Samstag, 28. Oktober 2006
Ches Restauranttipps
Gut essen gehen: La Frasca, (Kassel), Peking, Tandure Diwan, Dilan (Göttingen), Treudelberg,Lucullion, Dorint am Alten Wall, Landhaus Flottbeck, (Hamburg), Camparino da Giovanni, Sakura Sushi, Tarek, Grauer Esel, Das Kleine Lokal, Bosporus (Bremen, zum Absumpfen hingegen Wiener Hof Café), Bordrestaurant Seute Deern (Bremerhaven), Deep Pan, Khan´s, Wagamama, The Aberdeen Steak House, Busaba Fathai, Rainforest Cafe, King George, Tokyo Dinner (London), Konoba Stari Grad (Budva), Le Piano sur le Trottoir, Chartier, La Tour d ´Argent, Chez George (Paris), Basilica Taberna, Vittorio Veneto (Rom), Avan Villa, Tufenkian (Yerevan), Fishawi, Groppi, Omar Khayyam (Kairo), Marisqueira o Barqueiro, Almofariz, Monumetal Grill, Quinta Palmeira, Villa Cipriani, Restauranto dos Lavradores (Funchal), Salla Dom Mintoff (La Valletta).

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Tja, von soweit rechtsaussen verschiebt sich eben die Perspektive.

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Ich nehme an, der Kommentar gilt einem anderen Posting, mit essen gehen hat das jedenfalls nichts zu tun. Aber Du weißt sicher auch ein paar gute kulinarische Tipps :-)

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ah ja
lol ... was hab ich denn da gemacht.

Du wirst lachen, aber kulinarische Tips hab' ich leider keine zu bieten. Bzw, die die ich zu bieten gehabt haette sind mit Sicherheit verjaehrt. Den Laffer oder Deidesheimer Hof findet man sicher auch ohne mich.

Der CinamonClub in London wuerde mich mal interessieren und wie heist der andere Inder mit dem Sternchen gleich wieder. Nicht wegen des Sterns (sowas belaechelt man vom Herd aus), aber die Konvergenz East meets West liesst sich aufm Papier zumindest spannend.

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Ich meinte damit eigentlich eher, dass Du doch sicher lecker Kochrezepte auf Lager hast. Ich mach ja gerne was selber, und bald ist bei mir eine Feier angesagt.

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Puh, hartes Brett
... nimm soviel bis genug ist, durchmischen bis geht und kochen bis es gut ist ... ;-)

Wieviele Leute denn?

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Das hätte ich von einem professionellen Koch nicht erwartet, maitre de combuse!

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uffbasse!
Rezepte werden masslos ueberschaetzt. Die Technik ist das entscheidende.
Aber ohne Input keine Info.
Zwischen einem Buffette fuer 50 Leute und einem 3 - 4 - 5 - 6 - 7 - 8 - 9 - 10 Gang Menue liegen Welten. Oder doch Sexy-Food mit Champagner fuer zwei?
Ich selbst mach zB immer den Fehler dass ich anfange zu Protzen und dann nicht mehr aus der Kueche komme.
Wenn's ein Menu werden soll kann ich schon bei der Zusammenstellung und Planung helfen.

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Le Piano sur le Trottoir, Chartier, La Tour d ´Argent, Chez George (Paris)

piano sur le trottoir kenn ich nicht. sollte ich mal recherchieren, guter hinweis, im marais belegen, und anchdem ja der place des voges der schönste platz von paris ist...

la tour d´argent kenn ich nicht, na ja, das scheint eine der veranstaltungen zu sein, wo man vielleicht eher mit sakko, hemd, krawatte und dann auch nur eingeladen...

chartier
ist ein, soviel ich weiss das einzig übrig gebliebene, bouillon, seinerzeit die preisgünstige gastronomie für die arbeitenden klassen, die auf schnellem umsatz basierte. also ziemlich das gegenteil von gourmandise im sinn eines besseressens, eher nicht der ort für den feinspitz, wie der österreicher denjenigen nennt, der sich weniger der sättigung als vielmehr dem gaumenkitzel hingibt.
heute durchaus noch sehenwert, unprätentiös im hinterhof, ich selber habe nie dort gegessen, die schlangen von touristen haben mich immer abgeschreckt. durchaus nicht schlecht, auch preiswert, wie man hört, aber eben, es gibt in der gegend vielleicht besseres. koscheren imbiss, beispielsweise.

die gegend, das 9. arrondissement, der alte faubourg montmartre - das ist nicht montmartre selber sondern die gegend in der rue du faubourg montmartre zwische den grands boulevards und der rue lafayette - ein kietz, würde che dazu sagen, den ich sehr schätze, denn diese gegend halte ich für die essenz von paris.

von den passages couverts habe ich noch gar nichts erzählt, weil, man kann da schöne spaziergänge unternehmen.

bloss mal so, ausgehend von der metro-station cadet, kommt man von der rue lafayette auf die rue cadet, da wo die geschäfte auch noch auf der strasse verkaufen, und so auf die rue du faubourg montmarte, ja, eine strasse eben, nicht besonders breit, auch nicht besonders ansehnlich, aber so ist paris eben, da wo die leute wohnen, die dort leben, und das ist noch lange keine schlechte gegend, ganz im gegenteil.
von der rue du faubourg montmartre kommt man in die passage verdeau, wenn man den eingang nicht übersieht, was schade wäre. denn dort ist das paradies der freunde sonderbarer ladengeschäfte, vor allem der freunde alter bücher und der cineasten - es hat da ein spezielles geschäft, das alles mögliche im zusammenhang mit film verkauft.

diese passage führt auf die rue de la grange bateliere, seinerzeit soll dort danton geschlemmt haben, lange her, auch victor schoelcher soll dort seine kindheit verbracht haben. victor schoelcher? das war der, der die sklaverei in frankreich und französisch übersee aufgehoben hat, ein durchaus ehrenwerter mann. zeitungen sollen dort ihren redaktionssitz gehabt haben, alles lange her.

heute überquert man die strasse und kommt so in die galerie jouffroy, eine etwas gehobenere veranstaltung für die freunde sonderbarer geschäfte, die freunde alten spielzeugs und sonstiger schöner alter dinge kommen hier auf ihre kosten. dort, wo die passage auf den boulevard mündet, das hotel chopin, welches für die freunde pittoresker umgebung durchaus zu empfehlen sein soll, und das musee grevin, für paris etwa das, was mme. tussaud für london ist.

wenn man den boulevard beherzt überquert - man muss es nicht, sowohl zur rechten wie zur linken bieten sich ebenfalls reizvolle spaziergänge - kommt man in die passage des panoramas, wo sich schon seinerzeit heinrich heine promenierte. wer heute desgleichen tut, wundert sich vielleicht, wie diese passage damals als idiotenrennbahn, pardon, anziehungspunkt der mondänen welt, funktionieren konnte, denn allzu breit ist sie nicht. aber auch nicht ohne der ihr eigenen schönheit, die durch etwas verblassten glanz nicht getrübt wird. von dieser passage aus - wir sind jetzt im 2. arrondissement - muss man nur zwanglos der rue montmartre folgen, immer geradeaus, ja, das war das alte presseviertel, die börse in der nähe.

wir nähern uns der eglise st. eustache, vielleicht machen wir in einem bistrot an der straße eine kurze pause. umso mehr werden wir überrascht sein, wenn wir von der rue montmartre in den bereich von les halles, eben, der bauch von paris, zola-leser werden sich hier heimisch fühlen, kommen - von der eher schläfrigen ruhe bei st. eustache mitten in den wirbel auf der rue coquilliere. wem das noch nicht genügt, kann über die rue mouffetard wieder in gegenrichtung losziehen und das leben in den strassen und gassen geniessen.

ach so, zu essen.

au petit riche
riche war vor gut hundertfünfzig jahren eiens der besten restaurants, der name petit riche oder klein-riche ironisierte die vorgabe. heute so etwas wie ein tip, durchaus gehoben gutbürgerlch.

au general lafayette
ja, die franzosen sind keine biertrinker - das stimmt so nicht mehr, aber in paris ist un demi ein viertelliter, und wer grösseres bestellt, outet sich als touri. nicht so im general lafayette, eine brasserie der jahrhundertwende mit jugenstiligem interieur, die zuflucht der biertrinker dort in der gegend, der rue lafayette zwische den metrostationen poissoniere und cadet. zu essen gibts auch, das etablissement firmeirt als restaurant gourmand - also für menschen mit gutem appetit, und verspricht damit nicht zuviel. die küche orientiert sich an der der auvergne, wer seinen mut in friedenszeiten beweisen will, kann in auvergnatischen restaurants andouille probieren, eine
n wurst aus innereien, die der eine gern verzehrt, während ein anderer mit grausen...

au pied de cochon
traditionslokal in der gegend von les hallles, bietet durchaus nicht nur panierten schweisfuss und zwiebelsuppe. aber wenn man schon mal dort ist... soll die zuflucht der nachtschwärmer sein

au chien qui fume
schräg gegenüber ebenfalls in der gegend von les hallen bietet gehobene restauration, z.b. meesesfrüchte aber auch andere genüsse. auch die innendekoration - bilder genüsslich rauchender hunde - passt irgendwo und auch die kellner wachsen gelegentlich über sich hinaus und wirken als unterhalter.

ja, ich weiss, wenn man seine geheimtips verrät, sind es bald keine mehr. auch war ich schon länger nicht mehr in paris, nicht, dass ich das nicht bedauern würde.

was für ein langer riemen.
aber wers bis hierher ausgehalten hat, dem empfehle ich

zu lesen:
eric hazan, die erfindung von paris, zürich, ammann 2006.
wunderschön.
hier wird die geschichte der quartiers von paris erzählt, und der, der sie erzählt, kennt sich aus.

für die restaurants kommt der guide michelin eher in frage, oder der gault millau.

nachfass:

überhaupt, das neuvieme arrondissement ist historisch nicht ganz uninteressant:
http://www.parisneuvieme.com/

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Sacht ma,
was gehn denn hier für Debatten ab??? Eure Restaurant-Tips interessieren die Hartz4-Leute und Abschiebeflüchtlinge, über die hier gerne philosophiert wird, vermutlich wenig. Wollt ich nur mal so anmerken. Diese Konoba in Stari Grad kann ich aber auch empfehlen ....

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Tja, lieber mule, wie auch-einer schon feststellte, da ist in Paris ein ausgesprochen proletarisches Restaurant dabei, und das gilt auch für das Restoranto dos Lavradores in Funchal (da isst der Hafenarbeiter), und auch die Restaurants in Yerewan sind zwar gut, aber nicht Luxusklasse, Armenien eh kein Land für Luxusliebende, auch die in London sind zumindest nach den Maßstäben dieser Stadt bezahlbar. Gourmetrestaurants sind natürlich ebenso dabei, ich finde Luxus nicht per se schlecht, nur fordere ich tendenziell Luxus für alle. Ein radikaler Linker, der öffentlich nur als "Lucifer Dionysios" auftrat (Situationist) schrieb mal: "Das Recht auf die persönliche Kathedrale muss ebenso selbstverständlich sein wie das auf die massiv goldene Klobrille, ohne vom Primat des Mangels rationiert zu werden."

Und Brecht schrieb in einer der Geschichten von Herrn Keuner, dass dieser einen Raum mit mehreren Holzschemeln und einem einzigen Polstersessel kam und sich in letzteren setzte. Als man ihm sagte, dann sei er wohl kein Genosse (Anmerkung des Blogwirts: Genosse kommt von Genot, dem gemeinsam ertragenen Schicksal, aber auch von Genießen) erwiderte er, wer für die Menschheit ein besseres Leben wolle, sei nur glaubwürdig, wenn er dies auch für sich selbst haben will.

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Gut,
das versöhnt mich ein wenig... warum auch warten mit dem dollen Fressen bis zur Revolution, nech? Da könnte man eventuell etwas Hunger kriegen ...

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