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Dienstag, 22. Juni 2021
Wider das Vergessen!
che2001, 16:48h
Genosse Bersarin zum Gedenken an den Überfall auf die Sowjetunion.
https://bersarin.wordpress.com/2021/06/22/22-juni-1941-wer-wind-sat-wird-sturm-ernten/
Ach ja, und zwei Jahre später war Kursk.
https://www.youtube.com/watch?v=4HOcCfNnRVg
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Leitlinie zur Akuttherapie des Schlaganfalls aktualisiert: Neues zum Post-Stroke-Delir und zu Geschlechtsunterschieden
che2001, 12:55h
Andrea Hertlein
Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) und die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft (DGS) haben die S2e-Leitlinie zur Akuttherapie des ischämischen Schlaganfalls zusammen mit zahlreichen weiteren Fachgesellschaften aktualisiert und erweitert [1]. Neu sind unter anderem Aspekte des Post-Stroke-Delirs und der kardiovaskulären Diagnostik sowie ein Kapitel zu geschlechtsspezifischen Unterschieden bei Schlaganfall-Patienten.
Die bisherige S1-Leitlinie stammt aus dem Jahr 2012; 2015 kam eine Ergänzung zu den Rekanalisationstherapien hinzu. Nun wurde eine komplette Überarbeitung und Aktualisierung der bisherigen Leitlinie publiziert, heißt es in einer Mitteilung der DGN.
Sprecher der Leitliniensteuergruppe sind Prof. Dr. Martin Köhrmann, Universitätsklinikum Essen, und Prof. Dr. Peter Ringleb, Universitätsklinikum Heidelberg. Viele Empfehlungen hätten sich aufgrund neuer Studiendaten verändert, so die Fachgesellschaft. Außerdem wurden verschiedene Aspekte neu in die Empfehlungen aufgenommen.
Gefäßdiagnostik vor mechanischer Thrombektomie
Alle akuttherapeutischen Maßnahmen wirken besser, je früher und zielgerichteter sie angewendet werden. Neuerungen betreffen daher auch die zerebrale Diagnostik, die sofort mit CT oder MRT erfolgen sollte, um zwischen Ischämie und Blutung zu unterscheiden und somit das therapeutische Prozedere festlegen zu können.
Wenn eine mechanische Thrombektomie in Frage kommt, müsse der Leitlinie zufolge immer auch eine Gefäßdiagnostik (vom Aortenbogen aufwärts) stattfinden.
Falls bei Ankunft in der Klinik das Zeitintervall von 4,5 Stunden überschritten sei, sollte eine erweiterte Bildgebung, etwa eine Perfusionsuntersuchung mit MRT oder CT erfolgen, lautet die Empfehlung.
Tenecteplase nur in Einzelfällen
Die Standardtherapie für die systemische Thrombolyse erfolgt in der Regel mit Alteplase. Tenecteplase könnte jedoch als modifiziertes Molekül eine noch bessere Wirksamkeit haben, heißt es in der aktualisierten Fassung.
In der EU ist diese Substanz bisher allerdings nur zur Behandlung des Herzinfarktes zugelassen. Dagegen ist die Studienlage beim Schlaganfall bislang nicht einheitlich. Gemäß der neuen Leitlinie soll Tenecteplase außerhalb klinischer Studien nur in Einzelfällen eingesetzt werden.
Post-Stroke-Delir: Screening mit etablierten Scores
Neuerungen betreffen auch das sogenannte Post-Stroke-Delir, welches bei bis zu 48% der Patienten auftritt. Ein solches Delir gehe einher mit einer fast fünffach erhöhten Sterblichkeit, längeren Klinikaufenthalten und häufigeren Entlassungen in Pflegeeinrichtungen, betonen die Autoren.
Die Leitlinien empfehlen daher das gezielte Screening mit etablierten Scores. Neben der Behandlung mit speziellen Medikamenten sei es außerdem besonders wichtig, frühzeitig die Reorientierung der Patienten zu stimulieren (Kommunikation, Mobilisation, Brille, Hörgeräte, Tag-Nacht-Rhythmus).
Eine duale antithrombotische Sekundärprophylaxe (ASS plus Clopidogrel oder Ticagrelor) sollte nicht routinemäßig erfolgen, heißt es in der aktualisierten Fassung. Sie könne bei ausgewählten Patienten nach TIA oder leichten Schlaganfällen über einen Zeitraum von 21 bis 30 Tagen Vorteile haben, möglicherweise jedoch zu Lasten des Blutungsrisikos bei insgesamt unveränderter Mortalität und nur geringem Einfluss auf bleibende Behinderung und Lebensqualität. Bei erhöhtem Blutungsrisiko sollte laut Leitlinie keine duale Plättchenhemmung erfolgen.
Frauen seltener auf Stroke Units behandelt
Die überarbeitete Leitlinie betont außerdem, dass die systematische Suche in Datenbanken keinen Anhalt dafür brachte, dass Frauen mit einem Schlaganfall anders behandelt werden sollten als Männer. Es zeigten sich jedoch je nach Studie variable epidemiologische Unterschiede zwischen den Geschlechtern: So waren weniger Frauen von Schlaganfällen betroffen als Männer.
Frauen waren jedoch durchschnittlich etwa 5 Jahre älter als Männer, hatten häufiger Bluthochdruck und Vorhofflimmern.
Alkohol- oder Nikotinkonsum sowie Hyperlipidämie und Diabetes mellitus waren indes bei Männern häufiger.
Bei uneinheitlicher Datenlage gebe es laut Leitlinie Hinweise darauf, dass Frauen seltener auf Stroke Units behandelt wurden, eine erhöhte Krankenhaussterblichkeit hatten (2017 starben 8,8% der Frauen und 5,8% der Männer) sowie ein schlechteres funktionelles Ergebnis.
Dieser Artikel ist im Original erschienen auf Univadis.de.
Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) und die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft (DGS) haben die S2e-Leitlinie zur Akuttherapie des ischämischen Schlaganfalls zusammen mit zahlreichen weiteren Fachgesellschaften aktualisiert und erweitert [1]. Neu sind unter anderem Aspekte des Post-Stroke-Delirs und der kardiovaskulären Diagnostik sowie ein Kapitel zu geschlechtsspezifischen Unterschieden bei Schlaganfall-Patienten.
Die bisherige S1-Leitlinie stammt aus dem Jahr 2012; 2015 kam eine Ergänzung zu den Rekanalisationstherapien hinzu. Nun wurde eine komplette Überarbeitung und Aktualisierung der bisherigen Leitlinie publiziert, heißt es in einer Mitteilung der DGN.
Sprecher der Leitliniensteuergruppe sind Prof. Dr. Martin Köhrmann, Universitätsklinikum Essen, und Prof. Dr. Peter Ringleb, Universitätsklinikum Heidelberg. Viele Empfehlungen hätten sich aufgrund neuer Studiendaten verändert, so die Fachgesellschaft. Außerdem wurden verschiedene Aspekte neu in die Empfehlungen aufgenommen.
Gefäßdiagnostik vor mechanischer Thrombektomie
Alle akuttherapeutischen Maßnahmen wirken besser, je früher und zielgerichteter sie angewendet werden. Neuerungen betreffen daher auch die zerebrale Diagnostik, die sofort mit CT oder MRT erfolgen sollte, um zwischen Ischämie und Blutung zu unterscheiden und somit das therapeutische Prozedere festlegen zu können.
Wenn eine mechanische Thrombektomie in Frage kommt, müsse der Leitlinie zufolge immer auch eine Gefäßdiagnostik (vom Aortenbogen aufwärts) stattfinden.
Falls bei Ankunft in der Klinik das Zeitintervall von 4,5 Stunden überschritten sei, sollte eine erweiterte Bildgebung, etwa eine Perfusionsuntersuchung mit MRT oder CT erfolgen, lautet die Empfehlung.
Tenecteplase nur in Einzelfällen
Die Standardtherapie für die systemische Thrombolyse erfolgt in der Regel mit Alteplase. Tenecteplase könnte jedoch als modifiziertes Molekül eine noch bessere Wirksamkeit haben, heißt es in der aktualisierten Fassung.
In der EU ist diese Substanz bisher allerdings nur zur Behandlung des Herzinfarktes zugelassen. Dagegen ist die Studienlage beim Schlaganfall bislang nicht einheitlich. Gemäß der neuen Leitlinie soll Tenecteplase außerhalb klinischer Studien nur in Einzelfällen eingesetzt werden.
Post-Stroke-Delir: Screening mit etablierten Scores
Neuerungen betreffen auch das sogenannte Post-Stroke-Delir, welches bei bis zu 48% der Patienten auftritt. Ein solches Delir gehe einher mit einer fast fünffach erhöhten Sterblichkeit, längeren Klinikaufenthalten und häufigeren Entlassungen in Pflegeeinrichtungen, betonen die Autoren.
Die Leitlinien empfehlen daher das gezielte Screening mit etablierten Scores. Neben der Behandlung mit speziellen Medikamenten sei es außerdem besonders wichtig, frühzeitig die Reorientierung der Patienten zu stimulieren (Kommunikation, Mobilisation, Brille, Hörgeräte, Tag-Nacht-Rhythmus).
Eine duale antithrombotische Sekundärprophylaxe (ASS plus Clopidogrel oder Ticagrelor) sollte nicht routinemäßig erfolgen, heißt es in der aktualisierten Fassung. Sie könne bei ausgewählten Patienten nach TIA oder leichten Schlaganfällen über einen Zeitraum von 21 bis 30 Tagen Vorteile haben, möglicherweise jedoch zu Lasten des Blutungsrisikos bei insgesamt unveränderter Mortalität und nur geringem Einfluss auf bleibende Behinderung und Lebensqualität. Bei erhöhtem Blutungsrisiko sollte laut Leitlinie keine duale Plättchenhemmung erfolgen.
Frauen seltener auf Stroke Units behandelt
Die überarbeitete Leitlinie betont außerdem, dass die systematische Suche in Datenbanken keinen Anhalt dafür brachte, dass Frauen mit einem Schlaganfall anders behandelt werden sollten als Männer. Es zeigten sich jedoch je nach Studie variable epidemiologische Unterschiede zwischen den Geschlechtern: So waren weniger Frauen von Schlaganfällen betroffen als Männer.
Frauen waren jedoch durchschnittlich etwa 5 Jahre älter als Männer, hatten häufiger Bluthochdruck und Vorhofflimmern.
Alkohol- oder Nikotinkonsum sowie Hyperlipidämie und Diabetes mellitus waren indes bei Männern häufiger.
Bei uneinheitlicher Datenlage gebe es laut Leitlinie Hinweise darauf, dass Frauen seltener auf Stroke Units behandelt wurden, eine erhöhte Krankenhaussterblichkeit hatten (2017 starben 8,8% der Frauen und 5,8% der Männer) sowie ein schlechteres funktionelles Ergebnis.
Dieser Artikel ist im Original erschienen auf Univadis.de.
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Starke Hautirritationen nach mRNA-Corona-Impfung beobachtet: Ausschläge, Erytheme, Frostbeulen ? und Aktivierung von Herpes?
che2001, 12:51h
PD Dr. Martin Hartmann
Manchmal bleibt es nicht bei einer Lokalreaktion: PD Dr. Martin Hartmann berichtet von Fällen an der Hautklinik Heidelberg mit dermatologischen Irritationen nach Moderna- und BioNTech-Injektionen.
Transkript des Videos von PD Dr. Martin Hartmann, Heidelberg:
Schönen guten Tag,
hier ist Martin Hartmann aus der Hautklinik Heidelberg. Es geht heute um kutane Nebenwirkungen der mRNA-Impfstoffe gegen SARS-CoV2-Infektionen.
Während beim Vektor-Impfstoff von AstraZeneca (Vaxzevria®) in den letzten Wochen viel über die thromboembolischen Komplikationen berichtet worden ist und deshalb der Impfstoff nun vorwiegend bei Älteren eingesetzt wird, gibt es jetzt immer mehr Erkenntnisse zu den Impfreaktionen bzw. Nebenwirkungen nach einer Injektion mit den mRNA-Impfstoffen.
Quelle: PD M. Hartmann
Häufig lokale Schmerzen, Schwellungen und Rötungen
Esther Freeman von der Harvard Medical School hat auf dem diesjährigen Jahrestreffen der American Academy of Dermatology Association (AAD) einen Überblick zu den Nebenwirkungen bei mRNA-Impfungen gegeben.
Bei bis zu 90% der Geimpften treten direkt nach der Impfung Schmerzen auf, seltener sind Schwellungen und Rötungen. Die Symptome flauen nach 1 bis 2 Tagen ab [5,6]. Allergische Reaktionen auf die Impfstoffe sind selten [3]
Ausschläge und verzögerte Lokalreaktionen
Es wird immer wieder beobachtet, dass auch urtikarielle Ausschläge, eine Urtikaria oder eine morbilliformer Rash, also ein masern-ähnlicher Ausschlag, im Anschluss an die Impfung auftreten. Sie flauen unter einer Therapie mit Antihistaminika oder lokalen Kortikoiden rasch wieder ab.
Interessant sind verzögerte Lokalreaktionen, die 5 bis 6 Tage nach der Injektion an der Injektionsstelle als ausgedehnte Rötung mit Schwellung und Juckreiz auftreten. Sie persistieren für einige Tage. Das wird häufig nach der 1. Impfung beobachtet, nach der 2. Impfung wiederholt sich das in weniger als 50% der Fälle und tritt dann auch nicht ausgeprägt auf [2].
Multiforme Erytheme
Dann gibt es Berichte von selteneren Nebenwirkungen wie multiforme Erytheme, pernio-artige Nebenwirkungen oder Reaktivierung von Infektionen [8].
Ich möchte von einigen Fällen hier aus der Hautklinik, Heidelberg, berichten.
Vor wenigen Wochen kamen 2 Patienten am gleichen Tag zur stationären Überwachung nach jeweils einer Impfung mit dem Impfstoff von Moderna und BioNTech, die am ganzen Körper multiforme Erytheme hatten.
Sie hatten also eine Art von Ausschlag, der multiform, teilweise wie ein Erythema exsudativum multiforme aussah. Die Schleimhäute waren bei beiden Patienten nicht betroffen. Wenige Tage nach einer Therapie mit Steroiden konnten die Patienten die Klinik auch wieder verlassen.
Multiformes Exanthem nach mRNA-Impfung (Copyright: PD M. Hartmann)
Frostbeulen-ähnliche Reaktionen
Interessant sind die Perniones-artigen Nebenwirkungen, die auch bei COVID-19 beobachtet wurden. Bei uns wurde eine Patientin aufgenommen, die eine bläulich-livide Verfärbung der Zehen und auch der Hände hatte, also Frostbeulen-artige Veränderungen direkt im Anschluss an eine mRNA-Impfung aufwies. Die Histologie zeigte eine Vaskulitis. Auch diese Veränderungen flauten unter einer Steroidtherapie sehr schnell wieder ab [7].
Dann hatten wir noch einen jungen Patienten aufgenommen mit einer akuten generalisierten ekzematischen Pustulose, also mit disseminiertem Auftreten von Pusteln am ganzen Körper. Ebenso wie die Frostbeulen-artigen Veränderungen werden diese Pusteln auch bei COVID-19-Patienten beschrieben.
Reaktivierung von Herpes-Viren
Interessant sind auch die Berichte über die Reaktivierung von Herpesviren. Wenige Tage nach einer Impfung tritt entweder erstmals oder wieder sehr ausgeprägt eine Herpes-simplex-Reaktivierung auf. Wir haben einen jungen Mann aufgenommen, der erstmals eine HSV-Reaktivierung hatte, die weit über den normalen Herpes labialis hinausging.
Zudem haben wir gehäuft Patienten beobachtet, die direkt nach der mRNA-Impfung einen Herpes Zoster hatten. Das sind Patienten mit Risikoprofil, aber auch junge Menschen, z. B. eine 29jährige Frau, die bei uns nach der 2. Impfung mit einem Zoster ophthalmicus aufgenommen wurde. Das ist in diesem Alter relativ selten.
Es gibt Berichte aus Israel, aber auch aus der Schweiz, dass der Zoster gehäuft im Anschluss an die Infektion auftritt.
Inwieweit das nur ein zufälliger Zusammenhang mit der inzwischen häufig durchgeführten Impfung ist, oder wirklich seine Ursache in der Impfung hat bleibt im Moment noch unklar.
Das war es zu den Impfungen.
Vielen Dank, auf Wiedersehen
Manchmal bleibt es nicht bei einer Lokalreaktion: PD Dr. Martin Hartmann berichtet von Fällen an der Hautklinik Heidelberg mit dermatologischen Irritationen nach Moderna- und BioNTech-Injektionen.
Transkript des Videos von PD Dr. Martin Hartmann, Heidelberg:
Schönen guten Tag,
hier ist Martin Hartmann aus der Hautklinik Heidelberg. Es geht heute um kutane Nebenwirkungen der mRNA-Impfstoffe gegen SARS-CoV2-Infektionen.
Während beim Vektor-Impfstoff von AstraZeneca (Vaxzevria®) in den letzten Wochen viel über die thromboembolischen Komplikationen berichtet worden ist und deshalb der Impfstoff nun vorwiegend bei Älteren eingesetzt wird, gibt es jetzt immer mehr Erkenntnisse zu den Impfreaktionen bzw. Nebenwirkungen nach einer Injektion mit den mRNA-Impfstoffen.
Quelle: PD M. Hartmann
Häufig lokale Schmerzen, Schwellungen und Rötungen
Esther Freeman von der Harvard Medical School hat auf dem diesjährigen Jahrestreffen der American Academy of Dermatology Association (AAD) einen Überblick zu den Nebenwirkungen bei mRNA-Impfungen gegeben.
Bei bis zu 90% der Geimpften treten direkt nach der Impfung Schmerzen auf, seltener sind Schwellungen und Rötungen. Die Symptome flauen nach 1 bis 2 Tagen ab [5,6]. Allergische Reaktionen auf die Impfstoffe sind selten [3]
Ausschläge und verzögerte Lokalreaktionen
Es wird immer wieder beobachtet, dass auch urtikarielle Ausschläge, eine Urtikaria oder eine morbilliformer Rash, also ein masern-ähnlicher Ausschlag, im Anschluss an die Impfung auftreten. Sie flauen unter einer Therapie mit Antihistaminika oder lokalen Kortikoiden rasch wieder ab.
Interessant sind verzögerte Lokalreaktionen, die 5 bis 6 Tage nach der Injektion an der Injektionsstelle als ausgedehnte Rötung mit Schwellung und Juckreiz auftreten. Sie persistieren für einige Tage. Das wird häufig nach der 1. Impfung beobachtet, nach der 2. Impfung wiederholt sich das in weniger als 50% der Fälle und tritt dann auch nicht ausgeprägt auf [2].
Multiforme Erytheme
Dann gibt es Berichte von selteneren Nebenwirkungen wie multiforme Erytheme, pernio-artige Nebenwirkungen oder Reaktivierung von Infektionen [8].
Ich möchte von einigen Fällen hier aus der Hautklinik, Heidelberg, berichten.
Vor wenigen Wochen kamen 2 Patienten am gleichen Tag zur stationären Überwachung nach jeweils einer Impfung mit dem Impfstoff von Moderna und BioNTech, die am ganzen Körper multiforme Erytheme hatten.
Sie hatten also eine Art von Ausschlag, der multiform, teilweise wie ein Erythema exsudativum multiforme aussah. Die Schleimhäute waren bei beiden Patienten nicht betroffen. Wenige Tage nach einer Therapie mit Steroiden konnten die Patienten die Klinik auch wieder verlassen.
Multiformes Exanthem nach mRNA-Impfung (Copyright: PD M. Hartmann)
Frostbeulen-ähnliche Reaktionen
Interessant sind die Perniones-artigen Nebenwirkungen, die auch bei COVID-19 beobachtet wurden. Bei uns wurde eine Patientin aufgenommen, die eine bläulich-livide Verfärbung der Zehen und auch der Hände hatte, also Frostbeulen-artige Veränderungen direkt im Anschluss an eine mRNA-Impfung aufwies. Die Histologie zeigte eine Vaskulitis. Auch diese Veränderungen flauten unter einer Steroidtherapie sehr schnell wieder ab [7].
Dann hatten wir noch einen jungen Patienten aufgenommen mit einer akuten generalisierten ekzematischen Pustulose, also mit disseminiertem Auftreten von Pusteln am ganzen Körper. Ebenso wie die Frostbeulen-artigen Veränderungen werden diese Pusteln auch bei COVID-19-Patienten beschrieben.
Reaktivierung von Herpes-Viren
Interessant sind auch die Berichte über die Reaktivierung von Herpesviren. Wenige Tage nach einer Impfung tritt entweder erstmals oder wieder sehr ausgeprägt eine Herpes-simplex-Reaktivierung auf. Wir haben einen jungen Mann aufgenommen, der erstmals eine HSV-Reaktivierung hatte, die weit über den normalen Herpes labialis hinausging.
Zudem haben wir gehäuft Patienten beobachtet, die direkt nach der mRNA-Impfung einen Herpes Zoster hatten. Das sind Patienten mit Risikoprofil, aber auch junge Menschen, z. B. eine 29jährige Frau, die bei uns nach der 2. Impfung mit einem Zoster ophthalmicus aufgenommen wurde. Das ist in diesem Alter relativ selten.
Es gibt Berichte aus Israel, aber auch aus der Schweiz, dass der Zoster gehäuft im Anschluss an die Infektion auftritt.
Inwieweit das nur ein zufälliger Zusammenhang mit der inzwischen häufig durchgeführten Impfung ist, oder wirklich seine Ursache in der Impfung hat bleibt im Moment noch unklar.
Das war es zu den Impfungen.
Vielen Dank, auf Wiedersehen
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Durchbruch bei Impfstoffen aus Kuba
che2001, 12:35h
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