Dienstag, 28. März 2006
Unser alltäglicher Rassismus, heute: Szenen aus Oberfranken
Am 27.März 2006 kam es im Ausreisezentrum Fürth zu einer Razzia.
In Begleitung von 2 normalen und ca. 5-10 USK-Polizisten überfielen
zwei Vertreter der Regierung Mittelfranken
und der ihr untergeordneten zentralen Rückführungsstelle die Bewohner
des Ausreisezentrums in der Hafenstrasse Fürth.

Kurz nachdem die Ausgabe der Essenspakete begonnen hatte(die Flüchtlinge werden mit Fertiggerichten verköstigt), fiel sehr überraschend das Kommando
im Ausreisezentrum ein.

Sie stellten jeweils 2 Wachen oben und unten an den Ausgängen auf und
untersagten den Flüchtlingen, das Lager zu verlassen. Dann drangen sie in die Zimmer ein
und durchsuchten sie. D.h. der Wachdienst schloss die Zimmer auf. Auf
Fragen nach dem Grund der Durchsuchungen gab es nur ein Grinsen als Antwort.

Alle privaten
Kühlschränke und Fernseher wurden beschlagnahmt. Die Lebensmittel wurden
auf den Boden gekippt, oder die Bewohner aufgefordert, die Kühlschränke
zu leeren. Die Geräte wurden dann vom Hausmeister mit Schubkarren
weggebracht.

Von den Flüchtlingen gab es Reaktionen von Protest bis völliger
Verwunderung, Fragen, wo sie jetzt ihre Hühnchen lagern sollen.

In der Gemeinschaftsküche gibt es 4 Kühlschrnke. Einer ist kaputt. Für
das restliche Essen aller ist zuwenig Platz. Dauernd kommen daraus zudem
die besten Sachen weg.

Angeblich gäbe es die Mglichkeit, in einem ominösen Gemeinschaftsraum
fernzusehen. Allerdings gibt es momentan gar keinen Gemeinschaftsraum.

Von Behördenseite wurde geagt, die Grundlage
der Razzia sei eine Anordnung aus dem Innenministerium. Die Razzia
dauerte 2-3 Stunden.

Es wurde Privateigentum entwendet, die Informationsfreiheit und die
Menschenwürde verletzt.

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Abschied von Lem
Trauer und Ehrbezeigung für den gerade verstorbenen Stanislaw Lem, dessen Romane meine Jugend prägten.

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