Donnerstag, 6. Juni 2019
Stoppt den Hass!
Über die Hintergründe zum (mutmaßlichen) Mord an Lübcke:

https://www.vice.com/de/article/mb85bq/walter-luebcke-tot-so-hasserfullt-war-die-rechtsextreme-kampagne-gegen-erschossenen-cdu-politiker?utm_source=pocket-newtab


So hasserfüllt war die rechtsextreme Kampagne gegen den erschossenen CDU-Politiker
Eine Dokumentation der Attacken und Drohungen, die seit 2015 und erneut in den letzten Monaten über Walter Lübcke hereinbrachen.


DIESER BEITRAG WURDE NACH KRITISCHEN KOMMENTAREN EINES LESERS UND KONSTRUKTIVER KRITIK EINER REGELMÄSSIGEN KOMMENTATORIN INHALTLICH ÜBERARBEITET

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Und wo sind die Beweise?
Für die Behauptung, dass es ein Mord war, meine ich.
Die Sonderkommission wurde wegen des Verdachts auf Tötung ins Leben gerufen. Im deutschen Strafrecht wird zum Glück differenziert zwischen fahrlässiger Tötung, vorsätzlicher Tötung und vorsätzlicher Tötung mit niedrigen Beweggründen. Und erst das ist ein Mord.

Weiß gar nicht, wieso die Leute immer von Lügenpresse reden - das setzt voraus, dass Irgendwas-mit-Medien-Menschen solche Feinheiten überhaupt bewusst sind. Natürlich bringt der Mord auch mehr IVW-Klicks, aber die meisten Journalisten sind einfach zu dumm, um sowas bewusst zu machen.

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Wenn gegen einen Menschen über Jahre hinweg Morddrohungen geäußert wurden, und zwar zu Tausenden, und u.a. auf PI eine Hasskampagne betrieben wurde wo unter anderen empfohlen wurde den Mann ins Lager zu sperren, seine Zunge an einem Holzpfock festzunageln und ihn dann zu enthaupten, wenn im gleichen Zusammenhang seine Adresse veröffentlicht wurde und ihm dann in den Kopf geschossen wird dann ist ein Mord zumindest deutlich wahrscheinlicher als ein anderes Tötungsdelikt.

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Weiß gar nicht, wieso die Leute immer von Lügenpresse reden - das setzt voraus, dass Irgendwas-mit-Medien-Menschen solche Feinheiten überhaupt bewusst sind. Natürlich bringt der Mord auch mehr IVW-Klicks, aber die meisten Journalisten sind einfach zu dumm, um sowas bewusst zu machen.

Keine Ahnung, welche Medien Sie so konsumieren, fairytales - können Sie welche nennen und verlinken, die explizit den Begriff "Mord" verwendeten?

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@che2001
"dann ist ein Mord zumindest deutlich wahrscheinlicher als ein anderes Tötungsdelikt"

Sehe ich auch so, aber oben steht ja eben nicht "Wenn das ein Mord war, dann könnte das hier zur Motivlage erhellend sein." Oder "Ich gehe davon aus, dass es Mord war, weil ..." Nein, der Herr Che2001 weiß nicht nur, dass es Mord war, sondern kennt auch die Hintergründe. Faszinierend. Und er ist damit in "bester" Gesellschaft.

@arboretum
https://www.google.com/search?q="Walter+Lübcke"+Mord

Sind schon einige, manche von denen waren auch bei der PK. Aber ich kenne ja die Probleme in der Branche: "Mord" geht einfacher in die Titelzeile, die Kollegen titeln auch schon so, etc. pp. Man will quasi, äh, auch irgendwie den Angehörigen helfen, vielleicht sogar ein Zeichen setzen. Ein Mord-Zeichen eben. Gegen, hm, das Böse.

Natürlich klingt es unsexy, vom "gewaltsamen Tod" (FNP) zu reden, "erschossener Regierungspräsident" ginge aber auch. Ebenso wie die sonst so clickbaitige Titelzeile "War es Mord?" Wie erfrischend ehrlich in diesem Fall. Denn es entspricht der Faktenlage, die nach der PK (für die Öffentlichkeit wenigstens, auch ein wichtiger Unterschied) bisher nur dadurch ergänzt wurde, dass der Freund der Familie Spuren beseitigt hat und Lübcke auf den Nachwuchs aufgepasst hat.

Aber die Storytelling- und Reichweitenlogik ist stärker. Natürlich könnte man jetzt mit erhobenem Zeigefinger Wahrhaftigkeit, Sorgfalt, angemessene Darstellung und ähnliche Werte anmahnen, welche die Böcke, die sich selbst zum Gärtner gemacht haben, sonst so gerne ins letzte Auflagengefecht führen - aber die glaubhafte Bestreitbarkeit ist in diesem Fall so ausgeprägt, dass es vergebene Liebesmüh wäre. Es sollte nur zu denken geben, was die Damen und Herren von der vierten Gewalt, die einen jeden Tag dazu einladen, die Landkarte mit dem Gelände zu verwechseln, noch alles mit solch einer Macht anstellen können. Wo es nicht ganz so offensichtlich ist.

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Ach ja, und die Fälle Buback, Schleyer und Herrhausen waren zunächst mal schwere Eingriffe in den Straßenverkehr. Man sollte das echt versachlichen.

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Ah, "Die Welt", "Stern" und RTL verwendeten in dem Zusammenhang den Begriff Mord. Zugegeben, die zählen nicht zu den Medien, die ich nutze, daher hatte ich das nicht mitbekommen.

Bei den Google-Treffern zeigt sich aber auch, dass die große Mehrheit der Medien den Begriff "Tötung" benutzen. Offensichtlich sind viele Journalisten doch gar nicht so doof wie Sie glauben.

Die Tatmerkmale für einen Mord wie "niedrige Beweggründe" und "Heimtücke" stammen übrigens aus der Nazi-Zeit, sie wurden 1941 ins Strafgesetzbuch aufgenommen. Aus gutem Grund gibt es schon seit Jahrzehnten Forderungen, den § 211 StGB zu reformieren.

Was mag der Unterschied sein zwischen einem (vorsätzlichen) Totschlag im besonders schweren Fall und einem (vorsätzlichen) Mord? Die Justiz weiß es nicht: Der "Totschlag im besonders schweren Fall" kommt in der Praxis so häufig vor wie eine vollständige Sonnenfinsternis. Wer an einer Tötung etwas "besonders Schweres" finden möchte, wendet und prüft die Mordmerkmale, bis ihm eines passend erscheint.

Das schrieb Thomas Fischer, Vorsitzender des 2. Strafsenats des Bundesgerichtshof, im Jahr 2013: Mord-Paragraf: Völkisches Recht

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So oder so ähnlich fühlt man sich in der inneren Emigration. Ich bin jetzt seit 19 Jahren Journalist, inzwischen im vierten Haus, wenigstens die beiden letzten Stationen würden die meisten Berufskollegen als "seriös" bezeichnen. Gerade dieses "Ach ja?", gerne auch gefolgt von einem "Na und?", wenn die Argumentation an den Fakten zerbröselt, ist inzwischen weit verbreitet. Meist lässt man es nach ein bisschen Nachforschen, weil Prinzipienreiter keinen guten Stand haben (inzwischen auch bekannt, wie Psychologisierung und Pathologisierung von Moreno quasi en passant von seinen Kollegen betrieben wurde, wie ein Automatismus).

Du verstehst das Grundprinzip nicht. Jeder Mord ist eine Tötung - aber nicht jede Tötung ein Mord. Bauchgefühl reicht nicht aus - auch wenn es noch so knurrt. Warst du nicht mal Journalist?

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@". Im deutschen Strafrecht wird zum Glück differenziert zwischen fahrlässiger Tötung, vorsätzlicher Tötung und vorsätzlicher Tötung mit niedrigen Beweggründen. " --- Falsch. Vorsätzliche Tötung die kein Mord ist gibt es nur im Strafrecht der Schweiz, in Deutschland heißt das Totschlag. Natürlich ist hier kein Mord bewiesen, ich bin auch kein Richter der befugt wäre diesen Beweis zu führen. Wenn aber nachdem es jahrelang Tausende Morddrohungen aus der rechten Szene gegen diesen Mann gegeben hat dieser erschossen, nicht irgendwie tot, aufgefunden wird halte ich es legitim von Mord zu sprechen, da ich ja nicht den Anspruch erhebe, hier irgendetwas mit gerichtsfester Beweisbarkeit zu vertreten. Totschlag beinhaltet "im Affekt". Dass bei jemandem der seit Jahren mit Mordaufrufen verfolgt wird jemand vorbeikommt der in einen Streit mit ihm gerät, sich aus emotionalen Gründen extrem aufregt und rein zufällig eine geladene scharfe Schusswaffe dabei hat und in einer Kurzschlussreaktion diese einsetzt - das wäre Totschlag - ist doch sehr viel unwahrscheinlicher als vorsätzlicher Mord.


Nebenberuflich bin ich noch immer Journalist, hauptberuflich allerdings selbstständiger Finanzberater und Dozent in der gewerkschaftlichen Bildungsarbeit.

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Gerade dieses "Ach ja?", gerne auch gefolgt von einem "Na und?", wenn die Argumentation an den Fakten zerbröselt, ist inzwischen weit verbreitet.

Kennen die etwa den Pressekodex nicht mehr? Die Regeln zu Sorgfaltspflicht, Glaubwürdigkeit der Medien, sensationelle Darstellung usw. sind doch recht eindeutig.

Zum Glück steht es jedem frei, beim Presserat eine Beschwerde einzureichen. Die Zahl der Beschwerden hat auch zugenommen.

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Statt hier Faktenhuberei zu betreiben
- ich könnte oben auch" (mutmaßlichem)" einsetzen, dann wäre dieser ganze Thread hier obsolet - weise ich darauf hin worum es hier eigentlich geht: Das Klima des Hasses, das mittlerweile mit einer völlig unkontrollierbaren Eigendynamik und völlig durchgeknallten Thesen, wie etwa einer von der etablierten Politik betriebenen "Umvolkung" und "Islamisierung" der Deutschen von Kreisen um PI, Pegida, Identitäre herum geschürt wird und brandgefährlich ist.

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Wieso sollte der ganze Thread gleich obsolet sein, wenn oben die Bezeichnung "Mord" um das Wort "mutmaßlichen" ergänzt und das Posting mit einem entsprechenden Hinweis versehen würde?

Um was es eigentlich geht, könnte bei der Gelegenheit auch durch das Zitieren der Überschrift des verlinkten Artikels nochmals deutlicher hervorgehoben werden.

So hasserfüllt war die rechtsextreme Kampagne gegen den erschossenen CDU-Politiker
Eine Dokumentation der Attacken und Drohungen, die 2015 über Walter Lübcke hereinbrachen.

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Die nächste Empörung von ché gibt es dann über die beiden zerstückelten Frauenleichen von Leipzig.

... Täter paßte leider nicht in die Einwanderungs-Agenda

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