Montag, 14. Juni 2021
"Epidemische Notlage" verlängert; Bundesnotbremse läuft Ende Juni aus
che2001, 19:25h
Michael van den Heuvel, Sonja Boehm, Dr. Thomas Kron
Produktionsmängel: 60 Millionen J&J-Impfdosen für den Müll
Ausbrüche bei geimpften Heimbewohnern: Schlechtere Immunantwort
USA prüfen Fälle von Myokarditis bei jungen Menschen nach Impfung
Schwere Hirnentzündung als mögliche Folge einer COVID-19-Erkrankung
Ungeimpfte Kinder als "Virus-Reservoir" und "Brutstätte" neuer Varianten?
Dem Robert Koch-Institut (RKI) sind bis Montagmorgen zum 1. Mal seit 8 Monaten weniger als 1.000 Neuinfektionen in den letzten 24 Stunden gemeldet worden, die Gesundheitsämter meldeten nur 549 (Vorwoche 1117) Neuinfektionen mit COVID-19. Die 7-Tage-Inzidenz ist damit bundesweit auf 16,6 gefallen (Vortag: 17,3). Es gab nur 10 neue Todesfälle im Zusammenhang mit COVID-19 deutschlandweit (Vorwoche 22).
"Epidemische Notlage" verlängert; Bundesnotbremse läuft Ende Juni aus
Der Bundestag hatte am Freitag trotz dieser niedrigen Zahlen auf Antrag der Fraktionen von Union und SPD die epidemische Notlage bis Ende September verlängert. Die erstmals im März 2020 vom Bundestag festgestellte ?epidemische Notlage von nationaler Tragweite" ermöglicht es, weitreichende Verordnungen gegen die Pandemie zu erlassen. Ohne Verlängerung wären die aktuellen Regelungen zum 30. Juni ausgelaufen.
Von den Abgeordneten stimmten 375 für die Verlängerung, 218 dagegen, 6 Abgeordnete enthielten sich. Die Fraktionen von FDP und AfD hatten sich gegen die Vorlage ausgesprochen. Durch die Verlängerung sollen rund 20 Verordnungen, die direkt von der festgestellten Notlage abhängen, fortgeführt werden; dazu gehören z.B. Regelungen zu Testangeboten. Im Gegensatz zur "epidemischen Notlage" soll die "Bundesnotbremse" am 30. Juni auslaufen. Mit dieser hatte der Bund im April verfügt, dass es möglich ist, einheitliche Corona-Schutzmaßnahmen in Gebieten mit hoher Inzidenz durchzusetzen.
Produktionsmängel: 60 Millionen J&J-Impfdosen für den Müll
In den USA ist nach Angaben der New York Times das Unternehmen Johnson & Johnson von den Behörden verpflichtet worden, fast 60 Millionen Impfdosen zu vernichten. Hintergrund sind festgestellte Produktionsmängel in einem Werk in Baltimore. Auch Deutschland wird von dieser Maßnahme betroffen: Das BGM erwartet, dass bis Ende Juni dadurch etwa 6,5 Millionen J&J-Impfdosen ausfallen, die nach Deutschland geliefert werden sollten.
Ausbrüche bei geimpften Heimbewohnern: Schlechtere Immunantwort
Wissenschaftler der Charité haben untersucht, warum es in Pflegeheimen " auch bei vollständiger Immunisierung der Bewohner " immer wieder zu größeren Coronavirus-Ausbrüchen kommt. Hauptgründe sind danach neben dem Auftreten neuerer Virusvarianten, eine verzögerte und geringere humorale und zelluläre Immunreaktion der Senioren auf die SARS-CoV-2-Impfung.
Basis der Analyse, die gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf und Gesundheitsbehörden erfolgte, waren Längsschnittstudien bei Personal und Bewohnern eines Pflegeheims in Berlin, in dem zwischen Februar und März 2021 bei 11 ungeimpften Pflegekräften und 20 Bewohnerinnen und Bewohnern eine SARS-CoV-2-Infektion festgestellt worden war. 16 der 20 infizierten Bewohner waren vollständig mit der BioNTech/Pfizer-Vakzine geimpft.
Der Ausbruch wurde von der Virusvariante B.1.1.7 (Alpha-Variante) ausgelöst, die mit einer höheren Virusmenge im Rachen und einer größeren Übertragbarkeit einhergeht. Alle 4 ungeimpften erkrankten Heimbewohner mussten stationär behandelt werden, außerdem 2 von den 16 geimpften Senioren. Allgemein verliefen die Erkrankungen bei den Ungeimpften schwerer als bei den Geimpften. Geimpfte hatten zudem tendenziell weniger Virus im Rachen und dies über einen kürzeren Zeitraum, nämlich im Schnitt für 8 Tage vs. 31 Tage bei Ungeimpften.
3 Wochen nach der 1. Impfdosis hatten 87% der im Schnitt 34jährigen Mitarbeiter Antikörper gegen SARS-CoV-2, aber nur 31% der geimpften Heimbewohner (> 70 Jahre). 4 Wochen nach der 2. Dosis hatten 99% der jungen Impflinge SARS-CoV-2-spezifische Antikörper gebildet und circa 91% der Senioren. Die Avidität der Antikörper war bei den Älteren geringer als bei Jüngeren und die T-Zellantworten fielen schwächer aus.
Fazit der Autoren: Die Immunantworten erreichten bei den Älteren nicht das Niveau von jungen Impflingen, daher bleibe die Immunisierung von deren Kontaktpersonen sehr wichtig ? ebenso wie die Beachtung von Hygienemaßnahmen und regelmäßige Tests der Betreuer und Besucher.
USA prüfen Fälle von Myokarditis bei jungen Menschen nach Impfung
Am Freitag den 18. Juni treten Experten des CDC's Advisory Committee on Immunization Practices (ACIP) in den USA zusammen, um Fälle von Myokarditis zu überprüfen, die bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen nach der Gabe von mRNA-Impfstoffen gegen COVID-19 gemeldet wurden. Wie berichtet, scheint es eine Häufung von Fällen von Myokarditis vor allem bei jungen Männern, meist nach der 2. Dosis der Impfstoffe von Pfizer-BioNTech oder Moderna zu geben. Dabei treten die Symptome, typischerweise innerhalb von 3 Tagen nach der 2. Impfung auf.
Bei entsprechenden Symptomen solle ein Kardiologe hinzugezogen werden, raten die CDC. Trotzdem fordern sowohl die CDC als auch die American Heart Association/American Stroke Association (AHA/ASA), weiterhin alle Erwachsenen und Kinder ab 12 Jahren in den USA auf, sich so schnell wie möglich gegen COVID-19 impfen zu lassen.
Mit Stand vom 11. Juni 2021 berichten die CDC, dass seit dem 14. Dezember 2020 mehr als 306 Millionen Dosen des COVID-19-Impfstoffs in den USA verabreicht wurden und fast 43% der US-Amerikaner, mehr als 142 Millionen, vollständig geimpft sind. Laut CDC wurden bis zum 31. Mai 2021 dabei 789 Fälle von vermuteter Myokarditis gemeldet, davon 475 bei Personen unter 30 Jahren. 79 Fälle von vermuteter Myokarditis/Perikarditis betrafen Jugendliche im Alter von 16 oder 17 Jahren.
81% der 270 Patienten unter 30 Jahren mit Verdacht auf Myokarditis im Zusammenhang mit der COVID-19-Impfung haben sich vollständig erholt, die restlichen 19% berichten über anhaltende Symptome oder es fehlen vollständige Daten.
196 Fälle von vermuteter Myokarditis nach COVID-19-Impfung wurden bei jungen Erwachsenen zwischen 18 und 24 Jahren gemeldet. Diese Inzidenz ist höher als für diese Altersgruppe zu erwarten ist. Nur etwa 9% der verabreichten COVID-19-Impfstoffdosen entfielen auf die Altersgruppe der 16- bis 24-Jährigen.
Wie AHA/ASA mitteilen, sind sie ?weiterhin zuversichtlich?, dass der Nutzen der Impfung die möglichen Risiken bei weitem übersteigt?. Dabei seien auch für junge Menschen mögliche langfristige gesundheitliche Auswirkungen der Infektion und Spätfolgen auf das Herz, das Gehirn, das Gefäßsystem und andere Organe zu berücksichtigen. Die Experten verweisen darauf, dass eine Myokarditis auch die Folge einer kürzlich erfolgten Virusinfektion sein kann und der Zusammenhang mit dem Erhalt eines COVID-19-Impfstoffs nicht zweifelsfrei erwiesen sei, zumal die in den USA zugelassenen COVID-19-Impfstoffe kein lebendes Virus enthielten.
Junge Impfligen werden ermutigt, einen Arzt aufzusuchen, wenn sie in den Wochen nach der COVID-19-Impfung eines der folgenden Symptome haben: Brustschmerzen (v.a. wenn diesee plötzlich, scharf und stechend sind), Atembeschwerden/Atemnot; abnormaler Herzschlag; starke Kopfschmerzen; verschwommenes Sehen; Ohnmacht oder Verlust des Bewusstseins; Schwäche oder sensorische Veränderungen; Verwirrung oder Schwierigkeiten beim Sprechen; Krampfanfälle; unerklärliche Bauchschmerzen; oder neue Beinschmerzen oder Schwellungen.
Schwere Hirnentzündung als mögliche Folge einer COVID-19-Erkrankung
Ein Team von Forschenden des Universitätsklinikum Freiburg und des Exzellenzcluster CIBSS ? Centre for Integrative Biological Signalling Studies ? der Universität Freiburg um Prof. Dr. Marco Prinz, Ärztlicher Direktor am Institut für Neuropathologie, und Prof. Dr. Dr. Bertram Bengsch, Sektionsleiter für Translationale Systemimmunologie in der Hepatogastroenterologie der Klinik für Innere Medizin II des Universitätsklinikums Freiburg, konnte jetzt nachweisen, dass sich bei COVID-19 eine schwere Entzündungsreaktion durch unterschiedliche Immunzellen um das Gefäßsystem und im zentralen Hirngewebe entwickeln kann. Die Ergebnisse sind in der aktuellen Ausgabe von Immunity veröffentlicht.
?Auch wenn es bereits Hinweise auf eine Beteiligung des Zentralen Nervensystems bei COVID-19 gab, hat uns das Ausmaß der Entzündung im Hirn überrascht?, kommentiert Erstautorin Henrike Salié die Studie. ?Gerade die vielen sogenannten Mikrogliaknötchen lassen sich im gesunden Hirn sonst nicht finden?, so Erstautor Dr. Marius Schwabenland. Durch die Anwendung einer neuartigen Messmethode, die bildgebende Massenzytometrie, konnten unterschiedliche Zelltypen des Immunsystems, sowie Virus-infizierte Zellen und deren räumliches Zusammenwirken in bisher unbekanntem Detail untersucht werden.
?Bisher war das Entzündungsmuster bei COVID-19 wenig verstanden. Auch im Vergleich zu anderen Hirnentzündungen sind die durch COVID-19 ausgelösten Entzündungsreaktionen einzigartig und weisen auf eine schwerste Störung der hirneigenen Immunantwort hin. Insbesondere die wesentlichen Abwehrzellen im Gehirn, sogenannte Mikrogliazellen, werden besonders stark aktiviert und es kommt zur Einwanderung von T-Killerzellen in das Hirngewebe und Entwicklung einer ausgeprägten Neuroinflammation im Hirnstamm?, erläutert Prinz.
?Die Immunveränderungen sind besonders in der Nähe kleiner Hirngefäße nachweisbar. In diesen Bereichen wird der Virus-Rezeptor ACE2 exprimiert, an den das Coronavirus andocken kann und dort war das Virus auch direkt nachweisbar?, ergänzt Bengsch. ?Es erscheint plausibel, dass die Immunantwort dort infizierte Zellen erkennt und sich die Entzündung dann auf das Nervengewebe ausbreitet und so für Beschwerden sorgt. Möglicherweise könnte eine frühzeitige immunmodulierende oder immunsuppressive Therapie die Entzündung reduzieren.?
Prof. Dr. Robert Thimme, Ärztlicher Direktor der Klinik für Innere Medizin II am Universitätsklinikum Freiburg, ergänzt: ?Während wir schon wussten, dass eine starke Immunantwort für eine Ausheilung der Coronavirus-Infektion benötigt wird, kann offensichtlich auch eine fehlgeleitete Immunantwort schwere Schädigungen hervorrufen.?
Ungeimpfte Kinder als ?Virus-Reservoir? und ?Brutstätte? neuer Varianten?
Zur Diskussion, ob auch Kinder (vorrangig) gegen COVID-19 geimpft werden sollten, nimmt ein Artikel in Nature Stellung. In vielen Teilen der Welt seien auch die Infektionen bei Kindern als Folge der Massenimpfungen von Erwachsenen zurückgegangen. Doch es herrsche unter Experten Uneinigkeit darüber, heißt es, ob ungeimpfte Kinder nicht zu einem ?Reservoir" für die Infektion werden können ? und damit zu einer potenziellen Brutstätte für das Auftreten neuer Varianten.
Dem scheint nach den Daten einer brasilianischen Studie aus der kleinen Stadt Serrana im brasilianischen Bundesstaat São Paulo nicht so zu sein. In der Stadt sind im Rahmen eines Projektes 98% der Erwachsenen geimpft worden ? allerdings mit der chinesischen Vakzine von Sinovac, der eine geringere Wirksamkeit von nur rund 50% gegen symptomatische Infektionen bescheinigt wird.
Wie Forscher des Butantan-Instituts in São Paulo auf einer Pressekonferenz letzte Woche berichtet haben, sanken nach dem Impfprogramm jedoch die symptomatischen Fälle von COVID-19 um 80% und die Todesfälle um 95%. Obwohl 62% der 45.000 Einwohner von Serrana Erwachsene sind, gab es einen ähnlichen Rückgang der symptomatischen Infektionen auch bei ungeimpften Kindern.
?Es war eine unserer Befürchtungen dass, wenn man alle anderen impft, sich die Krankheit wahrscheinlich bei den Kindern und Jugendlichen konzentrieren wird", so die Untersucher. ?Aber das haben wir nicht gesehen."
Ähnlich sind die Erfahrungen in anderen Ländern mit hohen Impfraten. So sind z.B. in USA die Fälle bei Kindern und Jugendlichen zwischen Januar und Mai um 84% zurückgegangen. Dies obwohl erst etwas mehr als die Hälfte der US-Bevölkerung ? überwiegend Erwachsene ? mindestens eine Impfdosis erhalten hat.
Es gibt auch Hinweise darauf, dass Kinder das Virus mit geringerer Wahrscheinlichkeit übertragen als Erwachsene ? ein weiterer Grund, warum die Befürchtungen sie könnten als Virus-Reservoir fungieren, vielleicht nicht zutreffen.
In Israel sind die Infektionsraten bei denjenigen, die für eine Impfung in Frage kommen, ebenfalls stark gesunken, von 559/100.000 bei den über 16-Jährigen Mitte Januar auf nur noch 1,5/100.000. Die meisten Schulen sind seit März wieder geöffnet, doch auch bei den ungeimpften Kindern sank die Inzidenz in ähnlichem Ausmaß von 546 auf 1,5 bei den unter 11-Jährigen.
Dies deute darauf hin, dass Kinder am häufigsten von Erwachsenen angesteckt werden, kommentiert Dr. Eric Haas, ein Kinderarzt für Infektionskrankheiten und Epidemiologe am israelischen Gesundheitsministerium in Jerusalem. ?Sonst würde man erwarten, dass sich die Kinder, wenn sie wieder in die Schule gehen, massenhaft gegenseitig anstecken."
Es gibt aber auch andere Interpretationen. So zeichnen britische Daten, wo die Impfrate bei 60 % liegt, ein komplizierteres Bild: Bis Ende Mai waren dort die Infektionen bei Schülern der Sekundarstufe von einem Höchststand von etwa 600/100.000 im Januar auf weniger als 100/100.000 gesunken. Bei jüngeren Schulkindern sind die Zahlen noch niedriger.
Doch deuten nun jüngste Daten darauf hin, dass ungeimpfte Kinder immer noch wichtige Überträger des Virus sein könnten. Im Mai gab es fast 100 Ausbrüche ? definiert als 2 oder mehr Fälle ? in Grund- und weiterführenden Schulen in England. Dies allerdings bei insgesamt rund 25.000 Schulen in England. Auch hat sich die Gesamtinfektionsrate bei Kindern im Schulalter in den 6 Wochen nach der Wiedereröffnung der Schulen kaum verändert.
Das Ausmaß, in dem ungeimpfte Kinder als Überträger fungieren, hat Auswirkungen darauf, ob sie geimpft werden sollten, sobald die erwachsene Bevölkerung geimpft wurde ? eine Frage, die heiß diskutiert wird. In den USA, wo die FDA bereits am 10. Mai den BioNTech-Impfstoff für Kinder ab einem Alter von 12 Jahren zugelassen hat, haben inzwischen mehr als 7 Millionen Kinder mindestens eine Dosis erhalten.
Allerdings argumentiert die WHO, dass aufgrund des geringen Risikos für einen schweren Verlauf bei Kindern deren Impfung keine Priorität hat, da die Impfstoffmengen weltweit noch bei weitem nicht ausreichen, um alle Erwachsenen zu immunisieren.
Manche Experten sehen allerdings die Impfung von Kindern als entscheidend für die Kontrolle der Pandemie an. Dadurch würden sie als potenzielles Reservoir für asymptomatische Infektionen ausgeschaltet und das Auftreten neuer Varianten werde besser verhindert, argumentieren diese.
Update vom 10. Juni 2021
STIKO: Keine allgemeine Empfehlung zur Impfung ab 12 Jahren
Startschuss für den digitalen Impfnachweis ? CovPass ab nächste Woche
?Angemessene? Vergütung für Nachtragungen
CovPass in allen EU-Ländern anerkannt
Infektion trotz Zweifach-Impfung ? AHA-Regeln behalten Bedeutung
Die Zahl der Corona-Neuinfektionen nimmt weiter ab, Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und RKI-Präsident Prof. Dr. Lothar Wieler haben Details zum neuen digitalen Impfnachweis vorgestellt und der STIKO-Chef Prof. Dr. Thomas Mertens äußert sich zu Fällen von schlechtem Impfschutz nach vollständiger Impfung bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem.
STIKO: Keine allgemeine Empfehlung zur Impfung ab 12 Jahren
Wie erwartet hat die STIKO sich gegen eine allgemeine Impfung von Kindern und Jugendlichen gegen COVID-19 ausgesprochen. Wie es im Epidemiologischen Bulletin 23/2021 heißt, empfiehlt sie lediglich ?für Kinder und Jugendliche mit Vorerkrankungen aufgrund eines anzunehmenden erhöhten Risikos für einen schweren Verlauf der COVID-19-Erkrankung eine Impfung mit dem mRNA-Impfstoff Comirnaty® (BioNTech/Pfizer)?. Und weiter: ?Der Einsatz von Comirnaty® bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 12-17 Jahren ohne Vorerkrankungen wird derzeit nicht allgemein empfohlen, ist aber nach ärztlicher Aufklärung und bei individuellem Wunsch und Risikoakzeptanz möglich.?
In den vergangenen 24 Stunden wurden dem RKI 3.187 Corona-Neuinfektionen gemeldet (vor einer Woche 4.640). Die 7-Tage-Inzidenz lag laut RKI am Donnerstag erstmals unter 20 (bundesweit 19,3; Vortag: 20,8; Vorwoche: 34,1). Allerdings, so gab Wieler zu bedenken, seien die Fallzahlen immer noch etwa 10 Mal so hoch wie zur gleichen Zeit vor einem Jahr.
Zudem sind bundesweit in den letzten 24 Stunden 94 neue Todesfälle in Verbindung mit COVID-19 gemeldet worden ? vor einer Woche waren es noch 166 Tote gewesen. 47% der deutschen Bevölkerung sind laut Spahn nun mindestens einmal gegen SARS-CoV-2 geimpft.
Produktionsmängel: 60 Millionen J&J-Impfdosen für den Müll
Ausbrüche bei geimpften Heimbewohnern: Schlechtere Immunantwort
USA prüfen Fälle von Myokarditis bei jungen Menschen nach Impfung
Schwere Hirnentzündung als mögliche Folge einer COVID-19-Erkrankung
Ungeimpfte Kinder als "Virus-Reservoir" und "Brutstätte" neuer Varianten?
Dem Robert Koch-Institut (RKI) sind bis Montagmorgen zum 1. Mal seit 8 Monaten weniger als 1.000 Neuinfektionen in den letzten 24 Stunden gemeldet worden, die Gesundheitsämter meldeten nur 549 (Vorwoche 1117) Neuinfektionen mit COVID-19. Die 7-Tage-Inzidenz ist damit bundesweit auf 16,6 gefallen (Vortag: 17,3). Es gab nur 10 neue Todesfälle im Zusammenhang mit COVID-19 deutschlandweit (Vorwoche 22).
"Epidemische Notlage" verlängert; Bundesnotbremse läuft Ende Juni aus
Der Bundestag hatte am Freitag trotz dieser niedrigen Zahlen auf Antrag der Fraktionen von Union und SPD die epidemische Notlage bis Ende September verlängert. Die erstmals im März 2020 vom Bundestag festgestellte ?epidemische Notlage von nationaler Tragweite" ermöglicht es, weitreichende Verordnungen gegen die Pandemie zu erlassen. Ohne Verlängerung wären die aktuellen Regelungen zum 30. Juni ausgelaufen.
Von den Abgeordneten stimmten 375 für die Verlängerung, 218 dagegen, 6 Abgeordnete enthielten sich. Die Fraktionen von FDP und AfD hatten sich gegen die Vorlage ausgesprochen. Durch die Verlängerung sollen rund 20 Verordnungen, die direkt von der festgestellten Notlage abhängen, fortgeführt werden; dazu gehören z.B. Regelungen zu Testangeboten. Im Gegensatz zur "epidemischen Notlage" soll die "Bundesnotbremse" am 30. Juni auslaufen. Mit dieser hatte der Bund im April verfügt, dass es möglich ist, einheitliche Corona-Schutzmaßnahmen in Gebieten mit hoher Inzidenz durchzusetzen.
Produktionsmängel: 60 Millionen J&J-Impfdosen für den Müll
In den USA ist nach Angaben der New York Times das Unternehmen Johnson & Johnson von den Behörden verpflichtet worden, fast 60 Millionen Impfdosen zu vernichten. Hintergrund sind festgestellte Produktionsmängel in einem Werk in Baltimore. Auch Deutschland wird von dieser Maßnahme betroffen: Das BGM erwartet, dass bis Ende Juni dadurch etwa 6,5 Millionen J&J-Impfdosen ausfallen, die nach Deutschland geliefert werden sollten.
Ausbrüche bei geimpften Heimbewohnern: Schlechtere Immunantwort
Wissenschaftler der Charité haben untersucht, warum es in Pflegeheimen " auch bei vollständiger Immunisierung der Bewohner " immer wieder zu größeren Coronavirus-Ausbrüchen kommt. Hauptgründe sind danach neben dem Auftreten neuerer Virusvarianten, eine verzögerte und geringere humorale und zelluläre Immunreaktion der Senioren auf die SARS-CoV-2-Impfung.
Basis der Analyse, die gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf und Gesundheitsbehörden erfolgte, waren Längsschnittstudien bei Personal und Bewohnern eines Pflegeheims in Berlin, in dem zwischen Februar und März 2021 bei 11 ungeimpften Pflegekräften und 20 Bewohnerinnen und Bewohnern eine SARS-CoV-2-Infektion festgestellt worden war. 16 der 20 infizierten Bewohner waren vollständig mit der BioNTech/Pfizer-Vakzine geimpft.
Der Ausbruch wurde von der Virusvariante B.1.1.7 (Alpha-Variante) ausgelöst, die mit einer höheren Virusmenge im Rachen und einer größeren Übertragbarkeit einhergeht. Alle 4 ungeimpften erkrankten Heimbewohner mussten stationär behandelt werden, außerdem 2 von den 16 geimpften Senioren. Allgemein verliefen die Erkrankungen bei den Ungeimpften schwerer als bei den Geimpften. Geimpfte hatten zudem tendenziell weniger Virus im Rachen und dies über einen kürzeren Zeitraum, nämlich im Schnitt für 8 Tage vs. 31 Tage bei Ungeimpften.
3 Wochen nach der 1. Impfdosis hatten 87% der im Schnitt 34jährigen Mitarbeiter Antikörper gegen SARS-CoV-2, aber nur 31% der geimpften Heimbewohner (> 70 Jahre). 4 Wochen nach der 2. Dosis hatten 99% der jungen Impflinge SARS-CoV-2-spezifische Antikörper gebildet und circa 91% der Senioren. Die Avidität der Antikörper war bei den Älteren geringer als bei Jüngeren und die T-Zellantworten fielen schwächer aus.
Fazit der Autoren: Die Immunantworten erreichten bei den Älteren nicht das Niveau von jungen Impflingen, daher bleibe die Immunisierung von deren Kontaktpersonen sehr wichtig ? ebenso wie die Beachtung von Hygienemaßnahmen und regelmäßige Tests der Betreuer und Besucher.
USA prüfen Fälle von Myokarditis bei jungen Menschen nach Impfung
Am Freitag den 18. Juni treten Experten des CDC's Advisory Committee on Immunization Practices (ACIP) in den USA zusammen, um Fälle von Myokarditis zu überprüfen, die bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen nach der Gabe von mRNA-Impfstoffen gegen COVID-19 gemeldet wurden. Wie berichtet, scheint es eine Häufung von Fällen von Myokarditis vor allem bei jungen Männern, meist nach der 2. Dosis der Impfstoffe von Pfizer-BioNTech oder Moderna zu geben. Dabei treten die Symptome, typischerweise innerhalb von 3 Tagen nach der 2. Impfung auf.
Bei entsprechenden Symptomen solle ein Kardiologe hinzugezogen werden, raten die CDC. Trotzdem fordern sowohl die CDC als auch die American Heart Association/American Stroke Association (AHA/ASA), weiterhin alle Erwachsenen und Kinder ab 12 Jahren in den USA auf, sich so schnell wie möglich gegen COVID-19 impfen zu lassen.
Mit Stand vom 11. Juni 2021 berichten die CDC, dass seit dem 14. Dezember 2020 mehr als 306 Millionen Dosen des COVID-19-Impfstoffs in den USA verabreicht wurden und fast 43% der US-Amerikaner, mehr als 142 Millionen, vollständig geimpft sind. Laut CDC wurden bis zum 31. Mai 2021 dabei 789 Fälle von vermuteter Myokarditis gemeldet, davon 475 bei Personen unter 30 Jahren. 79 Fälle von vermuteter Myokarditis/Perikarditis betrafen Jugendliche im Alter von 16 oder 17 Jahren.
81% der 270 Patienten unter 30 Jahren mit Verdacht auf Myokarditis im Zusammenhang mit der COVID-19-Impfung haben sich vollständig erholt, die restlichen 19% berichten über anhaltende Symptome oder es fehlen vollständige Daten.
196 Fälle von vermuteter Myokarditis nach COVID-19-Impfung wurden bei jungen Erwachsenen zwischen 18 und 24 Jahren gemeldet. Diese Inzidenz ist höher als für diese Altersgruppe zu erwarten ist. Nur etwa 9% der verabreichten COVID-19-Impfstoffdosen entfielen auf die Altersgruppe der 16- bis 24-Jährigen.
Wie AHA/ASA mitteilen, sind sie ?weiterhin zuversichtlich?, dass der Nutzen der Impfung die möglichen Risiken bei weitem übersteigt?. Dabei seien auch für junge Menschen mögliche langfristige gesundheitliche Auswirkungen der Infektion und Spätfolgen auf das Herz, das Gehirn, das Gefäßsystem und andere Organe zu berücksichtigen. Die Experten verweisen darauf, dass eine Myokarditis auch die Folge einer kürzlich erfolgten Virusinfektion sein kann und der Zusammenhang mit dem Erhalt eines COVID-19-Impfstoffs nicht zweifelsfrei erwiesen sei, zumal die in den USA zugelassenen COVID-19-Impfstoffe kein lebendes Virus enthielten.
Junge Impfligen werden ermutigt, einen Arzt aufzusuchen, wenn sie in den Wochen nach der COVID-19-Impfung eines der folgenden Symptome haben: Brustschmerzen (v.a. wenn diesee plötzlich, scharf und stechend sind), Atembeschwerden/Atemnot; abnormaler Herzschlag; starke Kopfschmerzen; verschwommenes Sehen; Ohnmacht oder Verlust des Bewusstseins; Schwäche oder sensorische Veränderungen; Verwirrung oder Schwierigkeiten beim Sprechen; Krampfanfälle; unerklärliche Bauchschmerzen; oder neue Beinschmerzen oder Schwellungen.
Schwere Hirnentzündung als mögliche Folge einer COVID-19-Erkrankung
Ein Team von Forschenden des Universitätsklinikum Freiburg und des Exzellenzcluster CIBSS ? Centre for Integrative Biological Signalling Studies ? der Universität Freiburg um Prof. Dr. Marco Prinz, Ärztlicher Direktor am Institut für Neuropathologie, und Prof. Dr. Dr. Bertram Bengsch, Sektionsleiter für Translationale Systemimmunologie in der Hepatogastroenterologie der Klinik für Innere Medizin II des Universitätsklinikums Freiburg, konnte jetzt nachweisen, dass sich bei COVID-19 eine schwere Entzündungsreaktion durch unterschiedliche Immunzellen um das Gefäßsystem und im zentralen Hirngewebe entwickeln kann. Die Ergebnisse sind in der aktuellen Ausgabe von Immunity veröffentlicht.
?Auch wenn es bereits Hinweise auf eine Beteiligung des Zentralen Nervensystems bei COVID-19 gab, hat uns das Ausmaß der Entzündung im Hirn überrascht?, kommentiert Erstautorin Henrike Salié die Studie. ?Gerade die vielen sogenannten Mikrogliaknötchen lassen sich im gesunden Hirn sonst nicht finden?, so Erstautor Dr. Marius Schwabenland. Durch die Anwendung einer neuartigen Messmethode, die bildgebende Massenzytometrie, konnten unterschiedliche Zelltypen des Immunsystems, sowie Virus-infizierte Zellen und deren räumliches Zusammenwirken in bisher unbekanntem Detail untersucht werden.
?Bisher war das Entzündungsmuster bei COVID-19 wenig verstanden. Auch im Vergleich zu anderen Hirnentzündungen sind die durch COVID-19 ausgelösten Entzündungsreaktionen einzigartig und weisen auf eine schwerste Störung der hirneigenen Immunantwort hin. Insbesondere die wesentlichen Abwehrzellen im Gehirn, sogenannte Mikrogliazellen, werden besonders stark aktiviert und es kommt zur Einwanderung von T-Killerzellen in das Hirngewebe und Entwicklung einer ausgeprägten Neuroinflammation im Hirnstamm?, erläutert Prinz.
?Die Immunveränderungen sind besonders in der Nähe kleiner Hirngefäße nachweisbar. In diesen Bereichen wird der Virus-Rezeptor ACE2 exprimiert, an den das Coronavirus andocken kann und dort war das Virus auch direkt nachweisbar?, ergänzt Bengsch. ?Es erscheint plausibel, dass die Immunantwort dort infizierte Zellen erkennt und sich die Entzündung dann auf das Nervengewebe ausbreitet und so für Beschwerden sorgt. Möglicherweise könnte eine frühzeitige immunmodulierende oder immunsuppressive Therapie die Entzündung reduzieren.?
Prof. Dr. Robert Thimme, Ärztlicher Direktor der Klinik für Innere Medizin II am Universitätsklinikum Freiburg, ergänzt: ?Während wir schon wussten, dass eine starke Immunantwort für eine Ausheilung der Coronavirus-Infektion benötigt wird, kann offensichtlich auch eine fehlgeleitete Immunantwort schwere Schädigungen hervorrufen.?
Ungeimpfte Kinder als ?Virus-Reservoir? und ?Brutstätte? neuer Varianten?
Zur Diskussion, ob auch Kinder (vorrangig) gegen COVID-19 geimpft werden sollten, nimmt ein Artikel in Nature Stellung. In vielen Teilen der Welt seien auch die Infektionen bei Kindern als Folge der Massenimpfungen von Erwachsenen zurückgegangen. Doch es herrsche unter Experten Uneinigkeit darüber, heißt es, ob ungeimpfte Kinder nicht zu einem ?Reservoir" für die Infektion werden können ? und damit zu einer potenziellen Brutstätte für das Auftreten neuer Varianten.
Dem scheint nach den Daten einer brasilianischen Studie aus der kleinen Stadt Serrana im brasilianischen Bundesstaat São Paulo nicht so zu sein. In der Stadt sind im Rahmen eines Projektes 98% der Erwachsenen geimpft worden ? allerdings mit der chinesischen Vakzine von Sinovac, der eine geringere Wirksamkeit von nur rund 50% gegen symptomatische Infektionen bescheinigt wird.
Wie Forscher des Butantan-Instituts in São Paulo auf einer Pressekonferenz letzte Woche berichtet haben, sanken nach dem Impfprogramm jedoch die symptomatischen Fälle von COVID-19 um 80% und die Todesfälle um 95%. Obwohl 62% der 45.000 Einwohner von Serrana Erwachsene sind, gab es einen ähnlichen Rückgang der symptomatischen Infektionen auch bei ungeimpften Kindern.
?Es war eine unserer Befürchtungen dass, wenn man alle anderen impft, sich die Krankheit wahrscheinlich bei den Kindern und Jugendlichen konzentrieren wird", so die Untersucher. ?Aber das haben wir nicht gesehen."
Ähnlich sind die Erfahrungen in anderen Ländern mit hohen Impfraten. So sind z.B. in USA die Fälle bei Kindern und Jugendlichen zwischen Januar und Mai um 84% zurückgegangen. Dies obwohl erst etwas mehr als die Hälfte der US-Bevölkerung ? überwiegend Erwachsene ? mindestens eine Impfdosis erhalten hat.
Es gibt auch Hinweise darauf, dass Kinder das Virus mit geringerer Wahrscheinlichkeit übertragen als Erwachsene ? ein weiterer Grund, warum die Befürchtungen sie könnten als Virus-Reservoir fungieren, vielleicht nicht zutreffen.
In Israel sind die Infektionsraten bei denjenigen, die für eine Impfung in Frage kommen, ebenfalls stark gesunken, von 559/100.000 bei den über 16-Jährigen Mitte Januar auf nur noch 1,5/100.000. Die meisten Schulen sind seit März wieder geöffnet, doch auch bei den ungeimpften Kindern sank die Inzidenz in ähnlichem Ausmaß von 546 auf 1,5 bei den unter 11-Jährigen.
Dies deute darauf hin, dass Kinder am häufigsten von Erwachsenen angesteckt werden, kommentiert Dr. Eric Haas, ein Kinderarzt für Infektionskrankheiten und Epidemiologe am israelischen Gesundheitsministerium in Jerusalem. ?Sonst würde man erwarten, dass sich die Kinder, wenn sie wieder in die Schule gehen, massenhaft gegenseitig anstecken."
Es gibt aber auch andere Interpretationen. So zeichnen britische Daten, wo die Impfrate bei 60 % liegt, ein komplizierteres Bild: Bis Ende Mai waren dort die Infektionen bei Schülern der Sekundarstufe von einem Höchststand von etwa 600/100.000 im Januar auf weniger als 100/100.000 gesunken. Bei jüngeren Schulkindern sind die Zahlen noch niedriger.
Doch deuten nun jüngste Daten darauf hin, dass ungeimpfte Kinder immer noch wichtige Überträger des Virus sein könnten. Im Mai gab es fast 100 Ausbrüche ? definiert als 2 oder mehr Fälle ? in Grund- und weiterführenden Schulen in England. Dies allerdings bei insgesamt rund 25.000 Schulen in England. Auch hat sich die Gesamtinfektionsrate bei Kindern im Schulalter in den 6 Wochen nach der Wiedereröffnung der Schulen kaum verändert.
Das Ausmaß, in dem ungeimpfte Kinder als Überträger fungieren, hat Auswirkungen darauf, ob sie geimpft werden sollten, sobald die erwachsene Bevölkerung geimpft wurde ? eine Frage, die heiß diskutiert wird. In den USA, wo die FDA bereits am 10. Mai den BioNTech-Impfstoff für Kinder ab einem Alter von 12 Jahren zugelassen hat, haben inzwischen mehr als 7 Millionen Kinder mindestens eine Dosis erhalten.
Allerdings argumentiert die WHO, dass aufgrund des geringen Risikos für einen schweren Verlauf bei Kindern deren Impfung keine Priorität hat, da die Impfstoffmengen weltweit noch bei weitem nicht ausreichen, um alle Erwachsenen zu immunisieren.
Manche Experten sehen allerdings die Impfung von Kindern als entscheidend für die Kontrolle der Pandemie an. Dadurch würden sie als potenzielles Reservoir für asymptomatische Infektionen ausgeschaltet und das Auftreten neuer Varianten werde besser verhindert, argumentieren diese.
Update vom 10. Juni 2021
STIKO: Keine allgemeine Empfehlung zur Impfung ab 12 Jahren
Startschuss für den digitalen Impfnachweis ? CovPass ab nächste Woche
?Angemessene? Vergütung für Nachtragungen
CovPass in allen EU-Ländern anerkannt
Infektion trotz Zweifach-Impfung ? AHA-Regeln behalten Bedeutung
Die Zahl der Corona-Neuinfektionen nimmt weiter ab, Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und RKI-Präsident Prof. Dr. Lothar Wieler haben Details zum neuen digitalen Impfnachweis vorgestellt und der STIKO-Chef Prof. Dr. Thomas Mertens äußert sich zu Fällen von schlechtem Impfschutz nach vollständiger Impfung bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem.
STIKO: Keine allgemeine Empfehlung zur Impfung ab 12 Jahren
Wie erwartet hat die STIKO sich gegen eine allgemeine Impfung von Kindern und Jugendlichen gegen COVID-19 ausgesprochen. Wie es im Epidemiologischen Bulletin 23/2021 heißt, empfiehlt sie lediglich ?für Kinder und Jugendliche mit Vorerkrankungen aufgrund eines anzunehmenden erhöhten Risikos für einen schweren Verlauf der COVID-19-Erkrankung eine Impfung mit dem mRNA-Impfstoff Comirnaty® (BioNTech/Pfizer)?. Und weiter: ?Der Einsatz von Comirnaty® bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 12-17 Jahren ohne Vorerkrankungen wird derzeit nicht allgemein empfohlen, ist aber nach ärztlicher Aufklärung und bei individuellem Wunsch und Risikoakzeptanz möglich.?
In den vergangenen 24 Stunden wurden dem RKI 3.187 Corona-Neuinfektionen gemeldet (vor einer Woche 4.640). Die 7-Tage-Inzidenz lag laut RKI am Donnerstag erstmals unter 20 (bundesweit 19,3; Vortag: 20,8; Vorwoche: 34,1). Allerdings, so gab Wieler zu bedenken, seien die Fallzahlen immer noch etwa 10 Mal so hoch wie zur gleichen Zeit vor einem Jahr.
Zudem sind bundesweit in den letzten 24 Stunden 94 neue Todesfälle in Verbindung mit COVID-19 gemeldet worden ? vor einer Woche waren es noch 166 Tote gewesen. 47% der deutschen Bevölkerung sind laut Spahn nun mindestens einmal gegen SARS-CoV-2 geimpft.
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