Mittwoch, 13. Dezember 2006
Ich muss mal was loswerden
Mein Blog hat auch us-amerikanische Leser, darunter auch solche, die politisch konservative Positionen vertreten. Keiner von denen hat sich, wenn hier oder in der Nachbarschaft wieder einmal ein "pro-amerikanischer" deutscher Heißsporn meinte, sich besonders hervortun zu müssen, jemals dazu Stellung genommen. Aus gutem Grunde, denn die genannten Leser sind nachdenkliche und differenzierende Menschen. Nur so am Rande.

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Das anjatanjatische Restaurant
Ich komme zurück nach etlichen Jahren. Kaum zu glauben, dass das chromblitzende Businesscenter einmal meine Welt war. Das verwuselte Restaurant gegenüber ist wie immer - voll, verraucht, die im Zigarettenqualm gegessene Mischung aus chinesischer, indischer, italienischer und gutbürgerlicher deutscher Küche zu Mensapreisen, das Publikum ist auch das gleiche: blonde oder blondierte Marketinganjatanjas, zuckersüß anzuschauen, aber als Gesprächspartnerinnen eher dröge, wenn man nicht auf Buzzwordbingo und Wirtschaftsnaivlingtum steht, smarte Manager im Armanianzug, Künstlertypen in eher verwegenem Outfit und die wirklichen Topperformer mit ergrauten Schläfen in einem separaten Raum etwas weiter hinten. Hier pflegte ich damals Mittag zu essen, hier zog ich mich mitten aus der Arbeit zu Gesprächen mit Headhuntern zurück, die mich kaufen wollten, hier war die Insel der Ruhe im reißenden Strom des Hypes. Und hier scheint die Zeit stehengeblieben zu sein. Nichts deutet darauf hin, dass es keinen Boom der New Economy mehr gibt, zumindest ist das, was von ihren Vertretern übrig geblieben ist, unverändert und scheinbar gewiss, dass sie nicht untergehen können.

Hmm. Sollte ich zurück? Mir ganz persönlich ist damals ja nichts Böses geschehen, ich sah nur, was um mich herum für Katastrophen passierten. Die Tür wird noch offen sein, wie zu vermuten steht.

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