Montag, 28. Dezember 2020
Von selbstgenäht bis High-Tech-Elektronik – wie gut ist Ihre Maske?
Während Multifunktionstücher, Schals und einfache Stoffmasken nur einen geringen Effekt haben, sind Stoffmasken mit mehreren Schichten bereits recht effektiv und chirurgische Masken bereits hochwirksam. Studien legen nahe, dass Masketragen insgesamt sogar effektiver ist als ein Lockdown.

https://www.nature.com/articles/s41591-020-0843-2#Sec2


FFP2- Masken und KN 95 - Masken filtern wie der Name sagt 95 Prozent der eingeatmeten Partikel. Nanofilter- und Nanosilbermasken versprechen laut Herstellerangaben sogar noch mehr, da Nanofasern so feinmaschig sind dass sie Viren nicht mehr hindurchlassen, zumindest Viren in der Größe von CV2. Allerdings gibt es Befürchtungen, dass Nanosilberpartikel aus der Maske in die Atemwege gelangen und dort selber Gesundheitsschäden verursachen könnten. Hierbei muss zwischen drei Maskentypen unterschieden werden: Nanofiltermasken aus Nanofasergewebe, Nanosilbermasken aus Mikrofasern mit Nanosilber- oder Silbernitratbedampfung und Nanosilberfiltermasken aus einem Nanosilbergewebe mit Stoffschichten darüber und darunter.



Diese Masken gelten nicht bei uns als Medizinprodukte, da sie in Europa bisher nicht getestet und zertifiziert wurden, wohl aber in Südkorea, wo die Technologie herkommt.


FFP2- und 3-Masken mit Ausatemventil schützen nur den Träger.

Inzwischen sind auch noch Masken mit einer aktiven elektrischen Ladung auf dem Markt, deren Effektivität im oberen Bereich liegen dürfte.

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Mit viel grünem Tee und Wasserlinsen-Shake: „Grüne” Mittelmeerkost in Studie kardiovaskulär besonders wirksam
Antje Sieb, Medscape


Eine Mittelmeerdiät mit weniger Fleisch, aber mit täglichem Wasserlinsen-Shake und mit viel grünem Tee, kann einige Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei übergewichtigen Männern möglicherweise stärker verringern als übliche mediterrane Diäten [1]. Das schreiben Wissenschaftler um Dr. Gal Tsaban von der Ben-Gurion University of the Negev, Israel, nach Auswertung der randomisierte DIRECT-PLUS-Studie.

Man hat in der Studiengruppe viele verschieden Veränderungen in der Ernährungsqualität, man kann das nicht auf ein Element zurückführen, das lässt das Studiendesign nicht zu. Dr. Stefan Kabisch
Man könne daraus nicht ableiten, dass Wasserlinsen ein neues Superfood darstellten, meint Dr. Stefan Kabisch vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung (DIfE) in Potsdam-Rehbrücke: „Man hat in der Studiengruppe viele verschieden Veränderungen in der Ernährungsqualität, man kann das nicht auf ein Element zurückführen, das lässt das Studiendesign nicht zu.”

Studie mit rund 300 Teilnehmern
Zu den Details: Die Wissenschaftler hatten ihre knapp 300 Teilnehmer, die durchschnittlich um die 50 Jahre alt waren, in 3 Gruppen eingeteilt. Sie sollten sich 6 Monate lang nach unterschiedlichen Regeln ernähren und zusätzlich Sport treiben.

Eine Gruppe, die sogenannte HDG-Gruppe (healthy diet guidance), bekam nur Tipps zur gesunden Ernährung.

Die beiden Mittelmeerkost-Gruppen mussten ein tägliches Kalorien-Limit einhalten. Sie erhielten spezielle Mahlzeiten und Rezepte nach Regeln der Mittelmeerdiät und zusätzlich täglich Walnüsse.

Die Gruppe mit „grüner” Mittelmeerkost hatte zusätzlich die Anweisung, mehrere Tassen grünen Tee am Tag zu trinken und ihren Fleischverzehr noch stärker zu reduzieren. Als Ausgleich erhielten Teilnehmer proteinreiche Shakes aus Wasserlinsen (Wolffia globosa).

Ursache der Gesundheitsvorteile unklar
Nach 6 Monaten zeigten sich deutliche Unterschiede beim Gewichtverlust. Während Teilnehmer der HDG-Gruppe ohne Kalorieneinschränkung im Schnitt 1,5 kg abgenommen hatten, waren es in der Mittelmeerkost-Gruppe 5,4 kg und in der Gruppe mit grüner Mittelmeerdiät 6,2 kg. Auch die Reduktion des Bauchumfangs war in beiden Mittelmeerkost-Gruppen mit 8,6 und 6,8 cm jeweils größer als in der HDG-Gruppe, deren Mitglieder im Schnitt nur 4,1 cm verloren.

Blutdruck und Blutwerte wie LDL, Nüchtern-Insulin oder C-reaktives Protein stellten sich besonders in der „grünen” Gruppe nach 6 Monaten signifikant vorteilhafter dar als in der HDG-Gruppe. Die Unterschiede zwischen der „grünen” und der normalen Mittelmeerkostgruppe waren allerdings nur in wenigen Punkten signifikant.

Was genau die Verbesserung bewirkt hat, ist allerdings schwierig zu sagen, da sich die Teilnehmer in der „grünen” Mittelmeerkostgruppe einerseits in mehreren Aspekten anders ernährt, aber auch mehr Gewicht verloren hatten. „Wenn ich einerseits die Qualität und andererseits die Quantität der Ernährung ändere, dann kann das dazu führen, dass ich eine Gewichtsreduktion habe, die alle anderen Effekte stark überstrahlt“, erläutert Kabitsch.

Wenn ich einerseits die Qualität und andererseits die Quantität der Ernährung ändere, dann kann das dazu führen, dass ich eine Gewichtsreduktion habe, die alle anderen Effekte stark überstrahlt. Dr. Stefan Kabisch

Zusätzlich zu Wasserlinsenshakes und grünem Tee hatte die „grüne” Mittelmeergruppe im Laufe der 6 Studienmonate auch mehr Fisch und weniger Fleisch gegessen. Ihre Ernährung hatte sich also in diversen Punkten verändert.

Studie unter besonderen Bedingungen
Ungewöhnlich an der Studie ist das Setting, in der sie stattfindet: Wissenschaftler hatten Angestellte eines Kernforschungszentrums in der Negev-Wüste rekrutiert. Die isolierte Lage der Einrichtung habe Vorteile, erklärt Prof. Dr. Matthias Blüher von der Universität Leipzig, der ebenfalls an der Studie beteiligt war. „Die Teilnehmer wurden zwar nicht kontrolliert ernährt, aber man konnte besser überprüfen, was tatsächlich gegessen wurde.”

Ein Teil der Mahlzeiten für die Mittelmeerkost-Gruppen wurde komplett zur Verfügung gestellt. Doch dieses Vorgehen habe auch einen Nachteil, erklärt Kabisch. Denn es handele sich um ein „künstliches Design“ das sich auf „frei lebende“ Menschen nicht so gut übertragen lasse.

Die Rekrutierung von Probanden im Kernforschungszentrum erklärt auch ein weiteres Detail. Während bei Ernährungsstudien oft Frauen in der Überzahl sind, nahmen an der vorliegenden Studie zu 88% Männer teil, weil sie an diesem Arbeitsplatz deutlich stärker vertreten waren. Die Ergebnisse ließen sich daher auch nicht unbedingt auf Frauen übertragen, schreiben die Autoren.

Sie vermuten für Männer allerdings, dass eine Mittelmeerkost mit Fleischreduktion und dafür mehr pflanzlichem Protein kardiovaskuläre Risikofaktoren zusätzlich verbessern könnte. Kabisch ist allerdings skeptisch, ob die Studie diese Schlüsse tatsächlich zulässt. Es sei z. B. unklar, welche Ergebnisse auf einzelne Ernährungsfaktoren und welche auf den erreichten Gewichtsverlust zurückzuführen seien.

Interessant könne in diesem Zusammenhang eine Weiterbeobachtung der Teilnehmer sein, sagt der Berliner Wissenschaftler: „Dann wird es spannend, bei welchem Gewicht landen die Teilnehmer am Ende der Beobachtungsphase, und gibt es dann noch Unterschiede im Stoffwechsel.” Da die DIRECT-PLUS Studie insgesamt über eine Laufzeit von 18 Monaten geplant ist, könnte sie diese Fragen möglicherweise beantworten.

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