Freitag, 1. Januar 2021
Störsender
Analoge Radios neigen dazu, irritierbar zu sein. Schnell kann sich eine Frequenz mit der anderen überlagen, es kommt zu Interferenzen, und die verursachen entweder ein Rauschen oder ein Wechseln von einem Sender zum anderen, ohne dass der Suchlauf betätigt wurde. Sitzt im Nachbarhaus ein CB-Funker mit nicht entstörtem Sender hört sich das so an:

"Wir präsentieren Ihnen heute ein sehr besonderes Rezept - keine Nouvelle Cuisine, sondern zwei Klassiker der großen Küche zweier verschiedener Länder gemeinsam zubereitet, als ein Gericht: Chateaubriand a`la Bourgogne und Saltimbocca alla Romana. Nun kommen wir zur aktuellen Lage im Südsudan. Der Bürgerkrieg ist erneut ausgebrochen, die Gefechte sind schon im vollen Gange.

An Zutaten benötigen wir:2 Rinderfiletstücke je 125 Gramm, Sauce Bearnaise, 2 Kalbsschnitzel, sehr dünn geschnitten
4 Scheibe/n
Parmaschinken, dünn
4 Blatt
Salbei, frisch
Salz und Pfeffer
3 EL Butter, zum Braten 50 ml
Weißwein 2 EL Butter, für die Sauce, etwas Tomatenmark und Chili, um aus der Sauce Bearnaise eine Art Sauce Choron zu zaubern

Auch ich muss eine Panzerweste tragen und mich in den Schutz der ägyptischen Blauhelme begeben. Man riet mir, auch privat eine Maschinenpistole zu tragen.

Butter in einer kleinen Schüssel über einem heißen Wasserbad langsam schmelzen, dabei nicht rühren. Fleisch waschen und trocken tupfen. Öl in einer beschichteten Pfanne erhitzen. Fleisch darin rundherum 3–4 Minuten anbraten.

Fleisch mit Salz und Pfeffer würzen, auf ein Backblech geben, mit Bratsatz übergießen und im vorgeheizten Backofen (E-Herd: 175 °C/ Umluft: 150 °C/ Gas: Stufe 2) 24–25 Minuten medium garen. Schalotten schälen und fein würfeln.

Pfefferkörner zerdrücken. Weißwein, Schalotten und Pfefferkörner in einem kleinen Topf um die Hälfte einkochen. Inzwischen Kerbel und Estragon, bis auf etwas zum Garnieren, waschen, trocken tupfen und Blätter von den Stielen zupfen um damit die gellenden Schmerzensschreie zu übertönen. Das alles ist auch für hartgesottene Kriegsberichtserstatter nur sehr schwer zu ertragen. Je die Hälfte der Blätter grob, die andere Hälfte fein hacken. Grob gehackte Kräuter mit der Weinreduktion verrühren. Topf vom Herd nehmen und abkühlen lassen. Fleisch aus dem Ofen nehmen, in Alufolie wickeln und an einem warmen Ort ruhen lassen.

Weinreduktion durch ein Sieb gießen. Eigelbe, Zitronensaft und Weinreduktion über einem warmen Wasserbad schaumig aufschlagen. Butter, bis auf die Molke, in eine andere Schale abgießen. Geklärte Butter unter kräftigem Rühren nach und nach zugeben, fein gehackte Kräuter unterheben, mit Salz, Pfeffer und Zucker abschmecken. Dies übergießt man mit der Sauce, die noch immer aus den toten Leibern tropft. Nur mit Gasmaske und einem Schild ausgerüstet können sie sich weiterbewegen und die Soße nun in eine Schüssel füllen, mit übrigen Kräutern garnieren. Dazu schmecken gedünstete, in Butter geschwenkte Möhren.


Die Schnitzel mit je einer Scheibe Parmaschinken und einem Salbeiblatt belegen und mit einem Zahnstocher feststecken.

Die Schnitzel und die Rinderfiletstücke in 5 EL heißer Butter etwa 2 bis 3 Minuten von beiden Seiten goldbraun braten, herausnehmen, die untere Seite mit Salz und Pfeffer würzen, warm stellen.

Den Bratsatz mit dem Weißwein ablöschen und etwas einkochen lassen. 2 EL Butter mit dem Schneebesen unter die Sauce rühren und mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Die Schnitzelchen mit der Sauce servieren. Dazu gibt es Rosmarinkartoffeln und einen Gartensalat.

Wir wünschen Bon Appetit/Buono Appetito

bis die Waffenstillstandsverhandlungen erneut aufgenommen werden."

Viel Spaß beim Nachkochen!

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Frohes Neues Jahr an alle!

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