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Donnerstag, 14. August 2008
Alte und neue Ziele
che2001, 00:19h
Einiges habe ich diesen Sommer erreicht, damit definieren sich aber die Ziele neu. In der Konsequenz heißt das: Mindestens einmal im Monat 1000 Höhenmeter Anstieg am Stück. Hieße bei meiner Wohnlage regelmäßig auf den Brocken, vielleicht zweimal am Stück rauf und runter, am Besten im Dauerlauf. Mal sehen!
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Krieg im Kaukasus - schon wieder oder immer noch?
che2001, 19:06h
Als es damals mit dem Jugoslawienkrieg losging, sagten wir ja schon ("wir" meint jetzt den gesamten Personenkreis rund um die Redaktionsgruppen Materialien für einen neuen Antiimperialismus, Wildcat und Wildcat-Zirkular), dass es über kurz oder lang einen militärisch ausgetragenem Konflikt um den "langen Balkan" geben wird, der von Slowenien bis zum Kaspischen Meer reicht (ohne Griechenland und Türkei westlich Kurdistans). Die Konflikte in einer Region, in der die geostrategischen und Rohstoffinteressen des Westens, Russlands, der Türkei und Irans schon immer kollidierten wurden durch Kalten Krieg und die Staatlichkeit Jugoslawiens und der Sowjetunion ausgebremst, aber nicht überwunden. Mal wieder sollten wir leider Recht behalten. Der Krieg zwischen Armenien und Aserbaidjan um Lernajin Gharabagh (russisch Nagorny Karabach), der um die 40 000 Tote forderte und zur Vertreibung hunderttausender Menschen führte, ist im Westen ebenso vergessen wie die Gräueltaten des georgischen Gamsachurdia-Regimes. Dabei hätte es ohne Unruhen im Kaukasus möglicherweise nicht einmal eine deutsche Wiedervereinigung gegeben: Gorbatschow stimmte dieser unter anderem deswegen so rasch zu, weil die Westgruppe der Sowjetarmee anderswo benötigt wurde, nämlich als ultima ratio gegen die Separationsbestrebungen Georgiens, Aserbaidjans, Armeniens und auch der baltischen Republiken.
Beim aktuellen Konflikt wird wieder einmal deutlich, wie sehr hier Ethnisierung des Sozialen betrieben wird. Das aktuelle georgische Regime ist nämlich ein im höchsten Maße rassistisches. Der soziale Frieden wird aufrechterhalten durch Verteilung von Jobs nach ethnischer Zugehörigkeit, d.h. georgische Arbeit für Georgier. Wie mir beispielsweise ein Angehöriger der russischen Minderheit in Georgien, der als Asylbewerber nach Deutschland kam berichtete (deckt sich auch mit anderen Quellen), seien seit dem Amtsantritt Sakaschwilis die meisten Russen, Osseten, Abchasen usw. aus ihren Jobs gefeuert worden, um dafür Georgier einzustellen. Die arbeitslosen Nicht-Georgier hätten kaum eine Perspektive, je wieder eine Stelle zu bekommen. So ist der aggressive georgische Nationalismus, der den Südosseten ihre Unabhängigkeit verweigern will zugleich eine Angelegenheit, von der die georgische Mehrheitsbevölkerung unmittelbar profitiert. Bislang meinte die Regierung Sakaschwili offensichtlich, sich im Bündnis mit der EU und den USA diesen Chauvinismus leisten zu können, zumal man mit Ölhäfen wie Batumi für den Westen wichtig ist. Das Eingreifen russischer Truppen zeigt jedoch, dass jetzt eine Grenze deutlich überschritten ist. Zwar hat sich Russland bis vor kurzem nicht einen Deut für die Rechte der in Georgien unterdrückten russischen und ossetischen Minderheiten interessiert und russischen MigrantInnen aus Georgien die Einreise nach Russland verweigert. Es dürfte eher das Unbehagen einer allmählichen Umzingelung durch die NATO den Ausschlag zur Intervention gegeben haben. Für Russland stellt ein NATO-Mitglied Georgien einen Alptraum dar, vergleichbar vielleicht mit der Bedeutung russischer Atomraketen auf Kuba für die USA.
Nachtrag: Der Bikepunk hat mehrere Beiträge zur Thematik zusammengefasst. Dank dafür!
http://bkpnk089.blogsport.de/2008/08/13/blogschau-zum-kaukasus
Beim aktuellen Konflikt wird wieder einmal deutlich, wie sehr hier Ethnisierung des Sozialen betrieben wird. Das aktuelle georgische Regime ist nämlich ein im höchsten Maße rassistisches. Der soziale Frieden wird aufrechterhalten durch Verteilung von Jobs nach ethnischer Zugehörigkeit, d.h. georgische Arbeit für Georgier. Wie mir beispielsweise ein Angehöriger der russischen Minderheit in Georgien, der als Asylbewerber nach Deutschland kam berichtete (deckt sich auch mit anderen Quellen), seien seit dem Amtsantritt Sakaschwilis die meisten Russen, Osseten, Abchasen usw. aus ihren Jobs gefeuert worden, um dafür Georgier einzustellen. Die arbeitslosen Nicht-Georgier hätten kaum eine Perspektive, je wieder eine Stelle zu bekommen. So ist der aggressive georgische Nationalismus, der den Südosseten ihre Unabhängigkeit verweigern will zugleich eine Angelegenheit, von der die georgische Mehrheitsbevölkerung unmittelbar profitiert. Bislang meinte die Regierung Sakaschwili offensichtlich, sich im Bündnis mit der EU und den USA diesen Chauvinismus leisten zu können, zumal man mit Ölhäfen wie Batumi für den Westen wichtig ist. Das Eingreifen russischer Truppen zeigt jedoch, dass jetzt eine Grenze deutlich überschritten ist. Zwar hat sich Russland bis vor kurzem nicht einen Deut für die Rechte der in Georgien unterdrückten russischen und ossetischen Minderheiten interessiert und russischen MigrantInnen aus Georgien die Einreise nach Russland verweigert. Es dürfte eher das Unbehagen einer allmählichen Umzingelung durch die NATO den Ausschlag zur Intervention gegeben haben. Für Russland stellt ein NATO-Mitglied Georgien einen Alptraum dar, vergleichbar vielleicht mit der Bedeutung russischer Atomraketen auf Kuba für die USA.
Nachtrag: Der Bikepunk hat mehrere Beiträge zur Thematik zusammengefasst. Dank dafür!
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Grüße an Andreas Buro
che2001, 18:24h
Ich gratuliere Andreas Buro, der am Antikriegstag, dem 01. September 2008 gemeinsam mit Machsom Watch (Israel) und Mitri Raheb (Palästina) den Aachener Friedenspreis erhalten wird, zum 80. Geburtstag.
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