... link (4 Kommentare) ... comment
... link (0 Kommentare) ... comment
http://www.computerwoche.de/cebit/nachrichten/572526
Wobei ich mich noch an eine andere "heiße" Story eerinnere: Microsoft, Apple, IBM und Texas Instruments entwickelten damals in Konkurrenz zu Intel und AMD den Super-PC, von dem man sich einen epochemachenden Quantensprung versprach. Doch das Konsortium zerkrachte sich frühzeitig, und heraus kam der Cyrix, ein völlig übertakteter, störanfälliger Pentium-Nachmacher.
... link (4 Kommentare) ... comment
http://www.haz.de/niedersachsen/285246.html
... link (2 Kommentare) ... comment
http://trouvaillen.blogger.de/stories/391469/
... link (1 Kommentar) ... comment
Ich bin gespannt, wie die Entwicklung weiter geht.Solch lustige Visionen wird es jedenfalls nur in den berauschten Nächten nordhessischer Bloggerinnen geben, http://netbitch1.twoday.net/stories/1587593, aber militärische Eskalationen sind durchaus drin.
... link (0 Kommentare) ... comment
Laut vorlesen, vorsichtshalber Lappen bereithalten:
Für Anfänger/For beginners
Drei Hexen schauen sich drei Swatch-Uhren an.
Welche Hexe schaut welche Swatch-Uhr an?
Three witches watch three swatch watches.
Which witch watch what swatch watch?
Für Fortgeschrittene/For Walkaways
Drei geschlechtsumgewandelte Hexen schauen sich drei Swatch-Uhrenknöpfe an.
Welche geschlechtsumgewandelte Hexe schaut sich welchen Swatch-Uhrenknopf an?
Three switched witches watch three Swatch watch switches.
Which switched which would watch which Swatch watch switch?
Für Experten/For heavy speakers
Drei Schweizer Hexenschlampen, die sich wünschten, geschlechtsumgewandelt zu sein, schauen sich Schweizer Swatch-Uhrenknöpfe an.
Welche Schweizer Hexenschlampe, die sich wünschte, geschlechtsumgewandelt zu sein, schaut sich welche Schweizer Swatch Uhrenknöpfe an?
Three swiss witchbitches, who wished to be switched, are watching three swiss Swatch watch switches.
Which swiss witchbitch, who wishes herself to be switched, watches which swiss Swatch watch switch?
Jetzt Umgebung mit dem Lappen trocken wischen!
... link (4 Kommentare) ... comment
Es hat in der Vergangenheit nicht nur von Auschwitz leugnenden Neonazis und ihren publizistischen Adlaten mit so passenden Namen wie Leuchter und Zündel Vorstöße mit geschichtsrevisionistischen Inhalten gegeben, sondern auch seitens der etablierten Politik. So äußerte in Zeiten der Anti-Atomraketen-Proteste beispielsweise Heiner Geißler die These, die Friedensbewegung dr 20er und 30er Jahre habe Hitler erst möglich gemacht, worauf Joschka Fischer konterte, ob denn demzufolge Carl von Ossietzky und Erich Mühsam quasi für Auschwitz verantwortlich gemacht werden sollten. Fischers Antwort war polemisch und moralisierend, dabei gerät aber außer Acht, dass Geißler hier vor allem historisch falsch lag (ein ewiges Problem bei den Grünen und den deutschen Linken ist ja viel Moral und mangelndes historisches und politisches Wissen): Die Appeasement-Politiker, welche Hitler lange gewähren ließen, waren alles Andere als Pazifisten, es handelte sich vielmehr um Rechtskonservative mit uneingestandenen Sympathien für die Nazis. Während Teile der britischen Torys klammheimlich davon träumten, mit den Gewerkschaften so umzuspringen, wie die Nazis es getan hatten, gab es in Frankreich sogar die Parole "plustot Hitler que Léon Blum", es wurde also die Besetzung durch die Nazis einem Wahlsieg der französischen Sozialisten vorgezogen. Insofern war die französische Kapitulation bereits 2 Jahre vor ihrem Stattfinden angelegt.
Zu einem für die deutsche Historiographie beispiellosen, vor allem außerhalb der Fachöffentlichkeit, nämlich in der Presse ausgetragenen Skandal kam es, als Ernst Nolte In seinem Beitrag "Vergangenheit, die nicht vergehen will" http://lexikon.idgr.de/h/h_i/historikerstreit/historikerstreit.php
die These vertrat, die Sowjetunion sei eigentlich schuld am NS-Regime, zumindest aber an den KZ´s. Diese seien von den Nazis als Kopie des Archipel Gulag eingerichtet worden, und nur die Furcht vor den Kommunisten haben sie getrieben, ihrerseits zunächst Kommunisten, dann auch andere Gruppen in Lager zu sperren, der Holocaust sei eigentlich eine "asiatische Tat". Hier finden wir typische Elemente apologetischer Geschichtsschreibung: Einerseits eine unmenschliches Handeln verharmlosende, die Nazis als von Anderen Verführte oder unter Angst vor Anderen Handelnde eigentlich unmündige Wesen, ein Element der im Antisemitisnmus zum Tragen kommenden Paranoia (vgl. Adorno, Levinson et al "Studien zum autoritärenCharakter" sowie Adorno und Horkheimer "Dialektik der Aufkläung. Elemente des Antisemitismus") sowie die Behauptung, das groteske Verbrechen der Massenvernichtung sei eigentlich undeutsch, wurzle anthropologisch in Asien, was von einem geistigen Hintergrund des Verfassers in der Nähe der Rassentheorien und daher im Umfeld der NS-Ideologie selber zeugt. Den Sinn der Auseinandersetzung um die Positionen Noltes machten damals die konservativen Historiker Michael Stürmer und Andreas Hillgruber deutlich, als sie schrieben, dass Derjenige die Zukunft gewinne, der die Deutungshoheit über die Vergangenheit gewinne. Darum ging es demzufolge Nolte um eine Inwertsetzung der Geschichtswissenschaft als Werkzeug im Kalten Krieg: Da eigentlich "der Russe" schuld sei, müsse die NS-Vergangenheit nicht mehr bewältigt, wohl aber aktiv am Sturz des kommunistischen Systems gearbeitet werden.
Noltes Positionen wurden von der Mehrheit der deutschen Historiker zurückgewiesen.
Dies hielt allerdings Vertreter wie Rainer Zitelmann nicht davon ab, ihrerseits neue geschichtsrevisionistische Vorstöße zu unternehmen, etwa dergestalt, der NS sei Bestandteil der allgemeinen Modernisierung im Verlauf des 20. Jahrhunderts. Eine andere Form von Geschichtsrevisionismus kommt zurzeit aus neokonservativer Ecke. Anknüpfend an Friedrich August von Hayek wird der Nationalsozialismus als zwangsläufiges Ergebnis des Sozialismus betrachtet, teilweise unterscheiden neocons zwischen "Sozial-Sozialisten"(=Linke und Sozialemokraten) und "Nationalsozialisten". Nun hat Hayek sich zwar, insbesondere in den diversen Neuauflagen seiner im Original 1944 verfassten Schrift "Der Weg zur Knechtschaft" sich gegen jede Form von Staatsinterventionismus ausgesprochen und den ursprünglichen Manchesterliberalismus Adam Smith´s entschieden befürwortet. In seinen späteren Jahren wandte er sich auch gegen den Ordoliberalismus im Spannungsfeld von sozialer Marktwirtschaft und Keynesianismus.
Auch ein Vergleich nationalsozialistischer und stalinistischer Wirtschaftsstrukturen findet sich bei Hayek, womit dieser sich bereits außerhalb des beschriebenen Historikerkonenses befindet. Bereits Popper und sein eigener Lehrmeister v.Mises hatten an Hayek Irrationalismus und Demokratieskeptizismus kritisiert.
Wenn wir den antisozialdemokratischen Ausfällen folgen, wie sie auf neokonservativen Weblogs veröffentlicht werden, gehen die heutigen selbsternannten Hayek-Apologeten aber sehr viel weiter. Einerseits wird dadurch, dass Keynesianismus bzw. die Sozialdemokratie implizit in die Nähe des Nationalsozialismus gerückt wird, Verhöhnung der Opfer des NS betrieben, andererseits läuft die implizite Logik, dass es außerhalb des reinen Liberalkapitalismus kein denkbares Gesellschaftsmodell mehr geben soll auf Totalitarismus hinaus - totalitärer Wirtschaftsliberalismus halt. Den haben die Jünger des Hayek-Schülers Milton Friedman in Chile und der Türkei (Turgut Özal war selbst einer der Chicago-Boys) bereits praktisch demonstriert. Es scheint so, dass hier eine neue extremistische Bewegung heranwächst.
Es ist auch Bestandteil des neokonservativen Geschichtsrevisionismus, anzunehmen, dass der heutige westliche Wohlstand allein Leistung des Kapitalismus selber sei, als hätten alle Arbeiterkämpfe um Partizipation und soziale Leistungen nicht stattgefunden, ja, Neokonservative glauben sogar, ohne Arbeiterbewegung sei die Entwicklung des allgemeinen Wohlstands bereits viel weiter als real geschehen.
... link (1 Kommentar) ... comment
Einer von dessen extremsten Formen ist die Auschwitz-Leugnung, die nicht etwa nur von kahlköpfigen Stiefelnazis vorgenommen wurde, sondern, als prominentestem Vertreter, auch von dem britischen Rechtsaußen-Historiker David Irving.
Generell gibt es zum Thema Faschismus/Nationalsozialismus in der Historiographie diverse, höchst unterschiedliche Forschungsansätze. Der Kürze halber sollen hier erwähnt werden:
1) Faschismus/Nationalsozialismus als Totalitarismus
Angesichts des Hitler-Stalin-Paktes und des Vorgehens der Komintern-Brigaden gegen die anarchistische CNT und die trotzkistisch-rätekommunistische POUM im Spanischen Bürgerkrieg erschien der Vergleich zwischen Stalinismus und Nationalsozialismus hinsichtlich der Machtstrukturen naheliegend. Dies war ursprünglich eine moralische Gleichsetzung, die sozioökonomische Faktoren ausblendete. Im Kalten Krieg wurde daraus dann ein Ansatz, der Sozialismus und Faschismus generell gleichsetzte, bis hin zur Instrumentalisierung zur prowestlichen Propaganda, die HannahAhrendt, der wesentlichsten Begrpnderin des Totalitarismus-Ansatzes, sehr fern gelegen hatte. Nach 1989 erlebte dieser Mißbrauch der Totalitarismus-Theorie eine Renaissance in Form übler Machwerke, wie dem Schwarzbuch des Kommunismus.
2) Nationalsozialismus als einzigartiges Phänomen
Vwerschiedene Ansätze, z.B. NS als Spezialfall des Faschismus, nämlich als durch die Gesellschaftsstrukturen des Kaiserreichs bestimmter deutscher Sonderweg (Jürgen Kocka)
Deutscher Sonderweg reicht von Luther über Bismarck geradewegs bis hin zu Hitler
(O.Butler, Mc Govern, Shirer, in einer sehr speziellen Variante auch Goldhagen)
NS unterscheidet sich von anderen Faschismen oder Totalitarismen durch die besondere Rolle Hitlers (Bracher, illgruber, Hildebrand, Haffner, Fest)
3) Nationalsozialismus als Faschismus
a) Faschismus ist die unmittelbar terroristische Herrschaft der am meisten chauvinistischen, am meisten imperialistischen Kräfte des Finanzkapitals
(Dimitroff).
b) Faschismus als Bonapartismus: Ein Machtvakuum zwischen Kapital und Arbeiterklasse führt zur Machtergreifung einer im Kern kleinbürgerlichen, Elemente der Arbeiterbewegung wie der bürgerlichen Eliten aufgreifenden militant-chauvinistischen M;assenbewegung (Bauer, Thalheimer)
c) Faschismus als Post-Bonapartismus: Faschismus ist Klassenkampf von oben, in einer Art sozialem Bürgerkrieg wird die Arbeiterbewegung zerschlagen. Der Faschismus ist die Art der Terrorherrschaft, durch welche die Bourgeoisie nach Auftreten der ersten sozialistischen Revolutionen ihre Macht absichert, sowie der terreur der Jakobiner die Terrorherrschaft zur Verhinderung sozialistischer KOnsequenzen der Französischen Revolution war.
(Trotzky)
d) Faschismus als bürgerlicher Ausnahmestaat
Nachdem die kulturelle Hegemonie des Bürgertums zerstört wurde, aber das Proletariat nicht zur Macht gelangen konnte folgt auf den liberalen Kapitalismus mit weltmarktabhängiger Geldwirtschaft eine auf nationaler Abschottung basierende Verbindung aus Industriekapitalismus und ursprünglicher Akkumulation durch Zwangsarbeiterwirtschaft und Raubkriege - Primat der Politik zur Rettung der kapitalistischen Ökonmie (Poulantzas, Mason).
e) Faschismus als fehlgeschlagene Modernisierung
(Parson).
f) Faschismus als an die 20er, 30er und 40er Jahre gebundene Revolte gegen Tradition und Moderne zugleich (Nolte).
g) Faschismus als durch Umstrukturierungsprobleme feudaler Agrargesellschaften bedingte Abweichung vom "normalen" kapitalistischen Modell, das sonst eine liberaler Verfassungsstaat ist.
(Mommsen, Jäckel, Hildebrand, Organski, Moore)
h) Faschismus als Extremismus der Mitte
Mittelschichten reagieren in der Furcht, zwischen Proletariat und Bourgeoisie zerrieben zu werden mit Unterstützung der extremen Rechten
(Lipset).
Allen Faschismustheorien innerhalb der etablierten Geschichtswissenschaft ist gemein, dass sie den Faschismus als ein historisch einzigartiges, nicht relativierbares Verbrechen ansehen. Dies ist das Hauptunterscheidungsmerkmal zum Geschichtsrevisionismus.
... link (6 Kommentare) ... comment
Antisemitismus hingegen hat eine komplexe, im Bereich der Paranoia verwurzelte Vorurteilsstruktur zum Inhalt https://chuzpe.blogger.de/stories/385800/#386016,
und das ist etwas Anderes als reiner Antizionismus.
Hinsichtlich der GründerInnengeneration der RAF und ihres plötzlichen Umkippens von erst euphorischer Begeisterung für die Kibbuzzim und dann umso rigoroserer Israelfeindschaft inklusive ihrer sowohl projektiven als auch instrumentalen Umgangsweise mit der Shoah lässt sich der Begriff eines "sekundären Antisemitismus" vielleicht noch verwenden, aber er lässt sich nicht von diesem Fluchtpunkt aus generell auf die Verurteilung der Besatzungspolitik oder eine positive Bezugnahme auf palästinensische Kämpfe übertragen. Die PFLP wiederum vertritt ein teilweise ziemlich an den Haaren - oder der Kufaya - herbeigezogenes Modell, in dem "den Juden" das Heimatrecht in Israel abgesprochen werden soll, aber auch das würde ich nicht linken Antisemitismus nennen. Erstens kann Antisemitismus nicht links sein. Links bedeutet, sich an Kategorien wie Klasse, verfolgter Minderheit oder Gender zu orientieren, wer Antisemit ist, begibt sich damit von Vornherein außerhalb der Linken. Abgesehen davon sind PalästinenserInnen sprachlich und ethnisch tatsächlich Semiten, was man von Juden/Jüdinnen nur dann sagen kann, wenn man selber an rassistische Konstrukte glaubt. Ich weiß nicht, wie ich die PFLP-Idologie einordnen soll, ich würde erstmal Schwurbel dazu sagen, aber den Begriff "linken Antisemitismus" halte ich für nicht anwendbar.
- späterer Einschub: Mit der Hamas ist das etwas ganz Anderes, und ich halte es hier durchaus für berechtigt, deren Ideologie als religiösen Faschismus zu bezeichnen, wobei ich auch diese Organisation noch differenziert betrachten möchte Unser Umgang. Aber Hamas wurde im Ursprung gegen die PLO aufgebaut. edit. -
Unser Umgang mit den Parolen war denn auch ein ganz Anderer, und ich halte ihn weiterhin für richtig.
Wir gingen die AutorInnen semantisch an. Wieso steht Israel in Anführungsstrichen, Palästina aber nicht? Entweder, man lehnt Nationalitäten als Konstrukte bürgerlichen Denkens grundsätzlich ab und schreibt sie immer in Anführungszeichen, oder man erkennt Nationalitäten, etwa im Rahmen des Selbstbestimmungsrechts der Völker, generell an und schreibt sie nie in Anführungszeichen. Hier zweierlei Wertigkeiten von Nationen anzunehmen, bedeutet, selber Nationalist zu sein, und dann ist man nicht links.
"Palästina, das Volk wird dich befreien!" Ah ja, sehr schön! Was ist Palästina? Die Bezeichnung für ein Territorium. Was ist ein Volk? Ein politisch-semantisches Konstrukt, das als Herrschaftsinstrument der Bourgeoisie dient (wahrscheinlich muss man bald sagen: diente). Also: ein bürgerliches Herrschaftsinstrument soll ein Territorium befreien. Von was denn? Etwa vom Kapitalismus? Nein, bzw. das auch, aber zuerst einmal von der Herrschaft der Israelis. Was interessiert uns als Linke, ob Israelis oder PalästinenserInnen das Territorium kontrollieren? Seit wann interessieren uns Flaggen? Was uns interessiert, ist, wie es dort mit der Eigentumsfrage, mit Selbstbestimmung der ArbeiterInnen, mit Frauenrechten, Menschen-und BürgerInnenrechten allgemein aussieht. Gegen das israelische Besatzungsregime, solange dieses Menschen- und BürgerInnenrechte bricht mit den PalästinenserInnen solidarisch sein ist keine Frage - aber ob die Zukunft in einem sozialistischen Israel liegt oder in zwei verschiedenen Staaten bleibt offen, ein palästinensischer Nationalismus, der das Existenzrecht Israels bestreitet ist einerseits mit linken Vorstellungen nicht identisch, andererseits ein Rückfall hinter die historische Erfahrung des Nationalsozialismus, da nicht die Juden/Jüdinnen es sind, die die Existenz eines israelischen Staates als Schutzwehr der Verfolgten nötig gemacht haben.
"Für die sozialistische Einheit in Israel und Palästina", das wäre eine Forderung, die für uns als westliche Linke auf der Tagesordnung stehen müsste.
Gut, das vertraten wir AnhängerInnen des Neuen Antiimperialismus 1988 und trieben damit einen Teil der Pro-PFLP-Antiimps schier zur Verzweiflung. Entlarvend war, dass von denen Einige (ich betone, Einige, nicht die Gruppen in ihrer Gesamtheit) nichts zu sagen hatten, als im gleichen Jahr Saddams Truppen die Bevölkerung von Halabja vergasten. Die brutale Logik des "Der Feind meines Feindes ist mein Freund" und der Identifikation vermeintlich internationalistischer Linker mit sogenannten Befreiungsnationalismen, in diesem Fall dem arabischen Nationalismus, war wohl übermächtig.
Wenn heute religiös-nationalistischer Hass in dieser Region alles zu überschwemmen droht, ist die scheinbar anachronistische Geste, die Klassenfrage zu stellen, vielleicht die einzige Form der Vernunft, die noch bleibt. Es muss nicht gleich die Abschaffung des Privateigentums an Produktionsmitteln auf der Tagesordnung stehen, sondern zunächst der Kampf gegen das fundamentalistische Patriarchat und für Minderheitenrechte. Und da sehen sich unter Umständen palästinensische und israelische Mächtige wie auch die Marginalisierten in beiden Lagern ähnlicher, als Mancher wahrhaben will.
... link (29 Kommentare) ... comment
... link (1 Kommentar) ... comment
... link (0 Kommentare) ... comment
... link (0 Kommentare) ... comment
... link (0 Kommentare) ... comment
... link (2 Kommentare) ... comment
... link (5 Kommentare) ... comment
Publizistischer Begleitschutz
„Jyllands-Posten" hilft der rechten dänischen Regierung
Von Gerhard Fischer
Skandinavien-Korrespondent der Süddeutschen Zeitung 7.2.2006
München- Im dänischen Wahlkampf im Herbst 2001 griff die Zeitung Jyllands-Posten plötzlich die ausländischen Kollegen an. Er verurteile, was in deutschen oder französischen Zeitungen stehe, schrieb der Kommentator des konservativen Blattes. Die von den Korrespondenten beschriebene Ausländerhetze gebe es im dänischen Wahlkampf nicht, sondern nur eine normale, offene, sehr demokratische Debatte. Die Vorwürfe an die Kollegen gipfelten in dem Satz: „Kümmert euch lieber um die Ausländerghettos, die es in euren Heimatländern gibt!"
Jyllands-Posten - jenes Blatt, das den Karikaturen-Streit ausgelöst hat - ist eine Zeitung mit einem fast missionarischen Anspruch: Sie hat mit Erfolg daran gearbeitet, die geistige und politische Führerschaft der Linksliberalen in der dänischen Gesellschaft zu brechen. Dänemark ist - ausgehend von der 68er-Bewegung - jahrzehntelang ein tolerantes, progressives Land gewesen. Die gleichgeschlechtliche Partnerschaft wurde staatlich geregelt, Hippies lebten ungestört in dem alternativen Wohnprojekt Christiania mitten in Kopenhagen.
Jyllands-Posten erscheint fern von Kopenhagen, in Aarhus auf Jütland. Die Gegend ist agrarisch geprägt, die Bevölkerung naturgemäß konservativer als in der Hauptstadt. Schon lange kritisierte die Zeitung das ihrer Ansicht nach elitäre, linke, ein bisschen verlotterte Kopenhagen. Mitte der neunziger Jahre machte sich dann eine rechtsgerichtete, ausländerfeindliche Partei auf den Weg: die dänische Volkspartei unter der schrillen Populistin Pia Kjaersgaard. Es wäre eine unzulässige Vereinfachung, Jyllands-Posten und die rechten Politiker gleichzusetzen; aber Mitstreiter im weiteren Sinne sind sie allemal, und nunmehr galt eine weitere Gruppe als lohnenswerte Zielscheibe: Die Muslime im Land. Jyllands-Posten hetzte nicht so schamlos wie Kjaersgaard, aber das Blatt begriff Ausländer nie als Bereicherung, sondern stets als Belastung.
Dann kam der Wahlkampf 2001. Der rechtsliberale Anders Fogh Rasmussen forderte den sozialdemokratischen Regierungschef Poul Nyrup Rasmussen heraus. Beide polemisierten gegen die Ausländer im Land, Fogh Rasmussens Partei Venstre klebte ein Wahlplakat, auf dem kriminelle Muslime zu sehen waren, und darunter stand: „Zeit für Veränderung". Das Plakat suggerierte, dass alle Muslime gewalttätig sind, und dass man sie gerne loswerden würde. Anders Fogh Rasmussen wurde Premier, ließ sich von Kjaersgaards Partei tolerieren, und zusammen versetzten sie die ideologischen Eckpfeiler in der dänischen Gesellschaft: Die Ausländergesetze wurden extrem verschärft, die Entwicklungshilfe und die Ausgaben für die Umwelt gekürzt. Jyllands-Posten gab den publizistischen Begleitschutz auf diesem Weg in eine rechts-konservative Gesellschaft.
Am 30. September 2005 veröffentlichte das Blatt die Mohammed-Karikaturen und erntet nun Reaktionen, die alle Grenzen sprengen. Das dänische Berlingske Nyhedsmagasin schrieb, dass Jyllands-Posten mit seinem jahrelangen Kurs auf eine Eskalation zugesteuert sei. Die liberale Zeitung Politiken sieht das wohl genauso: Auf ihrer Satire-Seite nennt sie Jyllands-Posten seit langem Jyllands-Faschisten oder - weil das Blatt vom Land kommt - Jyllands-Komposten.
... link (13 Kommentare) ... comment
gerade ab, der Anti-Atomraketenherbst stand bevor, die 68er waren gerade im Hafen der bürgerlichen
Sicherheit eingelaufen, als eine neue Gegenkultur entstand: Die Autonomen.
Die Gründe der Rebellion waren noch die gleichen wie für die 68er. Noch hatten wir Altnazis als Lehrer. Im Deutschen Herbst hatte man aufgrund einer politisch gegebenen 6 ein Drittel eines Jahrgangs auf meiner
Schule sitzenbleiben lassen, und die Botschaft nach links lautete: Wir können Euch liquidieren.
Was wir, Schüler/innen im Abialter, junge Studis, Azubis um die 20 an den 68ern kritisierten, war, dass
diese zu schnell verbürgerlicht waren, dass sie nicht so radikal waren, wie ihre Parolen vermuten ließen,
dass Mao und Stalin und Konsorten überhaupt nicht links, sondern nur autoritär waren. Wir setzten teils
auf den Anarchismus, teils wandten wir uns ganz gegen ideologisch geschlossene Weltbilder, es waren auch
Kommunisten vor-bolschewistischer Prägung dabei, nach Luxemburg oder nach Marx himself. Wir lehnten den
Birkenstock-Fischerhemd-Passat-Diesel-Mief der 68er ab. Unsere Musik war Neue Deutsche Welle, TonSteineScherben,
Die Toten Hosen, Einstürzende Neubauten, Heavy Metal und Punk. Der Anspruch "Wir wollen Spaß, wollen Spaß."
verband sich mit "Macht kaputt, was Euch kaputt macht" und dem Anspruch auf eine eigene Aneignung linker Traditionen, die uns nicht von Großideologen oder pädagogisierenden Müslibärten vordoziert werden sollte.
Jahre politischer Kämpfe, militant am Bauzaun, konstruktiv und kompromissbereit in Bürgerinitiativen
und Hochschulgremien, mit publizistischen Mitteln, auf allen Ebenen. Gegen AKWs, gegen Startbahn West, gegen Neonazis, für ein Bleiberecht für Flüchtlinge, am Schluss wurde unbezahlte Sozialarbeit daraus. 17 Jahre autonome Szene prägten bei mir vor allem eine grundsätzlich gesellschaftskritische Haltung und die Fähigkeit,
sich mit ungewohnten und oft auch unangenehmen Situationen arrangieren zu können, ohne sich mit ihnen abzufinden.
Manche von uns sind Fernsehredakteure geworden, es gibt selbstständige Unternehmer, Lehrer, Ärzte,
PR-Leute, Designer, alles Mögliche, das niemand mit Autonomen in Verbindung bringen würde, die Otto Normal meist in einer Bauwagensiedlung-Schmuddelecke wähnt. Verschiedene Tätigkeiten - Wissenschaft, New Economy,schließlich PR-Beratung in der Old Ecomomy führten mich auf andere Wege. Meine Wurzeln habe ich nicht verloren.
Auch als berufsbedingter Anzugträger, Teuerurlauber und Gourmet verkehre ich immer noch in linksradikalen Kreisen - aber eben auch mit der IHK, dem Marketingclub, CDU-Politikern usw.
Und ich treffe auch da hin und wieder Menschen mit einer ähnlichen Geschichte wie der eigenen, musste aber feststellen,dass es auch unter golfspielenden Rotariern Leute gibt, mit denen ich mich gut verstehe.
Eine andere kulturelle Grenze bleibt bestehen: So gibt es zwischen
meinemeinem und einer bestimmten Sorte von geschniegelten Á la mode Yuppies eine unüberwindbare Barriere.
Und das ist auch besser so. Treffe ich Autonome, also nicht die eigenen Leute von früher, sondern junge
Leute, die sich heute so nennen, oder auch Leute von Attac, dann finden sich wenig Gemeinsamkeiten. Vielleicht
die politisch-moralische Empörung über bestimmte MIsstände, OK, aber es gibt keinen gemeinsamen Theoriehintergrund, und Dinge wie
Veganismus und asketische Lebensweise machen aus meiner Sicht keinen Sinn und taten das noch nie, und häufig
kommen mir die Leute einfach nur pubertär vor.
Manchmal habe ich den Eindruck, für Viele geht es in erster Linie um Marke tragen, und dann tragen
Autonome halt Carharrt, Hein Gericke, Belstaff,Dockers und die Kufaya (Palästinensertuch, das eigentlich kurdisch ist) mit einer solchen Kultfixiertheit
wie die NE-Yetties und Yappies Versace, Prada und Cerutti und Neonazis Lonsdale und Dr Martens mit weißen
Schnürsenkeln. Inalte? Wer diskutiert denn noch über realisierbare Alternativen zur herrschenden Politik?
Symbolische Proteste haben eine psychohygienische Funktion: Katharsis, man kann vor sich selber geradestehen.
Ich wende mich nicht dagegen, dass sie stattfinden, aber es reicht nicht.
Selber gut zu leben, finde ich völlig in Ordnung, ich war schon immer Hedonist. Meine linke Utopie beinhaltete
nie uniformierte Armut, sondern Luxus für alle.
Na ja, wo ich heute weltanschaulich stehe, kann ich so ganz genau nicht sagen; nur: die Art von autonomer Szene, zu der ich gehörte, waren hochintellektuelle Leute, die z.B. eine Buchreihe "Autonomie Neue Folge" herausgaben, die sogar einen neuen Forschungsansatz in der Geschichtswissenschaft mit auf den Weg brachte, und nicht der Typ "pöbelnde Straßenpunks". Wir haben uns auch weniger mit ritualisierten Protesten gegen alles Mögliche abgegeben, als vielmehr, von der Phase "Bürgerwehr gegen Neonazis" abgesehen, mit Discos, Felafelständen, Konzerten etc. Geld gesammelt, das wir, verborgen in der eigenen Kleidung, nach Kurdistand/Irak runtergeschafft haben, um es da den Leuten in die Hand zu drücken, die es zum Wiederaufbau ihrer zerbombten Dörfer brauchten, von der Abschiebung in Folter und Bürgerkrieg bedrohten Asylbewerbern durch Maßnahmen von Petitionen an Politiker bis Heiraten (damit die nen deutschen Pass kriegen) eine legale Existenz in Deutschland verschafft und und und.
Und ganz im Ernst: mitunter habe ich ein schlechtes Gewissen, weil ich alle diesen Dinge nicht mehr mache, sondern schnödes Business. Es haben mir sogar frühere Weggefährten deshalb die Freundschaft entzogen.
... link (10 Kommentare) ... comment
"Wir fordern die Vernichtung des Faschismus durch dargelegte Maßnahmen:
Aufbau einer Volksrepublik, Befreiung der Arbeit z.B. durch Achtstundentag und freie Gewerkschaften, Sozialisierung der Wirtschaft, Friede und Recht durch Wiedergutmachung, Wiederherstellung von Humanität als Grundlage der Kultur (Freiheit der Bildung und der Künste), die Sozialistische Einheit gegen den Faschismus.
Wir stellen den Kampf erst ein, wenn auch der letzte Schuldige vor den Richtern der Völker steht. Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel. Das sind wir unseren gemordeten Kameraden und ihren Angehörigen schuldig.
Es lebe das Bündnis aller antifaschistischen Kräfte Deutschlands!
Es lebe ein freies, friedliches, sozialistisches Deutschland!
Es lebe der revolutionäre demokratische Sozialismus!
Es lebe die Internationale der Sozialisten der ganzen Welt! "
Manifest von Buchenwald
Na, wie haltet Ihr es damit?
... link (3 Kommentare) ... comment
Bei Nacht und Nebel landet der Korse mit seinen erlaubten 10 000 Mann und Tausenden von griechischen Freiheitskämpfern. Während um Paris die Schlacht tobt, nähert sich der Stadt ein schnell sich vergrößerndes Herr, das von niemandem aufgehalten wird. Karl verzichtet vor der Thronbesteigung auf die Königswürde. Als Napoleon am 21. September die Stadt erreicht, sind 6.000 Menschen gefallen. Noch immer wehen Trikoloren und auch rote Fahnen über unerstürmten Barrikaden. Das Eintreffen des alten und neuen Kaisers bringt alle Auseinandersetzungen zum Stoppen. Die Massen jubeln dem kleinen, mittlerweile betagten Mann zu. Mit der Thronbesteigung des "Arbeiterkaisers" endet die Staatenordnung des Wiener Kongresses.
... link (8 Kommentare) ... comment
... link (2 Kommentare) ... comment
Fünf Jobs in meinem Leben:
– Patientenbetreuer
– Bandmalocher
– Investigativrechercheur
– Buchautor
- PR-Berater
Fünf Filme, die ich immer wieder sehen kann:
– Diva
– 2001 - Odyssee im Weltraum
– Iwan der Schreckliche
– Léon, der Profi
- Betty Blue
Fünf Orte, an denen ich Urlaub gemacht habe:
– Avignon
– Kairo
– Sharm el Sheikh
– Funchal
- Barcelona
Vier meiner Lieblingsgerichte:
- Geflügelcouscous mit Harissa
– Lamm auf pakistanische Art
– Sushi
– Paella
– Spaghetti Putanesca
Fünf Webseiten, die ich täglich besuche:
– rebellmarkt
– Dr.Dean
– modeste
- girl
- gmx
Fünf Orte, wo ich jetzt lieber wäre:
– Funchal
– Barcelona
– Bei einer Frau, die im Augenblick nicht rangeht
– im Spaßbad
- kein anderer Ort, sondern eine andere Zeit
Fünf Blogger, die das über sich ergehen lassen sollen:
– Don
– netbitch
– doubl
– strappato
- modeste
... link (8 Kommentare) ... comment
... link (2 Kommentare) ... comment