Freitag, 19. Februar 2021
Old Shatterhand
Anlässlich der 3Sat-Serie "Der Wilde Westen" habe ich mir mal die Ausrüstung von Karl Mays Alter Ego angeschaut. May, der alles Andere als heroisch war stilisierte sich mit dieser Figur ja selber als Superheld: Supergebildet, ungeheuer mutig, edelmütig, mit herkulischen Kräften und eben auch einer außergewöhnlichen Bewaffnung. Aus Wildwestfilmen kennen wir ja die übliche Bewaffnung der Westmänner, meist bestehend aus einem Winchester-Gewehr und ein bis zwei Peacemaker-Colts. Aber das war eine etwas spätere Zeit als der Handlungszeitraum der Winnetou-Romane, und so bewaffneten sich tatsächlich nur Marshalls, Kopfgeldjäger und Top-Banditen sowie die Guerrillakämpfer Mexikos. Viele Cowboys hatten nicht einmal einen Colt, sie waren Hirten und keine Revolverhelden. Old Shatterhand aber war zu einer Zeit, in der ein Ein-Schuss-Gewehr und ein Perkussionsrevolver die normale Bewaffnung des Westmanns bildeten mit einem Henry-Repetierer, einer doppelläufigen Bärenbüchse, 2 Colts, einem Tomahwak und einem Bowie-Messer ausgerüstet. Übertragen auf heutige Bewaffnungen hieße das so etwa: Ein Sturmgewehr, eine Elefantenbüchse, 2 Uzis und diverser Kleinkram. Das würde dann eher zu Terminator als in ein Westernszenario passen.


Aber Old Shatterhand war ja ein Superheld.

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Mittwoch, 17. Februar 2021
Gewohnheiten
Nach der Diagnose "Krebs" stellte sich mir die Frage nach einer möglicherweise notwendigen Änderung alter, liebgewonnener Lebensgewohnheiten. Rauchen aufgeben klar, führte kein Weg dran vorbei, hinsichtlich Gourmeternährung und Allkohol erschien das schon schmerzhafter. Ich war immer der Auffassung dass mein relelmäßiger und zeitweise hoher Alkoholkonsum nicht Ausdruck einer Sucht sondern lediglich eines stark ausgeprägten Hedonismus sei und sagte das auch Leuten, die mein Trinkverhalten kritisierten.

Und ich behielt Recht. Das Absetzen von Tabak und Alkohol quasi über Nacht kostete mich keine Überwindung, es ging mir nicht schlechter seitdem. Auch keine Schlafstörungen oder ähnliches, wer keinerlei Entzugserscheinungen zeigt war auch nicht abhängig. Inzwischen trinke ich statt dem abendlichen Bier oder Wein bunt zusammengemixte Kräutertees, die köstlich schmecken und dieselbe entspannende Wirkung zeitigen wie Bier oder Wein - allerdings trinke ich erheblich größere Mengen davon, bis zu 2 Liter am Abend. In meiner Eigenschaft als Genussmensch nehme ich leckere Tees aus exotischen Zutaten genauso an wie guten Wein, Genuss ist Genuss. Nur abends Wasser zu trinken wäre nicht so schön, oder Langweilergetränke wie Hagebuttentee.

Inzwischen habe ich von meinem Arzt allerdings erfahren dass ich keine Krebs-Diät brauche, bei meiner Art Tumor und meiner Vorgeschichte erübrigt sich das, und ich kann auch weiterhín Wein, Bier und Whiskey trinken, wenn auch nicht täglich und nicht in großen Mengen.


Ich habe schon einen Weg gefunden, abstinent Genussmensch zu bleiben und erfahre dass die Abstinenz gar nicht nötig ist.
Damit fühle ich mich auf eine Art und Weise frei die mir neu ist.

BTW und wenn ich von Zeit zu Zeit meine Räusche und Extasen brauche gibt es Cannabis, Kawa Kawa und die bunte Welt der Alkaloide. Muss ja nicht Nikotin und Alkohol sein.

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Sonntag, 14. Februar 2021
Überladenes Homeoffice
Ich freue mich echt wieder darauf ab Montag in meinem regulären Büro zu sitzen.

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Mittwoch, 10. Februar 2021
Erleichterung
Ich habe meine Laborwerte und die Mutter aller Gespräche mit meinem Operateur. Kein weiterer Krebs, mein Körper ist clean. Und ich kann weiterleben wie bisher (abgesehen vom Nichtrauchen), keine Diät, kein Verzicht auf Bier, Wein und Whiskey. Abgesehen vom nicht mehr vorhandenen Tumor bin ich kerngesund.

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Dienstag, 9. Februar 2021
Weiße Pracht
Heute wollte ich, halbwegs genesen, wieder ins Büro. Da mein Auto bis unter die Türschlösser im Schnee steckt mit Öffis.

Macht keinen Sinn: Die Metro fährt nicht. In der Stadt sind Leute mit Skiern und Schneeschuhen unterwegs. Sah einen BMW - diese Automarke taugt gar nichts im Winter - in Schlangenlinen quer über sämtliche Fahrspuren schlittern. Ein Puch Pinzgauer oder ein Polaris Ranger wäre das Fahrzeug für diese Straßenverhältnisse.

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Montag, 8. Februar 2021
So etwas: Schnee mitten im Winter!
Und die bisher tiefsten Temperaturen des Jahres nehmen bei beginnendem Schneesturm weiter zu. Ist ja der reinste Blizzard, wie der Amerikaner sagt.


Sonst muss man mindestens bis in die Hohen Tauern fahren um solchen Schnee zu finden. Im Laxnäss wäre das schon Anfang Dezember normal.

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Montag, 8. Februar 2021
Das neoliberale Krankenhaus
Eine Uniklinik ist sicherlich noch überhaupt nicht typisch für das wirtschaftlich durchökonomisierte Krankenhaus. In Bezug auf den medizinischen Standard hinsichtlich Untersuchungsmethoden und Therapien fand ich ja auch sehr gute Bedingungen vor. Was das Pflegepersonal angeht ist der Personalschlüssel auch nicht so schlecht - 16 Pflegekräfte in 2 Schichten auf etwa 40 PatientInnen auf einer Station ist sicher nicht so übel. Aber: Von denen sind zwei Deutsche, und bei einigen gibt es echte Sprachschwierigkeiten. Ich bin nun der allerletzte der etwas dagegen hat von Migrationsarbeitskräften versorgt zu werden, aber wenn die Kommunikation mit denen nicht klappt weil sie nicht richtig deutsch verstehen wird es schon merkwürdig. Etwa, wenn eine Schwester mich fragt ob ich rumänisch verstehe, oder mir eine Braunüle abgezogen wurde weil die Nadel nicht mehr richtig saß und infolgedessen meine Chemo nicht fortgesetzt wurde. Ich machte daraufhin eine Schwester darauf aufmerksam - schriftlich, sprechen konnte ich ja nicht - und die erwiderte grantig in gebrochenem Deutsch, die Therapie würde von den Ärzten angeordnet, ich könnte sie nicht verlangen. Eigentlich hatte ich gedacht, dass sie die Stationsärztin wäre, hinter den FFP-3-Masken lassen die sich schwer unterscheiden. Schließlich erwischte ich dann die Ärztin und brachte sie dazu, mich wieder zu versorgen.
Alles Dinge, die in meiner Zivildienstzeit undenkbar gewesen wären.

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With a little help von my friends
Wähend meiner Tage im Krankenhaus konnte ich erleben, dass sowohl meine Familie als auch mein Feundeskreis und meine KollegInnen mich treu unterstützen und mir sehr viel Trost und Hilfe zukommen ließen. Ich merke, dass ich mich durch und durch in verlässlichen, tragfähigen, wohlwollenden Umfeldern befinde.

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Samstag, 6. Februar 2021
Geschafft!
Zurück zu Hause. Keine Metastasen. Ob noch eine weitere OP nötig wird weiß ich noch nicht, kann gut sein dass ich die nicht brauche.

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Montag, 1. Februar 2021
Silentium!
Momentan befinde ich mich im Krankenhaus, habe übermorgen eine OP und komme nur sporadisch ins Netz. Daher bitte ich darum, von Beiträgen die größeres Konfliktpotenzial haben bis Ende der Woche abzusehen, wenn ich selber wieder handlungsfähig bin.

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