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Mittwoch, 11. April 2007
Seltsames Quiz
che2001, 18:43h
Weil die richtigen Antworten nach meinem Kenntnisstand nicht die richtigen sind.
Welches Unternehmen ist nach einem Fluss benannt?
FALSCH: Corel
RICHTIG: Adobe
Adobe ist das mexikanische Wort für einen in der Sonne getrockneten Lehmziegel und kein Fluss.
Woher kommt der Name der Computerfirma Atari?
FALSCH: "Atari" setzt sich zusammen aus "Attack" und "Risk", den beiden Maximen des Unternehmens
RICHTIG: "Atari" ist eine Spielsituation in dem Brettspiel Go
Atari heißt auf Hawaiianisch "Angriff."
Welches Unternehmen ist nach einem Fluss benannt?
FALSCH: Corel
RICHTIG: Adobe
Adobe ist das mexikanische Wort für einen in der Sonne getrockneten Lehmziegel und kein Fluss.
Woher kommt der Name der Computerfirma Atari?
FALSCH: "Atari" setzt sich zusammen aus "Attack" und "Risk", den beiden Maximen des Unternehmens
RICHTIG: "Atari" ist eine Spielsituation in dem Brettspiel Go
Atari heißt auf Hawaiianisch "Angriff."
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Lonesome Losers
che2001, 18:10h
Die Diskrepanz zwischen einer eigenen Zukunftserwartung und den erreichbaren Zielen wird umso höher, je mehr die Zeiten stinken. Gehörte während der ersten drei Nachkriegsjahrzehnte sozialer Aufstieg durch Bildung zur politisch gewollten Normalität, so klaffen vorhandene formale Qualifikation und Lebenschancen heute weit auseinander. In den 1980ern sagte ich selbst ja noch den Erstsemestern bei der Studienberatung, wer eine Geisteswissenschaft studiere, sollte vorsichtshalber einen Führerschein für einen Gabelstapler machen. Ingenieurwissenschaftler und Informatiker galten damals einerseits als eher langweilige Leute, andererseits als Karrieristen, die eine spießige, aber sichere Zukunft hatten, während es andererseits den Spruch gab: "Mit Soziologen kannst Du die Straße pflastern."
Nach dem Platzen der NE-Blase sollte sich das ändern. Plötzlich bevölkerten bisherige Dienst-Z3-Fahrer die Flure der Sozialämter. Doch an den Unis kam die Tatsache, dass sich mit Mediendesign und Webbusiness keine goldene Nase mehr verdienen ließ anfangs nicht so richtig an. Noch 2003, zwei Jahre nach der großen Sonnenfinsternis, fragte mich ein Wirtschaftsinformatik-Student, bezeichnenderweise FDP-Wähler, was ich ihm für seine Jobwahl raten würde. Er träumte noch von der großen Karrriere als Programmentwickler, der mit 40 nicht mehr arbeiten muss, weil er so viel Geld verdient hat, dass er sein weiteres Leben als Vollzeitsurfer verbringt und im Übrigen von Aktienerträgen lebt. Ich riet ihm, er solle Systemadministrator werden, und zwar nicht bei einer Big Company, sondern bei einem Mittelständler, die würden zumindest nicht irgendwelcher Skalenerträge oder Kurssprünge zuliebe entlassen. Dummerweise wusste er nicht, was ein Admin ist. Ich erklärte ihm, dies wäre jemand, der in einer Firma die Mailkonten verwaltet, Rechnerarbeitsplätze freischaltet und im Zweifelsfall einen kaputten Rechner auch mal mit Schraubenzieher und Lötkolben repariert. Er war sich für eine solche Popelarbeit zu schade.
Kürzlich habe ich ihn wiedergetroffen. Er hat nach dem Studium ein ganzjähriges Praktikum gemacht in der Hoffnung, übernommen zu werden, pustekuchen. Es folgten weitere Praktika, ein ganz kurzes Jöbchen bei Amitelo und inzwischen ist der gute Mann gmx-Profi-Seller, d.h., er vertreibt Internetanschlüsse auf Prämienbasis im Heimvertrieb und managt daneben an zwei Tagen die Woche die IT einer Konzertagentur. Als Thekenkraft in einer Kneipe würde er mehr verdienen, aber er ist ja Wirtschaftsinformatiker.
Immerhin: Ich konnte ihm mit einem Kontakt zu einem mittelständischen Handelsunternehmen helfen, das einen Netzwerkadministrator sucht. Hätte er ein paar Jahre früher haben können, ohne die Leidensstrecke.
Jemand Anderes startete auch mal mit hochfliegenden Plänen und sitzt heute in einem berüchtigten Problemviertel einer deutschen Metropole in einem Telecallshop oder Internetcafé oder wie man den Laden nennen soll und verbringt den größten Teil seiner ereignisarmen Tage damit, anderer Leute Blogs zu lesen bzw. zu kommentieren oder auf seinem eigenen Blog über diese abzulästern. Da ihm sowohl Empathie als auch der Sinn für Ironie fehlen, versteht er sehr Vieles nicht oder völlig falsch, macht sich total schiefe Bilder über die Blogger, über die er sich echauffiert, versprüht Gift und Galle und merkt nicht, wie lächerlich ihn Andere finden. Ganz schlimm wird es, wenn zum Verständnis fremder Inhalte politische Bildung Voraussetzung ist. Na ja, wenn ich mir so ansehe, was das für eine traurige Umgebung ist, in der er so seine Wirkungsstätte hat, muss man da wohl sehr schlecht draufkommen. Mitleid mus man mit solchen Leuten haben. Time sucks. Es sind die Verhältnisse, die die Menschen machen.
Nach dem Platzen der NE-Blase sollte sich das ändern. Plötzlich bevölkerten bisherige Dienst-Z3-Fahrer die Flure der Sozialämter. Doch an den Unis kam die Tatsache, dass sich mit Mediendesign und Webbusiness keine goldene Nase mehr verdienen ließ anfangs nicht so richtig an. Noch 2003, zwei Jahre nach der großen Sonnenfinsternis, fragte mich ein Wirtschaftsinformatik-Student, bezeichnenderweise FDP-Wähler, was ich ihm für seine Jobwahl raten würde. Er träumte noch von der großen Karrriere als Programmentwickler, der mit 40 nicht mehr arbeiten muss, weil er so viel Geld verdient hat, dass er sein weiteres Leben als Vollzeitsurfer verbringt und im Übrigen von Aktienerträgen lebt. Ich riet ihm, er solle Systemadministrator werden, und zwar nicht bei einer Big Company, sondern bei einem Mittelständler, die würden zumindest nicht irgendwelcher Skalenerträge oder Kurssprünge zuliebe entlassen. Dummerweise wusste er nicht, was ein Admin ist. Ich erklärte ihm, dies wäre jemand, der in einer Firma die Mailkonten verwaltet, Rechnerarbeitsplätze freischaltet und im Zweifelsfall einen kaputten Rechner auch mal mit Schraubenzieher und Lötkolben repariert. Er war sich für eine solche Popelarbeit zu schade.
Kürzlich habe ich ihn wiedergetroffen. Er hat nach dem Studium ein ganzjähriges Praktikum gemacht in der Hoffnung, übernommen zu werden, pustekuchen. Es folgten weitere Praktika, ein ganz kurzes Jöbchen bei Amitelo und inzwischen ist der gute Mann gmx-Profi-Seller, d.h., er vertreibt Internetanschlüsse auf Prämienbasis im Heimvertrieb und managt daneben an zwei Tagen die Woche die IT einer Konzertagentur. Als Thekenkraft in einer Kneipe würde er mehr verdienen, aber er ist ja Wirtschaftsinformatiker.
Immerhin: Ich konnte ihm mit einem Kontakt zu einem mittelständischen Handelsunternehmen helfen, das einen Netzwerkadministrator sucht. Hätte er ein paar Jahre früher haben können, ohne die Leidensstrecke.
Jemand Anderes startete auch mal mit hochfliegenden Plänen und sitzt heute in einem berüchtigten Problemviertel einer deutschen Metropole in einem Telecallshop oder Internetcafé oder wie man den Laden nennen soll und verbringt den größten Teil seiner ereignisarmen Tage damit, anderer Leute Blogs zu lesen bzw. zu kommentieren oder auf seinem eigenen Blog über diese abzulästern. Da ihm sowohl Empathie als auch der Sinn für Ironie fehlen, versteht er sehr Vieles nicht oder völlig falsch, macht sich total schiefe Bilder über die Blogger, über die er sich echauffiert, versprüht Gift und Galle und merkt nicht, wie lächerlich ihn Andere finden. Ganz schlimm wird es, wenn zum Verständnis fremder Inhalte politische Bildung Voraussetzung ist. Na ja, wenn ich mir so ansehe, was das für eine traurige Umgebung ist, in der er so seine Wirkungsstätte hat, muss man da wohl sehr schlecht draufkommen. Mitleid mus man mit solchen Leuten haben. Time sucks. Es sind die Verhältnisse, die die Menschen machen.
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Klima der Gerechtigkeit
che2001, 11:50h
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