dogs! Okay?
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koogleschreiber,
Donnerstag, 7. März 2013, 08:02
Betr. weniger interventionistische Politik der USA in Südamerika
Dieser Anschein könnte erstens auch dadurch zu erklären sein, daß die regionale Sicherheitspolitik der USA darauf abzielt, die südamerikanischen Staaten dazu zu motivieren, ihre Streitkräfte zunehmend mit polizeilichen Befugnissen auszustatten und die klassische Landesverteidigung durch Beteiligung an multilateralen Konzepten unter Führung der USA zu ersetzen. Dieses Ansinnen stößt allerdings vielfach auf Ablehnung.
Zweitens werden Militäraktionen der USA verstärkt durch private US-Söldnertruppen wie Xe und DynCorp ausgeführt. Sie unterliegen keiner parlamentarischen, somit auch kaum medialer Kontrolle. Um Gefallene und kriegsgefangene Söldner entsteht deshalb nicht das geringste Aufsehen in der Öffentlichkeit. In Kolumbien genießen deren Kämpfer sogar exterritorialen Status und können wegen Verbrechen nur in den USA angeklagt werden, wo Prozesse aber regelmäßig mit Verweis auf Sicherheitsinteressen der USA abgeschmettert werden.
Dieses Beispiel und die neue Kriegführung mit Drohnen kennzeichnen die Militärpolitik des Friedensnobelpreisträgers Barack Obama. Mal abwarten, wie dessen Vermächtnis dereinst von einem republikanischen Hardliner verwaltet wird.
Dieser Anschein könnte erstens auch dadurch zu erklären sein, daß die regionale Sicherheitspolitik der USA darauf abzielt, die südamerikanischen Staaten dazu zu motivieren, ihre Streitkräfte zunehmend mit polizeilichen Befugnissen auszustatten und die klassische Landesverteidigung durch Beteiligung an multilateralen Konzepten unter Führung der USA zu ersetzen. Dieses Ansinnen stößt allerdings vielfach auf Ablehnung.
Zweitens werden Militäraktionen der USA verstärkt durch private US-Söldnertruppen wie Xe und DynCorp ausgeführt. Sie unterliegen keiner parlamentarischen, somit auch kaum medialer Kontrolle. Um Gefallene und kriegsgefangene Söldner entsteht deshalb nicht das geringste Aufsehen in der Öffentlichkeit. In Kolumbien genießen deren Kämpfer sogar exterritorialen Status und können wegen Verbrechen nur in den USA angeklagt werden, wo Prozesse aber regelmäßig mit Verweis auf Sicherheitsinteressen der USA abgeschmettert werden.
Dieses Beispiel und die neue Kriegführung mit Drohnen kennzeichnen die Militärpolitik des Friedensnobelpreisträgers Barack Obama. Mal abwarten, wie dessen Vermächtnis dereinst von einem republikanischen Hardliner verwaltet wird.
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lemmy caution,
Donnerstag, 7. März 2013, 10:49
Wir sehen in der Region:
- Wirtschaftswachstum von im Schnitt vielleicht 4 bis 5% über die letzten 10 Jahre bei einem erreichten BIP/Einwohner der reichsten Länder der Region bei fast Ungarn (19.800 vs. 18.600 -> Chile, Argentinien, Uruguay) und der ärmsten bei der Ukraine (7.000 -> Ecuador, Paraguay) mit einer durch die Bank ungerechteren Verteilung der Einkommen
- gefestigte Demokratien
- linke Regierungen, die auch bei Verstaatlichungs-Aktivitäten ausländischer Konzerne nicht gestört werden
- eine deutlich verbesserte Bildungspolitik, die sich in dramatisch angewachsenen Studentenzahlen und besseren PISA Ergebnissen niederschlägt
- viele neue international beachtete sozialpolitische Reformen (und angesichts der GINIs brauchts noch viel mehr davon)
- erfolgreiche neue regionale Integrationsforen wie dem UNASUR ohne Kanada/USA und mit Kuba
... aber wenn in den USA eine Republikanische Regierung an die Macht kommt, dann wird das Schicksal dieser Gesellschaften von ähnlichen Parametern beherrscht wie der Osten Kongos. Das ist im Ansatz sowas von mega-unplausibel, wenn man da mal wirklich drüber nachdenkt. Da kann man langsam die alte Schallplatte vom Teller nehmen.
- Wirtschaftswachstum von im Schnitt vielleicht 4 bis 5% über die letzten 10 Jahre bei einem erreichten BIP/Einwohner der reichsten Länder der Region bei fast Ungarn (19.800 vs. 18.600 -> Chile, Argentinien, Uruguay) und der ärmsten bei der Ukraine (7.000 -> Ecuador, Paraguay) mit einer durch die Bank ungerechteren Verteilung der Einkommen
- gefestigte Demokratien
- linke Regierungen, die auch bei Verstaatlichungs-Aktivitäten ausländischer Konzerne nicht gestört werden
- eine deutlich verbesserte Bildungspolitik, die sich in dramatisch angewachsenen Studentenzahlen und besseren PISA Ergebnissen niederschlägt
- viele neue international beachtete sozialpolitische Reformen (und angesichts der GINIs brauchts noch viel mehr davon)
- erfolgreiche neue regionale Integrationsforen wie dem UNASUR ohne Kanada/USA und mit Kuba
... aber wenn in den USA eine Republikanische Regierung an die Macht kommt, dann wird das Schicksal dieser Gesellschaften von ähnlichen Parametern beherrscht wie der Osten Kongos. Das ist im Ansatz sowas von mega-unplausibel, wenn man da mal wirklich drüber nachdenkt. Da kann man langsam die alte Schallplatte vom Teller nehmen.
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che2001,
Donnerstag, 7. März 2013, 12:26
Hallo Blogger 99, ja, Du kannst gern zu mir verlinken! Ob ich zu Dir verlinke entscheide ich nach gründlicher Lektüre dort, es muss reinpassen, ich habe da bestimmte Kriterien. Linktäusche ich-linke-Dich-weil-Du-mich-linkst gibt es bei mir nicht.
@Dean, mach mir den nicht an.
@Dean, mach mir den nicht an.
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first_dr.dean,
Donnerstag, 7. März 2013, 19:38
Che, ich hielt Bogger 99 für ein Bot. Bin jetzt sehr überrascht, dass ich daneben lag.
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che2001,
Donnerstag, 7. März 2013, 20:00
Das scheint mir viel eher das Blog eines Schülers zu sein;-)
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entdinglichung,
Donnerstag, 7. März 2013, 11:53
und der bekannte venezolanische Indigena-Aktivist Sabino Romero, der sich sowohl bei Regierung wie Opposition unbeliebt gemacht hatte wurde von Unbekannten ermordet: http://entdinglichung.wordpress.com/2013/03/07/sabino-romero-ermordet/
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willy56,
Freitag, 8. März 2013, 14:34
Dies ist ein sehr guter Kommentar zum Tode von Chavez:
http://caracaschronicles.com/2013/03/05/hugo-chavez-1954-2013/#more-25046
„We Venezuelans like to think of ourselves as filthy rich, and in some degrees we are. The natural resources God put on our tiny sliver of the planet can truly be counted as a blessing.
But for too long we got used to living off of what we had underground, and not from the work we did. True wealth, you see, comes from hard work, from finding ways of doing things better and more efficiently, not from money that simply falls on your lap. We forgot about this, so when the things we had underground became less valuable, we became very poor. And when we became poor, we didn’t know who to blame, so we blamed ourselves … and we jumped off a cliff.”
http://caracaschronicles.com/2013/03/05/hugo-chavez-1954-2013/#more-25046
„We Venezuelans like to think of ourselves as filthy rich, and in some degrees we are. The natural resources God put on our tiny sliver of the planet can truly be counted as a blessing.
But for too long we got used to living off of what we had underground, and not from the work we did. True wealth, you see, comes from hard work, from finding ways of doing things better and more efficiently, not from money that simply falls on your lap. We forgot about this, so when the things we had underground became less valuable, we became very poor. And when we became poor, we didn’t know who to blame, so we blamed ourselves … and we jumped off a cliff.”
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first_dr.dean,
Sonntag, 10. März 2013, 10:41
Naja, Willy - es stimmt schon, dass Ölreichtum sogar ein Fluch sein kann. Aber der Segen "harter Arbeit" hängt nun einmal auch sehr stark an dem Grad der verwirklichten Gerechtigkeit innerhalb einer Wirtschaftsordnung.
Mir sieht es so aus, als ob du das manchmal vergisst.
Mir sieht es so aus, als ob du das manchmal vergisst.
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lemmy caution,
Montag, 11. März 2013, 00:34
Juan Nagel meint damit sicher nicht die Armen Venezuelas sondern die Ober- und Mittelschichten der IV. Republik, die das System irgendwann haben verkommen lassen.
Hab den fast mal in Santiago getroffen. Leider nicht geklappt.
Hat den aus meiner Sicht besten Beitrag zum Chile der letzten 5 Jahre geschrieben: http://caracaschronicles.com/2011/03/25/development-is-a-state-of-mind/
Hab den fast mal in Santiago getroffen. Leider nicht geklappt.
Hat den aus meiner Sicht besten Beitrag zum Chile der letzten 5 Jahre geschrieben: http://caracaschronicles.com/2011/03/25/development-is-a-state-of-mind/
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