Freitag, 6. Juni 2014
Polizei räumt Protest der Lampedusa in Hamburg
50 bis 60 überlebende Flüchtlinge des NATO-Krieges gegen Libyen von der Gruppe "Lampedusa in Hamburg" hatten entschieden, friedlich vor dem Rathaus der Hansestadt Hamburg zu protestieren, um eine Reaktion von der Stadt Hamburg bezüglich ihrer forderungen nach Anerkennung als Kriegsflüchtlinge nach §23 und Arbeitserlaubnisse zu erwirken.

Die Reaktion der Stadtverwaltung auf den friedlichen und stillen Sitzstreik vor dem Hamburger Rathaus ist entsprechend dem europäischen Krieg gegen Flüchtlinge. Polizeieinheiten 23, 24, 44, und 64 der Hamburger Polizei rückten an, um den Protest zu unterdrücken. Protestierende wurden vom Sitzstreik entfernt, ihnen wurde ins Gesicht geschlagen, Handschellen angelegt und dann wurden sie weggebracht. Ein Polizist setzte Pfefferspray ein. Als die brutale Räumung begann, riefen die Flüchtlinge: Wir haben die Wüste überquert, wir haben ohne Wasser überlebt, wir haben den Krieg in Libyen und das Mittelmeer überlebt, nichts beeindruckt uns nun!"

Mehr Infos folgen

Im Anschluss noch eine kurze Mitteilung der lokalen KARAWANE-Gruppe aus Hamburg von gestern Abend.

In solidarität
KARAWANE für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen

Abschiebungen sind Verbrechen
Zwanzigtausend Menschen waren im letzten Herbst auf der Straße und verlangten von der Hamburger Regierung das Aufenthaltsrecht und die Arbeitserlaubnis für die knapp 400 libyschen Kriegsflüchtlinge der Gruppe „Lampedusa in Hamburg“ – ohne Erfolg. Die Gruppe hält dennoch daran fest – we are here to stay. Heute hat die Nordkirche ihren Einsatz positiv bilanziert und abgewickelt. Auch das linke Zentrum B5 hat zwei Tage später den Schlafplatz in seinen Vereinsräumen geschlossen. Gleichzeitig kündigt die Ausländerbehörde Abdullah, von „Lampedusa in Hamburg“ zuvor Schweißer in Libyen, die Abschiebung nach Italien an.
Samuel Mensah und Francis Kwame sind tot.
„Lampedusa in Hamburg“ ist international bekannt geworden. Die große Solidarität aus der Bevölkerung wird überall gelobt. Die Verfolgung und Entrechtung setzt sich fort. Das Leben und Sterben auf der Straße gehen weiter und die Deportationen von "Lampedusa in Hamburg" sind in Vorbereitung.
Wo bleibt die Menschlichkeit? Diese Frage stellen aktuell die sudanesischen Flüchtlinge des Protestcamps in Hannover der Öffentlichkeit. In Hamburg stellt sich aktuell die Frage: Was bedeutet die Solidarität, bzw. was erfordert sie?
Hamburg, 03 Juni 2014

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KARAWANE für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen
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