Dienstag, 21. Mai 2013
Donnerstag: Gala-Abend mit Wahl des Abschiebeministers in Hannover
Musik: Microphone Mafia (Hip Hop Köln) und Yahye Adan Dualle (Hip Hop Frankfurt)
Kulturbeiträge: JoG und GRIPS-Theater Berlin
Eintritt frei

www.konferenz.jogspace.net/gala
www.facebook.com/events/332921610167722/


Anlässlich der Innenministerkonferenz in Hannover, könnt ihr mit uns den Abschiebeminister 2013 wählen. Mit diesem Negativpreis zeichnen junge Flüchtlinge jährlich einen Landesinnenminister für besonders unmenschliche Flüchtlingspolitik aus.

Paralell dazu vergeben wir den Initiaitivenpreis 2013. Seit 2008 werden hiermit Personen und Gruppen geehrt, die sich gegen die Abschiebung ihrer MitschülerInnen, NachbarInnen, FreundInnen und Bekannten einsetzen. Die diesjährige Auszeichnung wird von Kutlu Yurtseven (Musiker von Microphone Mafia) und Wolf List (Staatsschauspiel Hannover) an zwei Hamburger Schulklassen und eine Hildesheimer Initiative verliehen. Musikbeiträge sowie ein Kulturprogramm des GRIPS-Theaters Berlin runden das Programm ab. Im Anschluss findet eine Party mit der Band Microphone Mafia (Köln) und dem Rapper Yahye Adan Dualle (Frankfurt) statt.

Den Initativenpreis 2013 erhalten:

12. Klasse der Max-Brauer-Schule (Hamburg)
Die Schulklasse von Fabiola Cruz aus Honduras, die seit 2006 in Deutschland geduldet ist, kämpfte gegen die Abschiebung Ihrer Mitschülerin. Demonstration und Öffentlichkeitsarbeit bei Facebook führten dazu, dass die Härtefallkommission in Hamburg sich mittlerweile für Bleiberecht für die Familie Cruz entschieden hat.

Initiative für die Rückkehr von Anuar Naso (Hildesheim)
Im Jahr 2011 wurde der damals 15-jährige Anuar Naso aus Hildesheim zusammen mit seinem Vater von der restlichen Familie getrennt und nach Syrien abgeschoben. Dort wurden beide inhaftiert und misshandelt. Seitdem kämpfen seine Schwester Shahnas Naso und UnterstützerInnen für die Rückkehr und sammelten 18.000 Unterschriften. Der Protest hat sich gelohnt: Die Rückkehr von Anuar und seinem Vater wurde kürzlich zugesagt.

11. Klasse der Nelson-Mandela-Gesamtschule (Hamburg)
Als Ayodele von seiner drohenden Abschiebung erfuhr, fragte er seine Lehrer und Mitschüler aus der Nelson-Mandela-Gesamtschule im Stadtteil Wilhelmsburg um Rat. Die Schüler beschlossen, sofort etwas zu unternehmen. Ihre Facebook-Seite mit dem Titel “Gegen die Abschiebung von Ayodele Madaiyese” wurde von 9000 Menschen „geliked“, auch der HSV-Star Dennis Aogo setze sich ein. Die Proteste dauert an bis Ayodele in Deutschland bleiben durfte.

Bereits am Mittwoch, den 22.05.2013 starten die Proteste für ein Bleiberecht und gegen Abschiebungen um 17 Uhr mit einer Demonstration am Hannoveraner Hauptbahnhof: https://www.facebook.com/events/297100113758028/?ref=22


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Jugendliche Ohne Grenzen
c/o Internationaler Bund (IB) e.V.
Marktstr. 3
63450 Hanau

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Von der Herkunft der Redewendungen
Die ursprüngliche Bedeutung volkstümlicher Sprechweisen ist etwas, mit dem ich als Alltagshistoriker mich regelmäßig beschäftige und die ich hochinteressant finde. Als das öffentliche Waschen der Hausfrauen auf den Ratsbleichen um 1800 herum mehr und mehr von professionellen Waschfrauen übernommen wurde, die die Wäsche in den Haushalten, die in der Lage waren sie zu bezahlen abholten und dort auch wieder ablieferten erlangten diese Waschweiber eine wichtige soziale Funktion. Ob ein Mann die Ehefrau schlug oder er sie oder sie ihn betrug, die Kinder die Schule schwänzten etc., nichts entging den Waschfrauen, und sie unterhielten sich bei der Arbeit auf der Bleichwiese darüber, ebenso, wie Einsteigediebe aus den Erzählungen der Waschfrauen wertvolle Informationen gewinnen konnten. Die Bezeichung für diese Gespräche wurde aber lautmalerisch aus den Geräuschen abgeleitet, die bei der Wäsche entstanden: Klatschen und tratschen.


Noch in meiner Kindheit drohten Eltern ungezogenen Kindern "Du fängst dir heute noch ne Naht ein", und das kommt daher, dass die Prügelstrafe, z.B. Peitschenhiebe, in früheren Zeiten so heftig zur Anwendung kam, dass hinterher Wunden genäht werden mussten. Adlige Jünglinge waren von der Prügelstrafe ausgenommen, sie hielten sich einen eigenen Prügelknaben, der statt ihrer geschlagen wurde. Makaber ist auch die ursprüngliche Bedeutung von gespannt sein oder etwas spannend finden, denn das bezieht sich auf die Streckbank, auf der Delinquenten vom Henker so lange gespannt wurden bis die Oberarmköpfe aus den Gelenken sprangen. Nicht ungeschoren davonkommen bezieht sich darauf, dass zum Tod durch Enthaupten Verurteilten vor der Hinrichtung die Haare geschoren und der Nacken ausrasiert wurde, damit der Axt oder dem Schwert keine Haare im Weg waren.


Auf den Hund gekommen sein hat gleich mehrere Bedeutungen: Im Dreißigjährigen Krieg begruben Bauern, die Plünderungen fürchteten, ihre Notgroschen unter dem eigenen Hof und markierten die Stelle als Grab für einen toten Hund. Aber auch die Kassetten, in denen Geld aufbewahrt wurde zeigten an ihrem Boden die bildliche Darstellung eines Hundes, wer auf den Hund gekommen war hatte also kaum noch Geld in der Kassette. Schließlich gab es den Brauch, dass ein vom Galgen Begnadigter mit einem toten Hund auf den Schultern um die Stadt ziehen musste.

Sich matt fühlen, matt sein kommt aus dem Arabischen (mata=besiegt, überwältigt, tot), Schachmatt hingegen ist umstritten: Schah mat hieße in persisch-arabischer Wortkombination "Der König ist bedroht oder auch tot", "Shah margbad" "Tod dem König" und "Shah mordebad" "Der König wurde getötet".

Festzuhalten bleibt, dass Begriffe aus orientalischen Sprachen schon sehr früh Eingang ins Deutsche hielten und dass die Gemeinsamkeiten indogermanischer Sprachen (deutsch: "Wissen", Sanskrit/Hindi: "Veda") teils frappierend sind. Aber auch aus dem Arabischen haben die Deutschen viele Lehnwörter:
"Machāzin" arabisch bebilderte Texte (Magazin), "Maṭraḥ" Bodenkissen (Matratze, Matte), "Ta´rifa" Bekanntmachung des Preises (Tarif) usw.

Eine in dem Kontext sehr erhellende Sprache ist Serbokroatisch mit einer gesamtslawischen Grundstruktur und etwa gleich vielen Lehnwörtern aus dem Venezianischen, Deutschen, Türkischen, Griechischen und Lateinischem. Sexualnost i psyckiki Problemski sim absoluti Tabutemi verstehen alle, ebenso, wie ein Friserski, ein Palatschino (Palatschinken) oder eine Konnoba (Kneipe) nicht weiter erklärt werden müssen. Ein Kiosk ist übrigens eigentlich ein türkischer Pavillon (Köschke) bzw. der persische Begriff für eine gemauerte Ecke (Göse), meist als Basis eines Gewölbebogens (Iwan), in der bwz. unter dem sich Sitz-und Liegegegenheiten (Diwan) befanden.

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Tage des Bauches - endlich wieder Foodporn
Gestern ganz politisch unkorrekt den Rinder- und Lämmermörder gemacht: Barbeque. Heute dann Spargel satt, Bier, Weißwein, Tequila. Man gönnt sich ja sonst alles....



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Retro
Wenn ich mir dieses Posting von vor 6 Jahren angucke muss ich hinsichtlich aktueller Blogdebatten innerlich schon ziemlich grinsen.


http://che2001.blogger.de/stories/413958/#comments

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