Donnerstag, 3. November 2022
Greta Thunberg äußert antiimperialistische Positionen
"Die 19-jährige Greta Thunberg hat während ihres Besuchs in London bekannt gegeben, dass sie sich neben ihrem Engagement im Bereich des Klimaschutzes nun auch für den Kampf gegen das "unterdrückerische" kapitalistische System des Westens einsetzten möchte. Zuerst hatte die britische Tageszeitung "The Telegraph" darüber berichtet.

Die schwedische Aktivistin war nach London gereist, um ihr neues Buch "The Climate Book" in der Londoner Royal Festival Hall vorzustellen. Dabei entschied sich Thunberg dazu, sich in ihrer Rede in politische Gewässer zu wagen. Sie rief zu einer "systemweiten Transformation" auf und sagte, dass die derzeitige "Normalität" der Welt "diktiert von den Machthabern" den Klimazusammenbruch verursacht habe.

Laut der jungen Schwedin werde ein extremes System, das auf der Ausbeutung von Menschen und des Planeten beruht, als normal bezeichnet. "Es ist ein System, das durch Kolonialismus, Imperialismus, Unterdrückung und Völkermord durch den sogenannten Globalen Norden definiert wurde, um Reichtum anzuhäufen, und das immer noch unsere gegenwärtige Weltordnung prägt."


Die Klimakrise habe ihre Wurzeln in einem rassistischen, unterdrückerischen Extraktivismus, der sowohl die Menschen als auch den Planeten ausbeute, um kurzfristige Profite für einige wenige zu maximieren. "Wenn Wirtschaftswachstum unsere einzige Priorität ist, dann sollte das, was wir jetzt erleben, genau das sein, was wir erwarten sollten."

In den sozialen Medien wurde Thunbergs Auftritt kontrovers diskutiert und kommentiert. Michael Shellenberger, ein amerikanischer Autor, schrieb auf Twitter, dass das "ganze kapitalistische System", auf das sich Thunberg bezog, "größere Nahrungsmittelüberschüsse als jedes andere in der Geschichte produziert".

Der BBC-Journalistin Samira Ahmed sagte Thunberg während eines Frage- und Antwortteils des Abends, dass ?"aschistische Bewegungen, die einfache, falsche Lösungen und Sündenböcke für komplexe Probleme anbieten, zunehmen und immer normaler werden".

Auf die Frage der Journalistin, ob Thunberg glaube, dass es so einfach sei, Gesetze zu erlassen, die Dinge verbieten, antwortete sie: "Es gibt viele Dinge, die wir tun können, aber während wir diese Dinge tun, die wir innerhalb unseres derzeitigen Systems tun können, müssen wir erkennen, dass wir eine systemweite Veränderung brauchen."


https://www.msn.com/de-de/finanzen/top-stories/thunberg-fordert-%C3%BCberwindung-des-unterdr%C3%BCckerischen-und-rassistischen-systems-des-westens/ar-AA13HmnL?ocid=entnewsntp&pc=U531&cvid=035bcf253de34ed3a02e688a453028fb

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Was ist daran anti-imperialistisch?

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Die Kernaussage:

"Es ist ein System, das durch Kolonialismus, Imperialismus, Unterdrückung und Völkermord durch den sogenannten Globalen Norden definiert wurde, um Reichtum anzuhäufen, und das immer noch unsere gegenwärtige Weltordnung prägt."


Die Klimakrise habe ihre Wurzeln in einem rassistischen, unterdrückerischen Extraktivismus, der sowohl die Menschen als auch den Planeten ausbeute, um kurzfristige Profite für einige wenige zu maximieren. "Wenn Wirtschaftswachstum unsere einzige Priorität ist, dann sollte das, was wir jetzt erleben, genau das sein, was wir erwarten sollten."

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Das ist aber leicht erkennbar völliger Unsinn. Ein solches "System" gibt es nicht.

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Als Unsinn würde ich das nicht bezeichnen, allerdings nicht primär von einem System sprechen, sondern vom tendenziellen Fall der Profitrate, der mit fast naturgesetzlicher Notwendigkeit diese Entwicklung hervorbringt. Weshalb eine wirkliche Überwindung der Klimaprobleme primär in der Überwindung des Kapitalismus liegen wird.

Und es ist leider Fakt, dass unser westlicher Wohlstand in Teilen auf Leichenbergen steht bzw. in bitterster Ausbeutung seine Wurzeln hat. Wir profitieren schon von Kinderarbeit und Sweat-Shop-Jobs wenn wir T-Shirts und Schuhe tragen, von Sklaverei-artigen Arbeitsverhältnissen und Bürgerkriegen wenn wir Handys benutzen oder Schmuck schenken.

BTW allerdings traue ich richtig angewandten technischen Verfahren zur Klimagasvermeidung und Decarbonisierng durchaus eine Menge zu.

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Da würde ich Dir erheblich recht geben, che. Es ist dieses System kapitalistischer Produktion, das für diese Zerstörungen seit mehreren Jahrhunderten dafür verantwortlich ist. Unser Wohlstand ist auf Leichen gebaut. Freilich sind diese Dinge durchaus komplex. Leuten wie Horst Köhler damals in seinem Blick auf Afrika nehme ich seine Besorgnis ab. Und auch vielen Konzernchefs und Unternehmern. Aber bei derart komplexen Systemen, wo sich dann auch wieder jeder auf Sachzwänge beruft, da lassen sich die Hebel nicht einfach umstellen, so daß da plötzlich die Laufrichtung geändert wird. Und ich glaube leider auch nicht an die Vernunft im Menschen. Aber das ist ein derart komplexes Gefüge, ein Geschick, das von Menschen gemacht wurde und dem Menschen doch über jeden Kopf wuchst, daß das nicht in einem Kommentar irgendwie abgehandelt werden kann, wo von Marx bis Freud, Horkheimer, Heidegger, Adorno, Fromm, Gehlen, Marcuse, Blumenberg, Foucault, David W. Harvey, Luhmann, Zizek und vielen vielen Denkern mehr sich darüber der Kopf zerbrochen wurde.

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Es wäre schön, wenn man einmal den Rückversicherern in die Karten schauen könnte. Auf Grund welcher Annahmen zu den Folgen des Klimawandels legen sie die Versicherungsprämien fest? Da geht es um wirklich langfristige Kosten ganzer Regionen. Schon jetzt ist es so, daß man zwar Gebäude gegen einige Elementarschäden versichern kann, aber nicht gegen Schäden durch Salzwasser. Bei einem Anstieg des Meeresspiegels denkt man zunächst an Überschwemmungen ähnlich einer Sturmflut. Wenn aber der Wasserstand vor der Küste durchschnittlich 5m höher wäre und die Deiche entsprechend erhöht wurden, könnte der Wasserstand die Höhe und den Salzgehalt des Grundwassers im Land vor dem Deich verändern? Kommt die Überschwemmung dann von unten? Schon jetzt munkelt man bei uns an der Nordseeküste, daß die Banken vor Ort einige ziemlich düstere Prognosen im Giftschrank liegen haben... Jeder, der auf Kredit finanziert, muß seine Immobilie auf eigene Kosten versichern. Sollten die Folgen des Klimawandels plötzlich exponentiell zunehmen, könnte das auch bei den Versicherungsprämien passieren, die ja jedes Jahr neu festgelegt werden. Und bei wem versichern sich die Banken gegen Kreditausfälle, wenn die Immobilie auf einmal in einem Sumpfgebiet steht? Das könnte ein weltweites Phänomen werden. "Kurzfristige Profite für einige wenige" ist ein wohlfeiler Slogan, der mehr vernebelt, als aufklärt. Schon jetzt werden Entscheidungen getroffen, die die Zeit in 50 Jahren und danach maßgeblich beeinflussen.

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@che, @bersarin: Eure letzten Kommentare sind wahre Perlen, danke dafür!

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@koogleschreiber: Die Versicherungsprämien werden nicht jedes Jahr neu festgelegt, sondern bei Ablauf der jeweiligen Konditionen/des Tarifs, der für ein, 2, 3 oder 5 Jahre festgeschrieben wird, in den meisten Fällen 3 Jahre. Und es empfiehlt sich sehr, alle 3 Jahre das Gespräch mit dem Versicherungsagenten, Vermögensberater oder Makler, wie immer der sich nennt, zu führen, um immer einen aktuellen Tarif zu haben und der sonst drohenden Verteuerung aufgrund von Dynamisierung durch einen Rabatt bei Tarifumstellung entgegenzuwirken.

Es geht dabei sowohl um Tarife der Versicherungen als auch um gesetzliche Bestimmungen. Ich nehme als Beispiel mal den Brandschutz, den jede/r Immobilienbesitzer/in haben muss:

Früher war nur gegen offene Flamme versichert, dann kamen Schmor- und Schwelbrände hinzu, dann Löschwasserschäden, bei einigen Versicherern auch Schäden, die die Feuerwehr sonst beim Löschen verursacht (starke Männer mit schweren Stiefeln stürmen durchs Haus, da geht schon was zu Bruch).

Seit einigen Jahren müssen Asche, Russ und Schlacke nach einem Brand als Sondermüll entsorgt werden, in aktuellen Versicherungen ist diese Leistung enthalten, bei alten Tarifen geschieht dies auf Kosten des Geschädigten.

@"Schon jetzt ist es so, daß man zwar Gebäude gegen einige Elementarschäden versichern kann, aber nicht gegen Schäden durch Salzwasser."
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Das reguläre Versicherungspaket einer VGV (Verbundene Wohngebäudeversicherung) umfasst Feuer, Regen, Hagel, Leitungswasser, u.U. noch Blitz, Explosionen, Anprall von Fahrzeugen oder Einschlag von Flugobjekten, Leitungs- und Kriechstromschäden als Folge des Blitzeinschlags, Vandalismus und politische Unruhen.

Darüber hinaus gibt es den erweiterten Elementarschaden, der Überschwemmungen, Rückstau (Wasser kommt von unten), Vulkanausbrüche, Erdbeben, Lawinen, Schneedruck und Risse im Mauerwerk aufgrund von Erdsenkungen (wichtig in Bergbaugebieten, wo alte Stollen einstürzen oder Tagebaue landschaftsverändernd wirken) oder Bodenerschütterungen, z.B. durch Bagger umfasst.

Die niedersächsische Landesregierung empfiehlt allen ImmobilienbesitzerInnen dringend, erweiterte Elementarschadenversicherungen abzuschließen. Ist der Elementarschaden erstmal eingetreten kann nicht mehr versichert werden.

Dass gegen Schäden durch Salzwasser nicht versichert werden kann, davon lese ich zum ersten Mal, und ich bin seit 11 Jahren in dem Bereich tätig.

Banken und Versicherungen haben ihre Rückversicherungen, von denen es in Fachkreisen heißt, das mit deren Zahlungsunfähigkeit erst bei einem Zusammenbruch der gesamten Wirtschaft in einer Weltwirtschaftskrise der Dimension > schwarzer Freitag zu rechnen sei.

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