Montag, 25. Dezember 2006
Weihnachtsgeschichte -Weihnachtshistorie
Nachdem ich gerade einen wirklich wunderbaren Weihnachtsabend im Familienkreis vollbracht habe -was hat meine Mutter sich über meine Geschenke gefreut, und was habe ich mich über großartige Bücher gefreut, wie hervorragend waren die Gespräche mit meinem Vater und meinem Neffen - möchte ich als Historiker meinem Bildungsauftrag nachkommen.


DER URSPRUNG DES WEIHNACHTSFESTES

Das ursprüngliche Christentum kannte kein Weihnachtsfest. Erst nach der Verankerung des Christentums im Imperium Romanum als verbindliche Staatsreligion durch Theodosius wurde Weihnachten quasi geschaffen. Als Ersatz für das Fest des Kaisers als bisherige verbindende Veranstaltung für alle römischen Untertanen wurde Weihnachten die zentrale Feier für alle Christen, die Ostern und Pfingsten schon kannten. Weihnachten war zur Stiftung des Festes also vor allem eine christliche Variante des römischen Staatskults. Dazu suchte man sich einen Termin, der möglichst nah am griechisch-römischen Neujahrsfest, der germanisch-keltischen Wintersonnenwende, dem germanischen Julfest und dem jüdischen und frühchristlichen Chanucka lag. Was Ostern mit heidnischen Kulten und Newroz/Nouruz zu tun hat, erzähle ich Ostern.

DER WEIHNACHTSBAUM


Im Mittelalter wurde Weihnachten in den Kirchen mit Krippenspielen gefeiert, die nicht nur die Geburtsgeschichte Jesu beinhalteten, sondern mit Adam und Eva anfingen. Zur Darstellung des Apfelbaums im Paradies benötigte man in den winterkalten Regionen Europas Bäume, die auch noch zu dieser Zeit grün waren. Logischerweise nahm man dafür Nadelbäume, die Äpfel wurden durch farbige Glaskugeln symbolisiert. 1600 wurde jeweils in Nürnberg und Straßburg ein solcher Weihnachtsbaum erstmals außerhalb einer Kirche aufgestellt, französische Truppen brachten im Dreißigjährigen Krieg den Brauch nach Frankreich, wo der Weihnachtsbaum nicht auf öffentlichen Märkten, sondern im Privathaus errichtet wurde, und im 18. Jahrhundert, in dem Frankreich kulturelle Vormacht Europas war, eroberte diese Sitte den Kontinent.


Nachtrag: Die Sitte, Zweige immergrüner Bäume oder ganze Bäume als Lebenssymbol zu religiösen Festen zu verwenden, ist viel älter und bereits im antiken Mithraskult verankert.

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Schrecklich nette Nachbarn
Ich genieße es ja, in einer Umgebung zu wohnen, in der man sich hilft und kennt. Aber die 92 jährige Nachbarin, die mir zweimal täglich die Türbeschläge poliert, geht mir dann doch auf die Nerven.

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Das Verlangen nach Strafe
Von jemandem aus Chile bekam ich eine Mail, in der es heißt: "Für die Angehörigen der Junta verlange ich Strafe. Es kann nicht sein, dass in Deutschland die schlimmsten NS-Verbrecher in Nürnberg verurteilt wurden, und in meinem Land passiert es nicht. Ich verlange Strafe! Menschen, die andere Menschen foltern ließen oder sie gefoltert haben, die sie umgebracht haben, verdienen Strafe. Was soll eine nationale Aussöhnung wert sein, wenn Mörder frei herumlaufen? Es muss Strafe geben für sie, es muss Sühne geben, oder es wird keinen Frieden geben, Ich verlange Strafe."

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